DE2349194A1 - Flockenfasererzeugnis sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellung - Google Patents
Flockenfasererzeugnis sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellungInfo
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Description
Dr. E. Boettner
Dipl.-Ing. H.-J. Müller ,
Dipl.-Ing. H.-J. Müller ,
Dr. Th. Berendt As/P
D 8 München 80
LucHeGrahn-Str. 38, TeL 47 51 Si
LucHeGrahn-Str. 38, TeL 47 51 Si
Nairn Floors Limited, Lune Mills, Lancaster, Lancashire,
England
Flockenfasererzeugnis sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Flockenfasererzeugnis (ein Erzeugnis mit einem durch Aufflocken hergestellten
Flor) sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung.
Im allgemeinen weisen Flockenfasererzeugnisse einen Grundstoff
(z.B. ein Grundgewebe) oder einen Träger auf, dessen Ober-fläche einen sehr dichten Flor aufgeflockter Fasern
trägt, die gewöhnlich von geringer Länge und kleinem Titer sind und an dem Träger durch ein auf diesen aufgetragenes
Kleb- oder Haftmittel angeklebt sind. Solche Erzeugnisse werden also gewöhnlich durch Aufflocken von Fasern auf
einen Träger hergestellt, der ein nicht-ausgehärtetes Kleboder
Haftmittel trägt, das anschließend ausgehärtet wird. Diese Erzeugnisse finden beispielsweise Anwendung als Polstermaterialien,
Kleider- und Schuhmaterialien, Teppiche und künstliches Wildleder.
Flockenfasererzeugrsese sind im allgemeinen in Aussehen und Griff
samt- oder wildlederartig und zeichnen sich insbesondere
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durch den vielen Wildleder- und Samtarten eigenen Glanz
aus.
Wenn das Aufflocken elektrostatisch erfolgt, werden die
aufgeflockten Fasern unter dem Einfluß des elektrostatischen
Feldes im wesentlichen rechtwinkelig zum Träger ausgerichtet. Abweichungen von dieser vertikalen Ausrxhtung sind
regellos, d.h. es gibt außer dieser zum Träger rechtwinkeligen Faserausrichtung keine weitere vorherrschende Ausrichtung.
In der Tat treten bei Verwendung von präzise zugeschnittenen Flockenfasern gewöhnlich kaum Abweichungen
von der rechtwinkeligen Ausrichtung auf. Erfolgt das Aufflocken durch mechanische Verfahren, so neigen die Fasern
etwas mehr zu einer regellosen Ausrichtung, jedoch gibt
es auch hier außer der senkrechten keine andere vorherrschende Faserausrichtung.
Durchwegs durch Aufflocken hergestellte Erzeugnisse sind daher gewöhnlich "uni" und wechslungslos, denn es fehlt die
Möglichkeit der Bildung eines Musters. Da die vorherrschende Ausrichtung der Fasern im wesentlichen rechtwinkelig ist,
wird der Flor unter dem Druck im Gebrauch plattgedrückt. Dieses Plattdrücken tritt besonders deutlich in Erscheinung
im Vergleich zum Glanz des neuen Erzeugnisses, insbesondere da das regellose Umbiegen der Fasern dem Erzeugnis ein in
der Farbe veränderliches Aussehen verleihen kann. Es wird zweckmäßigerweise als "Quetschung" bezeichnet.
Eine Musterung erhielten diese Flockenfasererzeugnisse durch
Erweichen - gewöhnlich durch Erhitzen - des Klebers und durch anschließendes Prägen oder Pressen mit einer Preßwalze zur
Erzeugung von Streifen oder Zick-Zack-Mustern gepreßter Bereiche, die durch Bereiche voneinander getrennt sind,
in denen die Fasern ihre im wesentlichen rechtwinkelige Ausrichtung in bezug auf den Träger beibehalten. Ein solches
Verfahren ist z.B. in der GB-PS 717 16i beschrieben. In
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— 3—
den gepreßten oder geprägten Bereichen neigen die Fasern jedoch in nennenswertem Maß dazu, eine regellose Lage einzunehmen,
und das Aussehen in den gepreßt-en Bereichen ist daher nicht voll befriedigend, und durch ein gewisses Quetschen
im Gebrauch ist der Flor Beschädigungen ausgesetzt und sein Aussehen beeinträchtigt. Außerdem sind die Fasern
in den gepreßten Bereichen nicht linear, d.h., die Einzelfasern sind gebogen, wobei sie an den Spitzen erheblich
stärker als an der Basis gekrümmt sind. Auch dies beeinträchtigt
das Aussehen, und erhöht die Gefahr, daß der Flor ein gequetschtes Aussehen annimmt. Außerdem ermöglichen die
Präge— oder Preßverfahren im allgemeinen nur in beschränktem Maß die Erzielung von Oberflächeneffekten bzw. Erzeugung
von Musterungen.
