DE313875C - - Google Patents
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Classifications
-
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- C01B7/017—Preparation of hydrogen chloride by reacting together chlorine, water and carbon or carbon monoxide (the carbon not acting only as catalyst)
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
Es ist bekannt, daß man Salzsäure erhalten
kann, wenn man auf rotglühende organische Substanzen Clor einwirken läßt (Pogg. Annalen
130, S. 536), indessen entstehen bei diesem Verfahren in größerer Menge Kohlenoxyd und
Kohlensäure Ferner ist in dem Patent 158086 beschrieben, daß man Salzsäure erhält, wenn
man Holz oder verwandte Stoffe wie Cellulose, Papier oder Torf bei 150 bis 350° der trockenen
Destillation in einem Chlorstrome unterwirft. Außer der Salzsäure, in die etwa 70 Prozent
des eingeführten Chlors übergeführt werden, erhält man gleichzeitig die bekannten Produkte
der trockenen Destillation des Holzes. Auch durch Überleiten des Halogens (Chlor oder
Brom) zusammen mit Wasserdampf über erhitzte Kohle hat man die Bildung der Halogenwasserstoffsäuren
herbeigeführt.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Halogenwasserstoffsäuren besteht dem:
gegenüber darin, daß man die Halogene (Chlor oder Broni) als Gase mit der rohen Braunkohle
in geeigneter Weise in Berührung bringt, z. B. durch eine Schicht von roher Braunkohle
ohne irgendwelche äußere Wärmegefahr hindurchstreichen läßt:; auf der der Eintrittsöffnung
entgegengesetzten Seite lassen sich alsdann die entstandenen Halogenwasserstoffsäuren
abnehmen.
Einen zur Ausführung des Verfahrens geeigneten Apparat bildet folgende Anordnung:
Aus säurefesten Steinen 2 führt man einen einem Schachtofen ähnlichen Behälter auf, der
sich nach unten zu konisch verjüngt (1) und am unteren Ende dieser Verjüngung mit einem
Verschlüsse 4 versehen ist. In der oberen Decke des gemauerten Behälters befindet sich
eine Öffnung 3, die verschlossen werden kann, und durch welche die Braunkohle eingeführt
wird, während sie aus der unteren Öffnung entleert werden kann. In der Nähe der Enden
des Schachtes befinden sich eine oder mehrere Öffnungen zum Ein- bzw. Ableiten der Gase,
unten zpm Einlassen 5 des Halogens, oben zum Auslassen 6 der Halogenwasserstoffsäure.
Der obere Verschluß kann zweckmäßigerweise nach der Art der Beschickungsvorrichtungen
für Hochöfen eingerichtet sein, so daß man die Braunkohle nachfüllen kann, ohne daß Gase
aus dem Schachtinnern ins Freie entweichen können. Der ganze Apparat ist isoliert (7),
damit die entstehende Reaktionswärme zusammengehalten wird.
Beispiel 1. ~
Einen derartigen Apparat von £twa 5 cbm
Inhalt beschickt man zunächst mit 3000 kg lufttrockener Braunkohle und beginnt nun
beispielsweise mit dein Einleiten von Chlor. Der Inhalt wird zunächst absorbiert, und nach
einiger Zeit, beginnt sich unter zunehmender Selbsterwärmung bis auf etwa 90 bis 100 ° C
Salzsäuregas, völlig frei von Chlor und sonstigen Beimengungen außer Luft oder Wasserdampf
oder Kohlensäure, zu entwickeln. Hat man etwa 1800 kg Chlor eingeleitet, so sind etwa
1200 kg Salzsäuregas entwichen. Nunmehr würde nicht umgesetztes Chlor mit der Salz-'
säure entweichen'. Man läßt deshalb aus der unteren Öffnung des Apparates etwa ι cbm
der Charge heraus und füllt von oben etwa 600 kg frischer Braunkohle nach. Unter .fortwährendem
Einleiten von Chlor bzw. Abnehmen von Salzsäuregas entleert man bzw. ergänzt man den Inhalt des Apparates in bestimmten
Zeiträumen und erhält so aus einem kontinuierlichen 'Chlorstrome einen dauernden Strom von
äußerst reinem Salzsäuregas, das in seiner Zusammensetzung nur geringe Schwankungen
zeigt. Die aus dem Reaktiönsgefäße entnommene,
noch Salzsäure enthaltende Braunkohle kann von dieser in verschiedener Weise befreit werden. Entweder wird sie im Gegenstrom
mit heißem Wasser behandelt, oder die Kohle wird in Gefäßen, die unter Luftleere
stehen, von der Salzsäure befreit, oder man unterwirft die Kohle der trockenen Destil-
ao lation. Es gelingt schließlich, auf eine oder die aridere Art weitere 1100 kg Salzsäuregas
zu "erzielen, so daß praktisch etwa 90 bis 95 Prozent des eingeführten Chlors als Salzsäure
erhalten werden.
