DE3032592C2 - Inhibitor für Formstoffmischungen, dessen Herstellung und dessen Verwendung - Google Patents
Inhibitor für Formstoffmischungen, dessen Herstellung und dessen VerwendungInfo
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Description
45
Die im Gießereiwesen /.B. im sogenannten Hot-Box-Vcifahren
verwendeten wann härtbaren Bindemittelsvsteme für Formsloffmischungen bestehen aus organischen
Kunstharzen wie Phenolharzen. Harnstoffharze!! und 1-uranharzen sowie Gemischen oder Mischkondcn- ■>»
satoren daraus und enthalten auch noch einen sauren Häriungskatalysator. damit die Formsloffmischungen
nach Herstellung der Kerne bzw. Formen und bei Wärmezufuhr möglichst rasch aushärten.
Als Härtungskatalysatoren sind starke Säuren bekaum,
und zwar sowohl starke Mineralsäuren wie Salzsäure. Phosphorsäure. Schwefelsäure etc. als auch starke
organische Säuren, wie sie /.B. die Benzolsulfonsäuren.
Xylolsulfonsäuren und Toluolsullbnsäuren darstellen.
Diese Säuren haben aber den Nachteil, daß sie auch M)
schon ohne Wärmezufuhr eine beginnende Härumgska-Uh se bewirken und dadurch die Lebensdauer der l-ormsioffiiiischtingen
stark herabsetzen, mit der Folge, daß Teile der Fortnstoffmisehuiigcn. die nicht schnell genug
verarbeitet worden sind, verloren gehen oder daß die hi
hergestellten Kerne bzw. Formen wegen einer eingetretenen ViM-Aushärtung des Bindemitlelsystems nicht mehr
die erforderlichen Festigkeitswerte erreichen.
Bei hoch-reaktiven bindemittelsysiemen kann dieser
Nachteil dadurch überwunden werden, daß anstelle der starken Säuren latente Härter eingesetzt werden, die erst
in der Hitze durch Zersetzung eine Säure freigeben und damit ihre volle katalytische Wirkung entfalten. Geeignet
und gebräuchlich für diesen Zweck sind die Ammoniumsalze starker Mineralsäuren, FeCl, und entsprechende
neutrale bis schwach saure Salze.
Die Lebensdauer der Formstoffmischungen kann weiterhin noch dadurch verbessert werden, daß der Mischung
(bzw. der wäßrigen Härterlösung) auch noch Inhibitoren zugesetzt werden, die zusätzlich dafür soreen,
daß die Härtungskatalyse erst oberhalb einer bestimmten Temperaturschwelle beginnt. Bei hoch-reaktiven Bindemittelsystemen
und Katalysatoren auf Salzbasis werden für diesen Zweck Harnstoff. Hexamethylentetramin sowie
primäre, sekundäre und tertiäre aliphatische und aromatische Amine eingesetzt, was durchaus zu brauchbaren
Ergebnissen führt. Auch substituierte Amine wie Trialkanolamine sind schon als Inhibitor vorgeschlagen
worden.
In neuerer Zeit sind Bindemittel mit geringem Fornialdehydgehall
entwickelt worden, um die Arbeitsplatzbelastung durch das bei der Herstellung der Kerne bzw. Formen
freigesetzte Formaldehyd auf MAK-Werte unterhalb 1 ppm zu senken und die Investitionen für Entsorgungsanlagen
zu vermindern. Naturgemäß sind solche Bindemittel mit geringem Formaldehydgehalt weitaus
reaktionsträger als die herkömmlichen Bindemittel mit höheren Formaldehydgchaltcn. so daß sie sehr starke
Katalysatoren benötigen. Beispielsweise sind Phcnolresole mit einem freien Formaldehydgehalt unter 1 % bis
0% und auch Furaiiharze mit Furfurylalkoholgehalten
von 70 % und mehr mit Katalysatoren auf Salzbasis nicht oder nur in c'ncni unbefriedigend langen Zeitraum aushärtbar,
sondern müssen mit einer freien starken Säure ausgehärtet werden.
