DE1902156C3 - Verfahren zum Herstellen sekundärer Samtstoffe u.dgl - Google Patents

Verfahren zum Herstellen sekundärer Samtstoffe u.dgl

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DE1902156C3 DE19691902156 DE1902156A DE1902156C3 DE 1902156 C3 DE1902156 C3 DE 1902156C3 DE 19691902156 DE19691902156 DE 19691902156 DE 1902156 A DE1902156 A DE 1902156A DE 1902156 C3 DE1902156 C3 DE 1902156C3
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    • A41HAPPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen sekundärer Samtstoffe, Pelzstoffe u. dgL aus mit Haaren versehenem Pelzwerk, & h. aus den Fellen oder Pelzen von Pelztieren, Wolle tragenden Tieren oder sonstigen behaarten Tieren.
Zum Herstellen von Samtstoffen ist es bekannt, an den freien Enden der Haare von natürlichem Pelzwerk eine künstliche Trägerschicht zu befestigen, woraufhin die Haare zwischen dieser Trägerschicht und der Haut des Pelzwerkes durchtrennt werden, so daß man einen aus der künstlichen Trägerschicht und uen abgeschnittenen Enden der Haare gebildeten sekundären Samtstoff und ein Fell mit Haaren geringerer Länge erhält Bei den so hergestellten sekundären Samtstoffen sind die Haare oder Fasern des Pelzwerkes mit ihren äußeren Enden an der Trägerschicht befestigt Das ist besonders bei zum Verfilzen neigenden tierischen Fasern wie Wolle nachteilig, weil diese Fasern bei frei liegenden Wurzelenden leichter verfilzen und ihre äußeren Enden an einer Unterlage befestigt sind.
Ein weiterer Nachteil dieser Art der Herstellung sekundärer Samtstoffe besteht darin, daß man zunächst die äußeren Enden der Haare des Pelzwerkes auf gleiche Länge schneiden, d.h. also das Pelzwerk teilweise scheren muß, bevor die Haare an der Trägerschicht befestigt werden können, damit sichergestellt ist, da') dl·', äußeren Enden sämtlicher Haare in einer Ebene liegen, bevor diese an der Trägerschicht befestigt werden. Dadurch ist ein zusätzlicher Arbeitsvorgang erforderlich. Außerdem geht bei diesem bekannten Herstellungsverfahren von Pelzwaren Haarmaterial verloren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Herstellen sekundärer Samtstoffe u.dgl. derart zu verbessern, daß die den Flor derselben bildenden Haare oder Fasern in derselben Orientierung wie bei dem Pelzwerk, von dem sie abgenommen wurden, an dem künstlich hergestellten Träger befestigt sind.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß zunächst eine sekundäre Haarschicht gebildet und diese mit ihren freien Enden lösbar an einem Zwischenträger befestigt wird, wobei der Träger in einer vorbestimmten Länge vom
ίο
Pelzwerk abgeschnittene Haare des Pelzes aufweist, daß dann die abgeschnittenen Ende« der Haare der Haarschicht fest mit einem endgültigen Träger verbunden werden und daß schließlich der Zwischenträger von dem so erzeugten sekundären Samtstoff oder Pelz entfernt wird.
Eine vorteilhafte Ausführungsform dieses Verfahrens ist Gegenstand des Anspruchs 2.
Nach der Erfindung wird ein Zwisdrenträger verwendet, an dem die freien Enden der Haare des natürlichen Pelzwerkes vorübergehend befestigt werden, während die vom Pelzwerk abgeschnittenen Haare sonst nicht untereinander verbunden sind. Nachdem die freien Enden der am Zwischenträger (befestigten Haare an dem endgültigen Träger befestigt sind, wird der Zwischenträger von den äußeren Enden der Haare des sekundären Samtstoffes abgeschnitten oder abgestreift
Es ist zwar bereits angeregt worden, zum Erzeugen künstlicher Felle mit natürlicher Anordnung der Haare ein Koaguliermittel oder Bindemittel auf natürliches Pelzwerk aufzutragen, um die Haare desselben aneinander zu befestigen, woraufhin die Haut des Pelzwerkes abgeschnitten und durch einen künstlichen Träger ersetzt wird. Nachdem die Haare an diesem künstlichen Träger befestigt worden sind, wird das Koaguliermittel oder Bindemittel ausgewaschen. Zu diesem Zweck sollen die Haare des Pelzwerkes beispielsweise in Eis eingebettet werden, -Jas nach dem Befestigen der abgeschnittenen Haare auf dem künstlichen Träger geschmolzen wird. Ein derartiges Verfahren ist aber in der Praxis schwierig durchzuführen, insbesondere im großen Maßstiab.
