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Sitzmöbel mit verschwenkbarer Rückenlehne
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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit verschwenkbarer Rückenlehne
und verschwenkbarer Sitz fläche, wobei Rückenlehne und Sitzfläche in unterschiedliche
Winkelstellungen im Verhältnis zueinander verschwenkbar sind und die Anlenkachse
der Rückenlehne an der Sitzfläche im Verhältnis zur Anlenkachse der Sitzfläche am
Gestell zurückgesetzt liegt und mit der Verstellung der Sitzfläche verlagerbar ist,
wobei vorzugsweise zwischen einer weiteren, weiter zurückgesetzten und etwas tiefer
liegenden Anlenkachse an der Rücken lehne und einem vorderen Teil des Sitzmöbels
ein Eer'ereleinent wie Gasfeder, Druckfeder oF.dgl. angeordnet ist.
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Derartige Sitzmöbel sind an sich bekannt. Der wesentliche Nachteil
dieser vorbekannten Sitzmöbel besteht darin, daß die Schwerpunktlage des Benutzers
eines solchen Sitzmöbels relativ weit hinten liegt und daß es schwierig ist für
den Benutzer, den Sitz zu beherrschen und ihn aus einer Liegestellung mit angehobenem
Sitzteil wieder in eine Normalstellung zu bringen.
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Um dies durchzuführen, müssen oft schwierige Bewegungen ausgeführt
werden, die insbesondere älteren Menschen Schwierigkeiten machen.
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Die technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin,
daß bei angehobener Sitzfläche der Bewegungswinkel der Lehne begrenzt ist, wobei
der Winkel der Begrenzung von der Winkelstellung der Sitzfläche abhängig ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß unter der Sitzflächenebene
am Gestell des Sitzmöbels im Schwenkbereich der Rücken lehne bzw. eines Auslegers
desselben liegend ein nach hinten auskragender Anschlag angeordnet ist. Dadurch
wird verhindert, daß die Schwerpunktlage der sitzenden Person allzu sehr nach hinten
verlagert wird, weil bei angehobener Sitzlage zwangsläufig mindestens ein stumpfer
Winkel zwischen Sitzfläche und Rückenlehne vorhanden ist, niemals aber ein gestreckter
Winkel, wodurch der Sitz vom Benutzer besser beherrschbar ist und der Sitz vom Benutzer
leichter wieder in Normallage gebracht werden kann, ohne den Sitz zu verlassen und
ohne schwierige Bewegungen auszuführen.
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Dabei ist es durchaus möglich, bei nicht angehobener Sitzfläche den
Bewegungswinkel der Rücken lehne auf 900 zu bringen und sie in die Horizontale zu
verschwenken, wobei aber der Anschlag verhindert, daß die Rückenlehne nicht mehr
als 900 geschwenkt werden kann, so daß also kein überst reckt er Winkel zwischen
Rücken lehne und Sitzfläche eingestellt werden kann.
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Die zwangsläufige Verbindung der Bewegungen von Sitzfläche und Lehne
hinsichtlich der Begrenzung ihres Bewegungsweges ist damit gewährleistet.
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Ein weiterer, wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, daß
der Anschlag eine obere Schrägfläche aufweist, die als Anschlag- und Aufsetzfläche
dient. Gegen diese Schrägfläche des Anschlages lehnt sich das Rückenlehnenteil oder
ein Ausleger desselben an und kann darauf gleiten, bis das Sitzmöbel die vom Benutzer
gewünschte Position eingenommen hat bzw. besteht die Möglichkeit, daß ein an der
Rückenlehne angeordneter Ausleger sich satt auf die Schrägfläche es Anschlages aufsetzt
und damit eine weitere Verstellung des Sitzmöbels verhindert.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung rargestellt.
Es zeichen: zig 1 ein Sitzmöbel in Seitenansicht, Fig. 2 ein Sitzmöbel in Seitenansicht,
schematisiert gezeigt, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III - III er Fig. 2,
Fig. 4,5,6 unterschiedliche Positionen des entscheidenden Gelenkbereiches in Seitenansicht,
schematisch dargestellt.
