DE3040468C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren einer mehrstufigen
Pump-Turbine in den Pumpbetrieb mit folgenden zeitlich nacheinander
angeordneten Schritten:
- a) Schließen der Leitschaufeln der Hochdruckstufe;
- b) Einspeisen von Druckluft in das Gehäuse und Belüften des Gehäuses;
- c) Anfahren des Läufers;
- d) Abführen der Druckluft aus dem Gehäuse über Entlüftungsleitungen.
Im JP-Abstract 54-98 433 ist bereits ein Verfahren der gattungsgemäßen
Art offenbart, bei dem während des Verfahrensschrittes b)
die Leitschaufeln derart geschlossen sind, daß das Wasser über zwei
Läuferdurchgänge sowie den Rücklauf durch ein Rohr zugeführt wird.
Bei dem bekannten Verfahren gehen zunächst die Läufer in Betrieb
und dann wird die Pump-Turbine an das elektrische Leitungsnetz
angeschlossen, während die Leitschaufeln vollständig geschlossen
sind.
Die Restluft im Läuferdurchgang des unteren Druckstufenabschnitts
wird über das oben auf dem Läufer angeordnete Abluftrohr abgeführt
und es wird Wasser zum Füllen der Läuferdurchgänge von einem Saugrohr
aus eingefüllt. Dann wird ein Steuerventil geschlossen, um die
Entlüftung über das Abluftrohr zu beenden. Anschließend wird die
Restluft innerhalb der Läuferdurchgänge des höheren Druckstufenabschnitts
sowie eines Rücklaufs über ein oben auf dem Durchgang
des Läufers angebrachtes Entlüftungsrohr abgeführt, während ein in
der Nähe einer Hauptwelle vorgesehenes Wasserfüllrohr in den Rücklauf
geöffnet wird, damit in dieses Wasser aus den Läuferdurchgängen
der unteren Druckstufe eintreten kann. Nachdem auch dort das Wasser
vollständig eingefüllt ist, werden ein Steuerventil und das Wasserfüllrohr
geschlossen. Nunmehr werden die Leitschaufeln geöffnet und
nachdem dies geschehen ist, beginnt die Pumparbeit der Pump-Turbine.
Abgesehen davon, daß bei der nach dem bekannten Verfahren arbeitenden
Pump-Turbine in jeder Druckstufe Leitschaufeln vorhanden sind,
wird dort darüber hinaus ein Wasserfüllrohr benötigt.
Nach dem vorbekannten Stand der Technik sind die Entlüftung der
unteren Stufe und die Entlüftung der höheren Stufe voneinander
folgeabhängig, d. h., die Entlüftung der höheren Stufe kann erst
beginnen, nachdem die Entlüftung der unteren Stufe erfolgt ist.
Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist, daß für das Ingangsetzen
des Pumpbetriebes der Pump-Turbine ein relativ langer Zeitraum
erforderlich ist. Das wesentliche Ziel der Erfindung liegt demgegenüber
darin, ein schnelleres Anfahren der Pump-Turbine in den Pumpbetrieb
zu ermöglichen, und zwar unter gleichzeitiger Verminderung
des technischen Konstruktionsaufwandes für die Pump-Turbine.
Erreicht wird dieses Ziel erfindungsgemäß dadurch, daß das Abführen
der Druckluft auf folgende Weise erfolgt:
- e) Erstes Abführen der Druckluft ausschließlich über die Entlüftungsleitung während des Flutens der Pump-Turbine von der Niederdruckstufe über einen offenen Verbindungsweg in die Hochdruckstufe;
- f) während des Flutens Erfassung des im Gehäuse der Hochdruckstufe vorhandenen restlichen Luftvolumens über eine Meßleitung und ein Meßgerät und Vergleich der Luftvolumina VH und VL;
- g) anschließend, wenn VH = VL, gleichmäßiges Abführen der restlichen Druckluft aus dem Gehäuse von Hochdruckstufe und Niederdruckstufe über die Entlüftungsleitungen der jeweiligen Stufe.
