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Verfahren zur Herstellung fester, kristtilliner Polymerisate aus Olefinen
Bio Erfindung betrifft ein Verfahren zur ilerstellung fester, kristalliner Polymerisate
aus Olefinen, insbesondere aus α- ionoolefinen mit mindestens drei Kohlenstoffatomen
in Gegenwart von aus drei Komponenten bestehenden atalysatorgemischen.
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Es ist bekannt, Polyäthylen durch Polymerisation von Äthylen bei hohen
Drücken herzustellen. Dabei fallen verhältnismäßig biegsame Polymerisate mit ziemlich
hohem Crad von Kettenverzweigung und irit einer Diciite an, die wesentlich tiefer
als die theoretische Dichte ist. Die angewandten Drücke liegen bei etwa 500 at und
darüber, gewöhnlich bei 1000 bis 1500 at.
ts ist ferner bekannt,
Polyäthylene höherer Dichte durch Polymerisation von Äthylen in Cegemyart von bestimmten
Katalysatorkomb inationen herzuste llen. Diese Polyäthylene weisen eine sehr geringe
Kettonverzweigung und hohe Eristallinität auf. Die Ursache dafür, warum gewisse
Katalysatorkombinationen zu deart dichten und hochkristallinen Polymerisaten führen,
ist nicht völlig geklärt. Auch hängt die Aktivität der katalysatoren gewöhnlich
von gewissen spezifischen Kombinationen ab, deren Wirkung sich nicht oder kaum vorhersagen
läßt, da verhältnismäßig geringe Änderungen der Katalysatorkombination oft zu flüssigen
Polymeren statt zu festen Polymeren fähren.
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Zur Polyrlerisation von Äthylen geeignete Katalysatorkombinationen
sind gewisse Metalle i Verbindung mit anorganischen Halogeniden. Sie führen zu hochmolekularem
Polyäthylen. Verwendet man die Metalle geneinsam mit Titanetrahalogeniden, insbesondere
Titantetrachlorid, so wird die Polymerisation von äthylen zu hochkristallinen Produkten
bereits be-i niedriger Temperatur und niedrigem Druck ermöglicht. Verwendet man
solche Katalysatoren jedoch zur Polymerisation von Propylen und höheren Olefinen,
so enthalten die Polymerisate große Mengen öliger und schmieriger Produkte statt
der gewünschten hochmolekularen kristallinen Produkte.
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Es rrurde aucn bereits vorgeschlagen, Olefine zu dichten, hochkristallinen
Polymerisaten durch Erhitzen in Gegenwart einer @ischung von Aluminium und einem
Titantetrahalogenid zu polymerisieren. Vorgeschlagen wurde auch schon, diese Polymierisation
in Gegenwart eines durch Erhitzen einer Mischung von Alun inlum und einen Titantetrahalogenid
in Abwesenheit von polymerisierbaren Kohlenwasserstoffen erhaltenen xatalysators
durchzuführen. Diese beiden Verfahren kann n1an als Verfaliren mit unaktivierten
bzs. voraktivierten Katalysatoren kennzeichnen. 3" ci dem Verfahren mit voraktivierten
riatalysatoren erhält ran an bessere Ergebnisse als bei den Verfahren mit unaktiviertem
Katalysator. Beide Verfahren sind besonders zur Polymerisation von Äthylen zu diciiten,
kristallinen Polymeren geeignet. Nach diesen Verfai ren lassen sich aber auch Propylen
und höhere Olefine, insbesondere α-Monoolefine, polymerisieren. Im letztgenannten
Fall enthalten die Polymerisate jedoch wesentliche Mengen an verhâltnismältnismäßig
niedrig molekularen Polymeren in Form von Schmieren, Ölen oder Kautschukartigen
Produkten. is ist weiterhin bereits bekannt, @lefine bei nichdrigen Temperaturen
und Dräcken in Gegenwart von Katalysatorkombinationen aus Metallalkylverbindungen
und Verbindungen von Übergangs@metallen zu polymerisieren.
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80 ist es bekannt, als Katalysatoren zur erstellung hochmolekularer
Polyäthylene Alkylderivate von Alkalimetallen, Zink und Magnesium iii Kombinatiion
it @alogeniden zur Überangesmetalle zu verwenden Worden diese katalysatoren jodoch
im Niederdruckverfahren zur Polymerisation von Fropylen mid höheren Olefinen, insbesondere
α-Monoolefinen, verwendet, so ent1'ialten die Polymerisate wiederun@ groß
Mengen @le unc kautschukartige Polymere.
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Zur Herstellung von hochmolekularen Polyäthylenen ist es auch bekannt,
gewisse s e Tr i alkyl -Aluminiumve rb indingen zus ammen mit anorganischen Halogeniden
zu verwenden. Äthylen läßt sich in Gegenwart von Triäthylaluminium gemeinsam mit
Titantetrachlorid bei niedrigen Temperaturen und Drücken zu hochkristallinen Produkten
polymerisieren. Bei der Polymerisation von Propylen nach diese@. Verfahren werden
wiederum vorwiegend polymere Öle und Kautschuke neben ver@ältnismaßig geringen Mengen
an nochkolekularen Kristallinen Produkten erhalten.
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Eine @ischung von Äthylaluminiumdihalogo@id und Titantrihalogenid
ist zur Polymerisation voll z. @. Propylen Überhaupt nicht geeignet. Auch eine Mischung
von Äthylaluminiumsesquihalogeniden und Titantrihalogeniden ist zur Polymerisation
von Propylen ungeeignet.
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Wie bereits erwähnt, ist zwar Triäthylaluminium in Verbindung mit
Titantetrachlorid zum @olymeristeren von Olefinen mehr
oder minder
wirksam; verwendet man es aber zusammen mit einem Titanetraalkoxyd, wie Titantetrabutoxy,
so gelingt es nicht einmal, Polyäthylen zu polymerisieren; Demgegenüber kann eine
Mischung au's Alkylaluminiumdihalogeniden -und einem - Titantetraalkoxyd zur Polymerisation
@ von Äthylen unter Bildung kristalliner polymerer hoher Dichte verwendet werden'.
ei Verwendung eines solchen Katalysators zur Polymerisation von Propylen und höheren
Monoolefinen fallen je-Joch wiederum große v1,engen an öligen und kautschukartigen
Polymerisat an.