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Das erfindungsgemäße Sitzmöbel 1 weist ein Gestell 10 auf, das bei
den dargestellten Ausführungsbeispielen aus einer Fußplatte 11 od.dgl. und zwei
senkrechten Stützen 12 besteht. Statt einer ßplatte 11 kann eine U-Form oP.Pgl.
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gewählt werden und die senkrechten Stützen können auf beliebige Art
und Weise miteinander verbunden sein.
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Weiterhin ist eine Sitzfläche 13 vorhanden und eine Rückenlehne 14
sowie beim dargestellten Ausführungsbeispie'l noch ein Fußteil 15, wobei die Teile
13, 14, 15 gepolstert sein können.
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An der Sitzfläche 13 kann am unteren Zargenrahmen 113 oder einer entsprechenden
Platte eine Halterung 2 befestigt sein, die Anlenkachsen 20, 21 und 22 für Federelemente
30, 31 und 32 trägt. Als Federelemente sind Gasfedern dargestellt. Das Federelement
30 greift eine Halterung 4.des Fußteiles 15 an in einem Gelenkpunkt oder einer Anlenkachse
40, so daß die Gasfeder zwischen den Anlenkachsen 20 und 40 arbeitet.
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Die Sitzfläche 13 ist mit dem Fußteil 15 über ein Gelenk 5 verbunden.
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Die Sitzfläche 13 bzw. deren Zargenrahmen 113 od.egl. ist über ihre
bzw. seine Anlenkachse 50 an der Stütze 12 hinaus verlängert, und zwar starr verlängert
und greift gelenkig in eine Anlenkachse 51 die Rückenlehne 14 an, so daß die Anlenkachse
51 er Rückenlehne 14 an der Sitzfläche 13 im Verhältnis zur Anlenkachse 50 der Sitzfläche
13 am Gestell 10, genauer an den Stützen 12 zurückgesetzt liegt.
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Somit ist die Anlenkachse 51 mit erstellung der Sitzfläche in Pfeilrichtung
verlagerbar. Zwischen einer weiteren, weiter zurückgesetzten und etwas tiefer liegenden
Anlenkachse 52 und einem vorderen Teil des Sitzmöbels, nämlich der Halterung 2,
ist das Federelement 31 angeordnet.
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Unter der Sitzflächenebene ist am Gestell des Sitzmöbels, und zwar
an den vertikalen Stützen 12, im Schwenkbereich der Rückenlehne 14 bzw. eines Auslegers
114 derselben liegend ein nach hinten auskragender Anschlag 6. Dieser Anschlag 6
kann eine vielzahlige Formgebung haben. Er weist vorzugsweise eine obere Schrägfläche
60 auf, die als Anschlag- und Aufsetzfläche dient. Auf diese kann sich der Ausleger
114 der Rückenlehne 14 satt auflegen, wie in weiteren Ausführungsbeispielen gezeigt.
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Bei Anhebung der Sitzfläche 13 bzw. des Zargenrahmens 113, beispielsweise
durch die Gasfeder 32, die, wie alle andern Gasfedern als bedienbare Gasfedern ausgebildet
sein kann, verlängert sich der Weg zwischen der Anlenkachse 22 und der Anlenkachse
23, die im unteren Bereich der Stütze 12 liegt, wodurch die Sitzfläche in Pfeilrichtung
A hochgeschwenkt wird. Dabei bewegt sich die Anlenkachse 51 in Pfeilrichtung B,
weil der Zargenrahmen 113 über seine Verlängerungslaschen 213 die Anlenkachse 51
absenkt. Die Verlängerungslaschen 213 sind seitlich dem Zargenrahmen 113 bzw. der
Sitzfläche 13 zugeordnet und etwas nach oben gekrümmt. Das gesamte Sitzteil wirkt
somit als doppelarmiger Hebel, der um die feste Anlenkachse 50 schwenkt. Durch diese
Verschwenkung wird auch die Anlenkachse 52 abgesenkt und die Unterfläche 214 kann
sich, je nach Verschwenkungsgrad, auch durch die Gasfeder 31 satt auf die obere
Schrägfläche 60 des Anschlages 6 aufsetzen.
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In den Fig. 2 und 3 ist das Ausführungsbeispiel der Fig.
