DE954726C - Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen des Calciums - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen des Calciums

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DE954726C
DE954726C DEF17372A DEF0017372A DE954726C DE 954726 C DE954726 C DE 954726C DE F17372 A DEF17372 A DE F17372A DE F0017372 A DEF0017372 A DE F0017372A DE 954726 C DE954726 C DE 954726C
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calcium
acid
amine
nitrilo
compounds
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DEF17372A
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Dr Friedrich-Johann Meyer
Dr Wolfgang Wirth
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Bayer AG
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K33/00Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
    • A61K33/06Aluminium, calcium or magnesium; Compounds thereof, e.g. clay

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen des Calciums Die Verwendung von Calciumsalzen für pharmakologische Zwecke ist bekannt. Da bei der Injektion anorganischer Calciumsalze bei relativ hoher Allgemeintoxizität unerwünschte Nebenerscheinungen auftreten, wurde schon früh versucht, das Calcium in eine weniger toxische Form zu bringen. Eine gewilslse Bedeutung erlangte Idas Calciumglukonat, in dem das Calcium durch Nebenvalenzen komplex gebunden ist. Injektionen mit solchen Lösungen des Calciums sind sicher gefahrlos. Sie befriedigen jedoch noch nicht, denn es treten bei ihrer Verwendung Nebenerscheinungen, wie besonders unangenehme Hitzegefühle, während der Injektion auf.
  • Die Suche nach anderen Verbindungen, in denen das Calcium noch stärker maskiert ist, ist also notwendig. Die Auffindung von Komplexen das Calciums mit Alkylen-polyaminepolyalkylcarbonsäuren regte zur Anwendung von Chelaten in der Calciumtherapie an. Bevorzugt unter solchen Komplexen sind die Salze der Calciumäthylendiamintetraessigsäurer die als Alkall- bzw. Ammoniumsalze z. B. in der französischen Patentschrift I o55 889 beschrieben sind. Die zuletzt beschriebenen Verbindungen, z. B. das in die Therapie eingeführte Dinatrium-calcium-äthyldiamintetraacetat lassen sich ohne die geringsten Nebenwirkungen injizieren. In den Chelaten dieser Art jedoch ist die spezifische Calciumwirkung nach Angaben ver- schiedener Autoren nicht oder doch nicht genügend vorhanden (vgl. z. B. Sz. Med. Wschr., 84, I289 [I954]; Sz. Med. Wschr., 84, 499 [I954]; Deutsche Apoth. Z., 94, 587 [I954]).
  • Es zeit sich auch, daß das Calcium sich aus solchen Lösungen im physiologischen pH-Bereich nicht als Oxalat fällen läßt und daß nach Verabreichung von Calcium in dieser Form an Versuchstiere deren Körperflüssigkeiten nur eine gegenüber der Zunahme des Gesamtcalciumgehaltes sehr geringfügige Erhöhung des im physiologischen p-Bereich mit Oxalat fällbaren Calciums aufweisen. Schließlich läßt sich auch am isolierten Froschherzen nach St raub das physiologischeCalcium in den Nährflüssigkeiten durch das Dinatriumcalcium-äthylendiamintetraacetat nicht ersetzen.
  • Nun ist es zwar bekannt, daß Komplexbildner eine verschieden starke Komplexbildungstendenz für Erdalkalien aufweisen, aber es sind bisher keine Untersuchungen darüber anges,telllt worden, andere Calcium-aminocarbonsäurekomplexe als die von Alkylenpolyamino-polyalkylcarbonsäuren für die Calciumtherapie heranzuziehen. Man konnte erwarten, daß bei schwächeren Komplexbildnern als z. B. der Äthylendiamintetraessigsäure die Calciumwirkung, die Unverträglichkeiten und die Toxizität im gleichen Maße zunähmen.
  • Für solche Versuche sind die bisher bekannten Salze von Calciumkomplexen schwächerer Komplexbildner aus der Aminopolyalkylcarbonsäuregruppe nicht geeignet. Sowohl das Tetrakaliumsalz der Calcium-di-nitrilotriessigsäure als auch die Natrium- und Kalium - calcium - nitrilotriacetate haben nämlich eine für therapeutische Zwecke zu geringe Löslichkeit in Wasser.