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Wirksame bekannte Olefinpolymerisationskatalysatoren sind ferner Mischungen
aus Trialkylaluminium mit Titan- oder Vanad-iumtri'chlorid. Verwendet man solche
Katalysatoren zur Polymerisation von z. B. Propylen, so'werben Produkte mit einer
Grundviskosität von etwa 1 bis 3 und einer Kristallinitat. von etwa 70 bis 75% erhalten.
Aüf diese Weise ertlaltene Polymerisate weisen jedoch für viele Zwecke eine ungenügende
Festigkeit, thermische Stabilität und Erweichungspunkte auf-, wenn man sie nicht
stabilisiert und ziemlich umstandlichen Extraktionsverfahren zur Entfernung der
enthaltenen öligen und kautschukartigen Polyinerisate unterwirft.
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Schließlich sind auch Katalysatorkombinationen aus Metallhydriden
und Verbindungen von Übergangsmetallen zur Polymerisation von Äthylen vorgeschlagen
worden. Auch diese
Katalysatoren sind jedoch zur Polymerisation
von Propylen zu kristallinen Polymerisaten hohler Dichte wenig geeignet, Als Katalysatoren
zur Polymerisation von α-Monoolefinen sind ferner Kombinationen aus einem
Übergangsmetall, ferner Aluminium, Zink oder Magnesium als zweitem Metall und einem
Halogen oder einer Interilalogenverbindun-bekannt geworden.
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Solche Kombinationen sind zur Erzielung hochkristalliner, hochmolekularer
Polymerisationsprodukte des Äthylens recht wirksam. Auf Propylen oder höhere Olefine
angewandt ; erhält man jedoch wiederum überwiegend verhältnismäßig niedrigmolekulare
Polymerisate in Form von. Öleni- Schmieren oder kautschukartigen Produkten.
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Des weiteren wurde bereits vorgeschlagen, Alkalimetall-Aluminium-Tetraalkyle
gemeinsam mit anorgnischen Halogeniden als Katalysatoren zur Herstellung von hochmolekularem
Folyäthylen zu verwenden'So wurde z. B, bereits vorgeschlagen, solche Tetaalkylverbindungen
gemeinsam mit Halogeniden der Übergangsmetalle in Niederdruckpelymerisationsverfahren
anzuwenden. Bei der Polymerisation von Propylen und böheren Olefinen erhält man
jedoch wiederum Produkte, die große Mengen von Ölen, Schmieren und kautschukartigen
Polymerisaten enthalten.
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Die Polymerisation von Olefinkohlenwasserstoffen läßt sich ferner
auch in Gegenwart eines Katalysators durchführen, der aus einer Titanverbindung
und dem polymeren Reaktionsprodukt eines Methylenhalogenids mit metalliscÄlem Aluminium,
Zink oder Magnesium besteht. Solche Katalysatoren sind zur Polynerisation von Äthylen
unter Bildung fester kristalliner Produkte recht wirksam. Aus Propylen und höheren
Olefinkohlenwasserstoffen erhält man jedoch wiederum vorwiegend polymere Öle und
Kautschuke neben verhältnismäßig kleinen Mengen an 1xri'stallinen hochmolekularen
Produkten.
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Aus der belgischen Patentschrift 559 727 ist es schließlich auch bekannt,
zur Polymerisation von Olefinen aus drei Komponenten bestehende Katalysatoren zu
verwenden. Diese Katalysatorcn bestehen in der Regel aus sog. Ziegier-ICatalysatoren
in Verbindung mit einer Lewis-Dase. Wie den Beispielen der belgischen Patentschrift
559 727 zu entnehmen ist, werden als xatalysatoren im einzelnen, Gemische aus Titantetrachlorid,
einem Alkylaluminiumhalogenid und als Lewis-Base z. E. Athylacetat, Diäthyläther,
Acetaldehyd und Pyridin verwendet. In sämtlichen Fällen wurde Äthylen polymerisiert.
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Versuche, nach dem bekannten Verfahren Propylen zu polymerisieren,
scheiterten insofern als nur Spuren polymerer Produkte erhalten wurden.
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ZusammenFassend ergibt sich somit, daß viele Katalysatoren zwar zur
Erzeugung von kristallinem Polyäthylen hoher Dichte, niclit aber zur Herstellung
entsprechender Produkte aus z.B.
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Propylen geeignet sind. Ferner ergibt sich, daß sicli die Wirksamkeit
spezieller Katalysatorkombinationen nicht ohne weiteres von einem Olefin auf ein
anderes übertragen läßt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung fester,
kristalliner Polymerisate aus Olefinen, insbesondere aus α-Monoolefinen mit
mindestens 3 Kohlenstoffatomen anzugegen, das sich gleichermaßen zur Herstellung
hochmolekularer, fester, kristallincr Polyäthylene als auch zur Herstellung entsprechender
Produkte aus Propylen und :röheren Olefinen, insbesondere α-Monoolefinen,
eignet. Insbesondere sollte bei diesem Verfahren die bildung unerwünschter Nebenprodukte,
wie öliger, s chmieriger und kautschukartiger Polymerisate, unterdrückt werden.
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Es wurde gefunden, daß die gestellte Aufgabe durch Verwendung bestimmter,
aus drei Komponenten bestehender Katalysatoren gelöst werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung fester,
kristalliner Polymerisate aus Olefinen, insbesondere α-Monoolefinen mit mindestens
3 C-Atomen, in Gegenwart
eines Katalysatorgemisches, dessen wirksame
Kompon:enten bestehen aus: 1. a) einer aluminiumorganischen Verbindung der Formel.
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(R2)Al X2, worin R2 ein aliphatischer, aromatischer oder aliphatisch-aromatischer
Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 12 C-Atomen ist und X ein Chlor-, Brom-oder Jodaton
und b) einem Halogenid, Alkoxyhalogenid oder Acetylacetonat des Titans, Vanadins,
Chroms oder Molybdäns; II. a) einer aluminiumorganischen Verbindung der Formel (R2)3Al2X3,
worin R2 und X die angegebene Bedeutung haben und b) einem Halogenid, Alkoxyhalogenid
oder Acetylacetonat des Titans, Vanadins, Chroms oder Molybdäns ; oder III. a) einer
aluminiumor,ganischen Verbindung der Formel (R3)2AlX, worin Rv3 eine Alkylgruppe
mit bis zu 12 C-Atomen, eine Phenylgruppe oder eine Benzylgruppe ist und X die"
angegebene Bedeutung hat und b) einem Alkoxyd des Titans, Vanadins, Chroms oder
Molybdäns,
dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatorgemische
Verwendet, die zusätzlich als weitere Komponente c) mindestens eine Verbindung der
folgenden allgemeinen Formeln enthalten: P(O)Y3 PY 3 RC(O)Y oder Y-C(O)-(CH2)n-C(O)Y
worin bedeuten: R eine Alkylgruppe mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen; Y eine niedrige
Alkylamine- oder Alkoxygruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 4.
