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" Anlage zur Verhüttung von Metallen "
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Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Verhütung von Metallen, insbesondere
Stahlwerk zur Erzeugung von hochlegierten Stählen, 1bestehend aus einem Schmelzaggregat,
mindestens einem nachgeschalteten mobilen Behandlungsgefäß, das nach dem BefUllen
mit Schmelze in einem Stand abstellbar ist, mindestens einem Legierungsbunker zur
Beschickung des Schmelzaggregats und des Behandlungsgefäßes mit Legierungselementen
sowie einer Weiterverarbeitu@gseinrichtung zur UberfUhrung des flüssigen Metel's
in den festen Zustand.
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In bekannten Stahlwerken der genannten Art, aber auch in anderen Hüttenwerken,
sind die Schmelzaggregate und die Behandlungsgefäße in gemeinsamen großen, langen
Hallen hintereinander angeordnet. Die Legierungselemente kommen aus entferntliegenden
Hauptbunkern und werden zunächst in kleinen, nahe den einzelnen Aggregaten positionierten
Zwischen- bzw. Dosierbunkern zwischengelagert, ehe sie nach Durchführung der Analysen
den Aggregaten zugeführt werden. Diese bekannten Hüttenwerke arbeiten relativ schwerfällig,
erfordern einen großen Platzbedarf und benötigen einen erheblichen vorrichtungstechnischen
Aufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hüttenwerk zu schaffen,
das in kompakter Anordnung mit geringstem baulichem und vorrichtungstechnischem
Aufwand auskommt und einen beschleunigten Betrieb und damit höhere Leistung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Schmelzaggregat,
der Stand des Behandlungsgefäßes und der Legierungsbunker auf engem Raum derart
zueinander angeordnet sind, daß die Mittelpunkte ihrer Grundrisse in den Eckpunkten
eines Dreiecks liegen.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung der einzelnen Aggregate zueinander
werden kürzeste interne Transportwege der Schmelze
und damit ein
beschleunigter Verfahrensablauf erzielt. Gleichzeitig wird dadurch die Gesamtanlage
weniger störanfällig.
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Die zentrale Lage der Legierungsbunker macht gesonderte Zwischen-
bzw. Dosierbunker überflüssig, denn die Legierungselemente gelangen aus dem Bunker
auf kürzestem eg direkt in die einzelnen zu beaufschlagenden Aggregate.
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Durch die kompakte Anordnung der Hauptaggregate kann die Hallenbauweise
erheblich vereinfacht werden. Der Bereich, der die schweren Aggregate aufzunehmen
hat, wird auf ein Minimum reduziert, so daß das diese Aggregate tragende Fundamentsunter
dem in der Regel schwere Pfahlgründungen erforderlich sind, nur geringe Abmessungen
aufzuweisen braucht. Das sonst sehr aufwendige Herzstück eines Hüttenwerkes kann
also auf eine kleinstmögliche Fläche konzentriert werden. Dadurch ist es ohne weiteres
möglich, die Versorgungsleitungen um den Bereich, in dem flüssiges Metall verarbeitet
wird, herumzuführen, so daß bei Unfällen, bei denen Flüssigmetall unkontrolliert
ausläuft, keinel Beeinträchtigungen der Versorgungsleitungen auftreten können.
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Schließlich erlaubt die kompakte Bauweise auch die zentrale Anordnung
eines Beobachtungsstandes, von dem aus eine direkte visuelle Kontrolle sämtlicher
Aggregate möglich ist, ohne daß man ausschließlich auf Kontrollbildschirme angewiesen
ist.
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Dadurch wird die Gesamtanlage zusätzlich sicherer.
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Bei einer vorzugsweisen Ausführungsform kann das Dreieck, das die
Mittelpunkte der Grundrisse der einzelnen Aggregate verbindet, ein rechtwinkliges
Dreieck sein, dessen Hypotenuse das Schmelzaggregat mit dem Pfannenstand verbindet.
Dabei liegen zweckmäßig das Schm 'zaggregat, der Stand des Behandlungs-|gefäßes
und die Weiterverarbeitungseinrichtung in den Eckpunkten eines weiteren Dreiecks,
wobei die Hypotenuse des ersten Dreiecks eine Seite des weiteren Dreiecks ist, und
zwar dergestalt, daß die Weiterbehandlungseinrichtung dem Schmelzaggregat gegenüberwiegt.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann das Dreieck,
das die Mittelpunkte der Grundrisse der einzelnen Aggregate verbindet, ein gleichschenkliges
Dreieck sein, dessen beiden gleichen Schenkel den Legierungsbunker einerseits mit
dem Stand des Behandlungsgefäßes und andererseits mit dem Schmelzaggregat verbinden.
Die Weiterbehandlungseinrichtung kann sich bei dieser Ausführungsform unmittelbar
an den Stand des Behandlungsgefäßes anschließen.
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Vorzugsweise ist zumindest das Schmelzaggregat in einem gesonderten
Gebäude untergebracht. Dadurch ist es mit geringem Aufwand möglich, die Anforderungen
bezüglich der Schnlldmmung zu erfüllen, denn die Schalli30lierungsmaßnahmen können
auf diese Weise unmittelbar um ie Hauptlärmquelle herum konzentriert werden. Durch
die Aufteilung der Anlage auf mehrere
gesonderte Gebäude ist es
auch möglich, das Gebäudevolumen zu reduzieren, denn es brauchen dann Jeweils nur
diejenigen Gebäude eine große Bauhöhe aufzuweisen, die hochaufragende Aggregate
beherbergen, während die übrigen Gebäude flachgehalten werden können.
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Zweckmäßig ist auch für den Legierungsbunker ein gesondertes Gebäude
vorgesehen. Dadurch kann der Bereich, in dem die Legierungsbestandteile genau und
schnell dosiert werden müssen, gegen Staub, Erschütterungen sowie sonstige Störfaktoren
abgeschirmt werden. Auch das Labor und das Computerzentrum können in einem abgeschirmten
Legierungsgebäude an einer günstigen zentralen Stelle untergebracht sein.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen: Fig.
1 in schematischer Darstellung einen Ausschnitt aus einem Grundriß eines Stahlwerks,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform dieses Teils des Stahlwerks und Fig. 3 eine weitere
Ausführungsform dieses Teils des Stahlwerks.
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Nach Fig. 1 der Zeichnung umfaßt das Herzstück eines Stahlwerks einen
Elektroofen 1, einen Legierungsbunker 2, einen Pfannenstand 3 sowie eine Stranggußanlage
4. Die drei erstgenannten Aggregate 1, 2 und 3 sind auf sehr engem Raum konzentriert,
wobei die MittelpunL+e ihrer Grundrisse in den Eckpunkten eines rechtwinkligen Dreiecks
5 liegen. Die Hypotenuse des Dreiecks verbindet dabei den Elektroofen 1 mit dem
Pfannenstand 3.
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Wenn die Pfanne 3a mit flüssigem Stahl gefüllt ist, wird sie über
einen sehr kurzen Weg in den Pfannenstand 3 beispielsweise mit Hilfe eines in der
Zeichnung nicht dargestellten Krans gehoben. In dem Pfannenstand 3 findet dann die
abschließende Behandlung des Stahls statt, ehe der Stahl der Stranggußanlage 4 zugeführt
wird.
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Sowohl der Elektroofen 1 als auch der Pfannenstand 3 sind über sehr
kurze Wege aus dem Legierungsbunker 2 mit Legierungselementen beschickbar.
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Die Stranggußanlage 4 liegt dem Elektroofen 1 unmittelbar gegenüber,
wobei der Elektroofen 1, der Pfannenstand 3 und die Stranggußanlage 4 in den Eckpunkten
eines weiteren Dreiecks 6 liegen, so daß auch bezüglich der Weiterbehandlung des
Stahls das Prinzip der kurzen Wege eingehalten werden kann.
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Um den Elektroofen 1 herum ist ein gesondertes, gut schallisoliertes
Gebäude 7 errichtet. Auch der Legierungsbunker 2 ist in einem gesonderten Gebäude
8 angeordnet, der den Legierungs- und Uberwachungstrakt gegen äußere Störungen abschirmt.
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Auch der Pfannenstand 3 sowie die Stranggußanlage 4 können in gesonderten
Gebäuden 9 und 10 untergebracht sein.
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Zwischen dem Elektroofen 1 und der Stranggußanlage 4 verläuft eine
leichte Querhalle 12, in der die Vorbereitungsarbeiten, ausgeführt werden können.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Grundrißkonzept
etwas anders ausgestaltet. Bei diesem Ausführungsbeispiel liegen der Elektroofen
1, der Legierungsbunker 2 sowie ein Pfannenstand 3 für zwei Pfannen 3b in den Eckpunkten
eines gleichschenkligen Dreiecks 13, dessen beide gleiche Schenkel den Legierungsbunker
2 mit dem Eiektroofen 1 sowie dem Pfannenstand 3 verbinden, so daß vom Legierungsbunker
2 aus zu diesen beiden Aggregaten 1 und 3 gleich lange Wege vorgegeben sind. Die
beiden Pfannen 3b können auf sehr kurzem Weg über ein geradlinig geführtes Gleis
14 zu dem Pfannenstand 3 transportiert werden.
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Die Stranggußanlage 4 befindet sich bei diesem AusfUhrungsbeispiel
hinter dem Pfannenstand 3, so daß der Elektroofen 1, der Pfannenstand 3 und die
Stranggußanlage unmittelbar hintereinander liegen. Die vorbereitenden Arbeiten können
in einer Querhalle 15 ausgeführt werden, die in der Zeichnung rechts zwischen dem
Elektroofen 1 und dem Pfannenstand 3 liegt.
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Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel liegen wiederum
der Elektroofen 1, der Legierungsbunker 2 sowie der Pfannenstand 3 in den Eckpunkten
eines gleichschenkligen 16 Dreiecks, das zwischen den beiden geich langen Schenkeln
einen relativ kleinen Winkel aufweist. In diesem Fall grenzt der Pfannenstand 3
unmittelbar an den Elektroofen 1 an. Im Extremfall, wenn die Pfanne 3 in den Elektroofen
1 integriert werden könnte, könnte der Winkel zwischen den gleichen Schenkeln des
Dreiecks 16 gegen Null gehen. Die Stranggußanlage 4 liegt ähnlich wie bei dem in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar hinter dem Pfannenstand 3.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel können die einzelnen schweren Aggregate in gesonderten
Hallen untergebracht sein. Für die vorbereitenden Arbeiten ist eine seitliche Halle
17 vorgesehen, die in der Zeichnung auf der rechten Seite unmittelbar an den Pfannenstend
3 anschließt.