DE311051C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 o. GRUPPE
Dr. O. DIEFFENBACH in DARMSTADT und Dr. FRIEDRICH ALEFELD in RODACH.
mit Chromschwefelsäure.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Dezember 1913 ab.
Es ist bekannt, daß man durch Einwirkung von Chromschwefelsäure auf Toluol Benzoesäure
herstellen kann. Die in der Literatur hierfür angegebenen Ausführungsformen sind
unter sich ziemlich verschieden, stimmen jedoch darin überein, daß die fragliche Einwirkung
in der Wärme vor sich gehen müsse. So gibt DeviHe, der zuerst über Versuche zur
Herstellung von Benzoesäure auf diesem Weg
ίο berichtet, in den Ann. Phys. Chim. III, Jahrg. 3,
Seite 171 an, daß er durch starkes Erhitzen von Toluol mit Dichromat und Schwefelsäure
während längerer Zeit Benzoesäure erhalten habe/und Beilstein verweist in seinem Handbuch,
3. Auflage, Bd. II, Seite 86 auf von ihm selbst angestellte Versuche zur Überführung
aromatischer Kohlenwasserstoffe in Carbonsäuren (L. A. Bd. 133, Seite 41), bei denen er
die betreffenden Kohlenwasserstoffe mehrere Tage lang mit Chromschwefelsäure »möglichst
stark« erhitzte. Nach dem Verfahren. des
deutschen Patents 261775, Kl. 12, sollen besonders günstige Ergebnisse erzielt werden,
wenn man das Toluol in Dampfform in das auf 85 bis ioo° erwärmte Gemisch von Schwefelsäure
und Chromsäure einleitet.
Bei der Nachprüfung dieser verschiedenen, in der Literatur beschriebenen Verfahren zeigte
sich, daß bei der von Deville und von Beilstein angegebenen Arbeitsweise sowohl eine schlechte Stoffausbeute, als auch eine
schlechte Ausnutzung des Oxydationsmittels erzielt wird. Das Ausgangsmaterial wird dabei
zum mehr oder weniger großen Teil vollständig zerstört, was sich an der starken Kohlensäurebildung leicht erkennen läßt.
Bessere Stoffausbeuten gibt das Verfahren nach Patent 261775. Allerdings sind dieselben
nicht so gut, wie es nach der Patentschrift den Anschein hat, . der zufolge die Ausbeute
70 bis 90 Prozent vom Gewicht des angewendeten Toluols beträgt. Denn da die als Endprodukt entstehende Benzoesäure ein wesentlich
höheres Molekulargewicht hat als das Ausgangsprodukt Toluol, so berechnet sich die tatsächlich erreichte Stoffausbeute aus den
obigen Zahlen auf niqht mehr als 53 bis 68 Prozent. Dazu erfordert die Verwendung
des Toluols in Dampfform eine viel kompliziertere Apparatur und Arbeitsweise als die
des flüssigen Toluols.
Ein näheres Studium dieser Verhältnisse ließ erkennen, daß die ungünstigen Ausbeuten
beim Arbeiten nach Deville oder Beilstein hauptsächlich auf den Einfluß der zu hohen
Temperatur zurückzuführen sind, die es mit sich bringt, daß durch die Wirkung der Chromsäure
nicht nur die Seitenkette oxydiert, sondern auch der Kern in erheblichem Maße angegriffen wird. Die Anwendung niedrigerer
Temperaturen schien von vornherein ausgeschlossen, da in diesem Falle unter Einhaltung
der von Beilstein angegebenen Versuchsbedingungen nur eine sehr langsame Einwirkung
der Chromsäure zu erkennen ist. Jedoch zeigte sich, daß bei derartigen Temperaturen
eine erhebliche Beschleunigung des Oxydationsproz'esses erzielt werden · kann, wenn man
Säure von höherer Konzentration verwendet.
Allerdings war es in diesem Falle nötig, dem leicht eintretenden Ansteigen der Temperatur
durch geeignete Kühlung des Reaktionsge-
/misches entgegenzuwirken. Es ließ sich so
' erreichen, daß bei Anwendung einer etwa 50-
' bis 60 prozentigen Schwefelsäure und einer Temperatur, die unter 300 gehalten wurde,
/'. / der Oxydationsprozeß ebenso rasch und mit ' , viel besseren Ausbeuten verlief, als bei hoher
Temperatur und der bei den bisherigen Verfahren angewendeten niedrigen Schwefelsäure-.