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Als besonders vorteilhafte dritte Komponenten haben sich z. B. erwiesen:
Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid; Triäthylphosphat; Ajilidoreste der Phosphorsäure;
Triäthylphosphit; N,N-Dimethylacetamid und Adipamid.
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Das Verfahren der Erfindung eignet sich insbesondere zur rierstellungr
von hochkristallinem Polypropylen, aber aucs z. B. zur Polymerisation von Polybutylen
und PolYstyrol und Mischungen aus Äthylen und Propylen ,sowie anderen α-Monoolefinen,
insbesondere solchen mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen.
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Das Verfahren der Erfindung eignet sich jedocii nicht nur zur ilerstellung
von Polyolefinen aus a--)ionöolefinen. Vielmehr lassen sich nacli dein Verfahren
der Erfindung auch' andere Olefine polymerisieren, z. B. Butadien, Isopren und 1,3-Pentadien.
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Das Verfahren der Erfindung kann in flüssiger Phase in einem inerten
organischen Lösungsmittel und vorzugsweise in einem inerten flüssigen Kohlenwasserstoff
durchgeführt werden. man erzielt aber auch ausgezeichnete Ergebnisse, wenn man ohne
Lösungsriittel arbeitet. Ausgezeichnete Ergebnisse werden bei Temperaturen von 0
bis 2500C, vorzwgsweise mindestens 500C, erhalten. Der Druck kann sehr verschieden
sein und zwischen etwa Atmosphärendruck und sehr hohlen Drücken von 1400 atü und
darüber liegen. Als besonders vorteilhaft iiat es sich erwiesen, daß Drücke von
etwa 2 bis 7 at zu ausgezeichneten Ergebnissen führen, so daß es nicht nötig ist;
besonders hohe Drücke anzuwenden.
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Die obere Temperaturgrenze des Verfahrens der Erfindung ergibt sich
aus der Zersetzungstemperatur des Katalysators.
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Vorzugsweise arbeitet. ran bei Temperaturen von 50 bis 15O0C.
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Der angewandte Druck wird in der Regel so bemessen, daß er ausreicht,
die Reaktionsmischung bei der Polymerisation in flüssigem Zustand zu halten, obwohl
auch hühere Drucke geeignet sind. Der Druck wird zweckmäßig dadurch erhalten, das
man das System an ein das umzusetzende Monomere enthaltendes Druckgefäß anschließt,
wodurch sich im Verlaufe der fortschreitenden Polymerisation zusätzliches itonomeres
in der Reaktionsmischung löst.
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Das Verfahren kann chargenweise und kontinuierli cJt durch geführt
werden. Vorzugsweise wird kontinuierlich gearbeitet.
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Besonders gute Ergebnisse werden be'i e inelll kontinuierlichen Verfahren
erzielt, bei dem eine Polymerisationsmischung konstanter Zusammensetzung kontinuierlich
in eine Polymerisationszone eingeführt wird, bei den die bei der Folymerisation
entstehende Mischung kontinuierlich aus'der Polymerisationszone mit gleicher Gewchwindigkeit
abgezogen wird und bei der die relative Konzentration der einzelnen Komponenten
in dcr Polymerisations zone im Verlaufe des Verfahrens Praktisch unverändert bleibt.
Auf diese Keise erreicht man die Bildung eines Polymerisats von äußerst gleichmäßiger
Molekulargewichtsverteilung innerhalb eines verhältnismäßig engen Bereiches.
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Bei einem solchen kontinuierlichen Durchflußverfahren ist es vorteilhaft,
die Temperatur auf einem praktisch konstanten Wert innerhalb des bevorzugten Bereiches
zu halten, um so die höchstmögliche Gleichmäßigkeit der Produkte zu erreichen.
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Da es zweckmäßig ist, eine verhältnismäßig hochkonzentrierte Lösung
des Monomeren einzusetzen, wird das Verfahren zweckmäßig unter einem Druck von etwa
2 bis 70 at durchgeführt, den man erhält, indem man das System mit Hilfe des zu
polymerisierenden Monomeren unter Druck setzt.
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Die Menge des Verdünnungsmittels im Verhältnis zu der Menge des Monomeren
und der Katalysatormischung kann in weiten Bereich schwanken. Die besten Ergebnisse
erzielt man bei einer IVatalysatorkonzentration von etwa 0,1 bis 2 Gew.-% des Verdünnungsmittels.
Die Konzentration des Monomeren in dem Verdünnungsmittel kann weitgehend schwanken,
je nach den Reaktionsbedingungen. Sie liegt im allgemeinen bei etwa 2 bis 50 Gew.-%.
Bei in Lösung durchgeführten Verfahren empfiehlt sich eine Konzentration von etwa
2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Verdünnungsmittels.
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Bei Emulsionsverfahren ems fehlen sich höhere Konzentrationen von
z. B. 40% und darüber. Höhere Monomerkonzentrationen bewirken im allgemeinen eine
scimellere Polymerisation, doch sind Konzentrationen von meilr als 3 bis 10 Gew.-%
bei Lösungsmittelverfahren im allgemeinen deswegen nicht zweckmäßig, weil das in
dem Reaktionsmedium gelöste Polymerisat eine hochviskose Lösung ergibt.
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Die Polymerisationsdauer kann nach Wunsch variiert werden und liegt
im allgemeinen in der Größenordnung von 30 Minuten bis zu mehreren Stunden für Chargenverfahrn.
Bei Verfahren unter Anwendung eines Autoklaven sind Kontaktzeiten von 1 bis 4 Stunden
üblich. Bei kontinuierlicher Verfahrensweise kann die Kontaktzeit in der Polymerisationszone
ebenfalls nach Wunsch eingestellt werden, wobei es oft nichtnötig ist, Reaktions-
oder Kontaktzeiten von viel mehr als 1/2 oder 1 Stunde anzuwenden, da man sich eines
Kreislaufsystems bedienen kann, indem man das Polymere ausfällt und das Verdünnungsmittel
und den unverbrauchten Katalysator zur Zufuhrzone zurückführt, wo der Katalysator
ergänzt und zusätzliches Monomeres zugeführt werden.
