DE302330C - - Google Patents

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DE302330C
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leather
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C13/00Manufacture of special kinds or leather, e.g. vellum

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Bestreben, aus Abfalleder Werkstückleder, das ist ein Leder herzustellen, aus dem die verschiedenartigsten Gewerbeerzeugnisse gefertigt werden können, hat schon eine Reihe von Verfahren gezeitigt, von denen diejenigen, die zur Aufnahme des in hohem Maße zerkleinerten Abfalleders Bahnen anderer Beschaffenheit, wie Filz, Papier usw., verwenden, von vornherein als verfehlt bezeichnet werden müssen, denn es wird durch die Zerkleinerung des Abfalleders, wie gering auch das Maß derselben ist, eine der wichtigsten Eigenschaften des natürlichen Leders, die Festigkeit, zerstört oder doch zumindest in hohem Maße beeinträchtigt, die dann weder durch den Bahnstoff, noch durch die angewendeten Kleb- und Füllstoffe wieder hergestellt werden kann.*
Alle Verfahren aber, die zur Herstellung von Werkstückleder keine besonderen Bahnen verwenden, bestehen grundsätzlich darin, daß die Abfallstücke mit Klebstoffen versetzt und dann in gewünschter Stärke und Ausdehnung zusammengepreßt werden; manche dieser Verfahren unterwerfen die verhältnismäßig ohnehin schon kleinen Abfallstücke vor der Behandlung mit den Klebstoffen noch einer weiteren Zerkleinerung, die bisweilen bis zur Pulverung gesteigert wird, andere wieder setzen dem Abfalleder nach der Behandlung mit den Klebstoffen Füllstoffe zu. Abgesehen nun von der mit der weiteren Zerkleinerung des Abfalleders verbundenen Zerstörung oder Beeinträchtigung der Festigkeit des Leders, besitzen alle diese Verfahren den gemeinsamen Nachteil, daß sie das Abfalleder zur Aufnahme des Klebstoffes entweder überhaupt nicht oder nicht genügend vorbereiten und auch das Zusammenpressen der Abfallstücke nicht gehörig durchführen, so daß auch das nach diesem Verfahren hergestellte Werkstückleder, besonders hinsichtlich seiner Wasserundurchlässigkeit und Festigkeit, viel zu wünschen übrigläßt.
Das die vorliegende Erfindung bildende Verfahren zur Herstellung von Werkstückleder aus Abfalleder benutzt nun wohl auch Klebstoffe und auch Füllstoffe, und wendet auch dieses Verfahren zur Vereinigung der Abfallstücke Pressung an, doch unterscheidet sich das vorliegende Verfahren, bei dem eine Zerkleinerung des Abfalleders nicht stattfindet, von den bisher bekannten Verfahren wesentlich dadurch, daß die Abfallstücke vor , dem Versetzen mit Klebstoff vorerst mit Füllstoff versetzt werden, und daß das Versetzen mit Klebstoff, und das Vereinigen der Abfallstücke zu einem einzigen Werkstückleder stufenweise und unter stets höherem Drucke durchgeführt wird.
Dadurch, daß die Abfallstücke vor dem Versetzen mit Klebstoff mit Füllstoff versetzt werden, erfolgt eine. Vorbereitung der Abfallstücke zur Aufnahme des Klebstoffes, deren neue technische Wirkung darin besteht, daß die infolge der mannigfaltigen Verschiedenheit der Abfallstücke und der gleichfalls sehr verschiedenen Porosität ihrer Oberfläche zu einem einheitlichen Stücke schwierig zu vereinigenden Abfallstücke in eine einheitlich ge-
schlossene Oberfläche verwandelt werden, der der Klebstoff gleichmäßig, also viel besser anhaftet wie bei den bekannten Verfahren, bei denen die Abfallstücke vorerst mit Klebstoff und dann erst mit Füllstoff versetzt werden, wobei dieser eigentlich gar nicht oder zumindest nicht in dem erstrebten Grade zur Wirkung kommen kann.
Durch die stufenweise Druckhandlung der ίο derart vorgefüllten Abfüllstücke beim Versetzen . mit Klebstoff aber wird erreicht, daß der im Überfluß angewendete und den Abfallstücken daher überflüssig anhaftende Klebstoff entfernt wird, was die Festigkeit des aus den Abfallstücken hergestellten Werkstückleders dem nach den bisherigen Verfall- · ren hergestellten Werkstückleder gegenüber insofern erhöht, als die natürliche Festigkeit der einzelnen Lederstücke in dem aus diesen hergestellten, einheitlichen Werkstückleder durch Zwischenschichten des Klebstoffes nicht beeinträchtigt bzw. vermindert wird.
