DE877448C - Verfahren zur Aufbereitung von Chlorierungsgasen oxydischer Erze - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Chlorierungsgasen oxydischer Erze

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DE877448C
DE877448C DES1027A DES0001027A DE877448C DE 877448 C DE877448 C DE 877448C DE S1027 A DES1027 A DE S1027A DE S0001027 A DES0001027 A DE S0001027A DE 877448 C DE877448 C DE 877448C
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Description

  • Verfahren zur Aufbereitung von Chlorierungsgasen oxydischer Erze Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Chlorierungsgasen oxydischer Erze zwecks Gewinnung von darin enthaltenen Bestandteilen, insbesondere von flüchtigen, im Normalzustand flüssigen Metallchloriden, bei welchem durch Abkühlung der Chlorierungsgase zunächst die Hauptmenge des flüchtigen Eisen(III)-chlorids in fester Form kondensiert und aus dem Gas abgeschieden wird.
  • Solche Chlorierungsgase entstehen beispielsweise bei der Chlorierung von Titanerzen, wie Rutil, Ilmenit usw., unter Verwendung von Kohlenstoff als Reduktionsmittel bei hohen Temperaturen. Sie enthalten neben den unter den Versuchsbedingungen nicht kondensierenden Gasen, wie Kohlenoxyd, Kohlendioxyd, Salzsäure, Chlor u. dgl., die flüchtigen Metallchloride, welche zum Teil in flüssiger Form kondensieren, wie Titanchlorid, und zum anderen Teil sich in fester Form abscheiden, wie z. B. Eisen-, Aluminium-, Zirkon-, Chrom-, Thoriumchlorid.
  • Die getrennte Gewinnung der in den Rohgasen enthaltenen großen Zahl verschiedener Stoffe in technisch reinem und verwertbarem Zustand bereitet erhebliche Schwierigkeiten. In der amerikanischen Patentschrift 1888 996 ist ein Verfahren beschrieben, nach welchem die Chlorierungsgase von Titanerzen zunächst bis knapp oberhalb des Siedepunktes des flüchtigen Titanchlorids gekühlt werden. Hierbei scheidet sich die Hauptmenge des in den Rohgasen enthaltenen flüchtigen Eisen(III)-chlorids ab und wird durch ein Filter aus den Gasen entfernt. Sofern die Chlorierungsrohgase neben Eisen(III)-chlorid noch gewisse andere in fester Form kondensierende Metallchloride, wie Zirkonchlorid und Chromtrichlorid,.enthalten, werden auch diese hierbei zu einem großen Teil abgeschieden. Anschließend wird das in den Gasen enthaltene Titanclilorid durch weitere Abkühlung in von außen mit Wasser gekühlten Rohren gewonnen. Enthalten die Gase neben oder an Stelle von Titanchlorid andere flüchtige Metallchloride oder Siliciumchlorid, so werden auch diese hierbei größtenteils kondensiert.
  • Bei der Kondensation der flüssigen Metallchloride treten nun in vielen Fällen dadurch Schwierigkeiten auf, daß die Metallchloriddämpfe immer noch einen gewissen Anteil an bei Normaltemperaturen festen Chloriden, vor allem an Aluminiumchlorid, enthalten, aber diese Chloride, insbesondere das Aluminiumchlorid, sind nicht in suspendierter Form in den Abgasen enthalten, sondern gemäß ihrem Dampfdruck dampfförmig.
  • Wird beispielsweise ein Rutil von-' 96 °/o Ti 02, welcher neben anderen oxydischen Verunreinigungen etwa 2 "/o Aluminiumoxyd enthält, chloriert, so erhält man gemäß den Gleichungen Ti 02 + 2 C + 2 C12 = 2 C 0 + Ti C14 AI, 03 -E- 3 C -f- 3 C12 = A12 C16 -I- 3 C 0 ein Rohgas, welches nach der Abscheidung der Festchloride mit hohem Sublimationspunkt, wie Eisen-und Chromchloride, bei einem Gesamtdruck von 76o mm das Titanchlorid mit einem Partialdruck von rund 250 mm und das Aluminiumchlorid mit einem solchen von 2 bis 2,5 mm enthält. Das Titanchlorid beginnt unter diesen Verhältnissen bei rund zoo° zu kondensieren, und auch die Ausscheidung des Aluminiumchlorids beginnt bereits bei rund =oo°. Die von den schwer sublimierbaren Chloriden befreiten Dämpfe enthalten in einem solchen Fall vor der Kondensation des Titanchlorids das leichter sublimierbare Aluminiumchlorid immer noch in Dampfform.
