DE3106139A1 - Verfahren zur herstellung von polymeren polyaminen/-amiden - Google Patents

Verfahren zur herstellung von polymeren polyaminen/-amiden

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  • Polyamides (AREA)

Description

y-a
Beschreibung
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von polymeren Polyaminen/-amiden mit Amino- bzw. Amidostickstoffatomen am polymeren Hauptgerüst.
Entsprechende polymere Polyamine wurden bisher mit Hilfe komplexer Syntheseverfahren hergestellt, die beispielsweise in den deutschen Offenlegungsschriften 2 703 313 und 2 755 687 sowie in den US-Patentschriften 3 898 188 und 3 899 534 beschrieben worden sind. Solche Produkte können auch durch freie Radialpolymerisation cyclischer Imine, beispielsweise von Ethylenimin, hergestellt werden, wobei man niedere Hydrocarbylpolyamine erhält. Das erfindungsgemäße katalytische einstufige Verfahren erlaubt die Herstellung zahlreicher verschiedener polymerer Polyamin-/-amidverbindungen der gewünschten Art in einer einfachen, wirtschaftlichen Weise.
Die katalytische Alkylierung von Monoaminen mit Monoolefinen, KohlenmonoxicMjnd-~Wa&se_rstof f, allgemein als katalytische Aminomethylierung bezeichnet, wurde zuerst beschrieben in Experiention, Band 5, Seite 93 (1949) und in Liebigs Ann. Chem., Band 582, Seite 148 (1953).
Dieses bekannte Verfahren hatte jedoch nur einen begrenzten Wert wegen des erforderlichen Einsatzes großer Mengen
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toxischer Eisen- oder Nickelcarbonyle als Katalysatoren, wegen des schnellen Verbrauchs der Katalysatoren sowie wegen der geringen Reaktionsgeschwindigkeit und der geringen Ausbeuten. Darüber hinaus war diese bekannte Reaktion auf Ethylen oder Propylen als olefinischer Komponenten beschränkt.
Es wurden auch höhere Monoolefine in Gegenwart anderer Metallcarbonyle umgesetzt, um eine Aminomethylierung zu erreichen, wobei jedoch festgestellt wurde, daß die Umsetzungen nicht selektiv sind und höchstens zu sehr mäßigen Ausbeuten an Aminen führen. Beispielsweise ist aus den US-Patentschriften 2 422 631 und 3 234 283 bekannt, daß aus niederen Olefinen, Kohlenmonoxid, Wasserstoff und einem sekundären Amin in Gegenwart von Kobalthydrocarbonyl oder Dikobaltoctacarbonyl sowie mit bestimmten anderen Kobaltverbindungen tertiäre Amine in geringen Ausbeuten erhalten werden.
Ferner ist aus den US-Patentschriften 3~513 200 und 4 096 150 bekanntJ===olara^7^Fg'bnTedene Metallverbindungen der VIIfT^Gruppe des Periodensystems eingesetzt wurden, um die Umsetzung zwischen Monoaminen und monomeren Olefinen zu katalysieren, wobei niedermolekulare tertiäre Amine gebildet werden.
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Aus diesem bekannten Stand der Technik war lediglich die Herstellung von monomeren tertiären Aminen zu entnehmen. Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Verfahren auf die Herstellung von sehr erwünschten polymeren PoIy-■ 5 aminen/-amiden gerichtet, die in einer einfachen und wirtschaftlichen Weise hergestellt werden sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein einstufiges, katalytisches Verfahren zur Herstellung von polymeren Polyaminen/-amiden gelöst, wobei die Endprodukten einen hohen Gehalt an Amino- bzw. Amidgruppen in der Polymerkette enthalten. Der Ausdruck "polymere Polyamine/-amide" wird hier in dem Sinne gebraucht, daß solche polymeren Materialien eine Vielzahl von Amino- und/oder Amidogruppen in der polymeren Kettenstruktur enthalten.
Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe besteht dementsprechend in einem Verfahren zur Herstellung von polymeren Polyaminen/-amiden mit Amino- bzw. Amidostickstoffatomen am polymeren Hauptgerüst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in einer Reaktionszone, die eine inerte Flüssigkeit enthält, eine wenigstens zwei olefinische Gruppen enthaltende Kohlenwasserstoffverbindung, Wasser, Kohlenmonoxid und eine stickstoffhaltige Verbindung mit wenigstens zwei reaktionsfähigen Wasserstoffen bei einer Temperatur von etwa 50 bis 250°C und bei
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einem Druck von etwa 30 bis 300 bar in Gegenwart eines im wesentlichen aus einer rhodiumhaltigen Substanz bestehenden Katalysators in Form von metallischem Rhodium, Rhodiumsalzen, Rhodiumcarbonylen, Rhodiumoxiden oder deren Liganden in Kontakt bringt.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert den Einsatz einer monomeren, Aminostickstoff enthaltenden Verbindung mit wenigstens zwei reaktionsfähigen Wasserstoffen.
Die reaktionsfähigen Wasserstoffe können an dasselbe oder an verschiedene Stickstoffatome gebunden sein. Beispiele für Aminoverbindungen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können, sind Ammoniak, 1,2-Dimethylhydrazin, Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Propylendiamin, Hexamethylendiamin, Trimethylentriamin, Triaminotriazin, Diaminotriazin, N,N'-Dimethy!ethylendiamin, Ν,Ν'-Dibutylethylendiamin, N-Methy1,N-ethyl-ethylendiamin, Ν,Ν'-Diphenylethylendiamin, Phenylendiamin, Piperazin und Polyethylenamin mit niedrigem Molekulargewicht, beispielsweise mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 500 bis 5.000.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert ferner den Einsatz einer monomeren Kohlenwasserstoffverbindung, die wenigstens zwei olefinische Gruppen enthält. Solche
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Verbindungen können alicyclische, aromatische oder acyclische Gruppen enthalten, die an die olefinisch ungesättigten Bindungen der Verbindung gebunden sind. Die olefinischen Gruppen kqnnen in einem allgemeinen Ring den Verbindung enthalten sein, sollten jedoch keine aromatische Komponente bilden. Erfindungsgemäß werden monomere Verbindungen mit 4 bis 20 C-Atomen, die eine Anzahl olefinischer Gruppen enthalten, bevorzugt, beispielsweise Butadien, Isopren, Isobutylen, 1,3-Pentadien, 1,4-Pentadien, 1,3-Hexadien, 1,4-Hexadien, 2,4-Hexadien, 1,3-Cyclohexadien, Norbornadien, Divinylbenzol u.dgl. sowie deren substituierte Derivate, die im Hinblick auf die erfindungsgemäße Umsetzung reaktionsträge sind, beispielsweise Cj-Cg-Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Halogen-, Carbonyl-
'^ gruppen sowie ähnliche Gruppen.
Die Auswahl der bestimmten Monomeren Aminoverbindung und der bestimmten olefinischen Verbindung bzw. entsprechender Gruppen von Verbindungen hängt von dem gewünschten Endprodukt ab. Vorzugsweise wird jeweils eine Aminoverbindung mit einer olefinischen Verbindung eingesetzt, um ein besser definiertes polymeres Endprodukt zu erhalten.
Die oben beschriebenen monomeren Olefine und Amine werden 25
mit Kohlenmonoxid, vorzugsweise im gasförmigen Zustand, sowie mit Wasser in Kontakt gebracht. Es wurde über-
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7*
raschenderweise gefunden, daß man in dem erfindungsgemäßen Verfahren Wasser allein oder in Kombination mit geringeren Mengen an Wasserstoffgas einsetzen kann. Die Verwendung von Wasser allein wird bevorzugt, da dadurch die Bildung der gewünschten Produkte gefördert wird. Der Einsatz von Wasser hat auch noch weitere Vorteile. So werden das Sicherheitsrisiko und andere nachteilige Faktoren, die normalerweise mit der Verwendung von Wasserstoff verbunden sind, durch den Einsatz von Wasser vermieden, wobei das Verfahren auch noch vereinfacht werden kann. Es wird außerdem darauf hingewiesen, daß die anderen Reaktionsteilnehmer und das verwendete flüssige Medium nicht in einem trockenen Zustand vorliegen müssen.
