DE3153423C2 - - Google Patents
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- A61Q5/06—Preparations for styling the hair, e.g. by temporary shaping or colouring
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B53/00—Quinone imides
Description
Die Erfindung betrifft neue Nitroderivate der Benzolreihe
und Mittel, welche diese Derivate enthalten, zur Färbung
keratinischer Fasern, insbesondere zur Färbung
menschlicher Haare.
Wie allgemein bekannt ist, behandelt man die Haare häufig
durch eine Direktfärbung oder verleiht diesen im Falle der
Oxidationsfärbung einen zusätzlichen Schimmer, wobei man
Nitroderivate der Benzolreihe dafür einsetzt. Es wurde
bereits die Verwendung von Nitro-paraphenylendiaminen
angeregt, insbesondere für die Direktfärbung als auch für
die Oxidationsfärbung.
In den letzten Jahren wurde jedoch in Zweifel gezogen,
ob Nitro-paraphenylendiamin absolut ungiftig ist,
und man hat deshalb versucht, diesen Farbstoff in Haarfärbemitteln
zu ersetzen. Nitro-paraphenylendiamin
wird häufig bei der Kapillarfärbung in Formulierungen
verwendet, welche warme Farbnuancen ergeben, wie
z. B. Mahagoni, kupferfarbenes Kastanienbraun mit mehr
oder weniger Rotton, so daß es für solche Formulierungen
unbedingt notwendig wurde, andere Direktfarbstoffe aufzufinden,
welche es erlaubten, den keratinischen Fasern
rote Farbnuancen zu verleihen. Die Anmelderin hat nunmehr
neue Nitro-paraphenylendiamine aufgefunden, welche
den Rezepturen zur Kapillarfärbung die gewünschten
Rottöne verleihen; diese neuen Nitro-paraphenylendiamine
sind in der Stammanmeldung P 31 41 019.7-43
beschrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue Nitroderivate
der Benzolreihe zur Verfügung zu stellen, die
in Färbemitteln zusammen mit den vorstehend genannten
Nitro-paraphenylendiaminen verwendet werden.
Die vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
neue Nitroderivate der Benzolreihe gelöst, die der
folgenden Formel (I) entsprechen:
worin X die Gruppe -CH₂-CH₂-OH oder die Gruppe
-CH₂CHOH-CH₂OH bedeutet, sowie die kosmetisch
annehmbaren Salze dieser Verbindungen.
Die Erfindung umfaßt außerdem Färbemittel für keratinische
Fasern und insbesondere für menschliche Haare, welche
mindestens eine Verbindung der Formel (I) und mindestens
eine Verbindung der Formel (II)
worin R₁ eine Alkylgruppe, eine mono- oder polyhydroxylierte
Alkylgruppe, eine Aminoalkylgruppe,
deren Aminogruppe gegebenenfalls mit einer Alkylgruppe
mono- oder disubstituiert ist, bedeutet und
R₂ eine Alkylgruppe darstellt, sowie die kosmetisch
annehmbaren Salze dieser Verbindungen, umfassen.
In der vorstehenden Formel (II) stellt der Alkylrest bevorzugt
einen Rest mit 1 bis 4 C-Atomen dar.
Unter den besonders bevorzugten Gruppen für R₁ in der
Formel (II) sind folgende Reste zu nennen: Methyl, Ethyl, n-Propyl,
β-Hydroxyethyl, β-Hydroxypropyl, β,γ-Dihydroxypropyl
N,N-diethylaminoethyl, β-Aminoethyl, γ-Hydroxypropyl
und γ-Aminopropyl; und für R₂: Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl.
Die Verbindungen
der Formel (II) können durch direkte Einwirkung
von Halogenalkanen der Formel R₁X, worin X Halogen bedeutet
und R₁ die Bedeutungen von Alkyl und substituiertem
Alkyl, wie vorstehend angegeben, hat oder von
Alkylsulfat, wie Methyl- oder Ethylsulfat, auf 2-Alkyl-
5-nitro-paraphenylendiamin, beispielsweise in wäßrig-
alkoholischem Milieu unter Rückfluß in Gegenwart von
Alkali- oder Erdalkalikarbonat, erhalten werden.
Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man Halogenalkane
der Formel XR₁ (wobei X und R₁ die gleichen Bedeutungen
wie vorstehend angegeben haben) oder Alkylsulfate
mit 3-Alkyl-4-N-arylsulfonylamino-6-nitro-anilinen
umsetzt und die auf diese Weise erhaltenen Sulfonamide
hydrolysiert.
Die als Zwischenverbindungen verwendeten 3-Alkyl-4-
N-arylsulfonylamino-6-nitro-aniline werden erhalten
indem man in pyridinischer Lösung zwischen 30 und 60°C
und in einem molaren Verhältnis von ca. oder gleich 1
Benzolsulfochlorid oder Paratoluolsulfochlorid mit
2-Alkyl-5-nitro-paraphenylendiamin umsetzt. Unter diesen
Bedingungen verläuft die Reaktion selektiv und
es reagiert lediglich die Aminogruppe in Metastellung
zur Nitrogruppe.
Die Umsetzung der Halogenalkane der Formel XR₁ oder
der Alkylsulfate, wie Methyl- oder Ethylsulfat, kann
in alkalisch-wäßrigem Milieu zwischen 40 und 60°C in
Dimethylformamid in Gegenwart von Alkali- oder Erdalkalihydroxiden,
z. B. in Gegenwart von Ätzkalk, durchgeführt
werden.
Die Hydrolyse der substituierten Derivate kann mit
Hilfe von Salzsäure bei einer Temperatur zwischen 80
und 100°C, vorzugsweise mit konzentrierter Schwefelsäure
bei ca. 0°C erfolgen.
In dem speziellen Falle, wo R₁ -CH₂CH₂OH bedeutet, geht
man vorzugsweise so vor, daß man Chlorethylchloroformiat mit 2-Alkyl-5-nitro-paraphenylendiamin umsetzt,
dann mittels NaOH oder KOH in
wäßrig alkoholischer Lösung das auf diese Weise erhaltene
Carbamat hydrolysiert.
Die Mittel gemäß der Erfindung sind dadurch charakterisiert,
daß sie in einem Lösungsmittel, und im Falle der Haarfärbung,
in einem kosmetisch annehmbaren Lösungsmittel
mindestens eine Verbindung entsprechend der Formel (I)
sowie mindestens eine Verbindung entsprechend der Formel
(II) enthalten. Sie können zur Direktfärbung keratinischer
Fasern verwendet werden und eignen sich außerdem auch zur
Oxidationsfärbung.
Das kosmetische Vehikel wird im allgemeinen durch
Wasser gebildet; man kann ebenso zu den Mitteln organische
Lösungsmittel zugeben, um die Verbindungen zu solubilisieren,
welche in Wasser nicht in ausreichendem Maße
löslich sind. Unter den geeigneten Lösungsmitteln sind
insbesondere zu nennen: niedrige Alkanole, wie Ethanol
und Isopropanol, Polyole, wie Glycerin, Glykole oder
Glykolether, wie 2-Butoxy-ethanol, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethylether,
Propylenglykol, Diethylenglykolmonoethylether
und Diethylenglykol-monomethylether,
sowie analoge Produkte und deren Gemische. Diese Lösungsmittel
werden bevorzugt in Anteilen von 1 bis 75 Gew.-%,
insbesondere von 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Mittels, eingesetzt.
Die Konzentration der Farbstoffe gemäß Formel (I)
liegt im Bereich von 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Die Verbindungen (II) liegen in den erfindungsgemäßen
Mitteln in Anteilen zwischen 0,001 und 5 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 0,01 und 3 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Mittels vor.
Die Mittel können anionische, kationische, nichtionische und
amphotere oberflächenaktive Substanzen oder deren Gemische
enthalten. Diese oberflächenaktiven Produkte
liegen in den Mitteln gemäß der Erfindung in Anteilen
zwischen 0,5 und 55 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 4 und 40 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, vor.
