DE3141030A1 - Kristallines (beta)-nicotinamid-adenin-dinucleotid und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Kristallines (beta)-nicotinamid-adenin-dinucleotid und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
3H1030
T 52 977
Kristallines ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotid
und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft Kristalle von ß-Nicotinamidadenin-dinucleotid
des Typs der freien Säure und .ein Verfahren zur Herstellung der Kristalle.
ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotid (im folgenden als "NAD".
bezeichnet) ist als Coenzym für verschiedene Oxidoreduktasen in fast allen Geweben lebender Körper vorhanden
und spielt eine, sehr wichtige Rolle beim Energiemetabolismus,
der Biosynthese usw., in einem lebenden Körper. Daher ist in den letzten Jahren der' Bedarf an
NAD nicht nur als Reagentien für die Forschung in der Biochemie und Physiologie angestiegen, sondern auch
als Chemikalien, die unerläßlich für die klinische Diagnose als ein Faktor zur Messung bei der enzymatischen
Analyse, bei der Messung der Enzymaktivität und der Konzentration eines Substrats, sind.
Bisher wurde NAD in fester Form erhalten durch Isolieren
3H1030
von NAD aus Hefeextrakt oder einer Kulturbrühe eines Mikroorganismus nach verschiedenen Isoliermethoden,
wie Ionenaustausch-Chromatographie und Unterziehen der erhaltenen Lösung von NAD einer Methode, wie Gefriertrocknen
oder Ausfällen mit einem organischen Lösungsmittel, gefolgt vom Abtrennen und Trocknen der
Ausfällung. Das so erhaltene feste NAD ist amorph und · ist sehr hygroskopisch und zerfließt an der Luft. In
vielen Fällen enthält ein derartiges amorphes NAD noch Spurenmengen von Verunreinigungen. Auch ist das amorphe
NAD instabil und eine Verringerung seiner Reinheit durch thermische Zersetzung und während der Lagerung
und des Transports ist unvermeidbar. Es ist bekannt, daß ein konkurrierender Inhibitor eines Enzyms in den
thermischen Zersetzungsfragmenten und Spurenmengen anderer
Verunreinigungen vorhanden sind. Es ist daher bekannt, daß die Verwendung eines derartigen NAD mit
geringer Reinheit bei der enzymatisehen Analyse nur Ergebnisse mit einem großen Fehler ergibt , beispiels-'
weise aus Dalziel, J. Biol. Chem., Band 238, 1538 (1963)
Die Kristallisation von NAD des Typs der freien Säure wurde von A. D. Winer in J. Biol. Chem., Band 239,
PC3598 (1964) beschrieben. Jedoch verwendet dieses Verfahren
eine große Lösungsmittelmenge und erfordert darüber hinaus eine sehr niedrige Temperatur, "d.h.
-15 C. Die Standard-Parameter für dieses Verfahren sind Undefiniert, und es besteht keine Reproduzierbarkeit.
Auch sind die beschriebenen Kristalle Kristalle
^" von NAD-Trihydrat, bei denen es sich um lange dünne
Nadeln oder flache Prismen handelt, und es wird berichtet, daß sich das kristalline NAD zur amorphen
Form verändert durch Änderung der Umgebungsfeuchtigkeit, und die Stabilität ist schlecht. Darüber hinaus
weist das Verfahren den Nachteil auf, daß das unter
Anwendung eines Lösungsmittels gereinigte Produkt eine geringe Menge des nichtabtrennbaren Lösungsmittels enthält. Auch ist die Verwendung einer großen Lösungsini ttelmenge unwirtschaftlich, und das Verfahren weist
keine praktische Bedeutung als industrielles Verfahren • auf.
Kristalle eines Metallsalzes von NAD, wie des Lithiumsalzes sind ebenfalls bekannt. Ist jedoch NAD in der
Form der freien Säure erforderlich, so muß das Metallsalz erneut mit einem Ionenaustauscherharz behandelt
werden, und daher ist die Reinigung des amorphen NAD
durch dieses Verfahren mit Nachteilen verbunden, durch
Form der freien Säure erforderlich, so muß das Metallsalz erneut mit einem Ionenaustauscherharz behandelt
werden, und daher ist die Reinigung des amorphen NAD
durch dieses Verfahren mit Nachteilen verbunden, durch
die Zunahme der Verfahrensstufen.