  • Das sich ungefähr gleichzeitig mit dem Titanchlorid ausscheidende Aluminiumchlorid kann nun die Ursache von Störungen bei der Kondensation des Titanchlorids sein. Wird beispielsweise das Titanchlorid in einem gewöhnlichen Röhrenkühler kondensiert, so zeigt das Aluminiumchlorid die Tendenz, sich zum größten Teil an den Wänden des Kühlers in fester Form abzuscheiden. Durch diese Abscheidung wird innerhalb kurzer Zeit der Kühler verstopft. Auch bei der Kondensation des Titanchlorids durch Waschung mit flüssigem Titanchlorid treten Störungen durch das sich ausscheidende Aluminiumchlorid auf, indem sich dieses beispielsweise auf den Füllkörpern des Waschturms oder bei leeren Waschtürmen an den Wänden derselben und in den Wegleitungen des kondensierten Chlorids abscheidet und so zu . Verstopfungen führt.
  • Es wurde nun festgestellt, daß das Aluminiumchlorid in warmem und heißem Titanchlorid eine beträchtliche Löslichkeit aufweist, während es in kaltem Chlorid relativ schwer löslich ist. Die Löslichkeit beträgt bei 8o° mehr als 90/" .bei 2o° dagegen unter o,2 %. In dem zu kondensierenden Titanchlorid ist also bei höheren Temperaturen, das gesamte bei der Chlorierung mit entstehende Aluminiumchlorid, das-- nach .der Abscheidung der suspendierten _ Festchloride noch in Dampfform vorhanden ist, löslich. In Auswertung dieser Erkenntnis kann man die Kondensation der Hauptmenge der flüchtigen Metallchloride in, durch abfallende Temperaturen unterschiedenen Stufen erfolgen lassen, deren Temperaturen so. . eingestellt sind, daß die mit den bei normalen Tezriperaturen flüssigen Metallchloriden sich mitkondensierenden, bei normalen Temperaturen festen Metallchloride zunächst noch in Lösung bleiben. Man kann dann nach der Kondensation in einem besonderen Arbeitsgang durch Abkühlung des warmen Kondensationsproduktes die festen Metallchloride aus dem Kondensat ausscheiden und von dem noch flüssigen- Anteil abtrennen. Es ist nach diesseitigen Feststellungen vorteilhaft, die der stufenweisen Kondensation der flüssigen Metallchloride vorangehende Abkühlung der Chlorierungsgase nicht nur bis zum Siedepunkt der flüssigen Metallchloride, sondern bis knapp oberhalb des Taupunktes durchzuführen und dann erst die Festchloride auszuscheiden, um hierbei möglichst viel der bis zum Taupunkt kondensierbaren festen Metallchloride in trocknem Zustand zu gewinnen.