Das äquivalente Verhältnis von Olefin zu Amin in der Reaktionszone sollte im Bereich von 1 bis 10, vorzugsweise von 1 bis 3, liegen. Manchmal ist es vorteilhaft, wenn die olefinische Verbindung in großem Überschuß vorliegt und als flüssiges Medium oder wenigstens als Teil des flüssigen Mediums wirkt, in dem das Verfahren durchgeführt wird.
Die Reaktion wird unter den Bedingungen einer flüssigen Phase durchgeführt. Jede geeignete organische Flüssigkeit kann verwendet werden, wenn sie bei den Reaktions-
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bedingungen gegenüber den Reaktionsteilnehmern, dem Katalysator und den Endprodukten inert ist. Beispiele geeigneter Lösungsmittel, die gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind Kohlenwasserstoffe wie aromatische, aliphatische oder alicyclische Kohlenwasserstoffe, Ether, Ester usw.
Beispiele für als Lösungsmittel geeignete Kohlenwasserstoffe sind aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Tetralin usw.; aliphatische Kohlenwasserstoffe wie .Butan, Pentan, Isopentan, Hexan, Isohexan, Heptan, Octan, Isooctan, Naphtha, Benzin, Kerosin, Mineralöl usw.; alicyclische Kohlenwasserstoffe wie Cyclopentan, Cyclohexan, Methylcyclopentan, Decalin, Indan usw.
Auch Ether können als Lösungsmittel eingesetzt werden, beispielsweise Diisopropylether, Di-n-butylether, Ethylenglykol-diisobutylether, Methyl-o-tolylether, Ethylenglykol-dibutylether, Diisoamylether, Methyl-p-tolylether, Methyl-m-tolylether, Öichlorethylether, Ethylenglykoldiisoamylether, Diethylenglykol-diethylether, Ethylbenzylether, Diethylenglykol-dimethylether, Ethylenglykol-diethylether, Ethylenglykol-diphenylether, Triethylenglykoldiethylether, Diethylenglykol-di-n-hexylether, Tetraethy-1engIykol-dimethylether, Tetraethylenglykol-dibutylether usw.
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Außerdem können verschiedene Ester als Lösungsmittel in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, wie Ethylformiat, Methylacetat, Ethylacetat, n-Propylformiat, Isopropylacetat, Ethylpropionat, n-Propylacetat, see.-Butylacetat, Isobutylacetat, Ethyl-n-butylat, n-Butylacetat, Isoamylacetat, n-Amylacetat, Ethylformiat, Ethylenglykoldiacetat, Glykoldiformiat, Cyclohexylacetat, Furfurylacetat, Isoamyl-n-butyrat, Diethyloxalat, Isoamylisovalerat, Methylbenzoat, Diethylmalonat, Valerolacton, Ethylbenzoat, Methylsalicylat, n-Propylbenzoat, n-Butyloxalat, n-Butylbenzoat, Diisoamylphthalat, Dimethylphthalat, Diethylphthalat, Benzylbenzoat, n-Butylphthalat usw. Eine bevorzugte Klasse der Esterlösungsmittel umfaßt die Lactone, zum Beispiel Butyrolacton, Valerolactone und deren Derivate mit niedrigeren Alkylsubstituenten, beispielsweise solchen mit 1 bis 5 C-Atomen.
Auch Alkohole können als Lösungsmittel in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden. Bevorzugt sind Alkohole mit 1 bis 8 C-Atomen, beispielsweise primäre Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol u.dgl.; sekundäre Alkohole wie Isopropanol, 1-Methylpentanol u.dgl.; und tertiäre Alkohole wie tert.-Butyl- und tert.-Amylalkohole .
