Bei der Blockpolymerisation wird im wesentlichen eine Kombination der besten physikalischen und
chemischen Eigenschaften zweier oder mehrerer Polymeren erhalten, z.B. die Kombination jener
Eigenschaften des Polypropylens mit denen des Polyäthylens. Während Polyäthylen keine so hohen
Schmelzpunkte oder Zugfestigkeit wie das Polypropylen aufweist, besitzt es andererseits ausgezeichnete
Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen wie z. B. hinsichtlich Sprödigkeit und Schlagfestigkeit Wenn die
hervorragenden Eigenschaften dieser beiden Polymeren bei dem Verfahren der Blockpolymerisation
kombiniert werden, erhält man damit ein Heteropoly-■ meres, welches für viele Anwendungsgebiete verwendet
werden kann, für welche keines der beiden Homopolymeren praktisch geeignet ist
Eine Gruppe von Blockmischpolymeren, die hervorragende physikalische Eigenschaften hat, sind die
nomeren bei einer Temp· ratur von 100C bis 35 Äthylen-Propylen-Blockmischpolymeren wie z.B. jene
99°C in der Dampfphase in der Reaktionszone vom P-EP-Typ, wobei P ein Propylen-Homopolymerauf
das vorgeformte Propylen-Vorpolymere, Block bezeichnet und EP einen Block aus einem
Äthylen-Propylen-Mischpolymeren ist. Durch Variieren
dadurch gekennzeichnet, daß die Äthylen- der Anteile der Blockpolymeren und des polymerisier-
und Propylenmonomeren in Stufe C in die 40 ten Äthylengehalts können die physikalischen Eigen-Reaktionszone
in einem Molverhältnis von Äthylen schäften gut geregelt werden, am der jeweiligen
zu Propylen von 0,15 bis 0,3:1 eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als Aluminiumtrialkylverbindung Triisobutylaluminium
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektronendonator für die Aluminiumtrialkylverbindung
Methyl-p-toluat verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Molverhältnis zwischen der
Aluminiumtrialkylverbindung und dem Elektronen* donator zwischen 1 und 100:1 angewendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aluminiumtrialkylverbindung
mit dem Elektronendonator weniger als eine Stunde lang vor der Polymerisation umsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Titantri- oder -tetrahalogenid
Titantrichlorid oder Titantetrachlorid verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Magnesiumdihalogenid
Magnesiumdichlorid verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektronendonatorverbindung für
das Titanhalogenid Äthylbenzoat verwendst wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch
Anwendung zu entsprechen, für die das Polymerprodukt bestimmt ist. Im allgemeinen ist die Raumtemperatur-Schlagfestigkeit
des Blockmischpolymeren bei konstanten Schmelzflußwerten im wesentlichen direkt proportional
der Menge an polymerisiertem Äthylen in dem Gesamtprodukt.
Blockmischpolymere werden in technischem Maßstab vorteilhaft nach dem in der US-PS 35 14 501
beschriebenen Ve, fahren hergestellt Kurz gesagt umfaßt dieses Verfahren die Herstellung eines Vorblocks,
vorzugsweise in der flüssigen Phase, durch katalytische Polymerisation von Propylen in einem
Kohlenwasserstoff-Verdünnungsmittel, wie z. B. flüssigern
Propylen, unter Bildung einer Aufschlämmung. Nach Abtrennung der Aufschlämmung wird das
Vorpolymere, das noch Rückstände an aktivem Katalysator enthält, in mindestens eine Reaktionszone
eingeführt, in der es mit Monomerdämpfen über einen ausreichenden Zeitraum umgesetzt wird, um den
Nächpölymerblöck auf dem Vorpolymerbloek in den
gewünschten Anteilen zu bilden.
