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Titel: Dämmstoffplatten für einen Dachstuhl
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Beschreibung Die Erfindung betrifft Dämmstoffplatten für die Oberseite
eines Dachstuhles, die jeweils einstückig sind und in ihrer Längserstreckung quer
zur Längserstreckung von Dachsparren verlaufen, wobei vorzugsweise zwei benachbarte
Platten mittels an den beiden seitlichen Kanten vorgesehener Nut- und Federeinrichtung
ineinandergreifen. Das Material der Dämmstoffplatten ist vorzugsweise ein Kunststoff-Schaumstoff,
z.B. ein poröser Kunststoff aus Polystyrol-Hartschaum.
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Bekannte (DE-OS 27 51 112) Dämmstoffplatten dieser Art werden dazu
verwendet, einen Dachstuhl zu verkleiden, um die temperaturmäßige Dämmung und die
Schalldämmung des Daches zu verbessern. Die Dämmstoffplatten werden hierzu von oben
auf die Dachsparren aufgelegt. Anschließend werden die Dämmstoffplatten angenagelt,
indem Nägel durch die Platten in die Dachsparren getrieben werden. Um die Dichtigkeit
der durch dic Platten gebildeten Verkleidung zu erhöhen, und den Zusammenhalt der
Platten zu verbessern, ist es möglich, jede Platte an einer Seite mit einer Feder
und an der gegenüberliegenden Seite mit einer Nut zu versehen. Die bekannten Platten
sind an der
Oberseite völlig flach bzw. eben und es müssen auf die
Platten noch längsverlaufende Dachlatten aufgenagelt werden, um Ziegei auflegen
zu können. Um den Dachlatten den erforderlichen Halt zu geben, muß die Nagelung
durch die Platten hindurch in die Dachsparren erfolgen.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es nun, Dämmstoffplatten der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei denen nach Verlegung auf dem Dachstuhl ein nachträgliches
Aufnageln von Dachlatten entbehrlich ist. Die erfindungsgemäßen Platten sind, diese
Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Platten an der Oberseite mit
Abstand von der oberen Kante und mit Abstand von der unteren Kante einen in Richtung
der Längserstreckung verlaufenden nach oben vorragenden Sims aufweist.
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Die erfindungsgemäßen Dämmstoffplatten werden auf die Dachsparren
aufgelegt und z.B. an diese angenagelt; sodann lassen sich die Ziegel sofort auflegen,
wobei die Haltenasen der Ziegel ihren Halt an dem Sims finden, der mit der Platte
einstückig ist. Aufgrund des vorspringenden Simses ist die direkte Berührung der
Ziegel mit den Platten flächenmäßig äußerst beschränkt.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn jeweils die obere
Kante und die untere Kante stumpf ausgebildet sind und die untere Kante relativ
zu einer Plattenmittelebene um die Plattendicke an der oberen Kante höher angeordnet
ist. Bei dieser
Ausbildung werden die Platten so verlegt, daß jeweils
die auf dem Dachstuhl höher angeordnete Platte die benachbarte tiefer angeordnete
Platte überlappt. Hierdurch wird ohne Nut- und Federeinrichtung die Dichtigkeit
des Plattenverbandes auf dem Dachstuhl auch bezüglich des Wassers gewährleistet,
das dachabwärts läuft.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn der Sims zur
oberen Kante hin stärker vorspringt als zur unteren Kante der Platte hin. Hierdurch
wird die zur überlappenden Anordnung geeignete Ausbildung der Platte gefördert und
ist berücksichtigt, daß zum Aufhängen der Ziegel ansich nur zur oberen Kante hin
ein Vorsprung erforderlich ist.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn an der
Unterseite der Platte eine in Längserstreckung der Platte verlaufende Ausnehmung
vorgesehen ist. Diese Ausnehmung dient der Aufnahme einer Dachlatte, die unmittelbar
auf die Dachsparren genagelt ist, d.h. die Ausnehmung ist der Dachlatte im Querschnitt
angepaßt. Hierdurch ist der Halt der Platten auf dem Dachstuhl auch bei Belastung
durch die Ziegel verbessert.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es dabei, wenn di Ausnehmung
der Breite nach an der der oberen Plattenkante zugeordneten Seite des Simses oder
davor endet. Hierbei ist die Ausnehmung unter Berücksichtigung der Dickenverhältnisse
der Platte und der bei Überlappung benachbarter Platten erforderlichen
Gestaltungsmaßnahmen
günstig angeordnet.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn zwischen
Sims und oberer Kante an der Oberseite eine Profilierung vorgesehen ist und zwischen
Sims und unterer Kante an der Unterseite eine in die erstgenannte Profilierung einpassende
Profilierung vorgesehen ist. Hierdurch wird die Innigkeit des Verbundes der einander
überlappenden Platten gefördert.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es noch, wenn von dem der
oberen Kante zugewendeten Oberseitenbereich aus durch den Sims mindestens ein Kanal
zu dem der unteren Kante zugewendeten Oberseitenbereich führt. Hierdurch wird Wasser,
z.B.
