DE2519292A1 - Verfahren zur auftrennung propylenoxidhaltiger loesungen - Google Patents
Verfahren zur auftrennung propylenoxidhaltiger loesungenInfo
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Description
Verfahren zur Auftrennung propylenoxidhaltiger Lösungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auftrennung von Gemischen, die im wesentlichen aus Propylenoxid,
einer Carbonsäure, Propylen und Benzol bestehen.
Bei der Herstellung von Propylenoxid nach vorbekannten Verfahren fahren fällt im allgemeinen als Reaktionsprodukt ein Gemisch
an, das im wesentlichen Propylenoxid, eine niedermolekulare Carbonsäure und Propylen sowie gegebenenfalls auch Propan
enthält. Sehr häufig liegt ein derartiges Gemisch als Lösung vor in einem Lösungsmittel, das einen Siedepunkt aufweist,
der zwischen Propylenoxid und der Carbonsäure liegt.
Ein Reaktionsgemisch, in dem neben Propylenoxid eine niedermolekulare
aliphatische Carbonsäure vorliegt, wird beispielsweise bei der nichtkatalytischen Direktoxidation von Propylen
mit molekularem Sauerstoff nach dem Verfahren gemäß DOS 1.543. 174 erhalten. Nach diesem Verfahren fallen Gemische von Propylenoxid
und Carbonsäuren, wie Ameisensäure oder Essigsäure, an (DOS 1.543.174, Seite 8, Zeile 18).
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Andere Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid, bei denen im Reaktionsgemisch neben Propylenoxid eine Carbonsäure vorliegt,
beruhen darauf, daß Propylen mit einer Percarbonsäure, z.B. Peressigsäure oder Perameisensäure als selektiven Oxidattionsmitteln
für Propylen,gegebenenfalls in einem hydrophoben organischen Lösungsmittel oxidiert wird. Die zusammen mit
dem Epoxid anfallende Carbonsäure muß aber so rasch wie möglich entfernt werden. Dazu heißt es beispielsweise bei D.
Swern, Organic Peroxides, Whiley Interscience 1971, Vol. II, S. 433, erster vollständiger Absatz: "Product workup is particularly
important in commercial epoxidations. Complete
removal of organic and inorganic acids from the epoxide is necessary to prevent subsequent epoxide cleavage or polymerization
(or both), and to obtain a product acceptable for use with polyvinyl chloride".Insbesondere ist es erforderlich zu
verhindern, daß das Propylenoxid mit der aliphatischen Carbonsäure unter Ringspaltung zum entsprechenden Propylenglykolmonoester
weiterreagiert. Diese Reaktion zwischen Propylenoxid und aliphatischen Carbonsäuren kann bereits während der Reaktion
aber auch während der Auftrennung der Reaktionsgemische stattfinden. Dies hat zur Folge, daß bei diesen bisher
bekannten Propylenoxid-Herstellungsverfahren die Ausbeute an gereinigtem Propylenoxid merklich verringert ist (DOS 2.013.
877, Seite 3, Zeile 9 bis 16). Bei dem Angriff der Carbonsäure auf das Propylenoxid handelt es sich somit um eine
äußerst unerwünschte, ausbeutemindernde Reaktion. Infolgedessen sind auch eine Reihe von Verfahren bekannt geworden,
bei denen Maßnahmen angewendet werden, um diese Reaktion bei der Aufarbeitung propylenoxidhaltiger Reaktionsgemische zur
Auftrennung in die einzelnen Bestandteile nach Möglichkeit zu unterbinden. Gemäß DAS 1.543.174 wird beispielsweise so vorgegangen,
daß ein nach der Propylenoxid-Reaktionsstufe erhaltener Flüssigkeitsstrom in eine Säureabtrennungs-Destillation überführt
wird, wo organische Säuren als Bodenprodukt und Propylenoxid, Propylen und Propan sowie weitere tiefsiedende Komponenten
als Kopfprodukt abdestilliert werden. Aus diesem Kopf produkt
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werden in einer zweiten Kolonne Propylen und Propan destillativ entfernt und unreines Propylenoxid als Bodenprodukt gewonnen
(DAS 1.543.174, Schritte d, e und f). Es gibt auch Verfahren, bei denen sehr große Mengen an Carbonsäure in dem Reaktionsgemisch der Propylenoxid-Herstellung vorliegen, beispielsweise