Der erfindungsgemäß verwendete Zwischenträger kann ein voirgefertigtes Blatt, beispielsweise Papier, sein, das an den Enden der Haare oder Fasern mittels eines Klebstoff Überzuges od. dgl. befestigt wird. Es kann ein druckempfindlicher Klebstoff verwendet werden, obwohl die Verwendung derartiger Klebstoffe im allgemeinen auf trockene Felle beschränkt ist Ein Beispiel für ein trockenes Fell is·: ein geerbtes Schaffell. Vorzugsweise sind die Klebstoffe wasserlösliche Klebstoffe, die auch bei nassen Vliesen verwendet werden können, beispielsweise für rohe, nur gebeizte oder sonstwie vorbehandelte Schaffelle. Kleister, wie Gurnmiarabikum, und andere wasserlösliche Klebstoffe haben den Vorteil, daß sie eine Bindung angemessener Festigkeit hierstellen, jedoch in einfacher Weise abgezogen werden können. Derart beschichtete Papiere sind preiswerte und geeignete Zwischenträger. Man kann aber auch wiederverwendbare Zwischenträger benutzen, deren Klebstoffschicht nach einmaligem Gebrauch nicht ausgehärtet ist
Andererseits kann der Zwischenträger auch durch Auftragen eines Klebstoffgemisches oder eines härtbaren oder polymerisierbaren Gemisches auf die freien Enden der Fcllhaare oder Fellfasern erzeugt werden, wenn sich die Schicht aus diesem Gemisch zu einer Trägerbahn oder einem Trägerblati: aushärtet oder verfestigt bzw. die Aushärtung oder Verfestigung des Gemisches hervorruft In diesem FaIKe kann man den Zwischenträger auch von den Haaren oder Fasern abschneiden, beispielsweise indem man die Haare oder Fasern mit einem Bandmesser in der Nähe der freien Enden oder Spitzen direkt unterhalb des Zwischenträgers abtrennt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zwischenträgers erhält man als Zwischenprodukt ein samt- oder fellartiges Material, das sich gut für
Lagerzwecke vor der Fernverarbeitung eignet. Der Zwischenträger dient also nicht nur dazu, die abgeschnittene Haar-.oder Faserschicht während eines Teiles der Verarbeitung zu halten, sondern ist auch zur Lagerung derartiger Haar- oder Faserschichten zu verwenden. Der die abgeschnittenen Haare oder Fasern tragende Zwischenträger kann dabei auch für andere Zwecke als zum Herstellen sekundärer Samtstoffe od. dgL verwendet werden. Beispielsweise kann man ihn direkt an eine dauerhafte Oberfläche ankleben, beispielsweise für dekorative Zwecke an eine Wand. Auch ist es möglich, den behaarten Zwischenträger zum Herstelle»! von Tapetenpapier zu verwenden.
Da das auf einem Zwischenträger angebrachte abgeschnittene Vlies in einfacher V/eise lagerbar ist, ist eine große Flexibilität bei der Weiterverarbeitung gegeben, da es nicht mehr notwendig ist, große Mengen fertiger sekundärer Samtstoffe od. dgl. mit endgültigen Trägern ailer Arten zu lagern, um allen möglichen Anforderungen des Marktes schnell entsprechen zu können. Die endgültigen Träger können vielmehr je nach Witnsch entsprechend individuellen Auftragen angebracht werden, so daß es möglich ist, den ds.rch die Mode bedingten Änderungen einfach und schnell folgen zu können.
