DE29915801U1

DE29915801U1 - Vorrichtung zum Ergreifen von Langschienen

Info

Publication number: DE29915801U1
Application number: DE29915801U
Authority: DE
Original assignee: Robel Bahnbaumaschinen GmbH
Current assignee: Robel Bahnbaumaschinen GmbH
Priority date: 1999-09-08
Filing date: 1999-09-08
Publication date: 2000-10-19
Anticipated expiration: 2009-09-09

Description

Robel GmbH & Co. KG

Klebinger Straße 19, D-83395 F r e i I a s s i &eegr; g

Vorrichtung zum Ergreifen von Langschienen

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ergreifen von im Bereich eines Gleises abgelegten Langschienen, mit auf einem höhen- und seitenverstellbaren Auslegerarm befestigten und über Antriebe paarweise um eine Schwenkachse zueinander beistellbaren, zur Anlage an einen Schienensteg der zu ergreifenden Langschiene ausgebildeten Schienenzangen.

Derartige Schienengreifvorrichtungen sind bereits aus einer Vielzahl von Beispielen bekannt. So beschreibt etwa GB-A 2 081 781 eine Anlage zum Transportieren und Ab- bzw. Aufladen von Langschienen. Diese Anlage weist zangenartige Greifelemente auf, die auf um eine Vertikalachse verschwenkbaren, höhenverstellbaren Auslegern befestigt sind und mittels derer Schienen erfaß- und seitlich verlagerbar sind. Die Greifelemente bestehen aus jeweils zwei Paaren von Schienenzangen pro Ausleger, die anhand eines Antriebes zueinander beistellbar sind und an ihren Enden mit vertikalen Platten zum Anlegen an die Schienen ausgestattet sind. Die Anlage dient unter anderem auch dazu, ausgewechselte Langschienen aus dem Gleis aufzunehmen und diese - ohne sie in zeitaufwendiger Weise in kürzere Stücke zu zerschneiden - zum Abtransport im Ganzen auf Flachwagen zu verladen.

Auch EP-A1 0 752 499 oder EP-A1 0 886 007 zeigen Beispiele ähnlicher Schienengreifvorrichtungen.

Andererseits sind auch Schienentrenngeräte bekannt, mit denen Langschienen in bestimmte Längen geschnitten werden können. Stellvertretend für die Vielzahl dieser bekannten, im Regelfall handtragbaren Geräte sei hier z.B. der in US 4,033,074 geoffenbarte Apparat genannt, der eine rotierbare, durch einen Motor angetriebene Schneidscheibe aufweist. Das Gerät wird im Arbeitseinsatz auf die zu durchtrennende Schiene aufgesetzt und daran festgeklemmt, wonach die Schneidscheibe durch händische Verschwenkung um eine parallel zur Schiene verlaufende Achse senkrecht zur Schiene bewegt wird.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Schienengreifvorrichtung der eingangs genannten Art mit erweiterten Einsatzmöglichkeiten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß zwischen zwei in Längsrichtung der Schwenkachse voneinander distanzierten Paaren von Schienenzangen eine Schienentrenneinrichtung vorgesehen ist, die anhand eines Verstellantriebes um eine zur Schwenkachse parallele Achse von einer Außerbetriebsteilung in eine Einsatzstellung zum Durchtrennen einer von den Schienenzangen ergriffenen Langschiene verschwenkbar ausgebildet ist.

Eine derartige Kombination einer Schienengreifvorrichtung mit einer Schienentrenneinrichtung ermöglicht es nun, eine - etwa nach einem Schienenauswechselvorgang - im Gleis abgelegte Langschiene zu erfassen, hochzuheben und zu durchbrennen und hernach die beiden nun freien Schienenenden auf materialschonende Weise wieder sanft abzulegen. Dadurch, daß die Schiene von zwei Paaren von Schienenzangen gehalten und der Schnitt zwischen diesen geführt wird, wird unter Sicherstellung eines exakten Schnittes zuverlässig verhindert, daß danach etwa der eine Teil der durchtrennten Schiene ungebremst zu Boden fallen kann. Dies beugt nicht nur einer möglichen Gleis- und Schienenbeschädigung vor, sondern schließt auch gleichzeitig eine latente Unfallgefahr aus. Die Anordnung der gesamten Vorrichtung am Ende eines Auslegers in Verbindung mit dem Schwenkantrieb sorgt dafür, daß der Arbeitseinsatz in ergonomischer Weise ferngesteuert ablaufen kann bzw. daß Bedienungspersonen in sicherer Distanz von der Arbeitsstelle und etwaigen damit verbundenen Verletzungsgefahren verbleiben können.