Auch für Katalysatoren in Form einer freien starken Säure das sind die weiter vorn genannten Säuretypen
gibt es bereits Inhibitoren, und zwar sind dies die aromatischen Amine wie Anilin. Toluidin und deren Derivate,
insbesondere substituierte Aniline wie N-Äthylanilin, N-Hydroxyäthylanilin.
N.N-Dihydroxyäthylanilin, N-Butylanilin usw.. die zu befriedigenden Ergebnissen führen.
Ein gravierender Nachteil vieler Amine und gerade auch der aromatischen Amine ist jedoch deren Giftigkeit.
So stellen speziell Anilin und Toluidin sowie deren Derivate starke Haulgiftc dar, die die damit I antierenden
Personen gefährden. Der durch die Entwicklung der formaldchydiirmen
Bindemittel errungene Vorteil der geringen Arbeitsplatzbclastung wird hierdurch zumindest teilweise
wieder aufgehoben.
Die Aufgabe besteht darin, einen Inhibitor zur Verfugung
zu stellen, der ungiftig ist und der insbesondere bei den wärmehärtbaren Bindemittelsystemcn mit geringem
Formaldehydgehalt, die eine freie starke Säure als Katalysator benötigen, zum Einsatz gebracht werden kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Inhibitor mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Ansprüche 2 bis 5 betreffen die Herstellung des Inhibitors. Nach dem Anspruch 6 wird der Inhibitor bei
schwachreakiiven Bindemitlclsyslemen verwendet.
Überraschend wurde gefunden, daß Kondensationsprodukte gemäß dem Aspruch 1. die der Gruppe der
»Anilinharze« zugerechnet werden können, eine hervorragende Wirkung als Inhibitor besitzen, die deutlich besser
ist als die inhibierende Wirkung der entsprechenden freien Amine. Außerdem lassen sich derartige Konden-
sationsprodukte leicht in einem Überschuß an Säuren (bzw. auch an aliphatischen Alkoholen) in wasserlösliche
Form überführen, und weiterhin weisen sie die Giftigkeit der entsprechenden freien Amine nicht auf. Damit sind
alle Voraussetzungen für einen mangelfreien Einsatz dieser Kondensationsprodukte als Inhibitoren in der Gießereipraxis
gegeben.
Weiterhin wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Inhibitoren irreversibel sind. d.h. im Gegensatz zu den üblichen Katalysatoren können bei Neutralisation
keine Amine freigesetzt werden. Bei Neutralisation der die erfindungsgemäßen Inhibitoren enthaltenden Katalysatoren
wird vielmehr der Inhibitor als wasserunlösliche Masse abgeschieden und kann dann leicht beseitigt
werden. Diese Eigenschaft der erfindungsgemäßen Inhibitoren ist ein zusätzlicher wichtiger Vorteil bei der Allsand-
und Abfallbeseitigung in den Git-ßereien.
Die Umsetzung der Amine mit dem Aldehyd erfolgt in saurem Medium (pH-Werte von 2 und weniger) bei erhöhter
Temperatur (Bereich etwa 70 110c C) mit starken
Mincralsäuren oder starken organischen Sulfonsäuren als Kondensationskatalysator. Sie isl stark exotherm und
verläuft praktisch quantitativ. Das MoKerhiiltnis der
Ausgangsprodukte Amin: Formaldehyd wird dabei im Bereich 1 : 1 bis 1:4. vorzugsweise im Bereich 1: I bis 1 : 2
gehalten. Auch ein geringer Formaldchyd-Untcrschuß (Molverhältnis bis 1 :0.9) isl möglich, sofern darauf geachtet
wird, daß im Kondensationsprodukt keine Reste an nicht umgesetztem Amin verbleiben. Zweckmäßig ist
es. die als Kondensationskatalysatoren dienenden Säuren im Überschuß einzusetzen, damit das Kondensationsprodukt
unmittelbar in wasserlöslicher Form als mehr oder weniger viskose Masse (je nach dem Säureüberschuß)
anfällt. Bei geringeren Säuremengen isl das Kondensationsprodukt ein festes, sprödes Harz, das
durch nachträgliche Zugabe von zusätzlicher Säure ohne weiteres auch in die wasserlösliche Form überführt werden
kann, aber eine derartige Verfahrensweise ist weniger praktisch.
