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Verfahren zum Herstellen von Zierarbeiten Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zum Herstellen von Zierarbeiten.
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Bisher werden Zierarbeiten im allgemeinen hergestellt, indem zunächst
Maschen in einer Kette geformt und dann auf ihrer Basis gestrickt wird. Obwohl verschiedene
Abwandlungen durch Andern der Anordnung oder des Aufbaus des Gestricks durchgerührt
werden können, ist dieses herkömmliche Verfahren 3edoch nicht mehr als ein Schleifenstricken
und seine Anwendung und die dadurch hergestellten Gegenstände sind in ihrem Anwendungsbereich
beschränkt. Daher ist es nach dem herkömmlichen Verfahren unmöglich, dreidimensionale
Gegenstände einschließlich Hüte, M'tzen, Mappen, Taschen usw. herzustellen. Um die
Maniriertheit solcher herkömmlichen Gestricke zu beseitigen, ist kürzlich ein Verfahren
entwickelt und vorgeschlagen worden, bei welchem unter Verwendung eines Netzwerks
aus hartem oder weichen
Kunststoff als Basis mit einem Strickgarn
in verschiedenen Strickstrukturen auf das Netzwerk gestrickt wird. Diese herkömmlichen
Verfahren sind Jedoch sämtlich von der Verwendung einer Stricknadel abhängig und
nicht frei von den Beschränkungen aufgrund der Verwendung einer Stricknadel, obwohl
die Abwandlungen gemäß den Anderungen der Srickstruktur günstig sein können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren
zum Herstellen von Zierarbeiten zu schaffen, das von den bekannten Verfahren abweicht
und mit welchem es möglich ist, verschiedene Zierarbeiten in vielen Abwandlungen
mit räumlicher Wirkung ohne Verwendung irgendeiner Stricknadel herzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine mindestens
auf einer Oberfläche mit einem druckempfindlichen Kleber zur Bildung einer druckempfindlichen
Kleberschicht bedeckte Grundplatte verwendet wird, wobei die Kleberschicht mit einem
abnehmbaren Papier abgedeckt ist, daß das lösbare Papier von der Oberfläche der
druckempfindlichen Kleberschicht entfernt wird und daß ein Garn auf die Oberfläche
der druckempfindlichen Kleberschicht geklebt wird, indem es gegen die Kleberschicht
gedrückt wird, um kunsthandwerkliche Gegenstände zu erzeugen.
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Außerdem ist es durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich, Zierarbeiten
unter Verwendung von Strängen, Bändern usw. zusätzlich zu bekannten Strickgarnen
herzustellen und das erfindungsgemäße Verfahren ist für Jeden leicht durchführbar.
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Weiter wird durch die Erfindung ein originelles Verfahren geschaffen,
das es ermöglicht, viele Muster und Zierarbeiten
leicht unter Verwendung
eines druckempfindlichen Klebers und durch Aufdrücken des Garns usw. gegen-eine
mit dem Kleber bedeckte Grundplatte herzustellen.
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Durch die Erfindung wird so ein neues und kreatives Verfahren für
das Kunsthandwerk geschaffen, mit welchem verschiedene Muster und Zierarbeiten hergestellt
werden können.
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Ein wesentliches Merkmal neben den obigen Besonderheiten der Erfindung
besteht darin, daß eine ebene, halbkugelige oder willkürlich anders geformte Platte
als Grundplatte verwendet werden kann, die vorher mit einem druckempfindlichen Kleber
beschichtet wurde und daß verschiedene Strickgarne durch Aufdrücken auf die beschichtete
Oberfläche der Grundplatte daraufgeklebt werden.
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Andere und weitere Aufgaben,Merkmale und Vorteile der Erfindung werden
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen klarer. Es wird jedoch ausdrücklich betont, daß verschiedene Abwandlungen
innerhalb des Anwendungsbereichs der Ansprüche ohne Abweichung vom Gedanken der
Erfindung möglich sind. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung
eines Ausfuhrungsbeispiels für die gemäß der Erfindung verwendbare Grundplatte,
Fig. 2 eine anschauliche Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Verwendung der in Fig. 1 gezeigten Grundplatte, Fig. 3 eine Ansicht
eines teilweise aufgeschnittenen anderen Ausführungsbeispie)s einer erfindungsgemäßen
Grundplatte,
Fig. 4 eine anschauliche Darstellung eines anderen
Aspekts des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung der in Fig. 3 gezeigten
Grundplatte, Fig. 5 eine Darstellung, welche ein Beispiel für ein Werkzeug zur Verwendung
beim erfindungsgemäßen Verfahren darstellt, Fig. 6 eine perspektivische Darstellung
eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Grundplatte zur Verwendung beim erfindungsgemäßen
Verfahren, Fig. 7 eine Darstellung, welche ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Verwendung der in Fig. 6 gezeigten Grundplatte darstellt, Fig.