Die Mittel können verdickt werden, vorzugsweise mit
Verbindungen aus der Gruppe Natriumalginat, Gummiarabikum,
Zellulosederivate, wie Methylzellulose,
Hydroxyethylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose,
Carboxymethylzellulose und verschiedene Polymere,
welche als Verdickungsmittel wirken, wie insbesondere
die Acrylsäurederivate. Es ist auch möglich, mineralische
Verdickungsmittel zu verwenden, wie z. B.
Bentonit. Diese Verdickungsmittel werden vorzugsweise
in Anteilen von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere
0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Mittels, eingesetzt.
Die Mittel gemäß der Erfindung können auch verschiedene
Hilfsstoffe enthalten, wie sie gewöhnlich in den
Haarfärbemitteln verwendet werden, insbesondere Penetrationsagentien,
Sequestrierungsagentien, filmogene
Agentien, Puffer und Parfüme.
Die Mittel können in verschiedenen Formen vorliegen,
wie z. B. als Flüssigkeit, Creme, Gel oder in jeder
anderen geeigneten Form, um die Färbung der Haare
durchzuführen. Sie können außerdem in Aerosolflaschen
in Gegenwart eines Treibmittels konditioniert sein.
Der pH-Wert dieser Färbemittel kann zwischen 3 und
11,5 liegen, vorzugsweise zwischen 5 und 11,5. Der
gewünschte pH-Wert wird mit Hilfe eines Alkalisierungsmittels
eingestellt, wie z. B. mit Ammoniak, Natriumkarbonat,
Kaliumkarbonat, Ammoniumkarbonat, Natrium- oder
Kaliumhydroxid, Alkanolaminen, wie Mono-, Di- oder
Triethanolamin, Alkylaminen, wie Ethylamin oder Triethylamin;
oder mit Hilfe eines Ansäuerungsmittels, wie
Phosphorsäure, Salzsäure, Weinsäure, Essigsäure,
Milchsäure oder Zitronensäure.
Wenn die Mittel zur Verwendung in einem Verfahren
zur Direktfärbung der Haare bestimmt sind, so können
sie außer den Verbindungen gemäß der Erfindung andere
Direktfarbstoffe enthalten, wie Azofarbstoffe oder
Anthrachinone, wie z. B. Tetraaminoanthrachinon, Nitrofarbstoffe
der Benzolreihe, die sich von den Verbindungen
der Formel (I) unterscheiden, und insbesondere
die folgenden Verbindungen: 2-Methyl-6-nitro-anilin,
3-Nitro-4-amino-phenol, 3-Nitro-4-N-β-hydroxyethylaminophenol,
3-Nitro-4-amino-6-methyl-phenol, 3-Amino-4-nitrophenol,
2-Amino-3-nitro-phenol, 3-Nitro-6-N-β-hydroxyethylamino-anisol, 3-N-β,γ-Dihydroxypropylamino-
4-nitro-anisol, (3-N-Methylamino-4-nitro)-phenoxyethanol,
(3-N-Methylamino-4-nitro)phenyl,β,γ-dihydroxypropylether,
N,N′(-β-Hydroxyethyl)nitro-paraphenylendiamin,
3-Nitro, 4-N′-methylamino, N,N-(di-β-hydroxyethyl)anilin.
Die Mittel können auch für Haarlotionen zum Einlegen
von Haaren verwendet werden, wobei sie einmal
dazu bestimmt sind, den Haaren eine leichte Färbung
zu verleihen, und zum anderen, den Halt der Wasserwelle
zu verbessern. In diesem Fall liegen sie in
Form wäßriger, alkoholischer oder wäßrig-alkoholischer
Lösungen vor, welche mindestens ein kosmetisches
Harz umfassen; ihre Applikation erfolgt auf die
nassen, vorher gewaschenen und gespülten Haare, welche
gegebenenfalls eingelegt und dann getrocknet werden.
