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Verfahren zur Herstellung von Flachdruckplatten
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Kurze Zusammenfassung (Abstrakt) der Erfindung Die Erfindung betrifft
ein neues Verfahren zum Herstellen einer Flachdruckplatte, die für trockenen Flachdruck
ohne Zufuhr von Befeuchtungswasser geeignet ist und die Druckfarbenabweisung eines
gehärteten Siliconharzes benutzt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird auf eine
Trägerplatte, welche mit einer Schicht eines ersten Klebstoffes und einer darauf
liegenden Schicht einer fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse versehen ist, ein UV-durchlaßiges
Abdeckblatt, das mit einer Schicht eines zweiten Klebstoffes versehen ist, in solcher
Weise aufgelegt, daß die Schichten der Polyorganosiloxanmasse und des zweiten Klebstoffes
einander unmittelbar berühren, und es wird die so beschichtete Platte durch das
Blatt gemäß einer Bildvorlage mit UV-Licht bestrahlt.
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Die durch die Belichtung erhaltene Klebfestigkeit zwischen dem zweiten
Klebstoff und der Organopolysiloxanmasse ist größer als die zwischen dem ersten
Klebstoff und der Organopolysiloxanmasse, sodaß das Abziehen des Deckblattes von
der Trägerplatte die Schicht der Organopolysiloxanmasse gemäß der Bildvorlage in
den unbelichteten Bereichen zurückläßt, welche anschließend durch eine zweite Belichtung
fotogehärtet wird, um bildgemäße farbabweisende Bereiche gebildet aus der gehärteten
und an die Trägerplatte gebundenen Organopolysiloxanmasse zu bilden, sodaß man eine
Flachdruckplatte von hoher Lebensdauer erhält.
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Stand der Technik und Hintergrund der Erfindung Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung einer Flachdruckplatte, besonders ein Verfahren zur
Herstellung einer Flachdruckplatte, die für trockenen Flachdruck ohne Verwendung
von Befeuchtungswasser geeignet ist und sich in einfacher und bequemer Weise und
ohne die bisher dabei auftretenden Schwierigkeiten herstellen läßt.
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Zur Herstellung von Druckplatten zum trockenen Flachdruck sind Verfahren
bekannt, welche verschiedene Prinzipien benutzen. Vom Standpunkt der Praxis gesehen
ist jedoch keines ganz befriedigend, da sie jeweils Nachteile aufweisen, wie schlechte
Leistung als Druckplatte, oder ein zu kompliziertes Verfahren der Druckplattenherstellung.
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Beispielsweise. sind Verfahren bekannt, die eine lichtempfindliche
Masse vom Diazo-Typ verwenden. Die japanische Patentveröffentlichung Nr. 44-23042
beschreibt ein Verfahren, bei dem eine Mutterplatte (Master) hergestellt wird, indem
man auf einer Trägerplatte, wie einer Aluminiumplatte, zwei aufeinanderfolgende
Schichten, nämlich eine lichtempfindliche Diazo-Schicht und eine Schicht eines Dimethylpolysiloxan-Kautschuks
aufbringt und die Mutterplatte durch ein aufgelegtes und sie berührendes Positiv-Transparent
belichtet, um die lichtempfindliche Diazo-Masse in den belichteten Bereichen unlöslich
zu machen und anschließend die Diazo-Masse in den unbelichteten Bereichen in einem
Entwikklungsverfahren aufzulösen und die Schicht des Dimethylpolysiloxankautschuks
in den unbelichteten Bereichen der Platte abzuziehen.
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Ferner beschreibt die japanische Patentverö£fentiichung Nr. 46-16044
ein Verfahren, bei dem eire Mutterplatte (Master) hergestellt wird, indem man auf
einer Trägerplatte drei aufeinanderfolgene Schichten, nämlich eine lichtempfindliche
Diazo-Schicht, eine Klebstoffschicht und eine Schicht eines Siliconkautschuks aufbringt
und die Mutterplatte durch ein berührend daraufgelegtes Negativ-Transparent belichtet
und anschließend
entwickelt, wobei die Foto-Zersetzung der lichtempfindlichen
Diazo-Masse in den belichteten Flächen ausgenutzt wird und die Schicht des Siliconkautschuks
in den belichteten Flächen von der Trägerplatte abgezogen wird, um eine Flachdruckplatte
zu liefern.
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Die beiden oben beschriebenen Diazo-Verfahren weisen mehrere erhebliche
Nachteile auf. Erstens, die bildvorlagemäßige Belichtung zum Reproduzieren der auf
dem positiven oder negativen Transparent vorhandenen Bilder kann keine befriedigende
Genauigkeit oder getreue Abbildung bewirken, da sich zwischen der lichtempfindlichen
Diazo-Schicht und dem die Bilder tragenden Transparent die Schicht des lichtunempfindlichen
Siliconkautschuks befindet. Zweitens, die von der Schicht des Siliconkautschuks
nach dem Abziehen gebildeten Abbildungen können keine scharfen und klaren Randlinien
aufweisen, da das Abziehen der Siliconkautschukschicht unter Ausnutzung der Veränderung
der Löslichkeit der lichtempfindlichen Schicht in einem Lösungsmittel durchgeführt
wird. Außerdem sind diese Verfahren dadurch nachteilig, daß sie komplizierte Verfahrensstufen
bei der Druckplattenherstellung erfordern, einschließlich Herstellung der Mutterplatte
mit zwei oder drei aufeinanderfolgenden Schichten auf einer Trägerplatte, Belichten
und Entwickeln.
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I Aus der japanischen Patentveröffentlichung 48-33910 einiger der
Erfinder ist ein Verfahren bekannt, wobei die Druckbildflächen auf einer Druckplatte
gebildet werden, indem man auf einer Mutterplatte, die unter Verwendung eines lichtempfindlichen
Siliconharzes hergestellt ist, in den nach Belichten und Entwickeln vorhandenen
unbelichteten Bereichen das ungehärtete lichtempfindliche Siliconharz durch Auflösen
entfernt. Dieses Verfahren weist jedoch ebenfalls Nachteile auf, da es bei der Plattenherstellung
komplizierte Verfahrensschritte und nach der Belichtung ein nasses Entwicklungsverfahren
zur Entfernung der Siliconschicht in den Druckbildbereichen erfordert, um eine gewünschte
Flachdruckplatte zu liefern.
