DE3320145C2 - Verfahren zur Herstellung von Magnesiumdihydroorotatglycinaten und ihre Verwendung als Calcium-Antagonisten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Magnesiumdihydroorotatglycinaten und ihre Verwendung als Calcium-AntagonistenInfo
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- DE3320145C2 DE3320145C2 DE19833320145 DE3320145A DE3320145C2 DE 3320145 C2 DE3320145 C2 DE 3320145C2 DE 19833320145 DE19833320145 DE 19833320145 DE 3320145 A DE3320145 A DE 3320145A DE 3320145 C2 DE3320145 C2 DE 3320145C2
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Abstract
Angegeben wird ein Verfahren zur Herstellung von Magnesiumorotatglycinat der Formel I oder II $F1 durch Umsetzen von Orotsäure, Glycin und metallischem Magnesium einem Molverhältnis von ca. 1 : 1 : 1 oder ca. 2 : 4 : 3 in Wasser. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart von Eisenionen als Katalysator durchgeführt wird. Außerdem wird ein Katalysator zur Durchführung des Verfahrens beschrieben, der sich dadurch auszeichnet, daß er aus metallischem Eisen besteht, das weitgehend mit einem in Wasser schwer- oder unlöslichen Stoff beschichtet ist. Das Verfahren hat den Vorteil einer sehr guten Ausbeute der gewünschten Verbindungen, deren Wasserlöslichkeit auch noch wesentlich verbessert ist. Die hergestellten Verbindungen sind physiologisch und pharmakologisch wirksame Calcium-Antagonisten.
Description
HO OH
durch Umsetzen von Orotsäure, Glycin und metallischem Magnesium in einem Molverhältnis von ca. 1 :1 :1
oder ca. 2:4:3 in Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart von
Eisenionen als Katalysator erfolgt wobei die Eisenionen dem Gemisch der Reaktionspartner während der
gesamten Umsetzungsdauer langsam zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenionen mittels eines Eisen-Polytetrafluoräthykn-Schwammes
zugeführt werden.
3. Verwendung des gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 hergestellten Magnesiumdihydroortatglycinats
der Formei I oderii als physiologisch und pharmakologisch wirksamer Calcium-Antagonist.
Die Erfindung betrifft ein katalytisches Verfahren zur Synthese der Magnesiumdihydroorotatglycinate der im
Patentanspruch 1 angegebenen Formel I oder II durch Umsetzen von Orotsäure, Glycin pt\d metallischem
Magnesium in einem Molverhältnis von ca. 1 :1 :1 oder 2:4:3 in wäßriger Suspension unter Einsatz eines
Eisenkatalysators sowie die Verwendung dieser Magnesiumdihydroorotatglycinat-Verbindungen als Calcium-Antagonist
Das erfindungsgemäß hergestellte Magnesiumdihydroorotatglycinat der Formel I (nachfolgend
»Verbindung I« genannt) wird nach den IUPAC-Nomenklaturregeln als 2,6-Dihydroxy-4,5-dihydropyrimidin-4-carboxy-magnesium-aminoacetat
bezeichnet. Das Magnesiumdihydroorotat der Formel II (nachfolgend »Verbindung
II« genannt) ist eine Komplexverbindung aus der Verbindung I und Magnesiumaminoacetat im Molverhältnis
2:1.
Zwei ähnliche Verbindungen, nämlich die nicht hydrierten Magnesiumorotatglycinate sind in der DE-AS
19 24 174 beschrieben. Sie sind wegen ihrer relativ schlechten Wasserlöslichkeit nicht als Calcium-Antagonisten
einsetzbar. Darüber hinaus ist in der DE-AS 19 24 174 ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen
beschrieben, das ohne Einsatz eines Katalysators durchgeführt wird. Die Wasserlöslichkeit dieser Verbindungen,
die mit entscheidend für eine Resorption ist, betrug nur 7 — 8% für Verbindung I und 9—10% für Verbindung Il
der DE-AS 19 24 174. So können die bekannten Verbindungen nur als Arzneistoff für Magnesiummangelkrankheit
eingesetzt werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, durch Änderung des Herstellungsverfahrens für die bekannten
Verbindungen I und II der DE-AS 9 24 174 Calcium-Antagonisten zu konstruieren, die gegenüber den klassischen
Calcium-Antagonisten vom Verapamil-Typ eine hohe Bioverfügbarkeit bei weitgehender Ungiftigkeit
(»non-toxic drug«) haben. Hierzu müssen neue biophysikalische, biochemische und pharmakologische Eigenschaften
der Substanzen, wie z. B. eine erhöhte Wasserlöslichkeit (erreicht wurde eine Wasserlöslichkeit von
24 — 25 Gew.-%) erarbeitet werden. Die erhöhte Wasserlöslichkeit der Substanzen bringt völlig veränderte
pharmakologisch-biomedizinische Wirkungsqualitäten. Gleichgerichtet wird durch die erhöhte Wasserlöslichkeit
der Verbindungen eine erhöhte intrazelluläre Magnesiuminkorporation im Organismus erreicht, so daß
nunmehr eine Calcium-antagonistische Wirkung im Organismus zustande kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus der DE-AS 19 24 174 bekannte Umsetzung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus der DE-AS 19 24 174 bekannte Umsetzung
b5 von Orotsäure, Glycin und metallischem Magnesium im Molverhältnis von etwa 1:1:1 oder 2:4 :3 in wäßriger
Suspension in Gegenwart von Eisenionen als Katalysator durchgeführt wird, wobei die Eisenionen dem Gemisch
der Reaktionspartner während der gesamten Umsetzungsdauer langsam zugeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft relativ schnell und mit hoher Selektivität hinsichtlich der Bildung
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft relativ schnell und mit hoher Selektivität hinsichtlich der Bildung
des gewünschten Magnesiumdihydroorotatglycinats. Die erfindungsgemäß als Katalysator wirkenden Eisenionen
können z. B. zwei- oder dreiwertig sein.