Weitere erfindungsgemäße Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Zeichnung.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines mit einer erfindungsgemäßen Schienengreifvorrichtung ausgestatteten Gleisbaufahrzeuges, und

Fig. 2 und 3 jeweils eine Ansicht der Schienengreifvorrichtung in Gleislängsrichtung in unterschiedlichen Einsatzpositionen.

In Fig. 1 ist ein als Zweiwegefahrzeug 40 ausgebildetes Gleisbaufahrzeug 1 mit einem Fahrgestellrahmen 6 zu sehen, der anhand von höhenverstellbaren Spurkranzrädern 2 auf einem Gleis 3 verfahrbar ist. Ein Fahrantrieb 4 ist zur Beaufschlagung von Straßenfahrwerken 5 vorgesehen, die durch direkten Abrollkontakt auf den Spurkranzrädern 2 für die Gleisverfahrbarkeit des Fahrzeuges 1 sorgen. Auf dem Fahrgestellrahmen 6 ist ein Drehrahmen 7 montiert, der mittels eines Rotationsantriebes 8 um eine vertikale Achse 9 verdrehbar ist und auf dem eine - Steuereinrichtungen 13 aufweisende - Bedienerkabine 10, ein Motor 11 und ein Auslegerkran 12 aufgebaut sind. Der Auslegerkran 12 besteht im wesentlichen aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Auslegerarmen 14,15, die anhand von Antrieben 16,17 höhenverstellbar und verschwenkbar ausgebildet sind. Das freie Ende 19 des Auslegerarmes 15 ist mittels eines weiteren Antriebes 18 längenveränderbar.

An besagtem freien Ende 19 des höhen- und seitenverstellbaren Auslegerkranes 12 ist nun eine Vorrichtung 20 befestigt, die zum Ergreifen von Langschienen 21 dient. Letztere sind im Bereich des Gleises 3 entweder zwischen dessen Schienen 22 oder aber an einer Seite des Gleises 3 abgelegt. Wie auch noch genauer aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, weist die Vorrichtung 20 zwei Paare 23 von Schienenzangen 24 auf, die auf einem Tragrahmen 25 gelagert und jeweils um Schwenkachsen 26 rotierbar sind. Die Schienenzangen 24 jedes Paares 23 sind dabei anhand von Antrieben 27 zueinander beistellbar, wobei die beiden Paare 23 in Längsrichtung der Schwenkachse 26 voneinander distanziert sind. An ihren unteren, freien Enden 28 weisen die Schienenzangen 24 jeweils eine Platte 29 auf, die zur Anlage an einen Schienensteg 30 der zu ergreifenden Langschiene 21 vorgesehen und um eine horizontale Achse 31 beweglich ausgebildet ist.

Zwischen den beiden Paaren 23 von Schienenzangen 24 ist eine Schienentrenneinrichtung 32 angeordnet, die als Trennschleifer 33 mit einer Trennscheibe 34 ausgebildet ist. Die Schienentrenneinrichtung 32 ist um eine Achse 35 verschwenkbar, die mit einer der beiden Schwenkachsen 26 zusammenfällt bzw. koaxial zu dieser verläuft, und ist mit einem Verstellantrieb 36 verbunden, der am Tragrahmen 25 angelenkt ist. Anhand dieses Verstellantriebes 36 ist die Schienentrenneinrichtung 32 von einer Außerbetriebstellung (in Fig. 3 gezeigt) in eine Einsatzstellung (Fig. 2) zum Trennen einer von den Schienenzangen 24 erfaßten und hochgehobenen Langschiene 21 verschwenkbar. Desweiteren kann jedem Paar 23 von Schienenzangen 24 ein Abstandhalter 37 zugeordnet sein, der höhenverstellbar auf dem Tragrahmen 25 montiert und mit einem Höhenverstellantrieb 38 verbunden ist. Dieser - nur in Fig. 3 dargestellte - Abstandhalter 37 ist in seiner abgesenkten Einsatzstellung genau zwischen den beiden Platten 29 des betreffenden Schienenzangen-Paares 23 positioniert. Die gesamte Vorrichtung 20 inklusive der Schienentrenneinrichtung 32 ist über einen Drehantrieb 39 am Ende 19 des Auslegerarmes 15 aufgehängt und damit um eine vertikale Achse relativ zu diesem rotierbar ausgebildet.