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Im Gegensatz zu den oben beschriebenen bekannten Serv e? 1#r Druckplattenherstellung,
welche einen nassen Behandlungsschritt aufweisen, sind zahlreiche Plattenherstellungsverfahren
bekannt, die trocken durchgeführt werden und meist ein Prinzip benutzen, wonach
die Druckbildflächen mit einem Tonerp lver unter Verwendung der Methoden der elektrostatischen
Foto grafit auf der Oberfläche einer auf einer Trägerplatte vorhang en Schicht von
gehärtetem Silicon erzeugt werden.
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Einer der Nachteile der durch ein solches Toner-Verfahren hergestellten
Druckplatten ist die geringe Lebensdauer der Druckplatte beim Druckverfahren wegen
der geringen Klebfestigkeit zwischen dem Toner und der Oberfläche der gehärteten
Siliconschicht und auch die wenig befriedigende Druckfähigkeit der Druckplatten.
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Beispielsweise beschreibt die japanische Patentveröffentlichung 48-19305
ein Verfahren zur Herstellung von Druckplatten für trokkenen Flachdruck, wobei eine
Mutterplatte hergestellt wird, indem man auf einen Träger aufeinanderfolgende Schichten
eines Stoffes, der für eine latente elektrostatische Bilderzeugung geeignet ist,
und eines härtbaren Siliconharzes aufbringt, anschließend das Siliconharz härtet
und auf diesem elektrofotografisch Toner-Bilder herstellt und mit der Oberfläche
der Platte durch Heißschmelzen verbindet, um eine gewünschte Druckplatte für trockenen
Flachdruck zu erhalten. Ein Nachteil der so hergestellten Flachdruckplatten ist
die schlechte Haltbarkeit der Druckplatte beim Drucken wegen der unvollkommenen
Haftung des Toners an der Plattenoberfläche, da das die Oberflächenschicht bildende
Siliconharz vor der Bilderzeugung gehärtet worden ist.
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Es sind daher bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden, um die
Haftung des Tonermaterials an der Oberfläche der Siliconschicht zu verbessern, jedoch
sind auch diese nicht frei von Nachteilen. Beispielsweise beschreibt die japanische
Patentveröffentlichung 49-21204 ein Verfahren, wonach eine Flachdruckplatte hergestellt
wird, indem die auf der lichtempfindlichen Schicht elektrofotografisch gebildeten
Tonerbilder auf eine aus einer Mischung
eines Siliconkautschuks
und eines Harzes gebildete Schicht übertragen und durch Heißverschweißung mit ihr
verbunden werden. Die auf diese Weise erhaltene Flachdruckplatte weist den Nachteil
einer ziemlich schlechten Druckfarbenabweisung auf, da die Oberflächenschicht durch
Beimischung einer Harzkomponente gebildet ist, um die Haftunfzwischen dem Toner
und der Oberfläche der Siliconschicht zu verbessern. Weiterhin beschreiben die japanischen
Patentveröffentlichungen 50-71405, 50-78403 und andere ein Verfahren zur Herstellung
einer Flachdruckplatte unter Verwendung eines ungehärteten oder halbgehärteten Silicons
auf dem Substrat, das anschließend, nach dem elektrographischen Transfer und der
Wärmefixierung von Toner-Bildern gehärtet wird. Die Flachdruckplatten dieses Typs
sind nachteilig wegen ihrer schlechten Lagerfähigkeit, solange die Siliconschicht
ungehärtet oder halbgehärtet vorliegt, da das in der Siliconschicht verwendete wärmehärtende
Siliconharz auch ohne Erwärmen allmählich vernetzt wird, was mit der Zeit zum Verlust
der Haftfähigkeit am Tonermaterial führt.
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Man wendet daher bei einigen der nach diesem Prinzip hergestellten
Flachdruckplatten ein etwas umständliches Mittel an, indem das Härten der Siliconschicht
durch Aufbringen einer Lösung eines Wärmehärtungskatalysators nach dem Transfer
der Toner-Bilder durch das elektrofotografische Verfahren erfolgt.
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Weiter beschreibt die japanische Patentveröffentlichung 51-16105 ein
Verfahren zur Herstellung einer Mutterplatte (Master) zum Drucken und einer Druckplatte,
wobei auf einem Träger eine Schicht aus einer Siliconkautschukmischung gebildet
wird, welche zwei Arten von Katalysatoren enthält, von denen der eine durch-Belichten
aktiviert wird, während der andere thermisch aktiviert wird, um den Siliconkautschuk
zu vernetzen. Dieses Verfahren ist jedoch nicht nur dadurch nachteilig, daß die
Rezeptur des fotoaktivierbaren Katalysators, wie einer reaktiven Azid-Verbindung,
und des wärmeaktivierbaren Katalysators, wie ein organisches Peroxid, schwierig
herzustellen ist, sondern auch weil eine Siliconkautschukmasse, welche eine solche
Kombination vtn Katalysatoren enthält,
nicht längere Zeit unverändert
gelagert werden kann, und außerdem ist der Erhitzungsschritt unverzichtbar, wenn
eine genügende Vernetzung des Siliconkautschuks gewünscht wird.
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Eine weitere verbesserte Methode ist beschrieben in der japanischen
Patentveröffentlichung 51-134204 für die Herstellung eines Plattenmaterials für
Druckplatten zum Entwickeln durch Abziehen.
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Das Platten-material verwendet eine Schicht eines fotohärtbaren Siliconkautschuks,
der aus einem Siliconkautschuk und einem fotopolymerisierbaren Bestandteil oder
einem vernetzbaren Monomer oder Oligomer besteht, wobei diese Schicht als Sandwich
zwischen zwei trägerschichten angeordnetist, die jede eine erste oder zweite behandelte
Schicht mit bestimmten Eigenschaften aufweisen, welche gegenüber der Schicht des
fotohärtbaren Siliconkautschuks liegt, wobei die bildgemäße Belichtung des Plattenmaterials
einen Unterschied zwischen der Haftfestigkeit der Schicht des Siliconkautschuks
an der ersten und zweiten behandelten Schicht erzeugt.
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Die zwischen den Trägerschichten eingeschlossene Schicht aus fotohärtbarer
Siliconkautschukmasse hat die Eigenschaft, daß ihre Haftfestigkeit an der ersten
behandelten Schicht durch Belichten verringert wird, sodaß sie in den belichteten
Bereich leichter abziehbar ist. Wenn man nach dieser Methode eine Druckplatte von
Negativbildern bezüglich des Originals herstellen will, ist eine zweite Belichtung
der Schicht von ungehärtetem Siliconkautschuk erforderlich, welche unvermeidbar
zu einer deutlichen Verringerung der Haftfestigkeit zwischen der Schicht von gehärtetem
Siliconkautschuk und der ersten behandelten Schicht führt, sodaß die Brauchbarkeit
dieser Methode durch eine verhältnismäßig geringe Dauerhaftigkeit der Druckplatte
beim Drucken begrenzt ist.