bei Propylenoxid-Herstellungsverfahren, bei denen aliphatische Percarbonsäuren als Epoxidierungsmittel verwendet
werden. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß bei der Aufarbeitung solcher Reaktionsgemische häufig zusätzlich
ein organisches Lösungsmittel wie Äthylacetat oder Benzol vorhanden ist. Für derartige Verfahren wird z.B. gemäß DT-PS
1.802.241, vorgeschlagen, Propylenoxid kontinuierlich aus Gemischen von Propylen, Essigsäure und gegebenenfalls weiteren
Bestandteilen mit einem höheren Siedepunkt abzutrennen, indem man in Anwesenheit eines inerten Lösungsmittels, das
einen Siedepunkt zwischen 50 und 100°C hat, unter erhöhtem Druck zunächst Propylenoxid und Propylen gemeinsam von den
übrigen Bestandteilen destillativ entfernt und sodann Propylenoxid und Propylen in einer weiteren Destillation voneinander
trennt. Hierbei wird also Propylenoxid zusammen mit Propylen als Zweistoffgemisch als Kopfprodukt einer ersten
Destillationsstufe gewonnen (DT-PS 1.802.241, Spalte 2, Zeile 12 bis 14 und Zeile 57 bis 59). Das Restgemisch, das im
wesentlichen aus dem inerten Lösungsmittel und der Essigsäure besteht, fällt als Sumpf dieser Destillation an (DT-PS
1.802.241, Spalte 2, Zeile 25 bis 28).
Nach diesem Verfahren wird weiterhin das Destillat der ersten Kolonne unmittelbar der zweiten Destillationsstufe zur Trennung von Propylenoxid und Propylen zugeführt.Dabei werden
bei der destillativen Abtrennung von Propylenoxid 4,4 bis 6,2 Gew.-96 hochsiedende Produkte, bezogen auf in die Destillation eingesetztes Propylenoxid, gebildet (DT-PS 1.802.241,
Spalte 3, Zeile 2, sowie Spalte 4, Zeile 24 bis 26).
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In einem weiteren Verfahren, das in der DOS 2.013.877 "beschrieben
wird, wird die Trennung und Reinigung von Propylenoxid dadurch vorgenommen, daß man ein Propylenoxid, Propylen, Essigsäure
und Peressigsäure sowie ein Lösungsmittel enthaltendes Gemisch in eine erste Druck-Destillationskolonne einführt
und darin einer Destillation bei einem Druck im Bereich von etwa 1,3 bis 5,0 bar unterwirft, wobei Essigsäure und das
Lösungsmittel als Rückstand von der Basis abgeführt werden und ein Propylen und Propylenoxid enthaltendes Destillat am Kopf
der Kolonne erhalten wird, dessen gasförmige Bestandteile verflüssigt werden, worauf die verflüssigten Bestandteile zusammen
mit dem kondensierten Teil des Destillats in eine zweite Druck-Destillationskolonne übergeführt und darin einer Destillation
unterworfen werden, bei welcher Propylen durch den Kolonnenkopf abdestilliert und Propylenoxid als Sumpfprodukt
der Destillationskolonne erhalten wird. Bei diesem Verfahren gemäß DOS 2.013.877 wird das am Kopf der Kolonne gewonnene
Destillat der ersten Destillation, welches eine Mischung von Propylen und Propylenoxid enthält, durch Tiefkühlung und/oder
durch Kompression verflüssigt. Die erforderliche vollständige Kondensation erfolgt also nicht durch Brauchwasser, sondern
benötigt den technischen Aufwand einer Solekühlung oder einer Kompressionsstufe (DOS 2.013.877, Seite 6, Zeile 6 bis 10
sowie Seite 11, Zeile 27 bis Seite 12, erste Zeile). Ein weiterer wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens besteht darin,
daß zur Abtrennung von Propylen und Propylenoxid einerseits von Essigsäure und Lösungsmittel andererseits ein sehr hohes
Rücklauf verhältnis angewendet wird. Nach den in der DOS 2.013. 877, auf Seite 11, Zeile 17, gemachten Angaben, liegt es bei
10. Man muß also das abzutrennende Gemisch aus Propylen und Propylenoxid zehnmal verdampfen und kondensieren. Dies ist mit
einem entsprechend hohen Verdampfungs- und Kondensationsaufwand verbunden. Dementsprechend treten bei dem Verfahren noch deutliche
Verluste an Propylenoxid' auf (DOS 2.013.877, Seite 8,
letzter Absatz bis Seite 9, Zeile 16,sowie Seite 13, Zeile 9).