Im Arbeitseinsatz wird die Schienengreifvorrichtung 20 mit der Schienentrenneinrichtung 32 von einer in der Bedienerkabine 10 befindlichen Person anhand der Steuereinrichtung 13 fernbedient. Wie bereits erwähnt, können die Langschienen 21, die etwa im Zuge von Gleiserhaltungsarbeiten ausgetauscht wurden, entweder zwischen oder neben den Schienen 22 des Gleises 3 abgelegt sein und sollen nun in leichter handhabbare Stücke von z.B. 60 m Länge geschnitten werden, die mittels Schienentransportwagen abtransportierbar sind. Die Vorrichtung 20 wird nun anhand des höhen- und seitenverstellbaren Auslegerkranes 12 über der oder den zu erfassenden Langschienen 21 abgesenkt. Sind zwei Langschienen 21 auf einmal zu ergreifen, wie in Fig. 3 dargestellt, so wird der Abstandhalter 37 anhand des Höhenverstellantriebes 38 ebenfalls in seine Einsatzstellung abgesenkt und sodann die Schienenzangen 24 zueinander verschwenkt, um die Platten an den Schienensteg 30 der Langschienen 21 anzulegen. Sodann wird die Vorrichtung 20 mitsamt den eingeklemmten Langschienen 21 wieder etwas

angehoben, um Platz für die Verschwenkung der Trennscheibe 34 zu schaffen, mittels derer jede Langschiene 21 nun zwischen den beiden Schienenzangen-Paaren 23 durchtrennt wird. Anschließend erfolgt ein sanftes bzw. materialschonendes Ablegen der beiden nun freien Enden der Langschienein) 21 anhand der Vorrichtung 20. Nach Hochheben derselben wird das Fahrzeug 1 zur nächsten Einsatzstelle verfahren. Das Aufladen und Abtransportieren der durchtrennten Langschienen 21 erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Claims

1. Vorrichtung (20) zum Ergreifen von im Bereich eines Gleises (3) abgelegten Langschienen (21), mit auf einem höhen- und seitenverstellbaren Auslegerarm (15) befestigten und über Antriebe (27) paarweise um eine Schwenkachse (26) zueinander beistellbaren, zur Anlage an einen Schienensteg (30) der zu ergreifenden Langschiene (21) ausgebildeten Schienenzangen (24), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei in Längsrichtung der Schwenkachse (26) voneinander distanzierten Paaren (23) von Schienenzangen (24) eine Schienentrenneinrichtung (32) vorgesehen ist, die anhand eines Verstellantriebes (36) um eine zur Schwenkachse (26) parallele Achse (35) von einer Außerbetriebstellung in eine Einsatzstellung zum Durchtrennen einer von den Schienenzangen (24) ergriffenen Langschiene (21) verschwenkbar ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienentrenneinrichtung (32) als eine Trennscheibe (34) aufweisender Trennschleifer (33) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (35) der Schienentrenneinrichtung (32) koaxial zu einer der Schwenkachsen (26) der Schienenzangen (24) verläuft.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Paar (23) von Schienenzangen (24) ein höhenverstellbarer Abstandhalter (37) zugeordnet ist, der in seiner Einsatzstellung zwischen den freien Enden (28) der beiden Schienenzangen (24) positioniert ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (20) samt der Schienentrenneinrichtung (32) anhand eines Drehantriebes (39) um eine vertikale Achse (41) relativ zum Auslegerarm (15) rotierbar ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslegerarm (15) auf einem auf dem Gleis (3) verfahrbaren Zweiwegefahrzeug (40) montiert ist.