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Eine ähnliche Methode ist beschrieben von R.G. Crystal in Xerox-Disclosure
Journal, Band 1, Nr. 2, 1976, Seite 15, und auch diese Methode ist nicht frei von
der Schwierigkeit der durch die zweite Belichtung verringerten Haftfestigkeit zwischen
der gehärteten Siliconkautschukschicht und der Trägerplatte.
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Einige der Erfinder führten im Hinblick auf die beschriebenen Schwierigkeiten
ausgedehnte Untersuchungen durch, um ein einfaches und bequemes Verfahren zur Herstellung
einer Flachdruckplatte
für trockenen Flachdruck zu finden, und
haben eine Methode entwickelt, wonach man eine Druckplatte für trockenes Flachdrucken
erhält.
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Nach der in den US-PS 4,169,731 und 4,184,873 beschriebenen Methode
wird eine Flachdruckplatte hergestellt durch folgende Schritte: (a) eine Oberfläche
eines für ultraviolettes Licht durchlässigen Trägers wird mit einem ungehärteten
fotohärtbaren Silicon beschichtet; (b) die so beschichtete Oberfläche wird in direkte
Berührung mit einer Oberfläche einer Trägerplatte gebracht, um ein Schichtmaterial
zu bilden; (c) auf der anderen Oberfläche des Trägers wird eine Bildvorlage aus
einem für UV-Licht undurchlässigem Material angeordnet oder aufgebracht; (d) das
Schichtmaterial wird von oberhalb der Bildvorlage mit UV-Licht bestrahlt und (e)
der Träger wird von der Trägerplatte getrennt, wobei der Teil der fotogehärteten
Siliconschicht auf die Oberfläche der Trägerplatte übertragen wird und der Teil
der ungehärteten Siliconschicht an Ort und Stelle an der Oberfläche des Trägers
verbleibt.
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Die in der Stufe (c) verwendete Bildvorlage aus einem für UV-Licht
undurchlässigen Material ist positiv bezüglich der gedruckten Bilder. Diese Methode
weist die Schwierigkeit einer schlechten Haftung an der Trägerplatte infolge Trockenbeschichtung
auf, da die schließlich auf der Trägerplatte zurückbleibende gehärtete Siliconschicht
durch trockenes Beschichten in ungehämtetem Zustand und anschließende Fotohärtung
gebildet wird.
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Andererseits besteht ein Bedarf für Bildmuster, die auf einer Trägerplatte
mit einem ähnlich gehärteten Siliconmaterial unter Verwendung eines Negativ-Transparents
bezüglich der gedruckten Bilder gebildet werden, um Vielseitigkeit hinsichtlich
der zum Drucken erforderlichen Originale zu erhalten, die positiv oder negativ sein
können. Die Erfinder haben ausgedehnte Untersuchungen durchgeführt, um diesem Bedarf
zu entsprechen und das in der
japanischen Patentveröffentlichung
54-121804 beschriebene Verfahren vorgeschlagen. Dieses Verfahren umfaßt folgende
Schritte: (a) ein UV-durchlässiges Blatt wird in direkte Berührung mit einer auf
einer Trägerplatte befindlichen Schicht eines fotohärtbaren Silicons gebracht; (b)
das fotohärtbare Silicon wird durch ein auf dem Blatt vorhandenes, für UV-Licht
undurchlässiges Bildmuster hindurch belichtet; (c) das Blatt wird zusammen mit dem
bildmäßig fotogehärteten Silicon abgezogen, sodaß auf der Trägerplatte ungehärtetes
Silicon verbleibt und (d) das ungehärtete Silicon auf der Trägerplatte wird durch
Bestrahlen mit UV-Licht fotogehärtet, sodaß die erhaltene Druckplatte Bildbereiche
aufweist, wo die Oberfläche der Trägerplatte freiliegt, und bildfreie (Nicht-Bild)
Bereiche aufweist, wo die Trägerplatte mit dem fotogehärteten Silicon bedeckt ist.
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Die in dieser Weise hergestellte Flachdruckplatte weist den Nachteil
einer ungenügenden Haftung des fotogehärteten Silicons an seiner Trägerplatte auf,
da die Haftfestigkeit des Silicons so bemessen ist, daß das Silicon von der Oberfläche
der Trägerplatte auf die Unterseite des Abzugblattes übertragen wird, wenn das Silicon
durch mustergemäße Belichtung fotogehärtet wird.
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Aufgabe und Lösung der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein neues und verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte zu schaffen,
die für Trockenflachdruck ohne Verwendung von Befeuchtungswasser geeignet ist, wobei
das Verfahren einfach ud d bequem durchführbar und frei von den oben angegebenen
Schwi~rigkeiten der bekannten Trockenflachdruckplatten sein soll.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf ausgedehnten Untersuchungen der
Erfinder im Hinblick auf die oben angegebenen Schwierigkeiten des Standes der Tecknik,
wobei gefunden wurde, daß man befriedigende Ergebnisse erhält, wenn eine Trägerplatte
mit einer Schicht eines ersten Klebstoffes versehen wird, der nach Belichtung
eine
verhältnismäßig geringe Haftfestigkeit zeigt oder eine verhältnismäßig geringe oder
desensibilisierte Lichtempfindlichkeit aufweist, während ein Abziehblatt mit einer
Schicht eines zweiten Klebstoffes versehen ist, der einen größeren Anstieg der Haftfestigkeit
als der erste Klebstoff zeigt, wenn er mit der gleichen Lichtdosis bestrahlt wird,
und eine, verhältnismäßig hohe oder sensibilisierte Lichtempfindlichkeit zeigt.
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Die gestellte Aufgabe wird also erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zur Herstellung einer Flachdruckplatte für trockenen Flachdruck, welches die im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Das im Patentanspruch 1 im einzelnen angegebene Verfahren ist dadurch
sehr vorteilhaft, daß es durchgehend trocken ohne Verwendung irgendwelcher Lösungen
durchführbar ist und eine Flachdruckplatte für Trockenflachdruck mit einer Druckfläche
liefert, die aus farbabweisenden Nichtbild-Bereichen, die von der der an der Trägerplatte
durch die Schicht des ersten Klebstoffes gebundenen Schicht der fotogehärteten Organopolysiloxanmasse
gebildet sind, und den farbannehmenden Bildbereichen, die von der nackten Oberfläche
der Schicht des ersten Klebstoffes auf der Trägerplatte gebildet sind, besteht.