Aus der DE-OS 28 01 217 ist ein Mehrstufenpolymerisationsverfahren
zur Herstellung von Propylenpolymer-
zusammensetzungen mit einem bestimmten Äthylengehalt beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren wird
in einer ersten Stufe Propylen und gegebenenfalls eine kleine Menge eines weiteren Olefins in Anwesenheit
eines Katalysators auf der ßasis von Titan und einer
Organoa'uminiumverbindung zu kristalinem Polypropylen
mit einem bestimmten Mindestwert des isotaktischen Index polymerisiert, worauf in einer zweiten Stufe
Propylen und Äthylen in Anwesenheit des gleichen ■>
Katalysators in einem bestimmten Bereich des Propylengehalts in der Gasphase zu einem entsprechenden
Copolymerisat umgesetzt wird. In einer dritten Stufe wird Äthylen, gegebenenfalls in Anwesenheit einer
bestimmten Menge an Propylen in Anwesenheit des Reaktionsproduktes der zweiten Stufe und des gleichen
Katalysators zu einem Polymerisat mit einem bestimmten Mindestwert der Intrinsikviskosität polymerisiert
Dabei werden bestimmte Bereiche der Anteile von den in den jeweiligen Stufen erhaltenen Polymerisate
eingehalten. Wichtige anwendungstechnische Eigenschaften der nach diesem Verfahren erhaltenen
Polymerisate, insbesondere die Kerbschlagfestigkeit, sind jedoch noch nicht völlig zufriedenstellend.
Das in der Vergangenheit für derartige Polymerisationsverfahren verwendete, herkömmliche Katalysatorsystem
besteht aus einer nicht-modifizierlen oder einer
mit einer elektronendonator-modifizierten Tit&nhalogenid-Komponente,
die mit einem aluminium-organischen Cokatalysator aktiviert ist Typische Beispiele herkömmlicher
Polymerisationskatalysatorsysteme für Propylen umfassen cokristallisierte Titantrichlorid/Aluminiumtrichlorid-Katalysatoren
der allgemeinen Formel
π ■ TiCI3 · AlCl3,
30
aktiviert mit Diäthyl-aluminiumchlorid oder Triäthylaluminium.
Der cokristallisierte Titantrichlorid-AIuminiumtrichlorid-Katalysator
kann einer Modifizierungsbehandlung mit einer Elektronendonatorverbindung unterzogen worden sein, um dessen Aktivität oder
Stereospezifität zu verstärken. Derartige Verbindungen umfassen Phosphorverbindungen, Ester anorganischer
und organischer Säure, Äther und zahlreiche andere Verbindungen.
Ein Hauptitachteil bei der Verwendung der genannten herkömmlichen Katalysatoren ist die geringe
Katalysatorproduktivität, was die Notwendigkeit der nachfolgenden Entaschung des Produktes erforderlich
macht, um den Anteil an Katalysatorrückständen zu reduzieren, die sonst die Produktqualität ungünstig
beeinflussen wurden.
Kürzlich sind für die Polymerisation von «-Olefinen neue Katalysatoren entwickelt worden, die weitaus
aktiver sind als die genannten herkömmlichen K atalysatoren. Kurz gesagt bestehen diese Katalysatoren aus
einer Titanhalogenid-Katalysatorkomponente auf einem Magnesiumdihalogenid als Träger und einer
Alkylaluminiumverbindung, welche als ein Komplex mit einer Elektronendonatorverbindung anwesend sein
kann. Diese Katalysatorkomponenten sind in der Literatur z. B. beschrieben worden: in US-PS 38 30 787,
39 53 414,40 51 313 und41 15 319.
Die Produktivitätswerte, die man mit diesen neuen Katalysatoren erhält, sind auBerordentlich hoch, so daß
man Polymere erhält, die so geringfügige Katalysatorrückstände enthalten, daß der herkömmliche Schritt des
Entaschens entfallen kann. Die Katalysatoren sind bei der Homopolymerisation von Propylen und bei der
Mischpolymerisation einer Mischung aus Propylen und h>
einem anderen Λ-Oief'n, wie z. B. Äthylen, gut wirksam
unter der Voraussetzung, daß die Polymerisationsreaktion in einem flüssigen Verdünnungsmittel, wie z. B.