Ein Flockenfaserprodukt gemäß der Erfindung weist einen Träger und eine Fläche oder einen Flor von aufgedockten Fasern
auf, die mit dem Träger durch ein ausgehärtetes Bindemittel haftend verbunden sind, und in dem Erzeugnis haben die Fasern
über einen Teil der Oberfläche des Erzeugnisses eine im wesentlichen lineare Gestalt und eine vorherrschende, zum
Träger nicht-rechtwinkelige Ausrichtung und über einen anderen Teil der Oberfläche zwar eine ebenfalls im wesentlichen
lineare Gestalt, jedoch eine abweichende vorherrschende, zum Träger nicht recht-winkelige Ausrichtung. Die Erzeugnisse
haben ein samtartiges oder wildlederartiges Aussehen. Die Fasern in einem oder mehrerern Bereichen haben dabei
eine bestimmte vorherrschende, nicht-rechtwinkelige Ausrichtung, während die Fasern in einem oder mehreren anderen
Bereichen eine abweichende vorherrschende, nicht-rechtwinkelige Ausrichtung aufweisen. Die Erzeugnisse gemäß der Erfindung
unterscheiden sich von den bekannten, durch Preßoder Prägeverfahren hergestellten Erzeugnissen.
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Bei den Erzeugnissen gemäß der Erfindung sind beispielsweise
häufig nur zwei unterschiedlich vorherrschende nichtrechtwinkelige Ausrichtungen vorhanden, und obwohl möglicherweise
nur zwei verschiedene Teilflächen vorhanden sind, in denen sich je eine dieser Ausrichtungen befindet, wird
gewöhnlich mindestens die eine dieser Ausrichtungen in zwei oder mehreren Teilflächen vorhanden sein. Es können aber
auch drei oder mehr unterschiedliche vorherrschende, nichtrechtwinkelige Ausrichtungen vorhanden sein, wenn drei oder
mehr Teilflächen eine vorherrschende, nicht-rechtwinkelige Faserausrichtung haben. Häufig wird die gesamte Fläche aus
Teilflächen zusammengesetzt sein, die eine vorherrschende, nicht-rechtwinkeIige Ausrichtung aufweisen, jedoch können
eine oder mehrere Teilflächen mit einer vorherrschenden rechtwinkeligen Faserausrichtung und/oder eine oder mehrere
Teilflächen mit regelloser Ausrichtung vorhanden sein.
Das Erzeugnis gemäß der Erfindung ist am besten durch ein Verfahren herstellbar, bei dem die Fasern auf den einen
flüssigen Kleber oder Binder tragenden Träger aufgeflockt und in einemTeil der Oberfläche mit einer vorherrschenden,
nicht-rechtwinkeligen Ausrichtung und in einem anderen Teil mit einer abweichenden vorherrschenden, nicht-rechtwinkeligen
Ausrichtung aufgelegt werden und das Haftmittel oder der Kleber gehärtet wird.
