DE3033846C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stanzvorrichtung mit einer
Stanzanordnung, die insbesondere der Verbesserung der Justie
rung von Filmen und Druckplatten während der Herstellung der
Druckplatten vor dem Pressen dient.
Besonders bei Farbdruckverfahren ist eine derartige konsisten
te Justierung erforderlich, da alle vier
Druckplatten mit ihren Druckflächen präzise zueinander justiert
sein müssen, um Farbüberschneidungen an den Rändern von
Farbabgrenzungen zu vermeiden, wodurch eine schwache Farb
abgrenzung auf dem resultierenden Farbdruck bedingt wäre.
Die schwierigen Probleme einer solchen Justierung werden
in den australischen Patentschriften 4 04 967 und 4 62 212
eingehend diskutiert und im folgenden wird darauf Bezug ge
nommen.
Bei der Herstellung von Offset-Druckplatten sind verschie
dene komplexe Verfahrensschritte durchzuführen, um pro
Druckfarbe einzelne Filmblätter zu schaffen, welche so
dann direkt auf die Druckplatte belichtet werden.
Im allgemeinen sind dabei folgende Verfahrensschritte vorge
sehen:
- 1. Ein Strichnegativ wird von der Vorlage in der gewünschten Größe fotografiert.
- 2. Vier Farbauszüge werden entweder durch eine Kamera, einen Vergrößerer oder elektronische Abtasteinrichtungen herge stellt und pro Farbe als Einzelblatt mit einer der Reproduk tion entsprechenden Größe bereitgestellt, entweder als Farb transparent oder als Farbdruck oder dergl.
- 3. Unter Benutzung eines vorbestimmten layouts als Führung wird ein Blatt Klarfilm auf ein Koordinatenblatt gebracht und ein Kolumnenmaß wird angefertigt. Justier-, Zentrier-, Abgleichungs-, Knick- und Perforationsmarkierungen werden hinzugefügt, wobei dieser Schritt zur korrekten Bestimmung der Form- und Winkelabmessungen erforderlich ist.
- 4. Die Strichnegative werden auf ein anderes Blatt Klarfilm positioniert, das in dieselbe Konfiguration wie das Kolumnen maß gestanzt wurde, so daß mittels Justierstiften alle Blätter perfekt zueinander justierbar sind.
- 5. Falls Umkehr-Negative erforderlich sind, wird ein Blatt von lichtabhaltendem Papier gestanzt, bzw. die rele vanten Umkehrungen werden aus Papier ausgeschnitten, und das mit der Papiermaske durch das System von Justierstiften justierte Strichnegativ wird sodann in einem Vakuumkontakt rahmen mit einem Blatt von nicht belichtetem Film in Kontakt gebracht, das ebenso gestanzt ist und während der Belichtung durch die Justierstifte positioniert wird. Dieser belichtete Film wird sodann entweder manuell oder automatisch entwickelt.
- 6. Dort wo Farbkörnungen an andere Farbkörnungen anstoßen oder Farbabstufungen aneinander angrenzen, werden Eingren zungen und Aufweitungen erzeugt, um eine bestimmte Genauigkeit beim Herstellen des endgültigen Films zu ermöglichen. Bei normalen Arbeitsschirmen wird eine Liniendichte von 150 Linien pro Inch benutzt, manch mal sind auch 200 Linien pro Inch vorgesehen und die Genauig keit entspricht einer Linie von Punkten.
- 7. Masken werden von Hand ausgeschnitten, wobei ein Material verwendet wird, das beim Schneiden der Emulsion mit einer scharfen Klinge von seiner Klarfilmbasis abzuziehen ist.
- 8. Der endgültige Film wird von Hand hergestellt, indem eine Vielzahl von Belichtungen auf einen fotografischen Film aufgebracht wird, um ein endgültiges Filmblatt zu erhalten, das alle erforderlichen Elemente enthält, einschließlich vier Farbträger, Farbabstufungen, Umkehrungen, Abgrenzungen, Aufweitungen, Linienkopie und Zentrier-, Abgleich-, Faltungs- und Perforationsmarkierungen.