Die Eisenionen werden dem Gemisch der Reaktionspartner während der gesamten Umsetzungsdauer langsam
zugeführt. So verläuft die Bildung der gewünschten Verbindung I oder Il selektiv, rasch und mit hoher
Ausbeute, während die Entstehung von Nebenprodukten, wie z. B. Eisenorotat, nahezu völlig unterdrückt wird.
Damit erübrigt es sich, Nebenprodukte in einem gesonderten Verfahrensschritt abzutrennen.
Als besonders geeignet hat sich ein Katalysator erwiesen, der aus einem mit Polytetrafluorethylen beschichteten
Eisenfasergebilde besteht, wobei die Eisenfasern einen mittleren Durchmesser von ca. 3,5 bis ca. 120 μ,
vorzugsweise von ca. 3,5 bis ca. 12 μ, aufweisen und die Schichtdicke des Polytetrafluoräthylens auf den Eisenfasern
ca. 2 bis ca. 200 μ, vorzugsweise ca. 2 μ, beträgt Dieser Katalysator wird auch als »Eisen-Polytetrafluoräthylen-Schwamm
(ET-Schwamm)« bezeichnet
Der ET-Schwamm kann z. B. durch Besprühen eines Faserknäuels aus Eisenputzwolle mit einem Polytetrafluorethylen-Aerosolpräparat
hergestellt werden. An den Berührungsstellen der Eisenfasern wird der Faserknäuel
nicht mit dem Kunststoff beschichtet Außerdem bricht beim Verformen des mit Kunststoff beschichteten
Faserknäuels die Kunststoffschicht an den erwähnten Berührungsstellen der Eisenfasern, so daß dort dann das is
metallische Eisen freiliegt und im Umsetzungsgemisch der oben erwähnten Reaktionspartner Eisenionen bilden
und abgeben kann. Da die freie Eisenfläche in dem beschichteten Eisenfasergebilde sehr gering ist, wird ein
unerwünschtes Überschießen der Reaktion verhindert
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Verbindungen I und Il unter Einsatz des bevorzugten
ET-Schlammes als Quelle für die katalysierenden Eisenionen wird im allgemeinen so durchgeführt, daß Orotsäure
oder deren Monohydrat und Glycin in destilliertem Wasser in Gegenwart eines eingelegten ET-Schwammes
mit dec entsprechenden Menge an metallischem, vorzugsweise pulverförmigem Magnesium unbesetzt werden.
Im Falle der Herstellung der Verbindung I werden Orotsäure, Glycin und Magnesium im Molverhältnis von ca.
1 :1 :1, im Falle der Herstellung der Verbindung II im Molverhältnis von ca. 2 :4 :3 umgesetzt. Die Konzentrationen
der Reaktionspartner liegen bei ca. 03 bis 1,0 mol/1, vorzugsweise bei 03 mol/l. Das Reaktionsgemhch
wird zu Beginn erwärmt, vorzugsweise auf eine Temperatur von +6O0C. Der ET-Schwamm bildet, auf etwa
100 g (4,11 Grammatome) Magnesiumpulver in dem Reaktionsgei^Jsch etwa 5 bis 100 mg (0,09 bis 1,79 mmol)
Eisen(N)-ionen. Die Umsetzung ist in Abhängigkeit von der Ansatzgröße nach 1 bis 4 Stunden vollständig.
Nach dem Abkühlen und Filtrieren des Reaktionsgemisches kann das Filtrat bei Bedarf neutralisiert werden.
Die erhaltene Lösung wird für den Fall ihrer intravenösen Applikation auf einen physiologischen pH-Wert,
vorzugsweise auf einen pH-Wert 73, eingestellt und in üblicher Weise hitzesterilisiert Alternativ Rann aus der
Lösung das Wasser vorzugsweise durch Gefriertrocknung abgetrennt werden, wobei die Verbindung I oder II in
fester Form, z. B. als Salz der für die Neutralisierung eingesetzten Säure (z. B. HCI) anfällt und sich nach
Trocknung für eine perorale Applikation eignet. Hier bleibt die Wasserlöslichkeit der Verbindung voll erhalten.
Es entsteht ein rieselfähiges, amorphes bis feinkörniges Produkt, welches sich gaienisch gut aufbereiten läßt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen I und II wirken als starke Calcium-Antagonisten. Diese
Verbindungen sind in der Lage, eine große Anzahl von Calcium-Ionen, die in oder an biologischen Systemen
vorliegen (Zellmembran), funktionell zu blockieren bzw. dosisabhängig zu modulieren (intrazeiiuiärer Caicium-Modulator).