Dies hat zur Folge, daß gemäß der Erfindung nach dem Legen der Fasern in die neue Richtung die Fasern im wesentlichen
entlang ihrer ganzen Länge in der neuen Richtung liegen und daher im wesentlichen linear liegen, während bei dem· Prägeverfahren
die Ablenkung der Spitzen der Fasern merklich größer als die der Basis der Fasern ist. Ebenfalls als
Folge des Verfahrens gemäß der Erfindung haben die Fasern innerhalb jedes Einzelbereiches eine mehr vorherrschende
Ausrichtung, d.h. liegen weniger wirr als bei den bekannten geprägten oder gepreßten Erzeugnissen. Im Vergleich zu den
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letzteren haben die Erzeugnisse gemäß der Erfindung ein weitaus gefälligeres und gegen Quetschen, Brechen und andere
Mä-ngel widerstandsfähigeres Aussehen. Die Ausrichtung der Fasern innerhalb eines Bereiches der Oberfläche ist gewöhnlich
derart, daß im wesentlichen sämtliche Fasern in dem Flächenbereich im wesentlichen in einer gemeinsamen
Richtung entlang der Fläche, beispielsweise unter einem Winkel von weniger als 45° und gewöhnlich weniger als 30 ,
beispielsweise 10 bis 20 , gegenüber der Ebene der Fläche genaigt, liegen.
Dank der Erfindung ist es möglich, durch geeignete Auswahl
der Ausrichtungen in den plattgedrückten Bereichen und gegebenenfalls durch Aufnahme plattgedrückter Bereiche
mannigfaltige Mustereffekte in der Oberfläche zu erzielen.
Diese abgeplatteten Bereiche haben den besonderen Vorteil, daß ihr Aussehen nicht durch Abnutzung Mdet, und daher
ist es im allgemeinen vorzuziehen, daß in der ganzen Fläche der Ware die Fasern in zwei oder mehr vorherrschende,
nicht-rechtwinkelige Richtungen gelegt werden.
Die Einzelbereiche oder Teilflächen mit vorherrschender Faserausrichtung
können in beliebigem Muster angeordnet werden, und dieses kann beispielsweise ein regelmäßiges oder geometrisches
Muster sein, oder den Eindruck eines unregelmäßigen Musters, beispielsweise einer Marmorierung, erwecken.
Zum Legen der Fasern des Flo^res können mannigfaltige Verfahren
verwendet werden, und es können dabei Leisten, Kämme oder Luftströme verwendet werden, in bezug auf welche
der Flor bewegt werden kann, indem beispielsweise der Träger daran vorbeibewegt wird. Besonders befriedigende Verfahren
sind jedoch ein einfaches mechanisches Waisen oder Bürsten,Vorteilhafterwexse kann die verwendete Vorrichtung
mit Einrichtungen ausgestattet sein, die es ermöglichen, das gewünschte Muster unterschiedlicher Ausrichtungen in
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unterschiedlichen Teilflächen in einem Arbeitsgang zu erzeugen, obwohl natürlich, wenn erwünscht, das Flockenfasererzeugnis
zur Erzielung des gewünschten Musters einem zwei- oder mehrmaligen Pressen oder Bürsten unterworfen
werden kann.
Wenn die Fasern eine Ausrichtung in Streifen erhalten sollen, die sich entlang der Länge der Ware erstrecken, kann
dies zweckmäßigerweise dadurch erreicht werden, daß der mit
dem Flor versehene Träger unter den Bürsten, Walzen oder sonstigen Arbeitsteilen hindurchbewegt wird, die im Zusammenwirken
mit der.Bewegung des Trägers in bezug auf diese Arbeitsglieder die Fasern in die gewünschte Richtung ausrichten.
Wenn die Fasern vor dsm Ausrichten eine sehr r - 5jel—
lose Ausrichtung haben, kann es zweckmäßig sein, die angestrebten vorherrschenden Ausrichtungen eher durch Bürsten
als durch einfaches Walzen herbeizuführen.
Für alle anderen Anordnungen der Teilflächen ist es erforderlich,
eine Vorrichtung zu verwenden, die derart ausgebildet ist, daß sie für die Erzielung des gewählten Musters die
richtigen Teilflächen der Preß- oder Bürstwirkung unterzieht.