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Das hohe Rücklaufverhältnis in dieser Destillationskolonne bedingt also eine entsprechend hohe Dampfbelastung der Kolonne,
was wiederum eine entsprechend aufwendige Dimensionierung der Kolonne zur Folge hat.
Demgegenüber wurde nun ein Verfahren zur Auftrennung einer im wesentlichen Propylenoxid, Propylen, eine 1-4 Kohlenstoffatome
aufweisende Carbonsäure und.Benzol enthaltenden Lösung durch Destillation gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man die Lösung einer ersten Destillationskolonne zuführt und bei einem Druck von 1,0 bis 2,5 bar Propylen, Propylenoxid
und soviel des in der Lösung enthaltenen Benzols über Kopf abdestilliert, daß im Kopfprodukt dieser ersten Destillation
20 bis 70 Gew.-% Benzol enthalten sind, wobei die Carbonsäure und das restliche Benzol als Sumpfprodukt'erhalten
werden, und das Kopf produkt der ersten Destillation einer zweiten Destillationskolonne zuführt,in der Propylen und gegebenenfalls
kleine Anteile von tiefer als Propylenoxid siedenden Komponenten über Kopf abdestilliert werden und ein im
wesentlichen aus Propylenoxid und Benzol bestehendes Sumpfprodukt erhalten wird, welches zum Teil als Rücklauf in die
erste Destillationskolonne zurückgeführt wird.
Als 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltende Carbonsäuren seien Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Isobuttersäure und
n-Buttersäure genannt. Es kommen auch Carbonsäuren in Frage, die beispielsweise durch Fluor oder Chlor substituiert sind,
wie Trifluoressigsäure, Monofluoressigsäure, Monochloressigsäure,
1-Chlorpropionsäure, 2-Chlorpropionsäure, 2-Fluorpropionsäure,
1-Fluorpropionsäure.
Bevorzugt verwendet man für das erfindungsgemäße Verfahren
propylenoxidhaltige Gemische, die Essigsäure, Propionsäure, n-Buttersäure oder Isobuttersäure enthalten. Ganz besonders
geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Auftrennung von Essigsäure oder Propionsäure enthaltenden Gemischen.
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Die Konzentration an Propylenoxid und an Carbonsäure in der benzolischen Aus gangs lösung kann in weiten Grenzen variieren.
Im allgemeinen beträgt die Konzentration an Propylenoxid 1 bis 50, vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%. Ganz besonders geeignet
sind Lösungen mit einem Gehalt an Propylenoxid von 5 bis 20 Gew.-%o
Der Gehalt an Carbonsäure beträgt im allgemeinen 3 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-%. Der Gehalt an Propylen kann
bis zur Löslichkeitsgrenze von Propylen in dem jeweils aufzutrennenden Gemisch betragen» Daneben können auch kleine
Mengen an anderen Verbindungen vorhanden sein. Besonders vorteilhaft ist es, das erfindungsgemäße Verfahren auf Gemische
anzuwenden, die bei der Herstellung von Propylenoxid durch Umsetzung von Propylen mit einer Percarbonsäure in
benzolischer Lösung anfallen. In solchen Mischungen sind im allgemeinen neben Propan, das im allgemeinen im Ausgangs-Propylen
enthalten ist, kleine Mengen Acetaldehyd, Methylformiat, Propionaldehyd, Propylenglykolmonoester und Propylenglykoldiester
vorhanden.