Außerdem ist auch der Anfall von rohen Schaffellen saisonbedingt unterschiedlich groß, während die Felle bald nach dem Abziehen vom toten Tier gegerbt werden. Durch die Erfindung ist es möglich, während der Hauptanfallzeiten roher Schaffelle die Vliesanteile von den Fellen zu entfernen und zu lagern, während die Felle selbst gegerbt und in der üblichen Weise zu Leder verarbeitet werden. In manchen Fällen kann es notwendig sein, das Vlies vor dem Entfernen von der Haut zu entfetten.
Die Anwendung der Erfindung auf die Verarbeitung von gepökelten oder sonstwie vorbearbeiteten Fellen statt gegerbten Fellen hat mehrere andere wichtige Vorteile. Man erhält einen sekundären Samtstoff, der dichter ist und ein brauchbares Aussehen als Samt von gegerbten Fellen besitzt, weil beim Gerben die Haut gestreckt wird und somit die Haardichte zwangsläufig abnimmt Außerdem sind die Haare von gepökelten Fellen nicht mit Gerbchemikalien in Berührung gekommen und das Gerben geschorener Felle ist wirtschaftlicher, weil eine größere Anzahl von Fellen in einen vorhandenen Bottich oder -iine bestimmte Flüssigkeitsmenge eingegeben werden können, von denen vorher ein größerer Teil, nämlich das Vlies entfernt worden ist
Weil in vielen Fällen <i/e Form des gewünschten Endproduktes in keiner Beziehung zur Form des als AusgangsproJukt dienenden Schaffelles steht, kann der das Vlies tragende Zwischenträger in Formen geschnitten werden, die für die Weiterverarbeitung geeigneter sind oder bereits der Form des gewünschten Endproduktes entsprechen. Im Anschluß an das Zuschneiden des mit dem Vlies versehenen Zwischenträgers ist es leicht, die überflüssigen Vliesteile mit ihrem Zwischenträger für andere Zwecke zu verwenden, d. h. der Abfall wird gering gehalten.
Wenn nach dem Anbringen des Vlieses auf dem endgültigen Träger lose Fasern vorhanden sein sollten, können diese mit dem Zwischenträger herausgezogen werden, wenn derselbe entfernt wird. Die Menge der auf dem Zwischenträger verbleibenden losen Fasern bildet eine gute Kontrolle für die Güte der Befestigung der Fasern am endgültigen Träger.
Der endgültige Träger der Fasern des sekundären Samtstoffes kann aus jedem geeigneten Material bestehen, vorzugsweise aus textlien Stoffen, polymeren Folien und Hirnen und auch aus Leder, Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man sekundäre Samtstoffe auf einer Vielzahl von Unterlagen oder Trägern herstellen kann. Die Träger können so ausgewählt werden, daß das Endprodukt auch heiß gefärbt werden kann, was bei natürlichen Fellen wegen
lu der hierbei im Leder auftretenden Schäden nicht möglich ist Außerdem ermöglichen es geeignete Unterlagen oder Träger, die fertigen Samtstoffe oder pelzartigen Stoffe zu waschen und in einigen Fällen sogar zu kochen.
Ii Die Erfindung ist insbesondere auch für die Verarbeitung von Wolle tragenden Fellen brauchbar und vorteilhaft In solchen Fällen behält das Endprodukt jede gewünschte Eigenschaft und Lage oder Musterung der natürlichen Fasern, beispielsweise die Lockung oder
2n Fasergruppierung, so daß das Endprodukt ein natürliches Aussehen besitzt In einigen F?'!en können die Fasern durch Kämmen und Bügeln oöer eine sonstige Wärmebehandlung nach Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens gestreckt und ausgerichtet wer- den, um die Handhabung und das Aussehen der Fasern bzw. des Vlieses zu verbessern.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Verfahren ohne komplizierte mechanische Vorrichtungen durchgeführt werden kann, sondern sich
ίο sogar, wenn notwendig, von Hand ausführen läßt, besonders im Falle der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform. Außerdem ist es normalerweise nicht notwendig, die Fasern oder Haare zu scheren, bevor der Samtstoff oder der künstliche Pelz hergestellt
is wird. Auch eine andere Vorbereitung, beispielsweise Kämmen oder Bügeln, ist nicht erforderlich.