Eine einfache Form einer Vorrichtung zur Erzeugung einer Anordnung von Flächen mit einer gemeinsamen vorherrschenden,
nicht—rechtwinkeligen Ausrichtung und solchen mit einer abweichenden,
vorherrschenden, nicht-rechtwinkeligen Ausrichtung weist eine Schablone (d.h. ein Lochband oder eine Lochwalze)
mit darin angeordneten Einrichtungen zum getrennten Ausrichten der Fasern in den den Durchbrechungen der Schablone
entsprechenden Teilflächen auf. Dabei sollte in der Zone der Berührung zwischen der Schablone und der Fläche keine
Relativbewegung auftreten, so daß sämtliche von den unverletzten Teilflächen der Matrize berührten Fasern in eine
gemeinsame Richtung ausgerichtet werden, während die Fasern
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-7-
in den durchbrochenen Teilen der Schablone unabhängig
ausgerichtet werden, und zwar gewöhnlich in einer der Richtung der übrigen Fasern parallel entgegengesetzten
Richtung. Anstatt dessen können sämtliche Fasern der Oberfläche durch Bürsten oder auf andere Weise in die gleiche
Richtung gelenkt werden, und dann könnendurch die Ausrichtmittel innerhalb der Schablone die Fasern in gewissen Teilflächen
der Oberfläche umgerichtet (neu ausgerichtet) werden.
Vorteilhafterweise weist die Ausrichteinrichtung in bezug
auf die Matrize bewegbare Bürsten bzw. Borsten auf. Beispielsweise kann koaxial mit der Schablone, von dieser unabhängig
drehbar, eine zylindrische Bürste montiert sein,
vollends
deren Borsten nahezu bis/in die Schablonenöffnungen hineinreichen.
Normalerweise springen Borsten oder sonstige Ausrichtmittel der Schablone nicht oder mindestens nicht in
merklichem Maß durch die Schablonenöffnungen nach außen vor, sondern bewirken lediglich die Ausrichtung derjenigen
Fasern, die in die Öffnungen hineinreichen. Geeignete Bürsten sind verhältnismäßig weichborstig und haben beispielsweise
ähnliche Eigenschaften wie die Borsten siner herkömmlichen Kopfhaarbürste.
Wenn das Legen der Fasern zum Teil oder zur Gänze mittels Schablonen erfolgt, ist der Andruck der Schablone an das
zu behandelnde Erzeugnis im allgemeinen sehr gering. Die Walze oder die Schablone ist also normalerweise in solcher
Lage angebracht, daß sie lediglich diejenigen Teile der Fasern berührt, die sich über den auf den Träger aufgetragene η
Kleber erheben, und für die Herstellung von Erzeugnissen optimalen Aussehens ist es wesentlich, daß die Schablone
mit Sicherheit nicht den Kleber preßt, was zur Folge hätte,
daß die aufgeflockten Fasern ganz in dem Kleber eingebettet werden und der angestrebte feine Flor des Erzeugnisses
zerstört wird. Bei jedem Verfahren gemäßt der Erfindung sollten die Bedingungen des Legens der Fasern derart sein,
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+ entsprechenden Bereichen
daß die Fasern nicht wesentlich tiefer in dem Kleber eingebettet
werden.
Gemäß der Erfindung kann jeder beliebige Träger verwendet werden. Vorzugsweise besteht der Träger aus einem Fasermaterial,
d.h. aus Textilmaterial oder Papier, da solche Träger im allgemeinen geeigneter sind als durchgehende
Kunststoff-Filme. Beispiele geeigneter Träger sind gewebte,
gewirkte oder ungewebte Waren aus Natur- oder Kunstfasern, sowie auch Papier.
Zu den verwendbaren Klebern gehören alle geeigneten Flokkungs-
oder Florkleber. Als Beispiele seien genannt: Acrylkleber, Vinylchlorid-Homopolymer- oder Copolymer-Plastisole
und Polyurethankleber. Im allgemeinen handelt es sich dabei um Kleber, die als Lösung oder Dispersion in sehr dünnflüssiger
Form aufgebracht und dann durch Erhitzen auf mäßige Temperaturen, beispielsweise von unter 180 C, ausgehärtet
werden können,wobei das Erhärten entweder ausschließlich durch Verdampfen des Lösungs- oder Dispersionsmittels
oder auch durch Vernetzen oder durch sonstiges chemisches Abbinden oder auf andere Weise herbeigeführt werden kann.
Zu den Fasern, die aufgeflockt werden können, gehören Baumvoll-, Kunstseide-, Reyon-, Nylon-, Acryl- und Polyesterfasern.
