LES LABORATO I RES MERAM S. A.
Neue Derivate der 3-Aminopropansulfonsäure mit
verstärkten membranstabilisierenden Eigenschaften
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3013350
Die 3-Aminopropansulfonsäure (3-APS oder Homotaurin) besitzt vfie ihr niederes Homologes, die Aminomethansulfonsäure
(oder Taurin) biologische, insbesondere neuromuskuläre
lind vaskulär-metabolische Eigenschaften. Biese
scheinen abzuhängen von ihren Membranstabilisierungseigenschaften die für die"3-APS nachgewiesen sind, während ihre
Wichtigkeit bereits vorm Taurin bekannt war.
Diese Analogie zwischen den beiden Homologen (3-APS und
Taurin) kann die tiefen Verschiedenheiten, welche zwischen
diesen beiden Molekülen bestehen, nicht verschleiern. Das Taurin ist ein physiologisches Molekül, das im Organismus
gegenwärtig und wirksam ist, während die 3-APS dort nicht
spontan existiert. Weiterhin ist es bekannt, daß die biologischen Eigenschaften der beiden Moleküle qualitativ und
quantitativ verschieden sind.
Wenn man die Polarität des 3-APS-Moleküls verändert, indem
man das primäre Amin durch AcetyIieren blockiert, kann man
stabile und gut definierte Salze erhalten.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die neuen Salze
der 3-Aminopropansulfonsäure gemäß der Erfindung eine verstärkte
manbranstabilisierende Wirkung besitzen.
Die Erfindung betrifft demnach Derivate der 3-APS (oder
Homotaurin) der Formel:
[CH3-CONH- (CH2) J-SP3Jn M (I)
in welcher M ein Alkali- Metallatom darstellt; das heißt Natrium, Kalium oder Lithium (und in diesem Fall ist
η = 1) oder ein Magnesium-, Calcium- oder Zinkatom (und in
diesem Fall ist η » 2) sowie ihre Anwendung als Medikamente,
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Die Erfindung.-betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
von Derivaten der Formel I, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Base M(OH)n und die 3-APS in Wasser löst
(ggf. in Gegenwart von Essigsäure), dann in die Lösung Essigsäureanhydrid zugibt, so daß eine Temperatur von 30-4O0C
aufrechterhalten wird, und bei dieser Temperatur eine Stunde reagieren läßt. Die erhaltene Lösung wird zur Trockne
konzentriert, der Rückstand wird in Wasser wieder aufgelöst und die Lösung wird von neuem zur Trockne konzentriert,
wobei ein Produkt in Form eines kristallinen Pulvers erhalten wird.
Die nachstehenden Beispiele sind bestimmt, das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Substanzen zu erläutern.
Beispiel 1
Herstellung vom Natrium-N-Acetylhomotaurinat (Natrium-3-Acetvlaminopropansulfonat)
CH^O-NH-CH2-GH2-CH2-SO3Na
In einen 4 1-Kolben, welcher mit Rührvorrichtung, einer Bromflasche und einem Thermometer ausgerüstet ist, gibt man 1216 g
17,5 %iger Sodalösung sowie 750 g Homotaurin.
Nach vollständiger Auflösung bei einer Temperatur zwischen 25 und 400C beginnt man 630 g Essigsäureanhydrid in einer
Weise zuzugeben, daß eine Temperatur zwischen 30 und 40°C nicht überschritten wird. Man hält danach bei dieser Temperatur
durch Heizen während mindestens einer Stunde.
Man konzentriert danach die Lösung im Vakuum, dann löst man den Rückstand in 2,5 1 destilliertem Wasser wieder auf und
konzentriert von neuem. Der Rückstand wird anschließend in 1,6 1 destilliertem Wasser gelöst, filtriert und dann fast
vollständig konzentriert. Die.Trocknung wird in einem Vakuumtrockner durchgeführt. Man erhält ein kristallines farbloses
Pulver. Ausbeute: 92 %, Fp: 140 - 1500C, Wassergehalt: 2,4 %.
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- y / 3013350
■fr
Analyse
Berechnet % Gefunden
Stickstoff 6,89 6,80
Natrium 11,33 11,06
Beispiel 2
Herstellung von Kalium-N-Acetylaomotaurinat (Kalium-3-Acetylamlnopropansulfonat)
CH3CO-NH-Ck2-CH2-CK2-SO3K
In den gleichen Apparat wie für das vorstehende Salz gibt man 1700 g 15,4 #ige Pottaschelösung und 650 g Homotaurin.