Besonders vorteilhaft ist es, den Säureüberschuß im
Inhibitor so zu bemessen, daß die Inhibitor-/Säurc-Mischung einen handelsfertigen Katalysator bildet bzw.
durch bloße Zugabe weiterer Bestandteile, wie Wasser und Harnstoff oder Hexamethylentetramin (als Aldchydfä'nger)
zu einem handelsfertigen Katalysator weiterverarbeitet werden kann. Dabei kann der Säureüberschuß
so bemessen werden, daß die Menge an eingesetzten aromatischen Aminen im fertigen Katalysator den
Wert von 10% nicht übersteigt. Dies ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, denn bei der bekannten Inhibierung
der Säure-Katalysatoren durch freie aromatische Amine war ein Aminanteil in der Größenordnung von
30% erforderlich. Im übrigen braucht der zur Herstellung eines fertigen Katalysators erforderliche Säureüberschuß
nicht die gleiche Säure zu sein, die bei der Herstellung des Inhibitors als Kondensationskatalysator diente,
sondern es kann auch z. B. mit Schwefelsäure (zweckmäßig in einem für die wasserlösliche Form des Inhibitors
ausreichenden Überschuß) kondensiert und dann mit eineranderen
Säure der fertige Katalysator hergestellt werden.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Inhibitoren kann
grundsätzlich bei allen warmhärtbaren Bindemittclsystemen auf der Basis organischer Kunstharze mit einer freien
Säure als katalysator erfolgen, aber insbesondere sind dieerfindungsgemäßen Inhibitoren geeignet für das sogenannte
Hot-Box-Vcrfahren unter Verwendung von formaldehvdarmcn
Bindemitteln. Auch ein Uinsat/ bei hoch-reaktiven Bindemittelsystemen in Verbindung mit
einem Katalysator auf Salzbasis ist möglich, wird in der Praxis aber weniger in Frage kommen, da für diese Systeme
andere ungiftige Inhibitoren zur Verfügung stehen. die billiger sind.
Nachfolgend werden die Herstellung und die Anwendung der erfindungsgemäßen Inhibitoren anhand von
Ausführungsbeispielen erläutert.
Herstellung der Inhibitoren
Inhibitor A
Inhibitor A
In ein Reaktionsgelaß mit vier Öffnungen für Rührer.
Thermometer. Rückflußkühler sowie Tropftrichter wurden 274g Hydroxyäthylanilin und 10g Schwefelsäure
75%ig vorgelegt und auf 80 850C erwärmt. Dann wurden langsam 244 g Formaldehydlösung 37%ig zugetropft.
Da die sofort einsetzende Reaktion stark exotherm verläuft, richtet sich die Zulaufmenge der Formaldehydlösung
nach der Temperatur im Reaktionsgelaß, die zwischen 85 100cC gehalten wurde.
Nach 30-40 Minuten war die Reaktion beendet und ein wasserunlösliches braunes Harz entstanden. Durch
Zugabe von 190 g Schwefelsäure wurde dieses Harz in eine wasserlösliche viskose Masse überführt. Die Zugabe
der Schwefelsäure kann erfolgen, solange sich das Harz
noch auf de- R^aktionstemperatur befindet, aber ebenso
auch nach erfolgter Abkühlung des Harzes.