  • Man verfährt sodann bei der Kondensation der flüssigen Metallchloride unter den Verhältnissen des im vorangegangenen besprochenen Beispiels erfindungsgemäß in der Weise, daß man das Chlorierungsgas auf tiefstens q0°, vorteilhaft etwa 6o° kühlt, wobei rund 8o % des Titanchlorids neben mindestens 95 % des Aluminiumchlorids kondensieren. Das Kondensationsprodukt enthält dann rund 2 °/o Aluminiumchlorid. In einer zweiten Stufe wird dann das Gas auf tiefstens zo°, vorteilhaft auf etwa 2o° gekühlt, wobei sich nochmals rund 15 °%o des Titanchlorids ausscheiden neben höchstens einigen Prozent des Aluminiumchlorids, so daß das kondensierte Titanchlorid nur noch etwa 1/l0 % Aluminiumchlorid enthält. In einer dritten Stufe kann dann schließlich durch Kühlung des Gases auf mindestens etwa -2o°, aber tiefstens -3o° noch ein großer Teil des restlichen Titanchlorids kondensiert «.erden. Werden Erze chloriert, die einen anderen; auch höheren Gehalt an Aluminium- und/oder Titanoxyd enthalten, so stellt man die Temperaturen der einzelnen Kondensationsstufen des Titanchlorids entsprechend den Gehalten der genannten Metalloxyde ein. Ähnliche Verhältnisse treten bei der Chlorierung von Titanerzen, die als Nebenmetalloxyde noch Niob- und Tantaloxyd enthalten, auf. Auch die Chloride und Oxychloride von Niob und Tantal sind in Titanchlorid mit einer mit der Temperatur zunehmenden Menge löslich. Auch hier richten sich die Temperaturen der Kondensationsstufen nach den Löslichkeiten dieser Chloride und nach dem Gehalt des Rohmaterials an den entsprechenden Oxyden. Desgleichen sind bei der Chlorierung von Erzen, die andere flüssige Metallchloride ergeben, wie z. B. SnC14, S'Cl4, die Temperaturen der Löslichkeit des Aluminiumchlorids oder anderer fester Metallchloride in den entsprechenden flüssigen Chloriden anzupassen.
  • Die Kühlung zwecks Kondensation der flüssigen Metallchloride kann indirekt beispielsweise mittels Röhrenkühler erfolgen oder direkt mittels gekühlten Chlorids, beispielsweise in Rieseltürmen.
  • Bei der direkten Kühlung kann man vorteilhafterweise direkt das gekühlte Kondensat zur Kühlung benutzen. Um in diesem Fall eine Anreicherung von Aluminiumchlorid in den Kühlmitteln, d. h. den Titanchloridkondensaten der einzelnen Stufen, zu verhindern, wird vorteilhafterweise das Kondensat aus den kühleren Stufen nach und nach den heißeren Stufen zu- und dem Gasstrom entgegengeführt und dann aus der ersten, wärmsten Kühlstufe die gesamte Menge des gewonnenen Metallchlorids abgezogen.
  • Nach der letzten Kondensationsstufe werden nun erforderlichenfalls die Chlorierungsgase erfindungsgemäß über feste Absorbentien geleitet, mittels welcher praktisch der gesamte Rest des im Gas noch enthaltenen Metallchlorids entfernt werden kann. Als feste Absorbentien sind geeignet: Aktivkohle, Silicagel, aktives Aluminiumoxyd u. dgl. Nach der Kondensation bei beispielsweise - 2o° enthält ein Chlorierungsgas der Titanerzchlorierung immer noch einige Gramm TiC14m3. Durch Leiten dieses Gases über getrocknete Aktivkohle bei Zimmertemperatur kann dann der Titanchloridgehalt auf unter o,oi g TiC14/m3 herabgesetzt werden. Die Aktivkohle absorbiert dabei mehrere Prozent ihres eigenen Gewichts an TitancWorid. Bei Verwendung anderer Absorptionsmittel sind die Verhältnisse ähnlich.
  • Die Rückgewinnung des Metallchlorids aus dem damit beladenen Absorptionsmittel kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Metallchloride durch Erhitzen der Aktivstoffe bei normalem oder vermindertem Druck in Freiheit gesetzt werden. Das Austreiben mittels Erhitzen kann beschleunigt werden durch Verwendung von gegenüber dem Metallchlorid und dem Absorptionsmittel inerten Gasen, wobei als Inertgas sich vorzüglich das von den Metallchloriden befreite Chlorierungsgas eignet. Im allgemeinen genügen Temperaturen von 3oo bis 6oo° zur Rückgewinnung des größten Teils des absorbierten Chlorids.