Es können auch tertiäre Amine als Lösungsmittel für die erfindungsgemäße Umsetzung eingesetzt werden, wobei
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der Stickstoff mit drei Koblenwasserstoffgruppen substituiert ist, die an der Reaktion nicht teilnehmen, beispielsweise Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- und Aralkylgruppen. Beispiele geeigneter tertiärer Amine sind Trimethylamin, Triethylamin,„Tripropylamin, Triisobutylamin, Trihexylamin, Triheptylamin, Triamylamin, Dibenzylethylamin, Dibutylethylamin, Dimethylpentylamin, Diphenylethylamin, Diphenylmethylamin, Dimethylanilin, Pyridin, Dimethylpyridin, Methoxypyridin, Methylpyrrolidin, Ethylpyrrolidin und dergleichen. Bevorzugte Lösungsmittel sind die tertiären Amine und insbesondere Pyridin-, substituiertes Pyrrolidin und deren Derivate.
Wenn Ammoniak als stickstoffhaltige Verbindung eingesetzt wird, kann sie auch gleichzeitig als flüssiges Lösungsmittel verwendet werden. Der über die zur Bildung des gewünschten Produktes erforderliche Menge hinausgehende Überschuß an Ammoniak ist, gegenüber dem Katalysator inert und hat auch keine anderen nachteiligen Einflüsse. Ammoniak sollte jedoch nicht als Lösungsmittel eingesetzt werden, wenn andere stickstoffhaltige Reaktionsteilnehmer verwendet werden.
Die Auswahl des jeweiligen ,einzusetzenden Lösungsmittels* 25., hängt davon ab, ,ob es sowohl unter ,Umgebungsbedingungen als auch, unter Reaktio.nsbedingungen in flüssigem Zustand
vorliegt, damit das Mischen der Komponenten erleichtert wird. Ferner soll es wenigstens einige Reaktionsteilnehmer solvatisieren können, und es soll leicht zu handhaben sein, was vom Fachmann schnell festgestellt werden kann. :
Die Reaktion wird unter relativ milden Bedingungen bei Temperaturen von etwa 50 bis 25Q0C, bevorzugt von etwa 100 bis 2000C, und bei Drücken von etwa 30 bis 300 bar, vorzugsweise von etwa 30 bis 100 bar, durchgeführt.
Der Druck kann durch den Druck des Kotilenmonoxids und, falls ebenfalls eingesetzt, des Wasserstoffs, der in die Reaktionszone eingeführt wurde, aufrechterhalten werden. Falls gewünscht, kann auch eim geeignetes inertes Gas wie Stickstoff zur Ergänzung des Reaktionsgas-Partialdruckes der Reaktionszone zugeführt werden.
Das Verhältnis der Reaktionsteilnehmer kann stark variiert werden. Das Molverhältnis von Kohlenmonoxid zu der Wasserstoffquelle sollte bei wenigstens etwa 3:1 liegen, wobei höhere Molverhältnisse, wie 5:1 oder darüber, bevorzugt sind. Das Kohlenmonoxid kann im Überschuß angewendet werden, damit in der Reaktionszone ein ausreichender Druck ausgebildet wird, wie oben beschrieben. Das Molverhältnis der Wasserstoffquelle (Wasser allein oder in Kombination mit Wasserstoff) zur Aminogruppe in dem monomeren Amin kann von etwa 1:10 bis 10:1 variieren,
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wobei der Bereich von 1:3 bis 3:1 bevorzugt wird. Das Verhältnis von Olefin zu Amin sollte bei wenigstens 1:1 liegen, wobei das bestimmte Verhältnis von der Reakti vität der monomeren Reaktionsteilnehmer miteinander abhängt. Durch Veränderung des Verhältnisses von Olefin zu Amin kann der Grad der N-Funktionalisierung in den Polymeren und auch die Verteilung von Amino- und Amidgruppen gesteuert werden. Die genaue Verteilung kann durch Routineversuche mit jedem bestimmten Satz von Reaktionsteilnehmern bestimmt werden, was in bekannter Weise durch den Fachmann ausgeführt werden kann.
