DE1560865C3 - Verfahren zum Herstellen von Pelz- oder Fellstoffen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Pelz- oder FellstoffenInfo
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Description
oder Brüche nicht auf der Oberseite des künstlichen Pelz- oder Fellstoffes abzeichnen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Fasern einer Vielzahl einzelner
tierischer, Kante an Kante mit der Haarseite nach oben auf einem !anggestreckten Trägerband zu einem
ununterbrochenen Pelz hoher Dichte zusammengesetzter Felle mit ihren Spitzen kontinuierlich an
dem sekundären Träger festgeklebt. Auf diese Weise ist es möglich, auch aus kleinen Stücken natürlicher
Felle große oder praktisch ununterbrochene künstliche
Pelz- oder Fellstoffe herzustellen, die sich im Aussehen und den sonstigen Eigenschaften praktisch
nicht von natürlichen Fellen oder Pelzen unterscheiden.
Ein Ausfiihrungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben, und zwar zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf eine aus einer Mehrzahl tierischer Felle oder Fellstücke zusammengesetzte
Pelzbahn, die als Ausgangsprodukt für erfindungsgemäß hergestellte künstliche Pelz- oder Fellstoffe
dient, und
) F i g. 2 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum erfindungsgemäßen Herstellen künstlicher
Pelz- oder Fellstoffe, beispielsweise aus einer Pelzbahn gemäß Fig. 1.
Ein großer Teil der Kosten fertiger Schaf- oder Lammfelle ist auf deren Bearbeitung zurückzuführen,
d. h. auf das Entfernen des Fleisches von der Haut, Entfetten der Haare, Gerben der Haut, Färben der
Haare, Glattstreichen bzw. Strecken des Pelzes und Scheren der Wollfasern, ferner auf Verluste beim
Scheren und insbesondere durch Beschneiden der ungleichförmigen Felle. Die durchschnittliche Gesamtgröße
eines Lammfelles, das nicht vollständig brauchbar ist, beträgt etwa 0,56 m2, die eines Schafes
etwa 0,74 m2.
Die Bearbeitungskosten können dadurch gesenkt werden, daß einzelne Felle zu einer Bahn zusammengesetzt
werden, welche wie eine aufgerollte Bahn eines textlien Stoffes gehandhabt werden kann. Zu
diesem Zweck werden die entfleischten Felle auf einem Trägermaterial, wie einem porösen Kunststoffilm,
einer perforierten Folie oder einem gewebten oder nichtgewebten Stoff, der für Beizlösungen, Gerblösungen
oder andere chemische Lösungen, die für die nachfolgende Behandlung der Felle verwendet
werden, durchlässig ist, befestigt. Der Träger ist vorzugsweise wenigstens 1,5 m breit und etwa 18 bis
46 m lang, so daß er zwei bis vier voll ausgebreitete Felle nebeneinander und eine große Anzahl von auf
volle Länge gestreckten Fellen hintereinander aufnehmen kann. Der so hergestellte Verbundstoff sollte
derartige Abmessungen aufweisen, daß er mit üblichen Pelzstoffausrüstvorrichtungen behandelt werden
kann.
Einer der einfachsten und leichtesten Wege, eine aus natürlichen Fellen zusammengesetzte Bahn herzustellen
und ein freies Hindurchtreten der chemischen Behandlungslösungen durch deren Träger zu
ermöglichen, besteht darin, die Felle auf einem aus rostfreien Stahldrähten gewebten Band mittels Klemmen
oder Klammern zu befestigen. Nach dem Verarbeitenkönnen die tierischen Felle von diesem Band
entfernt und in üblicher Weise weiterverwendet werden.
Bei dem aus tierischen Fellen 1 hergestellten Verbundstoff
gemäß Fig. 1 sind Wolle tragende Felle 1 auf einer Trägerbahn 3, die mit einer Klebstoffschicht
2 versehen ist, mit den Haaren nach oben weisend derart angeordnet, daß sich die unregelmäßigen
Kanten der Felle etwa ergänzen oder ineinandergreifen, so daß keine größeren Zwischenräume
zwischen den einzelnen Fellen verbleiben. Die Haare an den Kanten der Felle erstrecken sich über die
Kanten der Haut und schließen jeden Spalt zwischen den einzelnen Fellen. Dadurch wird der Eindruck
ίο vermittelt und tatsächlich erreicht, daß die Oberfläche
wie die eines ununterbrochenen sehr dichten Pelzstoffes aussieht.