flüssigem Propylenmonomerem, erfolgt Bei der Dampf· phasenpolymerisation, welche bei der Herstellung des
EP-Mischpolymerblockes der P-EP-BlockpoIymere (wie oben beschrieben) unter Anwendung herkömmlicher
Verfahrensbedingungen angewendet wird, wurde jedoch gefunden, daß die Produktqualität des erhaltenen
Blockpolymeren schlecht ist Insbesondere wurde gefunden, daß — um die gewünschte Schlagfestigkeit
bei dem gewünschten Schmelzfluß zu erzielen — beträchtlich mehr Äthylen in das Gesamtpolymer
eingearbeitet werden muß als dies der Fall ist, wenn
herkömmliche Katalysatoren verwendet werden. Der notwendige Anstieg des Äthylengehalts zur Erzielung
der Schlagfestigkeit hat nachteiligen Einfluß auf andere wünschenswerte Eigenschaften des Endprodukts, wie
z. B. Steifheit, Formbeständigkeit in der Wärme, Zugfestigkeit etc.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein hochwirksames Verfahren zur Dampfphasenpolymerisation von
Äthylen/Propylen-BIöcken auf vorgeformte Propylenpolymere
zu schaffen, welches Po.'.-/aerprodukte mit
verbesserter Schlagfestigkeit ergibt, ohüe daß dabei
andere wünschenswerte physikalische Polymereigenschaften wesentlich beeinflußt werden.
Gegenstand der Erfindung ist das durch den Anspruch 1 gekennzeichnete kontinuierliche Dampfphasen-BIockmischpoIymerisationsverfahren.
In der Beschreibung und in den Ansprüchen dieser Erfindung haben die nachfolgenden Bezeichnungen die
folgende Bedeutung:
a) »vorgeformtes Polymeres« bedeutet ein Propylenpolymer,
welches zur unabhängigen Verwendung geeignet ist, welches jedoch Rückstände an
aktivem Katalysator enthält
b) »Rückstände an aktivem Katalysator« bezeichnet katalytische Komponenten in dem Polymeren,
welche die Polymerisation von zugefügten Monomeren bewirken, wobei die Zugabe weilerer
Katalysatormengen nicht nötig ist Die hier genannten Rückstände an aktivem Katalysator sind
vorzugsweise solche wie sie bei der anfänglichen Polymerisation zur Herstellung des vorgeformten
Polymeren verwendet worden sind.
c) »Blockpolymeres« hat die gleiche Bedeutung wie es nach dem Stand der Technik üblich ist, d. h. ein
Polymermolekül besteht aus einem einzelnen Abschnitt eines a-Olefin-Polymeren oder -Mischpolymeren,
das an einen einzelnen Abschnitt eines anderen «-Olefin-Polymeren oder -Mischpolymeren
gebunden ist Blockpolymere umfassen zwei oder mehrere Mischpolymere, wobei diese nacheinander
aufpolymerisiert sind, z. B. ein Homopolymers, gefolgt von einem Mischpolymeren oder
alternativ Homo- oder Mischpolymerblöcke von zwei oder mehncven «-Olefinmonomeren.
d) »Flüchtige Bestandteile« umfassen nicht-polymerisierte
a-Oiefinmonomere sowie inerte Kohlenwasserstoffverdü/nnungsmittel,
wie z. B. Äthan, Propan, Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, aromatische Kohlenwasserstoffe, Dieselöle oder dergleichen,
e) Polymerisation in einem »Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel« heißt, daß die Polymerisation in
Anwesenheit inerter KohlenwasserstoffverdünnungsTiittel
durchgeführt werden kann, wie z. B. in Anwesenheit jener, die oben unter d) genhnnt
wurden oder eine Polymerisation, wobei das Monomere, z. B. Propylen, unter Einhaltung ent-
sprechender Temperatur- und Di ickverhältnisse während der Polymerisation in flüssiger Form
gehalten wird und selbst als Dispersionsmedium dient oder wobei Mischungen von inerten Kohlenwasserstoffen
und Olefinmonomeren in flüssiger > Form verwendet werden.
f) »DampfphasenK-Blockpolymerisation und »im wesentlichen
trockenes Vorpolymeres« heißt, daß ein vorgeformtes Polymeres, das flüchtige Bestandteile
in der Größenordnung von etwa 5% oder weniger enthält, mit gasförmigen Monomeren ohne Zugabe
von Kohlenwasserstoffverdünnungsmitteln umgesetzt wird.