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Die Erfindung wird erläutert durch die folgende Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen, die sich auf die beigefügte Zeichnung bezieht. Hierin zeigen
Fig. 1 bis Fig. 4 den Querschnitt der Trägerplatte und des Abziehblattes bei den
aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten (a) bis (d) gemäß Patentanspruch 1.
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Wie sich aus den Angaben in Anspruch 1 ergibt, verwendet das erfindungsgemäße
Verfahren das Prinzip der mustergemäßen Fotohärtung der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse
begleitet vom gleichzeitigen Transfer der fotogehärteten Organopolysiloxanmasse
von der Trägerplatte auf das Abziehblatt, worauf die mustergemäß auf
der
Trägerplatte zurückbleibende ungehärtete Organopolysiloxanmasse durch Bestrahlung
mit einer Lichtdosis der gewünschten Größe gehärtet wird, wobei gleichzeitig die
Haftfestigkeit der Schicht an der Trägerplatte so gesteigert wird, daß die erha:--tene
Flachdruckplatte eine ungewöhnlich hohe Lebensdauer beim Drucken aufweist.
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In den bisher bekannten Positiv-Druckplattenmaterialien für Abziehentwicklung,
d.h. Plattenmaterialien für druckvorlagegemäße Belichtung durch ein Positiv-Transparent,wird
die durch derartige Belichtung gemäß der Druckvorlage fotogehärtete Siliconschicht
fest an die Klebschicht auf der Trägerplatte gebunden, um die bildfreien (Nicht-Bild)
Bereiche der Druckplatte zu bilden. Diese Wirkung wird erhalten durch die Erhöhung
der Haftfestigkeit zwischen der gehärteten Siliconschicht und der Klebstoffschicht
auf der Trägerplatte entsprechend der Belichtungsdosis, sodaß die Haftfestigkeit
zwischen der gehärteten Siliconschicht und der Klebschicht nach Beendigung der Plattenherstellung
genügend hoch ist, um ein übliches Flachdruckverfahren auszuhalten. Andererseits
muß bei Negativ-Druckplattenmaterialien für Abziehentwicklung unter Verwendung eines
fotohärtbaren Silicons, d.h. Druckplattenmaterialien für druckvorlagegemäße Belichtung
durch ein Negativ-Transparent, wie in der japanischen Patentveröffentlichung 54-121804
beschrieben, die Schicht des fotohärtbaren Silicons so ausgebildet sein, daß sie
nach der druckvorlage-gemäßen Belichtung auf die Oberfläche des Abziehbogens übertragen
wird und dort als Schicht von gehärtetem Silicon haftet. Außerdem muß die Schicht
des auf der Trägerplatte verbleibenden ungehärteten Silicons anschließend fotogehärtet
werden, um die Nichtbild-Bereiche mit erhöhter Farbabweisung zu bilden, wobei erwünschterweise
durch diese zweite Belichtung die Haftfestigkeit der Oberfläche der Klebstoffschicht
an der Trägerplatte erhöht wird.
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Die Klebstoffschicht auf der Trägerplatte muß also die folgenden Bedingungen
erfüllen: (a) Die fotogehärtete Siliconschicht wird durch die druckvorlagegemäß
Belichtung fester an der Klebstoffschicht des Abziehblattes
gebunden
als an der Klebstoffschicht auf der Trägerplatte, und (b) eine starke Klebbindung
wird durch die zweite Belichtung entsprechend der Belichtungsdosis zwischen der
gehärteten Siliconschicht und der Klebstoffschicht auf der Trägerplatte erhalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wurde als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen
im Hinblick auf die obigen Bedingungen ausgearbeitet, und erfindungsgemäß ist die
Trägerplatte mit einer Schicht des ersten Klebstoffes wie oben beschrieben versehen,der
eine verhältnismäßig niedrige oder verringerte Lichtempfindlichkeit aufweist, während
das Abziehblatt mit einer Schicht des zweiten Klebstoffes versehen ist, der von
Haus aus eine größere Lichtempfindlichkeit aufweist oder sensibilisiert ist und
bei gleicher Belichtungsdosis eine größere Haftfestigkeit an der fotogehärteten
Siliconschicht als der erste Klebstoff aufweist.
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Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren im einzelnen mit Bezug
auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, um die aufeinanderfolgenden Schritte der
erfindungsgemäßen Methode zu erläutern.
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Eine fertige Flachdruckplatte, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist, ist schematisch im Querschnitt in Fig. 4 gezeigt. Die Trockenflachdruckplatte
der Fig. 4 besteht aus der Trägerplatte 1, die mit einer Schicht 2 des ersten Klebstoffes
versehen ist, die ihrerseits die der Druckvorlage gemäße Schicht 3' der fotogehärteten
Organopolysiloxanmasse trägt, welche die druckfarbenabweisenden Nichtbild-Flächen
bildet, wodurch die nackte Oberfläche 2' der Schicht des ersten Klebstoffes frei
bleibt, um die farbannehmenden Bildbereiche zu bilden.
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Das Verfahren der Druckplattenherstellung wird nun in der Reihenfolge
der Schritte beschrieben. Wie Fig. 1 zeigt, ist die Trägerplatte 1 mit zwei aufeinanderliegenden
Schichten, nämlich der Schicht des ersten Klebstoffes 2 und der Schicht einer fotohärtbaren
Organopolysiloxanmasse 3 versehen. Der erste Klebstoff ist auch lichtempfindlich,
und die Klebfestigkeit zwischen ihm und der Schicht der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse
steigt mit der Belichtungsdosis. Ein gegenüber ultraviolettem Licht durchlässiges
Blatt
5 ist mit einer Schicht des zweiten Klebstoffes 4 versehen und so auf die Trägerplatte
1 aufgelegt, daß die Schicht 4 des zweiten Klebstoffes die Schicht 3 der fotohärtbaren
Organopolysiloxanmasse direkt berührt. Der zweite Klebstoff 4 ist ebenfalls lichtempfindlich,
und seine Klebfestigkeit an der Schicht 3 der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse
steigt mit der Belichtungsdosis, wobei es in diesem Fall wesentlich ist, daß die
Klebfestigkeit zwischen der Schicht des zweiten Klebstoffes 4 und der Schicht der
fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse 3 größer ist als die zwischen der Schicht des
ersten Klebstoffes 2 und der Schicht der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse 3,
wenn die Schichten 2 und 4 des ersten und zweiten Klebstoffes die gleiche Bestrahlungsdosis
mit Licht empfangen haben.