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Schwitzwasser, das sich an der Oberseite der Platten sammelt, durch
die Simse nicht am Abfließen gehindert.
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In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt
und zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Dachstuhles mit-Dämmstoffplatten,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil des Dachstuhles gemäß Fig. 1 mit Dämmstoffplatten,
Fig. 5 eine pers-pektivische Ansicht einer Dämmstoffplatte für den Dachstuhl gemäß
Fig. 1, Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Dämmstoffplatte für den
Dachstuhl gemäß Fig. 1,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer weiteren
Ausführungsform einer Dämmstoffplatte für den Dachstuhl gemäß Fig. 1, Fig. 6 eine
Seitenansicht noch einer Ausführungsform einer Dämmstoffplatte für den Dachstuhl
gemäß Fig. 1 und Fig. 7 eine Seitenansicht einer zusätzlichen Ausführungsform einer
Dämmstoffplatte für den Dachstuhl gemäß Fig. 1.
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Gemäß Fig. 1 besitzt ein Dachstuhl jeweils schräg nach oben ansteigende
Dachsparren 1, auf die quer dazu verlaufende Dachlatten 2 genagelt sind; letztere
müssen jedoch nicht vorhanden sein. Auf die Dachsparren 1 und die gegebenenfalls
vorhandenen Dachlatten 2 sind Dämmstoffplatten 3 aufgelegt. Es handelt sich hier
um Isolierelemente, die z.B. bei Neubauten Anwendung finden. Die Isolierelemente
3 sind so ausgebildet, daß man auf diesen keine Dachlatten mehr benötigt. Auf den
Dämmstoffplatten 3 werden gemäß Fig. 1 Ziegel 4 verlegt.
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Die Anbringung der Dämmstoffplatten 3 an den Dachsparren 2 kann auf
verschiedene Weise erfolgen. Es besteht die Möglichkeit, die Platten mit, einen
großen Kopf aufweisenden Nägeln direkt anzunageln. Auch ist es denkbar, ein Doppelwinkeleisen
(Z-Form) mit einem freien Arm am Dachsparren anzunageln und mit dem anderen freien
Arm an der oberen Kante und/oder wahlweise an der unteren Kante in die Platte eingreifen
zu lassen.
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Es ist auch möglich, an der oberen Kante einen Steg, dessen Dicke
gegenüber der der unteren Kante gering ist, vorstehen zu lassen. Dieser Steg, der
auch ein nasenartiger Vorsprung bzw.
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eine Verlängerung sein kann, wird von einer Holzleiste übergriffen,
die
am Dachsparren angenagelt wird. Es wird also auf der "verdeckten" Seite, d.h. an
der oberen Kante eine Verlängerung vorgesehen, auf welche man Holzleisten bzw. Dachlatten
aufsetzen kann. Selbstverständlich muß dann die zur unteren Kante hin an der Unterseite
vorgesehene Aussparung entsprechend groß sein, um die Verlängerung bzw. die aufgesetzte
Holzleiste zu überdecken.
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Die Dämmstoffplatten lassen sich aus verschiedenen Materialien fertigen;
die Länge und Höhe lassen sich dem jeweiligen Bedarf anpassen. Die Platten werden
vorzugsweise so lang gefertigt, daß sie mindestens zwei Sparren abdecken, wobei
durch versetzte Anordnung der Platten eine Verankerung im Ganzen gewährleistet wird.
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Die Platten 3 besitzen jeweils einen Sims 5, der (gemäß Fig.2) sowohl
von der oberen Kante 6 als auch von der unteren Kante 7 Abstand besitzt und parallel
zu diesen Kanten verläuft. Der Sims 5 befindet sich etwa in der Mitte zwischen den
beiden Kanten 6, 7. Die seitliche Verbindung der Platten 3 erfolgt mit einer beliebigen
Nut- und Federeinrichtung 8, die z.B. gemäß Fig. 3 eine normale Nut- und Federausbildung
aufweist oder gemäß Fig. 4 als Hakenfalzverbindung ausgebildet ist.