Das Propylenhomo-Vorpolymere wird in der Reaktionszone
unter Verwendung eines Kohlenwasserstoff-Verdünnungsmittels und eines Polymerisationskatalysators
gebildet, wobei die Polymerisation bis zu einem Fpuuoffgehalt von etwa 5 — 60%. vorzugsweise etwa
20—40%~durchgeführt wird. Das bevorzugte Verdün- >o
nungsmittel ist flüssiges Propylen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorpolymerbildung,
d. h. bei dem bekannten sogenannten »Liquid-Pool-Verfahren« fungiert das Propylen sowohl
als flüssiges Verdünnungsmittel als auch als Reaktionsteilnehmer, wobei kleine Mengen inerter Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Hexan, Mineralöle, Petrolatum etc.. die zur Finführung der Katalysatorkomponente in die
Reaktionszone verwendet werden können, anwesend sein können. Jo
Die Reaktion ist kontinuierlich. Monomerbeschikkung und Katalysatorkomponenten werden kontinuierlich
in den Reaktor gegeben und eine Aufschlämmung von Polymerprodukt und flüssigem Propylen wird
abgezogen, vorzugsweise mittels eines cyclischen Entnahmeventils, welches den kontinuierlichen Betrieb
simuliert. Verschiedene Modifizierungsmittel, wie z. B. Wasserstoff, können zugegeben werden, um die
Eigenschaften des Polymerproduktes zu verändern. Solche Modifizierungsmittel sind dem Fachmann
bekannt und sollen hier nicht näher beschrieben werden, da sie nicht Teil dieser Erfindung sind.
Ais die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatorkomponenten zur Herstellung des Vorpolymeren
können alle kürzlich entwickelten, hoch-aktiven Magnesiumhalogenid-Trägerkatalysator-Komponenten
und aluminium-organische Cokatalysatorkomponenten wie sie in den US-PS 38 30 787. 39 53 414. 40 51313 und
41 15 319 beschrieben worden sind, verwendet werden.
Eine solche Katalysatorzusammensetzung ist typischerweise eine 7,weikomponenten-Zusammensetzung,
wobei die Komponenten separat in den Polymerisationsreaktor gegeben werden. Vorzugsweise stammt die
Komponente a) einer solchen Zusammensetzung aus der Gruppe: Trialkylaluminium mit 1 —8 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe, wie z. B. Triäthylaluminium,
Trirnethylaluminium, Tri-n-butylaluminium, Tri-isobutylaluminium,
Triisohexylaluminium, Tri-n-octylaluminium
und Triisooctylaluminium. Das Trialkylaluminium wird insbesondere vor dem Einführen in den
Polymerisationsreaktor mit einem Elektronendonator einer Komplexbildung unterworfen. Es werden Ester
von Carbonsäuren, insbesondere Ester aromatischer Säuren, als Elektronendonator verwendet
Einige typische Beispiele solcher Verbindungen sind Methyl- und Äthylbenzoat, Methyl- und Äthyl-p-methoxybenzoat,
Di-äthylcarbonat, Äthylacetat, Dimethylmaleat,
Triäthylborat, Äthyl-o-chlorbenzoat, Äthyinaphthenat.
Methyl-p-toliiat, Äthyl-p-biitoxybenzoat,
Äthylcyclohexanoat, Äthylpivalat, und dergleichen. Das Molverhältnis von Aluniiniumalkyl zu Elektronendonator
kann zwischen etwa 1-100:1, vorzugsweise zwischen etwa 2 — 5:1 betragen. Lösungen des
Elektronend(>.iators und der Trialkylaluminiumverbindung
in einem Kohlenwasserstoff wie z. B. Hexan oder Heptan werden vorzugsweise für eine bestimmte Zeit,
im allgemeinen weniger als 1 Stunde lang vor dem Einführen der Mischung in die Polymensationsreaktionszone
umgesetzt.
