DE3044770C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein magnetisches Aufzeichnungsmedium,
umfassend ein mit einer magnetischen Masse beschichtetes
Substrat, wobei die magnetische Masse ein Eisenoxidpulver mit
adsorbiertem Kobalt zusammen mit einem Tensid und einem
Bindemittel umfaßt.
Ein derartiges magnetisches Aufzeichnungsmedium vom Eisenoxid-Typ
wird in der DE-OS 24 13 430 beschrieben. Der Wert für die
Koerzitivkraft Hc beträgt bestenfalls 43767 A/m, und der Wert für die
Restmagnetflußdichte Br beträgt bestenfalls 0,1185 T. Ein
oberflächenaktives Mittel ist in der magnetischen Masse in einer
Menge von 1,5 Gewichtsteilen pro 120 Gewichtsteile des magnetischen
Pulvers enthalten.
Aus der DE-OS 25 26 363 ist es bekannt, Tenside, unter anderem
auch anionische oberflächenaktive Mittel mit Phosphorsäureester-
Gruppen, in einer Menge von höchstens 1 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des ferromagnetischen Materials, als
Antistatik-Mittel zu verwenden.
Als Audio-Kassettenband mit hoher Leistungsfähigkeit ist
in jüngster Zeit ein Magnetband vorgeschlagen und verwendet
worden, bei dem ein metallisches Pulver als Magnetpulver
benutzt wird. Ein derartiges Magnetband wird als
metallisches Band bezeichnet. Diese Bänder weisen eine
Koerzitivkraft Hc von 75598 bis 35433 A/m und eine Restmagnetflußdichte
Br von 0,2400 bis 0,3200 T auf. Diese Werte sind
etwa zwei- bis dreimal so hoch wie bei herkömmlichen Audio-
Kassettenbändern. Die metallischen Bänder weisen daher eine
bemerkenswert große Leistungsfähigkeit auf, die mit
den herkömmlichen Bändern nicht erreicht werden konnte.
Da jedoch als magnetisches Medium ein metallisches Pulver,
wie ein reines Metall verwendet wird, sind die Kosten
bemerkenswert hoch. Das metallische Pulver wird leicht oxidiert,
und die Verhinderung der Oxidation bereitet
technologische Schwierigkeiten. Außerdem besteht eine
Brandgefahr. Es ist daher nicht einfach, ein metallisches
Band unter stabilen Bedingungen in einer Massenproduktion
herzustellen.
Das metallische Band weist zwar hinsichtlich des Dynamikbereichs
(Lautstärkeumfang) einen ausgezeichneten MOL
(maximalen Ausgangspegel) auf, seine Schwachstelle besteht
jedoch darin, daß es nicht immer eine hohe Empfindlichkeit
hat.
Derartige Unzulänglichkeiten können durch Verwendung eines
Magnetpulvers vom Eisenoxid-Typ als Quelle des magnetischen
Mediums vermieden werden, falls man die Charakteristika
des metallischen Bandes schaffen kann. Der maximale
Ausgangspegel im Hochfrequenzbereich wird durch Erhöhung
der Koerzitivkraft Hc verbessert. Eine Zunahme bei der Koerzitivkraft
Hc kann durch Adsorbieren oder Dotieren von
Kobalt auf oder in ein Eisenoxidpulver erreicht werden.
Der maximale Ausgangspegel im Niederfrequenzbereich ist
jedoch schlecht, falls die Restmagnetflußdichte Br nicht
erhöht wird. In diesem Fall ist die Tonqualität unausgeglichen.
In diesen Tatsachen sind die Gründe dafür zu sehen,
daß ein herkömmliches Magnetpulver vom Eisenoxid-Typ
bisher nicht verwendet werden konnte.
Um bei einem Band eine Koerzitivkraft von mehr als 75 598 A/m
zu erzielen und gleichzeitig eine Empfindlichkeit im
Niederfrequenzbereich und einen maximalen Ausgangspegel zu
erreichen, die gleich oder besser sind als bei dem metallischen
Band, ist ein magnetischer Fluß (Φr) von 0,35 · 10-8 Wb
oder höher erforderlich (magnetischer Fluß: Φr =
Br × Querschnittsfläche des Bandes). Um daher eine derart
hohe Leistungsfähigkeit bei dem herkömmlichen Magnetband
vom Eisenoxid-Typ zu erzielen, ist eine relativ dicke Beschichtung
erforderlich. Bei einem Audio-Kassettenband
sollte die Dicke der Beschichtung im Hinblick auf die
Struktur des Bandes gewöhnlich 7,5 µm oder weniger betragen.