Wesentlich nach der Erfindung ist, daß während eines bestimmten
Zeitabschnitts die in beiden Stufen verbleibende Luft lediglich über
das Entlüftungsrohr der Hochdruckstufe abgeführt wird, daß aber am
Ende dieses Zeitabschnitts, wenn VH = VL ist, die in der Niederdruckstufe
und die in der Hochdruckstufe verbleibende Luft über Entlüftungsrohre
beider Stufen erheblich beschleunigt wird. Infolgedessen
ist dann die für das Ingangsetzen des Pumpbetriebes der erfindungsgemäßen
Pump-Turbine erforderliche Zeit wesentlich verkürzt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verfahrensart
ist dadurch gekennzeichnet, daß während des Flutens der Stand des
sich in der Läuferkammer der Hochdruckstufe von außen nach innen
bewegenden Wassers erfaßt wird. Statt dessen kann aber auch während
des Flutens der statische Druck in der Läuferkammer der Hochdruckstufe
gemessen und überwacht werden. In beiden Fällen, also entweder
durch den Wasserstand oder durch den Druck in der Läuferkammer 5
der Hochdruckstufe kann die endgültige Entlüftung des Läufergehäuses
der Niederdruckstufe bewirkt werden.
Nachstehend wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine zweistufige
Pump-Turbine als ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 2 bis 4 schematische Vertikalschnitte durch die mit
Fig. 1 wiedergegebene Pumpen-Turbine (dargestellt
ist das Verfahren des Startens der zweistufigen
Pumpen-Turbine als eine in Luft arbeitende
Pumpe),
Fig. 5 bis 8 schematische Vertikalschnitte durch eine für
das Abdichten und Absperren des Wassers in
einer zweistufigen Pumpen-Turbine bestimmten
Vorrichtung.
Wie die Zeichnung, insbesondere Fig. 1, erkennen läßt, ist die
Hauptwelle der zweistufigen Pumpen-Turbine mit 1 gekennzeichnet.
Auf dieser Hauptwelle 1 sitzen ein Läufer 2 einer Hochdruckstufe
und ein Läufer 3 einer Niederdruckstufe. Der Abstand zwischen den
beiden auf der Hauptwelle 1 sitzenden Läufer 2 und 3 ist mit einem
Distanzstück 4 ausgefüllt. Der Läufer 2 ist in das Läufergehäuse
5 einer Hochdruckstufe eingebaut, während der Läufer 3 in das
Läufergehäuse 6 einer Niederdruckstufe eingebaut ist.
Zur Wasserkraftmaschine gehören auch noch eine obere Abdeckung 7,
die oberhalb des Läufers 2 angeordnet ist, und eine unterhalb des
Läufers 2 angeordnete untere Abdeckung 8. Vorhanden sind weiterhin
auch noch die beweglichen Leitschaufeln 10, mit denen der jeweils
zutreffende Öffnungszustand der Einlauföffnung am radialen Außenteil
des Läufers 2 zwischen der oberen Abdeckung 7 und der unteren
Abdeckung 8 eingestellt werden kann. Eine Einstellmechanik 11 zum
Betätigen der Leitschaufeln 10 ist mit den oberen Enden der oberen
Zapfen 10a der Leitschaufeln 10 verbunden. Das Öffnen und Schließen
der Leitschaufeln 10 wird über einen Führungsring 12 der Einstellmechanik
11 in bekannter Weise bewerkstelligt.
In einem spiralförmigen Gehäuse 14 sind die Leitschaufeln 10 von
stationären Schaufeln 13 umgeben, die mit dem Gehäuse 14 in einem
Stück gearbeitet sind. Ein Unterteil 16, zu welchem die mit diesem
in einem Stück gearbeiteten Schaufeln 15 gehören, ist unter dem
Läufer 3 angeordnet. Der untere Teil des Unterteils 16 steht mit
einem Abzugsrohr 17 in Verbindung. Ein Laufring 18, der zwischengeschaltet
ist, weist eine Anzahl von mehreren Rücklaufschaufeln 19
auf; der Durchlaß zwischen den Rücklaufschaufeln 19 bildet den
Rücklaufweg.
Zwischen dem intermediären Laufring 18 und dem Unterteil 16 ist
ebenfalls vorhanden ein Außenrohr 21, das außen angebracht ist und
einen Rücklaufweg 20 bildet.
Die Wasserabdichtung 22, die zwischen der zum Läufer 2 gehörenden
Läuferkrone 2a und der oberen Abdeckung 7 vorhanden ist, besteht
aus dem Labyrinthkanal 24, der zwischen der Beschichtung 23 der
oberen Abdeckung 7 und einem Dichtungsring 2b der Läuferkrone 2a
angeordnet ist. In ähnlicher Weise ist die Wasserabdichtung 25
zwischen der zum Läufer 3 gehörenden Läuferkrone 3a und dem dazwischen
angeordneten Laufring 18 angeordnet. Zu dieser Wasserabdichtung
25 gehört ein Labyrinthkanal 26, der zwischen dem Laufring
18 und einem Dichtungsring 3b der Läuferkrone vorhanden und
angeordnet ist.
