DE3149716C2 - Verfahren zum festen Verbinden mindestens zweier Körper, insbesondere zum Herstellen, Ausbessern oder Runderneuern eines Luftreifens - Google Patents
Verfahren zum festen Verbinden mindestens zweier Körper, insbesondere zum Herstellen, Ausbessern oder Runderneuern eines LuftreifensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum festen Verbinden mindestens zweier Körper, von denen mindestens einer verformbar ist, bei dem eine Fläche eines der Körper gegen eine Fläche des anderen Körpers angeordnet wird, bei dem dann auf die ganze oder einen Teil der Außenseite der erhaltenen Grenzfläche ein ein Verbindungsteil zwischen diesen beiden Körpern bildender Stoff aufgetragen wird und das so hergestellte Ganze anschließend in einen Behälter gebracht wird, der mit einem Fluid unter Druck gesetzt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß dieser Stoff mindestens teilweise aus einem Siliconelastomeren besteht. Die Erfindung betrifft ferner nach diesem Verfahren hergestellte Gegenstände. Das erfindungsgemäße Verfahren ist beispielsweise bei der Herstellung, der Ausbesserung oder der Rund erneuerung von Luftreifen anwendbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum festen gegenseitigen Verbinden einer Fläche eines Körpers mit
einer Fläche eines anderen Körpers, wobei mindestens einer der Körper verformbar ist, beispielsweise bei der
Herstellung, der Ausbesserung oder der Runderneuerutig von Luftreifen für Fahrzeugräder.
Eine sehr starke Haftung ist beispielsweise erwünscht, wenn man auf der Karkasse eines Luftreifens
einen Laufstreifen oder Laufflächenklötze (Luftreifen
für Landmaschinen oder Straßenbaufahrzeuge) befestigen
will, oder auch, wenn man einen Reparaturflicken (beispielsweise ein Pflaster) aus Kautschuk auf einem
beschädigten Teil eines Luftreifens festhalten will.
Um eine möglicht widerstandsfähige Verbindung zwischen den beiden zu vereinenden Flächen sicherzustellen,
wird der mit seinem Laufstreifen oder seinen Laufflächenklötzen oder seinem Reparaturpflaster versehene
Luftreifen gewöhnlich in einen erhitzten Behälter gebracht, der ein trockenes oder feuchtes Druck-Fluid
enthält, in welchem die beiden Teile des Verbandes unter der Einwirkung des Drucks des Fluids fest
aufeinandergedrückt bleiben, wobei die bisher noch nicht vulkanisierten Teile aus Kautschuk unter der Einwirkung
der Hitze vulkanisiert werden.
Zwischen die beiden Teile des Luftreifens, die miteinander verbunden werden sollen, wird meistens eine Bindeschicht
aus Gummi eingeschoben, die folglich einen zwischen zwei äußere Körper in Gestalt der beiden Teile
des Luftreifens angeordneten Körper bildet
Dieses ganze Verfahren erfordert einerseits, daß die unvermeidbar zwischen den beiden zu verbindenden
Flächen vorhandene Luft praktisch vollständig entfernt werden muß, damit kein Lufteinschluß, so klein er auch
sei, das gute Verhalten des Verbandes gefährdet Andererseits muß jedes Eindringen des Druck-Fluids zwischen
den beiden Flächen des Verbandes unbedingt verhindert werden.
Die verwendeten Mittel, um einerseits die Luft vor dem Erhitzen unter Druck abzuziehen und andererseits
jeder Infiltration im Verlauf dieses Erhitzens vorzubeugen, sind umso komplexer, unhandlicher, schwieriger zu
handhaben und teurer, je größer die Ausmaße des Luftreifens sind. Wenn es sich um einen Luftreifen handelt,
der runderneuert werden soll, umfassen diese Mittel meistens eine Membran oder eine elastische, hermetische
Hülle, in die man den Luftreifen bringt und die gegebenenfalls mit einer Vakuum-Quelle verbunden
wird. Eine solche Membran ist beispielsweise in der DE-PS 10 94 976 beschrieben. Das Einsetzen des Luftreifens
in diese Membran erfolgt manuell und erfordert eine manchmal beträchtliche körperliche Anstrengung. Darüber
hinaus müssen Dichtringe verwendet werden, um die Abdichtung zwischen dem äußeren Umfang der
Membran und dem Luftreifen sicherzustellen. Diese Dichtringe, die im allgemeinen aus Metall bestehen, sind
häufig die Ursache für Beschädigungen der Membran, die dann zum Abfall geworfen werden muß, nachdem
sie nur etwa zehnmal ihren Dienst getan hat. Schließlich sind die mit diesen bekannten Mitteln zusammengefügten
Gegenstände von veränderlicher Qualität, insbesondere was die Anwesenheit von mehr oder weniger großen
Lufteinschlüssen zwischen den verbundenen Flächen betrifft.