An einem solchen biologischen System, nämlich der Blutgerinnung, wird der Calcium-antagonistische Wirknachweis
dor Verbindungen ! und II geführt. Entsprechende experimentelle Untersuchungen werden im Abschnitt
»Pharmakologische Untersuchungen« beschrieben.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Wirkung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Verbindungen als Calcium-Antagonisten ist ihre hohe Wasserlöslichkeit. Im Vergleich zu Verapamil beträgt die
Effektivität der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen I und II als Calcium-Antagonisten in tierexperimentellen
und klinischen Versuchen bei intravenöser Injektion mehr als das Vierfache, bei peroraler Applikation
mehr als das Doppelte, wobei bei den Dosis-Wirkungsbeziehungen die Toxizität der Verbindung mit eingeht.
Hinzu kommt die extrem hohe Ungiftigkeit der erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen I und II. Beispielsweise
werden Schweine, die dem Menschen gewichtsäquivalent sind, durch intravenöses Applizieren von 200 ml
einer Lösung, die 21,4 g der Verbindung I enthält, nicht geschädigt. Wird diese Verbindung Ratten intravenös
appliziert, liegt die akuts Toxizität in Form des LD50-Wertes bei über 220 mg/kg, im Falle von Mäusen bei über
260 mg/kg. Wird die Applikation bei diesen Tieren peroral vorgenommen, beträgt der LD50- Wert über 2 g/kg.
Die Zeichnungen und die Beispiele erläutern die Erfindung.
F i g. 1 bis 6 beziehen sich auf Thrombozytenaggregationsversuche mit dem Plasma einer Versuchsperson
nach i.v.-lnfusion der Verbindung I;
F i g. 7 bis 12 beziehen sich auf solche nach oraler Applikation von Verapamil oder Verbindung I. Fi g. 1 —6;
Patientin weibl. M.S., 54 Jahre (sine morbo — veg. dystonie); Fig.7 —12: Patient männl. G.S., 47 Jahre (sine
morbo).
Es zeigt
F i g. 1 Aggregationskurven, die bei der mit Arachidonsäure ausgelösten Thrombozytenaggregation vor Infusion
der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung I aufgezeichnet wurden;
F i g. 2 Aggregationskurven gemäß F i g. 1, jedoch nach Infusion von Verbindung I;
F i g. 3 Aggregationskurven, die bei der mit Kollagen ausgelösten Thrombozytenaggregation vor Infusion von
Verbindung I aufgezeichnet wurden;
Fig. 4 Aggregationskurven gemäß F ig. 3, jedoch nach Infusion ve. Verbindung I;
F i g. 5 Aggregationskurven, die bei der mit Adenosindiphosphat ausgelösten Thrombozytenaggregation von
Infusion von Verbindung I aufgezeichnet wurden;
Fig. 6 AggregationsVirven gemäß Fig. 5, jedoch nach Infusion von Verbindung I;
"Γ"—— ■
Fig. 7 Aggregationskurven, die bei der mit Arachidonsäure ausgelösten Thrombozytenaggregation nach
oraler Verabreichung von Verapamil aufgezeichnet wurden;
F i g. 8 Aggregationskurven gemäß F i g. 7, jedoch nach oraler Verabreichung der erfindungsgemäß hergestellten
Verbindung I;
Fig.9 Aggregationskurven, die bei der mit Kollagen ausgelösten Thrombozytenaggregation nach oraler
Verabreichung von Verapamil aufgezeichnet wurden;
Fig. IO Aggregationskurven gemäß Fig. 9, jedoch nach oraler Verabreichung der erfindungsgemäß hergestellten
Verbindung I:
F i g. 11 Aggregationskurven, die bei der mit Adenosindiphosphat ausgelösten Thrombozytenaggregation
ίο nach oraler Verabreichung von Verapamil aufgezeichnet wurden;
F i g. 12 Aggregationskurven gemäß Fig. 11, jedoch nach oraler Verabreichung der erfindungsgemäß hergestellten
Verbindung 1;
F i g. 13 300 MHz-Protonenresonanzspektrum von Verbindung 1, Übersichtsspektrum·,
Fig. 14 Spektrum gemäß Fig. 13, Ausschnitt;
Fig. 15 90 MHz-Protonenresonanzspektrum von DL-Dihydroorotsäure;
Fig. 15 90 MHz-Protonenresonanzspektrum von DL-Dihydroorotsäure;
Fig. 16 90 MHz-Protonenresonanzspektrum von Verbindung II;
F i g. 17 Spektrum 5 als Feinauflösungsspektrum des Spektrums der Fig. 13.
