DE19811231C1 - Dekormaterial und Verfahren zur Herstellung eines Dekormaterials - Google Patents

Dekormaterial und Verfahren zur Herstellung eines Dekormaterials

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Description

Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines Dekormaterials von folienartiger Form, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Dekormaterials auf der Grundlage von Leder.
Es werden zunächst die wesentlichsten Begriffe mit Verbindlichkeit für die nachfolgende Beschreibung erläutert. Leder ist das aus Tierhaut durch Gerbung und weitere Bearbeitung gewonnene Rohmaterial. Das durchgegerbte Rohleder hat eine qualitätsbestimmende Oberschicht mit dichter Faserverflechtung und eine darunterliegende Unterschicht mit lockerer Faserverflechtung, wobei natürlich der Übergang fließend ist. Vor der Weiterverarbeitung wird die Oberschicht (mit Bandmesserspaltmaschinen) auf gleichmäßige Dicke gebracht und dann "Narbenspalt" genannt. Die übrig bleibende Unterschicht wird "Fleischspalt" genannt und entweder zu "Spaltleder" weiterverarbeitet oder als Abfall behandelt. Neben diesen Fachbezeichnungen wird im Folgenden der Ausdruck "Lederstück" als Sammelbezeichnung für jegliche Art von Leder gebraucht. Der Ausdruck "Lederspaltstück" bezeichnet demnach ein Stück, welches durch Abspalten einer folienartig dünnen Schicht von einem Lederstück entsteht, wobei die Spaltebene nicht notwendigerweise gleichmäßig parallel zur Oberseite des Lederstücks verlaufen muß.
Als Dekormaterial wird Leder, vorwiegend Narbenspalt, in verschiedenen Zuschnittformen verwendet und Gebrauchsgegenstände verschiedenster Art werden daraus hergestellt, wie beispielsweise Taschen, Mäntel, Anzüge oder Etuis. Problematisch ist da bei, daß die natürlich beschränkte Größe einer Lederhaut einen sehr gekonnten Umgang mit dem Material verlangt. Dabei fällt viel Abfall an. Ein gewisser Ausweg war mit den sogenannten Patchwork- Kreationen entstanden, doch ist die Patchworkarbeit sehr aufwendig und auch von modischen Trends abhängig.
Die DE-PS 4 49 064 beschreibt eine Vorrichtung zum Herstellen von zusammengesetztem Leder, wonach also dünne Blätter Spaltleder, Lederspäne, Lederfasern sowie Lederabfallstücke unter Beifügung von Klebstoff zusammengefügt und auf eine gewünschte Dicke verpreßt werden. Das Produkt ist von plattenartiger Dicke und entsprechend steif, so daß es sich eher nur als Fußbodenbelag eignet.
Gemäß der JP 4-21 69 00 (A) wird ein Laminat (mehrlagiger Lederblock) aus einer Vielzahl aufeinandergestapelter und verschiedenfarbiger zusammen­ klebender Lederplatten hergestellt. Dann werden senkrecht zur Ebene der Lederplatten dünne Scheiben abgeschnitten, die gleichartige Streifenmuster entsprechend der Schichtung des Laminats zeigen. Diese Methode läßt nur die Herstellung relativ kleinflächiger und verhältnismäßig dicker Scheiben (von etwa 1 mm Dicke) zu, so daß sich dieses Dekormaterial nur als Zierat eignet, um z. B. auf Schmuckschatullen oder Damenschuhabsätze appliziert zu werden.
Die JP 6-93 300 (A) beschreibt die Herstellung eines gemusterten Rohmaterials zur Herstellung von Taschen etc., wobei in willkürliche Form geschnittene Lederstücke verschiedener Farbe mit Klebstoff versetzt zu einer in sich verwickelten Masse vermischt werden, die zu einem dichten Block gepreßt wird, von dem dann dünne Blätter abgetrennt werden. Dadurch entsteht ein "gemustertes Leder", welches billiger ist, als etwa natürlich gemustertes Krokodilleder. Es werden die bei der konventionellen Taschenherstellung anfallenden Narbenleder-Abfallstücke verwendet. Dieser Ansatz ist jedoch in der Praxis unzureichend, weil eine ausreichende Menge solcher Narbenleder- Abfallstücke nicht verfügbar ist, um daraus eine wirtschaftlich rentable Menge an gemustertem Rohmaterial herzustellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Dekormaterial zu schaffen, welches einerseits das Lederflair bietet, eine ansprechende Musterung aufweist und preisgünstig und in wirtschaftlich rentabler Menge hergestellt werden kann, wobei die Verwendung und Verarbeitung zu vielerlei Anwendungen problemlos ermöglicht und einfach an modische Ansprüche angepaßt werden kann.