15
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Ein Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung neuer
Kristalle von NAD vom Typ der freien Säure.
Kristalle von NAD vom Typ der freien Säure.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung
von kristallinem NAD mit hoher Reinheit und hoher Stabilität.
Ein weiteres. Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung
von amorphem NAD mit hoher Reinheit.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung von NAD mit hoher
Reinheit in einfacher Weise bei guter Ausbeute.
Reinheit in einfacher Weise bei guter Ausbeute.
Diese und andere Ziele bzw. Gegenstände der Erfindung
sind aus der folgenden Beschreibung ersichtlich.
Erfindungsgemäß wird ein kristallines ß-Nicotinamid-
adenin-dinucleotid-tetrahydrat vom triklinen System
-
mit einer Raumgruppe von Pl oder Pl und Gitterkonstanten
3.U1030
a = 8,861 8 (bzw. 0,8861 nm), b = 11,181 R (bzw. 1,1181
nm) , c = 8,630 £ (bzw. 0,8630 nm), c£ = 90,82°, ß =
103,40° und f = 109,71°, bereitgestellt.
Die Kristalle werden hergestellt durch Kühlen einer 20 bis 60 Gew./Vol-% wässrigen Lösung von amorphem NAD
bei einer Temperatur von 0 bis 200C, um NAD-Tetrahydrat
zu kristallisieren. Das Verfahren ist sehr einfach, und die NAD-Kristalle mit hoher Reinheit und
ausgezeichneter Stabilität werden wirtschaftlich in hohen Ausbeuten erhalten. Die erfiridungsgemäßen Kristalle
sind sehr nützlich zur Bereitstellung von amorphem NAD mit hoher Reinheit.
'5 . Im folgenden werden die beigefügten Figuren kurz erläutert.
' ·
Die Fig. 1 ist eine Mikrophotographie von kristallinem
NAD gemäß der Erfindung, in 400facher Vergrößerung; 20
' Fig. 2 stellt ein Röntgenstrahlen-BeugungsSpektrum
von amorphem NAD dar;
Fig. 3 ist ein Röntgenstrahlen-Beugungsspektrum des
° erfindungsgemäßen kristallinen NAD;
Fig. 4 ist ein Infrarot-Absorptionsspektrum mittels
der KBr-Tablettenmethode des erfindungsgemäßen kristallinen
NAD;
30
30
Fig. 5 ist ein hochleistungsfähiges Flüssig-Säulen-Chromatogramm
eines gereinigten amorphen NAD-Pulvers, erhalten gemäß einer üblichen Reinigungsmethode, bei
der Methanol zu einer wässrigen Lösung von NAD zu
dessen Ausfällung zugesetzt wird;
• 3U1030
und Fig. 6 ist ein hochleistungsfähiges Flüssigkeits-Säulen-Chromatogramm
des erfindungsgemäßen kristallinen NAD. .
im folgenden wird die Erfindung genauer beschrieben.
Amorphes NAD, das nach einer allgemein bekannten Methode hergestellt wurde, wie durch Ausfällen aus einer wässrigen
Lösung von NAD mit einem organischen Lösungsmittel, gefolgt von der Abtrennung und Trocknung oder Gefrier-
trocknung der wässrigen Lösung, wird als Ausgangsmaterial
zur Herstellung des erfindungsgemäßen kristallinen NAD verwendet. In vielen Fällen enthält ein derartiges amorphes NAD Verunreinigungen. Verunreinigungen
können nach jeglichen bekannten Methoden entfernt wer-
'^ den. Erfindungsgemäß' ist es günstig, wenn die enzymatische
Reinheit des amorphen NAD mindestens 90 % beträgt, da NAD leicht auskristallisiert und auch die
Ausbeute der Kristallisation ansteigt. Vorzugsweise wird das amorphe NAD gereinigt durch Behandeln mit
zw ; einer wässrigen Lösung von amorphem NAD mit einem
porösen, schwach basischen Anionenaustauscherharz, das in die Acetatform, Carbonatform, Phosphatform,
Hydrochloridform oder OH-Form (Form der freien Base) umgewandelt wurde. Gemäß einer bevorzugten Ausfüh-
rungsform wird das amorphe NAD gereinigt durch Leiten
einer wässrigen Lösung von amorphem NAD durch eine Säule mit einem hochporösen, schwachbasischen Anionenaustauscherharz , das in die Acetatform umgewandelt
wurde, wie Diaion WA 30 (Handelsprodukt der Mitsubishi
■
Chemical Industries, Ltd.), Amberlite.IRA-93 (Handelsprodukt der Rohm & Haas Co.), Dowex HWA-1 (Handelsprodukt
der Dow.Chemical Co.) oder Duolite A-368PR (Han- ' delsprodukt der Diamond Shamrock Corp.). Da NAD auch
durch dieses Anionenaustauscherharz adsorbiert wird, 35
wird das Anionenaustauscherharz vorzugsweise in den
" ■'·■■ "■-" :- 3H1030
geringsten Mengen, die zur Entfernung der Verunreinigungen benötigt werden, verwendet. NAD-Kristalle gemäß
der Erfindung, die aus einer wässrigen Lösung von amorphem NAD erhalten wurden, das nach dieser·Methode
gereinigt wurde, sind sehr rein und ausgezeichnet als Impfkeime zur Kristallisation von NAD geeignet.
