DE3000502C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung bestimmter
kationischer Polymerisate bei der Herstellung geleimten Papiers
und geleimter Pappen, insbesondere auf die Herstellung geleimten
Papiers und geleimter Pappe, wobei der verwendete Leimstoff
ein hydrophober, gegenüber Cellulose reaktiver Leimstoff, wie
ein Ketendimer, ist, und in Kombination damit als Leimungsbeschleuniger
bestimmte kationische Polymerisate verwendet werden,
um erheblich höhere Leimung außerhalb der Maschine zu erreichen
als bei alleiniger Verwendung des gegenüber Cellulose reaktiven
Leimstoffs.
Die US-PS 38 40 486 offenbart wasserlösliche, wärmehärtbare
Harzmittel, die aus der Reaktion von Dicyandiamid, einem
Ammoniumsalz, Formaldehyd und einem Säuresalz eines wasserlöslichen
Aminopolyamids, wie dem wasserlöslichen Aminopolyamid
der Umsetzung von Adipinsäure und Diäthylentriamin, stammen.
Die Harzmittel der US-PS 38 40 486 beschleunigen den dem
Papier durch gegenüber Cellulose reaktive Leimstoffe, wie
Ketendimere, Säureanhydride und organische Isocyanate, verliehenen
Leimvorgang. Durch Verwendung der harzhartigen Mittel
der US-PS 38 40 486 in Kombination mit den obigen Leimstoffen
für Papier ergibt sich eine höhere Leimung außerhalb
der Maschine als bei Verwendung äquivalenter Mengen des Leimstoffs
alleine.
Die GB-PS 13 73 788 offenbart die Verwendung von Dicyandiamid/Formaldehyd-Kondensaten
als Leimungsbeschleuniger für Ketendimer-Leimstoffe.
Die US-PS 34 09 500 offenbart ein Verfahren zur Herstellung geleimten
Papiers, bei dem eine wäßrige anionische Dispersion
hydrophober, organischer, gegenüber Cellulose reaktiver Papierleim-Carbonsäureanhydrid-Teilchen
einer wäßrigen Suspension
von Cellulosefasern für die Papierherstellung sowie ein wasserlösliches,
auf Cellulose aufziehendes kationisches Polyamin
mit einem Molekulargewicht über 1000 in einer Menge, die wenigstens
zur Abscheidung der Anhydridteilchen auf den Fasern und
zur Beschleunigung der Geschwindigkeit, mit der das Anhydrid
seine Leimungseigenschaften auf Cellulosefasern bei 88 bis 121°C
entwickelt, ausreicht, separat zugesetzt werden,
die Suspension zu einer naß aufgelegten Bahn ausgeformt
und diese Bahn bei einer Temperatur zwischen 88 und 121°C
getrocknet wird.
In der US-PS 34 09 500, Spalte 3, Zeilen 61 bis 70, wird festgestellt,
daß zu den wirksamsten kationischen Polymerisaten
die Adipinsäure/Polyalkylenpolyamid/Epichlorhydrin-Polymerisate
gehören, hergestellt durch Kondensieren von Adipinsäure
mit einem Polyalkylenpolyamin zu einem Polyamidpolyamin und
Umsetzen dieses Polymerisats mit Epichlorhydrin. Verfahren zur
Herstellung der Mittel dieses Typs sind in den US-PS
29 26 116, 29 26 154 und 33 29 657 offenbart.
Die kationischen Polymerisate der US-PS 29 26 116 und
29 26 154 sind in der US-PS 34 83 077 als brauchbare Retentionshilfsmittel
für Ketendimer-Leimstoffe offenbart, durch
die das Leimen verglichen mit kationischem Stärke-Retentionshilfsmittel
verbessert wird.
Die US-PS 35 75 796 offenbart ein Verfahren zum Leimen von
Papier- und Pappeerzeugnissen, bei dem in dem wäßrigen Pulpebrei
eine wäßrige Emulsion einer N-substituierten Azirindin-Verbindung
innig verteilt oder auf eine vorbereitete Papierbahn
aufgebracht wird, die mit Hilfe der Reaktion zwischen einer
Carbonyl-substituierten α,β-äthylenisch ungesättigten Verbindung,
wie Distearylmaleat, und einem Alkylenimin, wie Äthylenimin,
hergestellt wird. Der Leimstoff kann mit einem kationischen
Emulgator, wie kationischer Stärke, zwecks besserer Retention
an den Fasern gleichförmig dispergiert werden, Spalte 4, Zeilen
1 bis 44 der US-PS 35 75 796 offenbart weitere kationische
Mittel zur Verwendung als Retentionshilfsmittel der erfindungsgemäßen
Leimstoffe, unter denen kationische, wärmehärtende
Harze sind, wie die Reaktionsprodukte von zweibasigen Säuren,
Polyalkylenpolyaminen und Epihalogenhydrinen. Ebenfalls in Spalte
4, Zeilen 45 bis 62 ist angegeben, daß die kationischen
Mittel auch als Emulgatoren für den Leimstoff brauchbar sind.
