DE3002026C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Windungsleger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung nach Anspruch 10 und 12.
Derartige Windungsleger sind als "Edenborn-Haspel" bekannt und seit
langem im Gebrauch, insbesondere bei Kühlstrecken für warmgewalzten
Draht. Mit solchen Windungslegern erreicht man, daß die hohe Geschwin
digkeit des Gutes bis gegen Null abgebremst und das Gut in Windungen
abgelegt werden kann. Der kegelartige Rotationskörper ist im allgemeinen
gegenständlich nicht vorhanden, sondern er wird theoretisch durch das
Umlaufen der Längsmittelachse des rotierenden Legerohres gebildet.
Er dient hier dazu, die räumliche Krümmung des Legerohres eindeutig
beschreiben zu können. Das Legerohr erstreckt sich nämlich nicht nur
in seiner Längsrichtung, wodurch bei seinem Rotieren der kegelartige
Rotationskörper entsteht, sondern es ist auch in Umfangsrichtung der
Mantelfläche des Rotationskörpers gekrümmt.
Bei bekannten Windungslegern dieser Art (DE-PS 73 100) ist ihre Form
empirisch ermittelt und das Gut wird nicht optimal geführt. Deshalb kommt
es vor allem bei hohen Geschwindigkeiten des Gutes, zum Beispiel bei
fünfzig Metern pro Sekunde und mehr, immer wieder zu Störungen, wobei
die Höhe der kritischen Geschwindigkeit naturgemäß abhängig ist von der
Art des Gutes. Bei Walzdraht kommt es in dem dem Windungsleger vorge
schalteten Teil der Kühlstrecke und im davorliegenden Drahtwalzwerk
zu Störungen, die nachweislich vom Windungsleger verursacht werden,
indem Beschleunigungs- und Verzögerungsimpulse, die der Draht im
Legerohr des Windungslegers erhält, sich bis in das vorgeschaltete
Drahtwalzwerk auswirken. Dies gilt um so mehr, je höher die Walzgeschwin
digkeit ist. Störungen dieser Art verursachen längere Stillstandszeiten
der gesamten Anlage und beeinträchtigen deren Wirtschaftlichkeit erheblich.
Ein weiterer Nachteil ist der erhebliche Legerohrverschleiß, der zu
einem häufigen Auswechseln desselben, entsprechenden Betriebsunter
brechungen und Kosten führt.
Bei dem Windungsleger nach der DE-AS 10 29 783 ist man bestrebt, die
Gleitreibung im Legerohr auf ein Kleinstmaß zu reduzieren. Man will sogar
erreichen, daß die Walzdrahtspitze etwa berührungsfrei durch das Legerohr
hindurchläuft. Diese Vorveröffentlichung gibt jedoch keine konkrete
Lösung für diese Ziele an, sondern nur den allgemeinen Hinweis, daß es
eine Raumkurve gäbe, welche dieses Problem lösen würde, ohne jedoch
diese Raumkurve in irgendeiner Weise zu bestimmen. Es fehlen auch die
Angaben, mit denen man die gesuchte Raumkurve ermitteln könnte. Folglich
enthält diese Auslegeschrift keine brauchbare Lösung. Außerdem liegt ihr
eine falsche Theorie zugrunde, denn es ist nicht möglich, die Spitze des
Drahtes berührungsfrei durch das Legerohr zu führen, weil sie in ihrer
Bewegungsrichtung verändert werden muß. Dies geht nur durch Kraftanwendung
an dieser Spitze und richtungsändernde Kräfte können nur vom Legerohr
auf die Spitze des Drahtes übertragen werden.
Bei den bekannten Bauarten des Windungslegers sind die Legerohrkurven
empirisch ermittelt worden, was zur Folge hat, daß sie Fehler in der Kurven
führung aufweisen. Es tritt deshalb ein erhöhter Verschleiß auf und eine
größere Störanfälligkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Windungsleger der eingangs
beschriebenen Art so auszugestalten, daß dieser selbst bei hohen Durchlauf
geschwindigkeiten des Gutes betriebssicher arbeitet und auf das Gut auch
keine solchen Impulse ausübt, die zu Störungen in den vorgeschalteten
Anlageteilen führen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das gelöst, was in dem Kennzeichen
der Ansprüche 1 und 11 erfaßt ist. Die Einlauföffnung des Legerohres
befindet sich dabei im allgemeinen im Bereich jener Querschnittsebene,
in welcher der Draht erstmalig seitlich abgeleitet und abgebremst wird,
denn erst von dieser Ebene ab benötigt man ein Legerohr. Die vorgenannte
Definition der Einlauföffnung erfolgt deshalb, weil Bauarten bekannt
sind, bei denen das Legerohr bereits vor der genannten Querschnittsebene
beginnt, wobei dieser vorgeordnete Legerohrabschnitt gerade ist und um
seine Längsmittelachse umläuft. Das erfindungsgemäße Legerohr meint aber
nur den Abschnitt zwischen der oben definierten Einlauföffnung und der
Auslauföffnung, obwohl es auch einen vorgeordneten Legerohrab
schnitt als Verlängerung vor der Einlauföffnung besitzen kann.