Bei der Kristallisation ist es notwendig, zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kristalle, daß die Kon-
^O zentration einer wässrigen Lösung von NAD 20 bis 60
Gew./Vol-%, vorzugsweise 40 bis 50 Gew./Vol.-% beträgt. Wenn die Konzentration weniger als 20 Gew./Vol.-% beträgt,
so erfolgt die Kristallisation schwer, und die Ausbeute ist auch sehr gering. Wenn die Konzentration
'^ mehr als 60 Gew./Vol.-% beträgt, so ist die wässrige
Lösung aufgrund der hohen Viskosität' schwer zu handhaben.
Die Konzentration wird innerhalb des vorstehenden Bereichs vor oder nach der Reinigung von NAD eingestellt.
Die wässrige Lösung wird bei einer'Temperatur
von 0 bis 200C, vorzugsweise 2 bis 8 C zur Kristallisation
gekühlt. Die Kristallisation ist in ein oder zwei Tagen vollständig, wenn die wässrige Lösung
stehengelassen wird, und in einigen Stunden, wenn die
wässrige Lösung leicht gerührt wird, um .das Kristall-25
wachstum zu beschleunigen.
Es ist wirksam, beim Kristallisieren getrennt hergestellte
NAD-Kristalle als Animpfung zu verwenden. Im Falle der Durchführung der Kristallisation unter Ver-
Wendung von Impfkeimen kann das gewünschte kristalline NAD erhalten werden durch Kühlen einer 20 bis 60 Gew./
Vol.-% wässrigen Lösung von NAD bei einer Temperatur von 0 bis 20°C, ohne das NAD der Reinigung mittels
eines Ionenaustauscherharzes, wie des vorstehend erwähnten hochporösen Ionenaustauscherharzes, zu unter-
ι ziehen. Zwar ist es möglich, die gewünschten Kristalle
zu erhalten, selbst wenn die enzymatische Reinheit des verwendeten amorphen NAD gering ist, vorzugsweise jedoch
wird ein -.amorphes NAD mit einer enzymatisehen Reinheit
von nicht weniger als 90 %, insbesondere nicht weniger als 93 % verwendet, da die Kristallisation leicht erfolgt
und auch die Ausbeute gesteigert werden kann.
Die erzeugten Kristalle werden in üblicher Weise ab-getrennt. Erfindungsgemäß erhält man die Kristalle in
einer Ausbeute von etwa 90 % oder mehr. Die erfindungsgemäßen NAD-Kristalle weisen folgende Eigenschaften
auf: -
Analyse auf C21H37O14N7P2^H2O (MG: 735,48):
ber.: C 34,29; H 4,80; N 13,33; P 8,42 % gef. : C 34,57; H 4,73; N 13,28; P 8,40 %
. Wassergehalt nach der Karl Fischer-Methode: 9,4 %
(theoretischer Wert 9,8 %).