Die US-PS 36 66 512 offenbart Mittel mit hydrophoben, gegenüber
Cellulose reaktiven Carbonsäureanhydriden für die Papierleimung
und einen Katalysator, der die Geschwindigkeit, mit
der das Anhydrid seine Leimungseigenschaften entwickelt, wenn
es aus wäßrigem Medium auf Cellulose abgeschieden und erwärmt
wird, erhöht. Der Katalysator oder Beschleuniger für den Anhydridleim
ist ein wasserlösliches kationisches Salz eines
auf Cellulose aufziehenden wasserlöslichen Polyamins. Geeignete
kationische Mittel sind in der Tabelle in Spalte 7 der Patentschrift
aufgeführt. Unter den kationischen Mitteln findet
sich ein Aminopolyamid/Epichlorhydrin-Harz, dessen Aminopolyamid
aus Diäthylentriamin und Adipinsäure stammt.
Die CA-PS 8 73 777 offenbart ein Verfahren zum Verbessern der
Naßfestigkeit, Trockenfestigkeit und Durchdringungsfestigkeit
ungeleimten Papiers gegenüber Flüssigkeiten, wozu das
Papier mit einem Aminoxid getränkt wird, das die Papierfasern
zu quellen vermag, und mit einem Ketendimer-Papierleimstoff,
worauf das Papier zum Quellen der Papierfasern erwärmt
und das Aminoxid aus dem Papier entfernt wird.
Die US-PS 30 46 186 bezieht sich auf die Herstellung von ungeleimtem
Papier nach dem Holländerzusatzverfahren, wobei eine
wäßrige kationische Dispersion eines hydrophoben Ketendimeren
zu einer wäßrigen Suspension von Cellulosefasern gegeben wird.
Das geleimte Papier wird durch Herstellen einer wäßrigen
Suspension von Cellulosefasern für die Papierherstellung und
Zusetzen einer Emulsion eines hydrophoben Ketendimeren in
einem wäßrigen Medium mit einem kationischen Dispersionsmittel,
das ein monomeres oder hochmolekulares hydrophiles
oder wasserlösliches basisches, stickstoffhaltiges grenzflächenaktives
Mittel sein kann, hergestellt. Die Dispersionsmittel
sind in den Spalten 3 und 4 der US-PS 30 46 186 aufgeführt.
Die US-PS 30 06 806 offenbart die gemeinsame Verwendung eines
organischen kationischen Polymerisats mit einem Ketendimeren
bei der Papierleimung. Offenbarte kationische Polymerisate
sind Melamin/Formaldehyd-Harze (wie in der US-PS 23 45 543
und 25 59 220 beschrieben), Harnstoff/Formaldehyd-Harze (wie
in der US-PS 26 57 132 beschrieben), kationische Maisstärke,
Guanidin/Formaldehyd-Harze (US-PS 27 45 744), Alkylenpolyamin/Halogenhydrin-Harze
(wie in der US-PS 26 01 597 beschrieben)
und kationische Harnstoff/Formaldehyd-Harze (wie in den GB-PS
6 75 477 und 6 77 184 beschrieben).
Die US-PS 30 84 092 bezieht sich auf durch gemeinsame Verwendung
eines Aminoharzes und eines hydrophoben organischen Isocyanats
hergestelltes Papier. In der US-PS 30 84 092 offenbarte
Aminoharze sind polyfunktionelle Halogenhydrinharze der US-PS
25 95 935, die Dicyandiamid/Formaldehyd/Amin-Polymerisate
der US-PS 25 96 014, die Harnstoff-monosubstituierten Harnstoffharze
der US-PS 26 98 787, die linearen Polyamin/Polyamid-Polymerisate
der US-PS 27 29 560, die durch Copolymerisieren
von Acrylamid und Acrylsäure im Molverhältnis 9 : 1 gebildeten
Polymerisate, die sulfonierten Dimethylolharnstoffharze der
US-PS 25 82 840 und die Aminoschwefelsäure/Melamin/Formaldehyd-Harze
der US-PS 26 88 607.
Die US-PS 32 48 353 bezieht sich auf wasserlösliche, kationisch
aufziehende, chemisch stabile Polymerisate vernetzter langkettiger
Konfiguration, die als Retentionshilfsmittel bei der
Papierherstellung brauchbar sind. Die Polymerisate werden
durch praktisch vollständige Umsetzung von Epichlorhydrin mit
einem größeren Anteil eines wasserlöslichen, bifunktionellen
Amins als kettenbildender Komponente und einem kleineren Anteil
eines wasserlöslichen polyfunktionellen Amins mit einer Funktionalität
über 2 als Komponente, die sec.-Amin-Bindungen in
der Kette ausbildet, wobei das Verhältnis der Funktionalität
des Epichlorhydrins zur Gesamtfunktionalität der Amine praktisch
1 : 1 ist, bis kurz vor den Gelierungspunkt hergestellt.
Bifunktionelle Amine sind z. B. Methylamin, Äthylamin, Äthanolamin,
Propylamin, N,N′-Dimethyläthylendiamin, Piperazin
und Anilin (vgl. Spalte 2, Zeilen 8 bis 16). Polyfunktionelle
Amine sind in Spalte 2, Zeilen 17 bis 25 und 32 bis 38 offenbart
und umfassen Amine, wie Ammoniak, Äthylendiamin, N-Methyläthylendiamin,
Diäthylentriamin, Tetraäthylenpentamin, p-Phenylendiamin,
p,p′-Bisanilin und 1,3-Diamino-2-propanol.