Der für die Herstellung der gewünschten polymeren PoIyamine/-amide erforderliche Katalysator besteht aus elemen tarem Rhodium oder einer Rhodiumverbindung wie Rhodiumsalzen, Rhodiumoxiden, Rhodiumcarbonylen sowie Rhodiumliganden, wie weiter unten beschrieben wird. Die bevorzugten Katalysatoren sind Rhodiumverbindungen, in denen Rhodium einwertig positiv ist. Die exakte chemische Zusammensetzung und der genaue physikalische Aufbau des Produktes, das in der vorliegenden Reaktion als Katalysator wirkt, ist wegen der möglichen Umstrukturierung und/oder Wechselwirkung zwischen dem eingesetzten Rhodiumprodukt und den in der Reaktionszone enthaltenen Reaktionsteilnehmern nicht mit Sicherheit bekannt. Ob die beschriebenen Rhodiumverbindungen direkt als Katalysa-
tor wirken oder als Vorläufer des Katalysators, der die erfindungsgemäß gewünschte Aminomethylierung katalysiert, ist unwesentlich. Die erfindungsgemäß eingesetzten Rhodiumprodukte werden im folgenden als "Katalysator" bezeichnet, weil überraschenderweise gefunden wurde, daß sie direkt und/oder indirekt die Bildung der gewünschten alkylierten Polyamine in dem erfindungsgemäßen einstufigen Verfahren fördern und hohe Ausbeuten des gewünschten Produktes ergeben.
Die zur Katalyse der erfindungsgemäß vorgesehenen Umsetzung geeigneten Rhodiumprodukte müssen einen gewissen Grad an Löslichkeit in dem flüssigen Medium, in dem die Aminomethylierung stattfinden soll, aufweisen. Die wahl des flüssigen Mediums und/oder des Katalysators für eine bestimmte Reaktion, der einen bestimmten Löslichkeitsgrad aufweisen soll, kann mit Hilfe herkömmlicher Methoden ohne Schwierigkeiten von einem Fach.mann bestimmt werden.
Der für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Katalysator kann ein Rhodiumsalz einer anorganischen Säure sein, zum Beispiel Rhodiumchlorid, Rhodiumnitrat, Rhodiumsulfat, Rhodiumperchlorat u.dgl., oder das Rhodiumsalz einer organischen Säure wie Rhodiumacetat u.dgl. Die Rhodiumsalze sind bekannte, im Handel erhältliche Produkte,
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(ί,
hergestellt auf konventionellem Wege durch Umsetzung von Rhodiumoxid mit einer Säure. Das Salz kann sowohl in seiner wasserfreien als auch in Hydratform verwendet werden, wobei die hydratisieren Salze bevorzugt sind. 5
Der Katalysator für das erfindungsgemäße Verfahren kann auch ein Rhodiumligand sein. Der Ligand kann mit Rhodium in jeder seiner Wertigkeiten koordiniert sein, das heißt mit den Wertigkeiten O oder +1, +2 oder +3. Der Ligandenteil besteht aus chemischen Gruppen, die nichtanteilige Elektronen enthalten, wie die Atome Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor oder Schwefel, oder die ungesättigt sind. Der Ligand kann ein Carbonyl, ein Olefin wie Ethylen, Buten usw. sein; ferner ein Diolefin wie Norbornadien, Cyclooctadien-1,5 usw.; ein aliphatisches oder aromatisches Phosphit wie Triethylphosphit, Tributylphosphit, Trimethylphosphit, Triphenylphosphit, Dimethylphenylphosphit, Tritolylphosphit, Tribenzylphosphit, Ditolylphenylphosphit usw.; aliphatische und cyclische Ether wie Dimethyl- und Diethyloxid, Dioxan, Dialkyletherglykole, Acetylaceton u.dgl.; primäre, sekundäre und tertiäre Amine, die Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- und Cycloalkylgruppen oder Mischungen derselben enthalten, beispielsweise Trimethylamin, Diethylamin, Toluidin . u.dgl.; ferner heterocyclische Basen wie Pyridin, Dipyridyl ("bypyridine") u.dgl.; Ammoniak; Sulfide wie Dialkyl-,
