DE298342C - - Google Patents

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DE298342C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B3/00Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
    • C22B3/04Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes by leaching
    • C22B3/06Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes by leaching in inorganic acid solutions, e.g. with acids generated in situ; in inorganic salt solutions other than ammonium salt solutions
    • C22B3/08Sulfuric acid, other sulfurated acids or salts thereof
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
in Ferrisulfat.
Ferrisulfat, welches ein viel empfohlenes Mittel ist, um in Erzen enthaltene Metalle und Metallverbindungen, besonders Sulfide, in lösliche Sulfate überzuführen, ist bekanntlich durch Rösten der Erze sehr schwer unmittelbar herzustellen. Bei den niedrigsten Temperaturen, bei denen eine Röstung der Eisensulfide eintritt und weder zu träge noch zu schnell verläuft, bildet sich vorwiegend Ferrosulfat. Bei
ίο höheren Temperaturen zersetzt sich dieses zu Eisenoxyd und Oxyden des Schwefels (SO3 und SO2). Ferrisulfat ist nur bei Temperaturen beständig, bei denen eine Röstung der Sulfide noch gar nicht durchführbar ist. Schon in der Nähe von 200° beginnt es zu zerfallen. Man war deshalb gezwungen, das Ferrisulfat mittelbar aus dem Ferrosulfat, wie man es bei der Erzröstung, Laugerei und Metallfällung in fester oder gelöster Form erhält, durch Anwendung energisch wirkender Oxydationsmittel und unter Zusatz von Schwefelsäure herzustellen:
2 FeSO4 + H2SO4 + O = Fe2(SO4)3 + H2O.
Nun ist bekannt, daß Ferrosulfat, besonders in Form von Eisenvitriol an der Luft zu einem basischen Ferrisulfat verwittert:
2 FeSO4 + H2O + O = Fe2(SO4), . (HO)2.
Die chemischen Lehrbücher nennen dieses Salz zweidrittel schwefelsaures Eisenoxyd, denn im neutralen Ferrisulfat kommen 3SO4 auf 2Fe, in diesem Salze jedoch nur 2SO4.
Mag man nun diesen Oxydationsvorgang durch Einleiten von Luft in eine wäßrige Lösung von Ferrosulfat oder durch Erwärmen des Eisenvitriols an der Luft unterhalb der Zersetzungstemperatur des Ferrisulfates durchzuführen versuchen, immer verläuft die Oxydation sehr langsam und kommt nach BiI-dung von wenig basischem Ferrisulfat zum Stillstande. Die Dauer der vollständigen Verwitterung wird in chemischen Lehrbüchern in einem Falle zu 11 Monaten angegeben.
Da man bei Anwendung starker Oxydationsmittel noch die zur Bildung des normalen Ferrisulfates nötige Schwefelsäure zufügt, so lag es nahe, zu erwarten, daß ein entsprechender Schwefelsäurezusatz auch die Verwitterung begünstigen würde; denn das normale Ferrisulfat verlangt doch 3 S O4 auf 2 Fe, während das Ferrosulfat nur 2 S O4 auf 2 Fe besitzt; aber das gerade Gegenteil trat ein. Die Verwitterung verlief noch langsamer.
Das bei der natürlichen Verwitterung aus Eisenvitriol entstehende zweitrittel schwefelsaure Eisenoxyd zersetzt sich nach den Angaben chemischer Lehrbücher in wäßrigen Lösungen in ein noch basischeres (halbschwefelsaures) und normales schwefelsaures Eisenoxyd:
3 Fe2(SO4),(H O)2
= Fe2 (S OJ3 + Fe4 (S O4)3 · (H O)6
Zweidrittel normales Halb-Ferrisulfat.
Will man also nur Luftsauerstoff als Oxy-
dationsmittel für das Ferrosulfat verwenden, so wird man nach obenerwähnten Versuchsergebnissen über die basischen Salze schneller zum Ziele kommen, als wenn man durch Schwefelsäurezusatz gleich dem normalen Fernsalze zustrebt. Aber auch die Geschwindigkeit der Bildung der basischen Salze ist eine sehr geringe, da sich die Oxydation des Ferrosulfates zu Zweidrittel-Ferrisulfat, aus welchem
ίο dann erst das normale und das Halb-Ferrisulfat entstehen, wie oben erwähnt, auf ii Monate, also nahezu ein Jahr ausdehnen kann.