Es wird die Verbindung 1 unter Verwendung eines Eisenteflon-(ET-)Schwammes
als Katalysator hergestellt
als Katalysator hergestellt
1802 g (2,4 mol) Glycin und 374,6 g (2,4 mol) wasserfreie Orotsäure werden unter Rühren in 4,8 I destilliertem
Wasser bei einer Temperatur von 60° C gelöst bzw. suspendiert. In das Gemisch wird ein ET-Schwamm mit den
Abmessungen 40 mm χ 20 mm χ 5 mm gelegt. Im Verlauf von 50 Minuten werden insgesamt 58,92 g
(2,4 Grammatome) Magnesiumpulver in Portionen von jeweils 4,5 bis 9 g in die Suspension eingetragen. Die
Reaktion beginnt bei einem pH-Wert von 1 bis 2,4. Der entstehende Wasserstoff wird mit einem Stickstoffstrom
aus dem Reaktionsbehälter abgeführt. Nach 2 Stunden ist fast d.u gesamte Magnesium aufgelöst, und aus der
Suspension ist eine fast klare Lösung entstanden. Zur Vervollständigung der Reaktion wird noch 2 weitere
Stunden bei 60°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wird filtriert, dann auf Raumtemperatur und schließlich auf 4
bis 8°C abgekühlt, sowie erneut filtriert. Das alkalische Filtrat mit einem pH-Wert von 9,64 wird mit 258 ml 6,1 -n
Salzsäure (entspr. 57,4 g HCI) auf einen für den Menschen physiologischen pH-Wert v&n 7,3 eingestellt. Die
resultierende Lösung enthält 561,6 g (berechnet aus der erhaltenen Menge Lyophilisat) der Verbindung
I = 82.0% der Theorie. Bei Isolierung über Gefriertrocknung werden ca. 685 g (ca. 82% der Theorie) Verbindung
I als Lyophilisat mit einem Restwassergehalt von ca. 18% erhalten.
Nach dem Trocknen der Verbindung I bei einer Temperatur von 1300C im Hochvakuum bei
< ΙΟ-1 Torr wird
ein Zersstz'jngsptinkt von über 300°C ermittelt.
Elementaranalyse
Die Verbindung I enthält auch nach intensivem Trocknen im Hochvakuum noch 10,87% Bindungswasser und
13,8 mol% freies Glycin (als physiologischen Puffer).
Summenformel: C7H9N3O6Mg+ 2 H2O+ 0,823 HCI+ 0,138 C2H5NO2 (Glycin)
Molekulargewicht: 33127
Molekulargewicht: 33127
Berechnet (%): C 26.40, H 4,42, N 1328, Cl 8,78, Mg 7,34, H2O*) 10,87;
gefunden (%): C 26.37, H 4,45, N 1332, Cl 8,79, Mg 7,34, H2O*) 10,87.
·) H2OTitration nach Karl Fischer
gefunden (%): C 26.37, H 4,45, N 1332, Cl 8,79, Mg 7,34, H2O*) 10,87.
·) H2OTitration nach Karl Fischer
Es wird die Verbindung 11 unter Verwendung eines ET-Schwammes
als Katalysator hergestellt
In 431 destilliertes Wasser werden bei 6O0C unter Rühren 2402 g (32 mol) Glycin und 249,8 g (1,6 mol)
wasserfreie Orotsäure eingetragen. In die entstandene Suspension wird ein ET-Schwamm mit den Abmessungen
40 mm χ 20 mm χ 5 mm gelegt. Das Gemisch wird innerhalb von 40 Minuten unter Rühren mit 5832 g
(2,4 Grammatome) Magnesiumpulver in Portionen von jeweils 4 —9 g versetzt Der sich bildende Wasserstoff
wird mit einem Stickstoffstrom aus dem Reaktionsgefäß abgeführt Nachdem weitere 40 Minuten bei einer
Temperatur von 6O0C gerührt worden ist, hat sich praktisch das gesamte Magnesium unter Bildung einer fast
klaren Lösung aufgelöst Das noch heiße Reaktionsgemisch wird filtriert langsam auf 4 bis 8°C abgekühlt und
nochmals filtriert Das Filtrat wird zur Trockene eingedampft Man erhält 541,8 g (99,1% der Theorie) der
Verbindung !!. Nach dem Trocknen der Verbindung bei einer Temperatur von 130° C wird ein Festpunkt von 260
bis 264° C (Zersetzung) gemessen.
Elcmentaranalyse:Ci8H26NgOioMg3 + 4 H2O
Molckuliirgcwichl: 755,43
Molckuliirgcwichl: 755,43
Berechnet(%): C 28,62, H 4,54, N 14,83, Mg 9,65, H2O*) 9,54;
gefunden (%): C 28,58, H 4,57, N 14,81, Mg 9,65, H2O*) 9,54.
*) HiO Titration nach Karl Fischer
*) HiO Titration nach Karl Fischer
Be i s ρ iel 3
Es wird die Verbindung I mit einem galvanisierten Eisenblech als Katalysator hergestellt
60,1 g (0,8 mol) Glycin und 124,9 g (0,8 mol) wasserfreie Orotsäure werden unter Rühren in 1,6 1 destilliertem
Wasser bei einer Temperatur von 60°C gelöst bzw. suspendiert. Ein ca. 60 mm χ 40 mm χ 1,5 mm großes, mit
Zink galvanisch überzogenes Eisenblech wird auf den Boden des Reaktionsgefäßes gelegt. Im Verlauf von 30
Minuten werden insgesamt 19.64 g (0,8 Grammatome) Magnesiumpulver in Portionen von ca. 3 g in die Suspension
eingetragen. Nach weiteren 30 Minuten Rühren bei 60°C ist praktisch alles Magnesium aufgelöst. Nach
Heißfiltration, Abkühlen auf Raumtemperatur und anschließend auf 4 bis 8°C wird erneut filtriert. Das Filtrat
v.'ird mit 86 m! 5,!-n Salzsäure auf "H 7,3 ein^steüt. Die resultierende Lösun" enthält 187,7" '82,2% der 2c
Theorie) Verbindung I, die zu 82 Molprozent als Hydrochlorid vorliegt. Durch Gefriertrocknung dieser Lösung
werden ca. 229 g (82,1% der Theorie) Verbindung I mit einem Restwassergehalt von 18,0% und einem Eisenge·
halt von 16 mg (0,007 Gew.-%) gewonnen. In 100 ml destilliertem Wasser lösen sich 33,1 g.