Die Polymerisate sind als Retentionshilfsmittel für höhere
Fettsäureisocyanate, die höheren Fettsäureketendimeren und
die höheren Fettsäureanhydride brauchbar (vgl. Spalte 3, Zeilen
18 bis 51).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Leimstoff zur Verfügung
zu stellen, der bei der Herstellung von geleimtem Papier bzw. Pappe
eine erheblich höhere Leimung außerhalb der Maschine verglichen mit dem
reaktiven Leimstoff allein aufweist.
Erfindungsgemäß wird ein Leimungsmittel geschaffen, das einen
gegenüber Cellulose reaktiven Leimstoff, wie ein Ketendimer,
ein Säureanhydrid oder ein organisches Isocyanat, in einer
wäßrigen Emulsion aufweist, die auch einen Leimungsbeschleuniger
enthält, der die Geschwindigkeit der Leimung des Leimstoffs
erhöht, dadurch gekennzeichnet, daß der Leimungsbeschleuniger
ein kationisches Polymerisat aus der Gruppe (1) eines kationischen
Polymerisats, erhalten durch Umsetzen eines Epihalogenhydrins
mit einem Kondensat aus der Kondensation von Dicyandiamid
oder Cyanamid mit Bisaminopropylpiperazin oder (2)
eines kationischen Polymerisats, erhalten durch Kondensation
eines Epihalogenhydrins mit Bisaminopropylpiperazin, ist.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht in einem Leimungsmittel
zum Leimen von Papier mit einem gegenüber Cellulose
reaktiven Leimstoff in Kombination mit einem Leimungsbeschleuniger,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leimungsbeschleuniger
ein kationisches Polymerisat aus der Gruppe (1) eines kationischen
Polymeren, erhalten durch Umsetzen eines Epihalogenhydrins
mit (i) einem Kondensat aus der Kondensation von Bisaminopropylpiperazin
und Dicyandiamid in einem Molverhältnis
von Bisaminopropylpiperazin zu Dicyandiamid von 1 : 2
bis 2 : 1 oder (ii) einem Kondensat aus der Kondensation von
Bisaminopropylpiperazin und Cyanamid in einem Molverhältnis
von Bisaminopropylpiperazin zu Cyanamid von 1 : 4 bis
1 : 1, wobei die eingesetzte Menge des Epihalogenhydrins 0,3 bis
2 Mol pro Mol im Kondensat vorhandenen Aminostickstoffs ist,
oder (2) einer kationischen Polymerisats, erhalten durch Kondensation
von Bisaminopropylpiperazin und einem Epihalogenhydrin
in einem Molverhältnis von Bisaminopropylpiperazin zu
Epihalogenhydrin von 1 : 3 bis 1 : 8, wobei die Menge des eingesetzten
Leimungsbeschleunigers eine zur Steigerung der Leimungseigenschaften
des Leimstoffs außerhalb der Maschine ausreichende
Menge ist, ist.
Die bevorzugten Leimungsmittel stellen eine wäßrige Emulsion
dar, die einen Emulgator wie den gegenüber Cellulose reaktiven
Leimstoff, ein kationisches Polymerisat, wie oben definiert,
enthält. Der Begriff "Emulsion" wird hier, wie auf dem Fachgebiet
üblich, entweder in der Bedeutung einer Dispersion des
Flüssigkeit-in-Flüssigkeit-Typs oder des Feststoff-in-Flüssigkeit-Typs
verstanden.
Der Ausdruck Leimungseigenschaften außerhalb der Maschine bezieht
sich auf den Grad der Leimung, der erreicht wird, wenn
das Papier die Papiermaschine verläßt, nicht etwa auf den Grad,
der eventuell nach der Zeit erreicht wird, die für die vollständige
Reaktion zwischen dem Leimstoff und der Cellulose erforderlich
ist.
Wäßrige Emulsionen hydrophober, gegenüber Cellulose reaktiver
Leimstoffe sind auf dem Fachgebiet bekannt und im Handel erhältlich.
Zur Herstellung der neuen, erfindungsgemäßen Leimungsmittel
wird mit der Emulsion eine zur Erhöhung der Leimwirkung
des Leimstoffs ausreichende Menge kationischen Polymerisats
gründlich gemischt. Es wurde festgestellt, daß 0,25 bis
3 Gewichtsteile des kationischen Polymerisats pro Gewichtsteil
des in der Emulsion vorliegenden hydrophoben, gegenüber Cellulose
reaktiven Leimstoffs gute Ergebnisse liefern.
So sind die erfindungsgemäßen neuen Leimungsmittel wäßrige
Emulsionen, die im wesentlichen aus einem hydrophoben, gegenüber
Cellulose reaktiven Leimstoff, wie einem Ketendimeren,
wenigstens einem Emulgator und als Leimungsbeschleuniger wenigstens
einem der neuen kationischen Polymerisate bestehen. Die
eingesetzte Menge an Emulgator(en) wird die Menge sein, die
zur Erzielung und Aufrechterhaltung einer für längere Zeit
stabilen Emulsion ausreicht, und sie liegt im Bereich fachmännischen
Könnens.