Nach der Auflösung gibt man 522 g Essigsäureanhydrid hinzu,
wobei die Temperatur zwischen 30 und 400C bleibt. Die Temperatur
wird anschließend während einer Stunde aufrechterhalten. Die erhaltene Lösung wird im Vakuum konzentriert,
der Rückstand wird in 2,150 1 destilliertem Wasser aufgelöst.
Nach erneuter Konzentration wird das Produkt in 1,5 1 destilliertem Wasser wieder aufgelöst, dann fast vollständig
konzentriert. Die Trocknung wird im Vakuumtrockner beendet.
Man erhält ein kristallines farbloses Pulver. Ausbeute: 96 %,
Fp.: 205 - 207°C, Wassergehalt: 1,6 Ji..
Analyse
Berechnet % Gefunden %
Stickstoff 6,38 6,27
Kalium 17,84 17,39
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3019355
Beispiel 3
Herstellung von Lithium-N-Acetylhomotaurlnat
CH3CO-NH-CH2-CH2-CH2-SO3Li
In denselben Apparat wie vorher gibt man 1242 g einer 10,5
#igen Lithiumhydroxidlösung und 750 g Homotaurin.
Unter denselben Bedingungen wie für die vorhergehenden Salze
fügt man. 630 g Essigsäureanhydrid hinzu und führt die Behandlung
gemäß der vorstehenden Vorschrift durch. Man erhält ein kristallines farbloses Pulver. Ausbeute: 95 %, Fp.: 294-2960C,
Wassergehalt: 0,6 96.
Analyse
Berechnet % Gefunden %
Stickstoff 7,48 7,39
Lithium 3,7 3,56
Beispiel 4
Herstellung von Calcium-N-Acetylhonotaurinat
(CH3CO-NH-CH2-CH2-CH2-So3)2 Ca
In einem 1 1-Dreihalskolben gibt man 200 ml destilliertes
Wasser, 19,7 g Calciumhydroxid, 32 g Essigsäure und 75 g
Homotaurin.
Man rührt bei einer Temperatur zwischen 25 und 400C bis zur
Auflösung, dann gibt man 63 g Essigsäureanhydrid so zu, daß eine Temperatur zwischen 30 und 400C nicht überschritten
wird. Diese Temperatur wird anschließend während einer Stunde aufrechterhalten. Die erhaltene Lösung wird wie in den vorhergehenden Beispielen behandelt.
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19350
Man erhält ein kristallines farbloses Pulver. Ausbeute: 90 %, Fp.: ungefähr 2700C (unscharf), Wassergehalt:
3,6 96.
Analyse
Berechnet % Gefunden %
Stickstoff 7 6,8
Calcium IO 9,7
Beispiel 5
Herstellung von Magnesium-N-Acetylhomotaurinat
(CH3CO-Nh-CH2-CH2-CH2-SO3)2 Mg
In einen 250 ml Dreihalskolben gibt man 45 ml destilliertes
Wasser; 2,74 g reine calcinierte Magnesia, 8,2 g Essigsäure
und 19 g Homotaurin.
Man rührt bei einer Temperatur zwischen 25 und 400C bis zur
Auflösung, dann fügt man 15 g Essigsäureanhydrid so zu, daß
man eine Temperatur zwischen 30 und 40°C erhält. Diese Temperatur
wird anschließend während einer Stunde aufrechterhalten.
Die erhaltene Lösung wird wie in den vorhergehenden Beispielen behandelt.
Man erhält am Schluß der Konzentration ein Produkt sirupöser
Konsistenz. Nach Trocknen im Vakuum wird das amorphe Produkt
zerkleinert und wieder getrocknet. Man erhält ein farbloses
Pulver. Ausbeute: 90 96.
Analyse
|
Berechnet % |
Gefunden |
Stickstoff |
7,28 |
7,06 |
Magnesium |
6,32 |
6,16 |
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Beispiel 6
Herstellung von Zink-N-Acetylhomotaurinat
(CH3CO-NH-CH2-Ch2-CH2-SO,)2 Zn
Dieses Salz wird in gleicher Weise wie die vorhergehenden hergestellt; man erhält ein Produkt, dessen Analyse wie
folgt ist:
Analyse
Berechnet % Gefunden %
Stickstoff 6,6 5,82
Zink 15,3 IA,48
Man kann ferner nach dem selben Verfahren jedes andere
Metallsalz oder Salz organischer Basen wie Papaverin,
Ethanolamin, Vincamin etc. herstellen.
