DE3619648C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bindekamm-Schließvorrichtung
zum biegenden Schließen von in Längsansicht annähernd C-
profilförmigen, Lochungszinken aufweisenden Bindekämmen für
Kammbindungen von Blattlagen oder dgl., mit einem Biegewerkzeug,
das mit zwei einander gegenüberliegenden, gegeneinander
bewegbaren Biegestempeln versehen ist, von denen
einer als Arbeitsstempel eine Biegepreßfläche mit einer
eine Längsrichtung bestimmenden Lauffläche für den unter
der Biegekrümmung sich unter Erzeugung von drehenden Reaktionskräften
verschiebenden Eingriff des zugehörigen Profilschenkels
des Bindekammes und der andere als Gegenstempel
eine Biegepreßfläche für die während des Schließens im
wesentlichen feststehende Abstützung des anderen Profilschenkels
des Bindekammes aufweist.
Durch die DE-AS 12 33 825 ist eine Bindekamm-Schließvorrichtung
bekanntgeworden, bei welcher am Gegenstempel die
zugehörigen Profilschenkel des Bindekamms beim Zusammenpressen
ihre Lage im wesentlichen beibehalten sollen, ohne
daß erkennbar wäre, durch welche Mittel dies erreicht werden
könnte.
Beim Schließen von Bindekämmen, die meist aus Draht gebogen
sind, ist es sehr schwierig, eine genau vorbestimmte Profilform
des geschlossenen Bindekammes zu erzielen, weil
hierbei die relativen Gleitverhältnisse des Bindekammes
gegenüber den beiden Biegestempeln von wesentlicher Bedeutung
sind. Diese Gleitverhältnisse hängen nicht nur von der
Oberflächenbeschaffenheit der Preßflächen der Biegestempel,
sondern von zahlreichen anderen Faktoren, beispielsweise
auch der Materialbeschaffenheit der Oberfläche des Bindekammes
ab.
In der Regel wird eine kreisrunde Profilform des geschlossenen
Bindekammes angestrebt, wobei während des
Schließens nur die durch einen C-Profilschenkel gebildeten
Lochungszinken unter entsprechender Lageveränderung gegenüber
dem ihnen zugeordneten Arbeitsstempel in die Lochung
des zu bindenden Blocks einfahren, diesen durchfahren und
schließlich in Kammlücken des gegenüberliegenden C-Profilschenkels
eintauchen müssen.
Die hierbei zwischen dem Bindekamm und dem Arbeitsstempel
auftretenden Reaktionskräfte müssen zum größten Teil durch
den Eingriff zwischen dem anderen Biegestempel und dem zugehörigen
C-Profilschenkel aufgefangen werden, wobei diese
in Umfangsrichtung des Bindekammes als Drehkräfte wirkenden
Reaktionskräfte leicht zu einem rotierenden Verschieben des
den Lochungszinken gegenüberliegenden C-Profilschenkels
gegenüber dem zugehörigen Biegestempel führen kann. Diese
Verschiebung aber führt zu einer Quetschung dieses C-Profilschenkels
gegen Ende des schließenden Biegevorganges und
damit zu einer nicht kalkulierbaren Formuntreue des fertig
geschlossenen Bindekammes.
Um die hierbei eine wesentliche Rolle spielenden Reibungsverhältnisse
zwischen dem Bindekamm und den beiden Biegestempeln
möglichst günstig einstellen zu können, wurde bisher
meist versucht, die Lauffläche des Arbeitsstempels
durch Polieren möglichst gleitfähig auszugestalten und die
Biegefläche des gegenüberliegenden Biegestempels mit einem
möglichst hohen Reibwert zu versehen. Zum Beispiel zeigt die DE-PS
23 25 867 zwei Biegestempel, von denen einer mit einer gezahnten
Biegepreßfläche versehen ist, wobei außerdem durch
Platten gebildete Gegenanlageflächen den Enden der Profilschenkel
des Bindekammes gegenüberliegen, um ein Ausweichen
der Profilschenkel beim Schließen zu verhindern.