Für die Hochdruckstufe ist in dem in Radialrichtung gelegenen
inneren Teil der Wasserabdichtung 22 des Läufers 2 eine Entlüftungskammer
28 vorhanden. Durch die Läuferkrone 2a des Läufers 2 ist ein
Entlüftungskanal 29 gebohrt, der den unteren Teil der Läuferkrone
2a mit der Entlüftungskammer 28 verbindet. An den oberen Teil der
Entlüftungskammer 28 ist wiederum das Ende eines Entleerungsrohres
30, das heißt, das Rohrende 30a angeschlossen, durch welches die
im Inneren der Entlüftungskammer 28 befindliche Luft abgeführt
werden kann. Eine ähnliche Entlüftungskammer ist auch für die
Niederdruckstufe vorgesehen. Die Entlüftungskammer 31 befindet sich
im radial inneren Teil, der zum Läufer 3 gehörenden Wasserdichtung
25. Ein Entlüftungskanal 32 ist durch die Läuferkrone 3a des Läufers
3 gebohrt. Dieser Entlüftungskanal 32 verbindet den unteren Teil
der Läuferkrone 3 mit der Entlüftungskammer 31. Mit ihrem oberen
Teil wiederum steht die Entlüftungskammer 31 mit einem Entlüftungsdurchlaß
33 in Verbindung, welcher durch den zwischengeschalteten
Laufring 18 und dessen Rückführungsschaufel 19 gebohrt ist. An den
Entlüftungsdurchlaß 33 angeschlossen ist ein Entleerungsrohr 34,
über das die im Inneren der Entlüftungskammer 31 enthaltene Luft
abgeführt werden kann.
Die Auslaßventile 30V, 34V sind jeweils in die Entleerungsrohre
30 und 34 eingebaut. Das eine Ende eines Meßrohres 51 ist an einen
vorgegebenen Bereich der oberen Abdeckung 7 des Läufergehäuses 5
der Hochdruckseite derart angeschlossen, daß im Inneren dieses
Gehäuses der jeweilige Stand des von der Gehäuseaußenseite zur
Gehäuseinnenseite fließenden Wassers gemessen und erfaßt werden
kann. Das Meßrohr 51 ist mit seinem anderen Ende an ein Meßrelais
52 angeschlossen, dessen Ausgangssignal dem Auslaßventil 34V
zugeführt und aufgeschaltet wird. Wenn die zuvor beschriebene
zweistufige Pumpenturbine als Turbine arbeitet, dann fließt von der
nicht dargestellten Turbinenzuleitung aus das Wasser in das Spiralgehäuse
14 der Wasserkraftmaschine hinein. Dieses Wasser strömt dann
weiter zwischen den Leitschaufeln 10 hindurch zum Läufer 2, dann
über den Rücklaufweg 20 in den Läufer 3, um schließlich wieder durch
das Abzugsrohr 17 aus der Turbine herauszuströmen.
Wird demgegenüber die zweistufige Pumpenturbine als Pumpe betrieben,
dann fließt das Wasser vom Abzugsrohr 17 aus zur Turbinenzuleitung,
und zwar in entgegengesetzter Richtung zum Turbinenbetrieb.
Nachstehend soll nun das Starten und Inbetriebnehmen der zuvor
beschriebenen zweistufigen Turbine als Pumpe beschrieben werden.