Es ist bereits vorgeschlagen worden (FR-PS 20 30 005), den Luftreifen in den Druckbehälter zu bringen,
ohne ihn vorher in eine elastische und hermetische Membran eingeführt zu haben. Eine der Ausführungsmöglichkeiten des in dieser Patentschrift beschriebenen
Verfahrens umfaßt die folgenden vier Schritte:
1. Der neue Laufstreifen wird unter Zwischenschiebung einer Bindeschicht aus Gummi auf die Karkasse
aufgebracht;
2. die zwischen der Karkasse, der Bindeschicht aus Gummi und dem Laufstreifen eingeschlossene Luft
wird durch Ausrollen ausgetrieben;
3. ein hitzebeständiger Stoff wird beispielsweise
durch Aufpsritzen oder mit dem Haarpinsel auf die seitlichen Flächen des Laufbands und der Karkasse
aufgetragen, um jedes seitliche Abfließen der Gummi-Bindeschicht zu vermeiden, das eine Relativbewegung
zwischen der Karkasse und dem Laufstreifen hervorrufen kann;
4. das Ganze wird schließlich in einen erhitzten Behälter eingebracht, der anschließend unter Druck gesetzt
wird.
Die Patentschrift, in der dieses bekannte Verfahren beschrieben ist, gibt keinerlei Hinweis, und zwar auch
nicht andeutungsweise, auf die Art des hitzebeständigen Stoffs.
Die Anmelderin hat hierauf Versuche mit dem Ziel durchgeführt, einen Stoff zu erforschen, der es tatsächlich
erlaubt, ohne Membran oder Hülle irgendwelcher Art zu verfahren, wobei dieser Stoff auf die Außenseite
der Grenzfläche der Körper aufgetragen wird und dabei mit einer praktisch 100%igen Zuverlässigkeit eine vollkommene
Verbindung sicherstellt, insbesondere ohne jeden Einschluß von Luft zwischen den Körpern.
Die mit verschiedenen, in der Kautschukindustrie üblicherweise verwendeten Elastomeren, insbesondere
mit Dien- oder Polyurethan-Elastomeren, durchgeführten Versuche führten nur dann sicher zu einer vollkommenen
Bindung zwischen dem Laufstreifen und der Karkasse, wenn die gesamte zwischen diesen beiden
Teilen befindliche Luft durch eine vor der Anwendung des Elastomeren bewirktes, sehr sorgfältiges Ausrollen
ausgetrieben worden war. Während nun ein solches Ausrollen unter idealen Arbeitsbedingungen denkbar
ist, geschieht es doch in der Praxis, insbesondere bei sehr großen Luftreifen, daß derjenige, der mit dieser
Arbeit betraut ist, sie nicht mit aller notwendigen Sorgfalt ausführt. Die Möglichkeit des Einschlusses von Luft
ist daher zu befürchten, und der Luftreifen, der einen solchen Einschluß enthält, läuft Gefahr, nach nur einigen
Betriebsstunden unbrauchbar zu werden.
Die Anmelderin hat trotz der mit den untersuchten Elastomeren zu verzeichnen gewesenenen Schaden ihre
Untersuchungen weiterverfolgt, um einen Stoff zu finden oder zu schaffen, der vollkommen den strengsten
Anforderungen sogar dann entspricht, wenn das manueile oder mechanische Ausrollen noch Lufteinschlüsse
zwischen der Karkasse, dem Bindegummi und dem Laufband zurückzulassen imstande war.
Im Verlauf der Weiterverfolgung dieser Versuche hat die Anmelderin überraschenderweise gefunden, daß eine
Familie von Elastomeren, die mit den Gemischen auf Basis natürlicher und/oder synthetischer Kautschuk, die
gewöhnlich bei der Herstellung, der Ausbesserung oder der Runderneuerung von Luftreifen verwendet werden,
unverträglich sind, die Ausführung von in jeder Hinsicht zufriedenstellenden zusammengefügten Verbänden erlaubt.