Der Anteil des Benzols in dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufzutrennenden Gemisch beträgt im allgemeinen
20 bis 80 Gew.-%. In besonderen Fällen kann dieser Konzentrationsbereich
auch über- oder unterschritten werden. Besonders eignen sich für die erfindungsgemäße Auftrennung Gemische mit
einem Gehalt von 30 bis 70 Gew.-^ Benzol„
Bei der üblichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in die erste Destillationskolonne ein Gemisch der beschriebenen
Zusammensetzung eindosiert und bei einem Druck von 1,0 bis 2,5, bevorzugt 1,2 bis 2,0 bar,Propylen, Propylenoxid
und ein Teil des Benzols über Kopf abdestilliert. Die Menge Benzol, die über Kopf mit abdestilliert wird, be-
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trägt im allgemeinen 20 bis 80, bevorzugt 25 bis 70 Gew.-%
des KopfProdukts. Besonders bevorzugt enthält das Destillat
30 bis 40 Gew.-% Benzol. Bei der Destillation beträgt die Kopftemperatur der Destillationskolonne im allgemeinen 35 "bis
70 C. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß am Kopf der Kolonne mit Wasser gekühlt werden kann, wobei eine Kühlwassertemperatur von 20 bis 35 C
ausreichend ist. Das bedeutet, daß ein Kühlwasser verwendet werden kann, das als Rückstrom aus den Kühltürmen technischer
Anlagen in großen Mengen zur Verfügung steht.
Bei der erfindungsgemäßen Destillation wird vermieden, das Kopfprodukt
der ersten Destillationskolonne ganz oder teilweise als Rücklauf in die erste Kolonne zurückzuleiten. Vielmehr wird das
Kopfprodukt der ersten Kolonne, gegebenenfalls nach Kondensation,
in die zweite Destillationskolonne geleitet. In der zweiten Destillationseinheit wird Propylen, gegebenenfalls
zusammen mit Verbindungen, die einen tieferen Siedepunkt als Propylenoxid haben, z.B. Propan, abdestilliert und
als Sumpfprodukt Propylenoxid und der in der ersten Kolonne überdestillierte Teil des Benzols erhalten. Einen Teil des
Sumpfproduktes der zweiten Destillationseinheit gibt man in der erforderlichen Menge als Rücklauf in die erste Destillationseinheit
zurück. Der Restanteil des Sumpfprodukts der zweiten Destillationskolonne wird entfernt. Es handelt sich
dabei um eine im wesentlichen Propylenoxid enthaltende ben zolische Lösung, die in üblicher Weise, z.B. durch eine Feinfraktionierung, in reines Propylenoxid einerseits und Benzol
andererseits aufgetrennt werden kann. Das Rücklaufverhältnis in der ersten Destillationskolonne beträgt beim erfindungsgemäßen Verfahren im allgemeinen 3 bis 0,1, häufig 2,4 bis 0,3.
Vorzugsweise beträgt es 2,0 bis 0,4. Besonders vorteilhaft ist ein Rücklaufverhältnis von 1,5 bis 0,5.
Der Druck in der zweiten Destillationskolonne ist in weiten Grenzen variierbar und es kann bei Normaldruck, erhöhten
Drücken oder bei vermindertem Druck destilliert werden. Vorzugsweise wird die zweite Destillationskolonne bei erhöhtem
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Druck betrieben. Besonders vorteilhaft ist es, die Kolonne bei einem so hohen Druck zu betreiben, daß am Kopf der Kolonne
ein wesentlicher Teil des dampfförmigen Kopfprodukts mit Wasser kondensiert werden kann. Im allgemeinen wird die zweite
Destillationskolonne bei Drücken von 3 bis 40 bar betrieben Ein bevorzugter Druckbereich sind Drücke von 4 bis 15 bar. Die
Kondensation in der zweiten Destillationseinheit wird in üblicher Weise durchgeführt. Man kann beispielsweise das am
Kopf anfallende Propylen gegebenenfalls im Gemisch mit Propan kondensieren und das flüssige Kopfprodukt als Rücklauf auf
die Kolonne zurückgeben und in flüssiger Form aus der Kolonne austragen. Man kann aber auch einen Dephlegmator als Kondensationseinheit
verwenden, wobei Propylen gasförmig die Destillationskolonne verläßt. Das gasförmige Propylen kann beispielsweise
durch eine Wäsche mit einem geeigneten Lösungsmittel von gegebenenfalls im ausgasenden Propylen vorhandenen Propylenoxid
befreit werden. Das so gewaschene gasförmige Propylen kann man aber auch, beispielsweise durch Kompression, verflüssigen
und ganz oder teilweise als Rücklauf in die zweite Kolonne zurückführen. Ein zweckmäßiges Rücklauf verhältnis in dieser
zweiten Destillationskolonne kann leicht ermittelt werden. Es kann grundsätzlich in weiten Grenzen variiert werden.