Auch eine Verlängerung des Legerohres am auslaufseitigen Ende ist
möglich. Die Verlängerung beschreibt dabei eine Schraubenlinie. Mt
Einlauföffnung des Legerohres ist hier immer nur jener Innenquer
schnitt des Legerohres bezeichnet, welcher auf der genannten Quer
schnittsebene liegt.
Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erreicht man, daß der Draht
nur einen optimal kurzen Weg zurücklegen muß, auf dem er verzögert
und zu Windungen umgelenkt wird. Der Draht braucht keine zusätzlichen
Wege und Bewegungen durchzuführen, die ihn zusätzlich beanspruchen
würden. Außerdem werden die auf den Draht einwirkenden Beschleu
nigungskräfte während seines Durchlaufs durch das Legerohr weit
gehend konstant gehalten, so daß die Krafteinwirkung auf den Draht
auch so klein wie möglich bleibt. Jede unnötige Beschleunigung oder
Verzögerung würde nämlich eine zusätzliche Krafteinwirkung auf den
Draht bedeuten. Ferner ist die aus den vorgenannten Gründen vor
teilhafte Form der Legekurve durch eine mathematische Funktion ein
deutig festgelegt und die erfindungsgemäßen Legerohre können jeder
zeit mit hoher Genauigkeit angefertigt werden. Beim Durchlaufen des
erfindungsgemäßen Legerohres wird der Draht folglich besonders
schonend aus seiner ursprünglichen geraden Bewegungsrichtung abge
lenkt, in die Form von Windungen gebracht und von seiner hohen Ge
schwindigkeit abgebremst, was sehr gleichförmig erfolgt. Dies alles
führt zu einem sehr ruhigen, schonenden Durchlauf des Drahtes, und
zwar ohne Impulse die in der vorgeschalteten Anlage Störungen ver
ursachen. Auch der Verschleiß des Legerohres wird spürbar verringert.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Mantelfläche
des Rotationskörpers nach einer gewöhnlichen Zykloide gekrümmt,
deren Rollkreisdurchmesser gleich der Hälfte des größten Rotations
körperdurchmessers bemessen ist. Bei dieser Ausführungsform liegt
der erzeugende Punkt der Zykloide auf dem Rollkreis. Man erhält
ein besonders kurzes Legerohr und damit kleine Abmessungen des
Windungslegers. Besitzt dieser eine senkrechte Rotationsachse, ist
die Gesamtbauhöhe niedrig. Außerdem ist an der Auslauföffnung des
Legerohres die Geschwindigkeitskomponente in Richtung der Rotations
achse gleich Null. Somit eignet sich diese Ausführungsform besonders
für Windungsleger mit senkrecht oder annähernd senkrecht stehender
Rotationsachse. Die Windungen fallen nur durch ihr Eigengewicht
auf die darunter befindliche Ablage, was unerwünschte Verformungen
weitgehend ausschließt.
Demgegenüber ist es jedoch auch vorteilhaft, wenn die Mantelfläche
des Rotationskörpers nach einer geschweiften Zykloide gekrümmt ist.
Hierbei liegt der die Zykloide erzeugende Punkt innerhalb des Roll
kreises. Je weiter dieser Punkt nach innen gelegt wird, desto
größer ist die Restgeschwindigkeit des Gutes an der Auslauföffnung
des Legerohres in Richtung der Rotationsachse. Dies ist vor allem
dann vorteilhaft, wenn die Rotationsachse des Windungslegers relativ
flach oder gar horizontal sich erstreckt, weil dann die fertigen
Windungen sich wegen dieser Restgeschwindigkeit in Richtung der
Rotationsachse vom Legerohr selbsttätig entfernen und nicht von
den nachfolgenden Windungen weggeschoben werden müssen, was zu einem
Verwirren der Windungen führen kann.