Die andere Komponente der Katnlysatorziisamrnensetzting
ist ein Ki>,nplex eines Titantri- oder tetrahalogenids
und einem aromatischen Carbonsäureester als Elektronendonatorverbindung auf einem Magnesiumdihalogenidträger.
Das Halogen in dem jeweiligen Halogenid kann Chlor, Brom oder Jod sein; das bevorzugte Halogen ist Chlor. Beispiele solcher Ester
von aromatischen Carbonsäuren sind die Ester von z. B. Benzoesäure. p-Methoxyben/oesäure und p-Toluolsäuren
und besonders die Alkylester genannter Säuren. Das Molverhältnis von Magnesium zu dem Elektronendonator
beträgt etwa 1 : I oder mehr, vorzugsweise /wischen etwa 2 und 10:1. Der Titangehalt (berechnet als
Titanmetall) beträgt im allgemeinen zwischen etwa 0,1 und 20 Gew.·% in der Trägerkatalysatorkomponente,
vorzugsweise zwischen etwa 1 und 3 Gew.%.
Die Herstellung solcher Trägerkatalysatorkomponenten ist in der Literatur beschrieben worden, und
diese sind am Markt erhältlich.
Bei speziellen Ausführungsformen der Erfindung werden als Elektronendcnatoren Carbonsäureester
verwendet, die etwa 1 bis 2 Kohlenstoffatome in der Estergruppe und etwa 1 bis 11 Kohlenstoffatome in der
Säurekomponente enthalten.
Die Katalysatorkomponenten a) und b) werden in Mengen in die Reaktionszone eingeführt, daß das
Molverhältnis von Al/Ti in einem weiten Bereich von etwa 1 bis 10 000:1. vorzugsweise zwischen etwa
10—200 : 1 aufrecht erhalten wird.
Die Temperaturen zur Vorpolymerbildung sind dem Fachmann bekannt und liegen z. B. zwischen etwa
10— 12TC. vorzugsweise zwischen etwa 46—74°C.
insbesondere zwischen etwa 52 —68'C. Der Druck bei
der Vorpolymerbildung kann von atmosphärischem Druck oder darunter, bei welchem normalerweise
flüssige, inerte Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel wie z. B. Heptan oder Hexan verwendet werden, bis zu
einem Druck von 35.3 bar oder mehr, bei welchem Propylen als dessen eigenes Dispersionsmittel oder
Propylen in Mischung mit einem normal' -weise gasförmigen Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel wie
z. B. Propan, welches unter den Reaktionsbedingungen flüssig ist, verwendet wird, betragen.
Das Vorpolymere wird von der Reaktionszone zu einer Abtrennungszone wie z. B. einem Zyklon oder
einem Beutelfilter geleitet, wo die flüchtigen Bestandteile von dem Polymer abgetrennt und nach bekannten
Verfahren weiterverarbeitet und in die Reaktionszone zurückgeleitet werden. Die Abtrennung der flüssigen
Bestandteile erfolgt in ausreichendem Maße, so daß weniger als etwa 10Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr
als etwa 5 Gew.-% Gehalt an flüchtigen Bestandteilen in dem Vorpolymeren verbleiben.