15 konzentrationen. Gegenüber einer Stoffausbeute von nur 20 bis 22 Prozent beim Arbeiten
nach Beilstein wurde hier eine solche
von 60 bis 63 Prozent, und gegenüber einer Sauerstoffausnutzung von 12 bis 15 Prozent
eine solche von 37 bis 38 Prozent erreicht. Andererseits betrug die Kohlensäureentwicklung
bei der Herstellung von 100 g Benzoesäure nur 37 bis 45 g gegenüber 330 g beim Arbeiten
nach Beilstein.
Auch gegenüber dem Verfahren des Patents 261775 besitzt das der vorliegenden Erfindung
verschiedene wesentliche Vorzüge. In erster Linie ist das Arbeiten mit kaltem und flüssigem
Toluol viel einfacher und billiger als das unter Verwendung von Toluoldampf in der Wärme;
dementsprechend sind auch die Apparate einfacher und billiger. Sodann entstehen beim
Arbeiten mit Toluoldampf, insbesondere beim Ein- und Ausleiten desselben in die Oxydationsapparate
und aus ihnen heraus nicht unerhebliche Toluolverluste, die sich beim Arbeiten mit flüssigem Toluol vollständig vermeiden
lassen. Endlich ist das Arbeiten mit den leicht brennbaren Toluoldämpfen unter allen
Umständen feuergefährlich, während beim Arbeiten mit flüssigem Toluol von gewöhnlicher
Temperatur eine Feuersgefahr wohl kaum besteht ° ,
Eine weitere Verbesserung der Stoffausbeute und besonders der Ausnutzung des Oxydationsmittels
konnte durch den Zusatz geeigneter Verbindungen des Eisens, Mangans und Cers, insbesondere von deren Sulfaten zu dem
Oxydationsmittel erzielt werden, die hierbei gewissermaßen als negative Katalysatoren zu
wirken scheinen, indem sie eine erhebliche Oxydation des Kerns verhindern. Die Stoffausbeute
stieg unter diesen Umständen auf 70 bis 73 Prozent, die Sauerstoffausnutzung auf 60 bis 61 Prozent, während nur noch
11 bis 12 g Kohlensäure auf je 100 g Benzoesäure
entstanden.
Die Arbeitsweise nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren gestaltet sich etwa
folgendermaßen :·■■'■
1. 500 Gewichtsteile 55prozentiger Schwefelsäure,
80 Gewichtsteile Chromsäüreanhydrid und 50 Gewichtsteile Toluol werden unter gutem Rühren während einiger Stunden auf
etwa 20° gehalten, bis die Flüssigkeit rein grün geworden ist. Die ausgeschiedene feste
Benzoesäure, die Toluollösung von Benzoesäure und die schwefelsäurehaltige Chromsulfatlösung
werden in üblicher Weise getrennt und weiter verarbeitet. '
2. 600 Gewichtsteile öoprozentige Schwefelsäure,
20 Gewichtsteile Ferrisulfat in 20 Gewichtsteilen Wasser gelöst, 75 Gewichtsteile
Chromsäureanhydrid, 80 Gewichtsteile Toluol werden wie bei Beispiel 1 behandelt und die
Reaktionsmasse wie dort weiter verarbeitet.
Die bei dem Oxydationsprozeß in Chromisulfat übergehende Chromsäure wird zweckmäßig
auf elektrolytischem Wege wieder regeneriert, eventuell nach vorheriger Verdünnung
mit Wasser.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Benzoesäure durch Oxydation von Toluol mit
Chromschwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einwirkung der letzteren auf das erstere unter Verwendung
einer mindestens 40 prozentigen Schwefelsäure und bei einer 30 ° nicht übersteigenden
Temperatur vor sich gehen läßt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man der Chromschwefelsäure Zusätze von Verbindungen des Eisens, Mangans und Cers, insbesondere von deren Sulfaten, gibt.
Publications (1)
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