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Es sei bemerkt, daß beim Auflegen des Blattes 5 auf die Trägerplatte
1 darauf geachtet werden muß, daß keine Blasen zwischen der Schicht 3 der fotohärtbaren
Organopolysiloxanmasse und der Schicht 4 des zweiten Klebstoffes verbleiben, indem
genügend Druck ausgeübt wird, oder indem die Blasen herausgequetscht werden.
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Für die Trägerplatte 1 können übliche Materialien ohne besondere Begrenzung
verwendet werden. Beispielsweise sind geeignet Platten aus Metallen, wie Kupfer,
Aluminium, rostfreier Stahl, Zink, Eisen und dgl., und Platten aus verschiedenen
Arten von Kunststoffen, wie gesättigte Polyester , Cellulosetriacetat, Cellulosediacetat,
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polystyrol, Acryl-Kunststoffe, Polycarbonat-Kunststoffe
und dgl., sowie verschiedene beschichtete Platten aus Papier und einer Metallfolie
oder einem Kunststoff-Film. Auch für die Dicke der Trägerplatte 1 bestehen keine
besonderen Begrenzungen. Es wird empfohlen, die Oberfläche der Trägerplatte 1 gründlich
zu reinigen, bevor sie mit dem ersten Klebstoff 2 beschichtet wird.
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Andererseits bestehen auch für das Material des für UV-Licht durchlässigen
Blattes 5 keine Begrenzungen, vorausgesetzt, daß die Durchlässigkeit für UV-Licht
genügend hoch ist. Ein solches Blatt wird erhalten- unter anderem mit Kunststoff-Folien
aus gesättigten Polyestern, Cellulosetriacetat, Cellulosediacetat,
Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid,Polystyrol, Acryl-Kunststoffen, Polyolefin-Kunststoffen, Polycarbonat-Kunststoffenund
dgl. Die Dicke des Blattes 5 kann so gering wie gewünscht sein, soweit die Dimensionsstabilität
gewährleistet ist und eine bequeme Handhabung möglich ist.
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Der Grundbestandteil im Klebstoff, der für die erste Klebschicht 2
auf der Trägerplatte 1 oder für die zweite Klebschicht 4 auf dem Blatt 5 verwendet
wird, kann ein übliches fotohärtbares Harz sein, und der erste und zweite Klebstoff
können ein und das gleiche fotohärtbare Harz als Grundbestandteil enthalten. Zu
geeigneten fotohärtbaren Harzen gehören die zusammengesetzten fotoempfindlichen
Harze bestehend aus einem fotopolymerisierbaren oder fotovernetzbaren Bestandteil
mit Acryloyl-Gruppen als fotoempfindlicher Gruppe, wie Acrylamid, Acrylsäure, Acrylester,
Acrylnitril, und dgl., und einem Bindemittel für den fotopolymerisierbaren oder
fotovernetzbaren Bestandteil, wie Polyamide (Nylon-Kunststoff#, Polyamidharze, chlorierte
Polyolefine und dgl., fotopolymerisierbare Harze mit Cinnamoyl-Gruppej als lichtempfindlichen
Gruppen, wie Vinylcinnamat, Cinnamylidenacetat, und dgl., und Coumarinharze.
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Wenn der oben angegebene lichtempfindliche Grundbestandteil für die
Formulierung des ersten und zweiten Klebstoffes verwendet wird, muß die Lichtempfindlichkeit
der Klebstoffe durch Beigabe bestimmter Zusatzmittel entsprechend eingestellt werden,
um die oben angegebene Bedingung für die Beziehung zwischen der Klebfestigkeit des
ersten und zweiten Klebstoffes an der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse entsprechend
der Belichtung zu erfüllen.
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Beispielsweise muß der erste Klebstoff, der auf die Trägerplatte 1
aufgebracht wird, mit dem lichtempfindlichen Grundbestandteil unter Beimischung
eines UV-Absorptionsmittels, eines Abfangmittels für freie Radikale, eines Inhibitors
der Wärmepolymerisation oder eines Reduktionsmittels als Verzögerungsmittel für
die Fotoreaktion oder eines Desensibilisierungsmittels formuliert werden, wie Dimethyl-4-methoxybenzylidenmalonat,
4-Benzoyloxy
-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 2-(3',5 ~-Diethyl-2
~-hydroxyphenyl)benzotriazol, Hydrochinon, 4-Methoxyphenol, 2,2'-Methylenbis(4-ethyl-6-tert.butylphenol),
Novolac-Typ Phenolharze, tert.
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Butylbrenzcatechin, tert.l3utyl-pyrogallol und dgl. Die Menge der
Foto-Desensibilisierungsmittel im ersten Klebstoff hängt natürlich von der Art der
Verbindungund der gewünschten Fotosensibilität unter Berücksichtigung des Gleichgewichtes
mit der Fotosensibilität des zweiten Klebstoffes auf dem Blatt ab, liegt jedoch
gewöhnlich im Bereich von 1,0 bis 40 Gew.% bezogen auf den lichtempfindlichen Grundbestandteil.
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Andererseits wird der zweite Klebstoff, der auf das Blatt 5 aufgebracht
wird, vorzugsweise mit dem lichtempfindlichen Grundbestandteil formuliert, der durch
Zusatz eines geeigneten Fotosensibilisators, wie Benzophenon, Benzoin-alkylether,
2-Methylanthrachinon, 4,4'-Bis (dimethylamino)benzophenon, 1,2-Benzanthrachinon
und dgl. sensibilisiert ist, um einen genügenden Unterschied der Klebfestigkeiten
zwischen dem ersten und zweiten Klebstoffzu gewährleisten. Die Menge des Fotosensibilisators
beträgt gewöhnlich 0,5 bis 6,0 Gew.%.