Es kann Werte von beispielsweise 5 bis 15 betragen. Ein gegebenenfalls in dieser Größenordnung angewendetes Rücklaufverhältnis
bedeutet keinen besonderen technischen Aufwand für das Verfahren, da am Kopf dieser zweiten Destillationskolonne im
wesentlichen nur Propylen, gegebenenfalls im Gemisch mit Propan vorliegt. Die Gesamtmenge dieses Propen/Propan-Gemisches
ist so klein, daß auch ein hohes Rücklaufverhältnis keinen besonderen Aufwand bedeutet.
Als Destillationskolonnen kommen für die erste und die zweite Destillationsstufe alle üblichen Vorrichtungen in Frage, beispielsweise
Füllkörperkolonnen oder Bodenkolonnen. Als Füllkörper und Böden sind alle üblichen Formen geeignet. Als
Verdampfer kann man ebenfalls die bekannten Vorrichtungen wie Umlaufverdampfer, Dünnschichtverdampfer oder Fallstromverdampfer
verwenden.
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Man kann das propylenoxid- und carbonsäurehaltige Gemisch flüssig oder gasförmig in die erste Destillationseinheit
leiten. Man kann aber auch spezielle Durchführungsformen der Produkteinspeisung anwenden. So kann man beispielsweise das
flüssige Gemisch über eine Verdampfereinheit, beispielsweise einen Dünnschichtverdampfer, leiten und Gas und Flüssigkeit
dieser Verdampfungsstufe getrennt in die Kolonne eingeben.
Dies kann insofern vorteilhaft sein,als eine besonders rasche Trennung von Propylenoxid und Carbonsäure erreichbar ist.
In einer besonderen Durchführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet man, wie aus Fig. 1 ersichtlich, eine aus 2 Kolonnen (1) und (2) bestehende Destillationsstraße.
In die Kolonne (1) gibt man über (3) eine Lösung von 8 bis 14 Gew.-% Propylenoxid , 1 bis 5 Gew.-% Propylen, 25 bis
Gew.-% Propionsäure in Benzol. Bei einem Druck von 1,2 bis
1,5 bar, einer Sumpftemperatur von 95 bis 1100C und einer
Kopftemperatur von 30 bis 65°C destilliert man das gesamte Propylen und Propylenoxid und soviel an Benzol über Kopf,
daß im Destillat der Kolonne (1) 30 bis 35 Gew.-% Benzol enthalten sind. Das bei (4) anfallende Destillat der Kolonne
(1) wird soweit wie möglich mit Kühlwasser von 240C im Kühler (5) kondensiert. Kondensat und nichtkohdensierte Anteile
werden über (6) in die Destillationskolonne (2) geleitet. Aus dem Sumpf der Kolonne (1) wird über (7) die
gesamte Carbonsäuremenge und der Rest des Benzols herausgezogen. Der Sumpf der Kolonne (1) wird mittels Verdampfer (8)
beheizt.
Die zweite Destillationskolonne (2) wird bei einem Druck von 5 bis 6 bar betrieben.Als Sumpf dieser zweiten mit dem Verdampfer
(9) beheizten Kolonne fällt ein propylenfreies Gemisch
von ca. 30 Gew.-% Benzol und ca. 70 Gev.-% Propylenoxid
an, das über (10) und den Kühler (11) zum Teil als Rücklauf auf die Kolonne (1) geleitet wird. Das Rücklaufverhältnis
in der Kolonne (1) beträgt 1 bis 2. Der andere Teil des propylenfreien Sumpfes der Kolonne (2) wird
über (12) entnommen und stellt die gewünschte carbonsäure-Le A 16 425 -9-
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freie Lösung von Propylenoxid mit Benzol dar. Am Kopf der Kolonne (2) tritt nach Kühlung hinter dem Kühler (13) das
Propylen gasförmig aus der Kolonne aus und wird über (14)
entfernt.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die Bildung von Propylenglykolestern so
stark vermindert wird, daß diese Nebenproduktbildung mit den gebräuchlichen analytischen Methoden nicht mehr nachgewiesen
werden kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Kondensation in der ersten Kolonne
mit Wasser als Kühlmittel durchgeführt werden kann, wobei eine Wassertemperatur von 20 - 300C ausreichend ist. Ein besonderer
wirtschaftlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die verlustfreie Abtrennung des Propylenoxids von einer
niedermolekularen aliphatischen Carbonsäure durch Destillation mit einem überraschend kleinen Rücklauf verhältnis.Über»
raschenderweise hat es sich dabei als vorteilhaft erwiesen, einen Teil des Benzols in der ersten Destillationskolonne
über Kopf abzudestillieren und das propylen- und propanfreie Sumpfprodukt der zweiten Destillationskolonne als Rücklauf
auf die erste Kolonne zurückzuführen.Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, einen Teil des Benzols mit dem Propylenoxid in
der ersten Kolonne mit über Kopf zu nehmen, kann man das Rücklaufverhältnis auf Werte zwischen 1,5 und 0,5 reduzieren.