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Diaryl-, al!cyclische, heterocyclische Sulfide u.dgl.; sowie Mischungen der genannten Liganden-Komponenten mit Rhodium. Wird der Ligand aus ungeladenen Ligandenkomponenten mit geladenem Rhodium gebildet, dann entsteht mit einem Anion wie Chlorid, Perchlorat, Nitrat, Hexafluorphosphat u.dgl. die Verbindung in einem stabilen neutralen Zustand.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Katalysatonmaterial kann allgemein durch die folgende Formel beschrieben werden:
in der A ein Anion wie eine Nitro-, Sulfo- oder Halogengruppe, insbesondere Chlor, u.dgl. darstellt, B eine chemische Gruppe mit mindestens einem Paar nichtanteiliger Elektronen bedeutet, wie eine Carbonyl-, Olefin-, Phosphit-, Ether-, Amin- und/oder Sulfidgruppe, und C ein eine neutrale Verbindung bildendes Anion darstellt, beispielsweise Chlorid, Hexafluorphosphat u.dgl.; a, b und c jeweils eine ganze Zahl einschließlich 0 und r eine ganze Zahl von 1 oder größer bedeuten.
Der Ligand kann direkt dem Reaktionsmedium zugeführt werden und/oder als ein Komplex des Ligandenvorläufers mit dem Rhodiumsalz, -chelat, -hydrid oder -carbonyl in das Medium eingebracht werden. Beispielsweise kann der geeig-
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nete Vorläufer des gewünschten Liganden in die Reaktionszone mit einem Rhodiumvorläufer wie beispielsweise Rhodiumoxid, einem Rhodiumcarbonyl wie Dirhodiumdichlortetracarbonyl u.a. eingeführt werden.
Das erfindungsgemäß geeignete rhodiumhaltige Produkt kann auch metallisches Rhodium sein. Dieses kann in jeder Form vorliegen, beispielsweise als Pulver, in Bandform oder aufgebracht auf einem inerten Trägermaterial. Als inerter Träger kann jedes bekannte konventionelle Trägermaterial für Katalysatoren eingesetzt werden, beispielsweise solche aus Aluminiumoxid, Kohlenstoff oder einem Metalloxid, zum Beispiel einem Alkalimetalloder Erdalkalimetallo.xid u.dgl. Die Beschichtung aus
^5 metallischem Rhodium kann durch Aufdampfen oder nach einem anderen konventionellen Verfahren erfolgen, wobei die Schicht etwa 2 bis 8 Gew.% des inerten Trägers ausmachen sollte. Metallisches Rhodium ist an sich praktisch in dem für die Verwendung vorgesehenen flüssigen Medium nicht löslich, man nimmt aber an, daß metallisches Rhodium mit einigen Komponenten in der Reaktionszone zu einem löslichen Produkt reagiert und damit bewirkt, daß die gewünschte Aminomethylierung fortschreitet. Höchstwahrscheinlich ist das metallische Rhodium ein Vorläufer für die in dem erfindungsgemäßen Verfahren wirklich katalytisch wirkenden Rhodiumverbindungen.
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Al.
Es wurde festgestellt, daß der Katalysator die Bildung der gewünschten, oben beschriebenen polymeren Polyamine bewirkt, wenn das molare Verhältnis von Rhodiumatom zu
—4 —3
olefinischen Bindung etwa 1 χ 10 bis 2,5 χ 10 , bevor-
—4 —3
zugt.etwa 1 χ 10 bis 1 χ 10 beträgt. Der besonders bevorzugte Bereich dieses molaren Verhältnisses in Bezug auf Wirksamkeit und auf Wirtschaftlichkeit beträgt 5 χ 10 bis 1 χ 10 . Größere Katalysatormengen können zwar verwendet werden, sie sind aber nicht erforderlieh.
