DE3050668C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Vollständige Entfernung von Oxazol aus rohem Acetonitril
durch Rektifizierung ist sehr schwierig, weil auch der
Siedepunkt von Oxazol sehr dicht beim Siedepunkt von
Acetonitril liegt. Als Mittel zur Entfernung von Oxazol,
das in rohem Acetonitril enthalten ist, ist ein Verfahren
bekannt, bei dem man ein bestimmtes anorganisches Salz
dem rohen Acetonitril zusetzt und hierbei eine Komplex
verbindung aus Oxazol und anorganischem Salz bildet, die
Komplexverbindung ausfällt und die ausgefällte Komplex
verbindung entfernt (siehe GB-PS 11 56 713). Bei diesem
Verfahren muß eine spezielle chemische Verbindung ver
wendet werden, und ein sehr umständlicher Arbeitsgang
ist für die Abtrennung der gebildeten Fällung notwendig.
Die US-PS 33 28 268 beschreibt ein Verfahren zur kon
tinuierlichen Auftrennung von Acetonitril und Acrynitril
durch extraktive Destillation mit Wasser. Durch dieses
Verfahren erhält man am Kopf der Kolonne das reine Acryl
nitril. Auf der anderen Seite enthält das anfallende
Acetonitril noch alle Verunreinigungen. Die Entfernung
von Oxazol ist nicht Gegenstand dieser Patentschrift.
Die GB-PS 12 39 957 betrifft ebenfalls die Auftrennung
von Acetonitril und Acrylnitril mittels Wasser und ex
traktiver Destillation. Dabei werden in der ersten Stufe
zunächst Acetonitril und Acrylnitril aus einer gasförmi
gen Mischung dieser Nitrile ausgewaschen, um anschließend
in einer zweiten Stufe das Acetonitril durch extraktive
Destillation abzutrennen. Auch hier wird jedoch die Ab
trennung von Oxazol nicht erwähnt.
Die AT-PS 2 69 099 betrifft ein Verfahren zur Abtrennung
von Verunreinigungen aus Mischungen, die hauptsächlich
aus Acetonitril und Acrylnitril bestehen. Als Verunreini
gungen sind nur höhere Nitrile sowie Alkohole genannt. Die
Entfernung von Oxazol ist nicht Gegenstand dieser Patent
schrift.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zur Reinigung von rohem Acetonitril, das Oxazol und ggfs.
Wasser als größere Verunreinigungskomponenten enthält, wo
bei das Oxazol ohne Zusatz besonderer Chemikalien entfernt
werden kann.
Das rohe Acetonitril wird gereinigt, indem es der extrak
tiven Destillation in Gegenwart von 0,5 bis 5 Gew.-% Was
ser in einer Rektifiziersäule bei einem Druck von 0,1 bis
0,3 bar und einer Temperatur am Boden der Kolonne von 85
bis 95°C und einem Druck von 0,01 bis 0,04 bar und einer
Temperatur von 75 bis 85°C am Kopf der Kolonne unterworfen
wird. Das rohe Acetonitril wird in die Rektifiziersäule
in einer Höhe, die etwa ½ bis ¾ der Kolonne entspricht,
gerechnet vom Boden der Kolonne, eingeführt. Hierbei
zieht man ein Konzentrat von Oxazol in Form eines Gemisches
mit Wasser und einer geringen Menge Acetonitril, bezogen
auf die Menge Acetonitril, die vom unteren Teil der Kolon
ne abgezogen wird, vom oberen Teil der Kolonne ab und
gewinnt am unteren Teil der Kolonne Acetonitril.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
Abbildung weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Fließschema, das eine Ausführungsform des
Verfahrens zur Abtrennung von Oxazol aus Oxazol enthalten
dem rohem Acetonitril veranschaulicht.
Nachstehend werden die Verfahren zur Reinigung von rohem
Acetonitril gemäß der Erfindung ausführlich beschrieben.
Rohes Acetonitril, das Oxazol enthält, wird der extrak
tiven Destillation in Gegenwart von Wasser in einer
Rektifiziersäule unterworfen, während ein Konzentrat
von Oxazol in Form eines Gemisches mit Wasser und einer
geringen Menge Acetonitril vom oberen Teil der Säule
abgezogen und Acetonitril vom unteren Teil der Säule
gewonnen wird.