  • Nach der praktisch vollständigen Entfernung der Metallchloride läßt sich nun aus dem Restgas der Chlorwasserstoff als reine Salzsäure durch Auswaschen mit einer wäßrigen Flüssigkeit gewinnen, wobei man reines Wasser oder verdünnte Salzsäure als Absorptionsmittel verwenden kann. Beispielsweise enthält ein Rohgas der Titanerzchlorierung nach der Absorption der Metallchloride immer 5 bis io Volumprozent Chlorwasserstoff, welcher im wesentlichen entstanden ist durch Reaktion des Chlors mit dem Wasserstoff, der immer in der für die Chlorierung benötigten Reduktionskohle vorhanden ist. Durch eine einstufige Wäsche mit reinem Wasser läßt sich der Chlorwasserstoffgehalt im Abgas auf unter Z °/o herabsetzen. Wird die Gewinnung konzentrierter Salzsäure erstrebt, so wendet man vorteilhafterweise eine mehrstufige Wäsche an, wobei in der ersten Stufe mit einer verdünnten Salzsäurelösung gewaschen wird, in welcher durch die vorangegangene stufenweise Verwendung von verdünnter Salzsäure der Chlorwasserstoffgehalt bereits beträchtlich angereichert worden ist, während in der letzten Stufe reines Wasser angewandt wird. Es wird also die verdünnte Salzsäure einer Stufe zur Absorption des Chlorwasserstoffs in der vorangegangenen Stufe verwendet, bis in der ersten Stufe die Salzsäure mit der gewünschten Konzentration erhalten wird.
  • Nach dieser hier beschriebenen Aufbereitung der Rohgase erhält man ein Gas, welches im wesentlichen nur noch aus Kohlenoxyd und Kohlendioxyd besteht und welches sich zufolge seines hohen Kohlenoxydgehalts als Brenngas für die verschiedensten Zwecke benutzen läßt. Will man dieses Gas als Hilfsgas bei der Zersetzung flüchtiger Metallchloride mittels sauerstoffhaltiger Gase, beispielsweise gemäß der schweizerischen Patentschrift 265 192 verwenden, so ist es vorteilhaft, die durch die Waschung mit wäßrigem Absorptionsmittel im Gas enthaltene Feuchtigkeit durch Trocknung, beispielsweise mittels konzentrierter Schwefelsäure, Silicagel, Aluminiumoxyd u. dgl., zu entfernen.
  • Das Verfahren ist aber in seiner Anwendungsmöglichkeit nicht beschränkt auf die Aufarbeitung von suspensionsfreien Chlorierungsgasen. Es eignet sich beispielsweise auch zur Aufarbeitung von Chlorierungsgasen, bei welchen die schwerflüchtigen, festen Metallchloride ganz oder teilweise zusammen mit den flüssigen Metallchloriden in diesen gelöst kondensiert werden.
  • Aus der amerikanischen Patentschrift 2 184 887 ist bereits ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem eisenchloridhaltige Rohgase der Titanerzchlorierung unter möglichster Vermeidung einer fraktionierten Abscheidung des Eisen(III)-chlorids vom Titanchlorid aufgearbeitet werden, indem die Gase nach dem Verlassen des Chlorierungsofens direkt auf eine Temperatur gekühlt werden, bei welcher zusammen mit der Hauptmenge des Eisen(III)-chlorids auch ein wesentlicher Teil des Titanchlorids kondensiert, beispielsweise indem die Ofengase von iooo auf q.0° gekühlt werden. Anschließend wird dann durch weitere Kühlung der Gase der Rest des Titanchlorids kondensiert. Bei diesem Verfahren findet also auch eine stufenweise Kondensation des Titanchlorids statt, doch erhält man dabei suspensionshaltige Kondensate in Form eines Schlamms, bestehend aus festem Eisen(III)-chlorid in flüssigem TiCl4, da FeC13 in TiC14 nur wenig löslich ist. Da man nicht verhindern kann, daß sich aus den suspensionshaltigen Kondensaten und Schlamm festes Eisen(III)-chlorid absetzt, treten in den Kondensationssystemen und Leitungen immer wieder Verstopfungen auf, welche zu unangenehmen Störungen führen. Dieser Schlamm muß außerdem vor der Weiterverwendung des Titanchlorids zunächst durch Abdestillieren desselben aufgearbeitet werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dagegen wird zunächst die Hauptmenge des Eisen(III)-chlorids in fester, trockner Form gewonnen, und erst dann erfolgt die stufenweise Kondensation des Titanchlorids unter Gewinnung von suspensionsfreienTitanchloridkondensaten, welche ohne vorausgegangene Isolierung der in ihnen in verhältnismäßig geringen Mengen gelösten Festchloride weiterverarbeitet werden können. Soweit eine Abtrennung nach vorausgegangener Kühlung erforderlich sein sollte, kann diese wegen des geringen Gehalts an festen Bestandteilen allein schon auf mechanischem Wege, beispielsweise durch Abfiltrieren, erfolgen.