  • Es wurde nun gefunden, daß man durch Umsetzung einer Calciumverbindung, die Ca-Ionen abgibt, mit einer Nitrilo-trialkylcarbonsäure der allgemeinen Formel in der n, n' und n" I und 2 und gleich oder verschieden sein können, und einem aliphatischen oder cycloaliphatischen Amin oder gesättigten heterocyclischen Ringamin oder mit Verbindungen, die Nitrilo-trialkylcarbonsäureionen, und mit Verbindungen, die Ammoniumionen abgeben können, in wäßriger Lösung zu gut verträglichen injizierbaren Calciumlösungen gelangen kann. Gleichzeitig oder anschließend soll der pn-Wert zwischen 5,5 und 8 eingestellt werden. Lösungen, vor allem wenn man als Amin ein unsubstituiertes Mono-, Di- oder Trialkylamin mit I bis 3 C-Atomen verwendet oder als Amin ein primäres, sekundäres oder tertiäres aliphat.isches Amin verwendet, das freie oder- mit Alkylgruppen verätherte oder cyclische verätherte Hydroxylgruppen enthält, zeigen an der Maus bei intravenöser Applicabion eine Toxizität, die gleich gering oder nur wenig höher ist als z. B. die der Di,natriumcalci;u,mäthylendiamlifnitetraacetabs .
  • Die Toxizität erreicht in diesen Fällen nur einen Bruchteil des Wertes des Calciumglukonats.
  • Toxizitäten in g Calcium pro kg Maus nach intravenöser Applicabion: Calcium als DL, calciumnitrilotriessigsaures Melltylamin .. 0,45 - Äthylamin .... 0,45 - Diäthanolamin 0,5 - Methylglucamin 0,5 - Dimethyläthanolamin... 0,35 - y-Methoxypropylamin.... 0,3 calciumäthylendiamintetraessigsaures Natrium .................... 0,55 Calciumgluconat ............ 0,15 Bemerkenswert ist noch, daß sie, z. B. am isolierten Froschherzen nach Straub und auch hinsichtlich der Aufhebung der Magnesiumnarkose, eine Wirkung aufweisen, wie sie gleiche Calciumgaben in Form des Gluconats entfalten. Bei der Aufhebung der Magnesiumnarkose durch Calciumverbindungen handelt es sich bekanntlich um einen Ionenantagonismus zwischen Magnesium und Calcium. Im Einklang damit steht die Beobachtung, daß aus den neuen Lösungen bzw. nach ihrer Injek. tion aus den Körperflüssigkeiten von Versuchstieren das gesamte enthaltene Calcium als Oxalat im physiologischen pn-Bereich fällbar ist.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbin dungen sind das Calciumoxyd, -hydroxyd und besonders das -carbonat geeignet. Man kann- auch, wenn man hernach den enthaltenen Säurerest neu tralisiert, andere Calciumsalze wie das Chlorid oder das Acetat verwenden.
  • Vorzugsweise wendet man molare Mengen von Nitrilo-trialkylcarbonsäuren an. Besonders die Nitrolo-triessigsäure ist erfindungsgemäß geeignet.
  • Man kann aber auch die ,B-Alanin-N H-diessigsäure oder andere Verbindungen ähnlichen Typs bzw. Gemische verwenden.