Es ist uns nun gelungen, die Oxydationsgeschwindigkeit so zu erhöhen, daß die für die Ferrisulfatbildung erforderliche Zeit auf fast V400 der bisherigen abgekürzt wird, indem wir durch Zusatz von Eisenoxyden, am besten Eisenhydroxyd, zum Ferrosulfat von vornherein die Bildung des basischeren der beiden obengenannten Ferrisulfate, nämlich des HaIb-Ferrisulfates, begünstigten. Die Oxydation verläuft sehr schnell, wenn man eine der nachstehenden Formel entsprechende Mischung von Eisenvitriol und Eisenhydroxyd bei Luftzutritt auf einer Temperatur von etwas über 150 ° hält.
6FeSO4-f Fe2(HO)6+ 3H2O+ 3O .
= 2 [Fe4(SO4)S (H O)6].
Verwendet man den käuflichen Eisenvitriol, welcher 7 Mol. Kristallwasser enthält, als Ausgangsmaterial für die Ferrisulfatherstellung, so wären zu mischen:
6 (FeSO4 · 7 H2O) = 6 X 278 = 1668 g Eisenvitriol mit Fe2(HO)6 = 214 g Eisenhydroxyd.
Mischt man dem mehrere Stunden (je nach dem Zerkleinerungsgrade 5 bis 12 Stunden) lang unter Luftzutritt auf 150 bis 2000 erhitzten Gemische nach Beendigung der Oxydation so viel Schwefelsäure bei, wie das basische Sulfat (S O4)-Gruppen enthält, so entsteht leicht und schnell das normale Ferrisulfat:
[Fe4(SO4)8. (HO),]+-3 H8SO4
= 2 CFe2(SO4)J+ 6 H8O.
In dieser Neuerung liegt der Kernpunkt
unserer Erfindung. Welchen Einfluß die Anwendung dieses Erfindungsgedankens auf die
Praxis der Ferrisulfatlaugerei ausübt, mögen einige Beispiele dartun:
Beispiel I.
Verarbeitung eines Kupfer- und Edelmetall
enthaltenden sulfidischen Erzes:
1. Sulfatisierendes Rösten bei Temperaturen nicht über 400 °,
2. Laugen des Erzes mit sauren Grubenwässern oder ganz schwach mit Schwefelsäure angesäuertem Wasser,
3. Dekantieren oder Filtrieren des Erzschlammes,
4. Fällung etwa mitgelösten Kupfers durch Eisenabfälle, .
5. Eindampfen der bei 4 entstehenden Eisenvitriollösung unter Zusatz von Eisenhydroxyd zur Herstellung basischen Sulfates,
6. Oxydation des Eisenvitriols bei Temperaturen von 150 bis 200°, '
7. Beimischung des so erhaltenen basischen Ferrisulfates unter Zusatz von Schwefelsäure, nötigenfalls auch Wasser zu dem Laugereirückstande von Arbeit 2 und 3. Lagern dieses Gemisches bis zum vollständigen Aufschließen der Edelmetalle,
8. Auslaugen der nun noch löslich gewordenen Kupfer- und Edelmetallverbindungen durch mit Schwefelsäure angesäuertes Wasser, .
9. Edelmetallfällung mit Kupfergranalien oder Kupferabfällen,
10. Kupferfällung durch Eisenabfälle,
11. Vereinigung der hierbei entstehenden Eisenvitriollaugen nach Bedarf mit denjenigen bei Arbeit 5 zwecks Verarbeitung auf Ferrisulfat.
Beispiel II.
Verarbeitung eines edelmetallfreien sulfidischen Kupfererzes:
1. Sulfatisierendes Rösten bei Temperaturen nicht über 4000,
2. Zusatz von Eisenhydroxyd (beispielsweise in Form von Raseneisenerz) entsprechend der Formel:
6FeSO4+ Fe2(HO)6+ 3 H2O+ 3 O
= 2 [Fe4(SO4MHO)6J100
auch Zusatz von Wasser -in größeren als durch vorstehende Formel verlangten Mengen, um Verdampfungsverluste zu ersetzen und das für die Ferrisulfatbildung benötigte Hydrat- oder Kristall wasser vorzusehen, zum Röstprodukt von Arbeit 1,
3. Erhaltung dieses Gemisches mit Hilfe geeigneter Wärmevorrichtungen (beispielsweise mit Hilfe schwach geheizter Darren) auf Temperaturen zwischen 150 und 200 °,
4. Laugerei mit Wasser unter Zusatz von verdünnter Schwefelsäure,
5. Trennung der hierbei entstandenen Kupferlösung vom Unlöslichen durch Dekantieren oder Filtrieren,
6. Verarbeitung dieser Lösung nach Bedarf auf Kupfervitriol, Zement- oder Elektrolytkupfer nach bekannten Methoden,
7. Eindampfen der hierbei entstehenden Eisenvitriollösung unter Zusatz von Eisenhydroxyd zur Herstellung basischen Sulfates,
8. Oxydation des Eisenvitriols bei Temperaturen von 150 bis 200°,
9. Überführung des so erhaltenen basischen Ferrisulfates durch Beimischung von Schwefelsäure, nötigenfalls auch Wasser, in neutrales Ferrisulfat, welches, soweit es im eigenen Betriebe nicht nötig ist, Verkaufsware bildet.