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Gemäß Fig. 3 und 4 besitzt jede Platte 3 zur unteren Kante 7 hin an
der Unterseite eine Profilierung 9 und zur oberen Kante 6 hin an der Oberseite eine
angepaßte Profilierung 10. Die
Profilierung ist jeweils von im
Querschnitt trapezförmigen Einkerbungen und Rippen gebildet, die gemäß Fig. 3 Längsrichtung
und gemäß Fig. 4 in Richtung der Höhe der Platte verlaufen.
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Bei Längsprofilierung wird das Überlappungsmaß zweier benachbarter
Platten stufenförmig verstellt. Bei Profilierung in Richtung Plattenhöhe ist eine
stufenlose Uberlappung möglich.
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Die obere Kante 6 und die untere Kante 7 sind gemäß Zeichnung jeweils
stumpf ausgebildet, wobei gemäß Fig. 1 und 2 der untere Randstreifen der einen Platte
jeweils den oberen Randstreifen der am Dachstuhl nach unten hin anschließenden Platte
überlappt. Der Sims 5 springt zur oberen Kante 6 hin um ein Maß vor bz-w. hoch,
das bei weitem größer ist als die Platte zur vorderen Kante 7 hin und an der vorderen
Kante dick ist.
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An der Unterseite der Platte ist eine Ausnehmung 11 vorgesehen, die
gemäß Fig. 3 unter der "unteren" Seite des Simses 5 beginnt und sich bis zur unteren
Kante 7 erstreckt. Die Ausnehmung 11 erstreckt sich auch über die gesamte Länge
der Platte. Gemäß Fig 3 bildet die Ausnehmung nur eine Stufe, die etwa so hoch ist,
wie die Platte an der oberen Kante 6 dick ist. Gemäß Fig.
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4 bis 7 beginnt die Ausnehmung 11 bereits unterhalb der oberen Seite
des Simses 5 und bildet eine erste, sich bis unterhalb der "unteren" Seite des Simses
erstreckende erste Stufe. In diesem ersten Ausnehmungsbereich unter dem Sims kann
eine Dachlatte eingreifen, die am Dachstuhl befestigt ist.
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Die Aussparungen bzw. Ausnehmungen 11 an der Unterseite der Platten
in deren Mitte haben den Vorteil, daß bei einer Umdeckung eines Dachstuhles vorhandene
Dachlatten nicht entfernt werden müssen. Gemäß Fig. 6 lassen sich die Platten 3
mit Holzeinlagen 12 herstellen, die eine zusätzliche Versteifung gewähren. Die Vierkantholz-Einlagen
vergrößern bei Anbringung von Dachziegeln die Haltbarkeit und lassen es zu, Schieferschindeln
oder Eternitplatten anzunageln oder anzuschrauben.
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Wichtig für die Dämmstoffplatte sind die Eigenschaften und Merkmale,
die das Auflegen aller handelsüblicher Dachziegelarten ermöglichen und verschiedene
Ausführungen der Dämmstoffplatte in der Praxis überflüssig machen. Hierzu dienen
auch die Profilierungen 9, 10, die auch zusammenpassend verschieden angefertigt
werden können. Die Profilierung gemäß Fig. 4 ermöglicht ein stufenloses Verstellen
und die Profilierung gemäß Fig. 3 ermöglicht eine Stufeneinrastung. In jedem Fall
wird durch die Profilierung eine verbesserte Haltbarkeit der Dämmstoffplatten in
sich und des Plattenverbundes erreicht.
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Um die Platte in einer bestimmten Ausführung bei einer Vielzahl verschiedener
Anwendungsfälle einsetzen zu können, ist gemäß Fig. 7 der Sims 5 in doppelter oder
auch in dreifacher Ausführung vorgesehen. Zwei oder mehr Simse werden insbesondere
in Verbindung mit der Profilierung 9, 10 vorgesehen.
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Fig. 7 zeigt auch einen Steg oder einen nasenartigen Vorsprung 13,
der mittels eines Nagels mit großem Kopf, gegebenenfalls
verstärkt
durch eine Dachlatte am Dachsparren angenagelt werden kann.