Bei der Gasphasen-Blockpolymerisation wird das Polymere, das man aus der Trennungszone gewinnt und
das Rückstände an aktivem Katalysator enthält, in eine kontinuierlich gerührte Reaktionszone geleitet, die Sü
ausgestattet ist, daß das Äthylenmonomere und das Propylenmonomere an einem oder mehreren Punkten
über die Länge der Zone (sowie inerte Gase wie z. B. Stickstoff) eingeführt werden können, so daß die
Rückstände an aktivem Katalysator in dem Vorpolyme- > ren die genannten Monomeren zu einem Block
polymerisieren, wodurch die endgültigen Eigenschaften des hergestellten Harzes modifiziert werden. Die
Polymerisation in der kontinuierlichen gerührten Reaktionszonc wird im allgemeinen bei einem Druck m
durchgeführt, der unter dem bei der Vorpolymerisation verwendetem Druck liegt, und zwar bei etwa
1,6—4,4 bar oder etwas mehr. Die Polymerisationstemperatur
kann sich z. B. im Bereich von etwa 10—99°C,
vorzugsweise etwa 54—930C bewegen. r,
Die Äthylen- und Propylenmonomeren müssen vor dem Einführen in die Gasphasenzone nicht vorher
vermischt werden. Es ist sogar vorteilhaft, jedes Monomer separat an einem oder vorzugsweise
mehreren Stellen entlang des Reaktors einzuführen. Es >u
kann flüssiges Propylen eingeführt werden, welches beim Verdampfen einen Teil der durch die Polymerisation
erzeugten Wärme in der Reaktionszone entfernt. Das Molverhältnis des in die Reaktionszone eingeführten
gesamten Äthylens zu dem gesamten Propylen soll >-, auf 0,15—0,3:1 gehalten werden. Bei Verwendung
höherer Anteile wurde gefunden, daß die Wirksamkeit des Äthylengehalts in dem Polymergesamtprodukt in
bez.:g auf die Schlagfestigkeitseigenschaften beträchtlich vermindert ist. Zum Beispiel ist es bei einem so
Molverhältnis von 0,5 : I erforderlich, etwa die doppelte Menge an Äthylen in das gesamte Polymere einzubringen,
um die gleichen Schlagfestigkeitswerte wie bei einem Endprodukt zu erhalten, das mit einem Verhältnis
von etwa 0,2 : I hergestellt wurde. js
Im allgemeinen wird in dem Blockpolymerisationsreaktorsystem
zwischen etwa 5—40Gew.-°/o Blockpolymeres
aus Äthylen und Propylen, bezogen auf das Gewicht des letztlich hergestellten Gesamtpolymeren,
auf das vorgeformte Propylenhomopolymerisat aufpolymerisiert.
Geeignete, kontinuierlich gerührte Reaktionszonen umfassen jene, die in US-PS 35 14 501 beschrieben
worden sind. Die Reaktionszone kann aus einem oder mehreren Rohrreaktoren in Serie angeordnet, gegebenenfalls
mit einer Ummantelung zum Abführen der Wärme und geeigneten Einleitungsöffnungen für das
Monomere sowie mit einer Rührvorrichtung ausgestattet sein. Entsprechend einer erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform werden ein oder mehrere horizontale Bandmischer-Reaktoren für den kontinuierlichen
Betrieb verwendet. Solche Reaktoren sind innen mit einer Reihe von Bandschaufeln und/oder Blättern
ausgestattet, die aufgrund eines Kraftantriebs rotieren. Bei zweckmäßiger Anordnung der Rührvorrichtung
kann das Polymere kontinuierlich vom Einlaß zum Auslaß geleitet werden. Unabhängig vom Rühr- bzw.
Mischvorgang verhält sich das Polymerpulver im wesentlichen ganz ähnlich wie ein fließendes Medium
und »fließt« oder bewegt sich vom Einführungspunkt des Reaktors zum Ausgangspunkt, d.h. es fließt die
gesamte Reaktorlänge entlang in ähnlicher Weise wie ein fließendes Medium, beispielsweise eine Flüssigkeit.
Propylen wird durch die Reaktoreinlaßöffnung eingeführt Bei Verwendung von flüssigem Propylenmonorner
erfolgt die Beschickung vorzugsweise durch Einlaßsprühdüsen entlang dem oberen Teil des Reaktors.
Die Äthylenmonomerbeschickung in Dampfform kann in ähnlicher Weise an Punkten über die Länge des
Reaktors erfolgen. Es ist von Vorteil, wenn der Reaktor eine äußere Kühlungsummantelung besitzt, um die
Wärme durch die Reaktorwand abzuleiten. Gegebenenfalls können zusätzliche Dampfphasenreaktoren in
Serie mit dem Blockpolymerisationsreaktor angeordnet werden, um die Verwcilzeit zu verlängern.
Um das Schmelzverhalten der Polymeren, die erfindungsgemäß hergestellt werden, zu modifizieren,
kann Wasserstoff in Mengen von etwa I —25 Mol-% bei
der Vorpolymerherstellung verwendet werden. Anstelle von Wasserstoff können auch andere bekannte
Kettenregulierungsmittel Anwendung finden.