Pharmazeutische Eigenschaften
Die Toxizität der erfindungsgemäßen Derivate wurde an der
männlichen Ratte untersucht. Die nachstehende Tabelle I gibt die LDc0 intraperitoneal ausgedrückt in g/kg Substanz und in
mg des Ions/kg. Die stabilisierende Wirkung der erfindungsgemäßen
Substanzen auf die Erythrozyten-Membran wurde in vitro nach der klassischen Methode von J.H. Brown et coll., Proc.
Soc. Exp. Biol. Med. (1967) 125., p. 837 bis 842, und W.
Mikikits et coll. Nature (1970) 225. 21 März, 1150-1151 untersucht. Diese Methode erlaubt es, einen stabilisierenden
Effekt auf die Hämaties-Membran des Kaninchens durch Untersuchung des Hämolysegrades während der Inkubation in
hypotonischem Milieu (10 m M Phosphatpuffer vom pH 7,4- NaCl 5,5 g/l) und in der Wärme (530C) nachzuweisen. Die Untersuchungs-Produkte werden dem Inkubations-Milieu in verschiedenen
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Konzentrationen zugegeben. Man vergleicht den Hämolysegrad
mit dem einer Vergleichssubstanz. Auf diese Weise wurde die
EDcq bestimmt und die erhaltenen Werte sind in der nachstehenden
Tabelle in m M/l angegeben. Diese Tabelle zeigt, daß die neuen erfindungsgemäßen Derivate eine membranstabilisierungs-Wirkung
aufweisen, die höher ist als die der 3-APS (Homotaurin). Während die EDc0 des Homotaurins
15 mM/1 beträgt, variiert die der erfindungsgemäßen Verbindungen zwischen 1 und 10, sie ist demnach stets geringer
als die des Homotaurins und bis zu 15 mal weniger erhöht.
Es ist klar, daß diese pharmakologische Eigenschaft der Gesamtheit
der erfindungsgemäßen Derivate durch diese gemeinsame Eigenschäften hervorgerufen wird; aber die Verbindungen weisen,
je nach der Natur des Kations, Besonderheiten auf, die es erlauben,
gewisse Salze bei gewissen Anwendungen eher einzusetzen als andere.
Während so bei der Ratte das Homotaurin intraperitoneal gegeben die Rektaltemperatur nicht ändert, bewirken die erfindungsgemäßen Derivate alle eine Hypothermie. Aber die
Salze zweiwertiger Kationen sind aktiver als die einwertiger Kationen und das Calciumsalz aktiver als das des Magnesiums.
Die gleiche Rangfolge findet sich im Antagonismus wieder, den die erfindungsgemäßen Derivate auf die motorische Anregung,
welche an der Maus durch das Äthanol erhalten wird, ausüben.
Der Antagonismus der Acetylhomotaurinate nach der Erfindung gegen die durch A'thanol hervorgerufene Hypermotilität wurde
mittels des Tests von Cott-Carlsson Engel Lindqvist,
Naunyn-Schmiedebergs "Archives of Pharmacology" 295. 203 (1976)
untersucht: Weibliche Mäuse, in Gruppen zu 9 aufgeteilt, erhalten per os die zu testenden Produkte eine Stunde
vor intraperitonealer Injektion einer Äthanol-Lösung. Die
Motilität der in den Aktimeter gesetzten Mäuse wird unmittelbar
nach dieser Injektion alle 5 Minuten während einer Dauer von 60 Minuten gemessen. Man bestimmt den Prozentsatz der
Variation der Motilität der mit Äthanol behandelten Mäuse in Bezug auf Vergleichstiere, welche Wasser erhalten, und der
Mäuse, welche mit dem zu testenden Produkt und mit Äthanol
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behandelt wurden, in Bezug auf die Mäuse, die nichts anderes als Äthanol erhielten.
Die erfindungsgemäßen Produkte wurden in diesem Test in
folgenden Dosen untersucht: 80, 100, 200, 400 und 800 mg/kg per Os. Die Resultate waren wie folgt: Das Natrium-Acetylhomotaurinat
zeigt sich als am wenigsten aktiv (bei der 400 mg/kg-Dosis leichter Antagonismus, der in der 50. Minute
der Beobachtung erscheint). Das Calcium-N-Acetylhomotaurinat
zeigt bei der Dosis von 200 und 400 mg/kg einen signifikanten Antagonismus auf die Äthanol-Hypermotilität; dieser Effekt
wird bestätigt bei der Dosis von 800 mg/kg, aber ist anscheinend nicht höher als der bei 400 mg gemessene. Bei
Dosen von 200 und 400 mg/kg ist der antagonistische Effekt
des Magnesium-Acetylhomotaurinats dem des Calciumsalzes leicht
unterlegen.