In einem ähnlichen Apparat, wie oben beschrieben, jedoch von kleineren Dimensionen
und etwas schlankerer Form bringt man 100 kg getrocknete Braunkohle von etwa Nußbis
Erbsengröße und läßt von unten aus einer seitlich angebrachten Vergasvorrichtung für
Brom 160 kg Bromgas eintreten. Nach kurzer Zeit bemerkt man eine Temperatursteigerung
an der Eintrittsstelle bis auf ioo°, und bald entweicht aus dem oberen Stutzen reines Bromwasserstoff
gas. Während etwa die letzten 20 kg des Bromgases von unten eintreten,
wird die Braunkohleschicht teilweise erneuert, indem unten etwa x/6 Prozent derselben abgelassen
und von oben durch eine entsprechende Menge neuer Braunkohle ergänzt wird. <
In einer angeschlossenen Kondensationsbatterie werden aus den 180 kg Brom etwa 200 kg
Brom wasserstoffsäure in völliger Reinheit gewonnen. Die aus dem Apparate herausgenommene
Braunkohle wird nunmehr in eine Extraktionsvorrichtung gebracht und_ mittels
Schwefelkohlenstoff extrahiert. Nach dem Verdunsten des Schwefelkohlenstoffes erhält
man aus · dem Extrakt 12 kg bromhaltige, harzähnliche Körper. Die Kohle selbst wird
sodann, nachdem der Schwefelkohlenstoff mittels Dampf vollständig entfernt ist, in einer Schamotteretorte
destilliert, wobei der übrige Bromwasserstoff etwas weniger rein übergeht.
Gegenüber den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Halogenwasserstoffsäuren
liefert das hier beschriebene unter Benutzung der äußerst wohlfeilen Braunkohle und ohne
Aufwendung von irgendwelchem Heizmaterial einen kontinuierlichen Strom von reiner und
hochprozentiger Säure. Hervorzuheben ist, daß gegenüber dem Verfahren des Patentes
158086 die entweichende Salzsäure keine Produkte aus der Kohle selbst enthält, die später
bei der Absorption des Salzsäuregases in Wasser die gewonnene Salzsäure stets verunreinigen.
Gegenüber dem Patent 302092 macht das vorliegende Verfahren Gebrauch
von der Eigenschaft der Braunkohle, daß' sie durch das Halogen chemisch angegriffen wird,
indem sie Wasserstoff an das Halogen abgibt und es so in Halogenwasserstoffsäure überführt,
während die Grundlage jenes Verfahrens die unveränderte Aufnahme und Abgabe von Gasen
durch Braunkohle, also deren physikalisches Verhalten ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Chloroder
Bromwasserstoff aus freiem Chlor oder Brom, dadurch gekennzeichnet, daß
man Chlor oder Brom ohne künstliche Erwärmung auf Braunkohle einwirken,
. z. B. in Gasform durch eine Schicht von Braunkohle streichen läßt.
2. Ausführungsform des Verfahrens.nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Braunkohle im Gegenstrom zu dem eintretenden Halogen geführt wird und
unter Zuführung neuer Braunkohle in bestimmten Zeiträumen ausgebrauchte Mengen der Braunkohle entnommen und gegebenenfalls
zwecks Gewinnung des in ihr enthaltenen Halogens in an sich bekannter Weise ausgelaugt oder unter Luftleere gebracht
oder trocken destilliert werden.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die ausgebrauchte Braunkohle zunächst mit1 einem Extraktionsmittel zwecks Gewinnung
der darin enthaltenen halogenierten Produkte behandelt und sodann etwaiger in
ihr enthaltener Halogenwasserstoff gemäß Anspruch 2 gewonnen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE313875C true DE313875C (de) |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE313875C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2446251A1 (fr) * | 1978-07-19 | 1980-08-08 | Energy Dev Ass | Production de production d'acide halogene par reaction d'halogene gazeux avec de l'eau en presence de carbone non graphitise ou d'un catalyseur du type titane associe a du ruthenium ou titane platine |
-
0
- DE DENDAT313875D patent/DE313875C/de active Active
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FR2446251A1 (fr) * | 1978-07-19 | 1980-08-08 | Energy Dev Ass | Production de production d'acide halogene par reaction d'halogene gazeux avec de l'eau en presence de carbone non graphitise ou d'un catalyseur du type titane associe a du ruthenium ou titane platine |
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