Es wird die Verbindung II mit einem galvanisierten Eisenblech als Katalysator hergestellt
In 1,61 destilliertes Wasser werden bei 60°C unter Rühren 80,1 g (1,07 mol) Glycin und 83,3 g (0,53 mol)
wasserfreie Orotsäure eingetragen. In die entstandene Suspension wird das in Beispiel 5 beschriebene, galvanisie
»e Eisenblech gelegt. Innerhalb von 30 Minuten werden insgesamt 19.64 g (0,8 Grammatome) Magnesiumpulver
in Portionen von ca. 3 g in das Gemisch eingetragen.
Dann wird weitere 30 Minuten bei 60°C gerührt, wonach aus der Suspension eine fast klare Lösung entstanden
ist. Das Reaktionsgemisch wird heiß filtriert, auf Raumtemperatur, dann auf 4 - 8°C abgekühlt und nochmals
filtriert. Das Fiitrat wird zur Trockne eingedampft. Man erhält 180,8 g (99,2% der Theorie) der Verbindung II mit
einem Eisengehalt von 18 mg (0,01 Gew.-%). Die Löslichkeit beträgt 25,2 g in 100 ml Wasser bei 2O0C.
Es wird die Verbindung I unter Verwendung eines mit Eisenoxid beschichteten Stückes Eisen als Katalysator hergestellt
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird durchgeführt. Anstelle des ET-Schwammes wird ein mit einer
Eisenoxidschicht beschichtetes Eisenblech der Abmessungen 50 mm χ 30 mm χ 1,5 mm in das Reaktionsgemisch
gelegt. Nach Aufarbeitung, wie in Beispiel 1 beschrieben, erhält man nach Zerstäubungstrocknung ungefähr
644 g (82,2% der Theorie) der Verbindung I mit einem Restwassergehalt von 12,5% und einem Eisengehalt von
33 mg (0,005%). In 100 ml Wasser lösen sich 31,0 g.
B e i s ρ i e 1 6
Es wird die Verbindung 11 unter Verwendung eines mit Eisenoxid
beschichteten Stückes Eisen als Katalysator hergestellt
Der in Beispiel 2 beschriebene Versuch wird durchgeführt. Anstelle des ET-Schwammes wird jedoch ein mit
Eisenoxid beschichtetes Eisenblech mit den Abmessungen 50 mm χ 30 mm χ 1,5 mm in die Suspension gelegt.
Nach Eindampfen zur Trockne erhält man 543,4 g (99,4% der Theorie) der Verbindung Il mit einem Eisengehalt
von 27 mg (0,005 Gew.-%). 253 g dieser Verbindung lösen sich in 100 ml destilliertem Wasser bei 20° C.
Es wird die Verbindung I unter Verwendung eines dreidimensionalen,
mit Teflon beschichteten Eisengitters als Katalysator hergestellt
180,2 g (2,4 mol) Glycin und 374,6 g (2,4 mol) wasserfreie Orotsäure werden unter Rühren in 4,81 destilliertem
Wasser bei einer Temperatur von 6O0C gelöst bzw. suspendiert. In das Gemisch wird ein dreidimensionales, mit
Teflon beschichtetes Eisengitter mit den Abmessungen 120 mm χ 80 mm χ 80 mm, einem Eisenstabdurchmesser
von ca. 2 mm und einem Gitterstababstand von ca. 20 mm gestellt Im Verlauf von 40 Minuten werden insgesamt
58,92 g (2,4 Grammatome) Magnesiumpulver in Portionen von jeweils ungefähr 4,5 g in die Suspension eingetragen.
Nach 4 Stunden Reaktionszeit bei 6O0C wird das Reaktionsgemisch heiß filtriert, auf Raumtemperatur, dann
langsam auf 4 bis 8°C abgekühlt und erneut filtriert. Das Filtrat wird mit 6,1-n Salzsäure auf pH 7,3 eingestellt
und wird dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, zerstäubungsgetrocknet. Es resultieren ungefähr 629 g (80,3%
Theorie) der Verbindung 1, zu 82 Molprozent als Hydrochlorid vorliegend, und mit einem Restwassergehalt von
ca. 12,5%. Das Produkt enthält 42 mg (0,007 Gew.-%) Eisen und löst sich mit 31,2 g in 100 ml destilliertem
Wasser.
Es wird die Verbindung II unter Verwendung eines mit Teflon
beschichteten Eisengitters als Katalysator hergestellt
beschichteten Eisengitters als Katalysator hergestellt
Der in Beispiel 2 beschriebene Versuch wird durchgeführt. Anstelle des ET-Schwammes wird jedoch ein
dreidimensionales, mit Teflon beschichtetes Eisengitter mit den Abmessungen 120 mm χ 80 mm χ 80 mm, einem
Gitterstabdurchmesser von 2 mm und einem Gitterstababstand von 20 mm in das Reaktionsgemisch gestellt.