Ein typisches Beispiel von rohem Acetonitril, das Oxazol
als Hauptverunreinigungskomponente enthält, ist das rohe
Acetonitril, das beim Verfahren zur Herstellung von
Acrylnitril oder Methacrylnitril durch Ammoxidation von
Propylen oder Isobutylen erhalten wird.
Das zu reinigende rohe Acetonitril kann Wasser, Ammoniak,
Aceton, Acrylnitril und andere niedrigsiedende Verbin
dungen neben Oxazol enthalten, und diese Verunreinigungen
können bei dieser Ausführungsform ebenfalls zusammen mit
dem Oxazol entfernt werden. Im allgemeinen kann rohes
Acetonitril, das 100 ppm bis 20 Gew.-% Oxazol enthält,
bei dieser Ausführungsform gereinigt werden.
Das rohe Acetonitril und Wasser werden dem Zwischenteil
der Rektifiziersäule unabhängig oder in Form eines vor
gebildeten Gemisches zugeführt und der Destillation
unterworfen. Vorzugsweise wird die Wassermenge im rohen
Acetonitril auf 0,5 bis 5 Gew.-% eingestellt. Wenn die
Wassermenge in diesem bevorzugten Bereich gehalten wird,
beträgt die Wassermenge, die in der Nähe des Einführungs
punkts des rohen Acetonitril vorhanden ist, 0,5 bis 5
Gew.-%, wobei optimale Arbeitsbedingungen erreichbar sind.
Zur Einsparung an Wasserdampf, der für die Destillation
verwendet wird, und zur Verbesserung der Höhe der Ge
winnung von Acetonitril wird die Einstellung der Wasser
menge im rohen Acetonitril auf 1 bis 3 Gew.-% besonders
bevorzugt. Wenn der Wassergehalt im rohen Acetonitril
diesen Bereich überschreitet, werden gute Ergebnisse
durch vorherige Dehydratisierung des eingesetzten rohen
Acetonitrils erhalten. Das rohe Acetonitril und das
Wasser werden in die Rektifiziersäule vorzugsweise in
einer Höhe von etwa ½ bis ¾ der Gesamthöhe der Säule,
insbesondere etwa ²/₃ der Gesamthöhe der Säule, gerech
net vom Boden der Kolonne, eingeführt.
Durch diese extraktive Destillation wird ein Konzentrat
von Oxazol in Form eines Gemisches mit 5 bis 20 Gew.-%
Wasser und einer geringen Menge Acetonitril vom oberen
Teil der Kolonne abgezogen und Acetonitril, das frei
von Oxazol ist, vom unteren Teil der Kolonne gewonnen.
Unter den Bedingungen dieser Ausführungsform wird die
relative Flüchtigkeit von Oxazol zu Acetonitril erheb
lich gesteigert, so daß eine destillative Trennung des
Oxazols vom Acetonitril möglich wird, obwohl eine voll
ständige Abtrennung des Oxazols vom Acetonitril durch
Destillation beim üblichen Destillationsverfahren un
möglich ist. Bei dieser destillativen Trennung gehen
niedrigsiedende Verunreinigungen in Form von Dämpfen
am oberen Teil der Kolonne über, während gereinigtes
Acetonitril in einer Menge von mehr als 90% gewonnen
wird. Dieses Verfahren kann kontinuierlich oder chargen
weise durchgeführt werden.
Die bei dieser Ausführungsform zu verwendende Destilla
tionskolonne ist nicht besonders wesentlich, jedoch
wird gewöhnlich eine Siebbodenkolonne mit 20 bis 60 Böden
verwendet. Die Destillation wird unter den folgenden
Bedingungen durchgeführt: Druck am Kolonnenboden 0,1
bis 0,3 bar (alle hier angegebenen Drücke verstehen sich
als Manometerdrücke), Temperatur am Boden der Kolonne
85 bis 95°C, Druck am Kopf der Kolonne 0,01 bis 0,04 bar,
Temperatur am Kopf der Kolonne 75 bis 85°C.
Typische Verfahren zur Reinigung von rohem Acetonitril
werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildungen
beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Fließschema des Verfahrens zur Entfer
nung von Oxazol aus rohem Acetonitril, das Oxazol ent
hält. Das rohe Acetonitril wird durch Leistung 38 kon
tinuierlich in eine mit Siebböden versehene Destilla
tionskolonne 37 eingeführt. Ein Eintritt für das rohe
Acetonitril ist in einer Höhe die ²/₃ der Kolonnenhöhe
vom Boden aus entspricht, vorgesehen. Durch Leitung 40
wird Wasserdampf so zugeführt, daß die Bodentemperatur
der Kolonne bei 85 bis 90°C, vorzugsweise bei 87 bis
89°C, und die Kopftemperatur der Kolonne bei 75 bis
80°C gehalten wird. Gereinigtes Acetonitril wird vom
unteren Teil der Kolonne 37 durch Leitung 39 abgezogen.