Der so entstandene Verbundstoff wird zunächst entfettet und dann gegerbt. Anschließend oder gleichzeitig
können die Haare gefärbt werden. Schließlich kann die gegerbte Haut durch Auftragen einer genau
gesteuerten Menge Feuchtigkeit und anschließende mechanische Bearbeitung wie Schlagen od. dgl. weich
gemacht werden.
Zum Herstollen eines künstlichen Pelz- oder Fellstoffes
aus einzelnen oder einer Reihe bearbeiteter tierischer Felle werden zunächst die freien Enden
der geglätteten und ausgerichteten Wollfasern der tierischen Felle an einem sekundären Trägermaterial
festgeklebt. Der sekundäre Träger kann ein gewebter, ein nichtgewebter oder gewirkter Stoff, ein Kunststoffilm
oder eine Folie, eine tierische Haut wie gespaltene Rinderhaut oder ein enthaartes Schaffell, ein
Kunststoffschaum, eine Metallfolie, eine durchlöcherte Faserbahn oder ein Papierblatt sein.
Gemäß F i g. 2 werden auf einem bahnartigen Träger 5 angeordnete oder befestigte tierische Felle 6,
welche Haarfasern 7 tragen, in den Einflußbereich von Saugluft gebracht, um die freien Enden der ausgerichteten
Fasern 7 einer aus tierischen Fellen zusammengesetzten Bahn durch Öffnungen eines sekundären
Trägers 16 zu ziehen, der ein offengewebter Stoff, ein perforierter Film oder eine perforierte Folie
oder ein offenzelliger Schaum ist. Dabei werden die auf dem Träger 5 befestigten Felle 6 parallel
über den sekundären Träger 16 geführt, unter dem ein Saug- oder Vakuumkasten 17 angeordnet ist, und
zusammen mit diesem langsam über den Vakuumkasten 17 hinwegbewegt. Dabei richtet die Saugwirkung
die Fasern 7 auf und zieht ihre freien Enden durch die Öffnungen des sekundären Trägers 16 hindurch.
Dann wird die Rückseite des sekundären Trägers 16, auf der sich die Spitzen der durch sie hindurchgetretenen
tierischen Fasern 7 befinden, mittels einer Beschichtungswalze 18 mit einer Gummi- oder
Kunstharzemulsion oder -lösung beschichtet. Die auf die Rückseite aufgetragene, einen Klebstoff bildende
Beschichtung wird dann mittels einer Heizlampe 19 getrocknet und gehärtet. Dadurch werden die Fasern
dauerhaft am sekundären Träger analog wie gestrickte oder gebündelte Haarfasern, die an ihren
Enden zusammengeklebt werden, befestigt. Die Fasern 7 werden dann mittels eines Messers 14 zerschnitten,
so daß ein halbkünstlicher Pelzstoff 13 und ein geschorener natürlicher Pelz 15 entsteht.
Eine Anzahl von Variationen und Abänderungen dieses Ausführungsbeispiels ist möglich. Beispielsweise
können sowohl Saugwirkung als auch elektrostatische Kräfte gemeinsam zur Anwendung gelangen,
um die Haarfasern auszurichten und die Enden derselben mit Klebstoff in Berührung zu bringen, der
sich auf der Rückseite eines sekundären Trägers befindet, wobei sich die Haare entweder senkrecht oder
in einem Winkel zum sekundären Träger erstrecken sollen. Außerdem kann Luft über das tierische Fell
geblasen werden, um entweder die Saugwirkung der Luft oder, das elektrostatische Feld beim Ziehen der
Haarfasern durch den sekundären Träger zu unterstützen, wobei die Luft entweder senkrecht oder in
beliebiger zufälliger Richtung geblasen wird. Auch können das elektrostatische Verfahren und ein Vibrieren
des zusammengesetzten Pelzes, beispielsweise mittels Schlagstangen, gemeinsam angewendet werden.