Der verwendete Emulgator kann unter herkömmlicherweise bei
der Herstellung von Emulsionen gegenüber Cellulose reaktiver
Leimstoffe verwendeten Emulgatoren ausgewählt werden. Solche
Emulgatoren sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und umfassen
kationische Stärken, die wasserlösliche Stärken sind und genügend
kationische Aminogruppen, quaternäre Ammoniumgruppen
oder andere kationische Gruppen aufweisen, um die Stärke als
Ganzes auf Cellulose aufziehend zu machen. Ein Beispiel für
solch eine kationische Stärke ist die kationische aminmodifizierte
Stärke, die in der GB-PS 9 03 416 beschrieben ist.
Ein weiterer Emulgator, der verwendet werden kann, ist ein wasserlösliches,
kationisches, wärmehärtendes Harz, erhalten durch
Umsetzen von Epichlorhydrin mit einem wasserlöslichen Aminopolyamid
aus einer Dicarbonsäure und einem Polyalkylenpolyamin.
Harze dieses Typs sind in der GB-PS 8 65 727 beschrieben.
Als Leimungsbeschleuniger brauchbare kationische Polymerisate
sind nachfolgend angegeben.
Das kationische Polymerisat (1) ist ein stickstoffhaltiges Polymerisat,
erhalten zunächst durch Kondensatoren von Bisaminopropylpiperazin
mit Dicyandiamid oder Cyanamid. Die Kondensationsreaktion
führt zu einem niedermolekularen Polymerisat, das
dann mit einem Epihalogenhydrin, wie Epichlorhydrin, umgesetzt
wird.
Das kationische Polymerisat (1) wird in zwei Stufen hergestellt.
Zuerst wird ein Vorpolymer-Kondensat durch Kondensieren von
Bisaminopropylpiperazin (BAPP) und Dicyandiamid in einem Molverhältnis
von BAPP zu Dicyandiamid von 1 : 2 bis 2 : 1
hergestellt. Das bevorzugte Molverhältnis ist 1 : 1. Die Reaktionskomponenten
werden zusammengemischt und für 0,5 bis 4 h auf eine
Temperatur von 150 bis 220°C erwärmt, wobei die Zeit umgekehrt
zur Temperatur variiert. Bei der Reaktion entwickelt sich
Ammoniak, und die Reaktion ist praktisch beendet, wenn diese
NH₃-Entwicklung aufhört. Das Vorpolymer wird dann in wäßrigem
Medium mit einem Epihalogenhydrin umgesetzt. Die Reaktion
mit Epihalogenhydrin erfolgt bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise
bei einer Temperatur von 50 bis 80°C, bis das Reaktionsprodukt
eine Viskosität, gemessen nach der Gardner-Holdt-Skala,
von F bis S hat. Die eingesetzte Menge des Epihalogenhydrins
kann zwischen 0,3 und 2 Mol, vorzugsweise 1 bis 1,5 Mol
pro Mol in dem Vorpolymer-Kondensat vorhandenem Aminostickstoff
liegen. Wird anstelle von Dicyandiamid Cyanamid verwendet,
ist die Zahl der Mole an Cyanamid doppelt so groß wie
die Zahl der Mole an Dicyandiamid.
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Teile und Prozentsätze
auf das Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Herstellung des
kationischen Polymerisats (1).
In einem 1-l-Dreihalsrundkolben mit einem mechanischen Rührer,
einem Heizmantel, einer Temperaturregelung und einem Rückflußkühler,
an eine Wasserfalle angeschlossen, wurden 200 g
(1 Mol) Bisaminopropylpiperazin und 84 g (1 Mol) Dicyandiamid
gegeben. Dann wurde unter Ammoniakentwicklung auf 160°C erwärmt.
Bei dieser Temperatur wurde 3 h gehalten, wobei mehr
als 1 Mol Ammoniak aufgefangen wurde, und dann wurde die Reaktion
durch Zugabe von 284 g destilliertem Wasser abgeschreckt,
was eine wäßrige Dispersion mit 44,4% Gesamtfeststoffen lieferte.
Ein 500 ml-Dreihalsrundkolben mit einer großen vierten
Öffnung zum Einsetzen von pH-Elektroden zwecks Verfolgung der
Reaktion wurde mit einem mechanischen Rührer, einem Rückflußkühler
und einem Spurlin-Spence-Viskometer ausgestattet (im
wesentlichen ein Rohr mit einer feinen Bohrung mit einem 5 ml-Behälter,
der durch Saugwirkung gefüllt wird, und die Zeit,
die benötigt wird, um eine festgelegte Strecke zu durchströmen,
wird gemessen). Dieser Reaktionskolben wurde mit 113 g (50 g
Vorpolymerfeststoffe) der wäßrigen Lösung des oben hergestellten
Vorpolymer-Kondensats (entsprechend 0,4 Amin-Äquivalenten)
und 87 g destilliertem Wasser beschickt, um das
Material auf 25% Feststoffe zu verdünnen. Dann wurden 46 g
(0,5 Mol) Epichlorhydrin zugesetzt. Der pH zu Beginn der
Reaktion war 12,1. Es fand exotherme Reaktion statt, die die
Temperatur auf 60°C brachte, und dann wurde Wärme zugeführt,
um die Temperatur bei 70°C zu halten. Die Viskosität begann
45 min nach Epichlorhydrin-Zugabe anzusteigen, als der pH
7,0 war. Die Reaktionsmasse wurde weitere 45 min erwärmt, wobei
die Viskosität auf 15 s beim Spurlin-Spence-Viskometer
stieg (entsprechend einer Gardner-Holdt-Viskosität N), und
die Reaktion wurde durch Zugabe von 234 g destilliertem Wasser
und 14,4 g Ameisensäure abgeschreckt, was den pH des
Produkts auf 4,0 herabsetzte. Der Gesamtfestoffgehalt betrug
24,0%.