Es gilt festzustel!fen, daß bei gleichen Dosen die entsprechenden
Acetyl-Taurinsalze nur einen geringen oder keinen antagonistischen Effekt in dem Äthanol-Hypermotilitätstest aufweisen.
Die Resultate sind in der nachstehenden Tabelle III festgehalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen ferner eine antikonvulsivische Wirkung auf bei Mäusen durch Pentetrazol hervorgerufene Konvulsionen hervor. Man mißt, nach Gabe von
Pentetrazol, die Verzögerung bis zum Erscheinen von Konvulsionen
und die Zeit bis zum Anftreten des Todes bei Tieren, die vorher auf lntraperitonealem Wege das zu testende Produkt erhalten haben, im Vergleich mit Tieren, die nur Pentetrazol
erhalten.
Öie Resultate sind wie folgt: In entsprechenden Dosen von
292 mg und 315 mg/kg (i.p.) vergrößern die Acetylhomotaurinate
des Natriums und Kaliums den Zeitraum bis zur Auftreten von'
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Konvulsionen und Tod, ohne die Schwelle der Signifikanz zu
erreichen. Aber das Acetylhomotaurinat des Magnesiums ist
bei 400 mg/kg (i.p.) aktiv (signifikant beim Auftreten des Todes) und bei 800 mg/kg (i.p.) (signifikant bei der Verzögerung
des Erscheinens von Konvulsionen). Das Acetylhomotaurinat des Calciums zeigt bei 400 und bei 800 mg/kg (i.p.)
einen signifikanten Antagonismus (xx) bezüglich der Zeit bis zum Eintritt des Todes, die Wirkung auf das Erscheinen von
Konvulsionen ist erst bei einer Dosis von 800 mg/kg signifikant; es ist sehr signifikant (xxx) bei einer Dosis von 1000
mg/kg.
Zusammengefaßt ist die antikonvulsivische Aktivität des . Calcium-Acetylhomotaurinats, wie die sedative Wirkung, derjenigen des Magnesium-Acetylhomotaurinats überlegen.
Es gilt festzuhalten, daß (gemessen im gleichen Test) die entsprechende Wirkung der Acetyl-Taurinsalze (bzw. gleicher
Dosierung) ganz klar geringer ist als die der entsprechenden
Acetylhomotaurinate: Während das Calcium-Acetyltaurinat in
signifikanter Weise (x) auf die Zeit bis zum Eintritt des Todes erst bei einer Dosis von 1000 mg/kg (i.p.) einwirkt,
wirkt ferner das Magnesium-Acetyltaurinat in signifikanter Weise
(xx) erst bei einer Dosis von 1000 mg/kg auf die Verzögerung
des Erscheinens von Konvulsionen bzw* bis zum Eintritt des
Todes ein.
Die Magnesium- und Lithiumsalze unterscheiden sich dadurch,
daß sie signifikant die Toxizität ihres Kations herabdrücken.
Die LD(JQ (i.p.) an Mäusen ist, ausgedrückt in Mg++, 94 mg
für Magnesiumchlorid und ausgedrückt in Li+, 88 mg für Lithiumcarbonat
(Bezugs-Salze). Diese LDc0 wird signifikant heraufgesetzt
für die erfindungsgemäßen Verbindungen: Magnesium-Acetylhomotaurinat: 161 mg und Lithium-Acetylhomotaurinat:
157 mg/kg.
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Andererseits erweist sich das Kaliumsalz an der Ratte als
das wirksamste im Test des durch Gabe von Milchsäure ermüdeten Muskels. Das oral gegebene Natriumsalz ordnet sich
an der Spitze der Serie ein bei der Potenzierung der Äthanol-Narkose
an der Maus. Es bietet sich ferner für die Bereitung wäßriger Lösungen an.
Therapeutische Anwendung
Die verschiedenen Verbindungen nach der Erfindung können auf
allgemeinem oder lokalem Wege und in allen Anwendungsformen
verordnet werden« Als Dragees, Tabletten, Kapseln, Suspensionen,
Lösungen, Sirupe. Für den lokalen Weg muß besonders unterstrichen werden die Bedeutung der Augenmittel in wäßriger
Lösung, von Nasentropfen, Salben und Aerosolen.