- 9. Der endgültige Film (im Falle eines Vierfarbprozesses) wird sodann geprüft, entweder durch chemische Prüfmethoden oder es werden Druckplatten hergestellt und Farbprüfungen durchgeführt.
Je nach Schwierigkeitsgrad der betreffenden Reproduktion
kann zur Herstellung des endgültigen Negativs oder Positivs
eine Vielzahl von Belichtungen erforderlich sein. Es ist
deshalb von größter Bedeutung, daß die Justierung der ver
schiedenen Komponenten absolut zuverlässig gewährleistet
ist. Aus diesem Grunde wird ein Stanz-Justierungssystem
verwendet. Solche Stanz-Justierungssysteme können ver
schiedene Formen annehmen und weisen verschiedenartige
Stanzloch-Konfigurationen auf.
Die Mehrzahl der im Dunkelraum, bzw. vor der Druckplatten
benutzung, verfügbaren Stanz-Justiersysteme sieht ein
rundes Loch (oder eine Vielzahl von runden Löchern) auf
einer Seite einer zentralen Position und ein Schlitz-Loch
auf der anderen Seite dieser zentralen Position vor. Eine
Schwäche derartiger Systeme liegt darin, daß durch den in
dem runden Loch plazierten Justierstift zwar eine optimale
Justierung zum Stift hin und von ihm weg gewährleistet ist,
während jedoch ein Fehler bei der vakuumbeaufschlagten An
saugung des Blattes in Richtung des Schlitz-Stiftes statt
findet. Dieser Fehler multipliziert sich durch die Vielzahl
der im Herstellungsverfahren vorgesehenen einzelnen Arbeits
gänge bzw. Materialien. Jedes Material, ob Papier, Klarfilm,
fotografischer Film etc. hat seine eigene
Abmessungs-Stabilität, die jeweils durch Temperatur und
Feuchtigkeit verschiedenartig beeinflußt ist. Ein weiteres Problem herkömmlicher Stanzvorrichtungen liegt
darin, daß zwar entlang der Stanzseite des Filmes bzw. Mate
rials (normalerweise die längere Seite) eine Justierung
erfolgt, während die Justierung der kürzeren Seite nicht
kontrolliert ist.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Stanzvorrichtung zu schaffen,
durch die diese Fehler und Nachteile reduziert werden.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Stanzvorrichtung gelöst durch
zumindest einen zentralen Rundloch-Stanzstempel an einem
Rand; zumindest jeweils einen Schlitzloch-Stanzstempel an gegen
überliegenden Seiten des zentralen Stanzstempels, die je
weils gleichen Abstand vom zentralen Stanzstempel haben; einen
einstellbaren Stanzstempel, der senkrecht zum genannten
Rand bewegbar und symmetrisch in bezug auf den zentralen
Stanzstempel und die Schlitzloch-Stanzstempel angeordnet
ist; und Platten-Stanzeinrichtungen, die koordiniert mit
der Betätigung der Stanzstempel am Rand einsetzbar sind.
Dadurch also, daß die erfindungsgemäße Stanzung ein rundes
Loch im Zentrum und links und rechts davon Schlitz-Löcher
vorsieht, kann sich jede Verschiebung in der Justierung
gleichmäßig vom Zentrum wegbewegen. Weiterhin sieht die
Erfindung einen einstellbaren Stift bzw. eine einstellbare
Stanzung vor. Diese zusätzliche Stanzung kann z. B. auf einer
rechtwinklig von der Frontal-Stanzlinie abstehenden Linie,
unabhängig von der Hauptstanzung, erfolgen.
