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Die Erfindung betrifft einen Flaschengreifer für Flaschen-
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packmaschinen und dergleichen mit einer nach unten offenen Greifglocke,
welche eine Auskleidung aus gummielastischem Werkstoff aufweist und oben mit einem
Befestigungsansatz versehen ist, durch den Druckluft in den Zwischenraum zwischen
der Greifglocke und deren Auskleidung geführt werden kann, mit einem Führungsstück,
dessen unteres Ende mit dem Befestigungsansatz verbunden ist, das einen Längskanal
zum Zuführen der Druckluft zur Greifglocke besitzt, und das mit einer Einrichtung
zum Befestigen des Flaschengreifers in einer Mehrfachgreiferhalterung der Maschine
versehen ist, wobei der Befestigungsansatz und das Führungsstück konzentrisch ineinandergreifen.
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Derartige Flaschengreifer werden seit Jahrzehnten in großem Umfang
bei Maschinen wie insbesondere Flaschenpackmaschinen eingesetzt, welche jeweils
mit einer Mehrzahl von an der Mehrfachgreiferhalterung angebrachten Greifern eine
Mehrzahl von Flaschen erfassen, diese anheben und dann in einen Karton oder einen
Flaschenkasten einsetzen. Zum Auspacken von Flaschen können derartige Greifer ebenfalls
verwendet werden. Diese erfassen die Flaschen von oben am Flaschenhals dadurch,
daß die Greifglocke von oben über
den Flaschenhals geschoben und
dann Druckluft in den Raum zwischen der Glocke und deren Gummiauskleidung geführt
wird. Hierdurch wird letztere zusammengedrückt und legt sich mit einer für das Anheben
der vollen oder leeren Flasche ausreichenden Kraft um den Flaschenhals. Nun kann
die Flasche angehoben und abgesetzt werden. Nach dem Absetzen läßt man die Druckluft
aus dem Zwischenraum zwischen der Greifglocke und deren Auskleidung wieder entweichen,
so daß sich die Gummiauskleidung wieder elastisch ausdehnt, die Flasche wieder freigibt
und von dieser nach oben abgehoben werden kann.
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Diese Flaschengreifer haben sich in großem Umfang und jahrzehntelang
bestens bewährt. Sie haben jedoch einen Nachteil: Die Glockenauskleidung aus gummielastischem
Werkstoff ist verhältnismässig empfindlich. Sobald eine solche Auskleidung nicht
mehr luftdicht ist, wird der entsprechende Greifer unwirksam. Das hat wiederum zur
Folge, daß beim Anheben einer Gruppe von Flaschen, beispielsweise zum Einsetzen
derselben in einen Flaschenkasten, immer eine Flasche stehenbleibt, die dann von
Hand nachgeschoben werden muß.
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Um das zu vermeiden, muß bei den bekannten Flaschengreifern jeweils
die ganze Maschine stillgesetzt werden. Dann muß die beschädigte Greifglocke, deren
Befestigungsansatz als mit Innengewinde versehene Hülse ausgebildet ist, welche
auf einen Zapfen am unteren Ende des Führungsstücks aufgeschraubt
ist,
vom Führungsstück abgeschraubt und eine neue Greifglocke angeschraubt werden.
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Man nahm es in Kauf, daß die Maschinenkapazität durch das relativ
häufige notwendig werdende Auswechseln einzelner Greifglocken nicht voll ausgenutzt
werden konnte.
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Die Erfindung will diese Schwierigkeit beseitigen. Sie will insbesondere
die Stillstandszeit der mit Flaschengreifern der eingangs umrissenen Art versehenen
Maschine beim Undichtwerden der Gummiauskleidung einzelner Greifglocken erheblich
verringern.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch bewirkt, daß der Befestigungsfortsatz
am unteren Ende des Führungsstücks mittels eines Bajonettverschlusses befestigt
ist. Dadurch entfällt das relativ aufwendige Ab- und Aufschrauben beim Auswechseln
einer Greifglocke. Diese kann nunmehr mit einem Handgriff vom unteren Ende des Führungsstücks
abgenommen und mit einem weiteren Handgriff kann die neue Greifglocke wieder angesetzt
werden.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei welcher in
bekannter Art der Befestigungsfortsatz als einen unteren Zapfen des Führungsstücks
umgebende Hülse
ausgebildet ist, läßt man vorteilhaft vom Zapfen
wenigstens eine Nase - vorzugsweise zwei Nasen - abragen, die jeweils in eine hakenförmige
Nut der Hülse eingreift bzw. eingreifen. Cm Prinzip ist aber auch die umgekehrte
Ausführung - Nasen an der Hülse, Nut im Zapfen - möglich.) Sind zwei Nasen vorgesehen,
so liegen diese vorzugsweise einander gegenüber.
