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Die Erfindung betrifft ein Plattensystem der im Oberbegriff
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des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Es sind Behälter bekannt, die als Transport- oder Lagerboxen für verschiedene
Güter Verwendung finden, und die aus einzelnen Platten mit Hilfe von Kupplungselementen
zusammensetzbar sind. In der Regel handelt es sich dabei jedoch um Behälter geringer
Stabilität und durchbrochener Wände, die beim Leerguttransport z.B. auf kleinem
Platz zusammengeklappt werden können. Ungünstig ist dabei, daß die zu den Behältern
zusammengesetzten Platten in der Regel für nur eine Behältergröße verwendbar sind,
d.h. daß für jeden Behältertyp eine andere Plattengröße hergestellt werden muß.
Ungünstig ist ferner, daß das Aufbewahren von Flüssigkeiten oder Schüttgütern in
solchen Behältern nicht möglich ist, da sie nicht nur den Innendruck nicht aufzunehmen
vermögen, sondern insgesamt undicht sind.
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Es sind weiterhin in der Abwassertechnik verwendete Behälter oder
flächige Gebilde bekannt, die aus Gußeisen, Beton oder ähnlichen Werkstoffen bestehen.
Sie werden entweder vorgefertigt und dann an der Baustelle eingesetzt, oder direkt
an der Baustelle gebildet, z.B. mit Hilfe verlorener Schalungen und Beton. Beton
muß jedoch insbesondere in der Abwassertechnik mit großem Aufwand abgedichtet und
gegen Korrosionsöle oder aggressive Abwässer durch Farbanstriche, die regelmäßig
erneuert werden müssen, geschützt werden.
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Eine Variation der Behälter, eine Erweiterung, Vergrößerung oder einen
Austausch einzelner Teile ist ohne Zerstörung dieser Behälter nicht oder nur sehr
schwierig möglich. Zudem ist das Gewicht solcher Behälter außerordentlich hoch,
so daß sie nur mit einem Kran gehoben und transportiert werden können. Der Zeitaufwand
zum Herstellen von Betonbehältern vorort ist erheblich, genau wie auch der Arbeits-
und Materialeinsatz.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Plattensystem der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem Behälter und flächige Gebilde und dgl. mit technisch
geringem Einsatz bausatzartigen wahlweiser Größe oder Dimension herstellbar sind,
wobei diese Behälter zu Transport- undLagerzwecken und in der Abwassertechnik eingesetzt
werden sollen. Die zu erzeugenden flächigen Gebilde sollen nicht nur selbsttragend
und steif sein, sondern auch durchgehende, glatte Innenflächen aufweisen und ohne
Schwierigkeiten flüssigkeitsdicht auszulegen sein. Ferner soll das zu schaffende
Plattensystem die Herstellung und Abdichtung von Beton- oder anderen vergleichbaren
Behältern in der Abwassertechnik vereinfachen, indem sie sozusagen als Kern bei
der Betonverarbeitung zu Nutzen sein sollen. Dabei sollen die mit Hilfe des zu schaffenden
Plattensystems herstellbaren, flächigen und räumlichen Gebilde nachträglich umänderbar,
zerlegbar und mehrfach verwendbar sein.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemXß mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Mit diesem Plattensystem, das aus mindestens drei, vorzugsweise vier
Einzelplatten in verschiedenen Größen besteht, lassen sich Behälter und flächige
Elemente, ausgehend von quadratischen und rechteckigen Flächenelementen, in beliebiger
Größe und Höhe am Aufstellungsort zusammenbauen. Die dazu notwendigen Teile sind
einfach und preiswert herstellbar.
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Zudem sind es wenige verschiedene Teile, da insgesamt nur drei bzw.
vier verschiedene Plattenformen, zweierlei verschiedene Kupplungselemente, zweierlei
Winkelkupplungselemente, als Stangenmaterial ausgebildete Winkelstoßelemente und
entsprechende Befestigungselemente notwendig sind, um Behälter oder flächige Gebilde
von beliebiger Größe zusammenzusetzen.