. Beispiel III.
Verarbeitung von Erzen, welche keine Eisensulfide oder unzureichende Mengen davon enthalten.
Entweder:
Beimischung von Schwefelkies; im übrigen nach Beispiel I oder II zu verfahren.
Oder:
i. Laugerei mit Ferrisulfat, welches bei Beginn des Betriebes beliebiger Herkunft sein kann, später bei den Arbeiten 5, 6, 7 hergestellt wird,
2. Laugerei mit Wasser unter Zusatz von verdünnter Schwefelsäure,
3. Trennung der entstandenen Lösung vom Unlöslichen durch Dekantieren oder Filtrieren,
4. Fällung der gelösten Edelmetalle (bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kupfer) mit Kupfergranalien oder Kupferabfällen,
5. Kupferfällung durch Eisenabfälle,
6. Eindampfen der bei 5 entstehenden Eisenvitriollösung unter Zusatz von Eisenhydroxyd zur Herstellung basischen Sulfates,
7. Oxydation des Eisenvitriols bei Temperaturen von 150 bis 2oo°. Das so erhaltene Ferrisulfat tritt bei Arbeit 1 wieder in den Betrieb ein.
Da viele Erze mehr Eisensulfide enthalten, und da auch durch die Fällung der edleren Metalle durch Eisen mehr Ferrosülfat entsteht als zur Herstellung des als Lösungsmittel erforderlichen Ferrisulfates nötig ist, so kann aus solchen Laugereibetrieben das überschüssige Ferrisulfat an diejenigen Industrien abgegeben werden, welche bekanntlich große Mengen davon (z. B. als Beizmittel) verbrauchen. Vorliegende Erfindung bringt also nicht nur den technischen und wirtschaftlichen Fortschritt mit, daß das für die Gewinnung der edleren Metalle erforderliche Lösungsmittel aus Bestandteilen der Erze und aus sonst wertlosen und lästigen Abwässern hergestellt wird, sondern daß es die Herstellung eines auch für andere Industrien wertvollen chemischen Produktes in lohnender Weise ermöglicht.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:
1. Verbesserung der Erzlaugerei durch Überführung des durch Rösten Eisensulfid enthaltender Erze unter bekannten Bedingungen in dem Röstgute entstehenden Ferrosulfates in Ferrisulfat, dadurch gekennzeichnet, daß das Röstgut nach Beimischung von Eisenhydroxyd und Wasser unter Luftzutritt einige Stunden lang auf zwischen 150 und 200° liegende Temperaturen erwärmt wird, im übrigen dann in bekannter Weise im Laugereibetriebe verwendet wird (vgl. Beispiel 1 bis 4 der Beschreibung).
2. Verbesserung der Erzlaugerei durch Überführung des durch Laugerei Ferrosulfat enthaltender Röstprodukte und bei der Fällung edlerer Metalle durch Eisen in Sulfatlaugen der Rost- und Laugereibetriebe entstehenden gelösten Ferrosulfates in Ferrisulfat, dadurch gekennzeichnet, daß solche Ferrosulfatlösungen bis auf Eisenvitriol eingedampft, vor, während oder nach dem Eindampfen mit Eisenhydroxyden gemischt werden und daß das so erhaltene Gemisch von Ferrosülfat, Kristallwasser und Eisenhydroxyden bei Temperaturen zwischen 150 und 200 ° der Einwirkung von Luft ausgesetzt wird, bis es in ein basisches Ferrisulfat übergeführt ist, aus welchem in bekannter Weise normales, für die Erzlaugerei besonders geeignetes Ferrisulfat erhalten werden kann.
DENDAT298342D Expired DE298342C (de)

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