Es können präzise zugeschnittene oder gemahlene Fasern oder Gemische von solchen sein. Die Fasern können
durch ein beliebiges geeignetes Verfahren, beispielsweise elektrostatisch oder mechanisch aufgeflockt werden. Typische
Faserlängen sind 0,1 bis 5 mm, vorzugsweise 0,3 bis 3 Jam und insbesondere unter 1,5 mm . Typische Tit er sind
0,3 bis 30 den, vorzugsweise 0,5 his 20 den. Wie bei aufgeflockten
Erzeugnissen der Gattung, auf die sich die Erfindung bezieht, üblich, ist die Faserdichte gewöhnlich
hoch, z.B. 10 bis 15% des theoretischen Maximums für dicht
gestopfte Zylinder.
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In der Zeichnung ist je ein Beispiel der Vorrichtung und des Erzeugnisses gemäß der Erfindung veranschaulicht*
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung schematisch in Seitenansicht;
Fig. 2 ist eine Ansicht der ¥alze gemäß Fig. 1 von oben; und
Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch ein gemäß der Erfindung, beispielsweise mittels einer Vorrichtung ähnlich
jener nach Fig. 1 und 2, hergestelltes Erzeugnis.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 weist einen hohlen Zylinder 1 aus dünnem flächigem Material, beispielsweise Metallblech
auf, der an einer zentralen Welle 2 montiert ist. Die Mantelfläche des Zylinders weist eine Anzahl von Ausschnitten
3 auf und bildet daher eine Schablone. Konzentrisch zum Zylinder ist an einer über der zentralen Welle 2 übergeschobenen
Hülse k eine zylindrische weiche Bürste 5 montiert.
Die Länge der Borsten dieser Bürste ist derart, daß diese annähernd bündig mit der äußeren Mantelfläche des Zylinders
enden und folglich in die Öffnungen 3 eintreten. Die Vorrichtung weist außerdem voneinander unabhängige Drehantriebe
für die Bürste und den Zylinder auf. Der Zylinder 1 ist über einem ebenen Tisch 6 oder einer beliebigen anderen Auflagerung,,
beispielsweise einer Walze, angeordnet.
Ein durch Aufflocken (beispielsweise elektrostatisches Aufflocken)
hergestelltes Flormaterial 7» bestehend aus einem
Träger 8 und zu diesem im wesentlichen unter rechtem Winkel
liegenden Fasern 9» wird direkt anschließend an das Aufflocken zwischen dem Zylinder 1 und dem Tisch 6 eingeführt,
während der Kleber auf dem Träger 8 noch naß ists(Die Läng§
der Fasern ist in Fig. 1 stark übertrieben dargestellt). Der Zylinder läuft in Pfeilrichtung mit solcher Drehzahl
um, daß seine Umfangsgeschwindigkeit gleich der Gaschwindig-
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keit des darunter hindurchgeführten Materials 8 ist. Infolgedessen
drückt der Zylinder die Spitzen des Flores leicht in solcher Weise, daß der Flor in allen Bereichen,
außer in den Schablonen-Aussparungen von der Mantelfläche des Zylinders entgegen der Bewegungsrichtung des Materials
ausgerichtet gelegt wird.
Wenn nun keine Bürste vorhanden wäre, würde der Flor an den Stellen der Aussparungen im Zylinder seine vertikale
Ausrichtung beibehalten. Bei dem veranschaulichten Verfahren ist jedoch die Bürste 5 vorhanden, die erheblich schneller
als der Zylinder, jedooh in gleicher Richtung wie dieser, angetrieben ist, und dies hat zur Folge, daß der Flor an
den Orten der Aussparungen in die Bewegungsrichtung des *iaterials
gerichtet wird. Infolgedessen sind die Fasern der den Zylinder verlassenden Ware über den größten Teil der
Oberfläche derselben in der einen Richtung ausgerichtet, während die Fasern in den den Aussparungen 3 entsprechenden Bereichen
in der entgegengesetzten Richtung ausgerichtet sind.
Beim anschließenden Aushärten des Klebers, beispielsweise in einem geeigneten Ofen, werden die Fasern in der erzeugten
Ausrichtung verankert.