Das kationische Polymerisat (2) (Vergleichsbeispiel) ist ein stickstoffhaltiges
Polymerisat, erhalten durch Kondensieren eines Alkylendiamins
mit einem Epihalogenhydrin, wie Epichlorhydrin, in einem Molverhältnis
von Alkylendiamin zu Epihalogenhydrin von 2 : 1.
Das Produkt dieser Reaktion wird mit Dicyandiamid oder Cyanamid
zu einem niedermolekularen Polymerisat umgesetzt, das
dann mit einem Epihalogenhydrin, wie Epichlorhydrin, umgesetzt
wird. Beispiele für Alkylendiamine, die bei der Herstellung
dieses kationischen Polymerisats (2) verwendet werden können,
sind Äthylendiamin, Propylendiamin und Hexamethylendiamin.
Gemische von zwei oder mehreren Alkylendiaminen können, wenn
gewünscht, verwendet werden.
Das kationische Polymerisat (2) wird in drei Stufen hergestellt.
Zuerst wird Alkylendiamin mit einem Epihalogenhydrin in einem
Molverhältnis von 2 : 1 bei einer Temperatur von 50 bis 80°C
über 1 bis 3 h zu einem Reaktionsprodukt umgesetzt (die Zeit
variiert umgekehrt zur Temperatur). Dieses Reaktionsprodukt
wird dann 0,5 bis 4 h mit Dicyandiamid bei einer Temperatur
von 150 bis 220°C umgesetzt, wobei die Zeit umgekehrt zur
Temperatur variiert. Die verwendete Dicyandiamid-Menge beträgt
1 bis 2 Mol pro Mol des bei der Reaktion mit dem
Alkylenpolyamin eingesetzten Epichlorhydrins, wobei 1 Mol
bevorzugt ist. Dieses Reaktionsprodukt wird dann mit Epihalogenhydrin
in einer Menge von 2 bis 2,5 Mol pro Mol des
bei der Reaktion mit dem Alkylendiamin eingesetzten Epihalogenhydrins
bei einer Temperatur von 25 bis 70°C für 1 bis 4 h
umgesetzt (die Zeit variiert umgekehrt zur Temperatur). Wird
Cyanamid anstelle von Dicyandiamid verwendet, ist die doppelte
Molmenge zu verwenden.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Herstellung des
kationischen Polymerisats (2).
In einen 500 ml-Dreihalsrundkolben mit einem Heizmantel, einer
Temperaturüberwachung, einem mechanischen Rührer und einem
Rückflußkühler, an eine Wasserfalle angeschlossen, wurden
120 g (2 Mol) Äthylendiamin gegeben. Es wurde auf 50°C erwärmt,
und 92 g (1 Mol) Epichlorhydrin wurden über 2 h zugetropft.
Die Temperatur konnte auf 60°C steigen, dann wurde
durch Wärmezufuhr auf 80°C erhöht. Darauf wurde der Kolbeninhalt
mit 84 g (1 Mol) Dicyandiamid versetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde auf 160°C erwärmt und 2 h bei dieser Temperatur gehalten.
Etwa 1,8 Mol NH₃ entwickelten sich während der Kondensationsreaktion.
300 ml Wasser wurden zugesetzt, um eine
Reaktionsmasse mit 48% Feststoffen zu erhalten. 104 g dieser
Reaktionsmasse mit 48% Feststoffen (50 g Feststoffe) wurden
mit Wasser auf 25% Feststoffe verdünnt, und 43 g Epichlorhydrin
wurden über 15 min zugesetzt. Diese Reaktionsmasse
wurde auf 70°C erwärmt und 5 h bei dieser Temperatur gehalten.
Das Endprodukt bestand aus 32 Gew.-% Feststoffen.
Das kationische Polymerisat (3) (Vergleichsbeispiel) ist ein stickstoffhaltiges
Polymerisat, erhalten durch Kondensieren von 1,3-Dicyanobenzol
mit einem Polyalkylenpolyamin zu einem niedermolekularen
Polymerisat. Das erhaltene Polymerisat wird dann mit einem
Epihalogenhydrin, wie Epichlorhydrin, umgesetzt. Das zur
Herstellung des kationischen Polymerisats (3) verwendete
Polyalkylenpolyamin kann z. B. ein Polyäthylenpolyamin, ein Polypropylenpolyamin
oder ein Polybutylenpolyamin sein.
Spezielle Beispiele solcher Polyalkylenpolyamine sind Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin
und Dipropylentriamin.
Das kationische Polymerisat (3) wird in zwei Stufen hergestellt.
Zuerst wird 1,3-Dicyanobenzol mit einem Polyalkylenpolyamin
im Molverhältnis 1 : 1 zu einem Vorpolymer-Kondensat kondensiert.
