DE2936954C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08G14/02—Condensation polymers of aldehydes or ketones with two or more other monomers covered by at least two of the groups C08G8/00 - C08G12/00 of aldehydes
- C08G14/04—Condensation polymers of aldehydes or ketones with two or more other monomers covered by at least two of the groups C08G8/00 - C08G12/00 of aldehydes with phenols
- C08G14/06—Condensation polymers of aldehydes or ketones with two or more other monomers covered by at least two of the groups C08G8/00 - C08G12/00 of aldehydes with phenols and monomers containing hydrogen attached to nitrogen
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- B22C1/16—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
- B22C1/20—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents
- B22C1/22—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents of resins or rosins
- B22C1/2233—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents of resins or rosins obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- B22C1/2246—Condensation polymers of aldehydes and ketones
- B22C1/2253—Condensation polymers of aldehydes and ketones with phenols
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L61/00—Compositions of condensation polymers of aldehydes or ketones; Compositions of derivatives of such polymers
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Description
In der Gießereitechnik, aber auch für verschiedene andere
Zwecke, z. B. für die Herstellung von dünnwandigen Bautafeln und
entsprechenden Flächengebilden, ist es bekannt, einen körnigen
Formgrundstoff wie beispielsweise Quarzsand, Zirkonsand, Chromerzsand,
Olivinsand, Schamotte oder dergleichen, gleichmäßig mit
einem Kunstharzbindemittel so zu ummanteln, daß rieselfähige
Formmassen entstehen. Diese Massen können in und auf heißen Werkzeugen
zu festen Formkörpern, in der Gießereitechnik also zu
Kernen und Schalenformen verarbeitet werden. Das Bindemittel wird
dabei unter der Wärmeeinwirkung zunächst klebrig und härtet dann
aus, wodurch der Formgrundstoff zu dem zusammenhängenden abgußfähigen
Formkörper gebunden wird.
Üblicherweise dienen bei diesen Formmassen Phenolharze vom
Novolaktyp (in fester, gelöster oder suspendierter Form) als Bindemittel,
und zur Härtung wird ca. 10-15% Hexamethylentetramin,
bezogen auf die Harzmenge eingesetzt. Unter der Wärmeeinwirkung
während der Verarbeitung der Formmassen wird das Hexamethylentetramin
dabei (in Gegenwart von Wasser) in Ammoniak und Formaldehyd
gespalten, und der Formaldehyd bewirkt dann eine weitere
Vernetzung, als Härtung des Phenolharzes zum Resit.
Gegenüber anderen Formaldehydquellen hat die Verwendung
von Hexamethylentetramin als Härtungsmittel den Vorzug, eine ausreichend
schnelle Aushärtung des Harzsystems und damit eine ökonomisch
vernünftige Fertigung von Kernen und Formen zu gewährleisten.
Dem steht jedoch als erheblicher Nachteil gegenüber
die besonders während der Verarbeitung solcher Formmassen auftretende
starke Belastung des Arbeitsplatzes und der Umwelt durch
die freiwerdenden Mengen an gasförmigem Ammoniak. Dieser Belastung
läßt sich derzeit nur entgegenwirken durch umfangreiche
Belüftungs- und Entsorgungsanlagen, die kostenaufwendig sind
und dennoch häufig den gesetzlichen Anforderungen nicht genügen.
Demgemäß wurden schon verschiedene Anstrengungen unternommen,
den Gehalt solcher Formmassen an Hexamethylentetramin
zu senken oder auch ganz auszuschließen. Die Praxis hat dabei
jedoch gezeigt, daß bei einem teilweisen oder völligen Ausschluß
von Hexamethylentetramin die Formmassen mangelhafte Eigenschaften
bekommen und dadurch in ihrer Verwendbarkeit wesentlich eingeschränkt
werden. So scheitert z. B. der naheliegende Einsatz von
Aldehyden wie Formaldehyd (gleichgültig ob monomer oder als Polykondensat)
anstelle von Hexamethylentetramin an einer dann stark
verzögerten Härtungsreaktion, ganz abgesehen davon, daß dann die
Verarbeitung solcher Formmassen stark durch freiwerdenden Formaldehyd
beeinträchtigt wird, also das Problem der Arbeitsplatz-
Belastung nur auf ein anderes Produkt verlagert und nicht beseitigt
wird.
In der DE-AS 18 08 673 ist ein Bindemittel auf Novolak-Basis
für rieselfähige kunstharzumhüllte Formassen beschrieben,
welches anstelle von Hexamethylentetramin als Härter für das in
gelöster oder suspendierter Form vorliegende Novolakharz ein
flüssiges Resolharz verwendet, wobei der pH-Wert des umhüllten
Formgrundstoffes auf unter 5,5 eingestellt wird. Dieses bekannte
Bindemittel ist mit dem Ziel der Vermeidung von stickstoffbedingten
Gießfehlern insbesondere bei Stahl und Gußeisen mit
Kugelgraphit entwickelt worden, und da es kein Hexamethylentetramin
enthält, vermeidet es natürlich auch eine Arbeitsplatz-
Belastung durch frei gesetztes Ammoniak. Als Ersatz für die üblichen,
mit Hexamethylentetramin gehärteten Bindemittel auf Novolak-Basis
(bei denen es auf eine Stickstoff-Freiheit nicht ankommt)
ist es jedoch nicht geeignet. Neben schlechten Härtungseigenschaften
und einem verminderten Abrollverhalten ("Peel-back")
ist es hygroskopisch, verliert dadurch die gute Fließfähigkeit
und verklumpt. Eine Lagerung und Bevorratung der mit diesem Bindemittel
hergestellten Formmassen ist damit kaum möglich.
Die Praxis hat gezeigt, daß generell auch solche Bindemittel,
die ein Gemisch aus Novolaken und Resolen sind, noch mit
Hexamethylentetramin versetzt werden müssen, wenn befriedigende
Ergebnisse erzielt werden sollen.
Die Erfindung betrifft demgegenüber die Verwendung eines Bindemittels zur
Herstellung von rieselfähigen kunstharzumhüllten Formmassen, wobei das
Bindemittel kein Hexamethylentetramin als Härter benötigt, aber in
seinen Eigenschaften den bisher üblichen, mit Hexamethylentetramin
gehörteten Bindemitteln gleichkommt und diese damit gleichwertig
zu ersetzen vermag.
Ausgehend von einem Bindemittel, das Phenolharz, Lösungsmittel
und ggfs. weitere Zusätze enthält, wird dieses Ziel
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das verwendete Bindemittel ein stickstoffhaltiges
Bindemittel auf der Basis eines flüssigen Phenolresols
ist, dessen Stickstoffgehalt 0,25-30 Gew.-%, vorzugsweise 1,5-10 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte Feststoffmenge, beträgt.
Damit geht die Erfindung einen völlig neuen Weg. Während
es nämlich bislang als unabdingbar angesehen wurde, daß die Bindemittel
für rieselfähige kunsthartzumhüllte Formmassen Novolake als
wesentlichen Bestandteil enthalten müssen, und folglich alle
bisherigen Anstrengungen dahin gegangen sind, für solche Novolak-Typen
einen geeigneten Härter zu finden, der wenig bis gar
kein Hexamethylentetramin enthält, sieht die Erfindung ein Phenolharz
in Form eines flüssigen stickstoffhaltigen Phenolresols
vor, das nicht unbedingt einen Härtungsbeschleuniger und jedenfalls
kein Hexamethylentetramin als Härter benötigt.
Der Einsatz von allein Phenolresolen, ohne gleichzeitige Verwendung
auch von Novolaken, ist bei Bindemitteln für rieselfähige
kunstharzumhüllte Formmassen bislang nicht für möglich angesehen
und auch noch nicht ernsthaft für die Praxis in Betracht
gezogen worden. In der Aufbereitung solcher Formmassen (d. h.
bei der Umhüllung des Formgrundstoffes mit dem Bindemittel, die
normalerweise bei erhöhten Temperaturen unterhalb 180°C geschieht)
ist es nämlich schwierig bis unmöglich, bei normalen Phenolresolen
die für deren Wirksamkeit günstigste Stufe der vollständigen
Resitol-Bildung zu erreichen. Entweder behalten diese normalen
Phenolresole während des Aufbereitungsprozesses der Formmasse
durch ungenügende Weiterkondensation ihre Klebrigkeit (d. h.
die Fließfähigkeit der Formmasse ist wesentlich beeinträchtigt),
oder aber sie härten aufgrund ihrer Struktur bei Temperatureinwirkung
bis zur Resitstufe durch und sind dann nicht mehr schmelzbar
genug, um einen ausreichend gebundenen Formkörper zu ergeben.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß
sich diese Nachteile vermeiden lassen, wenn die Resole einen
Stickstoff-Gehalt aufweisen. Unerwartet wurde gefunden, daß im
Gegensatz zu den normalen (stickstofffreien) Resolen die erfindungsgemäß
verwendeten stickstoffhaltigen Bindemittel auf Resolbasis aufgrund
ihrer Zusammensetzung bei Temperaturen unterhalb 180°C, also
in Temperaturbereich der Formmassenaufbereitung, wesentlich unempfindlicher
und reaktionsträger sind, so daß sie ohne Gefahr
einer vorzeitigen Resitbildung über den Klebbereich hinaus in
den erwünschten Resitolzustand übergeführt werden können. Hierdurch
wird es möglich, die verfahrenstechnischen Vorteile der bisher
üblichen Novolakharze zu erreichen, gleichzeitig aber durch
den nicht mehr erforderlichen Einsatz von Hexamethylentetramin
als Härter die Schadstoffmengen sowohl bei der Formmassen-Aufbereitung
als auch bei ihrer Verarbeitung erheblich zu senken.
Unter dem Begriff "stickstoffhaltiges Phenolresol" wird
im Sinne der Erfindung ein in bekannter Weise durch basische Katalyse
(pH-Wert oberhalb 7) aus Phenolen und Aldehyden, ggfs. in
Gegenwart eines geeigneten Kontaktmittels kondensiertes Resol verstanden,
das einen variablen Anteil einer Stickstoffverbindung oder
an gebundenem Stickstoff enthält, leicht löslich ist und sich durch
Erhitzen härten läßt.
Geeignete Phenolkörper zur Herstellung dieser Resole sind
solche Verbindungen, bei denen beide ortho-Stellungen oder eine
o-Stellung und die p-Stellung zur Hydroxylgruppe nicht substituiert
sind. Die übrigen C-Atome des Ringkörpers können wahlweise
substituiert oder nicht substituiert sein. Falls sie substituiert
sind, kommen als Substituenten beispielsweise in Frage: Halogene,
Hydroxyl-, Amino-, substituierte Aminogruppen sowie Kohlenwasserstoffreste,
vorzugsweise aliphatisch, mit bis zu 9 C-Atomen, die
aber ihrerseits auch mit Hydroxylgruppen substituiert sein können.
Des weiteren sind Substituenten mit aliphatischem Charakter geeignet,
die ein primäres, sekundäres oder tertiäres N-Atom aufweisen
und bis zu 9 C-Atome haben.
Als Aldehydkomponente können die allgemein bekannten und
zur Herstellung von Phenolharzen üblichen Aldehyde wie z. B. Formaldehyd,
Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd, Benzaldehyd;
Furfural, Acrolein und ähnliche eingesetzt werden.
Das Molverhältnis der Phenolkörper zum eingesetzten Aldehyd
ist keiner stöchiometrischen Beschränkung unterworfen, bevorzugt
wird jedoch der Bereich 1 : 0,9-2,1 Mol Phenol zu Aldehyd.
Entscheidend für das erfindungsgemäß zu verwendende Bindemittel ist allein
der Stickstoffgehalt, der zwischen 0,25-30% und vorzugsweise
zwischen 1,5-10% des Gesamtbinderanteils beträgt.
Das Bindemittel kann dadurch hergestellt
sein, daß ein (flüssiges) stickstofffreies Resol mit einer Stickstoffverbindung
gemischt wird. Zusätzlich oder alternativ kann die
Stickstoffverbindung aber auch bei der Kondensation des Phenolkörpers
mit dem Aldehyd anwesend sein, so daß sie in den Molekülverband
eingebaut wird und sich ein stickstoffhaltiges Resol ergibt.
In diesem letzteren Fall bestehen dabei die weiteren
Möglichkeiten, die Kondensationsreaktion in Gegenwart einer
gesondert zugesetzten Stickstoffverbindung durchzuführen und/oder
einen stickstoffhaltigen Phenolkörper unmittelbar in die Kondensationsreaktion
einzusetzen.
Wenn die Stickstoffverbindung dem Resol zugemischt wird, muß
sie natürlich so beschaffen sein, daß sich bei der Lagerung und
insbesondere der Verarbeitung des Resols keine Arbeitsplatzbelastung
durch freigesetztes Ammoniak oder andere Schadstoffe ergeben
kann. Diese Bedindung erfüllen beispielsweise
Harnstoff und dessen Derivate, wie Aryl-, Allyl- und Alkylharnstoff (z. B. Diphenylharnstoff), Biuret, Triuret, Ethylenharnstoff, 4,5-Dihydroethylenharnstoff, Propylenharnstoff sowie die allgemein als "Methylen- oder Methylolharnstoffe" bezeichneten Vorkondensate von Harnstoff und Harnstoffderivaten mit insbesondere Formaldehyd (z. B. Dimethylolharnstoff),
Guanidin und dessen Derivate wie Dicyandiamid und Diphenylguanidin,
Morpholin und dessen Derivate,
Triazin und dessen Derivate, wie Guanamin, Benzoguanamin, Melamin und Hydroxymethylmelamin, sowie weiterhin
die von Phenol als H-acider Komponente abgeleiteten Mannich-Basen mit Ammoniak oder Aminen, wie Bis-(hydroxybenzyl)-amin, 2,4,6-Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol und o-Hydroxybenzyl-diethanolamin.
Harnstoff und dessen Derivate, wie Aryl-, Allyl- und Alkylharnstoff (z. B. Diphenylharnstoff), Biuret, Triuret, Ethylenharnstoff, 4,5-Dihydroethylenharnstoff, Propylenharnstoff sowie die allgemein als "Methylen- oder Methylolharnstoffe" bezeichneten Vorkondensate von Harnstoff und Harnstoffderivaten mit insbesondere Formaldehyd (z. B. Dimethylolharnstoff),
Guanidin und dessen Derivate wie Dicyandiamid und Diphenylguanidin,
Morpholin und dessen Derivate,
Triazin und dessen Derivate, wie Guanamin, Benzoguanamin, Melamin und Hydroxymethylmelamin, sowie weiterhin
die von Phenol als H-acider Komponente abgeleiteten Mannich-Basen mit Ammoniak oder Aminen, wie Bis-(hydroxybenzyl)-amin, 2,4,6-Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol und o-Hydroxybenzyl-diethanolamin.
Bei dem Verfahren der Einkondensation der Stickstoffverbindung
in das Resol kommen wiederum alle vorgenannten Stickstoffverbindungen
in Frage, zusätzlich aber auch noch Diphenylhydrazin,
Ammoniak und aliphatische Amine, wie Alkylamine
(z. B. Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin,
Ethylamin und Diethylamin usw.),
Allyl- und Diallylamine, Cycloalkylamine,
Di- und Polyamine (z. B. Ethylendiamin,
Diethylentriamin, Triethylentetramin usw.)
und substituierte Amine, insbesondere Alkanolamine
(z. B. Ethanolamin).
Diese letztgenannten, in freier Form wegen der durch sie
verursachten Arbeitsplatzbelastung nicht verwendbaren Verbindungen
werden infolge ihrer Anwesenheit in der Kondensationsreaktion
in eine umweltfreundliche, keine Arbeitsplatzbelastung ergebende
Form überführt. Dabei kann davon ausgegangen werden, daß sie in
der Kondensationsreaktion überwiegend durch eine parallel ablaufende
Mannich-Reaktion gebunden werden. Dies gilt sogar auch
für das Ammoniak, das (wie überraschend gefunden wurde) trotz
der Gegenwart von Formaldehyd in der Kondensationsreaktion nicht
zu dem unerwünschten Hexamethylentetramin reagiert.
Anstatt die Mannich-Basen "in situ" zu bilden, ist es ebenso
aber auch möglich, von einer fertigen Mannich-Base mit Phenol
als H-acider Komponente, wie z. B. den weiter vorn genannten
Verbindungen auszugehen und diese als stickstoffhaltigen Phenolkörper,
entweder allein oder im Gemisch mit stickstofffreien
Phenolkörpern, ggfs. in Anwesenheit auch noch von gesonderten
Stickstoffverbindungen, der Kondensationsreaktion zu unterwerfen.
Alle vorgenannten Verfahrensweisen können einzeln oder in
Kombination miteinander durchgeführt werden, und ebenso können
dabei alle vorgenannten Stickstoffverbindungen entweder einzeln
oder im geeigneten Gemisch miteinander zum Einsatz kommen.
Als Lösungsmittel für das Bindemittel
kommen, unabhängig von seiner Herstellungsweise, Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt unter 160°C bei Normalbedingungen in Frage.
Als besonders geeignet haben sich die für Resole gängigen Lösungsmittel,
insbesondere Wasser und niedere Alkohole erwiesen.
In allen vorgenannten drei Fällen wird eine stickstoffhaltige
Bindemittellösung erhalten, die zur Herstellung einer rieselfähigen
kunstharzumhüllten Formmasse geeignet ist und ohne
zwingende Verwendung eines zusätzlichen Härtungsmittels allein
durch Wärmeeinwirkung, z. B. nach dem Croning-Verfahren, ausgehärtet
werden kann. Bei Bedarf können allerdings noch zur Steuerung
des Härtungsverlaufs die beim Croning-Verfahren üblichen
sauren Härtungsbeschleuniger, wie Salicylsäure, Phenolsufonsäure,
Säureanhydride u. a. eingesetzt werden, indem sie der
Bindemittel-Lösung zugegeben werden. Weiterhin ist auch die Zugabe
von üblichen Trenn- und Gleitmitteln wie Calciumstearat,
Amidwachsen, Siliconälen etc. möglich.
Es hat sich herausgestellt, daß für eine einwandfreie Fertigung
mit einer ökonomisch vertretbaren Aushärtegeschwindigkeit
der pH-Wert der kunstharzumhüllten Formmassen einen Wert im Bereich
von 6 bis 11 aufweisen muß. Bei pH-Werten unter 6 kann bereits
beim Aufbereiten der Formmassen, also beim Umhüllungsvorgang
eine Härtung des Resolbindemittels erfolgen, da Resole bekanntlich
säure- und heißhärtbar sind. Die so hergestellte Masse
neigt dann zum Kleben und läßt sich sehr schlecht verarbeiten
(verschießen). Im stärker saueren Bereich werden außerdem Korrosionen
beobachtet. Liegt der pH-Wert dagegen über 11, zeigen die
aus den Formmassen hergestellten Kerne, Schalen, Masken etc. Versprödungen,
die zu einem starken Festigkeitsabfall führen. Eine
Einstellung des pH-Bereiches kann durch entsprechende Bemessung
der Zugabe der sauren Härtungsbeschleuniger (wie Salicylsäure)
bzw. der basischen Stickstoffverbindungen vorgenommen werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Eine Mischung von 376,4 g Phenol, 506 g wäßriger Formaldehydlösung
37%ig und 100 g wäßrige Natriumhydroxidlösung 15%ig wurde
innerhalb von 40 Min. auf atmosphärische Rückflußtemperatur gebracht
und bei dieser Temperatur kondensiert, bis eine Wasserverträglichkeit
von 250% bei 25°C erreicht war. Danach wurde
schnellstmöglich mit Vakuum auf 40°C abgekühlt und solange entwässert,
bis die Harzlösung einen Feststoffgehalt von 85% aufwies.
Mit Methanol wurde auf 65% Feststoffgehalt verdünnt und anschließend
durch Zugabe von Melamin der Feststoff auf 70% eingestellt.
Eine Mischung von 414,6 g Phenol, 555,3 g wäßriger Formaldehydlösung
37%ig und 26,2 g Morpholin 97,2%ig wurde innerhalb von
40 Minuten von 30 auf 70°C gebracht. Nach Zugabe von weiteren
26,2 g Morpholin 97,2%ig wurde die Temperatur auf 80°C erhöht
und eine weitere Stunde bei 80°C gehalten. Danach wurde schnellstmöglich
mit Vakuum auf 40°C abgekühlt und nach Zugabe von weiteren
26,2 g Morpholin 97,2%ig solange entwässert, bis die Harzlösung
einen Feststoffgehalt von 69,2% aufwies.
Eine Mischung von 470 g Phenol, 188 g Paraformaldehyd 91%ig und
6 g Bleinaphthenat wurde innerhalb 60 Minuten auf 130°C erwärmt.
Die Kondensation erfolgte solange oberhalb 100°C, bis sich die
Rückflußtemperatur selbsttätig auf 110°C eingestellt hatte. Danach
wurde auf 70°C gekühlt und diese Temperatur nach Zugabe von
60 g Harnstoff und 60 g Paraformaldehyd 91%ig 60 Minuten gehalten.
Nach Zugabe von 120 ml Methanol und 30 g Salicylsäure wurde gekühlt
und mit Methanol ein Feststoff von 70,9% eingestellt.
700 g wäßrige Formaldehydlösung 37%ig wurden mit Calciumhydroxid
auf einen pH-Wert von 8,2 gebracht. Dann wurden 736 g Phenol zugesetzt
(wobei die Temperatur auf 25°C gehalten werden muß) und
der pH-Wert mit weiterem Calciumhydroxid auf 9 eingestellt. Diese
Mischung wurde 3 Stunden bei 65°C und danach 1,5 Stunden bei 75°C
kondensiert. Das Reaktionsgemisch wurde anschließend mit Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 7-7,5 gebracht, über Nacht stehengelassen,
um vom ausgefallenen Calciumsulfat abzentrifugiert und im
Vakuum bis zu einer Innentemperatur von 62°C/20 mbar entwässert.
Nach Zusatz von 152 g Benzoguanamin (2.4-Diamino-6-phenyl-1.3.5-triazin)
wurde mit Methanol/Isopropylalkohol 1 : 3 ein Feststoffgehalt
von 70 ± 1% eingestellt.
Eine Mischung von 611 g Phenol, 633 g wäßriger Formaldehydlösung
37%ig und 16,6 g wäßriger Ammoniaklösung 25%ig wurde innerhalb
von 30 Minuten auf atmosphärische Rückflußtemperatur gebracht
und 1 Stunde bei dieser Temperatur kondensiert. Nach Zugabe von
weiteren 16,6 g wäßriger Ammoniaklösung 25%ig wurde bis zur
deutlichen Trübung nachkondensiert. Dann wurden 80 g Dimethylolharnstoff
zugestzt und bei Normaldruck soweit entwässert, bis
durch Zugabe von 200 g Methanol/Isopropylalkohol 1 : 3 ein Feststoffgehalt
von 70 ± 1% eingestellt werden konnte.
Eine Mischung aus 450 g Phenol, 107 g o-hydroxybenzyl-diethanolamin
und 200 g Paraformaldehyd 91%ig wurde solange bei 110°C
kondensiert, bis eine 70%ige Lösung des gebildeten Resols in
Methanol eine Viskosität von 30 Pa · s/20°C aufwies. Die Kondensation
wurde an dieser Stelle unterbrochen, und durch Zugabe
von Methanol wurde ein Feststoffgehalt von 68% eingestellt.
Eine Mischung aus 300,8 g Phenol, 29,0 g Wasser, 86,0 g Paraformaldehyd
91%ig und 0,9 g Oxalsäure wurde auf 100°C erwärmt und
solange bei 100°C kondensiert, bis der Gehalt an freiem Formaldehyd
weniger als 1,2% betrug. Durch Zugabe von 17,5 g Salicylsäure
und einer entsprechenden Menge eines Gemisches aus Methanol/Ethanol
(2 : 1) wurde ein Feststoffgehalt von 68-70% eingestellt.
Eine Mischung von 376,4 g Phenol, 506 g wäßriger Formaldehydlösung
37% und 100 g wäßrige Natriumhydroxidlösung 15%ig wurde
innerhalb 40 Min. auf atmosphärische Rückflußtemperatur gebracht
und solange kondensiert, bis eine Wasserverträglichkeit von 250%
bei 25°C erreicht war. Danach wurde schnellstmöglich mit Vakuum
auf 40°C abgekühlt und solange entwässert, bis die Harzlösung einen
Feststoffgehalt von 85% aufwies. Durch Zugabe von Methanol
wurde dann der Feststoffgehalt auf 68-70% eingestellt.
Es wurden eine Novolaksuspension und ein Phenolresol (als Bindemittel
bzw. Härter) in der im Beispiel 1 der DE-AS 18 08 673 beschriebenen
Weise hergestellt.
Zur Herstellung der Formmassen aus den gemäß Beispielen
1-6 hergestellten Bindemitteln wurden in
einem auf 160°C bzw. 80°C gehaltenen Labormischer Quarzsand
MK 0,28 mm als Formgrundstoff mit der Harzlösung solange gemischt,
bis der Resitolzustand erreicht war, d. h. das Gemisch freifließend
wurde und gesiebt werden konnte. Durch entsprechende Bemessung
der Menge der Harzlösung wurde dabei in allen Fällen ein Bindemittelgehalt
der Formmasse von 2,75% eingestellt. Die Herstellung
der Formmasse mit dem Novolakbinder aus dem Vergleichsbeispiel A
erfolgte in derselben Weise, jedoch wurde zuzüglich 12% Hexamethylentetramin,
auf das Harz bezogen, als Härtungskomponente eingemischt.
Das stickstofffreie Phenolresol gemäß Vergleichsbeispiel B
wurde analog den stickstoffhaltigen Bindemitteln
1-6 aufbereitet. Die Aufbereitung des Novolak/Resol-Gemisches
gemäß Vergleichsbeispiel C erfolgte in der im Beispiel 1 der
DE-AS 18 08 673 angegebenen Weise, wobei jedoch aus Gründen der
besseren Vergleichbarkeit auf die Zugabe von Walzzunder verzichtet
und der Harzgehalt der Formmasse auf 2,75% eingestellt wurde.
Allen Formmassen wurden bei der Aufbereitung 0,1 Gew.-% Calciumstearat,
bezogen auf die Gesamtformstoffmenge, zugegeben.
Die Bindemittel gemäß den Beispielen 1-6 und den Vergleichsbeispielen
sowie die daraus hergestellten Formmassen wurden auf
ihre Eigenschaften untersucht. Des weiteren wurden aus den Formmassen
gehärtete Prüfkörper hergestellt und ebenfalls auf ihre
Eigenschaften untersucht. Zur Herstellung der Prüfkörper wurde
die durch ein 1-mm-Sieb gesiebte Formmasse in eine auf 250°C vorgeheizte
Kernbüchse geschossen, und zwar mit einem Schießdruck
von 5 bar. Die Zeit zwischen dem Einbringen der Formmasse in die
heiße Kernbüchse und der Entnahme des Prüfkörpers (Biegestab) betrug
2 min. Nach der Entnahme aus der Kernbüchse wurden die Prüfkörper
eine Stunde bei Raumtemperatur abgekühlt.
Die Untersuchungsergebnisse sind in den beiliegenden Tabellen
I uns II zusammengefaßt. Es ist dabei aus der Tabelle I deutlich
zu erkennen, daß die verwendeten Bindemittel gemäß Beispielen 1-6
bei einer im herkömmlichen Bereich liegenden Mischtemperatur von
160°C den herkömmlichen Bindemitteln auf Novolak-Basis (Vergleichsbeispiel
A) in allen wesentlichen Eigenschaften mindestens voll
vergleichbar, zum Teil sogar auch etwas überlegen sind und diesen
gegenüber noch den Vorteil haben, daß sie kein Hexamethylentetramin
enthalten. Das aus einem stickstofffreien Phenolresol (Vergleichsbeispiel
B) bestehende Bindemittel dagegen zeigt ebenso
wie das aus einem Novolak/Resol-Gemisch bestehende Bindemittel
(Vergleichsbeispiel C) einen erheblichen Festigkeitsabfall, offenbar
als Folge der Tatsache, daß in beiden Fällen schon während der
Aufbereitung der Formmasse teilweise die Resitstufe erreicht wurde.
Die Tabelle II veranschaulicht die Ergebnisse bei einer
Mischtemperatur von 80°C. Bei dieser sehr niedrigen Mischtemperatur
tritt ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten Bindemittel
zutage, nämlich ihre sehr viel geringere Klebneigung im Vergleich
zu den Vergleichsbeispielen B und C. Bei Mischtemperaturen unterhalb
150°C sind die nach den Vergleichsbeispielen B und C hergestellten
Formmassen so klebrig, daß keine Rieselfähigkeit mehr
gegeben ist und damit eine bestimmungsgemäße Verarbeitung unmöglich
wird. Diese Klebneigung zeigen die mit den erfindungsgemäß verwendeten
Bindemitteln hergestellten Formmassen nicht bzw. zum Teil erst bei
Temperaturen unter 100°C in geringem Umfang.
Claims (4)
1. Verwendung eines stickstoffhaltigen Bindemittels auf
Basis eines flüssigen Phenolresols mit einem Stickstoffgehalt
zwischen 0,25 bis 30% des Gesamtbinderanteils zur Herstellung
von kunstharzumhüllten, rieselfähigen und trockenen Formmassen,
die aus körnigem Formgrundstoff, Phenolharz, Lösungsmittel und
ggfs. weiteren Zusätzen bestehen und die in oder auf heißen Formwerkzeugen
verarbeitet und durch die Wärmeeinwirkung ausgehärtet
werden, wobei der pH-Wert auf den Bereich von 6 bis 11 eingestellt
wird.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stickstoffgehalt des Bindemittels zwischen 1,5 bis 10% des
Gesamtbinderanteils beträgt.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel zusätzlich 0,1 bis 10 Gew.-% an üblichen
sauren Härungsbeschleunigern enthält.
4. Verwendung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel zusätzlich 0,1 bis 5 Gew.-% an
üblichen Trenn- und Gleitmitteln enthält.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792936954 DE2936954A1 (de) | 1979-09-10 | 1979-09-10 | Bindemittel zur herstellung von rieselfaehigen, kunstharzumhuellten formmassen, insbesondere fuer giessereizwecke |
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