  • In den Zeichnungen sind zwei Apparaturen zur Durchführung des Verfahrens schematisch dargestellt. Fig. i zeigt eine Apparatur, bei welcher die Metallchloride mittels indirekter Kühlung in Röhrenkühlern kondensiert werden. Dabei bedeutet i den Kühler erster Stufe mit Zuleitung 2 für das von den suspendierten festen Metallchloriden befreite Chlorierungsgas zur Kondensation des Titanchlorids zur Gewinnung eines Kondensats von beispielsweise 6o°, 3 den Kühler zweiter Stufe zur Gewinnung eines Kondensats von etwa 2o°, 4 den Kühler dritter Stufe zur Kondensation, beispielsweise bei Temperaturen von - 2o°,- welcher durch die Zuleitung 5 mittels tiefgekühlter Sole gekühlt werden kann und welcher mit einer Kälteisolierung 6 versehen ist, 7 und 8 zwei mit beispielsweise Aktivkohle gefüllte Absorptionstürme, wovon jeweils einer auf Absorption geschaltet ist, während beim anderen das absorbierte Metallchlorid ausgetrieben wird. Zu diesem Zweck sind diese beiden Türme mit den Heizungen g und io, z. B. Ölheizung oder elektrische Heizung, und je einer Zuführungsleitung ii bzw. 12 für inertes Gas, beispielsweise Stickstoff, versehen. Der Leitungsteil 13 dient zur Wegführung des ausgetriebenen Metallchlorids, welches wieder dem Kühler i zugeführt wird, 14 den Waschturm zur Absorption des Chlorwasserstoffs mittels Wasser zur Gewinnung von Salzsäure und 15 den Trockenturm zur Trocknung des Chlorierungsgases mittels konzentrierter Schwefelsäure. Das aufgearbeitete Chlorierungsgas, praktisch nur noch aus C O und CO, bestehend, verläßt die Apparatur durch die Leitung 16; Fig. 2 zeigt eine Apparatur, bei welcher das Metallchlorid durch direkte Berieselung mit flüssigem Kondensat gewonnen wird. Dabei bedeutet 17 den Kondensationsturm erster Stufe mit Zuführungsleitung 18 für die Chlorierungsgase und Ableitung ig für das kondensierte Metallchlorid. Die mit Pumpe zu versehene Kreislaufleitung 21 dient zur Beschickung des Waschturms mit flüssigem, durch den Kühler 22 gekühlten Metallchlorid. Die Temperaturen werden so eingestellt, daß das zur Pumpe laufende Metallchlorid eine Temperatur aufweist, die genügt, um die mitkondensierenden, festen Metallchloride in Lösung zu halten, 23 den Kondensationsturm zweiter Stufe mit Kreislaufleitung 24, Pumpe 25, Kühler 26 und Ableitung 27 für das sich im Turm kondensierende Metallchlorid zum Kondensationsturm 17 erster Stufe, 28 den Kondensationsturm dritter Stufe mit Kreislaufleitung-29 und Pumpe 30, in welcher ein Kühler 31 zur Tiefkühlung des der Waschung dienenden Metallchlorids eingeschaltet ist. Das kondensierende Metallchlorid läuft durch die Leitung 32 in den Kondensationsturm 23, 33 und 34 die beiden Absorptionstürme, welche in gleicher Weise betrieben werden wie die Türme 7 und 8 in Fig. x, 35 und 36 zwei Absorptionstürme für den Chlorwasserstoff mit Kreislaufleitungen 37 und 38 für verdünnte Salzsäure. Dem Kreislauf des Turms 36 wird durch Leitung 39 Frischwasser zugeführt, während dem Turm 35 durch Leitung 40 konzentrierte Salzsäure entnommen wird, 41 den Trockenturm, welcher mittels konzentrierter Schwefelsäure beschickt wird, 42 die Ableitung für das im wesentlichen aus CO und CO, bestehende Abgas.