8 eine ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Verwendung der in Fig.
6 gezeigten Grundplatte und des in Fig. 5 gezeigten Werkzeugs veranschaulichende
Darstellung, Fig. 9 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels für nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren herstellbare Zierarbeiten, Fig. 10 eine perspektivische Darstellung, welche
ein Ausführungsbeispiel eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Musters
darstellt, und Fig. 11 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
eines unter Verwendung des in Fig. 10 gezeigten Musters hergestellten Gegenstandes.
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In Fig. 1 ist eine Grundplatte 1 dargestellt, welche aus Papier, Holz,
verschiedenen synthetischen Harzen oder geschäumten Kunststoffen, z.B. einer Kunstharzplatte
oder einem Blatt aus geschäumtem Polystyrol, geschäumtem Polyester oder geschäumtem
Phenolformaldehyd hergestellt ist. Die Form der Grundplatte 1 kann eben sein, wie
es in Fig. 1 dargestellt ist, halbkugelig mit räumlicher Wirkung, wie in Fig. 3,
oder kann eine andere willkürliche Form haben. Die Oberfläche der Grundplatte 1
ist mit einem druckempfindlichen Kleber beschichtet, um eine druckempfindliche Kleberschicht
2 zu bilden. Gewöhnlich ist die Kleberschicht mit einem abnehmbaren Papier abgedeckt,
um die Oberfläche der druckempfindlichen Kleberschicht zu schützen.
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Die gemäß der Erfindung verwendeten druckempfindlichen Kleber sind
bekannte Klebstoffe einschließlich solcher, die als Hauptbestandteil Naturgummi,
polyisobutylen- oder polybutadienartigen Gummi enthalten und mit Coumarone-Harz,
-Alkylphenolaldehydharz und so weiter gemischt sind, um die Klebfähigkeit zu verbessern.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das abnehmbare Papier 3 zunächst
von der Oberfläche der Kleberschicht 2 abgestreift und Garne 4 werden auf die freigelegte
Oberfläche der Kleberschicht durch Fingerdruck aufgeklebt, wie in Fig. 2 und 4 dargestellt
ist oder unter Verwendung des in Fig. 5 gezeigten Werkzeugs.
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Das gemäß der Erfindung verwendete Garn 4 kann aus Naturfaser, synthetischer
Faser, und anderen beliebigen Fasern bestehen und umfaßt auch dünne Fäden zum Beispiel
Bleichgarnfäden, Bänder und ferner Goldfäden, Silberfäden und Metallfäden. Die Größe
des Garns kann so ausgewählt werden wie es erforderlich ist.
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Das Garn 4 kann auch aus Garnen, Strängen oder Bändern verschiedener
Farben ader einer Kombination derselben bestehen.
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Diese Garne 4 werden unter Druck auf die Grundplatte 1 geklebt um
ein Muster zu formen oder so, daß sie mit der besonderen Form einer Grundplatte
1 übereinstimmen und eine geeignete Farbkombination bilden.
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So wird eine Zierarbeit auf der Basis der Grundplatte 1 fertiggestellt,
wobei Garne 4 in verschiedenen Mustern auf der Grundplatte aufgeklebt und angeordnet
werden und die Grundplatte entweder ein einzelner Körper zur Vervollständigung eines
Gegenstandes oder eine Vielzahl von Körpern sein kann, die in ihrer Kombination
einen Gegenstand bilden.
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Fig. 9 zeigt ein Beispiel einer Zierarbeit, die unter Verwendung von
Je zwei, einer großen und kleinen halbkugeligen Grundplatte, wie sie in Fig. 3 dargestellt
ist, und durch Druckkleben von Garnen 4 auf die Kleberschichten auf den Grundplatten
gemäß besonderen Mustern hergestellt ist. Daneben können Zierarbeiten in einer Vielzahl
von Formen mit hoher Eleganz unter Verwendung beliebiger Grundplatten mit verschiedenen
dreidimensionalen Formen erhalten werden.