Wie in Fig. 3 gezeigt, weist das fertige Erzeugnis einen Textilträger 8 auf, der einen Kleber 10 und in der einen Richtung
ausgerichtete Fasern 9a sowie parallel zu diesen entgegengesetzt
gerichtet Fasern 9b trägt. Ein typischer Ausrichtungswinkel
ist 20° zur Ebene der Fläche.
Ein weiteres Verfahren, nämlich zur Erzeugung von Streifeneffekten,
besteht in der Verwendung einer umlaufenden Bürste, die zunächst sämtliche Fasern in die eine Richtung legt. Auf
diese folgt eine zweite Bürste, die durch eine ortsfeste Schablone hindurch wirksam ist und in der entgegengesetzten
Richtung umläuft und die Fasern in jedem zweiten der Streifen in eine Richtung umlenkt oder umriohtet, die der ersten
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Ausrichtung des Flores entgegengesetzt ist. Anstatt dessen können die zweite Bürste und die Schablone durch eine
geeignet profilierte Bürste ersetzt werden. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Streifeneffekten besteht in
der Verwendung komplementärer/Bürsten, die in entgegengesetztem Sinn umlaufen.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung.
Auf ein einfaches Baumwollgewebe mit einem Einheitsgewicht
von ca. 118g/m (5 ounces per sqare yard) wird ein eingedickter,
vernetzender Acrylkleber (unter dem Handelsnamen Primal HA8 handelsüblich) mit einem Einheitsgewicht von
ca. 237 s/m ( 10 ounces per square yard) Naßgewicht, d.i.
ca. 95 s/m (^ ounces per square yard) Trockengewicht aufgetragen.
Auf den Kleber werden präzise zugeschnittene Nylonflocken (Florfaser) von. 1 mm Länge und von 3 den elektrostatisch
aufgebracht. Das so mit dem Flor versehene Material wird dann mit einer Geschwindigkeit von ca«, 1 , m/min
(6 feet per minute) durch die dargestellte Vorrichtung hin— durchgeführt. Der Zylinder hat einen Durchmesser von ca.
150 mm (6") und läuft mit einer Umfangsgeschwindigkeit gleich
der Bewegungsgeschwindigkeit der Ware um. Die Bürste rotiert mit einer Umfangsgeschwindigkeit von ca. 7»3 m/min
(24 feet per minute) . Die Fare wird dann für 5 Minuten bei
Uo C durch einen Härteofen geführt. Das fertige Erzeugnis
eignet sich als Polstermaterial.
Auf ein einfach gewebtes Baumwollgewebe mit einem Einheitsgewicht
von ca. 83 g/m (3»5 oz/sq yd) wird ein eingedickter, vernetzender Acrylkleber (unter dem Handelsnamen Primal K87
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handelsüblich) mit einem Auftrag-Naßgewicht von ca· 237 g/m
(10. oz/sq yd), entsprechend ca. 95 g/m (4 oz/sq yd) Trockengewicht,
aufgetragen. Auf den Kleber werden präzise zugeschnittene Heyonfasern von 0,5 ram Länge und 0,5 den mit einem
Einheitsgewicht von ca. k7,k g/m (2oz/sq yd) elektrostatisch
aufgebracht. Das Flormaterial wird dann unter einer umlaufenden profilierten Bürste, die den Flor in einem Teil
der Fläche in die eine Richtung legt, und dann unter einer komplementär profilierten Bürste hindurchgeführt, die im
entgegengesetzten Drehsinn in bezug auf die erste Bürste
umläuft und die restliche Fläche des Flores in die,entgegengesetzte
Richtung ausrichtet, wodurch ein Streifeneffekt erzeugt wird. Die Ware wird dann durch einen Härteofen geführt,
in dem sie 5 Minuten lang auf eine Temperatur von 140°C erhitzt wird. Das fertige Erzeugnis eignet sich als
Kleiderstoff.