Nach Eindampfen zur Trockne werden 541 g (99% der Theorie) der Verbindung II mit einem Eisengehalt von
39 mg (0,007 Gew.-%) erhalten. In 100 ml destilliertem Wasser lösen sich bei 200C 25,1 g dieser Verbindung.
Strukturbeweis für die erfindungsgemäßen Verbindungen I und II
Von den Verbindungen 1 und Il wurden hochauflösende Protonenresonanzspektren mit 300 MHz bzw.
90 MHz Magnetfeldstärke gefertigt.
Verbindung I
Hierbei zeigt sich, daß es sich bei Verbindung I um Magnesiumdihydroorotatglycinat in isomeren Formen
handelt. Das Konformationsisomer L (siehe F i g. 18) macht 70,8% der Verbindung I, das Konformationsisomer
M 21,8% der Verbindung aus. Ein geringer Teil fällt auf die Tautomeren N und O. Tautomerie dieser Art ist
charakteristisch für Naturstoffe bzw. für naturstoffähnliche Synthetika.
Das Proton am Gi-Atom (siehe Fig. 14) liegt bei <J=3,87 und weist mit dem Transproton am Cs-Atom nicht
die gleiche Kopplungskonstante auf wie mit dem Cisproton : 6,8 Hz, sondern zeigt für das Transproton 6,3 Hz.
Diese Spreitung ermöglicht die hochauflösende Protonenresonanzspektroskopie.
Diese Spreitung ermöglicht die hochauflösende Protonenresonanzspektroskopie.
Die NMR-Spektren Fig. 13,14,15 und Spektrum 5 der Fig. 17 als Feinauflösungsspektrum für die Spreitung
zwischen 2,2 und 2,8 ppm belegen die Struktur der Verbindung I.
Verbindung II
F i g. 16 zeigt das 90 Mriz-rrotonenresonanzspekirürn der Verbindung I!. Dieses Spektrum ist deckungsgleich
mit dem 90 MHz-Spektrum von Verbindung I. Der einzige Unterschied zum Spektrum der Verbindung I ist das
Integralverhältnis Glycinat-CH2-Protonen:Dihydroorotat-CH2-Protonen; es beträgt hier 31,5 :16s2 :1.
Pharmakologische Untersuchungen
A) Es wird die Calcium-antagonistische Wirkung von Verbindung I
in vivo geprüft (i.V.-Applikation)
Unter den verschiedenen experimentellen Möglichkeiten zu ihrer Untersuchung wird die Hemmung der
induzierten Thrombozytenaggregation in vivo ausgewählt Es besteht folgender Zusammenhang zwischen der
so Hemmung der induzierten Thrombozytenaggregation, die gemessen wird, und der Calcium-antagonistischcn
Wirksamkeil:
Je stärker die Aggregation gehemmt wird, um so stärker ist der verwendete Calcium-Antagonist. Als Aggregationsmittel,
d. h. die Thrombozytenaggregation auslösende Substanzen, werden Arachidonsäure, Kollagen
und Adenosindiphosphat (ADP) in verschiedenen, abnehmenden Konzentrationen verwendet. Die Thrombozytenaggregation
wird in einem handelsüblichen Aggregometer gemessen: Plättchenreiches Blutplasma wird in
einem Meßröhrchen im Strahlengang der Lichtquelle des Aggregometers mittels eines Rührmagneten kräftig
gerührt, und die Lichttransmission (T) des Plasmas wird kontinuierlich gemessen. Die Nullpunkteinstellung des
Aggregometers (0% T) erfolgt mit dem zu messenden plättchenreichen Plasma, die Einstellung auf 100% T mit
plättchenarmen Plasma.
Die Zugabe obengenannter Aggregationsmittel löst die Thrombozytenaggregation aus. Dabei nimmt die
Lichttransmission T zu. Die entstehenden Änderungen der Lichttransmission werden als Aggregationskurven
aufgezeichnet. Zur Bestimmung der Wirkung der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung I auf die induzierte
Thrombozytenaggregation wird zehn gesunden Probanden (6 männliche, 4 weibliche Probanden, Alter zwischen
23 und 56 Jahren; Absetzen aller Medikamente, die die Aggregation beeinflussen, 20 Tage vor Versuchsbeginn)
vor ( = Kontrolle ohne Medikament) und 30 Minuten nach Mg—DHO-Gl-Infussion (Mg—DHO-Gl = 5 ml
0,35-moIare, wäßrige Lösung von Verbindung I, verdünnt mit 200 ml physiologischer Kochsalzlösung) Venenblut
entnommen, dieses mit Natriumcitratlösung vermischt und daraus plättchenreiches Plasma (PRP) gewonnen.
Ce Messung der Aggregation erfolgt innerhalb von 2 Stunden nach Blutentnahme. In der nachfolgenden
Tabelle I sind die Mittelwerte aus 10 Einzelmessungen und Standardabweichungen der maximalen Aggregation
vor und 30 Min. nach Mg—DHO-Gl-Infusion in Abhängigkeit von Art und Konzentration des verwendeten
Aggregctionsmittels angegeben.