Gemäß der DE-PS 16 11 018 und der DE-PS 24 03 154 wurde
auch bereits versucht, eine Verbesserung dadurch zu erreichen,
daß die Biegestempel eine von der linearen Bewegung
abweichende Bogenbewegung ausführen, jedoch ergibt sich
dadurch eine äußerst komplizierte Mechanik der Vorrichtung,
die zudem schwerlich dafür geeignet ist, für Bindekämme
unterschiedlichen Profiles umgerüstet zu werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bindekamm-
Schließvorrichtung der beschriebenen Art zu schaffen, die
es ermöglicht, Bindekämme wiederholbar so zu schließen, daß
sie stets die gleiche, vorbestimmte Profilform, insbesondere
eine Kreisprofilform einnehmen und ihre Lageveränderung
gegenüber den Biegestempeln während des Biegevorganges genau
kalkulierbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Bindekamm-Schließvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß die Lauffläche des Arbeitsstempels durch Rollkörper
gebildet ist, die an zwei quer zur Längsrichtung der
Lauffläche benachbart zueinander liegenden Stellen nach Art
einer Prismenlagerung für den zugehörigen Profilschenkel
des Bindekammeas vorgesehen sind. Bisher wurde davon ausgegangen,
daß es zur Erreichung einer genauen Profilform des
geschlossenen Bindekammes es erforderlich ist, daß beide Biegepreßflächen
der Biegestempel im Querschnitt möglichst
genau an die Außenumfangsform der C-Profilschenkel des Bindekammes
angepaßt sein müssen und diese über einen möglichst
großen Bogenwinkel kontinuierlich abstützen sollen,
um eine Sicherung der Profilform dieser bereits vorgebogenen
C-Profilschenkel während des gesamten Biegevorganges zu
gewährleisten. Demgegenüber wird gemäß der Erfindung dadurch,
daß der die Lochzinken bildende C-Profilschenkel an
seinem Außenumfang durch den Arbeitsstempel im Querschnitt
nur im Bereich weniger Stellen, insbesondere allenfalls
linienförmig oder sogar nur punktförmig, abgestützt wird,
auf überraschend einfache Weise erreicht, daß sich einerseits
ein extrem leichtgängiger Lauf dieses C-Profilschenkels
gegenüber dem Arbeitsstempel ergibt und andererseits
dieser C-Profilschenkel während des Biegevorganges so abgestüzt
werden kann, daß zu einer Formuntreue des geschlossenen
Bindekammes führende Verformungen dieses C-Profilschenkels
während des Biegevorganges ausgeschlossen
sind. Durch den leichten Lauf gegenüber dem Arbeitsstempel
entstehen allenfalls so geringe Reaktionskräfte, daß ein
unkalkulierbares Verdrehen des anderen C-Profilschenkels
gegenüber dem zugehörigen Biegestempel völlig ausgeschlossen
werden kann.
Obwohl es denkbar ist, die Biegepreßfläche bzw. die Lauffläche
des Arbeitsstempels auch wenigstens teilweise durch
eine gegenüber dem Arbeitsstempel feststehende Fläche, also
durch eine Gleitfläche oder dgl. zu bilden und dadurch den
zugehörigen C-Profilschenkel am Außenumfang benachbart zu
einem Rollkörper zusätzlich an einer solchen Fläche abzustützen,
hat es sich gezeigt, daß die erfindungsgemäßen
Wirkungen noch wesentlich dadurch verbessert werden können,
daß die Lauffläche des Arbeitsstempels ausschließlich durch
Rollkörper gebildet ist, so daß keinerlei Gleitberührung
des Bindekammes mit dem Arbeitsstempel erfolgt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
besteht darin, daß der zugehörige C-Profilschenkel
am Arbeitsstempel im Querschnitt im Querschnitt an den beiden in
seiner Umfangsrichtung benachbart zueinander liegenden
Stellen beiderseits benachbart zum Krümmungsscheitel des
Außenumfanges dieses C-Profilschenkels abgestützt und dadurch
keinen Biegekräften ausgesetzt ist, die ihn in sich
während des Schließvorganges unkalkulierbar verformen bzw.
in seiner Querschnittsform verändern könnten.
Es ist ferner denkbar, jedem Lochungszinken bzw. sogar jedem
der beiden Schenkel jedes Lochungszinkens oder aber
Gruppen von jeweils mindestens drei solchen Schenkeln bzw.
zwei oder mehr Lochungszinken jeweils einen gesonderten
Rollkörper zuzuordnen, wobei insbesondere dann die Rollachsen
dieser Rollkörper von der zueinander parallelen
bzw. zur Längsachse des Bindekammes parallelen Lage zumindest
geringfügig abweichen könnten, um die Bewegungen der
C-Profilschenkel während des Schließvorganges zu beeinflussen.