Die in den Wasserwellenlotionen verwendeten kosmetischen
Harze stellen insbesondere dar: Polyvinylpyrrolidon,
Crotonsäure-Vinylacetat-Copolymere, Vinylpyrrolidon-
Vinylacetat-Copolymere, Maleinsäureanhydrid-Butylvinylether-
Copolymere, Maleinsäureanhydrid-Methylvinylether-
Copolymere sowie sämtliche anderen kationischen,
anionischen, nichtionischen oder amphoteren Polymere,
welche üblicherweise in diesem Typ von Mitteln verwendet
werden. Die kosmetischen Harze liegen in den Mitteln
gemäß der Erfindung in Anteilen von 1 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Mittels, vor.
Wenn die Mittel zur Oxidationsfärbung eingesetzt werden,
so werden die Verbindungen der Formel (I) gemäß
der Erfindung im wesentlichen dazu verwendet, der schließlich
erzielten Färbung einen Schimmer zu verleihen.
Diese Mittel können auch in Assoziation mit mindestens
einem Nitrofarbstoff der Formel (I) und mindestens
einem Farbstoff der Formel (II) Vorläufer
von Oxidationsfarbstoffen enthalten.
Sie können z. B. Paraphenylendiamine umfassen, wie
Paraphenylendiamin, Paratoluoldiamin, 2,6-Dimethylparaphenylendiamin,
2,6-Dimethyl-3-methoxy-paraphenylendiamin,
N-(β-Methoxyethyl)paraphenylendiamin,
4-N,N-Di(β-hydroxyethyl)amino-anilin,4-N,N-(Ethyl,
carbamylmethyl)-amino-anilin, sowie deren Salze.
Sie können außerdem enthalten: Paraaminophenole, wie
z. B. Paraaminophenol, N-Methyl-paraaminophenol, 2-Chloro-
4-amino-phenol, 3-Chloro-4-amino-phenol, 2-Methyl-
4-amino-phenol und deren Salze.
Sie können auch heterozyklische Derivate enthalten, wie
z. B. 2,5-Diamino-pyridin, 7-Amino-benzomorpholin.
Die Mittel gemäß der Erfindung können in Assoziation
mit den Vorläufern von Oxidationsfarbstoffen Kopplungsstoffe
enthalten, wie sie nach dem Stand der Technik
bekannt sind.
Als Kopplungsstoffe sind insbesondere zu nennen: Metadiphenole,
wie Resorcin, 2-Meta-resorcin, Metaaminophenole,
wie Metaaminophenol, 2-Methyl-5-amino-phenol,
2-Methyl-5-N-(b-hydroxyethyl)-amino-phenol, 6-Hydroxybenzomorpholin
und deren Salze, Metaphenylendiamine,
wie (2,4-Diamino)phenoxyethanol, 6-Amino-benzomorpholin,
[2-N-(β-Hydroxyethyl)-amino-4-amino]phenoxyethanol,
(2,4-Diamino)phenyl-β,γ-dihydroxypropylether und deren
Salze, Metaacylaminophenole, Metaureidophenole,
Metacarbalkoxyaminophenole, wie 2-Methyl-5-acetylaminophenol,
2-Methyl-5-ureido-phenol, 2-Methyl-carbethoxy-
5-amino-phenol.
Als weitere, in den erfindungsgemäßen Mitteln geeignete
Kopplungsstoffe sind zu nennen: α-Naphthol,
Kopplungssubstanzen, welche eine aktive Methylengruppe
aufweisen, wie Diketonverbindungen und Pyrazolone, und
heterozyklische Kopplungssubstanzen, wie 2,4-Diaminopyridin,
sowie deren Salze.
Die Mittel enthalten außer den Vorläufern von Oxidationsfarbstoffen
reduzierende Agentien, wie insbesondere
Natriumsulfit, Thioglykolsäure, Thiomilchsäure,
Natriumbisulfit, Ascorbinsäure und Hydrochinon. Die
Reduktionsmittel liegen in Anteilen zwischen 0,05 und
1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels,
vor. Die Vorstufen der Oxidationsfarbstoffe können in den
Mitteln gemäß der Erfindung in Konzentrationen von
0,001 und 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,03 und 2 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Mittels, verwendet werden.