Definition des Begriffs maximale Aggregation: In den Fällen, in denen die Aggregationskurve ein ausgepi äglcs
Maximum aufweist, d. h. die Aggregation partiell reversibel verläuft, wie z. B. bei Verwendung von ADP in
niedrigen Konzentationen, wird unter maximaler Aggregation die Lage dieses Maximums verstanden, in allen
anderen Fällen der höchste Punkt der Aggregationskurve. Die maximale Aggregation wird in % Z (% Lichttransmission)
angegeben. In den Fig. 1 bis 6 sind die Aggregationskurven dargestellt, die durch Messung des
Plasmas eines der IO Probanden erhalten worden sind.
1. Mit Arachidonsäure induzierte Thrombozytenaggregation (Fig. 1 und 2)
Bei Arachidonsäurekonzentrationen von 1000,750 und 500 μΜ beträgt die maximale Aggregation sowohl von
(Kontrolle) als auch nach Mg— DHO-Gl-lnfusion über 100% T. Wird die Arachidonsäurekonzentration weiter
auf 250 μΜ gesenkt, so beträgt die maximale Aggregation beim Kontrollversuch immer noch über 100% T
während sie nach Mg—DHO-Gl-Infusion auf 10±2% T reduziert ist. Das bedeutet, daß die erfindungsgemäß
hergestellte Verbindung I die durch Arachidonsäure induzierte Thrombozytenaggregation in vivo signifikant
hemmt.
2. Mit Kollagen induzierte Thrombozytenaggregqtion (F i g. 3 und 4)
Bei Anwendung von Kollagen in Konzentrationen von 2,5; 1,5 und 1,0 μg/ml beträgt die maximale Aggregation
vor und nach Mg—DHO-Gl-Infusion über 100% T. Wird Kollagen in der nächstniedrigen Konzentration
von 0,5 μg/ml eingesetzt, so beträgt die maximale Aggregation im Kontrollversuch noch über 100% T, während
nach Mg—DHO-Gl-Infusion nur noch 70±9,9% T erreicht werden. Auch die durch Kollagen induzierte
Thrombozytenaggregation wird also durch die erfindungsgemäß hergestellte Verbindung I signifikant gehemmt.
3. Mit Adenosindiphosphat (ADP) induzierte Thrombozytenaggregation (F i g. 5 und 6)
Wird die ADP-Konzentration von 2,0 μM über 1,6 und 1,2 μΜ auf 0,8 μΜ abgesenkt, so werden vor Applikation
von Mg—DHO-GI irreversible Aggregationen mit in allen Fällen maximalen Aggregationen von über
100% T beobachtet. Nach Applikation von Mg—DHO-Gl hingegen liegen für dieselben ADP-Konzentrationen
die maximalen Aggregationen bei über 100, 87±: 12,9; 74± 10,6 und 34±4,2% Transmission. Um beim
Kontrollversuch unter 100% T zu kommen, muß die ADP-Konzentration auf 0,4 μM reduziert werden; die
maximale Aggregation beträgt dann 55 ±7,3% T. Aus dieser Gegenüberstellung ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäß
hergestellte Verbindung I in therapeutischen Dosen die durch ADP induzierte Thrombozytenaggregation
signifikant hemmt.
Aggregationsmittel Maximale Aggregation (% Transmission)*)
Art Endkonzentration Kontrolle ohne Medikament Mg—DHO-Gl-Infusion
(30 Min.)
>100 >100 >100 10 = 2 50
>100 >100 >100 70 ±9,9 55
> 100 87 ±12,9 74 ±10,6 34 ±4,2 60
*) Mittelwerte und Standardabweichungen aus jeweils 10 Messungen an 10 Probanden
In Orientierungsversuchen mit Verbindung II wurde die gleiche Hemmung der Thrombozytenaggregation
festgestellt wie Verbindung I. Es zeigten sich keine erfaßbaren Unterschiede zwischen beiden Verbindungen.
Von Verbindung I wurden i.v. oder peroral 517,8 mg Substanz pro Dosis appliziert. Diese Menge entspricht
447,1 mg Magnesiumdihydroortatglycinat. Von dieser Verbindung ist die gleiche Menge in 598 mg Verbindung
Arachidonsäure Arachidonsäure Arachidonsäure Arachidonsäure |
1000 μΜ 750 μΜ 500 μΜ 250 μΜ |
OQOO
O O O O Λ Λ Λ Λ |
Kollagen Kollagen Kollagen Kollagen |
2,5 μg/ml 1^g/ml l^g/ml 0,5 μg/mi |
> 100 >1ΰΟ > 100 > 100 |
Adenosindiphosphat Adenosindiphosphat Adenosindiphosphat Adenosindiphosphat Adenosindiphosphat |
2,0 μΜ 1,6 μΜ 1,2 μΜ 0,8 μΜ 0,4 μΜ |
>100 >100 > 100 >100 55 ±7,3 |
20
25
II enthalten. Der Magnesiumgehalt von Verbindung I beträgt 42,5 mg, in Verbindung II sind jedoch, auf 517,8 mg
bezogen, 552 mg Magnesium enthalten. Hier ist das Magnesium sozusagen funktionell kompensierend wirksam.
B) Es wird die Caicium-antagonistische Wirkung der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung I in vivo bei
oraler Verabreichung an zehn Probanden an Hand der Hemmung der induzierten Thrombozytenaggregation
bestimmt und rut derjenigen von Verapamü verglichen.