Das vorliegende Verfahren besteht demgemäß darin, daß nicht gefettete, der Natur des anzufertigenden Gewerbeer.zeugnisses entsprechend ausgewählte lohgare oder chromgare Abfallstücke zuerst mit Aluminiumsalzen (Alaun, schwefelsaurer Tonerde usw.) in Verbindung mit vegetabilischem Gerbstoff vorbehandelt und dann getrocknet werden; die Behandlungszeit richtet sich einerseits nach der Beschaffenheit des Abfalleders und andererseits nach der Natur des aus dem herzustellenden Werkstückleder anzufertigenden Gewerbeerzeugnisses.
Die getrockneten Abfallstücke werden dann in eine Seifenlösung von einer Temperatur von ungefähr 55° C eingebracht, gewalkt und wieder getrocknet. Die Seifenlösung wird aus 12 bis 16 Prozent Kernseife mit einem Fettgehalt von 60 bis 65 Prozent hergestellt, und es wird ihr eine solche Menge von Alkali zugesetzt, daß eine Zersetzung der Seifenlösung durch das angewendete Äluminiumsalz verhindert wird.
Für besondere Zwecke, die ein Leder von geschlossener Struktur erheischen, wird ein zweites Bad von 10- bis i4prozentigem Chlorbarium angewendet, worauf die Abfallstücke wieder gewalkt und getrocknet werden.
Die Abfallstücke, die nun eine Füllung von unlöslicher Seife und Schwerspat aufweisen, werden hierauf durch dicht gerippte Walzen hindurchgeführt, wodurch das Leder einerseits an den Einwirkungsstellen der Rippen dichter, andererseits aber aufgerauht wird, .um die Klebstoffe besser aufzunehmen.
Das Abfalleder ist nun zur Aufnahme des Klebstoffes vorbereitet; bevor aber dieser dem Abfalleder zugesetzt wird, werden die Abfallstücke, je nach der Natur des jeweilig aiizu- ; fertigenden Gewerbeerzeugnisses, auf die j entsprechende Größe gebracht, was durch j Schneiden, Stanzen usw. geschieht, dann sortiert und gegebenenfalls in der Stärke ausge-ι glichen und nachgerippt, worauf das Versetzen mit Klebstoff und das Vereinigen der einzelnen Abfallstücke zu einem einzigen Werkstückleder vorgenommen wird.
Als Klebmittel wird die ungefähr 2opro-. zentige Lösung einer besseren Lederleimsorte oder Gelatine benutzt, der eine ungefähr 5prozentige Lösung eines Salzes des Aluminiums, Chroms, Eisens oder Baryts und ungefähr 10 Prozent Korn- oder Weizenmehl, j Stärke oder Dextrin zugesetzt werden, wobei das verwendete Salz einerseits mit der Seife und gegebenenfalls mit dem Chlorbarium und andererseits mit dem Leim und den Gerbstoffen eine unlösliche Verbindung" eingeht.
Das Versetzen mit Klebstoff und das Vereinigen der einzelnen Abfallstücke zu einem einzigen Werkstückleder erfolgt nun in folgender Weise.
Die Abfallstücke werden bis zur gewünschten Stärke aufemandergeschichtet in den auf ungefähr 750 C erwärmten Klebstoff eingelegt, dann zwischen mit Leinwandeinlagen versehenen Metallplatten leicht, d. h. derart gepreßt, daß der zwischen den Abfallstücken befindliche, diesen nicht unmittelbar anhaftende Klebstoff entfernt wird, und hierauf einer Oberflächentrocknung unterworfen. Nach dem Trocknen werden die Abfallstücke wieder in den nunmehr aber auf ungefähr 500 C erwärmten halbverdünnten Klebstoff eingebracht, zwischen mit Leinwandeinlagen versehenen Metallplatten stark, d. h. derart gepreßt, daß auch der den Abfallstücken unmittelbar anhaftende Klebstoff zum Teil entferrit wird, und hierauf einer ungefähr I2stündigen Lufttrocknung unterworfen.. .-Nach diesem Trocknen werden die nunmehr schon vereinigten Abfallstücke in eine Trockenkammer von einer Temperatur von 50 bis 55° C eingebracht und in derselben so lange belassen, bis die Abfallstücke. diese Temperatur durch und durch angenommen haben, worauf das dritte Pressen in diesem : warmen Zustande ohne Leinwandeinlagen nur zwischen glatten Metallplatten, vorzugsweise Zinkplatten, Unter einem Drucke von ungefähr 80 Atm. erfolgt. Nach dem Pressen werden die Werkstückleder getrocknet und durch eine auf ungefähr 6o° C erwärmte Gerbstöffbrühe von 40 Be durchgezogen, wobei der bisher mit warmem Wasser noch lösliche Leim vollkommen gebunden wird.