Falls der Wert für Br 0,1800 T oder mehr beträgt, kann leicht
ein Φr von 0,35 · 10-8 Wb oder mehr erreicht werden. Es hat
sich jedoch als schwierig erwiesen, bei dem herkömmlichen
Magnetband vom Eisenoxid-Typ einen derart hohen Br-Wert
vorzusehen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, durch
Verwendung eines Magnetpulvers vom Eisenoxid-Typ ein magnetisches
Aufzeichnungsmedium zu schaffen, das eine hohe
verbleibende Magnetisierung und eine hohe Koerzitivkraft
aufweist, wobei beide Werte wenigstens gleich groß oder
aber größer sind als die entsprechenden Werte des metallischen
Bandes.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein magnetisches
Aufzeichnungsmedium gemäß Anspruch 1 gelöst, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Tensid ein anionisches Tensid
vom Phosphorsäureester-Typ ist, das mit einem Verhältnis
von 2 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Eisenoxidpulver,
vorliegt, und daß ein Gewichtsverhältnis des Eisenoxidpulvers
zum Bindemittel von 4 oder mehr vorliegt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Beziehung
der verbleibenden Magnetisierung und des Gehalts an dem
bei dem Magnetband von Beispiel 1 verwendeten Tensid vom
Phosphorsäureester-Typ und
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung
der verbleibenden Magnetisierung und des Verhältnisses
des Eisenoxidpulvers zum Bindemittel bei dem Magnetband
gemäß Beispiel 3.
Durch die Adsorption von Kobalt oder eine ähnliche Maßnahme
ist bei den herkömmlichen Magnetbändern vom Eisenoxid-Typ
die Koerzitivkraft in bemerkenswerter Weise verbessert
worden. Die Restmagnetflußdichte Br betrug jedoch nur etwa
0,1100 bis 0,1500 T.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen, nämlich dem Eisenoxidpulver
mit adsorbiertem Kobalt ein anionisches Tensid
vom Phosphorsäureester-Typ einzuverleiben und ein Verhältnis
des Eisenoxidpulvers zum Bindemittel in einem angestrebten
Bereich auszuwählen, wird die Restmagnetflußdichte
Br in bemerkenswerter Weise erhöht. Wie aus den Beispielen
hervorgeht, kann die Restmagnetflußdichte Br
0,1800 T oder mehr betragen. Die Verwendung des magnetischen
Eisenoxids mit adsorbiertem Kobalt führt darüberhinaus
zu einer bemerkenswert hohen Koerzitivkraft Hc.
Im folgenden wird die Herstellung des erfindungsgemäßen
magnetischen Aufzeichnungsmediums näher erläutert. Das als
Dispersionsmittel einverleibte, anionische Tensid vom Phosphorsäureester-
Typ wird mit einem Verhältnis von 2 Gew.-%
oder mehr und vorzugsweise mit einem Verhältnis von 2 bis
5 Gew.-%, bezogen auf das Eisenoxidpulver mit adsorbiertem
Kobalt, einverleibt, und zwar zusammen mit einem Gleitmittel,
einem Stabilisator und einem Polymerisat-Lack. Das
ganze wird in einer Kugelmühle oder in einer Sandmühle behandelt,
um die Komponenten zu dispergieren und eine magnetische
Masse herzustellen. Zur
Verbesserung der Restmagnetflußdichte Br hat es sich weiterhin
als effektiv erwiesen, die Mischung in einem hochviskosen
Zustand vor der Dispersionsbehandlung in der Kugelmühle
oder der Sandmühle mittels eines Hochdruckkneters
mit hoher Scherkraft zu kneten. Es ist wichtig, daß ein
Gewichts-Verhältnis des Magnetpulvers (P) zu dem Bindemittel, wie
einem Harz (B), von 4,0 oder mehr und vorzugsweise von 4,0
bis 7,0 vorliegt. Die resultierende magnetische Masse
wird unter Beaufschlagung mit einem Magnetfeld zur magnetischen
Orientierung auf eine Polyäthylenterephthalatfolie
aufgetragen, getrocknet und einer Hochdruck-Kalandernachbehandlung
unterworfen, um eine spiegelglatte
Oberfläche zu schaffen. Die Folie wird in einer für ein
Kassettenband zweckentsprechenden Breite zerschnitten.