Es werden die unter A) beschriebenen Versuche durchgeführt. Die Ergebnisse der Kontroll-Aggregationsversuche
(ohne Medikament) mit dem den zehn Versuchspersonen zu Versuchsbeginn entnommenen Blut sind
bereits in der Tabelle 1 aufgeführt. Anstelle der Mg—DHO-Gl-Infusion erhalten die Probanden jedoch 80 mg
Verapamil bzw. 5 ml 035-molare, wäßrige Lösung der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung I per os. In
beiden Fällen wird den Probanden zwei Stunden nach Einnahme Venenblut entnommen. Daraus wird plättchenreiches
Plasma gewonnen, und mit dem Plasma werden Aggregationsversuche durchgeführt mit Arachidonsäure,
Kollagen und Adenosindiphosphat als auslösende Substanzen. Aggregationskurven, die durch Messung des
Plasmas eines Probanden erhalten wurden, sind in den F i g. 7 bis 12 dargestellt. Die F i g. 7 und 8 beziehen sich
auf Arachidonsäure, die Fig.9 und 10 auf Kollagen und die Fig. 11 und 12 auf Adenosindiphosphat als
Aggregationsmittel.
Die in der nachfolgenden Tabelle 2 aufgeführten Meßergebnisse der Thrombozytenaggregation (Mittelwerte
und Standardabweichungen der maximalen Aggregationen von zehn Probandenplasmen) zeigen, daß im Falle
von Arachidonsäure als Aggregationsmittel die Aggregation durch Verapamil und die erfindungsgemäß hergestellte
Verbindung I praktisch in gleichem Maße gehemmt wird. Bei Einsatz von Kollagen (0,25 μg/ml) bzw.
Adenosindiphosphat (1,2 μΜ) hingegen beträgt die nach oraler Applikation von Verbindung I erreichte maximale
Aggregation nur 80 ± 12,8 bzw. 69 ± 10,2% Transmission, nach oraler Applikation von Verapamü jedoch noch
97 ±16,1 bzw. 85 ±13.1% Transmission, d. h. fiie erfindungsgemäß hergestellte Verbindung I hemmt bei oraler
Verabreichung die durch Kollagen und Adenosindisphosphat ausgelöste Thrombozytenaggregation stärker als
VerapamiL Ähnlich Ergebnisse werden erzielt, wenn anstelle der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung I
die erfindungsgemäß hergestellte Verbindung II oral appliziert wird.
Aggregationsmittel Art
Maximale Aggregation (% Transmission)*)
Endkonzentration 2 Std. nach 80 mg Verapamil 2 Std. nach 5 ml 0,35-molarer
Endkonzentration 2 Std. nach 80 mg Verapamil 2 Std. nach 5 ml 0,35-molarer
per os Mg—DHO-Gl-Lösungperos
>100 >100 28 ±3,7 18±3,2
>100 >100 >100 94 ±15,4 80 ±12,8
>100 >100 82±12,5 69 ±10,2 53 ±73
Arachidonsäure | 1000 μΜ | >100 | |
35 | Arachidonsäure | 750 μΜ | >100 |
Arachidonsäure | 500 μΜ | 26 ±3,4 | |
Arachidonsäure | 250 μΜ | 15±23 | |
Kollagen | 23 μg/mI | >100 | |
40 | Kollagen | l^g/ml | >100 |
Kollagen | \,0μξ/νη\ | >100 | |
Kollagen | 03 μg/ml | >100 | |
Kollagen | 0,25 μg/mI | 97 ±16,1 | |
45 | Adenosindiphosphat | 2,0 μΜ | >100 |
Adenosindiphosphat | 1.6 μΜ | >100 | |
Adenosindiphosphat | 1,4 μΜ | — | |
Adenosindiphosphat | 1,2 μΜ | 85 ±13,1 | |
Adenosindiphosphat | 1,0 μΜ | — | |
50 | Adenosindiphosphat | 0,8 μΜ | 59 ±83 |
*) Mittelwerte und Standardabweichungen aus jeweils 10 Messungen an 10 Probanden
55
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
60
65
Claims (1)
- Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Magnesiumdihydroorotatglycinat der Formel I oder IIV \ / NCH,\ O J \ O N\/ \ / NCH2 V \ / \I Mg ι ·2 ι Mg ιcn / \ A λ / \ ΛN O V ^N O V.H2 O J ,ι Ο
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833320145 DE3320145C2 (de) | 1983-06-03 | 1983-06-03 | Verfahren zur Herstellung von Magnesiumdihydroorotatglycinaten und ihre Verwendung als Calcium-Antagonisten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833320145 DE3320145C2 (de) | 1983-06-03 | 1983-06-03 | Verfahren zur Herstellung von Magnesiumdihydroorotatglycinaten und ihre Verwendung als Calcium-Antagonisten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3320145A1 DE3320145A1 (de) | 1984-12-06 |
DE3320145C2 true DE3320145C2 (de) | 1986-05-28 |
Family
ID=6200599
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833320145 Expired DE3320145C2 (de) | 1983-06-03 | 1983-06-03 | Verfahren zur Herstellung von Magnesiumdihydroorotatglycinaten und ihre Verwendung als Calcium-Antagonisten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3320145C2 (de) |
-
1983
- 1983-06-03 DE DE19833320145 patent/DE3320145C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3320145A1 (de) | 1984-12-06 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C07D239/22 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |