DE3113634C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Beutelpackungen nach der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ange­ gebenen Gattung.

Bei einer durch die DE-OS 25 11 937 bekanntgewordenen Beutelherstell­ vorrichtung dieser Art werden die beiden Förderbänder, gegen die der Schlauch ununterbrochen gepreßt wird, intermittierend angetrieben. In der Praxis werden dazu ein kontinuierlich laufender Elektromotor und eine in den Antriebsstrang geschaltete Elektromagnetkupplung verwen­ det, welche von einem Taktgeber gesteuert jeweils zu Beginn eines För­ derschrittes eingedrückt und am Ende des Förderschrittes von einer eine Druckmarke am Packstoff tastenden Fotozelle oder einer Längenmeßein­ richtung gelüftet wird. Um einen Nachlauf der ausgekuppelten Teile zu vermeiden, kann der Kupplung eine Bremse zugeordnet sein, welche beim Lüften der Kupplung anzieht. Wegen der hohen Schalthäufigkeit - 60 bis 100 Schaltungen pro Minute - unterliegen die Kupplung und die Bremse einem hohen Verschleiß, so daß deren Reibteile oft erneuert werden müssen, währenddessen die Vorrichtung nicht einsatzbereit ist.

Ferner ist durch die DE-PS 7 23 878 eine Fördereinrichtung für Bahnen, insbesondere Papierbahnen, an Querschneidern und Faltmaschinen be­ kannt, bei der das Ende der flachen Bahn schrittweise um jeweils eine bestimmte Länge gefördert wird. Die bekannte Fördereinrichtung hat in Förderrichtung der Bahn ein kontinuierlich förderndes Rollenpaar, ei­ nen ortsfesten Saugstempel und eine ebenfalls kontinuierlich, jedoch mit höherer Geschwindigkeit als die Rollen umlaufende Saugförderwalze. Ein ebenfalls kontinuierlich umlaufender Drehschieber verbindet den Saugstempel und die Saugwalze dauernd mit einer Saugleitung, wobei durch periodisches Zwischenschalten eines Drosselkanals die Saugför­ derwalze und der Saugstempel abwechselnd mit einem hohen und einem geringen Unterdruck beaufschlagt werden. Dadurch wird die von dem Rol­ lenpaar ununterbrochen zugeführte Bahn bei hohem Unterdruck am Saug­ stempel in einer Schleife bevorratet und darauf bei hohem Unterdruck an der Saugförderwalze der in der Schleife gespeicherte Bahnabschnitt von der mit höherer Umlaufgeschwindigkeit als die Rollen umlaufenden Saugförderwalze aufgeholt. Die jeweilige Länge des schrittweise geför­ derten Bahnabschnitts entspricht dabei der pro Arbeitszyklus von dem kontinuierlich umlaufenden Rollenpaar geförderten Länge der Bahn. Bei dieser Fördereinrichtung unterliegt das schrittweise zu fördernde Bahnende keinen den Vorzug beeinflussenden Reibungskräften.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beutelherstellvorrich­ tung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß ein Verschleiß von Antriebsteilen und daraus resultierende Stillstandszeiten vermieden werden.

Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angeführten Maßnahmen erreicht.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß bei einer För­ derphase des Schlauches keine Getriebemassen zu beschleunigen und wie­ der abzubremsen sind, so daß ein Antriebsmotor mit kleiner Leistung verwendet werden kann. Ferner ist die Vorzuglängengenauigkeit wegen fehlender zu beschleunigender und zu bremsender Getriebemassen gegen­ über bekannten Vorrichtungen erhöht. Hinzu kommt, daß beim Vorziehen des Schlauches durch das Erfassen des Schlauches von außen her dessen Innenseite vom dazwischen liegenden Füllrohr teilweise abgehoben wird, so daß beim Gleiten über das Füllrohr eine verminderte Reibung vorhan­ den ist.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteil­ hafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Beutelherstellvorrichtung möglich.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, welche eine Vorrichtung zum Herstellen von Schlauchbeutelpackungen vereinfacht in schaubildlicher Darstellung zeigt, und wird im folgenden näher beschrieben.

Eine von einer nicht dargestellten Vorratsrolle ablaufende Packstoffbahn 1 wird über Umlenkwalzen 10, 11 und eine Formschulter 12 geführt, welche sie um ein Form- und Füll­ rohr 13 zu einem Schlauch 2 formt, bei dem die überlappen­ den Ränder miteinander verschweißt werden. Ein Quersiegel­ backenpaar 14, 15 teilt den Schlauch 2 nach Einfüllen je­ weils einer Füllgutportion durch das Füllrohr 13 in einzelne Beutelpackungen ab.