Diese Kondensationsreaktion erfolgt 1 bis 4 h bei einer Temperatur
von 150 bis 200°C. Die Zeit variiert umgekehrt zur
Temperatur. Das Vorpolymer-Kondensat wird dann in wäßrigem
Medium mit einem Epihalogenhydrin etwa 1 bis 4 h bei erhöhter
Temperatur, vorzugsweise 50 bis 90°C, umgesetzt. Die Zeit
variiert umgekehrt zur Temperatur. Ein Mol Epihalogenhydrin
wird für jedes Mol in dem Vorpolymer-Kondensat vorhandenen
Aminostickstoffs eingesetzt.
Eine Ausstattung wie in Beispiel 2 wurde auch bei diesem Beispiel
verwendet. 64 g (0,5 Mol) 1,3-Dicyanobenzol und 51,5 g
(0,5 Mol) Diäthylentriamin wurden in den Kolben gegeben, und
das Gemisch auf eine Temperatur von 165°C gebracht und 4 h bei
dieser Temperatur gehalten. Während dieser Zeit entwickelten
sich etwa 0,5 Mol NH₃. Das Reaktionsprodukt wurde auf Raumtemperatur
(etwa 23°C) gekühlt. 23 g des Reaktionsprodukts
(0,11 Amin-Äquivalente) wurden in 25 g Methanol gelöst, dann
wurden 75 g Wasser zugesetzt, darauf 15 g (0,16 Mol) Epichlorhydrin,
und das Reaktionsgemisch wurde auf 90°C erwärmt und
etwa 2 h bei dieser Temperatur gehalten. Das Produkt bestand
aus 29 Gew.-% Feststoffen.
Das kationische Polymerisat (4) ist ein stickstoffhaltiges
Polymerisat, erhalten durch Kondensation von Bisaminopropylpiperazin
mit einem Epihalogenhydrin, wie Epichlorhydrin.
Das kationische Polymerisat (4) wird durch Kondensationsreaktion
von Bisaminopropylpiperazin und einem Epihalogenhydrin
im Molverhältnis Bisaminopropylpiperazin zu Epihalogenhydrin
von 1 : 3 bis 1 : 8, vorzugsweise 1 : 4, hergestellt. Die Reaktion
erfolgt bei einer Temperatur von 50 bis 90°C, bis das Reaktionsprodukt
eine Viskosität, gemessen nach der Gradner-Holdt-Skala,
von F bis S hat. Dies erfordert gewöhnlich 1 bis 4 h
je nach der angewandten Temperatur.
Bei diesem Beispiel wurde eine Apparatur wie in Beispiel 2
verwendet. 64 g (0,32 Mol) Bisaminopropylpiperazin wurden
mit 354 g Wasser im Kolben gemischt, und 125 g (1,34 Mol) Epichlorhydrin
wurden langsam über 15 min zugesetzt.
Bei der Zugabe des Epichlorhydrins stieg die Temperatur der
Reaktionsmasse rasch auf 70°C, und mit einem Kühlwasserbad
wurde die Temperatur bei 70°C gehalten. Nach beendeter Epichlorhydrinzugabe
wurde das Kühlbad entfernt und die Temperatur
bei 70°C mit einem Heizmantel gehalten. Die Viskosität stieg
allmählich über 1,5 h auf eine Gardner-Holdt-Viskosität von N.
Die Reaktion wurde durch Zugabe von 398 g Wasser, 6 g Ameisensäure
und Außenkühlung abgeschreckt. Die erhaltene Lösung
hatte einen Feststoffgehalt von 20% und einen pH-Wert von 5.
Als gegenüber Cellulose reaktive Leimstoffe für Papier brauchbare
Säureanhydride sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und
umfassen (A) Kolophoniumanhydrid, vgl. US-PS 35 82 464,
(B) Anhydride der Struktur
worin R₁ ein gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest
ist, der ein geradkettiger oder verzweigtkettiger Alkylrest
sein kann, ein aromatisch substituierter Alkylrest oder
ein alkylsubstituierter aromatischer Rest, solange der Kohlenwasserstoffrest
insgesamt 11 bis 39 Kohlenstoffatome aufweist,
und (C) cyclische Dicarbonsäureanhydride der Struktur
worin R′ einen Dimethylen- oder Trimethylenrest bedeutet und
R′′ ein Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen
ist, ausgewählt aus der Gruppe Alkyl, Alkenyl, Aralkyl oder
Aralkenyl. Substituierte cyclische Dicarbonsäureanhydride,
die unter obige Formel (II) fallen, sind substituierte Bernsteinsäure-
und Glutarsäureanhydride. In der obigen Formel
(I) kann jeder Rest R₁ der gleiche Kohlenwasserstoffrest oder
jeder Rest R₁ ein verschiedener Kohlenwasserstoffrest sein.
Spezielle Beispiele für Anhydride der Formel (I) sind Myristoylanhydrid,
Palmitoylanhydrid, Oleoylanhydrid und Stearoylanhydrid.
Spezielle Beispiele für Anhydride der Formel (II) sind
Isooctadecenylbersteinsäureanhydrid, n-Hexadecenylbernsteinsäureanhydrid,
Octenylbernsteinsäureanhydrid und Octylglutarsäureanhydrid.