Durch die Abstimmung der
Plattengrößen aufeinander, sowie der Aufnahmevertiefungen in jeder Platte, lassen
sich rechteckige Flächen aller beliebigen Größen zusammensetzen, ggf. mit ausgesparten
Öffnungen, wobei infolge der gewählten Relationen zwischen den Plattengrößen immer
sichergestellt ist, daß zwei Aufnahmevertiefungen in der richtigen Lage zusammentreffen
und keine überstehenden Ecken oder einspringende Kanten auftreten.
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Ein vorteilhafter Gedanke der Erfindung geht aus Anspruch 2 hervor.
Hiermit wird sichergestellt, daß die von einer Platte auf die anderen durch die
Kupplungselemente übertragenden Kräfte in gleichmäßigen Abständen wirken. Außerdem
trifft unabhängig von der Größe der jeweils benachbarten Platten aus dem Plattensystem
jeweils eine Aufnahmevertiefung einer Platte exakt auf eine Aufnahmevertiefung der
anderen Platte.
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Ein weiterer, wichtiger Gedanke der Erfindung geht aus Anspruch 3
hervor. Zweckmäßigerweise sind die Winkelstoßelemente dann Stangenware, von der
die jeweils gewünschte Länge d.h. die Kantenlänge des herzustellenden Behälters,
abgelängt wird. Die WinkeStoßelemente fügen sich so tragfähig in den Gesamtaufbau
des Behälters ein.
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Eine weitere, zweckmäßige Variante der Erfindung geht aus Anspruch
4 hervor. Diese Ausbildung der Aufnahmevertiefung ist herstellungstechnisch besonders
einfach realisierbar. Sie ergibt einen festen Sitz für die Kupplungselemente und
eine einwandfreie Kraftüberleitung in die Platte. Zudem bleibt eine Plattenseite
geschlossen und eben, was im besonderen bei Behältern für aggressive Flüssigkeiten
wichtig ist.
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Eine weitere, zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung geht aus Anspruch
5 sowie aus Anspruch 6 hervor. Diese Formen für
die Aufnahmevertiefung
haben sich aus herstellungstechnischen und statischen Gründen besonders zweckmäßig
erwiesen.
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Eine weitere, wichtige Ausführungsvariante der Erfindung geht aus
Anspruch 7 hervor. Das Kupplungselement kann hohe Kräfte zwischen den verbundenen
Platten aufnehmen und läßt sich zudem so unterbringen, daß es von außen nicht erkennbar
ist.
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Eine weitere, zweckmäßige Ausbildung der Erfindung geht aus Anspruch
8 hervor. Diese Formgestaltung der Aufnahmevertiefung mit ihrer Aussparung führt
zu einer besonders guten Verzahnung der verbundenen Platten, durch welche diese
gegen eine relative Verschiebung in Richtung der Seitenränder gesichert werden.
Zudem greift das Kupplungselement mit seiner Verdickung sichtbar nach außen, was
in besonderen Anwendungsfällen von Vorteil ist, insbesondere dann, wenn eine Ausführungsvariante
von Kupplungselementen verwendet wird, wie sie aus Anspruch 9 hervorgehen. Die Durchstecköse
ist einstückig mit dem Kupplungselement ausgebildet und kann entweder zum Befestigen
von Armierungen, zum Verzahnen mit einem den Behalter oder das flächige Gebilde
von außen umgebenden Beton oder dgl. dienen.
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Eine weitere, wichtige Idee gemäß der Erfindung läßt sich aus Anspruch
10 entnehmen. Die Winkelkupplungselemente können durch Ihre Formgebung in gleicher
Weise mit den Aufnahmevertiefungen zusammenarbeiten wie die flachen Kupplungselemente.
