DE366716C - Verfahren zur Bindung synthetischer Salpetersaeure durch Salze - Google Patents

Verfahren zur Bindung synthetischer Salpetersaeure durch Salze

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/04Preparation with liquid nitric acid

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  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Bindung synthetischer Salpetersäure durch Salze. Zur Zeit besteht ein großer Mangel an Schwefel, und man ist daher dazu übergegangen, Sulfate auf Schwefel und Schwefelverbindungen aufzuarbeiten.. Insbesondere wurden Anlagen geschaffen, um aus Gips . oder Anhydrit Schwefel bzw. schweflige Säure und Schwefelsäure zu erzeugen. Andererseits fallen bei der Herstellung' der Salpetersäure aus künstlichen Chilisalpeter, den man durch Einwirkung von Stickoxyden oder synthetischer Salpetersäure auf Alkali bzw. Alkalikarbonat herstellt, große Mengen von Alkalisulfat ab. Dieser Prozeß erfordert also große Mengen der an sich so knappen Soda und liefert dafür nur das geringwertige Natriumsulfat oder Natriumbisulfat, die geradezu Abfallprodukte darstellen, zurück.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Behebung dieser beiden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sie vereint nämlich Schwefelgewinnung und die Verwertung des bei der Salpetersäureherstellung abfallenden -Sulfats. Die Neuerung besteht in der auf diesen Fall zugeschnittenen Form darin, daß das N atriumsulfat durch Erhitzen mit Kohle zu Natriumsulfid reduziert wird und dieses Natriumsulfid zur Bindung der Salpetersäure dient. Sie gilt aber nicht nur für diesen Fall, sondern allgemein für Alkalisulfide, auch Ammoniumsulfid und Erdalkalisulfide.
  • Im ganzen ist die Neuerung demgemäß dadurch charakterisiert, daß die Bindung der synthetisch hergestellten Salpetersäure durch Alkali- oder Erdalkalisulfid bewirkt wird. Die durch Oxydation nach einem der neuen Verfahren aus Luft und Ammoniak gewonnene flüssige Salpetersäure läßt man im Sinne der vorliegenden Erfindung auf die Sulfide der Alkalien oder Erdalkalien einwirken. Dabei entsteht dann einerseits der erwünschte Salpeter, aus dem weiterhin reine Salpetersäure gewonnen werden kann, anderseits Schwefelwasserstoff. Und dieser Schwefelwasserstoff wird nun zu Schwefel oder Schwefeloxyden verbrannt, aus denen in bekannter Weise Schwefelsäure zu erzeugen ist. Die Schwefelsäure steht dann wieder zur Zersetzung salpetersaurer Salze zur Verfügung. Es wird also die Schwefelsäure, die der Salpetersäureprozeß verbraucht, zurückgewonnen. Außerdem wird durch die Einführung der Sulfide in diesen Prozeß die dafür bisher benötigte Soda vollkommen erspart.
  • Zur Bindung der Stickoxyde und verdünnter Salpetersäure, wie solche die rohe synthetische Salpetersäure darstellt, sind außer der Soda zwar auch schon zahlreiche andere Basen und Salze empfohlen worden, alle diese Verfahren verwenden jedoch ausschließlich Oxydbasen und Salze von solchen, wie beispielsweise Oxyde, Hydroxyde und Karbonate der Alkali- und Alkalierdmetalle sowie des Magnesiums, Oxyde und basische Nitrate des Eisens, Aluminiums und Chroms, Oxyde des Zinks, « Kupfers, Bleis und der seltenen Erden. Sulfide, insbesondere Alkali- und Erdalkalisulfide, hat man für diesen Zweck bisher noch nicht benutzt.