Bei beiden vorgenannten Ausführungsformen, die sich durch die
Form der Zykloide unterscheiden, rollt der Rollkreis dieser Zykloiden
auf einer Parallelen zur Rotationsachse ab. Wie der Rotations
körper ist auch der Rollkreis in der Praxis nicht gegenständlich
vorhanden, sondern lediglich in der Theorie. Er dient hier zur
genauen Bestimmung der erfindungsgemäßen Form des Rotationskörpers
und damit des Legerohres.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Zykloide
durch eine unendlich große Anzahl von Rollkreisen gebildet, von
denen die den Ein- und Auslauföffnungen des Legerohres zugeordneten
beiden Rollkreise den kleinsten Durchmesser besitzen und die Durch
messer der dazwischenliegenden Rollkreise mit zunehmendem Abstand
von den erstgenannten beiden Rollkreisen bis zum zweifachen, vor
zugsweise 1,4- bis 1,5fachen, zunehmend größer sind, wobei ihre
Rollkreismittelpunkte auf einer Parallelen zur Rotationsachse an
geordnet sind. Damit wird die Relativgeschwindigkeit des die Zykloide
erzeugenden Punktes überall gleich, wodurch auch die Verzögerung
des Drahtes im Legerohr noch gleichmäßiger wird. Jeder Massenpunkt
des Drahtes bleibt bei dieser Ausführungsform des Windungslegers
innerhalb einer stillstehenden Ebene, die sich in Richtung der
Rotationsachse und durch diese erstreckt und damit eine der un
endlich vielen denkbaren Längsmittelebenen ist, die den Rotations
körper in Längsrichtung durchschneiden. Dabei wird der Durchmesser
des Rollkreises während des Abrollens von der Einlauföffnung aus
zunächst größer und dann zur Auslauföffnung des Legerohres hin
wieder kleiner. Der Mittelpunkt des Rollkreises bleibt dabei auf
einer Parallelen zur Rotationsachse, wogegen als Abrollebene wegen
des sich verändernden Rollkreisdurchmessers eine unendlich große
Anzahl von Ebenen benutzt werden, die alle parallel zur Rotations
achse sich erstrecken. Der Abstand des erzeugenden Punktes vom
Mittelpunkt des jeweiligen Rollkreises bleibt dabei konstant. Auf
diese Weise wird die zusätzliche Beschleunigung, die durch ein
Voreilen des Drahtes hervorgerufen wird und die bei den zuvor be
handelten Ausführungsformen noch auftritt, auch beseitigt. Dadurch
wird die durch die erfindungsgemäße Grundidee schon sehr gleichmäßige
Verzögerung des Drahtes noch weiter verbessert.
Bei der letztgenannten Ausführungsform können die Durchmesser der
beiden den Ein- und Auslauföffnungen zugeordneten Rollkreise gleich
der Hälfte des größten Rotationskörperdurchmessers sein. Demgegen
über ist es auch möglich, daß die Durchmesser der beiden, den Ein-
und Auslauföffnungen zugeordneten Rollkreise größer als die
Hälfte des größten Rotationskörperdurchmessers bemessen sind.
Im theoretischen Idealfall ist natürlich der Drahtdurchmesser
gleich dem Innendurchmesser des Legerohres. Dies läßt sich in der
Praxis natürlich nicht durchführen, weil der Draht sonst wegen
der Reibung im Legerohr steckenbleiben würde. Folglich wählt man
einen Legerohrinnendurchmesser, der deutlich größer ist als der
Außendurchmesser des Drahtes, was jedoch zur Folge hat, daß die
den Rotationskörper bildende Längsmittelachse des Legerohres nicht
mehr mit der Längsachse des Drahtes übereinstimmt. Letzteres kommt
auch daher, weil mit demselben Legerohr Drähte unterschiedlicher
Durchmesser zu Windungen umgeformt werden sollen. Es empfiehlt
sich deshalb, daß bei Legerohren mit Innendurchmessern, die wesent
lich größer als die Außendurchmesser des Gutes sind, die Abweichungen
der Längsmittelachsen des Gutes von denen der Legerohre bei der
Formgebung der Legerohre durch Verlegen ihrer Längsmittelachsen
radial zum Rotationskörper berücksichtigt sind. Auf diese Weise
läßt sich wenigstens in etwa sicherstellen, daß die Längsmittel
achse des Drahtes auf der Mantelfläche des Rotationskörpers liegt.