Sie gestatten jedoch eine tragfähige Verbindung von in rechtem Winkel aneinander
stoßenden Platten oder aus Platten hergestellten flächigen Gebilden Da alle Platten
gleichartig ausgebildet sind, d.h. daß auch alle Abnehmevertiefungen gleichartige
Form besitzen und eine
Aussparung enthalten, ist es wichtig, wenn
die Maßnahme gemäß Anspruch 11 verwirklicht ist. Auf diese Weise wird die Aussparung
auch bei Verwendung eines Winkelkupplungselementes voll ausgefüllt.
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In der Praxis hat es sich aus Gewichts- und Verarbeitungsgründen zweckmäßig
erwiesen, wenn das Winkelstoßelement die in Anspruch 12 angegebene Form enthält.
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GUnstig ist es, wenn die in Anspruch 13 angegebene Forderung erfüllt
ist, d.h. daß die Durchsteckösen, die in einer Linie liegenden Kupplungselementen
angehören, zum Durchstecken von Armierungs- oder Versteifungsstangen aufeinander
ausgerichtet sind.
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GUnstig hat sich die Verwendung von Befestigungselementen erweisen
können, wie sie aus den Ansprüchen 14 und 15 hervorgehen.
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Da mit dem erfindungsgemäßen Plattensystem auch Behälter und flächige
Elemente geschaffen werden sollen, die flüssigkeitsdicht sind, ist die in Anspruch
16 angegebene Maßnahme von besonderer Bedeutung. Es ergibt sich dadurch nicht nur
ein einwandfreies Aneinanderstoßen benachbarter Platten, sondern es kann, wie aus
Anspruch 17 hervorgeht, in den von den Nuten gebildeten Hohlraum eine Dichtung eingebracht
werden, die dort form- und kraftschlüssig festgelegt für eine einwandfreie Dichtung
sorgt.
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Eine zweckmäßige Verwendungsform des erfindungsgemäßen Plattensystems
geht aus Anspruch 18 hervor. Die auf diese Weise zu schaffenden Platten zeichnen
sich durch eine glatte Gebrauchsseite und eine armierte Nichtgebrauchsseite aus,
die hervorragend zum Einbetten in Beton oder dgl. geeignet ist,
da
sich dieser dann mit den Armierungsstangen oder den freien Einsteckösen verzahnen
kann.
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Eine weitere, daraus abgeleitete Verwendungsvariante des erfindungsgemäßen
Plattensystemigeht aus Anspruch 19 hervor.
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Diese Behälter mit glatter Innenwand und armierten Wänden sind im
Besonderen in der Abwassertechnik gut brauchbar. Gegenüber den herkömmlichen Behältern
sind sie um ca. 70 % leichter als gleichgroße Behälter aus Beton, so daß ihr Transport
und die Handhabung und Montage wesentlich einfacher ist.
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Ggf. erforderliche Zu- und Abläufe für einen solchen Behdlter, können
je nach Wunsch des Kundens, am Montageort angebracht werden, indem Öffnungen ausgeschnitten
und Anschlußfittinge oder dgl. befestigt werden. Dies kann einfach nachträglich
vorgenommen werden, ohne daß sich daraus Abdichtungsprobleme oder eine besondere
Umweltverschmutzung ergeben. Ferner lassen sich derartige Behälter hervorragend
als verlorene Schalungen bei der Herstellung von Betonbehältern in der Abwassertechnik
benutzen. Dieser Behälter gibt dann dem eingeschütteten Beton nicht nur seine Form,
sondernkie sichert gleichzeitig die ansich gegen aggressive oder andere Medien empfindliche
Betonflbcbe gegen den direkten Kontakt, da sie bei Verwendung entsprechender Dichtungen
absolut flüssigkeitsdicht ist. Günstig ist ferner die Verwendbarkeit solcher Behälter
als Transport-, Lager- oder Bereitstellungsbehälter und zwar im Besonderen anstelle
der bisher üblichen Wellpappe oder Kartonbehälter, die witterungs- und feuchtigkeitsempfindlich
waren. So mußten bislang in Kartons verpackte Gegenstände, die selbst witterungsresistent
waren, in geschützten Räumen aufbewahrt werden, da die Kartons unter Feuchtigkeitseinwirkung
zerfielen. Dazu kam, daß Kartons in der Regel nicht an den Hersteller der darin
verpackt gewesenen Güter zurückgeschickt werden, sondern als Abfall beseitigt werden
müssen. Dieses Problem wird bei Behältern
die unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Plattensystems hergestellt sind, beseitigt. Sie können beliebig
in ihrer Form abgewandelt und auf die jeweiligen Erfordernisse abgestimmt werden.