Dies bedeutet gegenüber dem Stand der Technik eine wesentliche Verringerung des Verdampfungs- und Kondensationsaufwandes
und eine entsprechende Reduzierung (kleinere Dimensionen) der ersten Destillationskolonne.
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Beispiel 1 (s. auch Fig. 1)
Der Destillationskolonne (1) werden pro Stunde 716 g eines Reaktionsgemisches aus der Umsetzung von Propylen mit einer
benzolischen Lösung von Perpropionsäure zur Herstellung von Propylenoxid über (3) zugeführt„ Das der Kolonne (1) zugeführte
Reaktionsgemisch hatte eine Zusammensetzung von 12,0 Gew.-% Propylenoxid, 25,1 Gew.-% Propionsäure, 61,9 Gew.-%
Benzol, 1,0 Gew.-% Propylen sowie geringen Mengen von tief- und hochsiedenden Nebenprodukten. Am Sumpf der Destillationskolonne
(1) wurden über (7) 586 g pro Stunde eines Gemisches aus 69,3 Gew.T% Benzol und 30,7 Gew.-96 Propionsäure abgezogen.
Das Kopfprodukt der Kolonne wurde im Kühler (5) kondensiert und anschließend über (6) einer weiteren Destillationskolonne
(2) zugeführt. In der Kolonne (2) wurde am Kopf über (14)
das im Zulaufstrom (6) gelöste Propylen in einer Menge von 7 g pro Stunde abdestilliert. Der Rücklauf in der Kolonne
(2) wurde mit Hilfe des Dephlegmators (13) erzeugt. Am Sumpf von Kolonne (2) fallen 292 g pro Stunde propylenfreies Roh-Propylenoxid
an, welches 70,0 Gew.-% Propylenoxid und 30,0
Gew.-% Benzol sowie Spuren niedrigsiedender Verunreinigungen enthält. Von diesem Sumpfprodukt werden über (10) 169 g pro
Stunde als Rücklauf auf die Kolonne (1) gegeben und 123 g pro
Stunde über (12) zur weiteren Aufarbeitung ausgeschleust. Kolonne (1) wurde bei einem Druck von ca. 1,3 bar betrieben.
Dabei stellten sich Temperaturen von 360C am Kopf und 1040C
im Sumpf der Kolonne ein. Die Kopftemperatur von 360C ermöglichte
es, im Kondensator (5) Kühlwasser mit einer Temperatur von 240C zu verwenden. Kolonne (2) wurde bei einem Druck
von 5,3 bar betrieben, wobei die Temperaturen -30C am Kolonnenkopf
und 940C im Sumpf betrugen. Die Kondensation des Rücklaufs im Dephlegmator (13) wurde mit einem Tiefkühlmittel
durchgeführt. Das Rücklaufverhältnis, mit dem die Kolonne (2) betrieben wurde, betrug'10. Der Sumpfaustrag aus Kolonne (2)
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wurde, soweit er als Rücklauf für Kolonne (1) verwendet wurde, im Kühler (11) auf eine Temperatur von 350C abgekühlt.
Durch Propylenglykolester-Bildung bedingte Propylenglykol-Verluste
waren nicht nachweisbar.