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Als organische Verdünnungsmittel können aliphatische Alkane und Cycloalkane,
z. B. Pentan, Hexan, Heptan oder Cyclohexan, oder hydrierte aromatische Verbindungen,
z. B. Tetrahydronaphthalin oder Decahydronaphthalin, ferner höhermolekulare. flüssige
Paraffine oder mischungen von bei der Reaktionstemperatur flüssigen Paraffinen oder
aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol,-Toluol, Xylol und dergl., oder halogenierte
aromatische Verbindungen, z. B, Chlorbenzol, Chlornaphthalin oder Orthodichlorbenzol,
verwendet werden Das Verdünnungsmittel muß unter den Reaktionsbedingungen flüssig
und verhältnismäßig inert sein. Vorzugsweise werden
Kohlenwasserstoffe
als Verdünnungsmittel verwendet. Weitere geeignete Lösungsmittel sind: Äthylbenzol,
Isopropylbenzol, Äthyltoluol, n-Propylbenzol, Duäthylbenzol, Mono- und Dialkylnaphthaline,
n-Pentan, n-Octan, Isooctan, Methylcyclohexan, Tetralin und Decalin.
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Die Polymerisation wird gewöhnlich durch bloßes Vermischen der Komponenten
der Polymerisationsmischung eingeleitet, ohne daß ein ritzen erforderlich ist, wenn
man nicht die Polymerisation bei erhöhter Temperatur durchführen will, um die Löslichkeit
des Polymeren in dem Verdünnungsmittel zu erhöhen.
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Das Verhältnis der Katalysatorkomponenten a)> b) und c) zueinander
kan sehr verschieden sein, Zweckmäßig liegt das Molverhältnis von Komponente a)
zur Komponente b) bei 1:0,5 bis 1:2 und das Molverhältnis der Komponenten b) zu
c) liegt bei 1:1 bis 1,0:0,1, vorzugsweise 1:1 bis 0,25, i>ei der Ausführungsform
I kann in der angegebenen Formel: Unter Al X2 der Rest R2 z. B. eine Methyl-, Äthyl-,
Propyl-, Butyl-, Phenyl-, Phenyläthyl- oder Naphthylgruppe sein. Die Komponente
a) besteht vorzugsweise aus einem niedrigeren Alkylderivat, insbesondere aus Äthylaluminiumdichlorid.
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In der Komponente b) können die Motalle in ihrer maximalen Wertigkeit
vorliegen oder auch eine niedrigere Wertigkeit haben. Geeignete Komponenten b) sind
Z. l Titantetrachlorid, Titantrichlorid, Dibutoxytitandichlorid, Diäthoxytitandichlorid
und Titanacetylacetonat und die entsprechenden Verbindungen des Vanadins, Chroms
and Molybdäns. Besonders wirkungsvoll sind Titanverbindungen und unter diesen wiederum
Titantetrachlorid und Titantrichlorid, Nach dieser Ausführungsform des Verfahrens
der Erfindung hergestelltes Polyäthylen hat einen Erweichungs- oder Schmelzpunkt
von über 120°C, so daß daraus hergestellte Produkte z. B. in Kontakt nit siedenden
Wasser gebracht worden können, ohne daß Deformationen oder sonstige schädliche Effekto
auftreten. Man erzielt @ol lyäthylen mit Molekulargewichten, Cic in jedem Fall über
1000 und gewöhnlich über 10 000 liegen.
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Auch Molekulargewichte in der Größenordnung von 1 @illion und darüber
können leicht erhalten werden. Die bei dieser Ausführungsform des Verfahrens der
Erfindung herstellbaren hochmolekularen Polyäthylene hoher ic'lte sind ch te s sind
: bei gewöhnlichen. Temperaturen in üblichen Lösungsmitteln unlöslich, jedoch in
Lösungsmitteln Wie Xylol, Toluol oder Tetralin bei Tenreraturen über 1000C löslich.
Dadurch ist es möglich, das Polymerisationsverfahren unter Dedingungen durchzuführen,
bei denen das Polymerisat im Reaktionsmedium während der
Polymerisation
gelöst ist und daraus durch erniedrigen der Temperatur ausgefällt werden kann Die
in Rede stehenden Polyäthylene sind hochkristalline. Röntgen-Diagramme zeigen eine
Kristallinität von über 80%, gewöhnlich um 908. Im Gegensatz zu Hochdruckpolyäthylen
beträgt die Anzahl der Methylgruppen pro 100 Kohlenstoffatome nur etwa 0>5 oder
weniger. Die Dichten liegen bei 0,945 und darüber. In vielen Fällen erhalt man Dichten
von 0,96. Die in Tetralin bei 145°C gemssene Grundviskosität liegt bei weniger als
0,5 bis mehr als 5,0. Die nach den Standard-ASTM-Methoden bestimmten Schmelzindizes
liegen zwischen etwa 0,1 bis 100 und darüber.
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Als'zweckmäßig hat es sich erwiesen> das molare Verhältnis von
Komponente a) zur Komponente c) im Bereich von 1:1 bis (1:0,25 zu wählen. Ein besonders
wirksamer Katalysator enthält die Komponenten a)> b) und c) im Molverhaltnis
1:1:0,5.
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Ferner empfiehlt es sich bei der vorliegenden Ausführungsform, die
Verdünnungsmittel vor ihrer Verwendung in dem Polymerisationsverfahren zu reinigen,
beispielsweise durch Destillation in Gegenwart des Polymerisationskatalysators,
so daß gewisse unerw-nschte, in Spuren auftretende Verunreinigungen beseitigt werden.
Auch kann vor einer solchen Reinigung des Verdünnungsmittels der Katalysator vorteilhaft
mit einem polymerisierbaren a-Monoolefin in Kontakt gebracht werden.
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Ein besonders wirksamer Katalysator zur Polymerisation von Athylen,
Propylen, Styrol und anderen α-Monoolefinen, der unter diese Ausführungsform
des. Verfahrens der Erifindung fällt, besteht aus einer Mischung von Äthylaluminiumdichlorid,
Titantrichlorid und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid. Die Bedeutung der Komponente
c) ergib-t sich daraus, daß amine Mischung von Äthylaluminiumdichlorid und Titantrichlorid
zur Polymerisation von Propylen.wirkungslos ist Wird jedoch das genannte Phosphorsäureamid
oder. eine andere Komponente c) zu der Mischung hinzugefügt, so ist diese zur Polymerisation
von Propylen un,ter Bildung hochkristalliner Polymerisate von hoher Dichte und hohen
Erweichungspunkten hochwirksam.