Das Vorziehen des Schlauchs 2 um jeweils eine Beutel­ länge bewirkt ein Förderbandpaar 20, 21. Die beiden end­ losen Förderbänder 20, 21 sind beidseits des Füllrohrs 13 um je ein Umlenkrollenpaar 22, 23 und 24, 25 so geführt, daß ihre einander zugewandten Trume 26, 27 mit geringem Abstand zu den Schmalseiten des einen rechteckigen Quer­ schnitt aufweisenden Füllrohrs 13 verlaufen. Die Förder­ bänder 20, 21 werden von einem Elektromotor 30 kontinuier­ lich über einen Zahnriemen 31 angetrieben, der um Um­ lenkräder 32-37 geführt ist, von denen das eine 36 mit der unteren Umlenkrolle 23 des einen Förderban­ des 20 verbunden ist und das andere 37 über ein Zahn­ radvorgelege 38, 39 die Umlenkrolle 25 des anderen För­ derbandes 21 treibt.

Um zum Vorziehen des Schlauches 2 einen Reibschluß zwischen der Außenseite des Schlauches 2 und den an­ liegenden Trumen 26, 27 der beiden Förderbänder 20, 21 zu erzeugen, haben die Förderbänder 20, 21 Löcher 40 und ihre am Schlauch 2 anliegenden Trume 26, 27 ver­ laufen vor Saugkästen 41, 42, die gegen sie offen sind. Die Löcher 40 sind in je zwei Reihen in den Förderbän­ dern 20, 21 angeordnet. Ein Saugkasten 41, 42 deckt mit seiner offenen Seite im wesentlichen die freie Fläche eines Trumes 26, 27 eines Förderbandes 20, 21 ab. Über Anschlußstutzen 43, 44 und eine Leitung 45 sind die Saugkästen 41, 42 mit einer Vakuumpumpe 46 verbunden.

Zum Erzeugen eines Unterdruckes in den Saugkästen 41, 42, durch den der Schlauch 2 fest gegen die anliegenden För­ derbänder 20, 21 gezogen wird, und zum Belüften der Saug­ kästen 40, 41 zum Lösen des Reibschlusses ist in die Lei­ tung 45 ein umschaltbares 3/2-Wegeventil 47 geschaltet, das von einem Elektromagneten 48 betätigt wird. Das 3/2-Wegeventil 47 hat einen Anschluß 50 für die Saug­ kästen 41, 42, einen Anschluß 51 für die Vakuumpumpe 46 und einen ins Freie mündenden Anschluß 52. In der einen Stellung verbindet es die Saugkästen 41, 42 mit der Va­ kuumpumpe 46 und sperrt den Anschluß 52; in der anderen Stellung sperrt es den Anschluß 51 zur Vakuumpumpe 46 und verbindet die Saugkästen 41, 42 mit der Atmosphäre.

Zum schnellen Abbremsen und Stillsetzen der Packstoff­ bahn 1 und des Schlauches 2 für eine Förderpause, in der eine Füllgutportion durch das Füllrohr 13 in das Ende des Schlauches 2 abgeschüttet und vom Schlauch 2 eine Beutelpackung durch Flachpressen in einer schmalen Zone und Anbringen einer Kopf- und einer Bodennaht mittels des Quersiegelbackenpaares 14, 15 abgeteilt und eine Beu­ telpackung abgetrennt wird, ist der Zulaufstrecke der Pack­ stoffbahn 1 zwischen den beiden Umlenkwalzen 10, 11 ein stationärer Saugkasten 60 zugeordnet. Der Saugkasten 60 hat gegen die Zulaufstrecke ein gelochtes Bodenblech 61 und auf der Gegenseite einen Anschlußstutzen 62, welcher über eine Leitung 63 ebenfalls mit der Vakuumpumpe 46 verbunden ist. Zum Steuern des Unterdrucks oder zum Be­ lüften des Saugkastens 60 ist in die Leitung 63 ein zweites 3/2-Wegeventil 65 geschaltet, welches einen An­ schluß 66 zum Saugkasten 60, einen Anschluß 67 zur Va­ kuumpumpe 46 und einen ins Freie mündenden Anschluß 68 hat. In der einen dargestellten Stellung verbindet es den Saugkasten 60 mit der Atmosphäre und sperrt den An­ schluß 67; in der anderen Stellung verbindet es den Saug­ kasten 60 mit der Vakuumpumpe 46 und sperrt den Anschluß 68 zur Atmosphäre. Das 3/2-Wegeventil 65 wird von einem Elek­ tromagnet 69 betätigt.