Eine Flüssigkeit, die Oxazol und andere niedrigsiedende
Verunreinigungen enthält, wird vom Kopf der Kolonne
durch Leitung 41 abgezogen und in einen Rücklaufbehälter
42 eingeführt. Ein Teil der Flüssigkeit aus dem Rück
laufbehälter 42 wird als Rücklauf durch Leitung 43 in
die Kolonne 37 zurückgeführt, während der restliche
Teil der Flüssigkeit durch Leitung 44 abgeführt wird.
Durch die vorstehend beschriebene kontinuierliche Ar
beitsweise kann gereinigtes Acetonitril in hoher Aus
beute gewonnen werden. Wenn beispielsweise rohes Aceto
nitril, das 1,0 bis 2,0 Gew.-% Oxazol enthält, gereinigt
wird, kann der Oxazolgehalt bis zu einer Spurenmenge,
d. h. 30 ppm oder weniger, verringert werden, und die
Ausbeute an Acetonitril kann 93 bis 95% betragen. Trotz
dieser hohen Ausbeute an Acetonitril kann der Wasserge
halt auf 200 bis 500 ppm gesenkt werden.
Eine mit 40 Böden versehene Rektifiziersäule ähnlich
der in Fig. 1 dargestellten wurde verwendet. Rohes Aceto
nitril, das 97,2% Acetonitril, 1,0% Wasser, 0,3% Ammo
niak, 1,5% Oxazol und eine Spurenmenge suspendierter
Feststoffe enthielt, wurde in die Kolonne in einer
Menge von 600 kg/Std. am 27. Boden eingeführt. Mit
Wasserdampf wurde die Bodentemperatur der Kolonne bei
90°C und die Kopftemperatur bei 76°C gehalten. Die
Fraktionierung wurde bei einem Rücklaufverhältnis von
60 durchgeführt. Ein Destillat, das 12,1% Wasser, 19,9%
Oxazol und 64% Acetonitril enthielt, wurde vom Kopf der
Kolonne in einer Menge von 45,3 kg/Std. abgezogen. Ge
reinigtes Acetonitril wurde durch Leitung 39 in einer
Menge von 554,5 kg/Std. abgezogen. Das gereinigte Aceto
nitril enthielt 0,02% Wasser, 2 ppm Ammoniak und 10 ppm
Oxazol. Die Ausbeute an Acetonitril betrug 95,0%.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung von rohem Acetonitril, das 100-
200 000 ppm (Gew.) Oxazol und gegebenenfalls Wasser als größe
re Verunreinigungskomponente enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß man das rohe Acetonitril der extraktiven Destillation in Ge
genwart von 0,5 bis 5 Gew.-% Wasser in einer Rektifiziersäule
bei einem Druck von 0,1 bis 0,3 bar und einer Temperatur am
Boden der Kolonne von 85 bis 95°C und einem Druck von 0,01
bis 0,04 bar und einer Temperatur von 75 bis 85°C am Kopf der
Kolonne unterwirft und das rohe Acetonitril in die Rektifi
ziersäule in einer Höhe, die etwa ½ bis ¾ der Kolonnen
höhe entspricht, gerechnet vom Boden der Kolonne, einführt
und hierbei ein Konzentrat von Oxazol in Form eines Gemisches
mit Wasser und einer geringen Menge Acetonitril bezogen auf
die Menge Acetonitril, die vom unteren Teil der Kolonne ab
gezogen wird, vom oberen Teil der Kolonne abzieht und Aceto
nitril vom unteren Teil der Kolonne gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das der extraktiven Destillation zu unterwerfende Acetonitril
in die Rektifiziersäule in einer Höhe, die etwa ²/₃ der Ko
lonnenhöhe entspricht, gerechnet vom Boden der Kolonne, ein
führt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
in die Rektifiziersäule zur extraktiven Destillation einzu
führende Acetonitril bereits 0,5 bis 5,0 Gew.-% Wasser ent
hält.
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