Inhibitor B
In das beschriebene Reaktionsgefäß wurden 244 g Formaldchydlösung 37%ig vorgelegt und 200 g Schwefelsäure
75%ig langsam zugegeben. Die Temperatur stieg hierbei auf 45 50°C" an. Danach wurden 274 g Hydroxyäthylanilin
langsam zugetropft. Die exotherme Reaktion brachte das Reaktionsgut aul die gewünschte Reaktionstcinperatur
von 85 100°C. Die Zulaufmenge richtet sich
nach dem Temperaturanstieg des Reaktionsgutes, und die Reaktion benötigte ca. 30 Minuten. Danach wurde
die erhaltene viskose Masse abgekühlt.
Der Vorteil dieser Verfahrensweise liegt zum einen in
der Ausnutzung der exothermen Reaktion zur Aufhcizung
des Reaktionsgutes, zum anderen wird durch den vorgegebenen Überschuß an Schwefelsäure die wasserunlösliche
Phase des KondensationsproduLles umgangen.
Inhibitor C
In das beschriebene ReaktionsgeläLS wurden 154g Wasser und 100g Paraformaldehvd 90-91% vorgelegt
und 200g Schwefelsäure 75 %ig langsam zugetropft. Danach wurden langsam 200 g Hydroxyäthylanilin zugegeben,
wobei die Temperatur auf ca. 85" C anstieg. Die Zulaufmenge richtet sich nach dem Temperaturanstieg
des Reaktionsgutes. Die Temperatur wird zweckmäßig bei 85-100"C gehalten. Die Zulaufgeschwindigkeit kann
bO bei gleichzeitiger Kühlung des Reaktionsgefäßes auch
erhöht werden. Nach Beendigung der Reaktion wurde die erhaltene Masse abgekühlt. Diese Masse war ebenso
wie beim Inhibitor B wasserlöslich.
Inhibitor D
In das beschriebene Reaktionsgelaß wurden eine Lösung
von 2^4g Hydmxyiithylaniliii. 200g Wasser und
50g Schwefelsäure vorgelegt und bei einer Temperatur
von 85-lüO°C langsam 486g Formalin 37%ig zugegeben. Nach 30-45 Minuten war die Reaktion beendet, und
die erhaltene wasserlösliche Masse wurde abgekühlt.
Inhibitor E
In dem beschriebenen Reaktionsgelaß wurde eine Mischung von 137g Hydroxyälhylanilin, 93g Ani'in. 10g
Schwefelsäure 75%ig und 100g Wasser auf 85-950C erhitzt.
Dj.m wurden langsam 180 g Formalin 37%ig zugegeben.
Nach 20-40 Minuten war die Reaktion beendet, und die erhaltene wasserlösliche Masse wurde abgekühlt.
Inhibitor F
In dem beschriebenen Reaktionsgefäß wurde eine Mischung von 244 g Formalin 37%ig. 80 g Schwefelsäure
75%ig und 200 g Wasser auf 80-85= C e-hitzt. Dazu wurden langsam 18b g Anilin zugegeben, wobei die Reaktionstemperatur
bei 85 100cC gehalten wurde. Nach 40-60 Minuten war die Reaktion beendet, und die erhaltene
wasserlösliche Masse wurde abgekühlt.
Die so hergestellten Inhibitoren wurden einer Infrarotspektralanalyse
im Vergleich zu den Ausgangsstoffen unterzogen. Die chaiakterisiischen Peaks der Ausgangsstoffe,
wie sie im »Aldrich Library of Infrared Spektra« (2. Ausgabe 1975. Herausgeber: Aldrich Chemical
Comp.. Charles J. Pouchert) angegeben sind, wurden nicht mehr aufgefunden. Dies bedeutet, daß die Llniset-/ung
der Aniline in alien Fällen quantitativ erfolgt ist.
