DE2950555C2 - Tafelschere - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Tafelschere mit einem gegen ein festes Untermesser bewegten Obermesser und einem Scherentisch.

Es sind schon Rollenscheren bekannt, bei denen eine rotierende Kreismesserscheibe mit Hilfe eines Schlittens in der Schneidlinie einer Blechtafel kontinuierlich vorgeschoben wird. Da bei den praktisch ausführbaren Scheibendurchmessern nur ungünstig große Schnittwinkel zwischen 30 und 60° herstellbar sind, werden die Blechstreifen stark naeh unten verbogen. Wenn man daher auf diese Weise abgetrennte Blechstreifen wieder verwenden will, muß man sie in sehr aufwendiger Weise nachrichten.

Bei Tafelscheren kann man dagegen die Obermesser in einem Schnittwinkel von 2 — 4° schrägstellen, wobei ein Verbiegen der Bleche ausgeschlossen ist. Nachteilig ist bei Tafelscheren, daß man sie nur bis zu einer Länge von sechs Metern höchstens jedoch acht Meiern ausführen kann. Auch schon bei solchen Längen werden Tisch und Messerwange besonders sta^k auf Bruchbiegung beansprucht, die mit der Entfernung in der 3. Potenz anwächst. Die Durchbiegung wird durch die am Tisch notwendigen Niederhalter noch verstärkt. Ein Durchbiegungsausgleich hierfür wäre sehr aufwendig. Daher mußte man hierdurch verursachte Ungenauigkeiten in Kauf nehmen.

Ganz ungünstig wirkt sich bei langen Tafelscheren auch der materialmäßige Aufwand aus. Beispielsweise würde sich das Gewicht einer Tafelschere von zwölf Metern gegenüber einer solchen von acht Metern mindestens verdoppeln.

Aus all diesen Gründen hat man bisher Tafelscheren nur selten langer als sechs bis acht Meter lang gebaut. Für viele Zwecke und auch im Hinblick auf kontinuierliehe Arbeitsverfahren wären jedoch auch weit größere Tischlängen vorteilhaft.

Die Aufgabe der Erfindung besteht demzufolge darin, eine Tafelschere zu schaffen, bei welcher die beschriebenen Nachteile vermieden werden.

Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß dem Scherentisch außerhalb des Scherengestells ein im Verhältnis zu seiner Obermesserlänge ein um ein Mehrfaches langer Stütztisch zugeordnet ist und der Ständer der Tafelschere mit Gleitteilen in an dessen Längsseite angeordneten Führungsschienen längsverschieblich gehalten ist und andererseits mit einem antreibbaren Fahrwerk in einer Führung bzw. einer Leitzahnstange am Boden abgestützt ist, wobei das feste Untermesser entweder längs am Scherentisch oder aber längs am Stütztisch in dessen gesamter Länge befestigt ist und Niederhalter dementsprechend am Scherenoder gegen den Stütztisch wirkend vorgesehen sind.

Die Ausführung mit dem Messer und Niederhaltern am Scherentisch hat den Vorteil, daß die Schneid- und Niederhaltekräfte vom Scherenständer in sich aufgenommen werden, ohne daß die Führungen damit belastet werden.

Es ist einleuchtend, daß durch das hiermit mögliche

schrittweise Arbeitsverfahren, das im Schneiden einer Teilschneidlinie, im Weiterbewegen der Schere längs des Stütztisches um eine Obermesserlänge und sodann wieder aus dem nächsten Schnitt besteht, nur geringe Kräfte zum Bewegen der Schneidorgane benötigt, was sich auch auf das Gewicht der Tafelschere auswirkt und daß wegen der kurzen Stützlängen nur noch praktisch vernachlässigbare Verformungen auttreten können, so daß die erfindungsgemäßen Tafelscheren nunmehr ohne jegliche Längenbegrenzung ausführbar sind. Verfor- to mungen können an den abgeschnittenen Blechstreifen selbst auch nicht mehr auftreten, da stets mit gleichem kleinem Schnittwinkel geschnitten wird.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man vorhandene Tische je nach Bedarf verlängern oder die Tischlänge notfalls auch wieder verkleinern kann. Die erfindungsgemäßen Tafelscheren kann man damit auch leicht wechselnden Bedürfnissen anpassen.