  • Als Amine sind z. B. Mole, Di- oder Trialkylamine, wie das Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl, oder Isobutylamin, das Dimethyl-, Diäthyl-, Dibutyl- oder das Trimethyl- und das Triäthylamin, verwendbar. Auch sekundäre und tertiäre Amine mit verschiedenen Alkylresten, wie das N-Methyl-N-äthylamin, sind für die Umsetzung geeignet. Mitunter ist es vorteilhaft, cyclische gesättigte oder cyclisch substituierte Amine, wie das Piperidin, das Pyrrolidin oder die Cyclohexylamine, zu verwenden. Zu sehr gut verträglichen Lösungen kommt man, auch, wenn man Amine mit freien Hydroxylgruppen an den Alkylgruppen verwendet, wie z. B. das Äthanolamin, die Propanol- und die Butanolamine, das Diäthanolamin, das Triäthanolamin oder auch durch Alkylreste substituierte Athanol- und Di-äthanolamine oder ihre höheren Homologen, wie das Diäthyl-und das Dimethyläthanolamin, das Methyl-, Äthyl-oder Rutyldiäthanolamin oder die Dimethylpropanolamine. Gute Ergebnisse erzielt man auch mit Alkyl- und Dialkylaminen, bei denen eine Alkylgruppe mehrere Hydroxylgruppen trägt, wie das 2 @ 3-Dioxy-propylamin oder das N-Methylglucamin. Geeignet sind weiter solche Amine, die verätherte Alkylgruppen enthalten, wie z. B. das ß-Methoxy-äthylamin, das γ-Methoxy-n-propylamin und entsprechend substituierte sekundäre und tertiäre Amine, sowie cyclische Äther von Dioxy-alkylaminen, wie das Morpholin und seine Homologen.
  • Basische Calciumverbindungen, wie das Oxyd oder das Hydroxyd oder wie das wegen der exaktoren Dosierungsmöglichkeit besonders geeignete Carbonat, werden vorteilhaft durch Erhitzen mit 1 Mol der anzuwendenden Nitrilo-trialkylcarbonsäure in Wasser gelöst. Die Lösung wird heiß oder sofort nach dem Abkühlen mit einem Amin oder auch einem Gemisch von mehreren Aminen versetzt bis der gewünschte p-Wert der Lösung zwischen 5,5 und 8, besonders zwischen 7 und 7,5, erreicht ist. Wendet man mehr als die zur Erreichung des gewünschten pn-Wertes notwendige Menge Amin an, so erfolgt die Einstellung des pn-Wertes mit einer Säure. Als solche kommen alle nicht toxischen Säuren in Frage, wie Salzsäure, Essigsäure, Lävulin-, Glucon-, Citronensäure, p-Oxybenzoesäure u. dgl.
  • Mitunter ist es zweckmäßig, durch Umsetzung der Calciumverbindung mit der Nitrilo-trialkylcarbonsäure zunächst deren saures Calciumsalz herzustellen, das man, vorzugsweise im Überschuß, in wäßrigen Lösungen eines oder mehrerer der obengenannten Amine in der Hitze auflösen kann. Zur Vermeidung eines Verlustes von Aminen durch Verdampfen wird die Auflösung vorzugsweise unter Druck durchgeführt.
  • Weiterhin sind erfindungsgemäß auch Salze aus einem Amin und einer Nitrilo-trialkylcarbonsäure geeignet. Wenn in diesem Fall die der Lösung zugeführten Kationen nicht in genügender Menge vorliegen, um nach Zugabe der Calciumverbindungen zu neutralen Lösungen zu führen, kann diese mittels weiteren Amins oder weiterer Säure erreicht werden.
  • Oft ist es von Vorteil, den nach dem neuen Verfahren erhaltenen Calciumlösungen weitere Stoffe zuzufügen. Solche Zusätze können eine weitere Erhöhung des Calciumgehaltes oder eine stabilisierende Wirkung bei der Herstellung konzentrierter Lösungen zum Zweck haben. So lassen sich anorganische Säuren, wie Borsäure oder unterphosphorige Säure, organische Säuren, wie besonders Oxy-und Polyoxycarbonsäure, z. B. Glucon-, Lactobion-, Glucohepton-, Zucker- und Citronensäure, weiterhin Aminocarbonsäuren, wie Athylendiamin-tetraessigsäure, Imino- und Alkylimino-diessigsäuren, und Oxyaminocarbonsäuren, wie N N-Di-fl-oxyäthylglycin und N-ß-Oxyäthyl-iminodiessigsäure, sowie deren Salze mit Calcium oder mit den obengenannten Aminen verwenden.