  • In den Kreislaufleitungen für Salzsäure 37 und 38 und für Schwefelsäure 43, auch in Fig. i, sind Pumpen 44, 45 und 46 eingeschaltet.
  • Die Apparatur nach Fig. i kann beispielsweise zur Durchführung des im Text besprochenen Beispiels verwendet werden. Die Arbeitsweise der Apparatur nach Fig.2 wird im nachfolgenden Beispiel näher erläutert ioo Teile Rutil mit 96 bis 97 % TiO" i bis 1,5 % Fe0, o,9 bis 1,2% Zr02 und o,8 bis 1% Nb205 werden mit 3o Teilen Petrolkoks und 1o Teilen Hartpech brikettiert, bei 80o bis goo° geglüht und anschließend in einem kontinuierlichen Schachtofen bei 80o° chloriert. Das Chlorierungsgas wird auf 12o bis 15o° gekühlt, wobei sich die Chloride von Eisen und Zirkon abscheiden, die darauf aus dem Gas entfernt werden. Man erhält dann ein Chlorierungsgas, welches 3o bis 33 Volumprozent TiC14, 5o bis 55 Volumprozent CO, 6 bis 8 Volumprozent CO" 6 bis 8 Volumprozent HCl und o,2 bis o,3 Volumprozent Nb Cl, enthält. Dieses Chlorierungsgas wird in einer Apparatur nach Fig. 2 aufgearbeitet. Der Kühlturm 17 der ersten Stufe wird auf einer Temperatur von 8o° gehalten. Dabei kondensieren 50 bis 6o % des Titanchlorids und 8o bis go % des Niobchlorids. Das mit 8o° durch Leitung ig abfließende Titanchlorid, welches i bis 1,2 Gewichtsprozent Nb Cl., enthält, kann auf o° gekühlt werden, wobei sich etwa go % des Niobchlorids ausscheiden, welche durch Filtration vom Titanchlorid getrennt und so gewonnen werden können. Der Kühlturm 23 der zweiten Stufe arbeitet bei 40°, so daß sich nochmals 35 % des Titanchlorids und io bis 2o % des Niobchlorids ausscheiden. Das nach dem Kühlturm 23 durch Leitung 27 abfließende Titanchlorid enthält 0,3 bis 0,4% Niobchlorid. Im Kühlturm 28 der dritten Stufe wird das Gas auf - 2o° gekühlt, wobei sich der größte Teil des Titanchlorids (bis auf o,1 bis o,2 0/0) noch kondensiert und man ein Abgas mit 3 bis 6 g TiCl4/m3 erhält. Zugleich scheidet sich der Rest des Niobchlorids aus, und man erhält einen Überlauf zum Kondensationsturm zweiter Stufe mit weniger als o,i % Niobchloridgehalt. Die durch die Kreislaufleitungen 21, 24 und 29 durchgepumpte Menge Titanchlorid beträgt das Mehrfache (5- bis 20fache) des sich in den Türmen kondensierenden Titanchlorids.
  • Das kalte Abgas des letzten Kondensationsturms wird anschließend in einen der beiden Absorptionstürme 33 oder 34, z. B. 33, geleitet, welche mit Aktivkohle beschickt sind. Das Abgas verläßt dann den Absorptionsturm 33 mit einem Titanchloridgehalt von weniger als io mg TiC14/m3. Das Abgas wird durch den Turm geleitet, bis die Aktivkohle etwa 3004 ihres Eigengewichts an Titanchlorid aufgenommen hat. Dann wird auf den zweiten Absorptionsturm 34 umgeschaltet und der erste Turm auf etwa 300° erhitzt unter Durchleiten von CO-Gas, welches der Ableitung 42 am Ende der Apparatur entnommen wird. Die Austreibung des Titanchlorids wird fortgesetzt, bis die Aktivkohle noch 5 % Restbeladung an Titanchlorid enthält. Die Menge des Inertgases wird so bemessen, daß das abziehende Gas etwa 5o Volumprozent Titanchlorid enthält.