Es handelt sich um die Familie der Siliconelastomeren.
Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zum festen Verbinden mindestens zweier Körper, von denen
mindestens einer verformbar ist, bei dem eine Fläche eines der Körper gegen eine Fläche des anderen Körpers
angeordnet wird, sodann ein Stoff aufgetragen wird, der ein Verbindungsteil zwischen den beiden Körpern
über die gesamte oder einen Teil der Außenseite der so erhaltenen Grenzfläche bildet, bei dem das so
hergestellte Ganze anschließend in einen Behälter gebracht wird, der mit einem Fluid unter Druck gesetzt
wird, und das dadurch gekennzeichnet ist. daß ein SiIi-
conelastomer als das Verbindungsteil bildender Stoff aufgetragen wird.
Die Erfindung betrifft ferner die nach diesem Verfahren hergestellten Gegenstände. Die erfindungsgemäße
Ausführung mit elastomeren Siliconen erlaubt auf eine überraschende Weise, entweder den ganzen Vorgang
des Entfemens der Luft zwischen den zusammengefügten Flächen vor der Anwendung des elastomeren Silicons
überflüssig zu machen oder diesen Vorgang, beispielsweise durch Ausrollen, mit weniger Aufmerksamkeit
und Anstrengung, jedoch schneller, durchzuführen, woraus sich ein merklicher Zeitgewinn und vor allem
die Sicherheit ergibt, jederzeit eine vollkommene Haftung der beiden Flächen aneinander nach der Anwendung
von Druck zu erhalten.
Die Anmelderin erklärt sich die beobachteten Phänomene folgendermaßen:
Zu Beginn der Anwendung des Drucks durch das Fluid auf die Körper läßt dieses porenfreie Verbindungsteil
aus Silicon die Luft vorbeifließen, die sich noch zwischen den Flächen der Körper befinden kann, wobei
diese Luft auf diese Weise nach außerhalb der Gesamtheit der Körper entweichen kann und dabei das Verbindungsteil
durchquert, ohne daß zwischen diese Flächen das zur Druckbeaufschlagung benutzte Fluid eindringen
könnte, und wobei die Luftdrainage in Richtung auf das Verbindungsteil, im Inneren der Vereinigung der Körper,
durch die Gegenwart von unvollkommenen Kontakten zwischen den Flächen möglich gemacht wird, und
wobei ferner die Verformbarkeit mindestens eines der Körper notwendig ist, damit diese Phänomene auftreten
können.
Beispielsweise besteht mindestens einer der Körper mindestens teilweise aus einem oder mehreren natürlichen
und/oder synthetischen Kautschuken, wobei diese Kautschuke beispielsweise entweder schon vulkanisiert
oder in dem Behälter, der gegebenenfalls erhitzt werden kann, unter Druck vulkanisierbar sind.
Zur Durchführung der Erfindung kann man, wenn man das will, den Stoff in fließfähiger oder pastöser
Form anwenden, wobei das so erhaltene Verbindungsteii fest wird, und zwar vorzugsweise bevor die Vereinigung
der Körper und das Verbindungsteil mit dem Druck-Fluid in Berührung kommt, worauf eine mindestens
teilweise Vulkanisation folgt. In diesem Falle verwendet man vorzugsweise elastomere Silicone, die bei
Raumtemperatur vulkanisieren, da sie leicht in gewöhnlichen Werkstätten benutzt werden können und da sie
ganz genau die Form der Stücke, die sie bedecken, annehmen, ohne sie zu beschädigen, was beispielsweise
wichtig ist, wenn man Seitenwände von Luftreifen verwendet, die Markierungen oder Muster tragen.
Zudem vulkanisieren solche elastomeren Silicone bei Raumtemperatur im allgemeinen schnell, in der Weise,
daß der zwischen dem Aufbringen des elastomeren Silicons und dem Einführen in den Behälter liegende Zeitraum
kurz sein kann, beispielsweise etwa eine Stunde, was die Kosten merklich senkt
Unter den bei Raumtemperatur vulkanisierenden elastomeren Siliconen kann man Einkomponenten- oder
Mehrkomponenten-Erzeugnisse verwenden, wobei die bei der Vulkanisierung ablaufenden katalytischen Reaktionen
variiert werden können. Die elasiomeren Einkomponenten-Silicone, gelegentlich Mono-Komponenten
genannt, werden bevorzugt, da ihr Einsatz besonders einfach ist
Der Einsatz des fließfähigen oder pastösen Stoffes kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise
mit einem Haarpinsel, einer Spritzpistole, einem Spatel, einer Rakel oder durch Eintauchen. Das Auftragen kann
in einer oder mehreren Schichten erfolgen, wenn man das wünscht, wobei die aufgetragene Gesamtdicke innerhalb
weiter Grenzen derart variieren kann, daß genaue Regeln nicht erforderlich sind. Diese Gesamtdicke
kann beispielsweise zwischen O.ö'i und 20 mm variieren,
sie beträgt jedoch vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,2 mm.