Beim Schlagen drehen sich mehrere Stäbe oder Stangen mit einigen hundert Umdrehungen pro Minute
und schlagen gegen die Hautseite des tierischen Felles. Dies bewirkt zusammen mit den elektrostatischen
Kräften die senkrechte Ausrichtung der Haarfasern und unterstützt dieselben beim Eindringen
in den Klebstoff des sekundären Trägers.
Die Felle von Merinoschafen besitzen eine durchschnittliche Haarlänge von größer als 76 mm. Bei
anderen Züchtungen kann die Haarlänge im Durchschnitt 152 mm und mehr betragen. Man kann mehr
als einen halbkünstlichen Pelzstoff aus einem tierischen Fell oder einem natürlichen Pelz herstellen,
wenn die Faserlänge des erzeugten Pelzstoffes nur etwa 25 bis 51 mm betragen soll und wenn man ein
tierisches Fell mit einer ursprünglichen Faserlänge von 152 mm und mehr als Ausgangsmaterial verwendet.
Die Anzahl der künstlich herzustellenden Pelzstoffe, die aus einem Fell hergestellt werden können,
ist von der ursprünglichen Länge der Haare des tierischen Felles, der gewünschten Endlänge der Fasern
des künstlichen Fell- oder Pelzstoffes und der durchschnittlichen Haarlänge des fertig bearbeiteten natürlichen
Pelzes abhängig. Ein typischer geschorener natürlicher Pelz mit einer durchschnittlichen Länge
der abgeschorenen Fasern von etwa 41 mm und etwa 5920 Fasern pro cm2 wiegt etwa 1815 g/m2; die Wollfasern
selbst wiegen 1110 g/m2.
Das folgende Beispiel illustriert die Herstellung von Schichtkörpern und daraus entstehenden halbkünstlichen
Pelzstoffen gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das als Ausgangsmaterial verwendete tierische Fell war ein Schaffell mit etwa 337 000 Haarfasern
pro m2 mit einer Länge von etwa 41 mm. Der verwendete Klebstoff enthielt 95,2 Anteile wäßrige
Acrylemulsion, 3 Anteile Xylol, 0,8 Teile Methyl-Cellulose-Eindicker (Methocel, Viskosität 4000 cps)
und 1 Teil eines aus 100/oiger wäßriger Oxalsäurelösung
bestehenden Katalysators, der unmittelbar vor der Verwendung zugegeben wurde.
Der sekundäre Träger wurde etwa 3,2 mm dick mit Klebstoff bestrichen. Auf die freien Enden der
geglätteten und ausgerichteten Haare des Schaffelles wurde derselbe Klebstoff leicht aufgestrichen
oder mittels einer Bürste aufgetragen. Dann wurden die Haare senkrechtstehend mit dem mit Klebstoff
beschichteten sekundären Träger in Berührung gebracht. Nach dem Trocknen des Klebstoffes wurde
die Probe für einige Minuten bei 140° C ausgehärtet. Der so gebildete Schichtkörper wurde dann zwischen
seinen beiden Trägern aufgeschnitten, wodurch man einen halbkünstlich hergestellten Pelzstoff mit
Fasern einer Länge von etwa 19 mm, welche am sekundären Träger befestigt waren, erhielt. Das ursprüngliche
Schaffell wurde unbeschädigt entfernt, mit der Ausnahme, daß die Haarfasern jetzt nur
noch etwa 19 mm lang waren.