  • Das vom Titanchlorid befreite Gas des in Absorption befindlichen Aktivkohlenturms wird dann der Chlorwasserstoffabsorption zugeführt. Im ersten Waschturm 35, welchen man mit 2o°/oiger Salzsäure betreibt, wird der Chlorwasserstoffgehalt des Abgases von etwa io °/o auf etwa 2 % herabgesetzt. Die durch Leitung 40 ablaufende 2o°ijge Salzsäure enthält weniger als io-3 °,/o Ti. Im zweiten Waschturm 36 wird mit 5°/oiger Salzsäure gewaschen, wobei die Chlorwasserstoffkonzentration des Gases auf unter o, 1: °/o herabgesetzt wird. Im Trockenturm 41 wird das Gas mit g6°/oiger Schwefelsäure getrocknet. Man erhält schließlich ein trocknes Gas mit 8o bis go °/o CO und io bis 20°/o C02, welches beispielsweise direkt zur Oxydation von Ti C14 gemäß der schweizerischen Patentschrift 265 192 verwendet werden kann.

Claims (6)

  1. PATEN TANSPRTUCHE: 1. Verfahren zur Aufbereitung von Chlorierungsgasen oxydischer Erze zwecks Gewinnung von darin enthaltenen Bestandteilen, insbesondere von flüchtigen, im normalen Zustand flüssigen Metallchloriden, bei welchem durch Abkühlung der Chlorierungsgase zunächst die Hauptmenge des flüchtigen Eisen(III)-chlorids in fester Form kondensiert und aus dem Gas abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß man hierauf, und zwar vorteilhaft nach Abkühlung bis auf Temperaturen knapp oberhalb des Taupunktes der flüssigen Metallchloride und Entfernung des sich dabei praktisch vollständig kondensierenden Eisen(III)-chlorids, die flüchtigen, flüssigen Metallchloride in durch abfallende Temperaturen unterschiedenen Stufen kondensiert, deren Temperaturen so eingestellt sind, daß die mit den bei normalen Temperaturen flüssigen Metallchloriden sich mitkondensierenden, bei normalen Temperaturen festen Metallchloride in Lösung bleiben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation des in Chlorierungsgasen von -Titanerzen enthaltenen Titanchlorids nach der Abscheidung der oberhalb des Taupunktes des Titanchlorids sich kondensierenden Festchlorids durch Kühlung in einer ersten Stufe auf tiefstens 40°, in einer zweiten Stufe auf tiefstens io° und in einer dritten Stufe auf mindestens - 2o°, aber tiefstens - 30° erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei stufenweiser Kondensation unter direkter Kühlung der flüchtigen, flüssigen Metallchloride das Kondensat der kühleren Stufen in den heißeren Kondensationsstufen als Kühlmittel angewendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem besonderen Arbeitsgang durch Abkühlung des warmen Kondensationsproduktes die darin gelösten, festen Metallchloride ausscheidet und von dem noch flüssigen Anteil abtrennt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierungsgase nach der in Stufen erfolgten Kondensation der festen und flüssigen Metallchloride noch über feste Absorbentien, insbesondere getrocknete Aktivkohle, leitet. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem mit Metallchloriden beladenen Absorptionsmittel die Metallchloride durch Erhitzen, vorteilhaft unter Verwendung von gegenüber dem Metallchlorid und Absorptionsmittel inerten Gasen, in Freiheit setzt und durch Kondensation gewinnt. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase nach der stufenweisen Kondensation der flüchtigen, festen und flüssigen Metallchloride, vorteilhaft nach vorherigem Leiten über feste Absorbentien, mit einer Chlorwasserstoff absorbierenden, vorteilhaft wäßrigen Flüssigkeit, insbesondere Wasser und/oder verdünnte Salzsäure, behandelt. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Kondensation und gegebenenfalls Absorption der Metallchloride und nach der Entfernung des Chlorwasserstoffs erhaltenen Chlorierungsgase getrocknet werden. Angezogene Druckschriften Ullmann, 1930, »Enzyklopädie der technischen Chemie«, 2. Aufl., Bd.
  6. 6, S. 278; USA.-Patentschriften Nr. 1888 996, 2 184 887, 2 224 o61.
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DE933752C (de) * 1953-01-16 1955-10-06 Degussa Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung feinverteilter Metalloxyde

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