Anwendungsbeispiele
Mit Schwefelsäure als Härtungskatalysator und den Inhibitoren A D. E und F wurden »inhibierte Katalysatoren«
hergestellt, deren Wirksamkeit kerntechnisch überprüft wurde. Die Inhibitoren B und C sind dem
Inhibitor A praktisch gleich, sie unterscheiden sich davon nur in der Herstellungsweise und wurden deshalb in die
Überprüfung nicht mit einbezogen.
Sechs Beispiele für die Zusammensetzung der inhibierten Katalysatoren sind in der beigefügten Tabelle 1 zusammengefaßt.
Die darin angegebenen Werte sind Gewichtsteile. Die Beispiele 14 sind erfindungsgemäß,
während die Beispiele 5 und 6 nichterfiridiüigsgeinäße
Vergleichsbeispiele sind, bei denen freies, nicht mit Formaldehyd
umgesetztes N-Hydroxyiühylanilin eingesetzt
wurde. Die Menge an Inhibitor ist in den Beispielen 1-4 jeweils so gewählt, daß der eingesetzte Anilinanteil im
fertigen Katalysator knapp unterhalb von 10% liegt. Im direkten Vergleich damit ist der Anilineinsatz beim Beispiels
ebenfalls auf 10%. bemessen, während beim Beispiel 6 der Anilineinsatz die bisher in der Praxis gebräuchliche
Höhe von 30% ha;.
Zur kerntechnischen Überprüfung der Katalysatoren gemäß diesen Beispielen wurde aus gewaschenem Quarzsand
der mittleren Körnung 0.31 mm (H 32). einem reaktionsträgen Bindemittel des eingangs erwähnten Typs mit
einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 1 % und dem betreffenden Katalysator eine Formstoffmischung
hergestellt, indem die eingewogenen Mengen in einem Vibrationsmischer 60 sec lang intensiv gemischt
wurden. Die fertige Mischung wurde sodann halbiert, worauf die eine Hälfte sofort auf einer Kernschießmaschine.
die einen Kernkasten mit zwei Prüfkörpern besaß, zu Prüfkörpern weiterverarbeitet wurde, während die
zweite Hälfte zuvor noch 3 h lang in einem geschlossenen Gefäß bei 25 C gelagert wurde. Der Schießdruck bei der
Herstellung der Prüfkörper betrug 6 bar, die Härtetemperatur lag je nach Bindemittel bei 150"'C bzw. 22O0C.
und die Härtezeit wurde zwischen 5 120 Sekunden variiert.
Die Prüfkörper wurden nach einer Auskühlzeit von 1 Stunde auf einem Biegefestigkeitsmeßgerät gebrochen.
und die gefundenen Werte wurden geniittelt. Die Ergebnisse
sind in den Tabellen 2 4 zusammengefaßt. Diesen Tabellen liegen drei typische schwachreaktive Bindemittel
zugrunde, die in der Praxis derzeit am gebräuchlichsten sind, nämlich ein stickstofffreies Phenolresol (als
JO Phenolharz bezeichnet), ein Harnstoffharz mit 75%)
Furfurylalkohol, das 5% Stickstoff enthält (als Furanharz N bezeichnet) sowie ein Reaktionsprodukt
aus Furfurylalkohol und Formaldehyd (als Furanharz K bezeichnet).