Ein Dekormaterial, welches die Lösung dieser Aufgabe bildet, ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den auf den Anspruch 1 bezogenen Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Dekormaterial bildet eine Art künstliche Lederfolie, wiewohl es aus natürlichen Lederbestandteilen und etwas Leim besteht. So bleibt der Charakter des "Naturstoffs", das "Ledergefühl" und insbesondere der Ledergeruch erhalten. Die Größe des Dekormaterials ist nicht durch naturgegebene Bedingungen begrenzt, sondern richtet sich nur nach den Fertigungsmöglichkeiten oder den Bedürfnissen der Weiterverarbeiter. Das Dekormaterial hat ein je nach Größe, Form und Farbe der verwendeten Lederspaltstücke variables Aussehen, von fein marmoriert bis grob patchworkartig. Im Gegensatz zu Patchwork aber läßt sich das Dekormaterial einfacher, nämlich wie Stoff, verarbeiten. Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß als Ausgangsmaterial Spaltleder aus dem bei konventioneller Lederverarbeitung in großer Menge als Abfall anfallenden unzugerichteten und ungefärbten "Crust" dient. Dieses Material steht sehr preiswert zur Verfügung, so daß das Endprodukt trotz der aufwendigen Herstellung zu einem wirtschaftlich akzeptablen Preis angeboten werden kann. Da die Spaltlederstücke zunächst als ungefärbte Rohware vorliegen, kann man daraus problemlos ausreichende Mengen in der gewünschten Farbe oder Farbtönung zurichten. Die Spaltlederstücke nehmen die Farbe über den Querschnitt weitgehend gleichmäßig auf, so daß die Herstellung einer Vielzahl von Dekormaterial-Stücken von untereinander annähernd gleichartiger Grundfärbung und Grundmusterung gut beherrschbar ist.
Das Dekormaterial kann in seiner Ausgangsform direkt als Dekorschicht auf Holz oder dergleichen aufgebracht werden, ähnlich wie Korkfurnier. Es kann zur Umkleidung von Zierknöpfen oder von sonstigen Accessoirs (wie Zigaretten­ etuis, Feuerzeugen etc.) dienen, auf Teile von Kleidungsstücken (als Zierelement) aufgebracht oder als Dekorbelag in Fahrzeugen verwendet werden.
Die Ausgangsform ist wenig belastbar, insbesondere nicht sehr reißfest, so daß die Handhabung und Weiterverarbeitung wesentlich dadurch erleichtert ist, wenn das Dekormaterial ein an einer ersten flachen Oberfläche fixiertes, folienartig dünnes aber reißfestes Trägermaterial als Verstärkung aufweist.
Dieses verstärkte Dekormaterial kann dann als Dekorbelag verwendet werden, oder als Basismaterial unmittelbar zur Herstellung von Gegenständen, wie beispielsweise Taschen oder Bekleidung.
Aufgabe der Erfindung in verfahrenstechnischer Hinsicht ist es, ein Dekormaterial, insbesondere ein Dekormaterial der vorstehend genannten Art anzugeben, welches praktikabel und wirtschaftlich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Verfahrensmerkmale des Anspruchs 8 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens sind in den auf den Anspruch 8 bezogenen Unteransprüchen angegeben.
Der Lederblock kann aus einer Lage von Lederstücken, vorzugsweise aber aus mehreren Lagen von Lederstücken erstellt werden. Vorteilhafterweise ist dafür Leder jeder Art (Schweins-, Rind-, Schafsleder) geeignet, wobei sich gezeigt hat, daß gerade Spaltleder, welches meist als Abfall übrigbleibt, mit seiner eher grobfaserigen Struktur optisch sehr interessante Ergebnisse zeigt. Die Herstellung des Lederblocks erfordert lediglich etwas künstlerisches Geschick, weil die Auswahl der Lederstücke und die Art der Zusammensetzung und Schichtung das Muster der abgespaltenen Dekorschichten bestimmt. Die Verarbeitung eines mehrlagigen Lederblocks ist rationeller und bietet auch interessantere Muster, da die Variationsmöglichkeiten der Schichtung umfangreicher sind, als bei einer einlagigen Blockherstellung. Für die Herstellung eines mehrlagigen Lederblocks können auch relativ dünne Lederstücke verwendet werden. Die vom Lederblock letzlich abgespaltenen Dekorschichten bestehen im Endergebnis aus aneinandergeklebten Lederspaltstücken gleicher folienartiger Dicke.