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Bei der Ausführungsform II des Verfahrens der Erfindung haben in
der angegebenen Formel (R2)3al2X3 die Symbole -R2 und-X die bereits angegebene Bedeutung.
Vorzugsweise werden ,n-i e dr ige re Aluminiumsesquihalogenide, insbesondere Äthylaluminiumsesquihalogenide
verwendet.
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In der Komponente b) können die Metalle in -ihre-r' maximalen oder
in einer niedrigeren Wertigkeitsstufe vorliegen. Vorzugsweise besteht die Komponente
b).a-us: titantetrachlorid, Titantrichlorid, Titandichlorid, Titanäthoxy, Titanbutyoxy,
Dibutoxytitandichlorid, Diäthoxytitandichlorid und Titanacetylacetonat sowie den
entsprechenden Verbindungen des
Vanadins, Chroms und Molybdäns,
Von besonderem Vorteil sind Halogenide des Titans, und zwar insbesondere Titantetrachlorid
oder Titantrichlorid, Diese Ausführungsform des Verfahrens der Br findung ist besonders
zur Herstellung hochkristalliner Polyäthylene, PolypropyIene, Polybutylene und Polystyrole
geeignet, kann aber ebensogut auch z. B. zur Polymerisation von Mischungen aus Äthylen
und Propylen sowie zur Polymerisation anderer Olefine, insbesondere von α-Monoolefinen
mit bis zu 10 Kohlenstof£atomen, dienen.
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Als zweckmäßig hat sic ein molares Verhältnis der.aluminiumorganischen
Verbindung zur Komponente c) von 1:1 bis 1:0,25 erwiesen. Ein besonders wirksamer
Katalysator enthält die Komponenten a), b) und c) im Molverhaltnis von 1:1:0,5.
Ein besonders wirksamer Katalysator besteht aus einer Mischung von. Äthylaluminiumsesquibromid,
Titantrichlorid und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid.
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Die Bedeutung der Komponente c) ergibt sich daraus, daß bei ihrem
Weglassen die Mischung zur Polymerisation, von Propylen unwirksam ist. Als vorteilhaft
hat es sich erwiesen, wenn das Verdünnungsmittel vor der Verwendung. in der angegebenen
Weise gereinigt wird.
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Bei der Ausführungsform III des Verfahrens der Erfindung wird als
Komponente a) vorzugsweise ein kurzkettiges Alkylaluminiumdihalogenid, insbesondere
Äthylaluminiumdichlorid, verwendet. In der Komponente b) liegen die Metalle vorzugsweise
in ihrer maximalen Wertigkeit vor, doch sind auch entsprechende Verbindungen niedrigerer,
Wertigkeit geeignet.
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Besonders geeignet sind Alkoxyde des Titans, wie Titanätlioxyde und
Titanbutoxyde und hier wieder besonders die Titantetraalkoxyde. Die Katalysatormischungen
entwickeln mit Wasser keinen Wasserstoff.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, das das Molverhältnis von Komponente
a) zu c) im Bereich von 1:1 bis 1:0,25 zu wählen.
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Ein besonders wirksamer Katalysator enthält die komponenten a)>
b) und c) im molaren Verhältnis von 1:1:0,5. Vorzugsweise wird das Verdünnungsmittel
vor der Verwendung in der angegebenden Weise gereinigt.
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Ein besonders wirksamer, unter diese Ausführungsform fallender Katalysator
zur Polymerisation von Äthylen, Propylen, Styrol und anderen Olefinen besteht aus
einer Mischung aus Äthylaluminiumdichlorid, Titantetrabutoxyd und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid.
Die Bedeutung der einzelnen Komponenten dieser Katalysatormischung ergibt sich daraus,
daß eine Mischung aus Äthylaluminiumdichlorid und Titantetrabutoxyd bei der Polymerisation
von Propylen große Anteile
von Ölen und kautschukartigen Produkten
liefert. Bei Verwendung von Phosphorsäureamid oder einer anderen Komponente c) werden
jedoch hochkristalline dichte Polymerisate mit hohen Erweichungspunkten ohne gleichzeitige
Bildung von Ölen und kautschukartigen Produkten erhalten.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Polyolefine können
in üblicher bekannter Weise extrudiert, mechanisch verarbeitet oder aus Lösungen
vergossen werden. Sie können z, B. auch mit den vergleichsweise biegsameren Hochdruckpolyäthylenen
verschnitten werden. Auch lassen sie sich mit üblichten Antioxydantien, Stabilisatoren,
Weichmachern, F stoffen, Pigmenten und dergl. versetzen oder mit anderen Polymerisaten,
tiachsen und dergl. vermischen. Unter Berücksichtigung der verhaltnismäßig höher
liegenden Werte für Erweichungspunkt, Dichter Festigkeit und dergl. können die erfindungsgemäß
herstellbaren Polymerisate wie' die nach bekannen Verfahren herstellbaren Polymerisate
verarbeitet werden.
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Das Verfahren der Erfindung ermöglicht insbesondere die Herstellung
von Polypropylen, mit bisher nicht erzielbaren Bigenschaften. Zum Beispiel ist d.
as erfindungsgemäß herstellbare Polypropyln praktisch frei von kautschukartigen
und öligen Polymerisaten, so das nicht ndtig ist das
Polypropylen
Extraktionsverfahren zu unterwerfen, um ein verwertbares Produkt zu erhalten, Auch
weist das Polypropylen eine unerwartet hohe Kristallinität, einen ungewöhnllch hohen
Erweichungspunkt und eine hervorragende thermische Stabilität auf. Als Folge der
hohen Kristallinität hat es auch eine sehr hohe Festigkeit. Diese Eigenschaften
unterscheiden es in vorteilhafter Weise von nach bekannten Polymerisationsverfahren
herstellbaren Polypropylenen.
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Die Molekulargewichte der herstellbaren Polymeren können sehr verschieden
sein. Sie können reguliert werden, indem man während der Polymerisation Wasserstoff
zuführt. Dieser kann getrennt oder in Mischung mit dem Olefin-Monomeren' zugeführt
werden.
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Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung näher
veranschaulichen.
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Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel 'In einer mit Stickstoff'gefüllten
trockenen Boxe wurden in eine 100 ml trockenes Heptan enthaltenen 500 ml-Druckflasche
2 g eines im molaren Verhältnis 1:1, aus Äthylaluminiumdichlorid und Titantrichlorid
bestehenden Katalysators gegeben.