Ferner ist es empfehlenswert, das Legerohr innen mit einem Gleit
mittel, insbesondere mit einem nebelartigen Wasser/Druckluftge
misch zu beaufschlagen. Auf diese Weise und auch durch die Ver
wendung von geeigneten verschleißfesten Werkstoffen kann die Rei
bung innerhalb des Legerohres beträchtlich gesenkt werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Herstellen des
Windungslegers, insbesondere zum Herstellen des Legerohres. Diese
Vorrichtung kennzeichnet sich durch einen Formkörper, der dem
Rotationskörper des Legerohres entspricht, wenn dieser überall um
den halben Legerohraußendurchmesser senkrecht zu seiner Oberfläche
nach innen verkleinert oder nach außen vergrößert ist und dadurch,
daß der Formkörper seitliche Anschläge entsprechend der Krümmung
des Legerohres in Umfangsrichtung der Mantelfläche des Rotations
körpers aufweist. Gegen diese seitlichen Anschläge, die ebenfalls
um den halben Legerohraußendurchmesser seitlich gegenüber der Längs
mittelachse des Legerohres versetzt angeordnet sind, kann man Rohr
stücke andrücken, so daß sie die erfindungsgemäße Form des Legerohres
bekommen. Stellt der Formkörper in etwa einen Außenkegel dar, ist
er gegenüber dem Rotationskörper nach innen verkleinert. Bildet
er etwa einen Innenkegel, so ist dieser gegenüber dem Rotations
körper nach außen vergrößert. Das Rohr wird bei Außenkegel zum
Biegen außen aufgelegt oder beim Innenkegel von innen gegen die
Formkörperwand gedrückt. Dabei können die seitlichen Anschläge aus
einer Anzahl von Anschlagstiften oder -leisten bestehen.
Ferner kann sich die Vorrichtung kennzeichnen durch einen Grund
körper, in den eine der Legerohrform entsprechende Nut eingearbeitet
ist, deren Boden- und Seitenflächen um den halben Legerohraußen
durchmesser gegenüber der Legerohrlängsmittelachse versetzt sind.
Der Grundkörper entspricht dabei nicht dem Form- oder dem Rotations
körper, sondern kann weitgehend beliebig ausgebildet sein. Das
Legerohr wird durch Einbringen in die Nut geformt. Bei der letzt
genannten Ausführungsform der Herstellungsvorrichtung kann über
den Grundkörper ein Außenkörper mit einer der Grundkörperaußen
fläche entsprechenden Innenfläche gestülpt sein und dieser Außen
körper bildet mit einer das Legerohr formenden Nut im Grundkörper
einen geschlossenen Kanal. Beim Herstellen des Legerohres wird
dieses in kaltem oder warmem Zustand in die Nut hineingezogen oder
geschoben.
In Figuren ist die Erfindung an Hand mehrerer Ausführungs
beispiele dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Seitenansicht und Draufsicht eines
Rotationskörpers mit Legerohrkurve bei
Anwendung einer gewöhnlichen Zykloide,
Fig. 3 und 4 Seitenansicht und Draufsicht eines
Rotationskörpers mit Legerohrkurve bei
Anwendung einer geschweiften Zykloide,
Fig. 5 und 6 Seitenansicht und Draufsicht eines
Rotationskörpers mit Legerohrkurve bei
Anwendung einer geschweiften Zykloide
aus verschieden großen Rollkreisen,
Fig. 7 und 8 eine Seitenansicht und Draufsicht auf
eine Vorrichtung zum Herstellen eines
Legerohres,
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX der
Fig. 7,
Fig. 10 eine andere Ausführungsform der Vorrichtung
im Mittellängsschnitt
Fig. 11 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung
in der Seitenansicht,
Fig. 12 ein Schnitt nach der Linie XII-XII der
Fig. 11,
Fig. 13 einen Legerohrabschnitt bestehend aus mehreren
kurzen Rohrabschnitten im Mittellängsschnitt.
In Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein Rotationskörper bezeichnet, der
eine Rotationsachse 2 besitzt. Ein mit 3 bezeichneter Rollkreis,
dessen Durchmesser gleich der Hälfte des größten Durchmessers
des Rotationskörpers 1 ist, rollt auf einer Geraden 4 ab, die sich
parallel zur Rotationsachse 2 erstreckt, und zwar in einem Abstand,
der wiederum die Hälfte des größten Durchmessers des Rotations
körpers 1 entspricht.