Auf diese Weise erhält man ein Magnetband.
Erfindungsgemäß kann eine hohe Restmagnetflußdichte Br
sowie eine hohe Koerzitivkraft Hc erzielt werden. Dieses
Ergebnis wurde bei den herkömmlichen Magnetbändern vom
Eisenoxid-Typ bisher als nicht erreichbar angesehen. Es
kann somit ein ausgezeichnetes Magnetband geschaffen werden,
das eine Restmagnetflußdichte Br von 0,1800 T oder höher
und eine Koerzitivkraft Hc von 75 598 bis 95 433 A/m sowie
eine Magnetisierung von 0,35· 10-8 bis 0,60 · 10-8 Wb (bei einer
Dicke von 7,5 µm oder weniger) aufweist.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Eisenoxid handelt es
sich um ein azikulares Fe₃O₄ oder γ-Fe₂O₃. Das Eisenoxid
wird mit einer Kobaltverbindung behandelt. Die Kobaltmodifikation
kann zu einem mit Kobalt dotierten Eisenoxid oder
zu einem Eisenoxid mit adsorbiertem Kobalt führen. Obwohl
im ersteren Fall eine hohe Koerzitivkraft Hc erhalten wird,
sind die Kopiercharakteristik und die Temperaturcharakteristik,
verglichen mit dem Eisenoxid mit adsorbiertem Kobalt
schlechter. Es wird daher erfindungsgemäß das Eisenoxid
mit adsorbiertem Kobalt eingesetzt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und
Vergleichsbeispielen näher erläutert.
Es werden die folgenden Komponenten eingesetzt.
Gew.-Teile | |
Eisenoxid mit adsorbiertem Kobalt | |
100 | |
anionisches Tensid vom Phosphorsäureester-Typ | 3 |
Vinylchlorid-Vinylacetat-Vinylalkohol-Copolymerisat | 16 |
Nitrilkautschuk | 4 |
Gleitmittel | 1 |
Methyläthylketon | 50 |
Methylisobutylketon | 50 |
Toluol | 50 |
Die obigen Komponenten werden 3 h in einer Sandmühle behandelt,
um sie zu dispergieren und eine magnetische Masse
herzustellen. Die magnetische Masse wird auf eine 12 µm
dicke Polyesterfolie in einer Dicke von etwa 5,8 µm unter
Beaufschlagung mit einem Magnetfeld zur magnetischen Orientierung
aufgetragen, getrocknet und einer Hochdruck-Kalandernachbehandlung
unterworfen, um eine spiegelglatte Oberfläche
zu erzeugen. Die Folie wird in einer Breite von
3,81 mm zerschnitten, um ein Audio-Kassettenband zu erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Dabei wird
jedoch der Gehalt des anionischen Tensids vom Phosphorsäureester-
Typ in einem Bereich von 0 bis 5 (0 bis 5 Teile
pro 100 Teile) variiert. Es wird jeweils ein Magnetband
hergestellt und unter den gleichen Bedingungen verglichen.
Die Ergebnisse sind in Fig. 1 dargestellt.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt. Dabei wird
jedoch ein nichtionisches Tensid vom Anhydrosorbit-monooleat-
Typ anstelle des anionischen
Tensids vom Phosphorsäureester-Typ mit dem gleichen
Gehalt eingesetzt. Es wird ein Magnetband hergestellt und
unter den gleichen Bedingungen getestet. Das Ergebnis ist
in Tabelle 2 dargestellt.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt. Es wird jedoch
die Gesamtmenge des Vinylchlorid-Vinylacetat-Vinylalkohol-
Copolymerisats und des Nitrilkautschuks (bei gleichem
Verhältnis von 4 : 1) in einem Bereich von 12,5 bis
100 Gew.-Teilen variiert. Es wird jeweils ein Magnetband
hergestellt und unter den gleichen Bedingungen getestet.
Die Ergebnisse sind in Fig. 2 dargestellt.