  • Wenn auch von den wasserfreien normalen Sulfiden der Schwermetalle bekannt war, daß sie durch wässerige Säuren, auch verdünnte Salpetersäure, in Schwefelwasserstoff und Salz zersetzt werden, so wird der Chemiker doch anderseits sowohl während seiner ganzen Ausbildung wie auch späterhin im Beruf durch die Erfahrung und zahllose Angaben der Hand- und Lehrbücher sowie der Zeitschriftenliteratur immer wieder darauf hingewiesen, daß die Salpetersäure als ein starkes Oxydationsmittel, die Sulfide dagegen, insbesondere die kristallwasserhaltigen Alkali-und Erdalkalisulfide oder deren Lösungen, ebenso wie der Schwefelwasserstoff selbst als leicht oxydierbare Stoffe zu betrachten sind. Es konnte unter diesen Umständen nur angenommen werden, daß eine chemische Umsetzung unter den genannten Stoffen nicht ohne groeen Verlust von Säure und Schwefel vor sich gehen könnte, so daß die Sulfide für ein technisches Verfahren zur Bindung von Salpetersäure anscheinend nicht in Betracht kamen.
  • Um so verblüffender war die bei eingehenden Versuchen des Erfinders sich herausstellende Tatsache, daß bei Einwirkung von Salpetersäure auf Sulfide unter technischen Verhältnissen keine Oxydation des Schwefels stattfindet. Es setzen sich vielmehr Salpetersäure und Sulfid, wenn die Mengenverhältnisse entsprechend gewählt sind, nahezu quantitativ um. Ein solcher Erfolg war gar nicht vorauszusehen; im Gegenteil, es mußte, wie schon angedeutet, nach allen bekannten damit gerechnet werden, daß durch die Oxydationswirkung der Salpetersäure auch gleichzeitig in erheblichem Maße Sulfid oxydiert und Sulfat gebildet werden würde. Das hätte einen Verlust von Sulfid und Schwefel bedeutet und die ganze Reaktion umwirtschaftlich gemacht.
  • Daß man im vorliegenden Falle zur Durchführung eines chemisch-technischen Verfahrens sich eines starken Reduktionsmittels und eines ebenbürtig starken Oxydationsmittels bedienen kann, ohne daß es während des Verlaufes der Reaktion weder zu einer für praktische Zwecke störenden Reduktion noch Oxydation kommt, diese überraschende Feststellung läßt die Erfindung selbst ohne Rücksicht auf ihre außerordentliche technische Bedeutung als äußerst eigenartig erscheinen. Die Ausführung des Verfahrens geschieht in der Weise, daß man ,die synthetische Salpetersäure, die erfahrungsgemäß etwa 55 Prozent N03H enthält, auf eine schwache Lösung der Sulfide einwirken läßt.
  • Zweckmäßig wird in niederer Temperatur oder in der Kälte gearbeitet und dabei gerührt, um das Schwefelwasserstoffgas schnell zu entwickeln. Damit dieses überhaupt so schnell als möglich, im Entstehungsmoment, weggeführt wird, soll in den Behandlungsgefäßen, in denen die Bindung der Salpetersäure erfolgt, ein Unterdruck - Vakuum -aufrechterhalten werden.
  • Für die Bindung der Salpetersäure nach dem neuen Verfahren kommt jegliches Alkalisulfid, z. B. Natriumsulfid, Kaliumsulfid, Ammoniuinsulfid oder Erdalkalisulfid, in Frage. Praktisch die größte Bedeutung haben Natriumsulfid, Ammoniumsulfid und Kalziumsulfid. Anstatt des letzteren kann aber ebensogut auch Bariumsulfid genommen werden.
  • Für alle Formen gemeinsam gilt die dadurch erreichte Ausschaltung der wichtigen Soda aus der Salpetersäuregewinnung und die Rückgewinnung der zur Zersetzung des Salpeters benötigten Schwefelsäure. Am glattesten verlaufen die Vorgänge beim Natriumsulfid und Natriumsulfat.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRÜCHE: i. Verfahren zur Bindung synthetischer Salpetersäure durch Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Säure auf Alkali- oder Erdalkalisulfid einwirken läßt. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die synthetische Salpetersäure auf eine wenig konzentrierte Lösung der Sulfide leitet. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in niederer Temperatur und unter Rühren vorgenommen wird. q. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bindungsgefäßen Z'akuum aufrechterhalten wird.
DEB84760D 1917-10-19 1917-10-19 Verfahren zur Bindung synthetischer Salpetersaeure durch Salze Expired DE366716C (de)

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