Betrachtet man einen Punkt P auf dem Rollkreis 3 während des Ab
rollens auf der Geraden 4, wobei sich der Rollkreis 3 von oben nach
unten bewegt, was durch die größere Anzahl der eingezeichneten Roll
kreise 3 dargestellt ist, dann entsteht eine Kurve 5, die üblicher
weise als gewöhnliche Zykloide bezeichnet wird. Diese bildet die
Form der Mantelfläche des Rotationskörpers 1. Die insbesondere in
Fig. 2 erkennbare Krümmung einer Legerohrkurve 6, welche auf der
Mantellinie des Rotationskörpers 1 liegt und in Umfangsrichtung
gekrümmt ist, erhält ihre Krümmungsform dadurch, daß beim Abrollen
des Rollkreises 3 vom Punkt P zum P 1 der Rotationskörper 1 sich
gleichzeitig um 180 Grad dreht. Der Punkt P bewegt sich dann ent
lang der Zykloide 5, also auf der Mantelfläche des Rotationskörpers 1
und beschreibt gleichzeitig die Legerohrkurve 6 auf dieser Mantel
fläche. Die Legerohrkurve 6 ist identisch mit der Längsmittelachse
des hier nicht dargestellten erfindungsgemäßen Legerohres.
Sinngemäß das gleiche gilt für die Fig. 3 und 4, weshalb auch
dieselben Bezugszeichen verwendet worden sind. Im Gegensatz zu
Fig. 1 und 2 ist hier jedoch ein Rollkreis 3 verwendet worden,
dessen Durchmesser größer ist als die Hälfte des größten Durch
messers des Rotationskörpers 1. Die Abrollgerade 4 ist entspre
chend weiter von der Rotationsachse 2 entfernt und der die Zykloide 5
erzeugende Punkt P liegt nicht mehr auf dem Rollkreis 3, sondern
innerhalb desselben, wobei jedoch der Abstand von dem mit M be
zeichneten Rollkreismittelpunkt stets gleich bleibt. Beim Abrollen
des Rollkreises 3 auf der Geraden 4 entsteht eine geschweifte
Zykloide 5, wenn man den Punkt P während des Abrollens beobachtet.
Gleichzeitig dreht sich auch der so entstehende Rotationskörper 1
und wie in Fig. 1 und 2 ergibt sich die Legerohrkurve 6. Da die
Drahteinlaufgeschwindigkeit an der Einlauföffnung gleich oder an
nähernd gleich der Umfangsgeschwindigkeit des Rotationskörpers 1
sein muß und dies bei gleicher Winkelgeschwindigkeit von Rollkreis 3
und Rotationskörper 1 nicht der Fall wäre, muß der Rotationskörper 1
schneller laufen, also während der Durchlaufzeit einen größeren
Winkel als 180 Grad zurücklegen, was in Fig. 4 deutlich erkennbar
ist.
Die Fig. 5 und 6 unterscheiden sich von den bislang behandelten
Fig. 1 bis 4 dadurch, daß die Durchmesser der Rollkreise 3 im
Bereich von Punkt P und P 1, also am oberen und unteren Ende des
Rotationskörpers 1 untereinander gleich groß sind und der Ausführungs
form gemäß Fig. 3 entsprechen. Der Rollkreisdurchmesser nimmt jedoch
mit zunehmender Entfernung von Punkt P zu, und zwar um etwa um das
1,4- bis 1,5fache oder mehr. Etwa von der Mitte der Rotationskörper
höhe an nimmt er dann allmählich wieder ab. Die so entstehenden
theoretisch unendlich vielen Rollkreise rollen auf theoretisch un
endlich vielen Rollgeraden 4 ab, von denen in Fig. 5 einige mit
dem zugehörenden größten Rollkreis 3 a dargestellt sind. Die Mittel
punkte M aller Rollkreise 3 liegen auf einer gemeinsamen Geraden,
die parallel zur Rotationsachse 2 verläuft, wie dies auch bei den
Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 3 der Fall ist. Außerdem sind
die Abstände zwischen den Rollkreismittelpunkten M und dem die
Zykloide 5 erzeugenden Punkt P stets gleich lang. Auf diese Weise
entsteht eine Legerohrkurve 6, die eine noch gleichmäßigere Verzöge
rung des Drahtes zur Folge hat.