ίο Um den Einsatz des fließfähigen oder pastösen Stoffes
zu erleichtern, kann es vorteilhaft sein, das elastomere Silicon mit einem oder mehreren Lösemitteln zu
verdünnen, die gewöhnlich in der Silicontechnik benutzt werden, beispielsweise mit aliphatischen oder aromatisehen
Kohlenwasserstoffen.
Die Viskosität dieser für die Anwendung benutzten Verdünnungen kann beispielsweise zwischen 0,5 und
20 Pa.s betragen, vorzugsweise 3 bis 10 Pa.s, wobei die Viskosität bei Raumtemperatur, d. h. bei etwa 200C gemessen
wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das benutzte Verbindungsteil
eine Farbe auf, die sich von derjenigen der miteinander zu verbindenden Teile unterscheidet, damit
man bei der Anwendung dieses Elastomeren die Stellen der Verbindungszone dieser beiden Oberflächen leicht
auffinden kann, die nicht oder nicht genügend mit dem Elastomeren bedeckt sein sollten.
Da man ja ein elastomeres Silicon verwendet, um das Verbindungsteil herzustellen, kann man, sofern man dies
wünscht, beispielsweise aus Gründen des Aussehens, dieses Verbindungsteil leicht durch einfaches Abziehen
beim Herausnehmen aus dem Behälter entfernen. Man kann es auch gleichzeitig mit einer Oberdicke der Körper
entfernen, und zwar mit mechanischen Mitteln (durch Schleifen, Bürsten, Schneiden, Sandstrahlen
usw.).
Das Abheben mit mechanischen Mitteln wird empfohlen, wenn man feststellt, daß das Verbindungsteil,
beispielsweise in Form eines Häutchens, zwischen die beiden vereinten Flächen über eine kurze Entfernung,
und seien es höchstens einige Millimeter eingedrungen ist
Wenn ein solches Eindringen unbedingt vermieden werden soll, besteht eine andere Ausführungsfcrm des
erfindungsgemäßen Verfahrens darin, zuerst auf jeden der beiden zusammenzufügenden Körper über die ganze
Länge der äußeren Begrenzungslinie ihrer Grenzfläche und rittlings über eine Breite von beispielsweise
so mindestens 20 bis 25 mm zu beiden Seiten der Linie eine bindende Zwischenschicht aus Gummi aufzutragen, beispielsweise
von derselben Art wie diejenige, die zwischen die beiden Flächen gebracht werden kann, um die
eine fest mit der anderen zu verbinden.
Diese Zwischenschicht wird auf die zu vereinigenden Körper nicht zu dicht aufgetragen, um das Abziehen der
Luft nicht zu stören.
Anschließend bringt man auf diese Zwischenschicht ein Verbindungsteil aus einem elastomeren Silicon, beispielsweise
in Form eines Häutchens, auf, und zwar so, daß es die Umrisse der Zwischenschicht ringsum überragt
Die erfindungsgemäß erhaltenen Gegenstände sind durch eine extrem feste Bindung zwischen den beiden
Flächen gekennzeichnet und damit durch eine vollständige Abwesenheit von Lufteinschlüssen zwischen ihnen.
Dies ist immer dann der Fall, wenn der Druckbehälter eine feuchte Atmosphäre (Wasserdampf) enthält In
trockener Atmosphäre sind die erhaltenen Ergebnisse im allgemeinen nicht so gut, und ein anderes wichtiges
Merkmal der Erfindung besteht daher darin, das Verbindungsteil feucht zu machen, beispielsweise mit Hilfe eines
Wasserfilms oder einer porösen Matrize, insbesondere mit Hilfe eines Schaums, die mit Wasser imprägniert
ist, und zwar vor der Einführung in den trockenen Behälter oder sogar im Inneren dieses Behälters vor
oder während des Unter-Druck-Setzens.