Nachfolgend ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Herstellung eines mit Haaren versehenen Zwischenträgers aus einer;-,. Schaffell,
F i g. 2 Die Verfahrensschritte zum Herstellen eines sekundären Samtstoffes aus einem an einem Zwischen träger gemäß F i g. 1 befestigten Vlies und
Fig.3 abgewandelte VerfahrensschriUe gegenüber den Darstellungen nach F i g. 2.
Wie F i g. 1 zeigt wird als Ausgangsprodukt für das Verfahren ein natürliches, mit Haaren versehenes Schaffell 10 verwendet, dessen Haare 11 normalerweise in unregelmäßigen Formen und Mustern liegen, wobei die einzelnen Haarfasern ungleich lang sind (F i g. 1 A). Gemäß F i g. 1B wird auf die freien Enden der Haare Ii ein Blatt 12 aus Sepiapapier aufgebracht, das eine klebrige und starke druckempfindliche Klebstoffschicht
13 besitzt, die durch Aufsprühen einer Viny.'acrylcopolymeremulsion auf die glatte Seite des Papiers erzeugt wurde. Das Blatt 12 bildet somit einen Zwischenträger für die Haarschicht des Schaffelles 10. Andererseits ist es auch möglich, da.» als Zwischenträger dienende Blatt 12 an den Haaren mittels eines wasserlöslichen
Klebstoffes zu befestigen, wie nachstehend beschrieben
wird.
Das mit dem Blatt 12 versehene Schaffell 10 wird
dann gemäß Fig. IC einer ein Bandmesser aufweisenden Schneidmaschine iugeführt, in welcher ein Messer
14 die Haare des Schaffelles 10 in einer bestimmten Entfernung von seiner Haut abschneidet, so daß zwei
Produkte entstehen, das ursprüngliche Schaffell, das nur noch einen Teil 15 der Haare trägt, und der übrige Teil der Haare, der in Form einer Haarschicht 16 von dem als Zwischenträger dienenden Blatt 12 zusammengehalten wird. i
Es ist nicht notwendig, daß sämtliche Haare des Felles am Zwischenträger befestigt werden, weil lose Fasern gewöhnlich von den umliegenden bzw. benachbarten Fasern der Haarschicht 16 gehalten werden.
Das vorstehend beschriebene Verfahren kann abgewandelt werden, indem man als Zwischenträger ein gummiertes Papier verwendet, das direkt vor dem Aufbringen der beschichteten Oberfläche des Papieres auf die Spitzen der Schaffellhaare angefeuchtet wird.
Auch ist es möglich, unmittelbar vor Verwendung des ι ■·. Blattes 12 ein wäßriges Klebstoffgemiscn frisch auf das Papier aufzutragen. Bei Verwendung derartiger Klebstoffe muß ein Kontakt zwischen der Klebstoffoberfläci'ic und dcii FäScrspUzen solange aufrechterhalten werden, bis der Klebstoff getrocknet ist. Beim Trocknen bei Raumtemperatur wird das Papier leicht faltig oder wellig und löst sich dementsprechend von den Fasern an einzelnen Stellen. Um dies zu vermeiden, wird das auf die Haarspitzen aufgebrachte nasse Papier schnell getrocknet, beispielsweise in einer geheizten Platten- >■-> presse, aber vorzugsweise dadurch, daß das Schaffell 10 mit dem nassen gummierten Papier 12 nach oben und der gummierten Haftschicht 13 nach unten unter einer Reihe von Heizkörpern hindurchgeführt wird, beispielsweise Infrarotheizern. j<i
Die vorübergehend auf dem Zwischenträger angebrachte Haarschicht 16 kann jetzt zusammen mit dem aus Papier bestehenden Zwischenträger entweder zu einem sekundären Samtstoff oder einem sekundären Pelz weiterverarbeitet oder in der vorläufigen Form r. gestapelt und gelagert werden, bevor sie zu einem gewünschten Muster od. dgl. zugeschnitten wird.