Die Kopplungssubstanzen können ebenso in Anteilen
zwischen 0,001 und 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,015
und 2 Gew.-% vorliegen. Ihr pH-Wert beträgt vorzugsweise
7 bis 11,5 und wird mit Hilfe der vorstehend definierten
Alkalisierungsmittel eingestellt.
Die Anmelderin hat festgestellt, daß die Verbindungen
gemäß der Erfindung in den Mitteln über eine ausgezeichnete
Stabilität verfügen.
Diese Mittel werden auf die keratinischen Fasern für
eine Einwirkungszeit von 5 bis 40 Minuten aufgebracht,
daraufhin werden die Fasern gespült, gegebenenfalls gewaschen
und von neuem gespült und dann getrocknet.
Das Verfahren zur Färbung keratinischer Fasern, insbesondere
menschlicher Haare, wobei eine Entwicklung
durch ein Oxidationsmittel stattfindet, kennzeichnet
sich dadurch, daß man auf die Haare das Färbemittel
aufbringt, wobei dieses Färbemittel sowohl einen Farbstoff
gemäß der Erfindung als auch Farbstoffvorstufen
enthält, und man die Färbung mit Hilfe eines Oxidationsmittels,
welches in dem Färbemittel vorliegt, oder
welches in einem zweiten Schritt auf die Haare aufgebracht
wird, entwickelt.
Das oxidierende Agens stellt vorzugsweise Wasserstoffperoxid,
Harnstoffperoxid oder Persalze dar. Man verwendet
bevorzugt eine Wasserstoffperoxidlösung mit 20
Volumen.
Sobald man auf die keratinischen Fasern das Mittel mit
dem Oxidationsmittel aufgebracht hat, läßt man 10 bis
50 Minuten lang, vorzugsweise 15 bis 30 Minuten lang,
einwirken, spült dann die keratinische Faser, wäscht
diese gegebenenfalls mit einem Shampoonierungsmittel
und spült von neuem und trocknet sie.
Die folgenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung näher
zu erläutern, ohne dieselbe zu beschränken.
Man löst 0,2 Mol (39,6 g) 3-Nitro-4-N,β-hydroxyethylaminophenol
in 125 ml 2N NaOH.
Zu dieser vorher auf ca. 90°C erwärmten Lösung gibt
man 0,25 Mol (27,5 g) 1-Chloro-2,3-propandiol.
Man setzt die Erwärmung noch 2 Stunden lang fort.
Nach Abkühlen des Reaktionsgemisches extrahiert man
dasselbe mit Hilfe von Ethylacetat. Nach dem Verdampfen
des Lösungsmittels bis zur Trockne erhält man 29 g
des gewünschten Produktes in Form orangefarbener Kristalle.
Nach dem Umkristallisieren in Isopropanol und Trocknen
im Vakuum schmilzt das Produkt bei 102°C.
Analyse für C₁₁H₁₆N₂O₆:
Berechnet %:
C 48,52, H 5,92, N 10,29, O 35,26;
Gefunden %:
C 48,53, H 5,88, N 10,29, O 35,15.
Berechnet %:
C 48,52, H 5,92, N 10,29, O 35,26;
Gefunden %:
C 48,53, H 5,88, N 10,29, O 35,15.
Als Ausgangsmaterial wird (3-Nitro-4-amino)phenoxyethanol
verwendet, welches in Beispiel 1 des französischen
Patentes 22 90 186 beschrieben ist.
Man löst 4 Mol (792 g) (3-Nitro-4-amino)phenoxyethanol
in 1600 ml Dioxan. Man gibt 2,4 Mol (240 g)
Kalziumkarbonat zu. Daraufhin erhöht man die Temperatur
in die Gegend von 90°C und fügt dann nach und nach
unter Rühren 4,8 Mol (686 g) β-Chlorethyl-chloroformiat
zu. Nach Beendigung der Zugabe setzt man die Erwärmung
30 Minuten lang auf 90°C fort. Man filtriert das
warme Reaktionsgemisch. Das abgekühlte Filtrat wird
mit Petrolether verdünnt, um das gewünschte Produkt
auszufällen, welches nach Umkristallisieren mit Hilfe
von Dioxan und Trocknen im Vakuum bei 119°C schmilzt.