Aus den Tabellen 2-4 ist zu erkennen, daß die erfindungsgemäßen
Inhibitoren eine deutliche Überlegenheit aufweisen, indem sie einen Festigkeitsabfall der Prüfkörper
nach der Lagerung der Formstoffmischung praktisch vermeiden. Das zeigt sich besonders ausgeprägt bei den
(gegenüber dem Phenolharz etwas empfindlicheren) Furanharzen. die sich mil einem die erfindungsgemäßen Inhibitoren
enthaltenden Katalysator ausgezeichnet lagern lassen und mit einem nicht erfindungsgemäß inhibierten
Katalysator stark abfallen. Insbesondere der Katalysator gemäß Beispiel 5. der im Anilineinsatz den Katalysatoren
gemäß Beispielen 14 vergleichbar ist, bringt bei sofortiger Verarbeitung der Formstoffmischungen zwar noch
brauchbare Werte, aber nach der Lagerung ist die Reaktion zwischen dem Bindemittel und dem Katalysator so
weit fortgeschritten, daß keine befriedigenden Ergebnisse mehr erhalten werden. Der Katalysator gemäß Beispiel 6
ist demgegenüber etwas besser, aber er erreicht trotz des dreifachen Anilineinsatzes nicht in Qualität der die
Zusammensetzung der inhibierten Katalysatoren (Gewichisteile)
Beispiel Inhibitor Inhibitor Inhibitor inhibitor N-ll}droxy- H,SO4 Wasser Harnstoff
Λ DEF äthyhinilin" 75*%ig
26
38
19 | 17 | 38 | |
24 | 1 | 38 | |
25 | 12 | 38 | |
-> | 38 | ||
10 | 27 | 30 | 33 |
30 | 40 | 10 | 20 |
*) Nicht erfindungsgemäß.
erfindungsgemäßen Inhibitoren enthüllenden katalysatoren.
In den vorangehend erläuterten Beispielen ist Schwefelsäure
verwendet worden, weil sie in der Praxis derzeit die gebräuchlichste Katalysator-Säure ist. Die gleichen
guten Ergebnisse stellen sich aber auch ein bei Verwendung anderer starker Mineralsäuren oder organischer
Sulfonsäuren, wie p-1 oluolsullonsäuic. und es ist dabei
auch nicht erforderlich, die Herstellung der Inhibitoren und die Herstellung der fertigen Katalysatoren mit der
gleichen Saure durchzuführen. Im übrigen ist die LiTmdung
auch nicht beschrankt auf den Hinsat/ bei den drei den Tabellen 2 4 zugrundeliegenden Binderniltclsvstcnien.
Mischung: 100 Gewichtsteile Quarzsand 1132
0.4 Ciewichtsteile Katalysator
2.0 Gewichtsteile Phenolharz
Biegefestigkeit in | N. cm" | 15" | 3ü" | Ml" | 120" | nach | 3 SlU. L; | igerung | 50' | i:o |
Härtezeit in. Seku | nden | 560 | 900 | 900 | 900 | S" | 15" | 3l) | 880 | VOO |
Härtetemperatur | 2200C | 520 | 870 | 900 | 920 | 170 | 480 | 880 | 85(1 | 850 |
Katalysator | 600 | 900 | 950 | 950 | 160 | 470 | 830 | 850 | 850 | |
gemäß Beispielen | 500 | 820 | 850 | 880 | 170 | 550 | 830 | 800 | 800 | |
1 | 400 | 600 | 650 | 600 | 160 | 480 | SO(I | 380 | 380 | |
1 | Verarbeitung sofort | 470 | 850 | 850 | 900 | 0 | 0 | 200 | 720 | 72() |
3 | 5" | 100 | 250 | 700 | ||||||
4 | 200 | |||||||||
5*) | 190 | |||||||||
6*) | 220 | |||||||||
180 | ||||||||||
250 | ||||||||||
170 |
*) Nicht erfindungsgemäß.