Erfindungsgemäß hergestellte Luftreifen für Planiermaschinen liefen unter sehr harten Bedingungen jeweils
198 Stunden ohne jede Loslösung, während einige Luftreifen,
die ohne Verwendung eines elastomeren Silicons hergestellt worden waren, schon nach 8 Stunden Laufzeit
unter denselben sehr harten Bedingungen Loslösungen aufwiesen.
Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele eines elastomeren Silicons werden nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben, deren F i g. 1 und 2 jeweils ein Querschnitt durch einen Luftreifen sind,
während F i g. 3 ein Schnitt durch ein auf einen ausgebesserten Gegenstand aufgelegtes Pflaster ist, wobei alle
diese Figuren schematische Darstellungen sind.
Fig. 1 zeigt einen Luftreifen 1000, der eine Karkasse
1 und ein Laufband 4 umfaßt. Die Karkasse 1 besteht aus vulkanisiertem Kautschuk, der mit von einem Wulst
10 zum anderen Wulst 10' durchgehend verlaufenden Drahtseilen 2 und mit Drahtseilen 3, 3' bewehrt ist, die
sich über eine Strecke ausbreiten, die genau gleich der Breite L des Laufbandes 4 des Luftreifens ist. Zwischen
dem aus vulkanisiertem Kautschuk bestehenden und Nuten 5 aufweisenden Laufband 4 und der oberen Reihe
der Drahtseile 3', d. h. zwischen der Karkasse 1 und dem Laufband 4, befindet sich eine zwischengeschobene
Bindeschicht 6 aus vulkanisierbarem Gummi. Auf diese Weise ist die Fläche 600 der Gummischicht 6 gegen die
Fläche 100 der Karkasse 1 angeordnet, was die Grenzfläche 61 ergibt, während die Fläche 60 der Gummischicht
6 gegen die Fläche 40 des Laufbandes 4 angeordnet ist, was die Grenzfläche 64 ergibt. Die Karkasse 1,
das Laufband 4 und die Bindeschicht 6 aus Gummi enthalten beispielsweise natürliche oder synthetische Dien-Kautschuke.
- Gegen die seitlichen Flächen Γ, 6' und 4' der Karkasse
1, der Bindeschicht 6 und des Laufbandes 4 wurde jeweils um den ganzen Luftreifen herum mit dem Haarpinsel
eine dünne Schicht (die Dicke ist in der Zeichnung übertrieben dargestellt) aus einem bei.Raumtemperatur
vulkanisierbaren elastomeren Silicon aufgetragen, die ungefähr eine Stunde nach dem Auftragen vulkanisiert
und zu einem sehr eng verbundenen, relativ elastischen Häutchen 7 geworden war, Das bei diesem Beispiel verwendete
Siliconelastomere war handelsüblich. Das Häutchen 7, das die Körper 1,4 und 6 verbindet, befin
det sich also auf der Außenseite der Grenzflächen 61,64.
Der Luftreifen wurde nun so, wie er war, in einen Behälter gebracht und darin für die Dauer von etwa 180
Minuten in Kontakt mit einem unter einem Druck (von etwa 5,5 bar) stehenden Strömungsmittel aus Luft und
Wasserdampf gehalten, wobei der Luftreifen von diesem Strömungsmittel auf etwa 125° C erhitzt wurde. Als
man den Luftreifen aus dem Behälter entnahm, befand sich das Häutchen 7 aus dem Elastomeren augenscheinlich in demselben Zustand wie vor dem Einführen des
Luftreifens in den Behälter, insbesondere dank der guten Hitze- und Druckbeständigkeit des vulkanisierten
Silicons.
Eine peinlich genaue Prüfung des Luftreifens 1000 bei der Entnahme aus dem Behälter ergab keinerlei Lufteinschluß
an den Grenzflächen beiderseits der Bindeschicht 6 aus Gummi.