Die für die vorliegende Erfindung als geeignet gefundenen Rhodiumkatalysatoren können auch in Kombination mit anderen Metallkomplexen eingesetzt werden, die als Katalysatoren für die Aminomethylierung bekannt sind, wie zum Beispiel Eisen- oder Kobaltcarbonyl-Komplexe und dergleichen, obgleich hierbei in der Regel schlechtere Ergebnisse erzielt werden. Daher sollte das erfindungsgemäße Verfahren mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Rhodiumkatalysatoren allein oder als Hauptteil des Katalysators durchgeführt werden.
Die bevorzugten Rhodiumkatalysatoren sind diejenigen, die das Rhodium in einwertig positiver Form enthalten und mit einem Carbonyl oder Diolefin oder beiden im Komplex vorliegen.
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• * J -
Die Reaktion wird in einem Gefäß durchgeführt, das für eine Gaszufuhr, ferner zum Rühren und zum Erhitzen eingerichtet ist. Zuerst wird das flüssige Medium hineingegeben, danach die monomere olefinische Verbindung, die das monomere Amin enthaltende Verbindung und der Rhodiumkatalysator. Das Wasser kann zusammen mit den anderen Komponenten zugesetzt werden. Die Reaktion wird bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck ausgeführt, wobei das Gefäß verschlossen und bis zu einem bestimmten Partialdruck mit Kohlenmonoxid, gegebenenfalls zusammen mit einem inerten Gas, beschickt wird. Das Reaktionsgefäß mit Inhalt wird bei der gewünschten erhöhten Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 2500C ausreichend lange gehalten, um die Bildung von polymeren Polyamin-/-amidprodukten zu bewirken, was normalerweise in etwa 15 Minuten bis 10 Stunden erreicht wird, wobei in den meisten Fällen eine Dauer von etwa 30 Minuten bis 5 Stunden ausreicht und bevorzugt wird. Danach wird das Gefäß abgekühlt, falls erforderlich entgast und das polymere Produkt mit Hilfe von Standardmethoden gewonnen, beispielsweise durch Ausfällung mit einer Flüssigkeit, in der das Produkt nicht löslich ist, durch Extraktion und durch Trocknen im Vakuum. Der Gehalt an Aminostickstoff in dem erhaltenen Polymeren kann mit Hilfe von analytischen Standardmethoden bestimmt werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung, ohne daß diese auf die Beispiele begrenzt
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sein soll. Sämtliche Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, wenn nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
Beispiel 1
Ein 150 ml-Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl wurde mit 4 g Piperazin, 0,8 ml Wasser, 10 ml N-Methylpiperidin, 5 ml 1,5-Hexadien und 120 mg des im Handel erhältlichen Tris(dimethylpheny!phosphin)-norbornadien-rhodium-(I)-hexafluorphosphats
[Rh(NBD)((CH3)2PC8H5)J +PFg~
beschickt. Das Reaktionsgefäß wurde verschlossen und mit Kohlenmonoxid bei 25°G auf einen 'jDruck von 70,3 bar gebracht. Das verschlossene Reaktionsgefäß wurde 8 Stunden lang bei 140°C in einem geschüttelten Ölbad plaziert. Es wurden etwa 3,5 g eines rötlich braunen Feststoffes erhalten, der in Tetrahydrofuran gelöst und in Wasser gefällt wurde. Der Feststoff wurde mit Hilfe der H-NMR-Spektroskopie analysiert und enthielt demnach tertiäre Aminogruppen. Der Feststoff war in wäßriger Salzsäure (pH = 1,5) löslich, was auf die Aminstruktur hinweist.
Beispiel 2
Ein 150 ml-Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl wurde 2^ mit 20 ml N-Methylpyrrolidin, 1,8 ml entionisiertem Wasser, 3,3 ml Ethylendiamin, 4 mg Hydrochinon und 1,2-Bis-
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(diphenylphosphin)-ethan-norbornadien-rhodium-hexafluorphosphat beschickt. Das Reaktionsgefäß wurde anschließend mit 3 ml 1,3-Butadien beschickt und mit Kohlenmonoxid bei -40 C auf einen Druck von 70,3 bar gebracht- Anschließend wurde das Reaktionsgefäß in einem geschüttelten Ölbad plaziert und dort 10 Stunden lang auf 1400C gehalten. Das Reaktionsgefäß wurde danach abgekühlt und ein rötlichbraunes, klebriges, festes Produkt erhalten. Dieses Produkt wurde in Diethylether aufgenommen und mit Wasser gefällt. Das Produkt ist in verschiedenen organischen Lösungsmitteln sowie in wäßriger Salzsäure (pH-Wert = 1,5) löslich.