Man gibt 0,1 Mol (30,45 g) β-Chlorethyl [(2-nitro-
β-hydroxy-4-ethoxy)phenyl]carbamat in 62 ml Wasser.
Dazu gibt man nach und nach innerhalb einiger Minuten
unter Rühren 10 ml 10N NaOH.
Die Temperatur steigt in die Gegend von 90°C. Man
erhöht daraufhin die Temperatur des Reaktionsgemisches
auf 70° C und gibt unter Rühren 22 ml 10N NaOH
(solution sodique) zu. Man rührt bei 70°C weitere 15 Minuten.
Nach dem Abkühlen zentrifugiert man das gewünschte
Produkt, welches nach dem Waschen mit Wasser, Trocknen
und Umkristallisieren in Methanol bei 82°C schmilzt.
Analyse für C₁₀H₁₄O₅N₂:
Berechnet %:
C 49,58, H 5,33, N 11,57, O 33,03;
Gefunden %:
C 49,72, H 5,82, N 11, 62, O 33,00.
Analyse für C₁₀H₁₄O₅N₂:
Berechnet %:
C 49,58, H 5,33, N 11,57, O 33,03;
Gefunden %:
C 49,72, H 5,82, N 11, 62, O 33,00.
Herstellungsbeispiel | |
Beispiel 1 | |
Es wird folgendes Färbemittel hergestellt: | |
2-Methyl-4-amino-5-nitro-N,β-amino-ethylanilin | 0,01 g |
[3-Nitro-4-N,β-hydroxyethylamino]-phenoxyethanol | 0,25 g |
3-Nitro-4-N-methylamino-N′,N′-di-β-hydroxyethylanilin | 0,2 g |
2-Butoxy-ethanol | 10 g |
Nonylphenol mit 4 Mol Ethylenoxid | 12 g |
Nonylphenol mit 9 Mol Ethylenoxid | 15 g |
Oleinalkohol, oxyethyliert mit 2 Mol Ethylenoxid | 1,5 g |
Oleinalkohol, oxyethyliert mit 4 Mol Ethylenoxid | 1,5 g |
10%ige Milchsäurelösung | 0,5 g |
Wasser bis auf | 100 g |
pH=6,5 |
Dieses Gemisch, welches 20 Minuten lang bei 28°C auf
bis zur Weißfärbung entfärbte Haare aufgebracht wird,
verleiht diesen nach dem Spülen und Shampoonieren
eine rosè-champagnerfarbene Nuance.
Beispiel 2 | ||
Es wird folgendes Färbemittel hergestellt: | ||
2-Methyl-4-amino-5-nitro-N-β-hydroxyethylanilin | 0,11 g | |
[3-Nitro-4-N-β-hydroxyethylamino]- @ | phenyl-β,γ-dihydroxypolyether | 0,15 g |
3-Nitro-4-N-methylamino-N′,N′-dihydroxyethylanilin | 0,15 g | |
2-Methyl-6-nitro-anilin- | 0,18 g | |
2-butoxyethanol | 10 g | |
Cetylstearylalkohol | 8 g | |
Lanette-Wachs | 0,5 g | |
ethoxyliertes Rhizinusöl | 1 g | |
Oleindiethanolamid | 1,5 g | |
10%ige Milchsäurelösung | 0,5 g | |
Wasser bis auf | 100 g | |
pH=10 |
Dieses Gemisch, welches 35 Minuten lang bei 28°C auf
strohgelb entfärbte Haare aufgebracht wird, verleiht
diesen nach dem Spülen und Shampoonieren eine kupferfarbene,
kastanienbraune Färbung.