Eine besonders einfache Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
bei hoher Funktionssicherheit ergibt sich jedoch,
wenn der Rollkörper in Form eines über die Länge der
Lauffläche des Arbeitsstempels und damit des zu schließenden
Bindekammes ununterbrochen durchgehenden einteiligen
Bauteiles vorgesehen ist, der zweckmäßig nach Art einer
ausschließlich an der Krümmungsaußenseite des zu biegenden
C-Profilschenkels anliegenden Biegewalze vorgesehen und um
eine zur Längsachse des Bindekammes genau parallele Achse
drehbar gelagert ist.
Zur möglichst sicheren Abstützung des die Lochungs
zinken bildenden C-Profilschenkels an wenigstens
zwei im Querschnitt beiderseits äußersten Stellen,
liegen diese beiden Stellen zweckmäßig symmetrisch
beiderseits der zur linearen Arbeitsbewegung der
Biegestempel parallelen Axialebene dieses C-Profil
schenkels bzw. des Bindekammes, wobei der den Ab
stand zwischen diesen beiden Stellen bestimmende,
auf die Krümmungsachse des zugehörigen C-Profil
schenkels bezogene Bogenwinkel ein spitzer Winkel
von vorteilhaft mindestens 30° und höchstens 90°,
insbesondere von etwa 40° ist. Im letzteren Fall
kann nämlich trotz verhältnismäßig großen Außen
durchmessers der beiden Rollkörper die Anordnung so
getroffen sein, daß der Arbeitsstempel im Quer
schnitt keine größere Breite als der gegenüberlie
gende Biegestempel einnimmt. Es ist aber auch denk
bar, zur Erhöhung des Abstands-Bogenwinkels zwischen
den Abstützstellen des zugehörigen C-Profilschenkels
am Arbeitsstempel, letzteren im Querschnitt breiter
als den gegenüberliegenden Biegestempel bzw. dessen
Biegepreßfläche auszubilden, wobei dann ggf. in
einer Auflage für den zu bindenden Block oder dgl.
eine entsprechende Aussparung für den Eingriff des
auf der zugehörigen Seite liegenden Rollkörpers am
Ende der Schließbewegung vorgesehen sein könnte,
damit die Schließbewegung trotz unmittelbar be
nachbart zur Lochung liegender Auflage durch diese
nicht behindert wird.
Durch mindestens einen Anschlag bzw. Mitnehmer für
dasjenige Profil-Schenkelende, das im Bereich des
dem Arbeitsstempel gegenüberliegenden Gegenstempels
liegt, ist es durch die erfindungsgemäße Ausbildung
sogar möglich, den Bindekamm, insbesondere unmittel
bar vor Beendigung des Schließvorganges in einer
Richtung um seine Längsachse gegenüber den Biege
stempeln zu verdrehen, die derjenigen Richtung ent
gegengesetzt ist, in welcher die Reaktionskräfte
durch den Eingriff in den Arbeitsstempel eigentlich
auf den zugehörigen Profilschenkel wirken. Der dem
Gegenstempel zugehörige Profilschenkel kann nämlich
gegen Ende des Schließvorganges in derjenigen Rich
tung gegenüber dem Gegenstempel geringfügig ver
dreht werden, in welcher der die Lochungszinken
bildende Profilschenkel während des Biegevorganges
gebogen wird, so daß trotz günstiger Ausgangs
stellung des außerhalb der Lochung verbleibenden
C-Profilschenkels während der ersten Phase des
Schließvorganges vermieden ist, daß dieser Profil
schenkel sich am Ende des Schließvorganges in die
zugehörige Seite des zu bindenden Blockes benachbart
zur Lochung eindrückt. Dieser Anschlag ist relativ
gegenüber dem Gegenstempel, insbesondere in Rich
tung der Arbeitsbewegung des Biegewerkzeuges, be
wegbar, was in einfacher Weise dadurch erreicht
werden kann, daß dieser Anschlag mit der Auflage
für den zu bindenden Block gleichlaufend bewegbar ange
ordnet ist.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiter
bildungen der Erfindung gehen auch aus der Beschrei
bung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen
Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren
in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungs
form der Erfindung und auf anderen Gebieten ver
wirklicht sein können. Ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und
wird im folgenden näher erläutert. In den Zeich
nungen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der er
findungsgemäßen Bindekamm-Schließvor
richtung in perspektivischer Darstel
lung und geöffneten Zustand,
Fig. 2 die Schließvorrichtung gemäß Fig. 1
in Längsansicht,
Fig. 3 die Schließvorrichtung gemäß Fig. 2,
jedoch in geschlossenem Zustand.