Das die vorliegende Erfindung bildende Verfahren kann in den Einzelheiten je nach der Natur des aus dem Werkstückleder anzufertigenden 'Ge\verbeerzeugnisses vielfach ab-
geändert und ergänzt werden, ohne daß hierdurch das Wesen der Erfindung eine Änderung erleidet.
So kann bei der Auswahl der Schichten der Abfallstücke darauf Bedacht genommen, werden, daß die einzelnen Abfallstücke in den Schichten stets in der schon anderweitig bekannten Anordnung von Voll auf Fuge aufeinander zu liegen kommen.
ίο Es kann ferner in Fällen, in denen eine überaus starke Bindung der einzelnen Schichten der verwendeten Abfallstücke erwünscht ist, wie z. B. bei der Herstellung von Schuhsohlenleder, das dritte Pressen anstatt zwi- sehen glatten, zwischen bossierten, d. h. zwischen Metallplatten vorgenommen werden, die mit angerundeten Warzen versehen sind; diese Warzen dringen in die unmittelbar an der Preßplatte anliegende Schicht -des Werkstückleders ein und pressen dieses in die nächste Schicht hinein, die wieder in die zweitnächste Schicht eindringt usw., so daß auch eine wirksame mechanische Verbindung der einzelnen Schichten des- Werkstückleders gewährleistet ist, wobei beide Preßplatten oder auch nur eine derselben bossiert sein kann. ' - .
Die in vielen Fällen erwünschte mechanische Verbindung kann auch dadurch erreicht werden, daß durch das Werkstückleder Holznägel derart durchgetrieben werden, daß deren herausstellende Teile zwischen den Preßplatten flachgedrückt werden, so daß die flachgedrückten Nagelteile das Werkstückleder an beiden Seiten in dichter-Anordnung bedecken.

Claims (6)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren. . zur Herstellung von Werkstückleder aus Abfalleder, dadurch gekennzeichnet, daß man die der Natur des anzufertigenden Gewerbeerzeugnisses entsprechend ausgewählten lohgaren, oder chromgaren Abfallstücke vorerst mit Füllstoffen vorbehandelt und hierauf stufenweise und unter stets größerem Drucke mit Klebstoff versetzt und zu einem einzigen Werkstückleder vereinigt.
  2. 2. Eine Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abfallstücke zwecks Versetzens mit Füllstoffen vorerst mit Aluminiumsalzen und vegetabilischem Gerbstoff vorbehandelt, dann trocknet, in einer Seifenlösung behandelt,, walkt, trocknet und hierauf gemäß Anspruch 1 weiterbehandelt.
  3. 3. Eine Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abfallstücke nach der in den Ansprüchen 1 und 2 erwähnten Vorbehandlung durch Rippenwalzen zieht, in Klebstoff von einer Temperatur von un-'gefähr 75° C einlegt, leicht preßt, an der · Oberfläche trocknet, in den halbverdünnten Klebstoff von einer Temperatur von ungefähr 500 C einlegt, stark preßt, an der Luft trocknet, unter einem Drucke von ungefähr 80 Atm. warm preß·!:, wieder trocknet und schließlich durch eine auf ungefähr 6o° C erwärmte Gerbstoffbrühe hindurchzieht und ganz trocknet.
  4. 4. Eine Ausführungsart' des Verfahrens nach Anspruch 3, insbesondere zur Herstellung von Sohlenleder o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man die Abfallstücke nach der Behandlung mit Seifenlösung und dem dieser Behandlung folgenden Walken und Trocknen in ein Bad von 10- bis i4prozentigem Chlorbarium einlegt, walkt, trocknet und hierauf erst in der beanspruchten Weise mit Klebstoff versetzt und zu einem einzigen Werkstückleder vereinigt.
  5. 5. Eine Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 4 zur Herstellung von Sohlenleder, dadurch gekennzeichnet, daß man das Pressen der Abfallstücke unter einem Druck'von ungefähr 80 Atm. zwischen bossierten Metallplatten vor-
    ■nimmt. · .
  6. 6. Eine Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 4 zur Herstellung von Sohlenleder, dadurch gekennzeichnet, daß man Holznägel durch das Werkstückleder treibt und die herausstehenden Nägelteile beiderseits flachdrückt, so daß die flachgedrückten Nägelteile das Werk-'-stückleder an beiden Seiten in dichter Anordnung bedecken.
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