Um eine geschlossenere Struktur der Dekorschicht zu erzielen (um also Löcher zu vermeiden), empfiehlt sich eine Pressung bevor der Klebstoff abgebunden hat. Wenn unter gleichzeitiger Hitzeeinwirkung gepreßt wird, beschleunigt dies die Klebstoff-Fixierung.
Das Aufbringen eines Trägermaterials schützt die abgespaltene und gegen Zugkräfte wenig widerstandsfähige Dekorschicht vor Beschädigung. Dabei kann es sich um ein nur bis zur Weiterverarbeitung verbleibendes temporäres Trägermaterial, wie Papier oder Karton handeln. Oder es kann sich um ein dauerhaft mit der Dekorschicht zu verbindendes Trägermaterial handeln. Es versteht sich, daß hierauf die Art des Klebstoffs und der Verbindungstechnik abzustellen ist.
Die "Sichtoberfläche" der Dekorschicht kann zusätzlich behandelt werden, um so an verschiedene Anwendungsarten und Designvorstellungen besser angepaßt zu werden.
Die maximale Breite eines Lederblocks und damit die Breite einer davon abzuspaltenden Dekorschicht hängt in erster Linie davon ab, welche Bandmesserspaltmaschine verfügbar ist. Erlaubt die Maschine nur relativ kleine Arbeitsbreiten, dann müssen mehrere Bahnen von Dekorschichten aneinander­ gefügt werden, um größere Flächen abzudecken. Demgemäß ist es vorteilhaft, mehrere Bahnen an einem gemeinsamen Trägermaterial zu fixieren. Alternativ dazu können jeweils individuell verstärkte Bahnen auf einem zusätzlichen gemeinsamen Trägermaterial fixiert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und den dazugehörigen Zeichnungen erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Herstellung eines Lederblocks,
Fig. 2 einen Lederblock,
Fig. 3 eine vom Lederblock abgespaltene Dekorschicht vor dem Anbringen an einem Trägermaterial.
Gemäß Fig. 1 liegt auf einer Arbeitsplatte 11 ein rechteckiger Hilfsrahmen 12. Einzelne Lederstücke 13 werden unter Drehung durch den Sprühstrahl 14 einer Sprühpistole 15 bewegt so daß sie rundum möglichst gleichmäßig mit einer dünnen Leimschicht belegt sind. Dazu befindet sich im Klebstoffbehälter 16 der Sprühpistole 15 eine Mischung aus einem Teil Universal-Dispersionsklebstoff und etwa drei Teilen Wasser. Es handelt sich hierbei um einen im Fachhandel erhältlichen Dispersionsklebstoff für die Lederwaren- und Täschnerindustrie. Selbstverständlich können auch andere Klebstoffe verwendet werden, sofern sie nach der Fixierung eine ausreichende Elastizität behalten. Anstelle des dargestellten Klebstoffauftrags durch Sprühen können die Lederstücke 13 auch zur Gänze in eine wässerige Klebstoffmischung eingetaucht werden. Die allseitig mit Klebstoff besprühten beziehungsweise benetzten Lederstücke 13 werden in den vom Hilfsrahmen 12 markierten Raum eingeschichtet. Obgleich die Lederstücke 13 auch in nur einer einzigen Lage eingeschichtet werden können, werden Sie vorzugsweise mehrlagig und einander teilweise überlappend eingeschichtet. Dabei können auch einzelne Lederstücke 13 zusammengestaucht werden, so daß sie sich über mehrere Lagen hindurch erstrecken. Die Schichtung bestimmt das Muster des späteren Dekormaterials wesentlich mit.
Die Lederstücke 13 haben je nach gewünschter Musterung eine Flächen­ ausdehnung der Breite und Länge von jeweils etwa 5 mm bis maximal 200 mm, vorzugsweise bis maximal 100 mm. Lebhafte unregelmäßige Muster ergeben sich, wenn die Lederstücke 13 willkürlich unterschiedliche Flächen­ ausdehnungen und insbesondere unregelmäßige Konturen haben. Die Lederstücke 13 können willkürlich unterschiedliche Dicken im Bereich von etwa 0,3 mm bis 2 mm haben, oder vor dem Einschichten auf eine einheitliche Dicke von etwa 0,3 mm bis 1 mm, vorzugsweise 0,6 mm, vorgespalten werden. Es können Lederstücke 13 gleicher oder verschiedener Lederarten, jedenfalls Spaltlederstücke verwendet werden, die anderswo als Abfall anfallen. Es versteht sich, daß die Lederstücke 13 verschiedene Farben oder Farbnuancen einer einheitlichen Grundfärbung haben können. Dies ist lediglich eine Frage des Designs.