Die Bindekamm-Schließvorrichtung 1 gemäß den Fig. 1
bis 3 dient zum Schließen eines Bindekamm-Rohlings
bzw. eines aus Draht, insbesondere beschichtetem,
wie lackiertem Runddraht vorgefertigten Bindekammes 2,
der die aus den Fig. 1 und 2 ersichtliche Form bzw.
Querschnittsform hat. Diese Querschnittsform ent
spricht nahezu einer C-Profilform bzw. der Form, die
die Zahl "3" hat, wobei der Draht in Längsrichtung
des Bindekammes 2 vielfach aufeinanderfolgend Ab
schnitte dieser Form bildet, die jeweils in einer
zur Längsmittelachse 13 des Bindekammes 2 recht
winkligen Ebene liegen und abwechselnd am einen
Schenkelende sowie am anderen Schenkelende dieser
Form über etwa in Längsrichtung des Bindekammes 2
liegende Abschnitte miteinander verbunden sind.
Die der Profilform entsprechenden Abschnitte liegen
in Längsrichtung des Bindekammes 2 abwechselnd mit
kleineren, jedoch untereinander gleichen und mit
größeren, ebenfalls untereinander gleichen Abständen
benachbart zueinander. Durch die genannte Quer
schnittsform bildet der Bindekamm 2 zwei annähernd
halbkreisförmig gekrümmte, einander gegenüberlie
gende Profilschenkel 3, 4 gleichen Krümmungsradius,
der etwa gleich dem halben Durchmesser des gemäß
Fig. 3 fertig geschlossenen Bindekammes 2 ist, so
daß also diese Profilschenkel 3, 4 während des
Schließvorganges in sich nicht gebogen werden. Die
Profilschenkel 3, 4 sind durch Profilquerstege 5
miteinander verbunden, die unter Bildung eines
gegen die Längsmittelachse des Bindekammes 2 ge
richteten Vorsprunges in der Mitte zwischen den
Profilschenkeln 3, 4 jeweils mit einem Gelenkknick 6
versehen sind, in welchem der Bindekamm 2 während
des Schließens in der Hauptsache derart verformt
wird, bis dieser Gelenkknick 6 in eine kontinuier
liche Fortsetzung der Kreisform der beiden Profil
schenkel 3, 4 überführt worden ist. Jeweils zwei
näher benachbart zueinanderliegende, die Profilform
des Bindekammes 2 aufweisende Drahtabschnitte bil
den im Bereich des einen Profilschenkels 4 einen
Lochungszinken 7 und gehen am Ende dieses Profil
schenkels 4 über ein annähernd halbkreisförmig ge
krümmtes Schenkelende 8 einteilig ineinander über.
Der andere Profilschenkel 3 bildet mit jeweils
zwei weiter entfernt voneinanderliegenden, der
Profilform des Bindekammes 2 entsprechenden Ab
schnitten einen entsprechend breiteren Gegenzinken 9,
dessen beide, der Profilform des Bindekammes 2 ent
sprechende Abschnitte am Ende des zugehörigen Pro
filschenkels 3 über ein zur Längsmittelachse 13
etwa paralleles, einteilig in sie übergehendes
Schenkelende 10 miteinander verbunden sind. Zwischen
benachbarten Gegenzinken 9 sind dadurch Zinkenlük
ken 11 gebildet, deren Breite der Breite der fluch
tend ihnen gegenüberliegenden Lochungszinken 7 ent
spricht, zwischen welchen wiederum breitere Zinken
lücken 12 für den Eingriff der fluchtend zu ihnen
liegenden und etwa gleich breiten Gegenzinken 9 ge
bildet sind. In geschlossenem Zustand erstreckt
sich der Bindekamm 2 zwischen den Schenkelenden 8, 10
über einen Bogenwinkel von mehr als 360°, so daß
also die Lochungszinken 7 in die Zinkenlücken
eingreifen und die kammartig ineinandergreifenden
Lochungszinken 7 und Gegenzinken 8 in Längsansicht
deckungsgleich zueinander liegen. Die Krümmungs
achsen 14, 15 der beiden Profilschenkel 3, 4, die bei
offenem Bindekamm 2 beiderseits von dessen Längs
mittelachse 13 liegen, fallen also nach dem Schlie
ßen mit dieser Längsmittelachse 13 zusammen.