Aus Fig. 1 geht hervor, daß bei einem Gehalt des anionischen
Tensids vom Phosphorsäureester-Typ von 2 Gew.-% oder
mehr (2 pHp: 2 pro 100 des azikularen Eisenoxids mit adsorbiertem
Kobalt) die Restmagnetflußdichte Br 0,1800 T oder
mehr betragen kann. Falls der Gehalt des anionischen Tensids
vom Phosphorsäureester-Typ mehr als 5 Gew.-% beträgt,
tritt keine weitere Verbesserung des Effekts ein und es
wird ein gewisses Ausblühen verursacht. Das heißt, das
Tensid blutet aus der magnetischen Schicht aus. Der Gehalt
des anionischen Tensids vom Phosphorsäureester-Typ beträgt
daher vorzugsweise 2 Gew.-% oder liegt besonders bevorzugt
in einem Bereich von 2,5 bis 5 Gew.-%.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß bei einem Gewichts-Verhältnis des Eisenoxids
mit adsorbiertem Kobalt P zum Bindemittel B von
3,5 oder mehr die Restmagnetflußdichte Br 0,1800 T oder mehr
beträgt. In einem Bereich von 3,5 bis 4,0 ist jedoch die
Kräuselung des Magnetbandes bemerkenswert groß. Das Verhältnis
P/B sollte daher 4 oder mehr betragen. Falls das
Verhältnis P/B zu groß ist, nimmt die Festigkeit der magnetischen
Schicht ab. Durch eine Vielzahl von Tests wurde
festgestellt, daß das Verhältnis P/B vorzugsweise kleiner
als 6,0 sein soll. Es wird daher gewöhnlich ein Verhältnis
P/B von 4,0 oder mehr vorgesehen und vorzugsweise liegt
das Verhältnis in einem Bereich von 4,5 bis 6,0.
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß das erfindungsgemäße
Magnetband ausgezeichnete magnetische Eigenschaften aufweist.
Hc und Φr des erfindungsgemäßen Magnetbandes sind
den entsprechenden Werten des herkömmlichen Magnetbandes
vom Eisenoxid-Typ überlegen und gleich gut wie die des metallischen
Bandes. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Magnetbandes
treten somit deutlich hervor. Gemäß Tabelle 2
weist das in Beispiel 1 erhaltene erfindungsgemäße Magnetband
überlegene Charakteristika, verglichen mit denen des
metallischen Bandes auf. Dieser Effekt ist auf die Einverleibung
des anionischen Tensids vom Phosphorsäureester-Typ
zurückzuführen. Andererseits sind bei Verwendung des anderen,
nichtionischen Tensids als Dispersionsmittel der maximale
Ausgangspegel und die Frequenzcharakteristika schlechter.
Daraus geht klar hervor, daß der erfindungsgemäße Effekt
durch die Einverleibung des anionischen Tensids vom
Phosphorsäureester-Typ erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird durch Verwendung des Eisenoxidpulvers
mit adsorbiertem Kobalt ein magnetisches Aufzeichnungsmedium
erhalten, das, verglichen mit dem herkömmlichen metallischen
Band, die gleichen oder sogar bessere Charakteristika
aufweist.
Claims (3)
1. Magnetisches Aufzeichnungsmedium, umfassend ein mit einer
magnetischen Masse beschichtetes Substrat, wobei die magnetische
Masse ein Eisenoxidpulver mit adsorbiertem Kobalt zusammen mit
einem Tensid und einem Bindemittel umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tensid ein anionisches Tensid vom
Phosphorsäureester-Typ ist, das mit einem Verhältnis von 2 Gew.-%
oder mehr, bezogen auf das Eisenoxidpulver vorliegt, und daß ein
Gewichtsverhältnis des Eisenoxidpulvers zum Bindemittel von 4
oder mehr vorliegt.
2. Magnetisches Aufzeichnungsmedium nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des Eisenoxidpulvers
zum Bindemittel in einem Bereich von 4,0 bis 7,0 liegt und das
Gewichtsverhältnis des anionischen Tensids vom Phosphorsäureester-
Typ in einem Bereich von 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Eisenoxidpulver, liegt.
3. Magnetisches Aufzeichnungsmedium, gekennzeichnet
durch eine Koerzitivkraft Hc von 75 598 bis 95 493 A/m und
einem verbleibenden magnetischen Fluß Φr von 0,35 · 10-8 bis
0,6 · 10-8 Wb.
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