Das End-Polymerprodukt bedarf nach der Abtrennung von dem nicht-umgesetzten Monomeren keiner
Entaschung mehr. Die nicht umgesetzten Monomeren werden zweckmäßigerweise in die Dampfphasenreaktionszone
zurückgeleitct. Endanwendungen für die Polymerprodukte umfassen Spritzgußverfahren für
Haushaitwarcn und Behälter, Biasfoniivenanreii für
Flaschen, Strangpreßverfahren für Verpackungsfolien etc.
Die folgenden Beispiele zeigen die erfindungsgemäßen Vorteile.
Beispiele
Die Versuche wurden in einer kontinuierlich betriebenen Pilot-Anlage in technischem Maßstab durchgeführt.
Zur Herstellung des Vorpolymeren wurde ein mit einem Rührer ausgestatteter Reaktor kontinuierlich mit
Propylen und den Katalysatorkomponenten beschickt, wobei die Geschwindigkeit der Monomerbeschickung
einer Verweilzeit in dem Reaktor von 2 Stunden entsprach. Die Aluminium-organische Verbindung des
Katalysatorsystems war eine Hexanlösung von Triisobutyl-aluminium
(TIBA), welches vor dem Einführen in den Reaktor mit einer Hexanlösung von Methyl-p-toluat
(MPT), einer Elektronendonatorverbindung, behandelt worden war.
Die feste Titanhalogenid-Katalysatorkomponente (TiCU) war ein im Handel erhältlicher Katalysator.
Die Katalysatorträgerkomponente enthielt etwa 1,5 Gew.-% Titan, 20,3 Gew.-% Magnesium, 60 Gew.-%
Chlor und 9,6 Gew.-% flüchtige Kohlenwasserstoffe. Bei der Herstellung der Katalysatorträgerkomponente
war Äthylbenzoat verwendet worden.
Die Katalysatorkomponenten wurden in einer Geschwindigkeit eingeführt, die der Polymerherstellungsgeschwindigkeit
direkt proportional war und in ausreichenden Mengen, um die Polymer-Feststoffkonzentration
in der Reaktoraufschlämmung bei einem Nominalwert von etwa 40% zu halten. Die Katalysatorproduktivität
(kg Polymer/kg Ti-Metall) wurde jeweils aua der Entnahmegeschwindigkeit der Polymeraufschlämmung,
dem Feststoffgehalt in der Aufschlämmung und der Zugabemenge an Titankatalysatorkomponente
errechnet r
Nach Abtrennung des Polymeren von dem nicht umgesetzten Propylen wurde dieses Polymere, welches
noch Rückstände an aktivem Katalysator enthielt, nachfolgend in zwei in Serie angeordnete, mit einer
Ummantelung zur Wasserkühlung ausgestattete, horizontale Reaktoren geleitet, wovon jeder der Reaktoren
mit Bandschaufeln zum Zwecke des Rührens ausgestattet war. Das Propylen wurde in der Nähe der öffnung
jeder der Reaktoren, das Äthylen durch drei Öffnungen, die gleichmäßig über die Reaktoren verteilt waren
eingeführt Das Blockpolymerprodukt wurde vom
230 266/302
ίο
Auslaß des zweiten Reaktors gewonnen. Die Verfahrensbedingungen in jedem der Reaktoren waren im
wesentlichen die gleichen, sofern dies nicht anderweitig angegeben wurde. Die jeweiligen Verfahrensbedingungen
und Ergebnisse werden in der Tabelle 1 angegeben. Die Zeichnung zeigt das Verhältnis von Gew.-%
Äthylen in dem Produkt im Vergleich zu der Izod-Kerbzähi'keit (bei Raumtemperatur). Die Kurve
A bezeichnet das typische Verhältnis, welches man bei Herstellung des Vorpolymeren mit herkömmlichem
Katalysator erhält, wie z. B. Stauffer AA-Katalysator (3TiCI3 · AICb) mit Diäthylaluminiumchlorid als Cokatalysator
(Molverhältnis von Al/Ti = etwa 3) und unter Bedingungen, die einen endgültigen Produkt-Schmelzfluß
von etwa 2 g/10 Min. erlaubten. Es wurde gefunden, daß bei einem solchen herkömmlichen Verfahren das
verwendete Molverhältnis von Äthylen/Propylen in der Dampfphasenreaktionszone beträchtlich variiert werden
kann, z. B. von etwa 0,2 bis 0,8, ohne daß man eine wesentliche Auswirkung auf das durch Kurve A
dargestellte Verhältnis erreicht.