Die therapeutischen Indikationen können sich leicht nach
den Eigenschaften des Kations unterscheiden.
Das Calciumsalz kann al3 neurotropes Mittel verwendet werden; das Magne sium-Salz als vaskulotropes Mittel; das Kaliumsalz als Antiasthenikum; das Lithium-Salz kann bei den Bipolaren
und das Natrium-Salz in lokalen Behandlungen eingesetzt
werden; das Zink-Salz kann in der Dermatologie gebraucht werden.
Beispielsweise liegt die Dosierung bei üblichen Dosen von
1 g/Tag per os oder parenteral.
Zum Beispiel wurde das Magnesium-Acetylhomotaurinat in Form
teilbarer Tabletten zu 0,50 mg in der üblichen Dosis von 1 g in 24 Stunden eingesetzt, welche um die Hälfte reduziert
oder auch, im Gegenteil, bei weitem (bis zu 5 g/Tag) überschritten
werden kann. Für die parenterale Anwendung kann man Ampullen mit wäßriger Lösung des Acetylhomotaurinats verwenden, z.B. zu 1 g/10ml des Magnesiumsalzes; intravenös
schleichend, wegen des Eindrucks von Hitze welche sie bewirken, besser aber als Perfusionen (intramuskulär oder
subkutan). Die Dosierungen schwanken von einer Ampulle
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intramuskulär pro Tag bis zu einem Maximum von zehn Ampullen in schleichender Perfusion im Krankenhaus-Milieu.
Tabelle I
LD[-Q (männl. Mäuse, i.p.) |
g/kg |
g |
mg Kation/kg |
Natrium-Acetylhomotaurinat |
5 g |
g |
|
Kalium-Acetylhomotaurinat |
4,12 |
g |
733 mg |
Lithium-Acetylhomotaurinat |
4,26 |
g |
157 mg |
Calcium-Acetylhomotaurinat |
1,87 |
186 mg |
Magnesium-Acetylhomotaurinat |
2,57 |
161 mg |
|
|
Calcium-Acetyltaurinat: LD^0 oral = !3,09 g/kg.
Tabelle II
Stabilisierender Effekt auf die Erythrocyten-Membran des
Kaninchens
q, ausgedrückt in mM/1
Homotaurin
Natrium-Acetylhomotaurinat Kalium-Acetylhomotaurinat
Lithium-Acetylhomotaurinat Magne sium-Acetylhomotaurinat
Calcium-Ac etylhomotaurinat
15 5 5
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ts
Tabelle III
Antagonismus gegen Äthanol-Hypermotilität
Produkt
Dosen (per os) Resultate Signifikanz
Calcium-Acetyl- |
80 |
O
|
H |
N |
n |
O
|
XXX
|
homotaurinat |
100 |
Antagonis |
H |
|
|
|
|
■ . ": |
|
mus |
η |
If |
O
|
|
XX
|
- - - - ." - . |
200 |
Antagonis |
η |
O
|
X
|
|
400 |
mus |
leichter |
O
|
xx (kürzer) |
|
800 |
Antagonis
mus |
Antagonis |
X
|
Magnesium-Acetyl- |
80 |
Antagonis |
mus |
|
homotaurlnat |
|
mus |
nicht signi |
- . - - . " |
100 |
fikant |
|
|
X
|
|
200 |
X
|
|
400 |
nicht |
Natrium-Acetyl- |
400 |
signifikant |
- . -
homotaurinat |
|
nicht |
Magnesium-Acetyl- |
100 |
signifikant |
taurlnat |
|
nicht |
|
200 |
signifikant |
|
|
|
|
400 |
|
Calcium-Acetyl- |
80 |
|
täurinat |
400 |
χ bis xx ent |
|
800 |
spr. der Zeit |
|
|
|
Natrium-Acetyl- |
400 |
|
taurinat* ' |
|
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Zusammenfassung
Die Erfindung betrifft neue Salze des Natriums, Kaliums,
Lithiums, Calciums, Magnesiums, Zinks mit N-Acetylhomotaurin,
welche eine verstärkte membranstabilisierende Wirkung aufweisen, das Verfahren zu ihrer Herstellung und
ihre Verwendung als (insbesondere neurotrope, vaskulotrope und anti-asthenisehe) Medikamente.
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