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Diese bevorzugte Ausbildung ist einfach in der Fertigung sowie sicher
und verschleißarm im Betrieb. Vorzugsweise ist die Nut der Hülse als nach außen
geschlossene Kanalnut ausgebildet. Dadurch ist die Gefahr von Beschädigungen des
einen Teil der Nut von oben begrenzenden, lappenförmigen Teils der Hülse weitgehend
verringert. Die Herstellung der ganzen Glocke erfolgt dabei zweckmäßig im Druckgußverfahren,
wobei die Nut gleich mit angegossen werden kann.
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Um bei der erfindungsgemäßen Ausbildung eine einwandfreie Abdichtung
des Luftzuführkanals aus dem Führungsstück in die Glocke zu gewährleisten, ist vorzugsweise
auf der Innenoberfläche der Hülse oder auf der Außenoberfläche des Zapfens unterhalb
der Nase und der Nut eine Ringnut vorgesehen, in der ein 0-Ring liegt, der gegen
die Außenoberfläche des Zapfens bzw. die Innenoberfläche der Hülse abdichtet.
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Um das schnelle Ineinanderschieben der ineinandergreifenden Teile
von Befestigungsansatz und Führungsstück zu erleichtern,
sind vorzugsweise
an diesen Teilen die einander zugekehrten-Kanten konisch angespitzt bzw. erweitert.
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Ein wesentliches Problem bei Flaschengreifern, bei denen der Schaft
des Führungsstücks gegen Federkraft nach oben verschiebbar in der Mehrfachgreiferhalterung
geführt ist, liegt darin, daß hierbei vielfach auch erhebliche Querkräfte auftreten,
welche zu einem Verklemmen des Führungsstückschaftes in der Mehrfachgreiferhalterung
führen können, so daß beispielsweise, wenn eine zu große Flasche dem Greiferkopf
dargeboten wird, entweder die Flasche oder der Greiferkopf beschädigt wird. Auch
muß bei nach oben verschiebbarer Ausbildung des Führungsstücks dieses an einem Drehen
in der Mehrfachgreiferhalterung gehindert werden, da anderenfalls die normalerweise
von oben an das Führungsstück anschliessenden Schläuche für die Druckluftzufuhr
verdreht und hierdurch beschädigt werden könnten.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß der nach oben
in die Halterung einschiebbare Schaft des Führungsstücks ein Sternprofil aufweist
und in einem das gleiche Profil aufweisenden Vertikalkanal der Halterung mit viel
Spiel verschiebbar ist, daß die Höhe der Innenrippen des Sternprofils des'Kanals
von unten nach oben abnimmt, und daß die Rücken dieser Innenrippen am Umfang einer
sich nach unten verjüngenden, kegelstumpfförmigen Verlängerung des Schaftes anliegen.
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Wird hierbei das Führungsstück nach oben geschoben, so kommt die kegelstumpfförmige
Verlängerung des Schaftes schnell außer Eingriff mit den Recken der erwShnten Innenrippen.
Da der Sternprofil aufweisende Schaft im Kanal mit viel Spiel geführt ist, kann
er nun auch um ein gewisses Maß zur Seite verschwenkt werden, so daß auf diese Weise
eine gegen schräg nach oben gerichtete Kräfte nachgiebige Lagerung vorhanden ist.
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Das Sternprofil ist vorzugsweise ein solches, bei welchem von einem
runden, mittleren Profilteil vier Rippen abragen.