Das vorstehende Verfahren wurde unter Verwendung folgender Materialien für die zweite Unterlage
durchgeführt:
Beispiel | Material der zweiten Unterlage | Aushärte |
Nr. | zeit | |
(Min.) | ||
1 | enthaartes Schaffell | 4,0 |
2 | gewebter Nylonstoff | 1,5 |
3 | offenporiger Urethanschaum | 1,5 |
4 | gestrickter Jerseystoff | 1,5 |
5 | gewebter Nylontaft | 1,5 |
6 | gestrickter Jerseystoff | 1,5 |
7 | gewebter Wollstoff | 1,5 |
8 | nichtgewebter Wollfilz | 1,5 |
9 | Acryl at | 1,5 |
10 | , Polyurethanschaum | 4,0 |
Im Beispiel 8 wurde der Klebstoff nur auf die zweite Unterlage aufgetragen und nicht auf die freien
Enden der Wollfasern. Im Beispiel 9 wurde der Klebstoff mit einer Schichtdicke von etwa 4,8 mm aufgetragen,
um eine flexible Acrylatunterlage zu bilden; dabei wurde kein weiteres Unterlagematerial verwendet.
Im Beispiel 10 wurde ein selbstaufschäumendes Zweikomponenten-Urethan auf eine mit einem Löser
beschichtete Aluminiumfolie aufgesprüht, wobei das rasch aufschäumende Gemisch als sekundärer Träger
diente. Bei jedem der beschriebenen Beispiele war das Anhaften oder Ankleben der Wollfasern am
sekundären Träger gut, und die Faserdichte des halbkünstlich hergestellten Pelzstoffes war etwa dieselbe
wie bei dem als Ausgangsprodukt verwendeten Schaffell.
Die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung bieten für neue und alte Pelzstoffmuster und -anordnungen
dem Fachmann zahlreiche Möglichkeiten bei der Pelzherstellung, der Herstellung und Verarbeitung
synthetischer Pelzstoffe, beim unterschiedlichen Bedrucken, Beflocken und beim Flockendruck und
bei anderen Oberflächen- bzw. Endbearbeitungen.
Beispielsweise können durch geeignete Auswahl der Pelzfaserlängen entweder des natürlichen oder
des halbkünstlich hergestellten Pelzstoffes oder Pelzes, durch Anordnung des Pelzes in einem geeigneten
Winkel zur Unterlage und durch geeignetes Färben oder Bedrucken zahlreiche tierische Pelze
imitiert werden, wie Biber, Nerz, Otter, Seal bzw. Seehund oder Zebra. Auch können Wolldecken oder
andere wolleartige Stoffe aus diesen synthetischen Fellen oder Pelzen hergestellt werden, indem man
lediglich die Pelzfasern beim Hindurchführen des Pelzstoffes durch eine Näh- oder Nadellochmaschine
in die Stoffunterlage hineindrückt.
Darüber hinaus kann ein Pelz auf einer Oberfläche eines zusammengenähten oder mechanisch zusammengehaltenen
nichtgewebten Stückes aus tierischen oder synthetischen Fasern oder eines nachgiebigen
Polyurethanschaumes hergestellt werden, wobei als Ausgangsprodukt Schaffell verwendet werden kann.
Dadurch erzeugt man weiche, nachgiebige, lang- oder kurzhaarige Teppiche od. dgl. oder Futter für Bekleidungsstücke.
Zusätzlich zu den zahlreichen Pelzimitationen unc anderen Arten bekannter Pelz- oder Fellstoffe, die
mit den beschriebenen Verfahren hergestellt werder
können, können auch neuartige dreidimensionale Stoffe hergestellt werden, die beispielsweise als
Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Spielzeuge und Bekleidungsstücke wie Mantel, Jacken und Hüte verwendet
werden. Das Unterlagematerial, welches ein Stoff, Film, Schaumstoff oder eine Folie sein kann
und seine natürliche Farbe besitzt oder gefärbt ist, wird auf einer Seite mit verschiedenen Mustern oder
Formen bedruckt, wobei ein Teil dieser Formen tierische Pelzfasern verwendet, um die gedruckten
Muster echt erscheinen zu lassen. In dem Unterlagenmaterial sind an geeigneten Stellen entsprechend dem
Muster Öffnungen vorgesehen, durch die tierische Fellfasern gezogen sind.