Ein Tapetenpapier mit einem Einheitsgewicht von ca. 59 g/m
(2,5 oz/sq yd) wird mit einem Überzug aus einem PVC-Pla— stisolkleber in einer Menge von ca. 71 g/m (3 oz/sq yd)
versehen. Auf den Kleber werden mit Präzision zugeschnittene Kunstseidefasern (Reyonfasern) von 1 mm und 4,5 den
in einer Menge von ca. 59 s/m (2,5 oz/sq yd) elektrostatisch
aufgebracht. Das Flormaterial wird dann unter den Bedingungen des Beispiels 1 durch die in Fig. 1 dargestellte
Vorrichtung hindurchgeführt. Dann wird das Material durch
einen Härteofen hindurchgeführt und 3 Minuten lang auf 175°C erhitzt. Das fertige E:
wendung als Wandverkleidung.
wendung als Wandverkleidung.
175 C erhitzt. Das fertige Erzeugnis eignet sich zur Ver—
Durch ähnliche Verfahren können mannigfaltige Erzeugnisse mit Flockenflor, beispielsweise andere Überzugsstoffe für
Polstermöbel, Kleiderstoffe, Teppiche, Schuhmaterialien und
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Vorhangstoffe hergestellt werden.
Patentansprüche
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Claims (13)
1. Erzeugnis mit einem Flor (Flockenerzeugnis),bestehend
aus einem Träger, an dessen Fläche- mittels eines gehärteten Klebers oder Haftmittels Florfasern angeklebt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in einem Teil der Fläche des Erzeugnisses eine vorherrschende,
nicht rechtwinkelige Ausrichtung aufweisen und im wesentlichen linear sind und in einem anderen
Teil der Fläche eine abweichende vorherrschende, nichtrechtwinkelige
Ausrichtung aufweisen und ebenfalls im wesentlichen linear sind.
2. Erzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein Gewebe, Gewirk, Gestrick oder ein ungewebtes
Fasermaterial ist.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern auf den eine Lösung
oder Dispersion des Klebers tragenden Träger aufgeflockt sind, die Fasern in die gewünschten Ausrichtungen
gelegt sind und der Kleber ausgehärtet ist.
k. Erzeugnis nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern mit Präzision zugeschnittene Florfasern (Flockenfasern) sind.
5. Erzeugnis nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern weniger als 1,5 nun
lang sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines Erzeugnisses nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Florfasern auf eine η einen flüssigen Binder
tragenden Träger aufgeflockt und in einem Teil der
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Fläche in eine vorherrschende, nicht-rechtwinkelige Ausrichtung und in einem anderen Teil in eine andere
vorherrschende, nicht-rechtwinkelige Ausrichtung gelegt werden und der Kleber dann ausgehärtet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
' daß das Legen der Fasern durch gleitfreies Abrollen
einer Schablone über das Erzeugnis erfolgt,("gleitfrei"
= ohne Relativbewegung zwischen Schablone und
Erzeugnis im Bereich der gegenseitigen Berührung).
8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone eine getrennt bewegliche Ausrichteinrichtung
zum getrennten Ausrichten von Fasern in den den Durchbrechungen der Schablone entsprechenden Bereichen
des Erzeugnisses enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die getrennt bewegliche Ausrichteinrichtung eine Bürste
aufweist, deren Borsten zu den Durchbrechungen der Schablone, jedoch nicht wesentlich über diese hinaus
reichen, deren Achse zu der der Schablone parallel ist und die mit größerer Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit
als der der Schablone, in der gleichen Richtung wie diese, umläuft.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Legen der Fasern durch Hindurchführen des Erzeugnisses unter einer profilierten Bürste erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der ungehärtete Kleber aus einer
Lösung oder Dispersion eines polymeren Klebers besteht.
-16-
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12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 8 oder 9» gekennzeichnet dünn einen Träger,
eine in Berührung mit einem an dem Träger getragenen bandförmigen oder flächigen Material drehbare
Schablone und eine in der Schablone angeordnete, getrennt bewegbare Ausrichteinrichtung zum Ausrichten
der Fasern an den Durchbrechungen in der Fläche der Schablone.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die getrennt bewegbare Ausrichteinrichtung eine Bürste ist, deren Borsten in die Durchbrechungen in
der Schablonenfläche, jedoch nicht wesentlich über diese hinaus reichen, deren Achse parallel zu der der
Schablone ist und die mit höherer Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit wie die Schablone, in der gleichen
Richtung wie diese, umläuft bzw. angetrieben ist,
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