Fig. 2 zeigt, daß in das Läufergehäuse 5 der Hochdruckstufe durch
ein (nicht dargestelltes) Druckluftzuführungsrohr dann Druckluft
eingeblasen wird, wenn die Leitschaufeln 10 vollständig geschlossen
sind. Das hat wiederum zur Folge, daß Wasser im Läufergehäuse
5 oder das unter diesem Läufergehäuse vorhandene Wasser nach unten
gedrückt wird, und zwar durch das Läufergehäuse 6, durch die Rücklaufschaufel
19 und durch den Rücklaufweg 20. Das Wasser kann dabei
möglicherweise den im Abzugsrohr 17 dargestellten Wasserstand WL
erreichen. Das hat zur Folge, daß die Läufer 2 und 3 einen geringeren
Drehbewegungswiderstand haben und in der Luft als Pumpe mit
einem Anlasser kleiner Leistung gestartet und eingeschaltet werden
können. Nach dem Einschalten und Starten wird die zweistufige
Pumpenturbine zum Elektronetz außerhalb parallel geschaltet, während
gleichzeitig über das Entleerungsrohr 30 das Absaugen der Luft
beginnt. Das Fortschreiten des Luftablaufvorgangs bewirkt, daß der
Wasserspiegel WL im Abzugsrohr 17 ansteigt und schließlich den
Läufer 3 erreicht. Das den Läufer 3 erreichende Wasser wird von der
Zentrifugalkraft des sich drehenden Läufers 3 in Radialrichtung nach
außen geschleudert, wie dies in Fig. 3 verdeutlicht und dargestellt
ist. Während dieser Zeit verbleibt Luft im mittleren Teil des
Läufers 3, weil das spezifische Gewicht von Luft sehr klein ist.
An der Außenfläche der verbleibenden Luft liegt somit ein Wall aus
Wasser an. Das Weiterführen des Luftabsaugvorgangs hat zur Folge,
daß der Wasserspiegel WL ansteigt und schließlich den Läufer 2
erreicht. Auch hier wird das Wasser von der Zentrifugalwirkung des
sich drehenden Läufers 3 radial nach außen geschleudert. Weil nun
aber die Leitschaufeln 10 vollständig geschlossen sind, bewegt sich
das Wasser im Läufergehäuse entlang der Innenwandung. Schließlich
bewegt sich die Oberfläche des Wasserwalles allmählich radial nach
innen und erreicht dabei den mit Fig. 4 wiedergegebenen Zustand.
Wenn das Volumen der im Läufergehäuse 5 enthaltenen Luft nahezu
gleich dem Volumen der im Läufergehäuse 6 verbleibenden Luft ist,
dann wird das Entleerungsrohr 34 der Niederdruckstufe geöffnet und
mit dem Abführen der Luft aus dem Läufergehäuse 6 begonnen. Das
Absaugen der Luft wird fortgesetzt, wobei ein Gleichgewicht zwischen
der im Läufergehäuse 5 befindlichen Wassermenge und der im Läufergehäuse
6 befindlichen Wassermenge beibehalten wird. Ist das Absaugen
der Luft abgeschlossen, werden die Leitschaufeln 10 geöffnet, und
es wird mit dem Pumpenbetrieb der zweistufigen Pumpenturbine begonnen.
Nachstehend soll nun beschrieben werden, wie das Absaugen oder
Ausblasen der Luft gesteuert und geregelt wird.
Bei einer mehrstufigen Wasserkraftmaschine konventioneller Art ist
das Abführen der verbleibenden Luft ohne Entleerungsverzögerung
schwierig. Zum Ausführungsbeispiel dieser Erfindung gehören jedoch
die Entlüftungskammern 28 und 31, die den Ausgängen der jeweils
durch die Läuferkronen 2a und 3a der Läufer 2 und 3 gebohrten
Entlüftungskanäle 29 und 32 zugeordnet sind. Zur Wasserkraftmaschine
dieser Erfindung gehören aber auch noch die Wasserabdichtungen 22
und 25, denen wiederum die Labyrinthkanäle 24 und 26 an der Außenseite
der Entlüftungskammern 28 und 31 zugeordnet sind. Die in den
Läufergehäuse 5 und 6 befindliche Luft kann deshalb leicht nach
außen abgeführt werden, und zwar ohne die Entlüftungsverzögerung,
welche sich bei mehrstufigen Wasserkraftmaschinen konventioneller
Art häufig einstellt.
Bei dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die zu den
Wasserabdichtungen gehörenden Labyrinthkanäle 24 und 26 jeweils
zwischen der oberen Abdeckung 7 und dem dazwischen angeordneten
Laufring 18 angeordnet. Die Erfindung beschränkt sich aber nicht
auf ein Ausführungsbeispiel dieser Art. Wie aus Fig. 5 zu erkennen
ist, ist eine Reihe von Rippen 36 an der Rückseite der Läuferkrone
3a und am radial zugeordneten Außenteil der Entlüftungskammer
anstelle der Wasserabdichtung angeordnet. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 wird das Wasser von dem Druck, der von der
Zentrifugalkraft der Rippen erzeugt wird, daran gehindert, in
Radialrichtung in die Lücke zwischen der Läuferkrone 3a und dem
Laufring 18 zu strömen, und dies bringt den für das Abdichten des
Wassers wünschenswerten Effekt.