Im einzelnen sieht der Stanzvorgang folgende Schritte vor. Das zu stan
zende Material wird auf der rückwärtigen Unterlage in der
Stanze abgelegt und durch die Betätigung z. B. eines Hand
griffes wird die Hauptstanzung durchgeführt, wobei ein
Verschluß- oder Druckriegel den Schneidern vorangeht, um
den Film eben und planparallel über dem Stanzkopf zu halten,
und das Material nach der Stanzung durch die Schneider in der
Stanzform festgehalten wird. Die einstellbare bzw. verschieb
bare Einheit wird sodann in die der Filmgröße entsprechende
Position gebracht und ein einzelnes Loch, vorzugsweise ein
Schlitz-Loch, wird gestanzt. Daraufhin wird der gestanzte
Film in einen Vakuum-Kontaktrahmen gebracht, die Justier
stifte werden durch die Löcher geführt, die Anordnung wird
über dem Film plaziert und durch die Stifte lokalisiert,
ein Deckblatt wird darübergelegt und nachdem mittels Vakuum
ein vollständiger Kontakt erreicht ist, wird eine Belichtung
durchgeführt. Diese Belichtung wird je nach der zur Er
reichung des endgültigen Resultats erforderlichen Anzahl
von Zwischenstufen wiederholt, wobei das Material durch
die aus dem Film herausragenden Justierstifte lokalisiert
wird. Der vollständig belichtete Film wird sodann ent
wickelt und dieser Arbeitsgang wird entsprechend der Gesamt
zahl der zu druckenden Farben wiederholt.
Obwohl man annehmen möchte, daß die beschriebene Vorrichtung
eine präzise Justierung gewährleistet, sind noch weitere
Schwierigkeiten vorhanden. Die zur Zeit benutzten Druckma
schinen weisen verschiedenartige Stanz-Justiersysteme auf,
die ihren Platten-Zylindern oder Platten-Trägern ange
paßt sind, um die Platte korrekt zu positionieren, da die
Positionierung der Platte von ausschlaggebender Bedeutung
für die Qualität des Erzeugnisses ist und eine nicht korrekt
positionierte Platte Zeit- und Materialverschwendung nach
sich ziehen kann.
Damit der endgültige Film dem Stanzsystem der betreffenden
Druck-Presse entspricht, ist ein Träger erforderlich, der hierzu mit dem
betreffenden Stanzsystem gestanzt wird. Auf dem Träger wird eine
Linie gezogen, um Klemmrand-Faltungen und Doppel-Schnei
dungen anzuzeigen. Mittels Klebeband werden sodann die
Negative auf dem Träger angebracht, wobei die "falsche" Be
schichtung nach oben weist. Dann wird der Träger herumge
dreht und ein Stück aus ihm herausgeschnitten, um die
Löcher im gestanzten Film freizulegen und ein Loch oder
eine Nase werden entweder mittels Klebeband auf der Rück
seite des Trägers angebracht oder mit doppelseitig beschich
tetem Klebeband befestigt.
Nachdem dies durchgeführt wurde, können die Negative oder
Positive entfernt werden und alle Negative oder Positive,
die mit der gleichbleibenden Stanz-Konfiguration herge
stellt wurden, können an dem Träger angebracht werden,
um Druckplatten herzustellen, wobei jedes Negativ nach der
Belichtung der Platte ausgewechselt und durch ein nächstes
Negativ mittels der Justierstifte am gleichen Ort ersetzt
wird. Der letztgenannte Arbeitsschritt ist nicht nur
zeitraubend, sondern kann auch die Justierung des endgültigen
Abbildes bzw. der Druckplatte ungünstig beeinflussen. Weiter
hin ist durch ihn eine zusätzliche Oberfläche für Staub
bzw. Kratzer gegeben und für den Fall, daß in der Zukunft
eine Wiederholung bzw. Änderung des Druckes, mit weniger
als dem gesamten Satz von Druckplatten, erforderlich ist,
gewährleistet das Trägersystem keine absolute Zuverlässig
keit, da Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen die
Position der Nasen oder Löcher auf dem Träger beeinflußt
haben könnte.
Durch die genannte erfindungsgemäße Vorrichtung kann der
endgültige Film entsprechend der Justier-Konfiguration der
Druckpresse gestanzt werden. Dieser Einsatz einer einheit
lichen Stanz-Konfiguration zur Erzeugung des gestanzten
Filmes, der gestanzten Probeabzüge und gestanzten Druck
platten erleichtert die Prüfung der Position des Abbildes
vor der Drucklegung wesentlich, wobei der maßgebliche Rand
der Probe der gleiche ist wie der maßgebliche Rand der
Druckplatte.