Zum Schließen weist die Schließvorrichtung 1 ein
Biegewerkzeug 16 mit zwei einander vertikal gegen
überliegenden Biegestempeln in Form eines unteren
Arbeitsstempels 17 und eines darüber gegenüberlie
genden Gegenstempels 18 auf, von denen der Gegen
stempel 18 lagestarr an einer Konsole 21 der Schließ
vorrichtung 1 angeordnet ist, während der Arbeits
stempel 17 in einem linearen, vertikalen Biegehub
durch einen geeigneten Antrieb hin- und hergehend
verfahrbar, das heißt, während des Schließvorganges
gegen den Gegenstempel 18 bewegbar ist. Der Arbeits
stempel 17 weist als Biegepreßfläche eine Lauf
fläche 19 für den zugehörigen Profilschenkel 4 des
Bindekammes 2 auf, während der Gegenstempel 18 als
Biegepreßfläche 20 eine genau an die Kontur des
Außenumfanges des zugehörigen Profilschenkels 3 an
gepaßte, konkav gekrümmte Gegenfläche aufweist,
welche sich, bezogen auf die Krümmungsachse 14 die
ses Profilschenkels 3 über einen Bogenwinkel von
beträchtlich mehr als 90°, insbesondere etwa 110°
und damit über einen Bogenwinkel erstreckt, der
wesentlich größer, beispielsweise annähernd drei
fach größer als der entsprechende Bogenwinkel der
Lauffläche 19 ist. Von der zur Hubrichtung des
Arbeitsstempels 17 parallelen, durch die Längsmit
telachse 13 des Bindekammes 2 bzw. durch die
Krümmungsachse der Biegepreßfläche 20 gehenden
Axialebene 22 erstreckt sich die Biegepreßfläche 20
dabei in Richtung zu ihrer dem Profilquersteg 5 zu
gehörigen Seite über einen größeren Bogenwinkel als
zur anderen Seite, wobei dieser größere Bogenwinkel
um etwa die Hälfte größer als der kleinere Bogen
winkel ist, der zweckmäßig etwa 45° beträgt.
Die Lauffläche 19 ist durch die durchgehend zylindri
schen Umfangsflächen zweier achsparalleler, zur Hub
richtung rechtwinkliger bzw. zur Längsmittelachse
des Bindekammes 2 paralleler, walzenförmiger Roll
körper 23, 24 gebildet, die infolge des Rundprofiles
des Bindekammes 2 an jedem Drahtabschnitt des Profil
schenkels 4 nur an zwei Stellen 25, 26 punktförmig an
liegen, wobei diese Stellen am Außenumfang des am
Innenumfang nicht unmittelbar abgestützten bzw. ge
führten Profilschenkels 4 liegen. Die beiden Stellen
25, 26 liegen symmetrisch beiderseits der Axialebene
22 und, bezogen auf die Krümmungsachse 15 des Profil
schenkels 4 in einem Bogenwinkel zueinander, der
wesentlich kleiner als 70° ist, vorzugsweise etwa
40° beträgt. Der Außendurchmesser der Umfangsflächen
der Rollkörper 23, 24 ist wesentlich kleiner als der
Außendurchmesser des Profilschenkels 4 bzw. des
fertig geschlossenen Bindekammes 2, nämlich vorzugs
weise nur etwa halb so groß. Die beiden Rollkörper
23, 24 können dadurch rechtwinklig zur Axialebene 22
mit geringem Spaltabstand unmittelbar benachbart
zueinander so angeordnet werden, daß ihre vonein
ander abgekehrten Außenseite nur etwa bis an die
zur Axialebene 22 parallelen Begrenzungsebenen des
Gegenstempels 18 reichen bzw. gegenüber der dem
Profilquersteg 5 zugehörigen Begrenzungsebene des
Gegenstempels 18 geringfügig zurückversetzt sind,
während der andere Rollkörper 24 gegenüber der
gegenüberliegenden, äußeren Begrenzungsebene des
Gegenstempels 18 bzw. der Biegepreßfläche 20 ge
ringfügig nach außen vorsteht, jedoch gegenüber der
zugehörigen Begrenzungsebene des Arbeitsstempels 17
mit Spaltabstand zurückversetzt ist.