Was das mit Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel betrifft, so
sind die Entlüftungskanäle 29 und 32 in einer fast parallelen
Zuordnung zur Achse der Hauptwelle 1 durch die Läuferkronen 2a und
3a gebohrt. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung
aber, bspw. bei dem mit Fig. 6 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel,
kann der Ausgang 32a bis durch den Läufer 3 der Niederdruckstufe
gebohrten Entlüftungskanals 32 näher an der Hauptwelle 1 liegen als
dessen Eingang 32i. Das aber bedeutet, daß der Entlüftungskanal 32
so angeordnet werden kann, daß er zur Hauptwelle 1 hin einen bestimmten
Winkel bildet.
Ein derart konstruierter Entlüftungskanal 32 bewirkt, daß sich von
der Entlüftungskammer 31 aus zur Wasserströmungsseite hin wegen der
unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten des Wassers - verursacht
durch die in Radialrichtung verschiedenartige Anordnung des
Einganges 32i und des Ausganges 32a - ein Druck aufbaut. Dieser läßt
das Wasser in die Entlüftungskammer 31 strömen, und zwar durch die
Wasserabdichtung, welche nicht vollständig dicht ist, und veranlaßt
eine Wasserabführung durch den Entlüftungskanal 32. Dadurch wiederum
wird verhindert, daß das Wasser den Eingangsteil des Entlüftungsdurchlasses
33 blockiert und versperrt. Ist der Läufer 3 bis zum
Einlaß 32i des Entlüftungskanals 32 mit Wasser gefüllt, dann wird
das Wasser am Eindringen in die Entlüftungskammer 31 über den
Entlüftungskanal 32 gehindert. Wie dies zuvor bereits beschrieben
worden ist, kann bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung die noch
im Läufergehäuse befindliche Luft noch besser und noch vollständiger
abgeführt werden.
Fig. 7 zeigt nun ein wiederum anderes Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei der ein ringförmiges Trennelement 40 in der Entlüftungskammer
31 zwischen dem Eingang 33i des Entlüftungsdurchlasses
33 und dem Ausgang 32a des Entlüftungskanals 32 angeordnet ist. Der
Außenumfang des ringförmigen Trennelementes 40 ist mit dem Laufring
18 einstückig gearbeitet. Zwischen dem inneren Umfang des Trennelementes
40 und der Innenumfangsfläche des äußeren Kantenteiles
des Laufringes 18 entsteht dadurch eine Spalte 38. Wenn bei diesem
Ausführungsbeispiel das Wasser in die Entlüftungskammer 31 strömt,
dann fließt es an dessen Außenumfang entlang, was wiederum bewirkt,
das wegen des verschiedenartigen spezifischen Gewichtes von Luft
und Wasser und wegen der in der Entlüftungskammer 31 auf das Wasser
einwirkenden Zentrifugalkraft Wasser und Luft in der Entlüftungskammer
31 getrennt gehalten werden. Das aber bedeutet nichts anderes,
als daß nur die Luft in der Entlüftungskammer 31 durch den
Spalt 38 nahe der Hauptwelle 1 strömen kann, und dies wiederum
bedeutet, daß die Luft besser und vollständiger abgeführt werden
kann.
In Fig. 8, die ein weiteres Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
zeigt, ist der Endteil 41 des Entlüftungsdurchlasses
33 in der Entlüftungskammer 31 als ein L-förmiges Rohr ausgeführt,
wobei sich die Öffnung 41a im höchsten Teil der Entlüftungskammer
31 befindet. In der Entlüftungskammer 31 wird das Wasser zum Außenumfang
gedrückt, die Luft aber zum oberen Bereich, so daß dadurch
wiederum die Luft besser und vollständiger abgeführt werden kann.
Bei den zuvor dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispielen
wird die Erfindung bei einer zweistufigen Pumpenturbine mit beweglichen
Führungsschaufeln in der Hochdruckstufe angewendet. Die
Erfindung kann aber auch bei einer zweistufigen Pumpenturbine
Anwendung finden, bei der bewegliche Leitschaufeln sowohl in der
Hochdruckstufe als auch in der Niederdruckstufe angeordnet sind.