Nachdem die tierischen Fellfasern durch die Öffnungen in der künstlich hergestellten Unterlage bis
zu der gewünschten Höhe über das auf die Oberseite der Unterlage gedruckte Muster gezogen sind, werden
die Fasern unterhalb der Rückseite der künstlich hergestellten Unterlage und so weit über der tierischen
Haut abgeschnitten, daß das natürliche Wolle tragende tierische Fell noch für andere Zwecke verwendet
werden kann. Die abgeschnittenen Fasern ίο werden dann gegen die Rückseite der künstlich hergestellten
Unterlage gebogen und an derselben befestigt, entweder mittels eines vorher aufgebrachten
Klebstoffilmes oder durch nachträgliches Beschichten der Rückseite der Unterlage mit Klebstoff.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
509682/36
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Pelz- oder künstliches Fell (DT-AS 10 05 582 und FR-PS
Fellstoffen, wobei die Fasern eines tierischen 10 47 626), jedoch ist es schwierig und bisher nicht
Felles mit ihren Spitzen an einen sekundären 5 befriedigend gelöst, dem so hergestellten künstlichen
flachen Träger angeklebt und der so gebildete Pelz- oder Fellstoff gleiche Eigenschaften wie den als
Schichtkörper zwischen der Haut des Felles und Ausgangsmaterial verwendeten natürlichen Fellen zu
dem sekundären Träger aufgeschnitten wird, verleihen, d. h. künstliche Pelz- oder Fellstoffe herdadurch
gekennzeichnet, daß die Fa- zustellen, die Haarfasern in der Anordnung der sern des tierischen Felles durch Öffnungen im io natürlichen Felle tragen und außerdem ebenso biegsekundären
Träger gezogen und mit ihren aus sam und geschmeidig wie natürliche Felle oder Pelze
diesen öffnungen herausragenden Enden auf der sind.
Rückseite des sekundären Trägers festgeklebt Um aus natürlichen Fellen künstliche Pelz- oder
werden. Fellstoffe herstellen zu können, muß man die freien
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 15 Enden der Fasern eines tierischen Felles an dem
kennzeichnet, daß die Fasern einer Vielzahl ein- sekundären Träger festkleben, wobei man bisher so
zelner tierischer, Kante an Kante mit der Haar- verfährt, daß auf den flachen Träger zunächst eine
seite nach oben auf einem langgestreckten Trä- Klebstoffschicht aufgetragen wird und die freien Engerband
zu einem ununterbrochenen Pelz hoher den der Fasern des natürlichen Felles in diese Kleb-Dichte
zusammengesetzten Felle mit ihren Spitzen 20 stoffschieht eingebracht und am sekundären Träger
kontinuierlich an dem sekundären Träger fest- durch Erstarren der Klebstoffschicht verankert wergeklebt
werden. den. Die Schicht des erstarrten Klebstoffes bildet
dabei die Oberseite des sekundären Trägers, der dadurch verhältnismäßig hart bzw. steif wird. Ein wei-25
terer Nachteil besteht darin, daß der Klebstoff, solange er sich noch im erweichten Zustand befindet,
an den in Ihn eingebrachten Fasern hochsteigen kann
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Her- und diese Fasern wenigstens im Bereich nahe des
stellen von Pelz- oder Fellstoffen, d. h. also künst- sekundären Trägers versteift. Dies trägt alles dazu
liehen Pelzen oder Fellen, wobei die Fasern eines 3° bei, daß der künstlich hergestellte Pelz- oder Fellstoff
tierischen Felles mit ihren Spitzen an einen sekun- nicht dieselben Eigenschaften wie ein natürliches Fell
dären flachen Träger angeklebt und der so gebildete bzw. ein natürlicher Pelz besitzt.