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Zum Aufbringen des ersten und zweiten Klebstoffes auf die Trägerplatte
1 bzw. das Blatt 5, um die Klebschichten 2 bzw. 4 zu bilden, wird ein übliches Verfahren
benutzt, wie Schleuderbeschichten, Bürstenbeschichten, Sprühbeschichten, Stabbeschichten,
Walzbeschichten und dgl. Die Dicke jeder der Klebschichten 2 und 4 liegt vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 10 um Im folgenden sind Beispiele des fotohärtbaren
Organopolysiloxans angegeben, welches zur Herstellung der Schicht 3 der fotohärtbaren
Organopolysiloxanmasse auf der ersten Klebschicht 2 auf der Trägerplatte 1 benutzt
werden kann.
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1) Die japanischen Patentveröffentlichungen 51-125277 und 52-13907
beschreiben ein fotohärtbares Organopolysiloxan, das Organosiloxaneinheiten enthält,
an die eine oder mehrere substituierte Maleimid-Gruppen gebunden sind. Ein solches
maleimidhaltiges Organopolysiloxan ist wiederzugeben durch die folgende durchschnittliche
Einheitsformel (I)
worin 1 eine einwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe oder eine einwertige heterocyclische
Gruppe, R2 ein Wasserstoffatom, Halogenatom, eine Cyano-Gruppe oderjeine Alkyl-Gruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen, R3 eine zweiwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe mit 1 bis 10
C-Atomen, R4 eine einwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe, X eine Hydroxygruppe oder
ein hydrolysierbares Atom oder eine hydrolysierbare Gruppe, a die Zahl 0 oder 1,
b eine positive Zahl nicht über 1 und c und d jeweils 0 oder eine positive Zahl
nicht über 3 sind, wobei b + c + d eine positive Zahl nicht über 4 ist.
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Besonders beschreibt die japanische Patentveröffentlichung 52-13907
ein maleimid-haltiges fotohärtbares Organopolysiloxan innerhalb der allgemeinen
Definition der oben angegebenen durchschnittlichen Einheitsformel (I), jedoch ausgedrücktdurch
die folgende allgemeine Formel (II)
worin Me eine Methyl-Gruppe, Ph eine Phenyl-Gruppe ist, R , R2 und R3 je die gleiche
Bedeutung wie oben angegeben haben, R5 eine Methyl- oder eine Trifluoropropyl-Gruppe
ist, a und f jeweils 0 oder 1 und 1, m und n jeweils eine positive Zahl sind, wobei
n 25 oder größer, n/l im Bereich von 25 bis 2000 und n/m im7Bereich von 2,5 bis
50 liegen.
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2) Die japanischen Patentveröffentlichungen 48-19682 und 52-113805
beschreiben ein fotohärtbares Organopolysiloxan, das Organosiloxaneinheiten aufweist,
an die eine oder mehrere Acryloxy
-Gruppen oder substituierte Acryloxy-Gruppen
gebunden sind. Ein solches acryloxy-haltiges Organopolysiloxan wird wiedergegeben
durch die folgende durchschnittliche Einheitsformel (III)
worin R6 ein Wasserstoff-Atom, eine Phenyl-Gruppe oder eine halogenierte Phenyl-Gruppe,
R7 ein Wasserstoff-Atom oder eine Methyl-Gruppe, R8 eine zweiwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe
mit 1 bis 10 C-Atomen, R9eine einwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe oder eine halogenierte
Kohlenwasserstoff-Gruppe mit 1 bis 10 C-Atomen, Y eine Hydroxy-Gruppe oder eine
Alkoxy-Gruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, p eine positive Zahl nicht über 1 und q und
r jeweils 0 oder eine positive Zahl nicht über 3 sind, wobei p + q + r eine positive
Zahl nicht über 4 ist.
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Besonders beschreibt die japanische Patentveröffentlichung 52-113805
ein acryloxy-haltiges fotohärtbares Organopolysiloxan innerhalb der allgemeinen
Definition der oben angegebenen durchschnittlichen Einheitsformel (III), jedoch
ausgedrückt durch die folgende allgemeine Formel (IV)
worin R5, R6, R7 und R8 jeweils die gleiche Bedeutung wie oben definiert haben,
s 0 oder 1 ist, und u, v und w jeweils eine positive Zahl sind, wobei w wenigstens
100 ist,w/u im Bereich von 35 bis 2000 und w/v im Bereich von 4 bis 40 liegen.
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Das oben beschriebene fotohärtbare Organopolysiloxan kann nach Bedarf
die Beimischung eines Fotosensibilisators, eines Wärmepolymerisations-Inhibitors,
von Füllstoffen und anderen üblichen Zusatzmitteln enthalten.
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Die so erhaltene fotohärtbare Organopolysiloxanmasse wird auf die
Oberfläche der ersten Klebschicht 2 auf der Trägerplatte 1 aufgebracht, falls nötig
nach Verdünnung mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel, gefolgt von Verdampfung
des Lösungsmittels bis zur Trockne. Das Beschichtungsverfahren ist ein übliches
Verfahren und kann das gleiche sein wie beim Aufbringen der ersten und zweiten Klebschichten
2 und 4. Die Dicke der Schicht 3 der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse liegt
vorzugsweise im Bereich von 2 bis 1 5/um.
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Beispiele für das zum Verdünnen der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse
benutzte organische Lösungsmittel sind Keton-Lösungsmittel, wie Methylethylketon
und Methylisobutylketon, aromatische Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, wie Benzol,
Toluol und Xylol, chlorierte Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, wie Trichlorethylen
und Perchlorethylen, Alkohole, wie Isopropylalkohol und Octylalkohol und Ester-Lösungsmittel,
wie Ethylacetat und Butylacetat.
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Die so hergestellte, mit den aufeinanderfolgenden Schichten 2 und
3 des ersten Klebstoffes und der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse versehene
Trägerplatte 1 wird dann, wie in Fig. 1 gezeigt, mit dem UV-durchlässigen Blatt
5, das mit der Schicht 2 des zweiten Klebstoffes versehen ist, unter Anwendung eines
geeigneten Drucks überlegt (laminiert) und dann durch das UV-durchlässige Blatt
5 bildgemäß belichtet, wie in den Figuren 2a oder 2b durch die nach unten gerichteten
Pfeile 7 angedeutet. Diese bildgemäße Belichtung wird am bequemsten durchgeführt,
indem man ein Negativ-Trans parent 6 auflegt, das für UV-Licht undurchlässige Bereiche
6' aufweist, welche den Nichtbild-Bereichen in der fertigen Druckplatte entsprechen,
wie in Fig. 2a gezeigt, oder indem man die Bilder 6' mit einer für UV-Licht undurchlässigen
Tinte direkt auf das UV-durchlässige Blatt 5 schreibt oder zeichnet, wie in Fig.