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Nachfolgend ist die in der Zeichnung gezeigte bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung als erläuterndes Beispiel beschrieben.
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Fig. 1 zeigt teilweise im Vertikalschnitt einen Flaschengreifer gemäß
der Erfindung in seiner unteren Lage; Fig. 2 zeigt den Schnitt II-II aus Fig. 1.
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Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Flaschengreifer besitzt ein Führungsstück
1 und eine Greifglocke 2.
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In der rechten Hälfte ist die Greifglocke geschnitten gezeigt, während
in der linken Hälfte die Greifglocke von
außen gezeigt ist. Die
Greifglocke 2 besitzt, wie aus der Zeichnung ersichtlich, einen glockenförmigenHauptkörper,
an welchem oben eine zylindrische Befestigungshülse 3 sitzt. Die Greifglocke 2 ist
durch Rippen 4, wie aus der Zeichnung ersichtlich, versteift, welche an die Befestigungshülse
3 anschließen. Innen ist die Greifglocke 2 mit einer Gummiglocke 5 ausgekleidet.
Der untere Rand der Gummiglocke 5 ist mittels einer Überwurfmutter 6 in der aus
der Zeichnung ersichtlichen Weise am unteren Rand der Greifglocke 2 befestigt. Der
mittlere Teil der Gummiglocke 5 ist mittels einer Schraube 7 am inneren Boden der
Greifglocke 2 festgeschraubt. Zwischen der Gummiglocke 5 und der Greifglocke 2 befindet
sich ein Spalt 8, in welchen Druckluft durch Kanäle 9, 10 aus einer axialen Bohrung
13 des Führungsstücks 1 zugeführt werden kann.
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Die Mündung der das Führungsstück 1 axial durchsetzenden Druckluftbohrung
am unteren Ende des Zapfens 11 des Führungsstücks 1 ist bei 12 zu erkennen. Wird
nun durch den Kanal 13 Druckluft zugeführt, so tritt diese in den Ringspalt 8 zwischen
der Greifglocke 2 und der Gummiglocke 5 und drückt letztere nach innen, so daß sie
den Hals einer Flasche ergreifen und die Flasche anheben kann. Soweit bisher im
Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschrieben, ist die Konstruktion bekannt.
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Gemäß der Erfindung läuft das Führungsstück 1 unten in einen konzentrischen,
zylindrischen Zapfen 11 aus, an dessen Umfang die zylindrische Innenfläche der Befestigungshülse
3 mit einem losen Schiebesitz anliegt. Vom Zapfen 11 ragen etwas oberhalb der Mitte
der axialen Erstreckung desselben einander diametral gegenüberliegend zwei zylindrische
Nasen 14 ab. Diese bilden zusammen mit zwei entsprechenden Hakennuten 15 den Bajonettverschluß,
mit dem die Hülse 3 auf den Zapfen 11 aufgeschoben ist. In der Zeichnung ist die
Nut 15 als die Wandung der Hülse 3 durchbrechend dargestellt, um die Erfindung besser
veranschaulichen zu können. In der Praxis wird es, wie gesagt, bevorzugt, daß die
Nut außen geschlossen ist und die Nase 14 sich dementsprechend nicht über die ganze
Wanddicke der Hülse 3 erstreckt.
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Die Nut 15 verläuft, wie aus der Zeichnung ersichtlich, vom oberen
Rand der Hülse 3 ein Stück senkrecht nach unten, dann schräg zur Seite bis zu ihrem
tiefsten Punkt 23 nach unten und dann ein kurzes Stück geringfügig wieder nach oben,
so daß bei geschlossenem Bajonettverschluß ein Herabfallen der Greifglocke 2 unter
dem Einfluß der Schwerkraft nach unten verhindert ist. Der hierzu erforderlichen
Drehbewegung wirkt auch die von einem in einer Ringnut 18 des Zapfens 11 verlaufenden
0-Ring 19 auf die innere Wand der Hülse 3 ausgeübte Reibungskraft entgegen. Hauptaufgabe
des
O-Rings 19 ist es jedoch, die Druckluftführung vom Führungsstück 1 in die Greifglocke
2 abzudichten.