Die Erfindung läßt sich darüber hinaus auch bei Wasserkraftmaschinen
einsetzen, die zwei und mehr Stufen haben.
Nachstehend soll nun ein Verfahren zum Betreiben von mehrstufigen
Wasserkraftmaschinen nach der Erfindung erläutert werden.
Für die Beschreibung sei angenommen, die mit Fig. 1 dargestellte
zweistufige Pumpenturbine habe den mit Fig. 4 wiedergegebenen
Betriebszustand erreicht. Das Abführen oder Absaugen der Luft aus
dem Läufergehäuse der Hochdruckstufe bewirkt, daß das Volumen VH
der in diesem Läufergehäuse 5 enthaltenen Luft nach und nach kleiner
wird und schließlich gleich dem Volumen VL der Luft wird, die in
dem Läufergehäuse 6 der Niederdruckstufe enthalten ist. Von dem
Meßrohr 51 wird dieser Zustand gemessen und erfaßt, dessen vorgegebene
Position der Radialposition entspricht, in welche das
Volumen VH gleich dem Volumen VL ist. Diese Position ist bisher
errechnet oder experimentell ermittelt worden. Der Gleichgewichtszustand
zwischen dem Volumen VH und dem Volumen VL wird vom Meßrelais
52 über das Meßrohr 51 gemessen, wobei das Meßrelais 52 dann
ein Ausgangssignal erzeugt, welches das Auslaßventil 34V öffnet.
Nun wird die noch im Läufergehäuse 6 der Niederdruckstufe befindliche
Luft über den Entlüftungsdurchlaß 33 und über das Entleerungsrohr
34 abgeführt. Hier sei angenommen, daß es sich bei jedem
Entleerungsrohr von der Entlüftungskammer 31 zur Außenatmosphäre
hin annähernd um eine Ausfächerungsdüse handelt und daß es sich bei
der die Düse passierenden Luft um ein ideales und sich adiabetisch
ausdehnendes Gas handelt. Der Gesamtdruck P₀ der in dem Läufergehäuse
enthaltenen Luft kann als ein statischer Druck Ps0 betrachtet
werden, weil die Strömungsgeschwindigkeit der im Läufergehäuse
enthaltenen Luft viel kleiner ist als die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft, welche durch die Düse strömt. Der kritische Druck kann
aus diesem Grunde mit der nachstehend angeführten Gleichung (1)
berechnet und bestimmt werden:
In der Gleichung steht das Symbol K für die spezifische Wärme oder
Stoffwärme (in diesem Falle ist die spezifische Wärme K für Luft ≈ 1.40).
Weil das Ende des Entleerungsrohres 34 zur Atmosphäre hin geöffnet
ist, wird der Gegendruck oder Staudruck der Düse gleich P₂ = 1 (kg/cm²).
Wenn der Wert von Ps0 unter Verwendung der Gleichung (1) berechnet
und bestimmt werden soll, und zwar mit Pc = P₂, dann wird Ps0 wie
folgt berechnet und bestimmt:
Ps0 = 1.89 (kg/cm² = 18.9 (Meter Wassersäule).
Bei einer mehrstufigen Pumpenturbine ist im allgemeinen eine erzwungene
Druckhöhe oder ein erzwungener Druck von mindestens 20 m
vorgesehen. Der kritische Druck Pc beträgt dann in jeder Druckstufe
Pc < P₂.
Aus diesem Grunde ist auch Strömungsgeschwindigkeit GS (Kg/s), der
aus der Düse austretenden Luft begrenzt durch die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft im engsten Querschnittsbereich der Düse. Die
Strömungsgeschwindigkeit GS wird an dieser Stelle deswegen mit
nachstehend angeführter Gleichung (2) bestimmt:
In die Gleichung eingesetzt sind: Ac für den Querschnittsbereich an
der engsten Stelle, r für das spezifische Gewicht von Luft und g
für die Erdbeschleunigung.
Die Entlüftungszeit wird deshalb mit der nachstehend angeführten
Gleichung (3) bestimmt und berechnet, wobei für diese Zeit t eingesetzt
wird:
In diese Gleichung sind die nachstehend angeführten Größen eingesetzt:
Bei einem idealen Gas gilt:
Ps0 · V = R · T₀ = konstant.
Damit aber ist verständlich, daß die Entlüftungszeit t in jeder
Druckstufe dem Volumen V der vorhandenen Luft proportional ist.