Das in Fig. 2 gezeigte Beispiel unterscheidet sich vom vorangehenden durch die Tatsache, daß der Laufstreifen
20 (das in einem größeren Maßstab wiedergegeben ist als in Fig. 1) aus mehreren Wickeln eines
vulkanisierbaren Kautschukblattes 21 besteht, die um die Karkasse 1 Luftreifens herum angeordnet sind, und
ίο durch die Tatsache, daß eine bindende Zwischenschicht
23 aus Gummi, beispielsweise von derselben Art wie die mögliche Bindeschicht 6 aus Gummi, direkt gegen die
Seitenflächen Γ, 6' und 21' der Karkasse 1, der Bindeschicht
6 aus Gummi und der Wickel des vulkanisierbaren Kautschukblattes 21 aufgetragen wurde. Die dünne
Schicht 7 aus vulkanisierbarem elastomerem Silicon bedeckt bei Raumtemperatur die ganze äußere Oberfläche
der bindenden Zwischenschicht 23 und erstreckt sich ein wenig über die Ränder 23', 23" dieser Schicht
hinaus.
Versuche, den Laufstreifen 20 abzuziehen, ergaben keinen Fehler in bezug auf die Verklebung der Wickel
des Blattes 21 untereinander und dieses Blattes mit der Karkasse des Luftreifens.
Das in F i g. 3 gezeigte erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel betrifft die Anwendung eines Reparaturpflasters
30, das sich gegenüber Fluiden hermetisch verhält und eine Bindeschicht 30' umfaßt, wenn es bereits
vulkanisiert ist, die Anwendung eines solchen Pflasters also auf einer Seite der Wand 31 eines aus Kautschuk
bestehenden Gegenstandes, in der eine Schadstelle 32 in an sich bekannter Weise ausgebessert worden ist. Vor
der Vulkanisierung der Ausbesserung in einem erhitzten Druckbehälter wurde bei diesem in geeigneter Weise
auf die genannte Seite aufgebrachten Pflaster 30 mit dem Haarpinsel eine Schicht 7 aus bei Raumtemperatur
vulkanisierbarem elastomerem Silicon aufgetragen, und zwar einerseits auf die abgeschrägten Kanten des Pflasters
und auf die benachbarten Teile der genannten Seite, andererseits direkt auf die ausgebesserte Schadstelle
32. Diese Schicht wurde entweder direkt auf das Pflaster 30 und auf die Wand 31 aufgetragen, wie auf der linken
Seite der F i g. 3 wiedergegeben, oder aber auf eine bindende Zwischenschicht 23 aus Gummi (in F i g. 3,
rechts), die zuvor auf den Rand des Pflasters und die Wand 31 gelegt wurde. Nach dem Erhitzen unter Druck
stellt man fest, daß das Pflaster in vollkommener Weise fest auf der Wand 31 haftet, sogar dann, wenn vor dem
Unter-Druck-Setzer. Luft eingeschlossen zwischen diesen beiden Teilen zurückgeblieben war.
Bei den vorstehenden Beispielen ist es möglich, ein Verbindungsteil aus vor der Anwendung auf die Körper
vulkanisiertem Silicon zu verwenden. Dieses feste Ver bindungsteil kann dann beispielsweise mit Hilfe einer
verbindenden Schnur mit den Körpern in Berührung gebracht werden, die in flüssiger oder pastöser Form um
das ganze Verbindungsteil herum und formschlüssig mit dem Verbindungsteil aufgetragen wird, beispielsweise
ein bei gewöhnlicher Temperatur vulkanisierendes ela stomeres Silicon. Diese Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens erlaubt so, das Silicon-Verbindungsteil wiederzuverwenden, was die Kosten vermindert
Die Erfindung umfaßt auch den Fall, wo das das Ver bindungsteil bildende Silicon-Material nur auf einen Teii
der Außenseite der Grenzfläche oder der Grenzflächen aufgetragen wird, während der Rest der Außenseite der
Grenzfläche oder der Grenzflächen mit einer silicon-
freien, luftdichten und gegenüber dem Fluid des Behälters ebenfalls hermetisch dichten Verbindungsteil bedeckt
wird. In diesem Fall werden vorzugsweise Mittel verwendet, die es gestatten, die zwischen den Körpern
eingeschlossene Luft in Richtung auf das Verbindungsteil aus Silicon abzuziehen, wobei diese Mittel beispielsweise
Drähte, Fasern, Seile, gewebte und nicht-gewebte Stoffe sein können. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann es gestatten, die Menge des eingesetzten elastomeren Silicons und folglich
die Kosten zu begrenzen.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
Vielmehr kann man für die Körper andere verformbare Materialien als die Kautschuke verwenden, beispielsweise
andere organische Polymere, insbesondere Thermoplaste, und die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Gegenstände können andere sein als Luftreifen.