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In der Zeichnung erkennt man schließlich, daß der Zapfen 11 unten
angefast ist und die Hülse 3 oben, um ein schnelles "Einfädeln" des Zapfens 11 in
die Hülse 3 zu ermöglichen.
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Oben liegt die Hülse 3 mit einem Abstand von z.B. 0,5 mm an einer
Ringschulter 22 des Führungsstücks 1 an. Dieser Abstand ist erforderlich, damit
beim Schließen des Bajonettverschlusses die Nase 14 den tiefsten Punkt 23 der Nut
15 überwinden kann, ohne mit der Schulter 22 zu kollidieren.
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Zum Auswechseln der Glocke 2 genügt es, wenn diese gegen die vom O-Ring
19 ausgeübte Reibungskraft in Fig. 1 von unten gesehen im Uhrzeigersinn gedreht
und nach unten abgezogen wird. Nun kann mit umgekehrter Bewegung eine neue Greifglocke
2 aufgesetzt werden.
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Das Führungsstück 1 besitzt in seinem oberhalb des Federflansches
24 befindlichen Teil, wie aus Fig. 2 ersichtlich, ein vierstrahliges Sternprofil,
das im gezeigten Ausführungsbeispiel genauer die Form eines Kreisprofils mit vier
Rippen 25 konstanter Dicke aufweist, wobei die Rücken der Rippen 25 abgerundet sind.
An seinem oberen Ende ist das Führungsstück 1 in einer Lagerbüchse 26 nach oben
verschiebbar gelagert, die an einer Mehrfachhalterung 27 für
eine
Mehrzahl von Flaschengreifern befestigt ist. Diesem Nachobenverschieben wirkt eine
Druckfeder 28 entgegen, die unten auf den Federflansch 24 und oben auf eine entsprechende
Schulter 29 der Lagerbüchse 26 abgestützt ist.
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Einem zu weiten Nachobenverschieben des Führungsstücks 1 im Lagerkanal
der Lagerbüchse 26 wirkt ein Anlaufen der Schultern 30 der Rippen 25 des Führungsstücks
1 gegen den unteren Rand der Lagerbüchse 26 entgegen.
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Der Führungskanal der Lagerbüchse 26 für das Führungsstück 1 besitzt
ein Profil, welches dem des in Fig. 2 schraffiert gezeichneten, oberen schmaleren
Teils des Führungsstücks 1 komplementär ist, jedoch etwas größer, so daß der obere
Teil des Führungsstücks 1 mit viel Spiel geführt ist. Das in der Lagerbüchse 26
so geschaffene "Sternhohlprofil" weist nun insofern eine Besonderheit auf, als die
zwischen die Rippen des Führungsstückes 1 ragenden Vorsprünge 31 im Inneren der
Lagerbüchse 26 nahe dem unteren Ende derselben bei 33 ihre größte Höhe besitzen.
Nach oben hin fallen diese Vorsprünge 31 ab. An diesen schräg nach oben hin abfallenden
Rücken der Rippen 31 der Lagerbüchse 26 liegt eine oben auf dem Führungsstück 1
mittels eines Segerringes 35 befestigte konische Büchse 36 mit ihrem Umfang an,
welche das Führungsstück 1 und damit den ganzen Flaschengreifer in einer eindeutig
definierten Lage auf
den schräg nach unten ansteigenden Innenrippen
31 des Führungskanals der Lagerbüchse 26 hält. Oben auf dem Führungsstück 1 sitzt
noch ein Anschlußnippel 38 für einen Druckluftzuführschlauch.
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Wird nun, beispielsweise durch Aufsetzen des Flaschengreifers auf
eine zu hohe Flasche, dieser in der Führung der Führungsbüchse 26 angehoben, so
kommt die außen konische Büchse 36 außer Eingriff mit den Innenrippen 31 des Führungskanals
der Lagerbüchse 26 und beim weiteren Anheben des Flaschengreifers ist dann der gerippte
Teil des Führungsstücks 1 nur noch mit sehr viel Spiel geführt, so daß es nicht
nur nach oben sondern auch seitlich ausweichen kann. Dadurch ist ein Verklemmen
beim Anheben mit Sicherheit vermieden.