Schichtkörper zwischen der Haut des Felles und dem Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, daß Hersekundären Träger aufgeschnitten wird. stellen künstlicher Pelz- oder Fellstoffe in einer Weise
Schichtkörper zwischen der Haut des Felles und dem Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, daß Hersekundären Träger aufgeschnitten wird. stellen künstlicher Pelz- oder Fellstoffe in einer Weise
Aus Wolle oder sonstige Haarfasern tragenden FeI- 35 zu ermöglichen, daß dieselben nicht nur im Auslen
bestehende natürliche Pelze sind in vieler Hin- sehen, sondern auch in den übrigen Eigenschaften
sieht künstlich hergestellten Pelzstoffen überlegen. mit den als Ausgangsmaterial verwendeten tierischen
Die Haarfasern tierischer Felle sind in der Haut fest Fellen vergleichbar sind.
verankert und fallen während des Gebrauches oder Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Ver-
beim Reinigen im Gegensatz zu den Fasern künst- 40 fahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
licher Pelzstoffe, praktisch nicht aus. Außerdem sind daß die Fasern des als Ausgangsmaterial verwendeten
die Fasern oder Haare tierischer Felle an der Haut tierischen Felles durch öffnungen im sekundären
in einer Verteilung angebracht, die bei künstlichen Träger gezogen und mit ihren aus diesen Öffnungen
Pelzstoffen nur schwer zu imitieren ist, insbesondere herausragenden Enden auf der Rückseit des sekunwenn
Felle mit größeren Haarlängen imitiert werden 45 dären Trägers festgeklebt werden,
sollen. Wolle besitzt von allen bekannten Fasern die Im Gegensatz zu der bisher üblichen Arbeitsweise
sollen. Wolle besitzt von allen bekannten Fasern die Im Gegensatz zu der bisher üblichen Arbeitsweise
beste Elastizität, wobei hinzukommt, daß Wolle tra- werden die tierischen Fasern also nicht auf der Vorgende
tierische Felle oder Pelze ein weiches derseite, sondern auf der Rückseite des sekundären
luxuriöses Gefühl vermitteln und ein sehr anspre- Trägers festgeklebt, so daß der sekundäre Träger an
chendes Aussehen besitzen. 5° der Oberseite nicht durch eine Klebstoffschicht ab-
Bei der Verarbeitung tierischer Felle oder Pelze, gedeckt ist, die ihn unnötig verhärtet und die an den
beispielsweise zu Bekleidungsstücken, entstehen beim Fasern hochsteigen kann. Das Festkleben der Fasern
Zuschneiden Verluste, die neben weiteren Faktoren an der Rückseite des sekundären Trägers verbessert
die Kosten der Verarbeitung natürlicher Felle oder die Befestigung der Fasern und gewährleistet, daß
Pelze im Vergleich zu der Verarbeitung künstlicher 55 die Fasern besser vom sekundären Träger hoch-Pelzstoffe
erhöhen, denn die beim Zuschneiden an- stehen, weil sie von den Öffnungen desselben, durch
fallenden Abfallstücke lassen sich, wenn sie eine ge- die sie gezogen wurden, seitlich abgestützt werden,
wisse Größe unterschreiten, nur unter hohem Kosten- ohne daß Klebstoff an ihnen hochsteigt. Es ist auf
aufwand zu größeren Pelzstücken wieder zusammen- diese Weise möglich, eine dickere Klebstoffschicht
nähen, was insbesondere bei weniger kostspieligen 60 zu verwenden, ohne daß der so hergestellte künstnatürlichen
Fellen, wie bei Schaffellen, unerwünscht liehe Pelz- oder Fellstoff sich von dem als Ausgangshohe
Kosten verursacht. material verwendeten tierischen Fell wesentlich unter-Es ist zwar bekannt, künstliche Pelzstoffe dadurch scheidet, weil die auf der Rückseite des sekundären
herzustellen, daß man die Fasern natürlicher Felle, Trägers angebrachte Klebstoffschicht die Geschmeiwie
beispielsweise Wolle tragende Felle, wie Schaf- 65 digkeit und Biegsamkeit des Pelz- oder Fellstoffes
felle, an einem sekundären flachen Träger befestigt nicht wesentlich beeinträchtigt. Selbst wenn diese
und den so gebildeten Schichtkörper dann zwischen Klebstoffschicht irgendwo reißen oder brechen sollte,
der Haut des Felles und dem sekundären Träger würde das nicht schaden, weil sich derartige Risse
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