Das Untermesser ist in Ausgestaltung der Erfindung an der Hinterkante des Scherentisches angeordnet

In der Regel wird man erfindungsgemäße Tafelscheren mit einem C-Gestell versehen, das sich nach dem Stütztisch zu öffnet

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an der dem abgeschnittenen Streifen abgewandten Seite des Stütztisches in Quernuten gehaltene Spannmittel für die Tafeln angeordnet.

Als Stützen für die abgeschnittenen Blechstücke sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung an dem Stütztisch unterhalb der Schnittebene gleitend gelagerte teleskopartig herausschiebbare Konsolen angeordnet. In Abwandlung dieses Gedankens können die Konsolen auch auf dem Maschinenfundament in beiden Richtungen umschwenkbar ausgeführt sein. Die Schwenkbewegung kann dabei gesteuert oder durch Anschlag am Scherenständer bewirkt werden.

Um ein fortlaufendes Schneiden der Tafelschere in beiden Bewegungsrichtungen zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein Antriebsglied mit dem Messerschlitten über zwei Spindeln verbunden ist und die Spindelmuttern mit einem Reversierantrieb so versehen sind, daß das Obermesser mit dem Stößel wechselweise schräg zur Schneidlinie anstellbar ist.

Diese Funktionsweise wird erfindungsgemäß auch dadurch erreicht, daß der Stößel über zwei mit dem « Gestellt verbundenen hydraulischen Zylinderkolbeneinheiten antreibbar ist, wobei eine Zylinderkolbeneinheit als Differentialzylinder ausgebildet ist, dessen oberer Zylinder von einer Pumpe beaufschlagt ist, während dessen unterer Zylinderraum über eine pendelnde Druckölsäule mit dem oberen Zylinderraum der anderen Zylinderkolbeneinheit in Verbindung steht.

Selbstverständlich ist an eine Reinigung der Leitschienen dadurch gedacht, daß ihnen Rillenbesen oder dergleichen zugeordnet und diese mit dem Bodenantrieb der Vorrichtung antreibbar ausgeführt sein können.

In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert und beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Tafelschere von der Rückseite des Stütztisches gesehen,

F i g. 2 die Tafelschere nach F i g. 1 in Seitenansicht

In der Zeichnung ist in Fig. 1 und 2 mit 1 ein Stütztisch und mit 2 eine auf diesem aufliegende Blechtafel bezeichnet. 3 ist ein C-förmiges Gestell, dessen Öffnung 4 sich gegenüber dem Stütztisch 2 befindet- Auf gleicher Höhe wie der Stütztisch ist unterhalb der Öffnung 4 ein schmaler Scherentisch 5 — vgl. Fi g. 2 — angeordnet; darüber ein Niederhalter. An der Rückseite des Scherentisches 5 ist ein festes Untermesser Ta vorgesehen. Ein mit dem Untermesser Ta zusammenwirkendes Obermesser Tb ist an einem Stößel 8 angeordnet der über zwei Spindeln 9 und Spindelmuttern 10 an einer Antriebsschwinge 11 in der Höhe verstellbar angeordnet ist

Die Seitenarme 11a und Wb der Antriebsschwinge sind in Gelenken 12 an dem Scherengestell 2 schwenkbar gelagert und durch eine am hinteren Querbalken der Antriebsschwinge lic antreibende Zylinderkolbeneinheit 13 angetrieben.

In erfindungsgemäßer Weise beträgt — wie Fig. 1 veranschaulicht — die Scherenlänge nur einen Bruchteil der Stütztischlänge. In der gesamten Stütztischlänge erstrecken sich an der Vorderseite des Stütztisches Führungsschienen 14, in welchen mit dem Scherenge stell 3 verbundene Gleitrollen 15 längsverschieblich gelagert sind. Am Boden ist das Scherengestell 3 mit einem Aniriebsritzel 16 in einer Schiene 17 mit Leitzahnstange abgestützt. Eines der Antriebsritzel 16 ist durch einen Antriebsmotor 18 über eine Kardanwelle 19 angetrieben. Der Antriebsmotor 18 treibt über eine weitere Kardanwelle 20 ein Antriebsritzel 21 an, das an einer Leitzahnstange der Führungsschiene 146 kämmt. Unterhalb der Führungsschiene 146 sind an der Längsseite des Stütztisches 1 verteilt teleskopartige aus Gehäusen 23 herausfahrbare Konsolen 24 angeordnet.