F i g. 2 zeigt Verfahrensschritte zur weiteren Verarbeitung der nur vorübergehend auf einem Zwischenträger angeordneten Haarschicht 16, wobei gemäß F i g. 2D auf die freien Enden der Haare eine Schicht 17 aus einer wäßrigen Emulsion eines Acrylcopolymers aufgesprüht wird. Dieses Zwischenprodukt wird dann gemäß Fig. 2E mit einem endgültigen Träger 18 in Kontakt gebracht, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Stück aus flanellartigem Material besteht, dessen Fläche etwas größer als die der Haarschicht 16 ist Auf der Kontaktseite dieses Trägers 18 ist eine weitere Schicht 17 aus derselben Emulsion wie auf der Haarschicht 16 vorhanden. 5η
Im Anschluß ac das Zusammensetzen der Haarschicht 16 mit dem endgültigen Träger 18 wird der mit zwei Trägern versehene Stoff gemäß F i g. 2F in einer einfachen geheizten Plattenpresse 19 einer Temperatur von 1200C und einem Druck von 0,0175 kg/cm2 2 Minuten lang ausgesetzt Dabei geliert die Emulsion zu einem festen Film, in dem die Faserenden verankert sind.
Die Arbeitstemperatur, der Arbeitsdruck und die Behandlungszeit der Plattenpresse hängt von der Natur wi und Dicke der Trägerschicht ab und liegt gewöhnlich im Bereich von 120 bis 1700C, 0,0175 bis 0,7 kg/cm2 und <A» bis 3 Minuten.
Nach dem Aushärten der Haftschicht wird das Papierblatt 12 entfernt, indem man es gemäß Fig.2G μ einfach von der Haarschicht 16 bzw. dem Vlies abzieht Dies läßt sich einfach ausführen, weil der aus Papier bestehende Zwischenträger weniger fest und dauerhaft mit der Wolle verbunden ist als der Träger 18.
Das so erhaltene halbkünstliche Schaffell 20 kann in jeder geeigneten Form geschnitten und vielseitig verwendet werden, beispielsweise als Futter für Kleidungsstücke oder Schuhe oder als Besatz bzw. Borte für die Herstellung von Schaffellhausschuhen oder auch für sonstige Kleidungsstücke oder sonstiges Schuhwerk.
Nach einem abgewandelten Verfahren wird der endgültige Träger 18 lediglich von einem gehärteten polymeren Film gebildet, der Füllstoffe wie Kreide enthalten kann, jedoch auch ohne derartige Füllstoffe verwendbar ist. Dieses abgewandelte Verfahren ist in F i g. 3 erläutert, wobei gemäß F i g. 3H auf einer Fläche eines Silikonabziehpapiers 21 eine Schicht 22 aus einer polymerischen Emulsion aufgebracht wird, die im vorliegenden Falle den endgültigen Träger für die Haarschicht 16 bildet. Außerdem wird auf die freien
Γ"1-. -J-. _ _1 _ _ -7...:_-.!· __«_U _Λ_ L. .»(* η..»ΐ_«η·. Ij111111^11I1' )^(
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16 ein dünner Überzug aus dieser Emulsion aufgesprüht.
Das am Zwischenträger befindliche Vlies bzw. die Haarschicht 16 wird dann gemäß Fig.31 in Berührung mit dem beschichteten Silikonabziehpapier 21 gebracht und das Ganze dann gemäß Fig. 3] in einer Plattenpresse 19 behandelt, woraufhin sowohl das Silikonabziehpapier 21 als auch der aus einem Blatt 12 bestehende Zwischenträger von dem Vlies oder der Haarschiot 16 abgezogen wird (F i g. 3K und F i g. 3L), woraufhin man ein Endprodukt besitzt bei dem die Schicht 22 als endgültiger Träger die Haarschicht 16 in der gewünschten Weise hält.
Anstelle des Silikonabziehpapwrs kann auch ein Gewebe aus Glasfasern verwendet werden, das mit PTFE (Polytrifluoräthylen) beschichtet ist Dieses Material hat den Vorteil, daß es wegen seiner größeren Festigkeit mehrmals verwendet werden kann.