Das Auslaßventil 34V wird aus diesem Grunde dann geöffnet, wenn
das Volumen VH der in dem Läufergehäuse 5 der Hochdruckstufe vorhandenen
Luft gleich dem Volumen VL der in dem Läufergehäuse 6 der
Niederdruckstufe vorhandenen Luft wird, wobei die beiden Entlüftungsvorgänge
aus den zuvor beschriebenen Gründen zur gleichen Zeit
stattfinden.
Bei dem mit Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel wird der
Zustand des sich einstellenden Gleichgewichtes zwischen dem Volumen
VH und dem Volumen VL von einem Meßrohr 51 erfaßt und gemessen. Von
dem Meßrohr 51 wird die jeweils zutreffende Position des Gleichgewichtes
zwischen Volumen VH und VL dadurch gemessen und erfaßt, daß
die Oberfläche des von dem Außenumfang des Läufers 2 der Hochdruckstufe
aus nach innen strömenden Wassers kontrolliert wird. An der
Stelle des Meßrohres kann aber auch ein auf Druck ansprechender
Schalter für das Messen und Erfassen der Gleichgewichtsposition
zwischen Volumen VH und VL verwendet werden, der dann die Veränderungen
des statischen Druckes in der zum Läufer 2 der Hochdruckstufe
gehörenden Läufergehäuses mißt und überwacht.
Wenn darüber hinaus die erzwungene Druckhöhe sich stark verändert,
weil sich der Wasserspiegel im unteren Reservoir verändert, können
an mehreren Radialpositionen im Läufergehäuse mehrere Meßrelais
verwendet werden, d. h., in der zum Läufer der Hochdruckstufe gehörenden
Läufergehäuse, wobei dann eines der Meß- und Überwachungsrelais
zum Messen des statischen Druckes in der Ablaufleitung 17
verwendet wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Anfahren einer mehrstufigen Pump-Turbine in den
Pumpbetrieb mit folgenden zeitlich nacheinander angeordneten
Schritten:
- a) Schließen der Leitschaufeln (10) der Hochdruckstufe;
- b) Einspeisen von Druckluft in das Gehäuse (5, 6) und Belüften des Gehäuses (5, 6);
- c) Anfahren des Läufers (2, 3);
- d) Abführen der Druckluft aus dem Gehäuse (5, 6) über Entlüftungsleitungen (28, 30; 31, 33, 34),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abführen der Druckluft auf folgende Weise erfolgt:
daß das Abführen der Druckluft auf folgende Weise erfolgt:
- e) erstes Abführen der Druckluft ausschließlich über die Entlüftungsleitung (28, 30) während des Flutens der Pump- Turbine von der Niederdruckstufe über einen offenen Verbindungsweg (20) in die Hochdruckstufe;
- f) während des Flutens Erfassung des im Gehäuse (5) der Hochdruckstufe vorhandenen restlichen Luftvolumens über eine Meßleitung (51) und ein Meßgerät (52) und Vergleich der Luftvolumina (VH und VL);
- g) anschließend, wenn (VH = VL), gleichmäßiges Abführen der restlichen Druckluft aus dem Gehäuse (5) und dem Gehäuse (6) über die Entlüftungsleitungen (31, 33, 34 bzw. 28, 30) der jeweiligen Stufe.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Flutens der Stand des sich in der Läuferkammer
(5) der Hochdruckstufe von außen nach innen bewegenden Wassers
erfaßt wird (51, 52).
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Flutens der statische Druck in der Läuferkammer
(5) der Hochdruckstufe gemessen und überwacht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Wasserstand oder den statischen Druck in der
Läuferkammer (5) der Hochdruckstufe die endgültige Entlüftung
des Läufergehäuses (6) der Niederdruckstufe über ein Entlüftungsventil
(34V) bewirkt wird (52, 33, 34).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP13951879A JPS5664161A (en) | 1979-10-29 | 1979-10-29 | Operating method of multistage water pump turbine |
JP7247080A JPS57364A (en) | 1980-05-30 | 1980-05-30 | Exhauster in multiplestage hydraulic machinery |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3040468A1 DE3040468A1 (de) | 1981-05-07 |
DE3040468C2 true DE3040468C2 (de) | 1993-05-27 |
Family
ID=26413602
Family Applications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KABUSHIKI KAISHA TOSHIBA, KAWASAKI, KANAGAWA, JP |
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D2 | Grant after examination | ||
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