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schematisiert näher dargestellt, und zwar ohne Polster, nur als Rahmengestell,
jedoch ohne Fußteil 15. Hier wird auch deutlich, daß an der Rückenlehne 14 ein Ausleger
114 befestigt sein kann und zwar im rechten Winkel zum Verlauf der Rückenlehnc 14,
wobei sich wiederum rechtwinklig nach unten Befestigungslaschen 314 erstrecken,
die von der Gasfeder 31 die Kolbenstange 131 zwischen sich aufnimmt, und zwar in
der Gelenkachse 52. Die Gelenkachsen 50 und 51 liegen hier auf einer Ebene und die
Gelenkachse 52 unterhalb des Auslegers 114 in der Befestigungslasche 314 liegt unterhalb
der gesamten Rückenlehne 14, so daß die Gasfeder 31 fast horizontal liegt.
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Der Schnitt ist geführt durch die Kolbenstange 131 und die Kolbenstangen
132, da hier angenommen ist, daß zwei Gasfedern 32 parallel zueinander liegen, was
nicht unbedingt erforderlich ist.
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In den Fig. 4 bis 6 sind untersciedliche Positionen gezeigt zwischender
Sitzfläche 13 und der Rückenlehne 14. Fig. 4 zeigt die gestreckte Lage. Der Ausleger
114, der rechtwinklig nach unten abgewinkelt ist, stützt sich mit einer Ecke auf
der Oberfläche 60 des Anschlages 6 ab und verhindert, daß die Rückenlehne 14 weiter
als über 1800 hinaus nach unten abgeknickt wird.
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Fig. 5 zeigt eine Position, bei der die Sitzfläche 13 bereits angehoben
ist, wodurch sich die Anlenkachse 51 zwischen Sitzfläche und Rückenlehne abgesenkt
hat, zumal hier ganz deutlich wird, daß die Sitzfläche 13 bzw. ihr Zargenrahmen
113 einen doppelarmigen Hebel bildet und der Aufsetzpunkt des Auslegers 114 ist
auf der Schrägfläche 60 bereits heruntergegliten. Durch die Reibung zwischen diesen
Teilen kann diese Position gehalten werden.
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Fig. 6 zeigt die maximale Winkel stellung zwischen Sitzfläche 13 und
Rückenlehne 14. Hier hat sich der Ausleger 114 mit seiner Unterfläche 114' satt
auf die obere Schrägfläche 60 aufgesetzt. Durch Verlagerung des.Körpergewichtes
nach vorn ist es für den Benutzer möglich, die Position der Fig. 5 zurückzuerhalten
oder gar die Position der Fig. 4. Die Gasfeder- oder Druckfederanordnung ist in
diesen Figuren fortgelassen.
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Es wird dadurch ersichtlich, daß das Prinzip auch funktioniert, wenn
beispielsweise in der Anlenkachse 50 ein bedienbares Rast gelenk vorhanden ist.
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Wie aus den Ausführungsbeispielen ersichtlich, läßt sich der GePanke
der Erfindung vielfach variieren und auch designmäßig sehr unterschiedlich gestalten.
So können zwei Anschläge 6 parallel zueinander an parallel zueinanderstehenden Stützen
12 angeordnet sein, es besteht aber auch die Möglichkeit, wenn die Gasfederanor-nung
anders gelegt wird,mittig eine Stütze 12 anzuordnen mit nur einem Anschlag 6. Dieser
Anschlag 6 ist vorzugsweise jeweils als kräfteauffangendes Dreieck ausgebildet,
wobei die obere Schrägfläche 60 sich im Winkel von 450 von der hinteren vertikalen
Fleche der Stütze 12 abhebt und im rechten Winkel zur Stütze 12 jeweils unterstüftzt
wird. Die Ausbildung der Rückenlehne 14 als doppelrrmiger Hebel mit nach hinten
sich erstreckende Ausleger 114 muß in der Bemaßung derart ausgebildet sein, daß
bei einer nicht zu starken Rücklage der Rückenlehne 14 gemäß Fig. 6 die Unterfläche
114' des Auslegers 114 sich auf die obere Schrägfläche 60 des Anschlages 6 auflegt.