2b gezeigt. Selbstverständlich können nach Wunsch auf dem Blatt 5 direkt geschriebene
oder gezeichnete Bilder 6' vorhanden sein, bevor dieses Blatt 5 auf die beschichtete
Trägerplatte 1 aufgelegt wird.
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Durch diese bildgemäße Bestrahlung mit ultraviolettem Licht wird die
fotohärtbare Organopolysiloxanmasse in den belichteten Bereichen gehärtet und klebend
mit der Schicht 4 des zweiten Klebstoffes
auf dem Blatt 5 mit
einer größeren Klebfestigkeit als an der Schicht 3 des ersten Klebstoffes auf der
Trägerplatte 1 verbunden. Andererseits wird keine Klebbindung zwischen der Schicht
3 der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse und der Schicht 4 des zweiten Klebstoffes
in den unbelichteten Bereichen entwickelt, sodaß die Organopolysiloxanschicht 3
in diesen Bereichen so wie vorher an die Schicht 2 des ersten Klebstoffes auf der
Trägerplatte 1 gebunden bleibt.
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I Lampen, die für das angegebene bildgemäße Belichten mit UV-Licht
geeignet sind, sind beispielsweise Halogen-Lampen, Metallhalogenid-Lampen, Xenon-Lampen
und Niederdruck-, Mitteldruck-, Hochdruck- und Ultrahochdruck-Quecksilber-Lampen.
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Der auf die bildgemäße Belichtung wie oben beschrieben folgende Schritt
ist das Abziehen des Blattes 5 von der Trägerplatte 1, wie in den Figuren 3 a oder
3 b gezeigt. Bei diesem Abziehen wird die Schicht der fotogehärteten Organopolysiloxanmasse
in den bestrahlten Bereichen 3" vom Blatt 5 daran gebunden mitgenommen, während
die Schicht der ungehärteten Organopolysiloxanmasse 3 auf der Trägerplatte 1 verbleibt,
um ein Muster zu bilden, das den Bildern 6' entspricht, die auf dem Negativ-Transparent
6 vorhanden oder direkt auf das Blatt 5 geschrieben oder gezeichnet waren.
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Der letzte Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Härten
der ungehärteten Organopolysiloxanmasse, die bildgemäß auf der Trägerplatte 1 zurückgeblieben
ist. Dieser Härtungsschritt wird am bequemsten durch eine zweite Bestrahlung mit
UV-Licht 7 durchgeführt, wie in Fig. 4 gezeigt, sodaß die bildgemäße Schicht des
Organopolysiloxans auf der Trägerplatte? 1 genügend fotogehärtet ist, um auf der
fertigen Druckplatte die Druckfarben abweisenden Nichtbild-Bereiche 3' zu ergeben.
Durch diese Fotohärtung wird die Schicht 3' der Organopolysiloxanmasse fest an die
Schicht 2 des ersten Klebstoffes auf der Trägerplatte 1 gebunden, was ausgezeichnete
mechan#ische Festigkeit der Druckplatte ergibt, sodaß diese einen langen Drucklauf
aushält.
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Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich, wird eine sehr dauerhafte
Flachdruckplatte, die für Drucken ohne Zufuhr von Befeuchtungswasser
geeignet
ist, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne einen nassen Verfahrensschritt erhalten.
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Die folgenden Beispiele erläutern weiter das erfindungsgemäße Verfahren.
In den Beispielen sind alle Teile als Gewichtsteile angegeben.
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Beispiel 1 (Versuche Nr. 1 bis 4) Der Grundbestandteil sowohl des
ersten als auch des zweiten Klebstoffes war ein ternäres Polyamid (Nylon)-Copolymerisat
zusammengesetzt aus Hexamethylen-diaminadipat, Hexamethylenediaminsebacat und #-Caprolactam,
und eine Mutterlösung der Klebstoffe wurde hergestellt durch Auflösen von 10 Teile
des ternären Polyamid (Nylon)-Copolymerisats, 1,5 Teilen N,N'-Methylenbisacrylamid
als Fotovernetzungsmittel und 0,2 Teile Benzoinisopropylether als Reaktionsstarter
in 100 Teilen Ethylalkohol.
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Die in den Versuchen Nr. 1 bis Nr. 4 verwendeten ersten Klebstoffe
wurden hergestellt durch Verdünnen von 100 Teilen der wie oben hergestellten Mutterlösung
des Klebstoffes mit 1000 Teilen Ethyl-Alkohol unter Bemischung von 0,1, 0,3, 0,5
bzw. 1,0 Teil Hydrochinon.
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Andererseits wurden 100 Teile der wie oben hergestellten Mutterlösung
des Klebstoffes mit 1000 Teilen Ethylalkohol unter Beimischung von 0,2 Teilen Benzoinisopropylether
verdünnt, um einen zweiten Klebstoff zu liefern, der in allen Versuchen Nr. 1 bis
Nr. 4 verwendet wurde.
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Weiter wurde eine fotohärtbare Organopolysiloxanmasse hergestellt
durch Auflösen von 10 Teilen eines fotohärtbaren Organopolysiloxans, 0,3 Teilen
4-Trimethylsilylbenzophenon als Fotosensibilisator und 0,3 Teilen Kupferphthalocyanin-Blau
in 200 Teilen Toluol.
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Das hier verwendete fotohärtbare Organopolysiloxan war ein acryloxy-haltiges
Organopolysiloxan, das der oben angegebenen allgemeinen Formel (IV) entspricht,
worin R1 ein Wasserstoffatom,
R eine Methylgruppe, R3 eine Propylengruppe,
R4 eine Methylgruppe, a Null, u 6, v 23 und w 400 sind.
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Die verwendete Trägerplatte war eine Aluminiumplatte von 0,1 mm Dicke,und
jeweils einer der oben hergestellten ersten Klebstoffe wurde durch Schleuderbeschichtung
darauf aufgebracht, um eine Schicht des ersten Klebstoffes von etwa 0,5 /um Dicke
nach dem Trocknen zu ergeben, wobei nach dem Aufbringen 5 Minuten bei 80 0c getrocknet
wurde und dann darauf die fotohärtbare Organopolysiloxanmasse in Toluol gelöst auch
durch Schleuderbeschichtungals eine Uberschicht aufgebracht wurde, um eine Schicht
von etwa 9/um Dicke nach dem Trocknen zu ergeben.