Weiterhin erlaubt es die symmetrische Stanzung, doppel
seitige Proben mit großer Genauigkeit zu positionieren.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung im
einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt
die einzige Figur ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Stanz-Konfiguration.
Eine bevorzugte Stanze zur Erzeugung der dargestellten
Konfiguration ist z. B. eine von Hand bedienbare Vorrichtung,
die die dargestellten Löcher und Schlitze in alle Materia
lien zu schneiden vermag, die in der Druckindustrie vor dem
Einsatz der Druckplatten bzw. Zylinder Verwendung finden.
Bei Betätigung des Handgriffs oder Hebels wird mittels
eines exzentrischen Nockens Druck auf die verschiedenen
Schneid- bzw. Stanzköpfe übertragen, die abwärts durch das
zu stanzende Material gegen eine Widerlager-Platte gedrückt
werden. Bei einer solchen Betätigung des Hebels bzw. Hand
griffs bewegt sich unterhalb der Schneid- bzw. Stanzköpfe
ein flacher Riegel bzw. eine Druck-Scheibe, die auf dem
zu stanzenden Material aufliegt und dieses flach andrückt.
Nach der Stanzung werden die durch Federn beaufschlagten
Stanz- bzw. Schneidköpfe festgehalten und können durch zu
sätzlichen Druck auf den Handgriff bzw. Hebel gelöst werden.
Die Stanz- bzw. Schneidteile sind auf einer flachen Einheit
montiert, in deren Mitte eine Schiene oder dergl. angebracht
ist, die dem einzelnen, von Hand bedienbaren Schneider bzw.
Stanzer gestattet, rechtwinklig in bezug auf die Stanz
einheit nach unten zu gleiten.
Die in der Zeichnung gezeigte Stanz-Konfiguration stellt
die linke Seite einer Stanzung dar, deren Spiegel-Umkehrung
der rechten Seite entsprechen würde. Aus diesem Grunde
ist die Stanzung vollständig symmetrisch.
Wie in der Zeichnung dargestellt, ermöglicht das zentrale
runde Loch 10 zusammen mit den Schlitz-Löchern 11, die
beiderseits des zentralen Loches 10 vorgesehen sind, eine
gleichmäßige Expansion und Kontraktion beiderseits der
zentralen Position. Zusätzlich erlaubt der einstellbare
Schlitz 12 die Filmexpansion und -kontraktion
quer zur Richtung der Schlitz-Löcher 11. Die verbleibenden
Stanzlöcher 13 koinzidieren mit verschiedenen Stanzsystemen,
die gleichzeitig mit den Löchern 10, 11 ausgeformt werden.
Daß ein vakuumbeaufschlagtes System einen verbesserten
Kontakt zwischen den Filmen gewährleistet und die erfindungs
gemäße Justierung fördert, braucht nicht näher betont zu
werden.
Claims (4)
1. Stanzvorrichtung mit einer Stanzanordnung, gekennzeich
net durch zumindest einen zentralen Rundloch-Stanzstempel
an einem Rand; zumindest jeweils einen Schlitzloch-Stanz
stempel an gegenüberliegenden Seiten des zentralen Stanz
stempels, die jeweils gleichen Abstand vom zentralen Stanz
stempel haben; einen einstellbaren Stanzstempel, der senk
recht zum genannten Rand bewegbar und symmetrisch in bezug
auf den zentralen Stanzstempel und die Schlitzloch-Stanz
stempel angeordnet ist; und Platten-Stanzeinrichtungen, die
koordiniert mit der Betätigung der Stanzstempel am Rand ein
setzbar sind.
2. Stanzvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Hand-Bedienungseinrichtungen.
3. Stanzvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
maschinengetriebene Bedienungseinrichtungen.
4. Stanzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch vakuumbeaufschlagte Einrichtungen zum
Anziehen bzw. Ansaugen des zu stanzenden Materials.
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