Als Leimstoffe für Papier verwendete hydrophobe organische
Isocyanate sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Beste Ergebnisse
werden erzielt, wenn die Kohlenwasserstoffketten der Isocyanate
wenigstens 12 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 14 bis
36 Kohlenstoffatome enthalten. Solche Isocyanate sind z. B.
Kolophoniumisocyanat, Dodecylisocyanat, Octadecylisocyanat,
Tetradecylisocyanat, 6-Äthyldecylisocyanat, 6-Phenyldecylisocyanat
und Polyisocyanate, wie 1,18-Octadecyldiisocyanat
und 1,12-Dodecyldiisocyanat, wobei eine langkettige Alkylgruppe
zwei Isocyanatresten dient und dem Molekül als Ganzem
hydrophobe Eigenschaften verleiht.
Als gegenüber Cellulose reaktive Leimstoffe verwendete Ketendimere
sind Dimere der Formel:
(R′′′CH=C=O)₂
worin R′′′ ein Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl mit wenigstens
8 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen,
Aryl, Aralkyl und Alkaryl ist. Bei der Benennung von
Ketendimeren wird der Rest R′′′ bekannt, ihm folgt dann "Ketendimer".
So ist Phenylketendimer
Benzylketendimer
und Decylketendimer ist (C₁₀H₂₁CH=C=O)₂. Beispiele für Ketendimere
sind Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-,
Octadecyl-, Eicosyl-, Docosyl-, Tetracosyl-, Phenyl-,
Benzyl-β-naphthyl- und Cyclohexylketendimere sowie die Ketendimeren,
die aus Montansäure, Naphthensäure, Δ 9, 10-Decylensäure,
Δ 9, 10-Dodecylensäure, Palmitoleinsäure, Oleinsäure,
Rizinolsäure, Linolsäure, Linolensäure und Eläostearinsäure
hergestellt wurden, sowie Ketendimere, die aus natürlich vorkommenden
Fettsäuregemischen hergestellt wurden, wie solchen
Gemischen, die in Kokosnußöl, Babassuöl, Palmkernöl, Palmöl,
Olivenöl, Erdnußöl, Rapsöl, Rindertalg, Flomen und Walspeck
oder -tran zu finden sind. Gemische irgendwelcher der vorgenannten
Fettsäuren miteinander können auch verwendet werden.
Eine Emulsion eines aus einem Gemisch von Palmitin- und Stearinsäure
hergestellten Ketendimeren wird durch Zusammenmischen
von 880 Teilen Wasser, 60 Teilen kationischer Maisstärke und
10 Teilen Natriumligninsulfonat hergestellt. Das Gemisch wird
mit 98%iger Schwefelsäure auf einen pH von etwa 3,5 eingestellt.
Das erhaltene Gemisch wird etwa 1 h auf 90 bis 95°C erwärmt.
Wasser wird dann dem Gemisch in ausreichender Menge zugesetzt,
um ein Gemisch von 1750 Teilen (Gesamtgewicht) zu liefern.
Etwa 240 Teile des Ketendimeren werden in das Gemisch zusammen
mit 2,4 Teilen Thiadiazin eingerührt. Das Thiadiazin wird als
Konservierungsmittel verwendet. Das erhaltene Vorgemisch (bei
65°C) wird in einem einzigen Durchgang durch einen Homogenisator
bei etwa 280 bar homogenisiert. Das homogenisierte
Produkt wird mit Wasser auf einen Ketendimer-Feststoffgehalt
von etwa 6% verdünnt.
Wie auf dem Fachgebiet bekannt, werden hydrophobe, gegenüber
Cellulose reaktive Leimstoffe zur internen und externen Leimung
von Papier verwendet. Die erfindungsgemäßen Beschleuniger
können in Kombination mit dem Leimstoff nach jeder Methode
verwendet werden.
Die Produkte der Beispiele 1 und 5 wurden unter Zusatz von
Wasser, je nach Erfordernis, zu einem wäßrigen Leimungsmittel
aus 0,10% Ketendimeren und 0,10% des stickstoffhaltigen
Polymiersats des Beispiels 1 kombiniert.
Die Produkte der Beispiele 2 und 5 wurden unter Zusatz von
Wasser, je nach Erfordernis, zu einem wäßrigen Leimungsmittel
mit 0,10% Ketendimeren und 0,10% des stickstoffhaltigen
Polymerisats des Beispiels 2 kombiniert.
Die Produkte der Beispiele 3 und 5 wurden unter Zusatz von
Wasser, je nach Erfordernis, zu einem wäßrigen Leimungsmittel
mit 0,10% Ketendimeren und 0,10% des stickstoffhaltigen
Polymerisats des Beispiels 3 kombiniert.
Die Produkte der Beispiele 4 und 5 wurden unter Zusatz von
Wasser, je nach Erfordernis, zu einem wäßrigen Leimungsmittel
mit 0,10% Ketendimeren und 0,10% des stickstoffhaltigen
Polymerisats des Beispiels 4 kombiniert.
Ein wäßriges Leimungsmittel wurde zu einem Leimungsmittel
wie in den Beispielen 6, 7, 8 und 9 hergestellt, mit der Ausnahme,
daß als stickstoffhaltiges Polymerisat ein Aminopolyamid/Epichlorhydrin-Harz
eingesetzt wurde. Das Aminopolyamid
stammte aus Adipinsäure und Diäthylentriamin. Die Testergebnisse
zeigen, daß dieses kationische Polymerisat nicht als Beschleuniger
für Ketendimer wirkt.