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Die Druck {lasche wurde dann au eine Propylenflasche ange schlossen
Die Reaktionsmischung wurde bei 70°C unter einen Propylendruck von etwa 2,1 Atmosphären
6 Stunde» lang bewegt.
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Eq blideto und kein festes und nur wenig flüssiges Polymeres
Hieraus
ergibt sich, daß die Katalysatormischung unter den angegebenen Bedingungen zur Polymerisation
von Propylen zu festem, kristallinem Polypropylen unwirksam ist.
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Beispiel 2 Das in Bespiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt.
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Diesmal wurden jedoch 2 g eines aus Phenylaluminiumdichlorid, Titantrichlorid
und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid im molaren Verhältnis von 1:1:0,5 bestehenden
Katalysators verwendet. Während des sechsstündigen Schüttelns der Reaktionsmischung
bei 700C hunter einem Propylendruck von etwa 2,1 Atmosphären entstanden 12>9
g hochkristallines Polypropylen mit einer Dichte von 0,921 und einer Grundviskosität
von 3,44, gemessen in Tetralin bei 145 0C. Das Polymerisat ließ sich leicht zu einem
harten durchsichtigen Knopf mit einem Erweichungspunkt von 161 bis 165°C vergießen.
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Wurde das Phenylaluminiumdichlorid durch Äthylaluminiumdibromid ersetzt,
so erhält man einen ähnlich wirksamen Katalysator. Unter entsprechenden Reaktionsbedingungen
wurden, bei Verwendung dieses Katalysators 15>1 g hochkristallines Polypropylen
erhalten. Wurde das Titantrichlorid durch Vanadiumtrichlorid ersetzt, erhält man
entsprechend günstige Ergebnisse.
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Beispiel 3' (Vergleichsbeispiel) In einer mit Stickstoff gefüllten
trockenen Boxe wurden in eine 500 ml fassende Druckflasche 100 ml trockenes Heptan
und 2 g eines aus Benzylaluminiumdichlorid und Titantetrachlorid im molaren Verhältnis
1:1 bestehenden Katalysators eingefüllt, Die Druckflasche wurde dann an eine Propylen
flasche angeschlossen. Die Reaktionsmischung wurde 6 Stunden lang bei 700C unter
einem Propylendruck von etwa 2,1 Atmosphären geschüttelt. Man erhielt kein festes
Polypropylen. Es entstanden 60 g flüssige, niedermolekulare Produkte. Eine gaschromatographis@e
Analyse des Produktes ergab, daß es praktisch aus Dimeren, Trimeren und Tetrameren
des Propylens bestand.
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Beispiel 4 Das in Beispiel 3 beschriebene Verfahren wurde wiederholt.
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Diesmal wurden jedoch 2 g eines aus Äthylaluminiumdichlorid, Titantetrachlorid
und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid im molaren Verhältnis 1:1:1 bestehenden katalysators
verwendet.
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Es bildeten sich 16,7 g festes Polypropylen. Dieses wurde zur Entfernung
einer kleinen Menge von kautschukartigem Polypropylen mit Dibutyläther und anschließend
zur Entfernung von niedrigmolekularem kristallinen Polypropylen mit Heptan extrahiert.
Die verbliebenen 13,4 g Polypropylen waren hochkristallin. Das hochkristaliine Polypropylen
besaß eine Dichte von 0,918, eine Grundviskosität von 2,62 und einen Erweichungspunkt
von 162 bis 166°C.
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Bei Verwendung von Vanadiumtetrachlorid, Molybdänpentachlorid und
Chromichlorid anstelle des Titantetrachlorids wurden entsprechend günstige Ergebnisse
erhalten.
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Beispiel 5 In einer mit Stickstoff gefüllten trockenen Boxe wurde
ein aus rostfreiem Stahl bestehender 280 ml-Autoklav mit C>75 g eines Katalysators
aus Dodecylaluminiumdichlorid, Titantrichlorid und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid
im molaren Verhältns 1:1:0,25 beschickt. Nach Ver schluß des Autoklaven wurde dieser
in eine Schüttelvorrichtung gebracht. Es wurden 100 ml (51 g) Propylen eingepreßt.
Der Autoklav wurde 4 Stunden unter Schütteln auf 850C erhitzt. Man erzielt 47,3
g hochkristallines Polypropylen mit einer Dichte von 0,92 und einer Grundviskosität
von 3,84.
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Entsprechend günstige Ergebnisse wurden erhalten, wenn anstelle des
genannten Phosphorsäureamids- Amidoester, wie C2H50P (0) [N (R)2J2> ferner Trioctylphosphat,
Triäthylphosphit, N,N-Dimethylacetamid oder Adipamid'verwendet wurden.,
Beispiel
6 Das in Beispiel 5 beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung von 0,1 g eines
Katalysators aus Athylaluminiumdichlorid, Titantrichlorid und Tris-N*N-dimethylphosphorsäureamid
im molaren Verhältnis von 1:2:0>25 bei 85°C wiederholt. Es wurden 9,5 g Ilochkristallines
Polypropylen mit einer Dichte von 00919 und einer Grundviskosität von 1,48 erhalten.
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Beispiel 7 Das in Beispiel 5 beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung
von 1,5 g eines Katalysators aus Äthylaluminiumdichlorid, Titantrichlo'rid und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid
im molaren Verhältnis von 1:0,5:0,25 bei einer Temperatur von 550C wiederholt. Es
bildete sich hochkristallines Polypropylen.
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Beispiel 8 Das in Beispiel 5 beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung
von 3-Methyl-1-buten als Monomeren bei einer Polymer'isationstemperatur von l5Q°C
wiederholt. Man erhielt 28 g hochkristallines Poly-3-methyl-1-buten.
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Gleich günstige Ausbeuten an hochkristallinen Polymerisaten wurden
bei Verwendung, von 4-Methyl-1 -penten, 1-Buten, 1-Penten und Vinylcyclohexan, ferner
von Styrol und Fluorstyrol erhalten.
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Beispiel 9 (Vcrgleichsbeispiel) In einer mit Stickstoff gefüllten
trockenen Boxe wurden 2 g eines aus Äthylaluminiumsesquibromid und Titantrichlorid
im molaren Verhältnis 1:1 bestehenden Katalysators in eine 100 ml trockenes Heptan
enthaltenen 500 ml-Druckflasche gegeben. Die Druckfhsche wurde daraufhin an eine
Propylenflasche angeschlossen. Die Reaktionsmischung wurden Stunden lang unter einem
Propylendruck von etwa 2,1 Atmosphären bei 700C bewegt. Es bildete sich kein festes
Polypropylen und nur wenig flüssiges Polymerisat.