Für die Außenseite des Profilquersteges 5 bzw. der
Gelenkknicke 6 des Bindekammes 2 weist die Schließ
vorrichtung 1 eine Druckabstützung 27 in Form einer
ebenen, zur Axialebene 22 parallelen Widerlager
fläche auf, die durch die den Gegenstempel 18 tra
gende und den Arbeitsstempel 17 führende Seite der
Konsole 21 gebildet sein kann und bei noch offenem
Bindekamm 2 gemäß Fig. 2 beiderseits des Gelenk
knickes 6 an den zugehörigen Krümmungsscheiteln der
Profilschenkel 3, 4 punktförmig anliegt, während sie
gegen Ende des Schließvorganges dann nur noch an
einer Stelle des Profilquersteges 5 punktförmig an
liegt, nämlich an derjenigen Stelle, die zuvor den
Gelenkknick 6 gebildet hat und während des Schließ
vorganges in eine entgegengesetzte, mit den Profil
schenkeln 3, 4 kontinuierlich fortlaufende Krümmung
verformt worden ist.
Für den mit dem Bindekamm 2 zu bindenden, aus Blatt
lagen 28 bestehenden und für die Bindung eine Rand-
Lochung 30 aufweisenden Block 29 weist die Schließ
vorrichtung 1 eine zur Axialebene 22 rechtwinklige
Auflage 31 auf, die in Hubrichtung des Biegewerk
zeuges bzw. des Arbeitsstempels 17 verfahrbar ge
lagert ist. Diese Auflage 31 liegt in ihrer Aus
gangsstellung und bei Ausgangsstellung des Arbeits
stempels 17 in einem Abstand zu der zur Axialebene
22 rechtwinkligen Axialebene des Bindekammes 2, der
nur geringfügig kleiner als der entsprechende Ab
stand des Schenkelendes 8 des Bindekammes 2 von die
ser Axialebene ist. Am Anfang der Hubbewegung des
Arbeitsstempels 17 wird die Auflage 31 im wesent
lichen gleichlaufend in Hubrichtung mitgenommen, bis
sie die in Fig. 3 dargestellte Endlage durch Anfahren
gegen einen Anschlag erreicht hat, in welcher ihr Ab
stand von der zu ihr parallelen Axialebene der Krüm
mungsachse 14 des Profilschenkels 3 etwa der Hälfte
der Dicke des Blockes 29 entspricht. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, daß bei Erreichen dieser
Endlage der Auflage 31 die Oberseite des Blockes 29
annähernd die Unterseite des Gegenstempels 18 bzw.
die zugehörige äußere Begrenzung der Biegepreßfläche
20 erreicht hat. Der Arbeitsstempel 17 wird dann
noch ein Stück weiter in seiner Hubrichtung bewegt,
bis der Bindekamm 2 vollständig bzw. kreisförmig
geschlossen ist. Während des Hubes des Arbeits
stempels 17 tauchen die Lochungszinken 7 von unten
unter einer abwälzenden Bewegung auf den Rollkörpern
23, 24, also in einer ihrer Kreisbogenform entsprech
enden Kreisbewegung in die Lochung 30 ein, während
die Profilschenkel 3 in ihrer Lage gegenüber dem
Gegenstempel 18 feststehen bleiben.
Wie die Fig. 2 und 3 ferner zeigen, bildet die Auf
lage 31 mit einer über ihr bzw. ihr gegenüberliegen
den Klemmbacke 32 eine Spann- bzw. Festhalteeinrich
tung für den Block 29, wobei die Klemmbacke 32 eine
der Auflage 31 gegenüberliegende und zu dieser
parallele Klemmfläche 33 aufweist, die in eine zu
den Biegestempeln spitzwinklig derart ansteigende
Freifläche 34 übergeht, daß diese Freifläche 34
unter einem spitzen, sich zu den Biegestempeln öffnen
den Winkel von wenigen Graden zur zugehörigen Seite
des Blockes 29 liegt. Diese Freifläche 34 bildet die
eine Flankenfläche eines an der Klemmbacke 32 vorge
sehenen, stegförmig sich in Längsrichtung der Schließ
vorrichtung, also parallel zur Längsmittelachse 13
erstreckenden Anschlages 35, dessen Anschlagfläche
dem Gegenstempel 18 zugekehrt ist und zur Axial
ebene 22 unter einem sich zur Biegepreßfläche 20
öffnenden Winkel von weniger als 90° und insbesondere
mehr als 45° liegt. Die Anschlagfläche bildet die
von der Freifläche 34 abgekehrte Flankenfläche des
Anschlages 35, dessen Längskante im Querschnitt ab
gerundet ist. Die Anschlagfläche geht an ihrer von
der Längskante des Anschlages 35 abgekehrten Längs
seite in die Bodenfläche einer Eingriffsfläche 36
für das Schenkelende 10 des Bindekammes 2 über, die
durch eine im Querschnitt im wesentlichen konkav ge
krümmte Vertiefung an der zugehörigen, dem Gegen
stempel 18 zugekehrten Seite der Klemmbacke 32 ge
bildet ist. Die Eingriffsfläche 36 bildet eine Leit
fläche für das Schenkelende 10, an welcher das
Schenkelende 10 ggf. bis zum Erreichen des Anschla
ges 35 geführt werden kann.