Wenn der acrylische Film eine größere Dicke besitzen muß, kann die zum Herstellen des Filmes verwendete Emulsion vor dem Aufspritzen auf das Silikonabziehpapier oder die sonstige abziehbare Unterlage eingedickt werden. Dieses Eindicken gewährleistet, daß die Emulsion in einer größeren Stärke auf der abziehbaren Oberfläche aufgebaut werden kann, weil die Fließeigenschaften bzw. die Viskosität der Emulsion verringert werden. Außerdem verringert das Eindicken mit seiner Auswirkung auf die Oberflächenspannung der Emulsion die Neigung zur Tropfenbildung und fördert die Filmbildung.
Wenn man als abziehbares Papier oder als sonstige abziehbare Unterlage ein Material mit geprägter bzw. erhabener Oberfläche verwendet kann das Mustei der Prägungen auf die Außenfläche des endgültigen Trägers übertragen werden, so daß diese Oberfläche ein besseres Aussehen besitzt und die Rutschfähigkeit dieses Trägers verringert
Der endgültige Träger 18 kann auch aus einem gewirkten oder gewebten Stretchstoff bestehen. Wenn eine solche Unterlage während des Befestigens der Haarschicht gestreckt gehalten wird, erhält man ein dichteres FeH, wenn die Unterlage nach dem Befestigen der Haarschicht losgelassen wird und dann in ihre normale Größe zurückkehrt
In einigen Fällen kann der sekundäre Samtstoff bzw. der sekundäre Pelzstoff einen doppelten Träger erhalten, wenn man beispielsweise eine Stoffbahn fest mit dem die Faserenden haltenden polymerischen Träger verbindet, um das Endprodukt zu verstärken oder ihm ein besseres Aussehen zu geben.
Obwohl die vorstehend beschriebenen Beispiele sich mit der aufeinanderfolgenden Bearbeitung einzelner Schaffelle befassen, können gleichzeitig auch mehrere Schaffelle oder andere Pelze oder Stücke davon bearbeitet werden. So kann beispielsweise gemäß Fig.3J die Plattenpresse 19 groß genug ausgebildet sein, um eine einzige Unterlage aus beschichtetem Abziehpapier 21 zu tragen, auf der mehrere Zwischenträger mit jeweils einer Haarschicht 16 angebracht sind. Es ist ebenso einzusehen, daß mehrere der beschriebenen Verfahrensschritte auch im Fließbandverfahren durchgeführt werden können.
Wenn der endgültige Träger aus einem gehärteten
polymerischen Film besteht, werden die Faserenden der Haarschicht in die Emulsion vor dem Verfestigen derart eingedrückt, daß die Faserenden geneigt zum Film liegen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel nehmen die Faserenden einen Winkel von etwa 60" zur Filmebene ein. Wenn die Faserenden auf diese Weise im Film befestigt sind, wird hierdurch die Festigkeit des Filmes verbessert und außerdem wird die Haftung oder Verankerung der einzelnen Fasern im Film fester bzw. besser. Durch Auswahl der Festigkeit des verwendeten Kunststoffes kann die Härte des entstehenden Filmes vorausbestimmt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

  1. Patentansprüche;
    1, Verfahren zum Herstellen sekundärer Samtstoffe od, dgL aus mit Haaren versehenem Pelzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine sekundäre Haarschicht gebildet und diese mit ihren freien Enden lösbar an einem Zwischenträger befestigt wird, wobei der Träger in einer vorbestimmten Länge vom Pelzwerk abgeschnittene Haare des Pelzes aufweist, daß dann die abgeschnittenen Enden der Haare der Haarschicht fest mit einem endgültigen Träger verbunden werden und daß schließlich der Zwischenträger von dem so erzeugten sekundären Samtstoff oder Pelz entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der Haare des Pelzes zunächst in oder an dem Zwischenträger befestigt, dann die Haare abgeschnitten und abschließend die Haare mit ihren Wurzelenden an einem endgültigen Träger befestigt werden.
DE19691902156 1968-01-24 1969-01-17 Verfahren zum Herstellen sekundärer Samtstoffe u.dgl Expired DE1902156C3 (de)

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DE1902156B2 DE1902156B2 (de) 1977-12-08
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BE727236A (de) 1969-07-01
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