  • Weitere Zusätze können zum Schutz der Lösung gegen mikrobiologische Angriffe während der Herstellung zweckmäßig sein. Hier kommen besonders antiseptisch und fungizid wirkende Substanzen in Frage, wie p-Oxybenzoesäureester oder verschieden substituierte Phenole. Oft ist es erwünscht, die Calciumwirkung mit einer anderen pharmakologischen Wirkung zu kombinieren. Dazu kann man den nach dem neuen Verfahren hergestellten Calciumlösungen weitere Agentien zufügen, besonders Vitamine, wie die Ascorbinsäure, Antihistaminica, wie z. B.
  • Phenothiazinderivate, Anaethetica, wie p-Amino benzoesäure-diäthylaminoäthylester oder N,N-Dialkylglycyl-xylidide und Analgetica, wie solche der Morphinanreihe oder der Salicylsäurederivate.
  • Beispiel I Man gibt zu 600 ccm Wasser bei 60° 19,1 g Nitrilo-triessigsäure und 10 g Calciumcarbonat und rührt, bis alles gelöst ist. Dann stellt man mit einer wäßrigen Äthylaminlösung auf pE 7 ein und dampft die Lösung im Vakuum auf 400 ccm ein. Die filtrierte Lösung enthält 10 Iomg Calcium pro ccm und kann in Ampullen abgefüllt und durch Erhitzen sterilisiert werden.
  • Beispiel 2 Man löst durch kurzes Kochen 10 g Calciumcarbonat und I9,I g Nitrilo-triessigsäure in 600 ccm Wasser. Beim längeren Stehen oder beim Eindampfen kristallisiert das saure nitriltriessigsaure Calcium, das im Vakuum zum Dihydrat getrocknet wird. C6H7O6NCa H2O: berechnet C 27,I8, H4,18, N5,28,. Ca I5,II; gefunden C27,14, H4,17, N 5,I8, Ca 15,45.
  • 3,2 g dieser Verbindung werden mit I,2 g Diäthanolamin und 45 ccm Wasser im abgeschmolzenen Rohr 3 Stunden auf I500 erhitzt. Nach dem Erkalten löst sich der aufgetretene Niederschlag durch zweistündiges Schütteln. Die Lösung wird auf 50 ccm aufgefüllt und enthält 10 mg Calcium pro ccm.
  • Beispiel 3 33,7 ccm einer 50°/oigen Lösung des Diäthylaminsalzes der Nitrilo-triessigsäure, 4,35 g Morpholin und 25,6 ccm einer Calciumchloridlösung mit 19,5 g Calciumchlorid pro 100 ccm werden mit Wasser zu 200 ccm gelöst und von dem auftretenden Niederschlag filtriert.
  • Beispiel 4 Die wie in Beispiel I bereitete Lösung des sauren Calciumnitrilo-triacetats wird mit Ig,5g Methylglucamin versetzt und nach Erkalten mit o,3 g p-Oxybenzoesäure auf pn 7 eingestellt.

Claims (4)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E: I. Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen des Calciums, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Calciumverbindung, die Ca-Ionen abgibt, mit einer Nitrilo-trialkylcarbonsäure der allgemeinen Formel in der n, n' und n" I und 2 und gleich oder verschieden sein können, und einem aliphatischen oder cycloaliphatischen Amin oder gesättigten heterocyclischen Ringamin oder mit Verbindungen, die Nitrilo-trialkylcarbonsäureionen, und mit Verbindungen, die Ammoniumionen abgeben können, in wäßriger Lösung umsetzt und die Lösung dabei oder anschließend auf einen pErWert zwischen 5,5 und 8 einstellt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man als Nitrilo-trialkylcarbonsäure die Nitrilo-triessigsäure verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amin ein unsubstituiertes Mono-, Di- oder Trialkylamin mit I bis 3 C-Atomen verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amin ein primäres, sekundäres oder tertiäres aliphatisches Amin verwendet, das freie oder mit Alkylgruppen verätherte oder cyclisch verätherte Hydroxylgruppen enthält.
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