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Beispiel 10 Das in Beispiel 9 beschriebene Verfahren wurde wiederholt.
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Diesmal wurden jedoch 2 g-eines aus Pllellylaluminiumsesquibromid,
Titantrichlorid und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid im molaren Verhältnis 1:1:0,5
bestehenden Katalysators verwendet. Nach 6-stündigem Bewegen der Reaktionsmischung
bei 700C unter einem 2,1 Atmosphären-Propylendruck wurden 12,9 g hochkristallines
Polypropylen mit einer Dichte von
0,921 und einer Grundviskosität
von 3,44, gemessen in Tetralin bei 145°C, erhalten. Das Polymerisat ließ sich Leicht
zu einem harten klaren Knopf mit einem,Erweichungspunkt von 161 bis 1650C verformen.
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In einem weiteren Versuch wurde das Phenylaluminiumsesquibromid durch
Xthylaluminiumsesquichlorid ersetzt. Unter entsprechenden Polymerisationsbedingungen
wurden 15,1 g hochkristallines Polypropylen erhalten.
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Wurde das Titantrichlorid durch Vanadiumtrichlorid ersetzt, wurden
entsptechend günstige Ergebnisse erhalten.
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Beisniel 11 (Vergleichsbeispiel) In-einer mit Stickstoff gefüllten
trockenen Boxe wurde eine 500 ml-Druckflasche mit 100 ml trockenem Heptan und 2
g eines aus Benzylaluminiumsesquibromid und Titantetrachlorid im molaren Verhältnis
1:1 bestehenden Katalysators beschickt. Die Druckfalsche wurde an eine Propylenflasche
angeschlossen. Die Reaktionsmischung wurde 6 Stunden lang bei 70°C unter einem Propylendruck
von etwa 2,1 Atr, losphärenin Bewegung gehalten. Es bildete sich kein festes Polypropylen.
Es entstanden 60 g eines flüssigen niedrignolekularen Polymerisates. Eine gaschromatographische
Analyse ergab, daß dieses Produkt Di-, Tri- und Tetramere des Propylens enthält.
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Beispiel 12 Das in Beispiel 11 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 2 2 g eines aus Äthylaluminiumsesquibromid, Titantetrachlorid und
Tris -N ,N-dimethylphosphors äureamid im molaren Verhältnis 1:1:1 bestehenden Katalysators
wiederholt. Es wurden 16,7 g festes Polypropylen erhalten. Das Produkt wurde mit
Dibutyläther zur Entfernung einer kleinen Menge kautschukartigen Polypropylens und
anschließend mit Heptan zur Entfernung niedrigmolekularen kristallinen Polypropylens
extrahiert. Die verbliebenen 13,4 g Polypropylen waren liochkrisjallin. Das Polypropylen
besaß, eine Dichte von 0,918, eineGrundviskosität von 2,62 und einen Erweichung"spunkt
voh 162 bis 166°C.
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Bei Verwendung von Vanadiumtetrachlorid, Molybdänpentachlorid und
Ghromichlorid anstelle von Titantetrachlorid wurden gleich günstige Ergebnisse erhalten.
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Beispiel 13 In. einer mit Stickstoff gefüll-ten trockenen Boxe wurde
ein aus-rostfreiem Stahl bestehender 280 ml-Autoklàv mit 0,75 g eines aus Dodecylaluminiumsesquichlorid,
Titantrichlorid und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid molaren Verhältnis von 2:1:0,25
bestehenden Katalysators beschickt. Der Autoklav
wurde verschlossen
und in eine Schüttelvorrichtung gebracht.
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Dann wurden 100 ml (51'g) Propylen zugesetzt. Der Autoklav wurde 4
Stunden unter Erhitzen auf 85°C geschüttelt. Es wurden 47,3 g hochkristallines Polypropylen
mit einer Dichte von 0,92 und einer Grundviskosität von 3,84 erhalten.
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Wurden anstelle des genannten Phosphorsäureamids Amidoester, wie C2H5
OP (O) [N (R)2]2, ferner Triäthylphosphat, Triäthylphosphit, N,N-Dimethylacetamid
und Adipamid verwendet wurden ebenfalls gute Ausbeuten an hochkristallinem PoIy-,
propylen erhalten.
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Beispiel 14 Das in Beispiel 13 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 0,1 g eines aus Äthylaluminiumsesquichlorid, Titantrichlorid und
Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid im molaren Verhältnis 1.2:0,25 bestehenden Katalysators
bei 85°C wiederholt. Es wurden 9,5 g hochkristallines Polypropylen mit einer Dichte
von 0,919 und einer Grundviskosität von i,48 erhalten.
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Beispiel 15 Das in Beispiel 13 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 1,5 g eines aus AthylaluminiumsesquichloridF ½ Titantrichlorid und
Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid im
molaren Verhältnis 1:0,5:0,25
bestehenden Katalysators bei einer Temperatur von 550C wiederholt. Es bildete sich
hochkristallines Polypropylen.
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Beispiel-16 Das in Beispiel 13 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 3-Methyl-i-buten als Monomerem bei einer Polymerisationstemperatur
von 1500C wiederholt. Es wurden 28 g hochkristallines Poly-3-methyl-1-buten erhalten.
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Gute Ausbeuten an hochkristallinen Polymerisaten wurden ferner bei
Verwendung von 4-ilethyl-1-penten, 1-Buten, 1-Penten und Vinylcyclohexan, Styrol
und-Fluorstyrol erhalten.
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Beispiel 17 (Vergleichsbeispiel) In einer mit Stickstoff gefüllten
trockenen Boxe wurden in eine'100 ml trockenes Heptan enthaltenden 500 ml-Druckflasche
2 g eines aus Äthylaluminiumdibromid und Titantetrabutoxyd im molaren Verhältnis
1:1 bestehenden Katalysators gegeben.
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Die Druckflasche wurde dann an eine Propylenflache angeschlossen.
Die Reaktionsmischung wurde 6 Stunden lang bei 700C unter einem Propylendruck von
etwa 2,1 Atmosphären in Bewegung gehalten. Es bildete sich kein festes Propylen
und nur wenig flüssiges Polymerisat.