Beispiel 3
Die Verfahren gemäß Beispiel 1 und Beispiel 2 wurden wiederholt mit dem Unterschied, daß jeder der Katalysatoren ersetzt wurde durch Rh-(CO).-, Rh Cl0(C^H1-N)0,
ο Io 3 5 b J
Rh(CO)2(C5H7O2) und [Rh Cl3(C7H )]2. In jedem Falle wurde ein Feststoff erhalten, der denen der Beispiele -j bzw. 2 ähnlich war.
Beispiel 4
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß eine äquivalente Menge tert.-Butanol anstelle von N-Methylpiperidin eingesetzt wurde. Es
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wurde ein Produkt erhalten, das dem aus Beispiel 1 beschriebenen Produkt ähnlich ist.
5 sy:kö
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Claims (8)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von polymeren Polyaminen/ -amiden mit Amino- bzw. Amidostickstoffatomen am polymeren Hauptgerüst, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer Reaktionszone, die eine inerte Flüssigkeit enthält, eine wenigstens zwei olefinische Gruppen enthaltende Kohlenwasserstoffverbindung, Wasser, Kohlenmonoxid und eine stickstoffhaltige Verbindung mit wenigstens zwei reaktionsfähigen Wasserstoffen bei einer Temperatur von etwa 50 bis 250 C und bei einem Druck von etwa 30 bis 300 bar in Gegenwart eines im wesentlichen aus einer rhodiumhaltigen Sub-
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stanz bestehenden Katalysators in Form von metallischem Rhodium, Rhodiumsalzen, Rhodiumcarbonylen, Rhodiumoxiden oder deren Liganden in Kontakt bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rhodiumverbindung einen Ligandenteil mit wenigstens einem Sauerstoff-, Schwefel-, Phosphoi— oder Stickstoffatom oder einem olefinisch ungesättigten Rest enthält.
10
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart eines Katalysators aus einer rhodiumhaltigen Verbindung der allgemeinen Formel
• Rh ΓΑ] ΓβΙκΜ
ρ L 4a L J b L -1C erfolgt, in der A eine Halogen-, Nitro- oder Sulfogruppe, B eine chemische Gruppe mit mindestens einem Paar nichtanteiliger Elektronen aus der Gruppe Carbonyle, Olefine, Phosphite, Ether, Amine und/oder Sulfide und C ein eine neutrale Verbindung bildendes Anion darstellen, r eine ganze Zahl von 1 oder größer und a, b und c jeder eine ganze Zahl einschließlich 0 bedeuten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die stickstoffhaltige Verbindung zwei Aminogruppen
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aufweist, die primäre oder sekundäre Aminogruppen sein können.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminoverbindung Ammoniak eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als olefinische Doppelbindungen enthaltende Verbindung eine solche mit 4 bis 20 C-Atomen und zwei olefinisehen Gruppen eingesetzt wird,
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis von Kohlenmonoxid zu Wasser plus Wasserstoff wenigstens etwa 3:1, das Verhältnis von Wasser plus Wasserstoff zu Aminogruppen 1:10 bis 10:1 und das Verhältnis von olefinischen Gruppen zu Amingruppen wenigstens etwa 1:1 beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in einer solchen Menge vorliegt, daß das molare Verhältnis von Rhodium zu olefinischen
—4 —3
Gruppen im Bereich von 1 χ 10 bis 2,5 χ 10 liegt.
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DE19813106139 1980-02-22 1981-02-19 Verfahren zur herstellung von polymeren polyaminen/-amiden Granted DE3106139A1 (de)

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