DE304590C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES A

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 304590 KLASSE 49«. GRUPPE

Es ist bekannt, daß die Bearbeitung von Zahnrädern oder Ritzeln für raschlaufende Übersetzungsgetriebe mit gerader oder Pfeilverzahnung einen außergewöhnlichen Grad von Genauigkeit erfordert. Die Anforderungen, welche in dieser Hinsicht an die für die Bearbeitung dienenden Werkzeugmaschinen gestellt werden müssen, sind infolgedessen ganz außerordentliche. Gleichzeitig müssen diese

ίο Maschinen so kräftig gebaut sein, daß der schädliche Einfluß von Durchbiegungen oder sonstigen Formänderungen sich nicht geltend machen kann. Sie müssen ferner auf ein möglichst starres Fundament aufgebaut werden und endlich muß jedes unnötige Spiel, toter Gang usw. der bewegten Teile vermieden werden.

Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß die Erfüllung selbst aller dieser Bedingungen noch nicht hinreicht, um bei der Bearbeitung von Zahnrädern den erforderlichen hohen Genauigkeitsgrad erreichen zu lassen. Wie schwierig in der Tat die Erfüllung dieser Aufgabe ist, erhellt daraus, daß es für einen einwandfreien Betrieb von Großkraftgetrieben erforderlich ist, Abweichungen von den vorgeschriebenen Abmessungen auch im Betrage von Bruchteilen von ein Hundertstel Millimeter bei der Herstellung von Zahnrädern zu vermeiden.

Einen sehr großen Einfluß auf die erreichbare Genauigkeit haben die Widerstände, welche die drehenden oder sonstwie bewegten Teile der Werkzeugmaschinen zu überwinden haben. Es muß infolgedessen dafür gesorgt werden, daß diese Widerstände möglichst klein ausfallen.

Handelt es sich beispielsweise um eine Fräsmaschine zum Schneiden von Stirnrädern mit Pfeilverzahnung (Fig. i), so ist die beim Schneiden der Zähne erreichbare Genauigkeit in hohem Grade abhängig von den tangentialen Reibungswiderständen, die der Arbeitstisch infolge seines Eigengewichtes und des Gewichtes des aufgespannten Zahnrades in der Rundführung bzw. Unterlage bei A (Fig. 2) erleidet. Man hat nun bereits versucht, die für Zahnräder erforderliche Genauigkeit in der Herstellung der Zähne dadurch zu erreichen, daß man diesen tangentialen Reibungswiderstand möglichst klein macht, indem man das Gewicht des Arbeitstisches ganz oder teilweise von einem einstellbaren Stützkugellager R aufnehmen läßt. Auf diese Weise kann wohl eine wesentliche Herabsetzung, des tangentialen Reibungswiderstandes, welchen der Arbeitstisch seiner Drehung entgegensetzt, erzielt werden. Es läßt sich aber dadurch nicht erreichen, daß der schädliche Einfluß dieses Reibungswiderstandes auf die -Genauigkeit in der Herstellung der Verzahnung verschwindet.

Es ist nun zwar bekannt, den Drehtisch einer Werkzeugmaschine durch eine Druckflüssigkeit zu entlasten und so den Reibungswiderstand auf ein sehr geringes Maß herabzusetzen. Demgegenüber geht die vorliegende Erfindung von der Erkenntnis aus, daß es nicht genügt, den Reibungswiderstand möglichst klein zu machen, sondern bei Zahnräderfräsmaschinen es in erster Linie darauf ankommt, jede, auch die kleinste Änderung seiner Größe während der Dauer der Bearbeitung eines

Zahnrades zu vermeiden. Dieses Ziel wird ebenfalls durch die Anwendung der an sich bekannten Drehtischentlastung durch Flüssigkeit erreicht.

Die Arbeitstischplatte wird zweckmäßig auf möglichst großer Flächen ausdehnung und möglichst unmittelbar durch die Druckflüssigkeit unterstützt und samt dem Werkstück getragen. Beispielsweise kann eine solche Einrichtung

ίο darin bestehen, daß die Rundführung B (Fig. 3 und 4) so ausgebildet wird, daß auf ihrer Unterseite eine ringförmige Kolbenfläche C entsteht. Diese Kolbenfläche steht unter dem Einfluß eines geeigneten Druckmittels (öl, Glyzerin, Luft o. dgl.). Die Zuführung dieses Druckmittels erfolgt z. B. durch das Rohr D, die Abführung des Undichtigkeitsverlustes durch das Rohr E. F ist eine wulstförmige, ringsumlaufende Rippe, die einen Sammelbehälter für die ablaufende Flüssigkeit bildet.

Wird als Druckmittel Öl oder eine andere

schmierende Flüssigkeit verwendet, so hat dies den weiteren Vorteil, daß gleichzeitig eine gute Schmierung der betreffenden Flächen damit verbunden ist. Zur Erzeugung des erforderlichen Öldruckes wird z. B. zweckmäßig eine Zahnradölpumpe G (Fig. 1) Verwendung finden, die aus einem Sammelbehälter H saugt. D ist wieder die Zulaufleitung (Druckleitung), E die Ablaufleitung für die Druckflüssigkeit bzw. den Verlust durch Undichtigkeit.

Der Druck der Entlastungsflüssigkeit kann jeweils so eingestellt werden, daß der Arbeitstisch samt dem darauf aufgespannten Werkstück entweder vollständig oder nahezu vollständig entlastet wird. Der Druck der Entlastungsflüssigkeit kann beispielsweise geregelt werden durch ein in die Druckleitung einzuschaltendes federbelästetes Ventil L (Überlaufventil) Oder durch ein in die Pumpe eingebautes Druckregulierventil M oder durch einen in der Druckleitung vorhandenen (nicht gezeichneten) Drosselhahn in Verbindung mit einem federbelasteten Überlaufventil an der Pumpe. Die Druckregelung kann dem Gewicht des aufgespannten Arbeitsstückes entsprechend erfolgen.

Zweckmäßig wird bei einer solchen Entlastungsvorrichtung die Rundführung B auf einer Seite eine kegelförmige Begrenzungsfläche N erhalten (Fig. 3), damit eine möglichst genaue und sichere Rundführung des Arbeitstisches erreicht wird. Der Konus kann auch so ausgebildet werden, daß schon ein ganz geringes Anheben oder Senken des Tisches genügt, um den Durchflußquerschnitt für das Druckmittel zu vergrößern oder zu verkleinern und dadurch eine sehr feine Einstellung in senkrechter Richtung zu ermöglichen. Doch kann die Entlastungsvorrichtung selbstverständlich auch eine Ausführung nach Fig. 4 erhalten, wo statt einer kegelförmigen Begrenzungsfläche auf einer Seite eine ebene Kreisringfläche O" vorhanden ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruoh; '■..■-'.

   Lagerung des horizontalen Drehtisches von Zahnräderfräsmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der die Zahnräder tragende Arbeitstisch durch eine Druckflüssigkeit so entlastet ist, daß die Größe des tangentialen Widerstandes in jeder Stellung des Arbeitstisches unverändert erhalten wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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