20
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
25
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (24)
1. Verfahren zum festen Verbinden mindestens zweier Körper, von denen mindestens einer verformbar
ist, bei dem eine Fläche eines der Körper gegen eine Fläche des anderen Körpers angeordnet
wird, bei dem dann auf die ganze oder einen Teil der Außenseite der erhaltenen Grenzfläche ein ein Verbindungsteil
bildender Stoff aufgetragen wird und das so hergestellte Ganze anschließend in einen Behälter
gebracht wird, der mit einem Fluid unter Druck gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Siliconelastomer als das Verbindungsteil bildender Stoff aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Silikonelastomere mindestens teilweise
in einer fluiden oder pastösen Form verwendet wird, wobei das so erhaltene Verbindungsteil
infolge einer mindestens teilweisen Vulkanisation des Siliconelastomeren fest wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens teilweise Vulkanisation
des Siliconelastomeren durchgeführt wird, bevor der Verband mit dem Druck-Fluid in Berührung gebracht
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliconelastomere
bei Raumtemperatur vulkanisiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliconelastomere ein Einkomponenten-Elastomer
ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliconelastomere
vor dem Auftragen mit mindestens einem Lösemittel verdünnt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei Körper
miteinander fest verbunden werden, wobei einer der Körper als Bindeglied zwischen zwei durch ihn
getrennten Körpern dient, und wobei das Siliconelastomere auf die ganze oder einen Teil der Außenseite
der erhaltenen Grenzflächen aufgetragen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der
Körper mindestens teilweise aus einem oder mehreren Kautschuken besteht, wobei diese Kautschuke in
dem Behälter vulkanisierbar sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der
Körper mindestens teilweise aus einem Dien-Kautschuk besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter erhitzt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter mit einem feuchten Fluid unter Druck gesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fluid mindestens teilweise aus Wasserdampf besteht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Behälter mit einem trockenen Fluid unter Druck setzt, und daß
das Verbindungsteil feucht gemacht wird, bevor oder während der aus Verbindungsteil und Körpern
bestehende Verband mit dem Fluid in Berührung eebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsteil mit Hilfe eines Wasserfilms oder einer porösen, mit Wasser imprägnierten,
Matrize feucht gemacht wird.
15. Verfahren mit einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil
der ursprünglich zwischen den Flächen der Körper enthaltenen Luft abgezogen wird, bevor der das
Verbindungsteil bildende Stoff aufgetragen wird
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der aufgetragene Stoff in direktem Kontakt mit der Außenseite der Grenzfläche
oder der Grenzflächen steht
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich der aufgetragene
Stoff in Kontakt mit einem Zwischenmaterial befindet, das selbst wiederum in direktem Kontakt mit
der Außenseite der Grenzfläche oder der Grenzflächen steht.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil
vulkanisiert wird, bevor es auf die Außenseite der Grenzfläche oder der Grenzflächen aufgetragen
wird, wobei das feste Verbindungsteil mit den Körpern mit Hilfe einer verbindenden Schnur in
Kontakt gebracht wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das das Verbindungsteil bildende Siliconelastomer nur auf einen Teil der
Außenseite der Grenzfläche oder der Grenzflächen aufgetragen wird, während der Rest der Außenseite
der Grenzfläche oder der Grenzflächen mit einem siliconfreien, luftdichten und gegenüber dem zur
Druckbeaufschlagung verwendeten Fluid hermetisch dichten Verbindungsteil geschlossen wird, sowie
dadurch, daß Mittel verwendet werden, die es gestatten, die eingeschlossene Luft in Richtung auf
das Silicon-Verbindungsteil abzuziehen.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Körper eine
Karkasse eines Luftreifens ist, sowie dadurch, daß der andere Körper ein Laufstreifen ist
21. Verfahren nach den Ansprüchen 20 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Karkasse und der
Laufstreifen zwei durch ein Bindegummi fest miteinander vereinigte Körper sind.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Körper ein
Reparaturpflaster ist
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil
eine Farbe aufweist, die von derjenigen der Körper verschieden ist.
24. Gegenstand, hergestellt gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
FR8026741A FR2496004A1 (fr) | 1980-12-16 | 1980-12-16 | Procede de collage de deux corps en caoutchouc, notamment pour rechaper ou reparer un pneumatique |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE3149716C2 true DE3149716C2 (de) | 1985-09-19 |
Family
ID=9249176
Family Applications (1)
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