Mischung: 100 Gewichtsteile Quarzsand 0.4 Gewichtsteile Katalysator
2.0 Gewichtsleile Furanharz N
Biegefestigkeit in N/cm2
Härtezeit in Sekunden
Härtetemperatur 22O°C
Härtezeit in Sekunden
Härtetemperatur 22O°C
Katalysator
gemäß Beispielen
gemäß Beispielen
Verarbeitung sofort 5" 15" 30"
60"
nach 3 Sid. Lagerung
5" 15" ~ 30"
W)"
12(1
1 | 500 | 850 | 900 | 950 | 950 | 400 | 750 | 800 | 850 | 850 |
T | 520 | 820 | 870 | 880 | 900 | 420 | 750 | 800 | 820 | 820 |
3 | 600 | 850 | 900 | 900 | 900 | 500 | 740 | 890 | 880 | 850 |
4 | 600 | 880 | 880 | 900 | 900 | 500 | 800 | 850 | 820 | 82(1 |
5*) | 650 | 750 | 750 | 750 | 700 | 0 | 0 | 100 | 250 | 250 |
6*) | 500 | 850 | 850 | 850 | 850 | 0 | 500 | 700 | 650 | 500 |
*) Nicht | erfindungsgemäß. | |||||||||
Tabelle | 4 |
Mischung: !OO Gewichtsteüe Quarzsand 0.4 Gewichtsteile Katalysator
1.4 Gewichtsteile Furanharz K
Biegefestigkeit in N/cm2
Härtezeit in Sekunden
Härtetemperatur 150° C
Härtezeit in Sekunden
Härtetemperatur 150° C
Katalysator | Verarbeiiuniz sofort | 20" | 30" | 60" | 120" | nach 3 | Sid. Laeerung | 30" | 60" | 120" |
gemäß Beispielen | 10" | 700 | 880 | 880 | 900 | 10" | 20" | 780 | 820 | 820 |
1 | 500 | 800 | 850 | 850 | 820 | 400 | 650 | 820 | 800 | 800 |
2 | 550 | 750 | 800 | 850 | 800 | 450 | 770 | 780 | 800 | 800 |
3 | 520 | 780 | 900 | 880 | 850 | 480 | 700 | 820 | 850 | 820 |
4 | 580 | 600 | 600 | 550 | 500 | 500 | 720 | 0 | 100 | 150 |
5*) | 450 | 500 | 700 | 750 | 750 | 0 | 0 | 450 | 550 | 550 |
6*) | 0 | 0 | 0 |
*) Nicht erfindungsgemäß.
Claims (6)
1. Inhibitor für Formstoffmischungen, die einen körnigen FormgrundsOff, ein wärmehärtbares Bindemittel
auf der Basis von Phenolharzen, Harnstoffharzen und oder Furanharzen, einen Härtungskatalysator
auf der Basis wäßriger Lösungen starker Säuren, sowie als Inhibitor Amine oder substituierte
Amine enthalten sowie bei Bedarf zusätzlich aldehydreaktive Verbindungen und ein organisches Losungsmittel.
dadurch gekennzeichnet, daß der Inhibitor aus einem wasserlöslichen Kondensationsprodukt aus primären, sekundären oder tertiären aromalischen
Aminen und Formaldehyd besteht und das Molverhältnis von Amin zu Formaldehyd zwischen
1 :0.9 bis 1:4 liegt.
2. Verfahren zur Herstellung des Inhibitors nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß ein primäres,
sekundäres oder tertiäres aromatisches Amin bei einem pH-Wert von 2 und weniger und bei einer
Temperatur im Bereich von 70 1100C in Gegenwart
einer starken Säure mit Formaldehyd kondensiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß das erhaltene Kondensationsprodukt mit einem Säureüberschuß versetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß Anilin und oder ToIuidin
und oder deren Derivate als aromatisches Amin eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
Amin: Formaldehyd auf 1 : 1 bis 1 : 2 eingestellt wird
6. Verwendung des Inhibitors nach Anspruch 1 bzw. des nach den Ansprüchen 2 bis 5 hergestellten
Inhibitors bei schwachreaktiven Bindemittelsystemen für das Hot-Box-Verfahren, wobei die Menge
des Inhibitors so begrenzt wird, daß der Amin-Einsatz
den Wert von 10%. bezogen auf den HärtungN-katalvsator.
nicht übcrsleiiit.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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1980
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