Die beiden Elektromagnete 48 und 69 der 3/2-Wegeventile 47 und 65 für die Saugkästen 41, 42 und 60 werden von einer Steuereinrichtung 70 gesteuert, welche einen Taktgeber ent­ hält und an einen den Förderweg der Packstoffbahn 1 messen­ den Fühler 71 angeschlossen ist. Der Fühler 71 kann ein Meßrad 72 oder eine auf Druckmarken auf der Packstoffbahn 1 ansprechende Fotozelle aufweisen. Anstelle des Fühlers kann auch ein Zeitgeber verwendet werden.

Zum intermittierenden Vorziehen des Schlauches 2 werden die beiden 2/3-Wegeventile 47, 65 von der Steuereinrichtung 70 so gesteuert, daß zum Einleiten einer Förderphase das eine Ventil 47 die beiden Saugkästen 41, 42 mit der Vakuumpumpe 46 verbindet und das andere Ventil 65 den Saugkasten 60 belüftet. Dadurch gibt einerseits der als Bremse wirkende Saugkasten 60 die Packstoffbahn 1 frei und andererseits wird durch den Unterdruck in den Saugkästen 41, 42 der Schlauch 2 gegen die kontinuierlich umlaufenden Förder­ bänder 20, 21 gezogen und von deren sich nach unten be­ wegenden Trumen 26, 27 mitgenommen. Sobald die gewünschte Länge abgezogen ist, gibt der Fühler 71 ein Signal an die Steuereinrichtung 70, welche nun die beiden Magnete 48 und 69 der Ventile 47 und 65 umsteuert, so daß sie die Ventile in die andere Stellung bringen. In dieser eine Förderpause bewirkenden Stellung ist der Saugkasten 60 mit der Vakuumpumpe 46 verbunden und die Saugkästen 41, 42 sind belüftet, so daß die Packstoffbahn 1 abgebremst und festgehalten wird sowie die Förderbänder 20, 21 den Schlauch 2 freigeben und frei durchlaufen.

Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel hat der als Bremse wirkende Saugkasten 60 eine gegen die Packstoff­ bahn weisende Saugfläche, die in einer Ebene liegt. Eine durch Unterdruck wirkende Bremse könnte bei Abwandlung des Saugkastens auch an einer Umlenkstrecke der Packstoff­ bahn oder an der Formschulter angeordnet sein. Ferner können die Löcher 40 in den Förder­ bändern 20, 21 auch nur in einer Reihe oder regelmäßig ver­ streut angeordnet sein. Anstelle nur eines 3/2-Wegeventils 47 für beide Saugkästen 41, 42 kann für jeden Saugkasten je ein Ventil vorgesehen werden.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Herstellen von Beutelpackungen aus einer Packstoffbahn mit einer die flach von einem Vorrat zulaufende Packstoffbahn zu einem Schlauch umformenden Formschulter, mit einer den Schlauch in bestimm­ ten Abständen durch Quernähte in einzelne Beutelpackungen abteilenden Quersiegeleinrichtung und mit zwei endlosen, gelochten Förderbändern, die die zulaufende Packstoffbahn und den Schlauch um jeweils eine Beu­ tellänge vorziehen und deren einander zugewandte Trume auf der einen Seite mit dem Schlauch in Berührung sind und auf der anderen Seite vor je einer mit einer Unterdruckquelle verbundenen Saugeinrichtung ver­ laufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderbänder (20, 21) konti­ nuierlich umlaufend angetrieben werden, daß zwischen die Saugeinrich­ tungen (41, 42) und die Unterdruckquelle (46) eine Ventileinrichtung (47) geschaltet ist, welche eine Verbindung der Saugeinrichtungen mit der Unterdruckquelle nur während der Förderphase des Schlauches (2) herstellt, und daß an der Zuführstrecke der planen Packstoffbahn (1) eine die Packstoffbahn direkt berührende Saugein­ richtung (60) angeordnet ist, welche über eine zweite Ventileinrich­ tung (65) mit der Unterdruckquelle während der Stillstandsphase ver­ bindbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß jede Ventileinrichtung ein 3/2-Wegeven­ til (47; 65) mit einem Anschluß an die Unterdruckquelle (46), einem Anschluß an die Saugeinrichtungen (41, 42; 60) und einem ins Freie mündenden Anschluß zum Belüften der Saugeinrichtungen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die 3/2-Wegeventile (47, 65) von einer Steuereinrichtung (70) so gesteuert werden, daß die den Förderbändern (20, 21) zugeordneten Saug­ einrichtungen (41, 42) und die direkt den Packstoff berührende Saugeinrichtung (60) abwechselnd mit der Unterdruckquelle (46) oder dem atmosphärischen Druck verbunden sind.