Gemäß Fig. 2 erhält man nach dem Entfernen des Hilfsrahmens 12 den Lederblock 17. Es empfiehlt sich, diesen in einer Preßvorrichtung in Richtung senkrecht zu seinen Flachseiten 18, 19 soweit zu pressen, daß Luftblasen und Lücken im Innengefüge verschwinden, bevor der Klebstoff seine Endfestigkeit erreicht. Geschieht die Pressung unter gleichzeitiger Hitzeeinwirkung, verkürzt sich die Festigungsphase des Klebstoffs. Der Lederblock 17 hat eine Dicke von etwa 10 mm bis 20 mm, eine Breite von beispielsweise 400 mm und eine Länge von 700 mm. Allerdings richten sich die Abmessungen einerseits nach den Anforderungen an das spätere Dekormaterial, andererseits nach den Möglichkeiten der zur Verfügung stehenden Bandmesserspaltmaschine. Der Lederblock 17 wird sodann mittels einer Bandmesserspaltmaschine (oder einer Schälmaschine) in eine Mehrzahl folienartig dünner Dekorschichten gespalten.
Die Fig. 3 zeigt eine Dekorschicht 21, die etwa aus der Mittenlage des Lederblocks 17 stammt. Die Flächenausdehnung der Dekorschicht 21 entspricht der Breite und Länge des Lederblocks 17. Die Dekorschicht 21 hat eine einheitliche Dicke von 0,2 mm bis maximal 0,6 mm, insbesondere von 0,3 mm bis 0,5 mm. Ist die Dekorschicht 21 zu dünn, besteht die Gefahr, daß sie schon beim Spaltvorgang reißt. Auch ist sie dann zu durchscheinend, so daß die optische Lederwirkung nicht recht zur Geltung kommt.
Die Dekorschicht 21 kann in dieser Form bereits als Dekormaterial verwendet werden. Dieses Dekormaterial besteht aus einer Mehrzahl in ihrer Flächenebene (die der Schnittebene beim Spalten entspricht) aneinandergeklebter Lederspaltstücke 22 einheitlicher folienartiger Dicke.
Die Dekorschicht 21 kann, so wie sie jetzt vorliegt, als Zierbelag auf beliebige Gegenstände aufgebracht, insbesondere aufgeklebt werden. Allerdings ist die Lagerung, der Transport und die Handhabung sehr heikel, da die Dekorschicht 21 eine sehr geringe Reißfestigkeit aufweist. Es empfiehlt sich daher, an der einen flachen Oberfläche 23 ein Trägermaterial 24 als Verstärkung anzukleben. Soll das Trägermaterial 24 nur während des Transports und des Zuschnitts bei der Weiterverarbeitung schützen, dann kann ein leicht kleben der, wieder abziehbarer Papierbogen verwendet werden. Vorteilhafterweise wird aber ein Dauerbelag aufgebracht, wie ein textiler Stoff, ein Vlies oder eine Kunststoff- Folie. Die Auswahl hängt ab von der späteren Verwendung des Dekormaterials. Vlies und Kunststoff-Folien werden im Bügelpressverfahren fixiert, wobei eine sehr innige und haltbare Verbindung mit der Dekorschicht 21 ohne separatem Klebstoffauftrag erzielt wird. Dieses Trägermaterial hat selbst nur Foliendicke von etwa 0,1 mm bis 0,3 mm.
Die andere flache Oberfläche 25 der Dekorschicht 21 kann mit einer zusätzlichen Oberflächenbehandlung modifiziert werden. Es kann sich dabei um ein Nappalisieren handeln, damit ein nappaähnliches Aussehen erreicht wird. Es gibt dazu spezielle Folien. Oder es kann sich um eine Beschichtung mit einem Imprägniermittel handeln, um die Oberfläche schmutz- und wasserabweisend zu machen. Auch hierfür gibt es spezielle hauchdünne Folien. Folien können insbesondere im Transferverfahren aufgebracht werden. Soll das durch die Folien abgeschlossene Dekormaterial wieder luftdurchlässig werden, kann eine weitere Nachbehandlung durch Nadeln vorgenommen werden.