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Die Fig. 6 bis 8 und Fig. 10 zeigen andere AusfUhrungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Verfahrens und insbesondere Fig. 8 zeigt die Ausführungsform bei
welcher ein in Fig. 5 gezeigtes Werkzeug verwendet wird. Das Werkzeug besteht aus
einem Führungsrohr 8 nach Art eines Federhalters, das an einem Ende eine Garnauslaßöffnung
7 und eine Einführnadel 5 mit einem Fadenauge 6 an einem Ende aufweist. Das Ende
des zu verwendenden Garns wird durch das Fadenauge 6 der Einführnadel 5 gezogen
und, nachdem es durch das Innere 9 des Fuhrungsrohrs 8 mittels der Einführnadel
geführt ist und aus der Garnauslaßöffnung 7 herausschaut aus dem Fadenauge 6 der
Einführnadel gezogen. Die Einführnadel wird aus dem
Führungsrohr
8 herausgenommen, so daß das Garn durch das Innere und die Garnauslaßöffnung des
Führungsrohrs 8 gezogen und fertig zum Aufkleben ist.
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Fig. 7 und 8 zeigen anhand von Beispielen die Fälle, in welchen eine
ebene Grundplatte 1 benutzt wird, die vorher mit einem Design 10, z.B. einer Figur,
Symbolen, Buchstaben (Fig. 8) bedruckt ist oder ohne Drucken (Fig. 7) auf beiden
Seiten mit druckempfindlichen Kleberschichten 2 beschichtet und mit einem weiteren
lösbaren Papier 3 abgedeckt ist. In Fig. 8 ist das lösbare Papier von der ersten
Fläche abgestreift und das Design wird mit dem Punkt, d.h. der Garnauslaßöffnung
7 des Führungsrohrs 8 verfolgt, welches das Garn 4 in der oben beschriebenen Weise
durch das Innere führt. Das aus der Garnauslaßöffnung 7 gezogene Garn 4 wird auf
der Grundplatte entlang dem Design geklebt um ein Muster gemäß dem Design zu formen,
indem es mit der Fingerspitze aufgedrückt wird, während das Garn in Fig. 7 genau
auf die Kleberfläche der Grundplatte 1 geklebt wird, um ein Muster gemäß einem Design
zu formen.
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Das so erhaltene Muster wird um seinen Umfang herum ausgeschnitten
um eine Zierplatte 11 zu bilden, die durch Aufdrücken auf einen gewünschten Gegenstand
12,-z.B. einen Stoff, einen Kunststoffbehälter oder eine Platte an gewünschten Stellen
oder auf der gesamten Oberfläche mittels der druckemprindlichen Kleberschicht auf
der Rückseite von der das lösbare Papier abgestreift wurde, geklebt wird.
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Fig. 11 zeigt ein Beispiel eines so erhaltenen Gegenstandes, bei welchem
die Zierplatten 11 gemäß dem Design verschiedene Muster haben und auch durch vorherige
Auswahl der Farbe des Garns und Kombination der Garne verschiedener Farben in der
Farbgebung unterschiedlich sind.
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Es ist auch sehr zweckmäßig, auf dem lösbaren Papier Perforationen
entsprechend dem Design anzubringen, um die Grundplatte an ihrer druckempfindlichen
Kleberfläche mit perforiertem, lösbaren Papier gemäß dem Design abzudecken.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, das in der oben erwähnten Weise leicht
eine Zierarbeit ergibt, indem Garn mittels Fingerdruck auf eine Grundplatte ebener
oder räumlicher Form geklebt wird, welche mit druckempfindlichem Klebstoff beschichtet
ist, ändert das Konzept herkömmlichen Handstrickens vollständig und ermöglicht es,
je nach Wunsch, verschiedene Zierarbeiten mit räumlicher Wirkung zu erzeugen und
so das Feld des Kunsthandwerks zusammen mit dem Bereich des zu verwendenden Materials
auszuweiten, wodurch auch die Verwendung von Strängen, Bändern, Fäden usw. ebenso
wie gewöhnlichen Garns ermöglicht wird.
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Darüber hinaus schafft die Erfindung ein in sich neues Kunsthandwerk,
welches es ermöglicht, Zierplatten zu formen, die leicht auf irgendeinen Gegenstand
wie Stoffe, Kunststoffgegenstande, Wollwaren, Metallgegenstände, ungeachtet des
Materials geklebt werden können und ermöglicht die Herstellung nie zuvor gesehener
Gegenstände. Die Technik und die Werkzeuge sind ebenfalls neu und die erhaltenen
Zierarbeiten zerstören das Konzept herkömmlicher Kunsthandwerke. Insbesondere ist
die Technik auch an Flächen großer Möbelstücke und Behälter, wie Ornamenten und
Tischen, anwendbar.
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Daneben ermöglicht es die Erfindung, Muster gemäß eigener Vorstellung
auf weißes Papier zu kleben, indem das Garn mit der Fingerspitze einer Hand aufgedrückt
wird, während es mit der anderen Hand ohne Verwendung eines Führungsrohrs geführt
wird.
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Die Erfindung bereichert die Technik und steigert den Zauber der Originalität
des Kunsthandwerks.