Beispiel 2 (Vergleichsversuch)
Es wurden Versuche unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch so gearbeitet wurde,
daß im Sumpfprodukt der Kolonne (2) Benzolgehalte zwischen
0 und 70 Gew.-% erhalten werden» Die Destillationsbedingungen mit den erzielten Ergebnissen sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß man vorteilhafterweise mit Benzolgehalten von 20 bis 70 Gew.-% im Sumpf produkt der
Kolonne (2) arbeitet. Bei Benzol-Konzentrationen unter 20 Gew.-%, d.h. bei einer stärkeren Abtrennung des Benzols in
Kolonne (1), wird der erforderliche Trennaufwand (Rücklaufverhältnis, Wirkungsgrad der Kolonne (theoretische Bodenzahlen))
größer, wodurch sich längere Verweilzeiten und somit Kontaktzeiten zwischen Propylenoxid und Propionsäure
in der Kolonne ergeben, die die Propylenglykolester-Bildung begünstigen und damit den Propylenoxid-Verlust vergrößern.
Wird die mitüberdestillierte Benzolmenge in Kolonne (1)
jedoch zu groß, so treten wiederum Propylenoxidverluste auf.
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Benzol gehalt im Roh- Propylen- oxid (Sumpf d. Kolonne 2) |
Propylen- gehalt im Kopfdampf (Gew.-%) |
Kolon nen druck (bar) |
Temr KoI.- Kopf (°c) |
jeratur ' KoI.- Sumpf |
Rück- lauf- ver-· hält- nis |
Bodenze Verstär ker |
ihl Abtrei ber |
Propylen- oxidver- luste (% vom Ein satz) |
(Gew.-%) | ||||||||
0 | 2,26 | ca. 1,3 | 32 | 105 | 2,4 | 12 | 15 | 0,2 |
10,0 | 2,26 | ca. 1,3 | 33 | 104 | 2,1 | 4 | 15 | 0,1 |
20,0 | 2,33 | ca. 1,3 | 34 | 104 | 1,7 | 4 | 15 | |
30,0 | 2,40 | ca. 1,3 | 36 | 104 | 1,3 | 4 | 16 | nicht nachweisbar |
50,0 | 2.Ö0 | ca. 1,3 | 41 | 106 | 1,0 | 5 | 18 | nicht nachweisbar |
70,0 | 1,22 | ca. 1,3 | 52 | 110 | 1,0 | 5 | 18 | 0,1 |
80,0 | 0,82 | ca. 1,3 | 60 | 124 | 1,0 | 5 | 19 | 0,2 t |
83,7 | 0,67 | ca. 1,3 | 64 | 153 | 1,0 | 5 | 19 | < 0,5 |
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2b19292 AU-
In der gleichen Versuchsanordnung wie in Beispiel 1 "beschrieben,
wurden 685 g pro Stunde eines Reaktionsgemisches aus
12,3 Gew.-96 Propylenoxid, 24,8 Gew.-% Essigsäure, 61,9 Gew.-%
Benzol und 1,0 Gew.-% Propylen destilliert. Als Sumpfprodukt der Kolonne 1 wurden 558 g pro Stunde eines Gemisches aus 68,7
Gewe-% Benzol und 31,3 Gew.-% Essigsäure abgezogen. Das Kopfprodukt
der Kolonne (1) wurde nach Kondensation in Kühler (5)
über (6) der Kolonne (2) zugeführt, in der über Kopf über (14)
7 g pro Stunde Propylen und als Sumpf 290 g pro Stunde eines Gemisches aus 70 Gew.-% Propylenoxid und 30 Gew.-% Benzol erhalten
wurden. Das Sumpfprodukt der Kolonne (2) wurde über (10) als Rücklauf in einer Menge von 170 g pro Stunde auf Kolonne
(1) gegeben. Über (12) wurden 120 g pro Stunde aus dem Sumpf der Kolonne (2) abgezogen. Die Temperaturen in Kolonne (1),
die bei einem Druck von 1,33 bar betrieben wurde, betrugen
36°C am Kopf und 102°C am Sumpf.
In der Gesamtbilanz der Destillation konnten wiederum keine Propylenoxid-Verluste festgestellt werden.