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Andererseits wurde der zweite Klebstoff wie oben hergestellt auf einen
Film von Polyethylenterephthalat von 9/um Dicke durch Schleuderbeschichtung aufgebracht,
um eine Schicht von etwa 1#um Dicke zu ergeben, und nach vollständigem Trocknen
der aufgebrachten Schicht wurde dieser Film mit der Trägerplatte unter Druck in
einer solchen Weise laminiert, daß die Schicht des zweiten Klebstoffes und die Schicht
der fotohärtbaren Organopolysiloxanmasse einander direkt berührten.
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Das so erhaltene Schichtprodukt (Laminat) wurde weiter unmittelbar
in Berührung gebracht mit einem auf den Polyethylenterephthalatfilm aufgelegten
Negativ-Transparent und mit UV-Licht mit einer Wellenlänge von 365 nm und einer
Energiedichte von 60 Watt/m2 20 Sekunden durch das Negativ-Transparent bestrahlt,
um eine bildgemäße Fotohärtung der Organopolysiloxanmasse zu bewirken. Darauf wurde
der Polyethylenterephthalatfilm von der Trägerplatte durch Abziehen getrennt, wobei
gefunden wurde, daß die Schicht der Organopolysiloxanmasse in den bestrahlten Bereichen
vom Polyethylenterephthalatfilm mitgenommen wurde, während die Organopolysiloxanschicht
in den unbelichteten Bereichen auf der Trägerplatte zurückblieb, um ein Bildmuster
zu bilden.
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Die so erhaltene Trägerplatte, welche die Vildgemäße Schicht der ungehärteten
Organopolysiloxanmasse trägt, wurde dann einer zweiten Belichtung mit UV-Licht unter
den gleichen Bedingungen wie
oben mit einer Bestrahlungszeit von
20 Minuten unterworfen, sodaß die Organopolysiloxanmasse fotogehärtet und gleichzeitig
fest mit der darunterliegenden Schicht des ersten Klebstoffes verbunden wurde.
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Die so hergestellte Druckplatte wurde auf eine Druckpresse (Bezeichnung
des Herstellers: A.B. Dick) aufgespannt, und die Flachdruckprüfung wurde ohne Befeuchtungwasser
durchgeführt.
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Die Anzahl der gedruckten Blätter mit klaren und scharfen Bildmustern
wurde für jeden der Versuche ermittelt, ebenso wie die Qualität der durch Abziehen
des Blattes erhaltenen Bilder. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
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Tabelle 1 Versuch Hydrochinon- Qualität der Standfestigkeit Nr. z'usatz,Teile
Bilder durch (Dauerhaftigkeit) Abziehen beim Drucken 1 0,1 schlecht 2 0,3 gut ausgezeichnet
(30.000 Blatt) 3 0,5 ausgezeichnet ausgezeichnet (30.000 Blatt) 4 1,0 ausgezeichnet
gut (20.000 Blatt) Beispiel 2 (Versuche Nr. 5 bis Nr. 7) Eine Mutterlösung des Klebstoffes
wurde durch Auflösen von 10 Teilen eines binären Polyamidharz-Copolymerisats, zusammengesetzt
aus 4,4-Diammoniumdicyclohexylmethanadipat und #-Caprolactam, 0,3 Teilen Triethylen-glycoldiacrylat,
0,3 Teilen 1,3-Xylolbisacrylamid und 0,3 Teilen N-Methylolacrylamid als den Fotohärtungsmitteln
und 0,1 Teil Benzoinisopropylether als Reaktionsstarter in 100 Teilen einer 2:1
Mischung von Methylalkohol und Ethylalkohol hergestellt.
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Drei Arten von Klebstoffen wurden zur Verwendung als der auf die Trägerplatte
aufzubringende erste Klebstoff hergestellt durch
Verdünnen von
jeweils 100 Teilen der oben hergestellten Mutterlösung mit 1000 Teilen Ethylalkohol
unter Zumischung von jeweils 0,5 Teilen tert.Butylbrenzcatechin, bzw. tert.Butylpyrogallol
bzw. 2,2 ~-Methylen-bis(4-ethyl-6-tert-butylphenol) als als Desensibilisierungsmittel
in den Versuchen Nr. 5, 6, bzw. 7.
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hergestellt Flachdruckplatten wurden in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1/ unter Verwendung von jeweils einem der oben hergestellten Klebstoffe
zum Beschichten der Trägerplatte zur Herstellung der Schicht des ersten Klebstoffes.
Die fotohärtbare Organopolysiloxanmasse und der zweite Klebstoff zum Beschichten
des Polyethylenterephthalatfilms waren die gleichen wie in Beispiel 1.
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Die Ergebnisse der Prüfung auf Haltbarkeit der Platten beim Drucken
sowie auf Qualität der Bilder durch Abziehen sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben.
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Tabelle 2 Versuch Desensibilisie- Qualität der Standfestigkeit Nr.
rungsmittel Bilder durch (Dauerhaftigkeit) Abziehen beim Drucken 5 tert.Butylbrenz-
ausgezeichnet gut catechin (20.000 Blatt) 6 tert.8utyl- ausgezeichnet gut pyrogallol
(15.000 Blatt) 7 2,2'-Methylen- ausgezeichnet ausgezeichnet bis-(4-ethyl-6- (30.000
Blatt) tert-butylphenol) Beispiel 3 (Versuche Nr. 8 bis Nr. 11) Für diese Versuche
wurde das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 angewandt, außer daß der auf die Trägerplat
e aufgebrachte erste Klebstoff hergestellt wurde durch Verdünnen 'von 100 Teilen
der gleichen Mutterlösung mit 1000 Teilen Ethylalkohol unter Beimischung von 0,5
Teilen von jeweils einem von drei Novolac-typphenolharzen, die von drei verschiedenen
Herstellern geliefert waren, anstelle des Hydrochinons in Beispiel 1.
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Die so hergestellten Druckplatten zeigten gute Lagerfähigkeit und
ausgezeichnete Haltbarkeit beim Drucken und lieferten etwa 35.000 scharf gedruckte
Blätter. Zum Vergleich wurde das gleiche Verfahren wiederholt (Versuch Nr. 11),
ausgenommen daß das Phenolharz weggelassen wurde, d.h. der auf die Trägerplatte
aufgebrachte erste Klebstoff wurde hergestellt einfach durch verdünnen der Mutterlösung
mit dem 10-fachen Gewicht Ethylalkohol. In diesem Fall wurden keine bildgemäßen
Muster durch Abziehen des Blattes von der Trägerplatte gebildet, sodaß kein gedrucktes
Material erhalten wurde.