Die Kurve B beschreibt das Verhältnis von Äthylengehalt zu Izod Schlagfestigkeit, welche man entsprechend
der Vergleichsbeispiele 1—6 erhielt. Die Polymeren in diesen Beispielen wurden alle mit einer
erfindungsgemäßen Katalysatorzusammensetzung hergestellt. Die Dampfphasen-Blockmischpolymerisationsreaktionen
jedoch wurden jeweils bei einem Verhältnis von Äthylen/Propylen hergestellt, das außerhalb des
erfindungsgemäßen Bereichs lag. Wie man aus Kurve B in der Zeichnung ersehen kann, war das jeweils in die
Blockmischpolymere eingearbeitete Äthylen nicht sehr wirkungsvoll bei der Erzielung guter Schlagfestigkeitswerte.
Tatsächlich ist die Einarbeitung von etwa der doppelten Menge Äthylen im Vergleich zu konventionell
hergestellten Bloekmischpolymcren (Kurvo A) notwendig, um Produkte mit der erwünschten Schlagfestigkeit
zu erhalten.
Beispiel 7, das erfindungsgemäß hergestellt wurde, ergab ein Blockmischpolymeres mit einem wesentlich
verbesserten Verhältnis von Äthyiengehait zur Schlagfestigkeit. (Der Punkt ist in der Zeichnung angegeben.)
Tabelle 1
Beispiel Nr.
Vergl. 1 Vergl. 2 Vergl. 3 Vergl. 4 Vergl. 5 Vergl. 6 Beispiel 7
Vorpolymer-Produkt
Temperatur, ° C
Druck, bar
Molverhältnis, Al/Ti
Molverhältnis, ΉΒΑ/ΜΡΤ
Verweilzeit, Std.
Produktivität, 1000 kg/kg Ti
Dampfphasen-Blockpolymer
Temperatur, ° C
Druck, bar
Äthylen/Propylen, Mißverhältnis
Verweilzeit, Std.
Blockmischpolymer, Produkt
Äthylengehalt, Gew.-%
Block, Gew.-%
Schmelzfluß, g/10 Min.
Kerbschlagfestigkeit, mkg/cm*)
*) Diese Werte wurden aus der angelsächsischen Maßeinheit fl.lb/in. unter Verwendung des Faktors 0,0545 umgerechnet.
54 |
54 |
68 |
54 |
54 |
54 |
54 |
23,3 |
23,3 |
30,2 |
23,3 |
23,3 |
23,3 |
23,3 |
75 |
150 |
75 |
150 |
150 |
150 |
150 |
3,5 |
2,8 |
3,5 |
2,8 |
3,5 |
3,5 |
2,8 |
|
|
|
9 «stunden
|
|
|
|
226 |
305 |
271 |
280 |
270 |
270 |
333 |
82 |
93 |
93 |
93 |
82 |
93/82 |
93 |
3,7 |
3,7 |
3,7 |
3,7 |
3,7 |
3,7 |
3,7 |
0,54 |
0,5/0,2 |
0,54 |
0,4 |
0,54 |
0,2/0,54 |
0,2 |
|
|
|
1 ^tnnHpn
|
|
|
|
6,2 |
6,5 |
7,3 |
8,6 |
11,2 |
12,3 |
3,0 |
11 |
18 |
15 |
15 |
31 |
15 |
20 |
2,0 |
2,2 |
2,5 |
2,1 |
1,6 |
2,3 |
2,0 |
0,093 |
0,109 |
0,103 |
0,147 |
0,218 |
0,212 |
0,103 |
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