Die in den Fig. 7 und 8 gezeigte Biegevorrichtung besitzt einen
Formkörper 7, welcher dem Rotationskörper 1 in etwa entspricht,
jedoch ist die Mantelfläche 8 des Formkörpers um den halben Lege
rohraußendurchmesser gegenüber der Mantelfläche des Rotationskörpers 1
senkrecht zu dieser Mantelfläche nach innen verlegt. Dadurch er
reicht man, daß die mit 9 bezeichnete Längsmittelachse des Lege
rohres 10 auf der in Fig. 7 nicht dargestellten Mantelfläche des
Rotationskörpers 1 liegt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7,
8 und 9 ist die Krümmung des Legerohres 10 in Umfangsrichtung durch
seitliche Anschläge 11 bestimmt, die aus Anschlagstiften bestehen.
Auch diese Anschlagstifte sind seitlich versetzt angeordnet, so daß
die Längsmittelachse 9 des Legerohres 10 genau der Legerohrkurve 6,
wie sie in den Fig. 1 bis 6 erkennbar ist, entspricht. Mit einem
Formstück 12 und einem Spannstück 13 werden auch die beiden End
abschnitte des Legerohres 10 beim Biegen in die richtige Form ent
sprechend der Legerohrkurve 6 gebracht. Statt des in Fig. 7 gezeig
ten Außenkegels kann auch ein Innenkegel verwendet werden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 10 zeigt eine Vorrichtung, bei der
die seitlichen Anschläge aus den Seitenflächen einer der Legerohr
form entsprechenden Nut 14 bestehen, wobei die Nut 14 in einen Grund
körper 15 eingebracht ist, über den ein Außenkörper 16 gestülpt wer
den kann, so daß sich durch die Nut 14 und den Außenkörper 16 ein
das Legerohr 10 formender Kanal bildet. Der Grundkörper 15 braucht
dabei dem Rotationskörper 1 oder dem Formkörper 7 nicht zu ent
sprechen.
Letzteres gilt auch für die Vorrichtung gemäß Fig. 11 und 12, wo
in den Grundkörper 15 die Nut 14 eingefräst ist. Form und Lage der
Boden- und Seitenfläche dieser Nut 14 sind so, daß ein Legerohr 10,
wenn es in die Nut 14 eingedrückt wird, eine Längsmittelachse 9 er
hält, die der erfindungsgemäßen Form entspricht.
In Fig. 13 besteht der dort dargestellte Legerohrabschnitt aus
einer Anzahl von kurzen Rohrabschnitten 17, die aus verschleiß
festen Werkstoffen, wie z. B. Hartmetall, hochverschleißfesten Stählen,
eventuell auch aus keramischen Werkstoffen bestehen können und welche
in einer gekrümmten Aufnahme, z. B. einer Nut, eingebracht und gehal
ten sind. Diese Nut muß dann, wie in Fig. 10, so ausgebildet bzw.
in einem Drehkörper eingebracht sein, daß die Längsmittelachse der
Nut mit der Legekurve 6 übereinstimmt.
In allen vorgenannten Ausführungsformen ist bei großen Unterschieden
zwischen Legerohrinnendurchmesser und Drahtdurchmesser eine Korrektur
zweckmäßig, die bewirkt, daß der Draht möglichst exakt auf der Lege
rohrkurve 6 das Legerohr 10 durchläuft.
Claims (13)
1. Windungsleger zum Ablegen von dünnem, langgestrecktem Gut,
insbesondere von walzwarmem Draht, in schlingenförmige Windungen,
bei dem um eine Rotationsachse ein räumlich gekrümmtes Lege
rohr rotiert, dessen Längsmittelachse beim Umlaufen einen
kegelartigen Rotationskörper bildet und dessen Umfangsgeschwin
digkeit an der Auslauföffnung der Einlaufgeschwindigkeit des
Gutes entspricht, wobei das Legerohr auch in Umfangsrichtung
der Mantelfläche des Rotationskörpers gekrümmt ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mantel
fläche des Rotationskörpers (1) nach einer an der Einlauföff
nung des Legerohres (10) mit ihrem Scheitelpunkt beginnenden
Zykloide (5) im wesentlichen konkav gekrümmt ist, deren Länge
sich aus einer halben Umdrehung des erzeugenden Rollkreises (3)
ergibt und daß die Krümmung des Legerohres (10) in Umfangsrich
tung der Mantelfläche durch eine gleichzeitig erfolgende genau
oder angenähert halbe Umdrehung des Rotationskörpers (1) um
seine Rotationsachse (2) gegeben ist.