Besteht Bedarf nach breiteren und/oder längeren Bahnen von Dekormaterial, als die Maschinenausrüstung in einem Stück herzustellen erlaubt, kann man mehrere Dekorschichten 21 möglichst spaltfrei nebeneinander und/oder hintereinander auf einem entsprechend großen gemeinsamen Trägermaterial anbringen. Man kann auch mehrere jeweils mit einem Trägermaterial verstärkte Dekorschichten auf einem weiteren gemeinsamen Trägermaterial aufbringen. Daß hierbei zwei Lagen Trägermaterial vorkommen, stört nicht. Bestehen die beiden Lagen Trägermaterial aus einer Kunststoff-Folie, kann die Verbindung zwischen ihnen als Preß-Schweiß-Verbindung ohne separatem Klebstoffauftrag bewirkt werden.
Das Dekormaterial hat im Vergleich zum normalen Leder eine neue optische Wirkung, ist wegen der Foliendicke sehr leicht und in Verbindung mit einer geeigneten Trägerfolie dennoch sehr belastbar. Es kann als Ersatz für herkömmliches Leder verwendet werden, erschließt aber auch neue Anwendungen. Da das Dekormaterial als Meterware geliefert werden kann, erfolgt auch eine rationelle Fertigung im Bereich des Zuschnitts. Das folienartige Dekormaterial kann mehrlagig zusammengelegt werden und daraus kann in einem einzigen Stanzvorgang gleichzeitig eine Mehrzahl gleicher Schnitt-Teile ausgestanzt werden.

Claims (15)

1. Dekormaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Mehrzahl in ihrer Flächenebene aneinanderklebender, aus Spaltleder gebildeter Lederspaltstücke (22) einheitlicher folienartiger Dicke gebildet ist.
2. Dekormaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es durch Lederspaltstücke (22) von unterschiedlicher Lederart und/oder unterschiedlicher Gerbung und/oder unterschiedlicher Farbe oder Farbnuance und/oder unterschiedlicher Flächenausdehnung und/oder unterschiedlicher Umrißform gebildet ist.
3. Dekormaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine einheitliche Dicke von 0,2 bis maximal 0,6 mm, insbesondere von 0,3 bis 0,5 mm aufweist.
4. Dekormaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein an einer ersten flachen Oberfläche (23) fixiertes Trägermaterial (24) als Verstärkung vorgesehen ist, welches Trägermaterial (24) stoffartig biegbar und faltbar ist.
5. Dekormaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an einer zweiten flachen Oberfläche (25) aufgebrachte Beschichtung vorgesehen ist.
6. Dekormaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine nappaähnliche Beschichtung aufgebracht ist.
7. Dekormaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine wasserabweisende Beschichtung aufgebracht ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Dekormaterials, insbesondere eines Dekormaterials nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer Mehrzahl von zumindest in ihrer Flächenebene aneinandergefügten und aus Spaltleder bestehenden Lederstücken (13) mittels Klebstoff (14) ein zusammenhängender, etwa prismatischer Lederblock (17) gebildet wird und daß nach der Klebstoff-Fixierung vom Lederblock (17) folienartig dünne Dekorschichten (21) abgespalten oder abgeschält werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere flache Lederstücke (13) nebeneinander und zumindest teilweise überlappend übereinander geschichtet und mittels Klebstoff (14) zueinander fixiert werden, so daß ein mehrlagiger Lederblock (17) entsteht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lederblock (17) vor der Klebstoff-Fixierung senkrecht zu seiner Flächenausdehnung gepreßt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Lederstücke (13) mit einer Flächenausdehnung der Breite und Länge von jeweils etwa 5 mm bis maximal 200 mm, vorzugsweise bis maximal 100 mm, verwendet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Lederstücke (13) mit willkürlich unterschiedlichen Dicken im Bereich von etwa 0,3 mm bis 2 mm verwendet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lederstücke (13) vor der Zusammenfügung zum Lederblock (17) auf eine einheitliche Dicke von etwa 0,3 mm bis 1 mm, vorzugsweise 0,6 mm vorgespalten werden.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem gemeinsamen Trägermaterial mehrere vom Lederblock abgespaltene Dekorschichten möglichst spaltfrei nebeneinander und/oder hintereinander fixiert werden.
15. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere jeweils mit einem flexiblen Trägermaterial (24) verstärkte Dekorschichten (21) auf einem weiteren gemeinsamen Trägermaterial möglichst spaltfrei nebeneinander und/oder hintereinander angeordnet und fixiert werden.
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