Es wurde wie in Beispiel 3 gearbeitet, wobei jedoch an Stelle
von Essigsäure jeweils Propionsäure, Ameisensäure und Isobuttersäure als Carbonsäuren in Reaktionsgemischen zur Herstellung
von Propylenoxid enthalten waren. Die Destillationsbedingungen und die dabei erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Carbonsäure
σ>
σ
co
σ
co
Ameisen
säure
säure
Essigsäure
Propionsäure
Benzolgehalt im Rohpropy- lenoxid*)
(Gew.%)
Iso-Butter- 30
säure
säure
Kolonnen druck
(bar)
ca.1,3
ca.1,3
ca.1,3
ca.1,3
Temperatur
Kopf
Sumpf
(0C)
100
102
103
103
Rücklauf verhält nis
1,3 1,3 1,3 1,3
Bodenzahlen
Verstärker
Abtreiber
21
18
16
15
Propylenoxidver- luste
(% vom
Einsatz)
(% vom
Einsatz)
nicht nachweisbar
nicht nachweisbar
nicht nachweisbar
nicht nachweisbar
*) im Sumpf produkt der Kolonne (2)
CO K) CJD
-15-
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Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, wobei jedoch als Rücklauf
für die Kolonne (1) nicht Sumpf produkt von Kolonne (2) sondern ein Teil des aus dem Kondensator (5) über (6) ablaufenden
Produktströmes verwendet wurde.
Der Destillationskolonne (1) wurden über (3) 850 g pro Stunde eines Reaktionsgemisches aus 11,8 Gew.-% Propylenoxid, 24,6
Gew.-^ Propionsäure/62,4 Gew.-% Benzol und 1,2 Gew.-% Propylen
sowie geringen Anteilen leicht- und schwersiedenden Verunreinigungen zugeführt. Aus dem Sumpf der Kolonne (1) wurden über
(7) 697 g pro Stunde eines Gemisches aus 69,9 Gew.-% Benzol und 30,1 Gew.-% Propionsäure abgezogen. Das Kopfprodukt der
Kolonne wurde im Kondensator (5) kondensiert und der flüssige Ablauf aufgeteilt in 200 g pro Stunde Rücklauf für Kolonne (1)
und 153 g pro Stunde Entnahme flir Kolonne (2). Der Ablauf aus dem Kondensator (5) hatte dabei eine Zusammensetzung von 68,6
Gew.-% Propylenoxid, 21,9 Gew.-% Benzol und 9,5 Gew.-% Propylen
sowie von Spuren leichtsiedender Verunreinigungen. In Kolonne (2) wurde das Zulaufprodukt in der gleichen Weise, wie
in Beispiel 1 beschrieben, von Propylen befreit. Das Propylen wurde in einer Menge von 10 g pro Stunde am Kopf der Kolonne
(2) über (14) abgezogen. Aus dem Sumpf der Kolonne (2) wurden über (12) 143 g pro Stunde Roh-Propylenoxid mit einer Zusammensetzung
von 70 Gew.-% Propylenoxid und 30 GeWo-% Benzol ausgetragen.
In Kolonne (1) wurde wiederum bei einem Druck von 1,33 bar gearbeitet. Die Temperaturen betrugen 1040C im Sumpf
und 190C am Kopf der Kolonne. Am Kopf der Kolonne mußte dabei
mit einem Tiefkühlmittel als Kühlflüssigkeit gearbeitet werden.
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Claims (3)
1. ^Verfahren zur Auftrennung einer im wesentlichen Propylen-
s-— oxid, Propylen, eine 1-4 Kohlenstoffatome aufweisende
Carbonsäure und Benzol enthaltenden Lösung durch Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung
einer ersten Destillationsstufe zuführt, in der bei einem Druck von 1,0 bis 2,5 bar Propylen, Propylenoxid
und soviel an in der Lösung enthaltenen Benzol über Kopf abdestilliert werden, daß im Kopfprodukt dieser
ersten Destillation 20 bis 70 Gew.-% Benzol enthalten sind und in der die Carbonsäure und das restliche Benzol
als Sumpf produkt erhalten werden, und daß man das Kopfprodukt der ersten Destillation einer zweiten Destillationskolonne
zuführt, in der Propylen und gegebenenfalls kleine Anteile von tiefer als Propylenoxid siedenden
Komponenten über Kopf abdestilliert werden und ein im wesentlichen aus Propylenoxid und Benzol bestehendes
Sumpfprodukt erhalten wird, welches zum Teil als Rücklauf
in die erste Destillationskolonne zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Destillationskolonne ein Kopfprodukt entnimmt,
das 25 bis 70 Gew.-% Propylenoxid enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die erste Destillationskolonne bei Drücken von 1,2
bis 2,0 bar und die zweite Destillationskolonne bei Drücken von 4 bis 15 bar betreibt.
Le A 16 425 -17-
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