Die Biegepreßfläche 20 des Gegenstempels 18 ist an
ihrer dem Anschlag 35 bzw. der Eingriffsfläche 36
und damit der Klemmbacke 32 zugekehrten Seite von
einer im Querschnitt über die übrige zugehörige Sei
te des Gegenstempels 18 vorstehenden Nase 37 be
grenzt, deren von der Biegepreßfläche 20 abgekehrte,
der Klemmbacke 32 gegenüberliegende Flankenfläche
schräg nach hinten geneigt ist. Die Längskante der
Nase 37 liegt nahezu in derselben, zur Axialebene
22 parallelen Ebene wie die Längskante des Anschla
ges 35 bzw. von dieser nur um das notwendige Be
wegungsspiel entfernt. Die Klemmbacke 32 bzw. der
Anschlag 35 bewegen sich beim Hub der Auflage 31
mit dieser gleichlaufend aus der Ausgangsstellung
bis in eine Stellung gemäß Fig. 3 mit, in welcher
der Anschlag 35 gerade an der Nase 37 vorbei gelau
fen ist. Während der Bewegung des Anschlages 35
gegenüber der Nase 37 bzw. dem Gegenstempel 18
schlägt der Anschlag 35 gegen das in Ausgangslage
geringfügig über die Nase 37 vorstehende Schenkel
ende 10 an und nimmt dieses unter Verdrehung des
Profilschenkels 3 bzw. des gesamten, bereits im
wesentlichen kreisförmigen Biegekammes 2 gegenüber
der Biegepreßfläche 20 mit, bis das Schenkelende 10
etwa in den Bereich des Endes der Nase 37 in die
Biegepreßfläche 20 verschoben ist. In der Aus
gangslage liegt das Schenkelende 10 in der Ein
griffsfläche 36. Die Hubbewegung der Auflage 31
bzw. der mit dieser verfahrbaren Klemmbacke 32 und
des Anschlages 35 ist mit verstellbaren Anschlägen,
wie Anschlagschrauben stufenlos einstellbar.
Nachdem der Bindekamm 2 gemäß Fig. 3 vollständig ge
schlossen ist, führt der Arbeitsstempel 17 mit der
Auflage 31 einen Rückhub durch, wonach der fertig
gebundene Block 29 aus der Presse heraustranspor
tiert werden kann.
Wie Fig. 2 ferner zeigt, können die Rollkörper 23,
24 zur Abstützung gegen den Preßdruck zwischen
ihren Enden an mindestens einem Längsabschnitt
durch wenigstens ein Abstützglied 38 abgestützt
sein, an dem die Rollkörper 23, 24 auf ihrer von
der Lauffläche 19 abgekehrten Seite anliegen. Für
jeden Rollkörper 23, 24 kann ein gesondertes Ab
stützglied vorgesehen sein oder beide Rollkörper
23, 24 können an einem gemeinsamen Abstützglied 38
abgestützt sein. Zweckmäßig ist das Abstützglied
38 durch eine Stützrolle gebildet, die um eine
zu den Rollkörpern 23, 24 parallele Achse drehbar
ist. Mit ihren Enden sind die Rollkörper 23, 24
in Seitenwangen 39 des Arbeitsstempels 17 gelagert.
Zur besonders gleichmäßigen Abstützung der Roll
körper 23, 24 können drei Stützrollen vorgesehen
sein, z.B. zusätzlich die in Fig. 1 strichpunk
tiert dargestellten seitlichen Stützrollen 38 a, die
in entsprechenden Ausnehmungen der Teile 21, 31
laufen.