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Beispiel 18 Das in Beispiel 17 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 2 g eines aus Äthylaluminiumdichlorid, Tetradodecyltitanat und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid
im molaren Verhältnis von 1:i':O,S bestehenden Katalysators wiederholt, Es wurden
12,9 g hochkristallines Polypropylen mit einer Dichte von 0,921 und einer Grundviskosität
von 3,44, gemessen in Tetralin bei 145°C, erhalten. Das Polymerisat ließ sich leicht
zu einem harten, klaren Knopf mit einem Erweichungspunkt von 161 bis 165°C verformen.
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In einem weiteren Versuch wurde das Äthylaluminiumdichlorid durch
ldhenylaluminiumdicIolorid ersetzt. Unter analogen Polymerisationsbedingungen wurden
15,1 g hochkristallines polypropylen erhalten.
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Entsprechend günstige Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Tetradodecyltitanat
durch Vanadiumtetralkoxyd ersetzt wurde.
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Beispiel 19 (Vergleichsbeispiel) In einer mit Stickstoff gefüllten
trockenen Boxe wurden in eine 500 ml-Druckflascne 100 ml trockenes IIeptan und 2
g eines aus Benzylaluminiumdibromid und Zirkontetrabutoxyd im molaren Verhältnis
1:1 bestehende Katalysators gegeben.
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Die Druckflasche wurde an eine Propylenflasche angeschlossen, Die
Reaktionsmischung wurde 6 Stunden lang bei 700C unter einem Propylendruck von etwa
2,1 Atmosphären geschüttelt.
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Es bildete sich kein festes Polypropylen. Es entstanden 60 g eines
flüssigen, niedri0-rmolekularen Polymerisats. Eine gaschromatographische Analyse
ergab, daß dieses Produkt Di-, Tri- und Tetramere des Propylens enthielt.
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Beispiel 20 Das in Beispiel 19 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 2 g eines aus Methylaluminiumdibromid, Titantetramethoxyd und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid
im molaren Verhältnis 1:1:1, bestehenden Katalysators wiederholt. Es bildeten sich
16,7 g festes Polypropylen. Das Polymerisat wurde mit Dibutyläther zur Entfernung
einer kleinen Menge von kautschukartigem Polypropylen und anschließend mit Heptan
zur Entfernung von niedrigmolekularem, kristallinem Polypropylen extrahiert. Die
verbliebenen 13,4 -g Polypropylen waren hochkristallin und besaßen eine Dichte von
0,918> eine Grundviskosität von 2,62 und einen Erweichungspunkt von 162 bis 166°C.
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Gleich günstige Ergebnisse wurden bei Verwendung von Vanadium-* Molybdän-
und Chromalkoxyden anstelle von Titanalkoxyden er-, halten.
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Beispiel 21 In einer mit Stickstoff gefüllten trockenen Boxe wurden
in einen aus rostfreiem Stahl bestehenden 280 ml-Autoklaven 0,75 g eines aus Athylaluminiumdichlorid,
Titantriäthoxyd und Tris-N,N-methylphosphorsärueamid im molaren Verhältnis 1:1:0,25
bestehenden Katalysators gegeben. Nach Verschließen des Autoklaven wurde dieser
in eine Schüttelvorrichtung gebracht. Es wurden 100 ml (51 g) Propylen zugegeben.
Der Autoklav wurde 4 Stunden lang unter Erhitzen auf 850C geschüttelt. Es wurden
47,3 g hochkristallines Polypropylen mit einer Dichte von 0,92 und einer Grun,dviskositä,t
von 3,84 erhalten.
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Gleich'günstige Ergebnisse wurden erhalten, wenn anstelle des genannten
Phosphorsäureamids Amidoester, wie C2H5oPCo3-[N (R) 2 2 @ 2 ferner Triäthylphosphat,
Triäthylphosphit, N.N-Dimeth?lacetamid und Adipamid verwendet wurden.
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Beispiel 22 Das in Beispiel 21 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 0.1 g eines aus Äthylaluminiumdibromid, Vanadiumtetraäthoxyd und
Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid im molaren Verhältnis 1:2:0,25 bestehenden-Katalysators
bei 85°C wieder--holt. Es wurden 9,5 g hochkristallines Polypropylen' mit einem
Dichte
von 0,919 und einer Grundvjskosität von 1,48 erhalten.
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Beispiel 23 Das in Beispiel 21 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 1,5 g eines Katalysators aus Äthylaluminiumdichlorid, Titantetraäthylhexyloxyd
und Tris-N,N-dimethylphosphorsäureamid im molaren-Verhältnis 1:0,5:0,25 bei einer
Temperatur von 55 0C wiederholt. Es bildete sich hochkristallines Polypropylen.
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Beispiel 24 Das in Beispiel 21 beschriebene Verfahren wurde unter
Verwendung von 3-Methyl-1-buten als Monomerem bei einer Polymerisationstemperatur
von 51 0C wiederholt. Es wurden 28 g hochkristallines Poly- 3-me thyl- 1 -buten
erhalten.
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Gleich günstige Ergebnisse wurden bei Verwendung von 4-Methyl-1-penten,
1-fluten, 1-Penten, Vinylcyclohexan, Allylbenzol und Styrol als Monomere erhalten.
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Beispiel 25 (Vergleichsbeispiel) Zur Glaubhaftmachung eines technischen
Fortschritts gegenüber dem Verfahren der belgischen Patentschrift 559 727 wurden
folgende Versuche durchgeführt:
Unter gleichen Bedingungen wurde
Propylen bei 8,50C mit drei verschiedenen, jeweils aus 3 Konponenten bestehenden
Katalysatoren polymerisiert. Von den 3 Komponenten waren 2 Komponenten stets die
gleichen. Sie bestanden aus itthylaluminiumdichlorid und Titantrichlorid. Die dritte
Komponente beständ demgegenüber einmal aus Hexamethylphosphorsäuretriamid, einmal
aus Äthylacetat und einmal aus Butylbenzoat. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten
: ristallines Polypropylen Ausbeute Inherent-Dritte Komponente in % Viskositat 1.
Hexamethylphosphorsäuretriamid 97 5,1 (Verfahren der Erfindung) 2. Äthylacetat (Verfahren
der 32 3,0 belgischen Patentschrift 559 727) 3. Butylbenzoat (Verfahren der 25 2,8
belgischen Patentschrift 559 727) 4, Ohne ° 0 Aus diesen Ergebnissen ergibt sich
die Vorteilhaftigkeit des Verfahrens der Erfindung ganz eindeutig.