An der Tischoberseite sind Quernuten 25 vorgesehen, in denen Spannzylinder 26 gleitend gehalten sind, mit welchen die Blechtafel 2 an der dem abzuschneidenden Streifen gegenüberliegenden Blechkante festgehalten wird.

Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Tafelschere ist in F i g. 1 veranschaulicht, wo sie links in der Stellung nach dem ersten Schnitt der Tafel 2 eingezeichnet ist. Nunmehr wird die Tafelschere mit Hilfe der angetriebenen Ritzel 16 und 21 zum zweiten Schnitt in der Schneidlinie — Pfeil a — nach rechts gefahren und sodann ein weiteres Stück des Blechstreifens, 2a abgetrennt.

Sobald die Tafelschere die Konsolen 246 und 24c passiert hat, werden diese selbsttätig herausgefahren, so daß diese wie auch die Konsole 24a den abgeschnittenen Blechstreifen 2a stützen. Sobald die Tafelschere auf der rechten Seite — wie strichliert angedeutet — angekommen ist, wird über den nicht gezeichneten Antrieb der Spindelmuttern 9 der Stößel 8 mit dem Untermesser 4 in die entgegengesetzte Schräglage verbracht und nach Einschieben der Blechtafel 2 in die Gestellöffnung 4 ein weiterer Blechstreifen in entgegengesetzter Arbeitsrichtung — Pfeil b — abgeschnitten.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Tafelschere mit einem gegen ein festes Untermesser bewegten Obermesser und einem Scherentisch, dadurch gekennzeichnet, daß dem Scherentisch (5) außerhalb des Scherengestells (3) ein im Verhältnis zu seiner Obermesserlänge ein um ein Mehrfaches langer Stütztisch (1) zugeordnet ist und der Ständer (3) der Tafelschere mit Gieitteilen (15 und 21) in an dessen Längsseite angeordneten Führungsschienen (14) längsverschieblich ist und anderereits mit einem antreibbaren Fahrwerk (16) in einer Leitschiene bzw. einer Leitzahristange (17) am Boden abgestützt ist, wobei das feste Untermesser (7a) entweder längs am Scherentisch (5) oder aber längs am Stütztisch in dessen gesamter Länge befestigt ist und Niederhalter (6) dementsprechend am Scheren- oder gegen den Stütztisch wirkend vorgesehen sind.

2. Tafelschere nach Anspruch I₁ dadurch gekennzeichnet, daß das Untermesser (7a) an der Hinterkante des Scherentisches (5) angeordnet ist.

3. Tafelschere nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Suherengestell (3) C-förmig ausgeführt

ist und seine öffnung (4) gegenüber dem Stütztisch

(1) liegt.

4. Tafelschere nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- jo net, daß an der der Scherenseite abgewandten Seite des Stütztisches über diesen verteilt Quernuten (25) vorgesehen und in diesen Spannmittel für die Tafeln

(2) gleitend gehalten sind.

5. Tafelschere nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Stütztisch unterhalb der Schnittebene gleitend gelagerte teleskopartig heräusschiebbare Konsolen (24) für den abgeschnittenen Blechstreifen (2a) angeordnet sind.

6. Tafelschere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Maschinenfundament vor dem Stütztisch (1) in beiden Richtungen umschwenkbar angeordnete Konsolen für den abgeschnittenen Blechstreifen (2a) vorgesehen sind und daß deren Schwenkbewegung durch beidseitige Anschläge am Maschinenständer bewirkbar ist.

7. Tafelschere nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebsglied mit dem Obermesser (70) über zwei Spindeln (9) verbunden ist und Spindelmuttern (10) mit einem Reversierantrieb so angetrieben sind, daß das Obermesser (7Zj) mit dem Stößel (8) zur Arbeit in beiden Richtungen — Pfeile a und b — entlang des Stütztisches (1) wechselweise schräg anstellbar ist.

8. Tafelschere nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel über zwei mit dem Gestell verbundene hydraulische Zylinderkolbeneinheiten anireibbar ist, wobei eine Zylinderkolbeneinheit als Differentialzylinder ausgebildet ist, dessen oberer Zylinder von einer Pumpe beaufschlagt ist, während dessen unterer Zylinderraum über eine pendelnde Drucköisäule mit dem oberen Zylinderraum der anderen Zylinderkolbeneinheit in Verbindung steht.