Claims (12)
1. Bindekamm-Schließvorrichtung (1) zum biegenden Schließen
von in Längsansicht annähernd C-profilförmigen,
Lochungszinken (7) aufweisenden Bindekämmen (2) für
Kammbindungen von Blattlagen (28) oder dgl., mit einem
Biegewerkzeug (16), das mit zwei einander gegenüberliegenden,
gegeneinander bewegbaren Biegestempeln versehen
ist, von denen einer als Arbeitsstempel (17) eine Biegepreßfläche
mit einer eine Längsrichtung bestimmenden
Lauffläche (19) für den unter der Biegekrümmung sich
unter Erzeugung von drehenden Reaktionskräften verschiebenden
Eingriff des zugehörigen Profilschenkels
(4) des Bindekammes (2) und der andere als Gegenstempel
(18) eine Biegepreßfläche (20) für die während des
Schließens im wesentlichen feststehende Abstützung des
anderen Profilschenkels (3) des Bindekammes (2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche (19)
des Arbeitsstempels (17) durch Rollkörper (23, 24) gebildet
ist, die an zwei quer zur Längsrichtung der
Lauffläche (19) benachbart zueinander liegenden Stellen
nach Art einer Prismenlagerung für den zugehörigen Profilschenkel
(14) des Bindekammes (2) vorgesehen sind.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lauffläche (19) des Arbeitsstempels
(17) ausschließlich durch Rollkörper (23, 24) gebildet,
insbesondere vollständig gleitberührungsfrei ausgebildet
ist.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Rollkörper (23, 24) mit ihren Außenumfangsflächen
unmittelbar benachbart zueinander liegen
und vorzugsweise gleich ausgebildet sind.
4. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Rollkörper (23, 24) eine im Querschnitt kreisrunde
Lauffläche, insbesondere eine über seine Länge durchgehende
zylindrische Lauffläche aufweist.
5. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Rollkörper (23, 24) über die Länge der Lauffläche (19)
des Arbeitsstempels (17) ununterbrochen durchgeht und
vorzugsweise zwischen seinen Enden mindestens an einer
Stelle gegen den Biegedruck abgestützt ist.
6. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Rollkörper (23, 24) um eine zur Längsrichtung der Lauffläche
(19) im wesentlichen parallele Achse, insbesondere
zwischen Seitenwangen (39) des Arbeitsstempels
(17) drehbar gelagert ist.
7. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rollkörper
(23, 24) einen gegenüber dem Durchmesser der zugehörigen
Schenkelkrümmung des Bindekammes (2) wesentlich
kleineren Durchmesser, insbesondere einen höchstens
halb so großen Durchmesser, aufweist.
8. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Rollkörpern
(23, 24) bestehende Rollkörper-Anordnung annähernd
über die gesamte Breite des Arbeitsstempels (17)
reicht, wobei vorzugsweise die voneinander abgekehrten
Seiten beider Rollkörper (23, 24) von den zugehörigen
Außenseiten des Arbeitsstempels (7) einen etwa gleich
großen Spaltabstand wie die Rollkörper (23, 24) voneinander
haben.
9. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsstempel
(17) unter dem gegenüberliegenden Gegenstempel (18)
liegt und vorzugsweise auf einem Teil seines Arbeitsweges
mit einer Auflage (31) für die zu bindenden blockartigen
Blattlagen (28) gleichlaufend bewegbar gelagert
ist.
10. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der der offenen
Profilseite des Bindekammes (2) zugehörigen Seite benachbart
zum Gegenstempel (18) ein Anschlag (35) für
das zugehörige Profil-Schenkelende (10) vorgesehen ist,
der vorzugsweise durch einen eine im Querschnitt konkav
gekrümmte Eingriffsfläche (36) an der dem Arbeitsstempel
(17) zugehörigen Seite begrenzenden stegförmigen
Vorsprung gebildet ist.
11. Schließvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (35) mit dem Arbeitsstempel
(17) wenigstens auf einem Teil von dessen Arbeitsweg
gleichlaufend bewegbar angeordnet und vorzugsweise
durch eine der Auflage (31) gegenüberliegende Klemmbacke
(32) für die Blattlagen (28) gebildet ist.
12. Schließvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Anschlag (35) eine vorspringende,
an einer Flankenseite von der zugehörigen Biegepreßfläche
(20) begrenzte Nase (37) des Gegenstempels
(18) gegenüberliegt, an der der Anschlag (35) vorzugsweise
nahezu abstandsfrei vorbeibewegbar angeordnet
ist.
Priority Applications (4)
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