Beispiel 3 | |
Es wird folgendes Färbemittel hergestellt: | |
2-Methyl-4-amino-5-nitro-N-β-dihydroxypropylanilin | 0,2 g |
(3-Nitro-4,N,β-hydroxyethylamino)-phenoxyethanol | 0,4 g |
Tetraaminoanthrachinon | 0,3 g |
Carboxymethylzellulose | 2 g |
Ammoniumlaurylsulfat | 5 g |
20%ige wäßrige Monoethanolaminlösung | 0,1 g |
Wasser bis auf | 100 g |
pH=8 |
Dieses Gemisch, welches 20 Minuten lang bei 28°C auf
strohgelb entfärbte Haare aufgebracht wird, verleiht
diesen nach dem Spülen und Shampoonieren eine rot-
kupferfarbene, kastanienbraune Färbung.
Claims (8)
1. Nitroderivate der Benzolreihe,
gekennzeichnet durch die folgende
Formel (I)
worin X die Gruppe -CH₂-CH₂-OH oder die Gruppe
-CH₂CHOH-CH₂OH bedeutet, sowie die kosmetisch
annehmbare Salze dieser Verbindungen.
2. Färbemittel für keratinische Fasern, dadurch gekennzeichnet,
daß es in einem Lösungsmittel
mindestens eine Verbindung der Formel (I) gemäß
Anspruch 1 zusammen mit mindestens einer Verbindung
der Formel (II)
worin R₁ eine Alkylgruppe, eine mono- oder polyhydroxylierte
Alkylgruppe, eine Aminoalkylgruppe,
deren Aminogruppe gegebenenfalls mit einer Alkylgruppe
mono- oder disubstituiert ist, bedeutet und
R₂ eine Alkylgruppe darstellt, sowie die kosmetisch
annehmbaren Salze dieser Verbindungen, enthält.
3. Mittel zur Färbung menschlicher Haare, dadurch gekennzeichnet,
daß es in einem kosmetisch annehmbaren
Lösungsmittel mindestens eine Verbindung gemäß
Anspruch 1 zusammen mit Anteilen zwischen 0,001 und
5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels,
mindestens einer Verbindung der Formel (II)
worin R₁ eine Alkylgruppe, einen mono- oder polyhydroxylierten Alkylrest,
eine Aminoalkylgruppe, deren Aminogruppe
mit einem Alkylrest mono- oder disubstituiert sein
kann, bedeutet; und R₂ einen Alkylrest darstellt,
enthält.
4. Mittel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Lösungsmittel Wasser, niedrige Alkohole,
Polyole, Glykole oder Glykolether oder deren
Gemische enthält.
5. Mittel gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es außerdem kosmetische Hilfsstoffe aus der
Gruppe der oberflächenaktiven Substanzen, Verdickungsmittel,
Penetrationsagenzien, Sequestrierungsmittel,
filmbildenden Mittel, puffernden Substanzen,
Parfüme, alkalisierenden oder ansäuernden
Agenzien enthält.
6. Mittel gemäß Anspruch 3 zur Verwendung bei der Direktfärbung
von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß
es außerdem Direktfarbstoffe aus der Gruppe der
Azofarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe oder Nitroderivate
der Benzolreihe enthält.
7. Mittel gemäß Anspruch 3 zur Verwendung bei der Oxidationsfärbung,
dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
mindestens einen Vorläufer eines Oxidationsfarbstoffes
enthält.
8. Mittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen pH-Wert zwischen 7 und 11,5 aufweist
und außerdem ein Reduktionsmittel enthält.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
LU82861A LU82861A1 (fr) | 1980-10-16 | 1980-10-16 | Nouvelles nitro-paraphenylenediamines,leur procede de preparation et leur utilisation en teinture des fibres keratiniques |
LU83315A LU83315A1 (fr) | 1981-04-24 | 1981-04-24 | Nouvelles nitro-paraphenylenediamines,leur procede de preparation et leur utilisation en teinture des fibres keratiniques |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3153423C2 true DE3153423C2 (de) | 1990-10-11 |
Family
ID=26640273
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813141019 Granted DE3141019A1 (de) | 1980-10-16 | 1981-10-15 | Nitroderivate der benzolreihe, verfahren zu deren herstellung und mittel, welche diese derivate enthalten, zur faerbung keratinischer fasern |
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