Die obigen Leimungsmittel werden auf die Oberfläche einer Bahn
Wasserpapier von 65,10 g/m² aufgebracht. Die
Bahn ist aus einem 50 : 50-Hartholz/Weichholz-Pulpengemisch auf
einer Pilotpapiermaschine hergestellt. Jedes Leimungsmittel
wird vor dem Aufbringen auf die Bahn im Spalt einer horizontalen
Leimpresse auf pH 7 eingestellt. Die Leimpresse läuft mit
12,2 m/min, und die Naßaufnahme ist 70%. Die Retention
des Ketendimerleims ist bei allen Durchgängen die gleiche.
Die geleimten Bahnen werden 20 s bei 93°C auf einem Labortrommeltrockner
auf 5% Feuchtigkeit getrocknet. Die Leimung
wird nach dem Hercules-Leimtest mit der Testlösung Nr. 2 auf
die angezeigte Reflexion gemessen. Die Daten außerhalb der Maschine
werden innerhalb 2 min Trocknen erhalten, die Daten natürlicher
Alterung nach 2 bis 5 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur.
Es ist auf dem Fachgebiet bekannt, daß Ketendimerleim
praktisch alle Leimungseigenschaften im Papier in 3 Tagen
entwickelt. Danach bleiben die Leimeigenschaften des Papiers
praktisch gleich. Das Ergebnis außerhalb der Maschine ist
das kritische Ergebnis, da es die Geschwindigkeit wiederspiegelt,
mit der sich die Leimung entwickelt. Die Oberflächenanwendung
der Leimungsmittel beseitigt alle Retentionseinflüsse
des verwendeten kationischen Polymerisats.
Leimungsergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 wiedergegeben:
Claims (10)
1. Leimungsmittel insbesondere für Papier und Pappe in Form
einer wäßrigen Emulsion mit einem hydrohoben, gegenüber
Cellulose reaktiven Leimstoff (A) und einem kationischen
Polymerisat aus Epihalogenhydrin und einem mehrfunktionellen
Amin als Leimungsbeschleuniger (B), dadurch gekennzeichnet,
daß das kationische Polymerisat ein
solches ist, welches erhalten worden ist (1) durch Umsetzen
eines Epihalogenhydrins mit einem Kondensat aus
der Kondensation von Dicyandiamid oder Cyanamid mit
einem Bisaminopropylpiperazin oder (2) durch Kondensieren
eines Epihalogenhydrins mit Bisaminopropylpiperazin.
2. Leimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Leimstoff ein Ketendimer und das kationische
Polymerisat das Polymerisat (1) ist.
3. Leimungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Epihalogenhydrin des kationischen Polymerisats
(1) Epichlorhydrin ist.
4. Leimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Leimstoff ein Ketendimer und das kationische
Polymerisat das Polymerisat (2) ist.
5. Leimungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Epihalogenhydrin des kationischen Polymerisats
(2) Epichlorhydrin ist.
6. Leimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der hydrophobe, gegenüber Cellulose reaktive Leimstoff
(A) ein Ketendimeres, ein Säureanhydrid oder ein
organisches Isocyanat ist und der Leimungsbeschleuniger
(B) aus einem kationischen Polymerisat (1) besteht,
welches erhalten worden ist durch Reaktion eines Epihalogenhydrins
mit (i) einem Kondensat aus der Kondensation
von Bisaminopropylpiperazin und Dicyandiamid in
einem Molverhältnis von 1 : 2 bis 2 : 1 oder (ii) einem
Kondensat von Bisaminopropylpiperazin und Cyanamid in
einem Molverhältnis von 1 : 4 bis 1 : 1, wobei die Menge
des eingesetzten Epihalogenhydrins 0,3 bis 2 Mol pro
Mol des im Kondensat vorhandenen Aminostickstoffs beträgt,
oder aus einem kationischen Polymerisat (2)
besteht, welches erhalten worden ist durch Kondensation
von Bisaminopropylpiperazin und Epihalogenhydrin in
einem Molverhältnis von 1 : 3 bis 1 : 8.
7. Leimungsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das zur Herstellung der kationischen Polymerisate
(1) und (2) verwendete Epihalogenhydrin Epichlorhydrin
ist.
8. Leimungsmittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle des kationischen Polymerisats (1) das Molverhältnis
von Bisaminopropylpiperazin und Dicyandiamid
1 : 1 oder das Molverhältnis von Bisaminopropylpiperazin
und Cyanamid 1 : 2 ist, wobei die Menge des eingesetzten
Epichlorhydrins 1 bis 1,5 Mol pro Mol des im Kondensat
vorhandenen Aminstickstoffs beträgt, oder im Falle des
kationischen Polymerisats (2) das Molverhältnis von
Bisaminopropylpiperazin zu Epichlorhydrin 1 : 4 ist.
9. Leimungsmittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Leimstoff ein Ketendimer und der Leimungsbeschleuniger
das kationische Polymerisat (1) ist.
10. Verwendung eines Leimungsmittels nach einem der Ansprüche
1-9 zur internen oder externen Leimung von
Papier.
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