Kristallsystem: triklines System
Raumgruppe: Pl oder Pl
Raumgruppe: Pl oder Pl
Gitterkonstante:
a = 8,861 R = 0,8861 nm
b = 11,181 S = 1,1181 nm
C= 8,630 S =0,8630 nm
OC = 90,82°
β β 103,40°
ί = 109,71°
V = 779,01 S3
Dichte: gefunden P= 1,550
gerechnet P- 1,567 (berechnet als Z = 1)
Eine Photographie der erfindungsgemäßen Kristalle, beobachtet durch Mikroskop mit 10Ofacher Vergrößerung
ist in der Fig. 1 dargestellt. Auch das Röntenstrahlen-Beugungsspektrum
und das Infrarotspektrum der erfindungsgemäßen Kristalle sind in den Fig. 3 bzw. 4
gezeigt. Die Fig. 2 stellt ein Röntgenstrahlen-Beugungsspektrum von amorphem NAD dar. ■
Das so erhaltene kristalline NAD vom Typ der freien Säure weist keine Fehler des üblichen amorphen NAD
auf. Das erfindungsgemäße kristalline NAD liegt in Form von Kristallen mit 4 Kristallwasser vor und ist
stabil und nicht hygroskopisch und ist fließfähig. Es weist auch eine ausgezeichnete Lagerungsstabilität
auf und besitzt keinen Geruch und ein schönes Aussehen und ist daher von großem gewerblichem Wert. Dieverfindungsgemäßen
Kristalle verlieren den Kristallrahmen nicht, selbst wenn sie zwangsweise entwässert
werden, und kehren leicht in die ursprünglichen Kristalle unter Wassergabe zurück. Hinsichtlich der Stabilität
der erfindungsgemäßen Kristalle tritt keine Verringerung der enzymatischen Aktivität auf, selbst
wenn die Kristalle beispielsweise 24 Tage bei 37 C gehalten werden, obwohl amorphes NAD eine Verringerung
der Reinheit um etwa" 10 % unter den gleichen Bedingungen zeigt und seine Reinheit im Verlauf der Zeit
geringer wird. Nach der enzymatischen Analyse ist das erfindungsgemäße kristalline NAD 100 % rein als
ß-NAD, und es wurde kein Einschluß von Enzyminhibitoren, wie LDH (Lactatdehydrogenase)-Inhibitor, festgestellt.
Nach der Flüssigkeitschromatographie enthält ein han-
delsübliches ß-NAD eine Spurenmenge von Verunreinigungen,
insbesondere o£-NAD und ADP-Ribose (Adenosin-5-diphos
phat-ribose) , jedoch wurden diese Verunreinigungen nicht in dem erfindungsgemäßen kristallinen NAD festgestellt.
Die Fig. 5 zeigt ein hochleistungsfähiges Flüssigkeits-Chromatogramm eines handelsüblichen
amorphen NAD, das gereinigt wurde durch Ausfällen von NAD unter Zusatz von Methanol aus einer wässrigen
Lösung von amorphem NAD, behandelt mit einem Ionenaustauscherharz, und die Fig. 6 zeigt ein hochleistungsfähiges
Flüssigkeits-Chromatogramm des erfindungsgemäßen kristallinen NAD. In der Fig. 5 ist A
ein Peak von AMP (Adenosin-5-monophosphat) und B ein Peak von ADP-Ribose. AMP und ADP-Ribose werden in dem
handelsüblichen Präparat festgestellt, jedoch lassen sie sich in den erfindungsgemäßen kristallinen NAD
nicht feststellen. Die Bedingungen für die hochleistungsfähige Flüssigkeitschromatographie sind im folr
genden aufgeführt: .
Säule: ^-Bondpak NH2 (4 mm innerer Durchmesser und
30 cm Länge).
Lösungsmittel: 0,1m NH4H2PO4 (pH 3,5)
Fließgeschwindigkeit: 2,0 ml/min
Registriergeschwindigkeit: 1,0 cm/min
Bestimmung: UV 254 nm, 0,5 AUFS· .·;■■ ■.
Konzentration der NAD-Probe: 1,0 mg/ml .
Das erfindungsgemäße kristalline NAD ist sehr rein,
d.h. etwa 100 % rein und enthält keine Verunreini-05
gungen, die zu Fehlern bei der enzymati.schen Analyse
führen. Es ist auch bei der Lagerung oder beim Transport
stabil, und es besteht keine Notwendigkeit, die Temperatur niedrig zu halten, wie dies bei üblichem
NAD erforderlich ist. Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Verfahren bei der industriellen Produktion
. den Vorteil auf-, daß ein Reinigungsvorgang, wie er bei
einem üblichen Verfahren unter wiederholtem Zusatz einer großen Menge an Lösungsmittel, durchgeführt wird, nicht
erforderlich ist, und daß die Kristalle, aus einer wässrigen Lösung von NAD ohne Verwendung eines Lösungsmittels
erhalten werden können.