2. Windungsleger nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mantelfläche des Rotationskörpers (1)
nach einer gewöhnlichen Zykloide (5) gekrümmt ist, deren Roll
kreisdurchmesser gleich der Hälfte des größten Rotationskörper
durchmessers bemessen ist.
3. Windungsleger nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mantelfläche des Rotationskörpers (1)
nach einer geschweiften Zykloide (5) gekrümmt ist.
4. Windungsleger nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rollkreis (3) auf einer
Parallelen (4) zur Rotationsachse (2) abrollt.
5. Windungsleger nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zykloide (5) durch eine unendlich
große Anzahl von Rollkreisen (3) gebildet ist, von denen die
den Ein- und Auslauföffnungen des Legerohres (10) zugeordneten
beiden Rollkreise (3) den kleinsten Durchmesser besitzen und
die Durchmesser der dazwischenliegenden Rollkreise (3) mit zu
nehmendem Abstand von den erstgenannten beiden Rollkreisen (3)
bis zum 2fachen, vorzugsweise 1,4- bis 1,5fachen, zunehmend
größer sind, wobei ihre Rollkreismittelpunkte (M) auf einer
Parallelen zur Rotationsachse (2) angeordnet sind.
6. Windungsleger nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Durchmesser der beiden den Ein- und
Auslauföffnungen zugeordneten Rollkreise (3) gleich der Hälfte
des größten Rotationskörperdurchmessers bemessen sind.
7. Windungsleger nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Durchmesser der beiden den Ein- und
Auslauföffnungen zugeordneten Rollkreise (3) größer als die
Hälfte des größten Rotationskörperdurchmessers bemessen sind.
8. Windungsleger nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, da
durch gekennzeichnet, daß bei Legerohren (10)
mit Innendurchmessern, die wesentlich größer als die Außendurch
messer des Gutes sind, die Abweichungen der Längsmittelachsen (9)
des Gutes von denen der Legerohre (10) bei der Formgebung der
Legerohre (3) durch Verlegen ihrer Längsmittelachsen (9) radial
zum Rotationskörper (1) berücksichtigt sind.
9. Windungsleger nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Legerohr (10) innen mit einem
Gleitmittel, insbesondere mit einem nebelartigen Wasser/Druckluftgemisch,
beaufschlagt ist.
10. Vorrichtung zum Herstellen des Windungslegers, insbesondere zum Herstellen
des Legerohres nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
gekennzeichnet durch einen Formkörper (7), der
dem Rotationskörper (1) des Legerohres (10) entspricht, wenn dieser
überall um den halben Legerohraußendurchmesser senkrecht zu seiner
Oberfläche nach innen verkleinert oder nach außen vergrößert ist und
welcher seitliche Anschläge (11) entsprechend der Krümmung des
Legerohres (10) in Umfangsrichtung der Mantelfläche des Rotationskörpers (1)
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die seitlichen Anschläge (11) aus einer Anzahl von
Anschlagstiften oder -leisten bestehen.
12. Vorrichtung zum Herstellen des Windungslegers, insbesondere zum
Herstellen des Legerohres, nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch einen Grundkörper (15),
in den eine der Legerohrform entsprechende Nut (14) eingearbeitet
ist, deren Boden- und Seitenflächen um den halben Legerohraußen
durchmesser gegenüber der Legerohrlängsmittelachse (9) versetzt
sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß über den Grundkörper (15) ein Außenkörper (16) mit einer der
Grundkörperaußenfläche entsprechenden Innenfläche gestülpt ist und dieser
mit einer das Legerohr (10) formenden Nut (14) im Grundkörper (15) einen
geschlossenen Kanal bildet.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19803002026 DE3002026A1 (de) | 1980-01-21 | 1980-01-21 | Windungsleger zum ablegen von duennem, langgestrecktem gut |
US06/209,278 US4353513A (en) | 1980-01-21 | 1980-11-21 | Winding apparatus |
Applications Claiming Priority (1)
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US (1) | US4353513A (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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Owner name: KOCKS TECHNIK GMBH & CO, 4010 HILDEN, DE |
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