. Wird ein hochreines amorphes NAD gewünscht, so kann es leicht erzielt werden durch Auflösen des erfindungsgemäßen
kristallinen NAD in Wasser und anschließendes Unterziehen der resultierenden wässrigen Lösung einer
Gefriertrocknung oder Zusatz der wässrigen Lösung zu einem Alkohol, wie Methanol, zur Ausfällung von NAD.
Beispielsweise werden die erfindungsgemaßen Kristalle in einem heißen Wasser gelöst, zur Herstellung einer
10 bis 50 Gew./Vol.-% wässrigen Lösung von NAD, und die wässrige Lösung wird unmittelbar auf Raumtemperatur,
z.B. 18 bis 25°C gekühlt, .um die thermische Zersetzung
von NAD zu vermeiden. Die wässrige Lösung wird.
"" dann lyophilisiert oder wird in einen Alkohol unter
Rühren gegossen, um NAD auszufällen, das abgetrennt und getrocknet wird. Aus der vorstehenden Beschreibung ist
hinsichtlich kristallinem NAD und dem Verfahren zu dessen Herstellung ersichtlich, daß dieses Verfahren
zur Herstellung von amorphem NAD unter Verwendung der erfindu.ngsgemäßen Kristalle einem üblichen Verfahren
darin sehr überlegen ist, daß hochreine Produkte durch eine einfache Verfahrensführung erhalten werden können.
So wird durch die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung
von amorphem NAD bereitgestellt.
3Η103Ό
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung. ■ . ■
Beispiel 1
Ein NAD-enthaltender Extrakt, erhalten aus Zellen eines Mikroorganismus, wurde durch Ionenaustauscher-Chromatographie
gereinigt, und die erhaltene wässrige Lösung von NAD wurde zu dem 9fachen des Volumens der
wässrigen Lösung an Methanol gegeben, um NAD auszufällen. Die Ausfällung wurde filtriert, mit einer
geringen Methanolmenge gewaschen und unter verringertem Druck getrocknet, unter Bildung eines Pulvers
des gereinigten amorphen NAD. Die en'zymatische Reinheit des Pulvers betrug 92 %. Das so erhaltene amorphe
NAD-Pulver wurde als Ausgangsmaterial verwendet.
^ Eine wässrige Lösung von 100 g des Pulvers, gelöst in
200 ml Wasser, wurde durch eine Säule von 1,5 cm Innendurchmesser, gepackt mit 20 ml eines hochporöseh ··
schwachbasischen Anionenaustauscherharzes, umgewandelt in die Acetatform (handelsüblich unter der Bezeichnung
ZJ "Diaion WA30" von der Mitsubishi Chemical Industries
Ltd.), vom Oberen der Säule mit einer Raumgeschwindigkeit von 1 h , geleitet. Anschließend wurden 40 ml
entionisiertes Wasser durch die Säule geführt, und 220 ml der NAD enthaltenden Fraktion in dem Eluat wur-
den gesammelt.
Die Fraktion wurde auf 5° gekühlt und bei dieser Temperatur
stehengelassen. Nach 16h begannen Kristalle, die als Kristallnukleus dienten, an dem Boden eines Gefäßes
aufzutreten, und anschließend wurde die Fraktion leicht
5 h bei 5°C zur Erzielung von Kristallen gerührt. Die Kristalle wurden unter Absaugen filtriert, mit einer geringen
Wassermenge gewaschen und im Vakuum getrocknet, unter Bildung von 90 g kristallinem NAD-Tetrahydrät.
Die enzymatische Reinheit der Kristalle betrug 100 % auf Trockenbasis.
Ein NAD-enthaltender Extrakt, erhalten aus Zellen eines
Mikroorganismus, wurde durch Ionenaustauscher-Chromatographie gereinigt, und das Eluat wurde lyophüisiert,
]5 unter Bildung von gereinigtem amorphem NAD, dessen enzy-•
matische Reinheit 91 % betrug.
Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei jedoch eine wässrige Lösung von 500 g des vorstehenden
amorphen NAD r gelöst in 1 1 Wasser und
Amberlite IRA-93 (Handelsprodukt der Rohm & Haas Co.) als Ionenaustauscherharz verwendet wurden, unter Bildung
von 455 g kristallinem NAD-Tetrahydrat, das 100 %
enzymatisch rein war.
25
25
In 200.ml Wasser wurden 100 g eines amorphen NAD-Pulvers
(enzymatische Reinheit 93,5 %), hergestellt in der gleichen Weise wie im Beispiel 1, gelöst. Zu der erhaltenen
wässrigen Lösung wurden 5 mg kristallines NAD, erhalten im Beispiel 1, als Impfkeime zur Kristalli-
sation gefügt. Die wässrige Lösung wurde anschließend
3H1Q30
6 h bei 5°C gerührt, und die resultierenden Kristalle wurden abgetrennt und getrocknet. Die Ausbeute an
kristallinem NAD betrug 91,5 g, und die enzymatische Reinheit betrug 99,8 %.
Beispiel 4 ' ·
Die Verfahrensweise des Beispiels 3 wurde wiederholt,
wobei jedoch.eine 50 Gew./Vol.-% wässrige Lösung verwendet wurde, erhalten durch Auflösen in Wasser, von
39 g.amorphem NAD mit einer enzymatischen Reinheit von
92 %, unter Bildung von 35 g kristallinem NAD. Die so erhaltenen Kristalle enthielten 9,4 Gew.-% Wasser und
90,5 Gew.-% NAD. '
In 100 ml destilliertem Wasser wurden 35 g der Kristalle
bei 46°C gelöst. Unmittelbar nach dem Auflösen'wurde
die wässrige Lösung auf 20°C gekühlt. Die wässrige Lösung wurde dann durch ein Membranfilter (Handelsprodukt mit dem Namen "Millipore Filter" der Millipöre
Corporation) mit einer Porengröße von 0,22 pm. filtriert■'
und wurde lyophilisiert,. unter Bildung von 32 g eines
hochreinen amorphen NAD. Das so erhaltene amorphe NAD-Pulver
enthielt 2,8 Gew.-% Wasser und 97 Gew.-% NAD. Die enzymatische Reinheit des Pulvers betrugt 99,8 %
auf Trockenbasis.
In 200 ml destilliertem Wasser von 46°C wurden 26 g
kristallines NAD, erhalten im Beispiel 4, gelöst, und
3U1030
ι unmittelbar nach dem Auflösen wurde die wässrige Lösung
auf'200C gekühlt. Die wässrige Lösung wurde anschließend
durch ein Membranfilter mit einer Porengröße von 0,22 pm filtriert und zu 1,8 1 Methanol unter
Rühren gefügt. Die resultierende Ausfällung wurde mit einer Dekantiervorrichtung gesammelt, mit einer geringen
Menge Methanol, gewaschen und unter verringertem Druck getrocknet, unter Bildung von 23 g von hochreinem
amorphem NAD. Das so erhaltene amorphe NAD-PuI-ver enthielt 95,0 Gew.-% NAD und '3,0. Gew.-% Wasser.
Die enzymatische Reinheit .des Pulvers betrug 97,9 %
auf Trockenbasis.
Leerseite
Claims (5)
1. Kristallines ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotidtetrahydrat
im triklinen System mit- einer Raumgruppe von Pl oder Pl und Gitterkonstanten:
a = 8,861 S (0,8861 im), b = 11,181 S (1,1181 ran) , ·
c = 8,630 S. (0,8630 nm), 06 = 90,82°, ß = 103,40°
und jf= 109,71°.
2. Verfahren zur Herstellung von kristallinem ß-Nicotin-
amid-adenin-dinucleotid, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine 20 bis 60 Gew./VoL -% wässrige Lösung von
amorphem ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotid bei einer Temperatur von 0° bis 200C kühlt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das amorphe ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotid eine enzymatische Reinheit von mindestens 90 % aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß.das amorphe ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotid
gereinigt wurde durch Behandeln mit einem hochporösen, schwachbasischen Anionenaustauscherharz vom
■ Acetattyp.
5. Verfahren zur Herstellung eines hochreinen amorphen ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotids·, dadurch gekennzeichnet,
daß man kristallines ß-Nicotinamid-adenindinucleotid-tetrahydrat in Wasser löst und das
ß-Nicotinamid-adenin-dinucleotid in fester Form entweder durch Gefriertrocknen oder durch Ausfällen
mit einem Alkohol, gefolgt vom Abtrennen und Trocknen der Ausfällung, gewinnt.
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FR (1) | FR2491928B1 (de) |
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