Beim Transport als Leergut werden entweder Behälter unterschiedlicher Größe ineinander
gestapelt oder insgesamt in Platten leicht transportierbarer Größe zerlegt.
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Als besonders brauchbar haben sich die aus den Ansprüchen 20, 21 und
22 hervorgehenden Werkstoffe erwiesen. Insbesondere integralgeschäumtes Polyurethan
ist allen herkömmlichen Werkstoffen für solche Zwecke überlegen, leicht und resistent
gegen die meisten aggressiven Medien. Zudem läßt sich durch die entsprechende Einstellung
des Polyurethans oder der Aufschäumung eine nahezu beliebige Variation der Festigkeit
der Platten erzielen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert:
Es zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Platte A eines Plattensystems, Fig. 2
eine Ansicht der Platte A von Fig. i in Richtung auf deren Seitenrand, Fig. 3 schematisch
angedeutet die einzelnen Größenverhältnisse der Platten eines Plattensystems, Fig.
4 eine perspektivische Ansicht eines quaderförmigen Behälters, der unter Verwendung
des Plattensystems gemäß den Fig. 1, 2 und 3 hergestellt ist, Fig. 5 eine Ausführungsform
eines Kupplungselementes zum Verbinden der Platten, Fig. 6 eine weitere Ausführungsform
eines Kupplungselementes,
Fig. 7 eine Ausführungsform eines Winkelkupplungselementes,
mit dem die Platten des Plattensystems oder flächige Gebilde in rechtem Winkel miteinander
verbunden werden, Fig. 8 eine weitere Ausführungsform eines Kupplungselementes,
Fig. 9 einen Schnitt durch den Stoßbereich zweier in einer Ebene aneinander stoßender
Platten des Plattensystems und Fig. 1o einen Schnitt durch den Stoßbereich zweier
rechtwinkelig ineinanderstoßender Platten.
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Aus den Fig. 1 bis 3 geht ein Plattensystem hervor, das aus Platten
A, B, C und der in Fig. 3 strichpunktiert angedeuteten Platte D besteht. Aus den
Fig. 1 und 2 ist erkennbar, daß die kleinste Platte A von quadratischer Form ist.
Sie besteht zweckmäßigerweise aus einem integralgeschäumten Polyurethan das ggf.
mit Füllstoffen oder inerten Armierungen versteift ist. Die Seitenlänge ist mit
S bezeichnet und beträgt den Euro-Paletten-Vorschriften entsprechend, z.B.
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360 mm. Die Plattenstärke liegt bei ungefähr 20 mm. Diese Dimensionsangaben
sind an sich nicht erfindungswesentlich, sondern sie stellen eine Möglichkeit von
vielen dar. Von Bedeutung ist nur das Größenverhältnis der einzelnen Platten A,
B, C und ggf. D zueinander, wobei ausgehend von der Seitenlänge S der kleinsten
quadratischen Platte A die nächstgrößere Platte rechteckig ist und ein Seitenverhältnis
von 1 : 2 bezogen auf die Seitenlänge S hat. Die nächstgrößere Platte C ist wieder
von quadratischer Form. Ihre Seitenlängen stehen in einem Verhältnis von 2 : 2.
Die ggf.
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dem Plattensystem noch angehörende größte Platte D ist wiederum von
rechteckiger Form und zeigt ein Seitenverhältnis von 2 : 3. Entlang den mit 6 bezeichneten
Seitenrändern der
Platten, insbesondere hervorgehoben die Platte
A, gemäß den Fig. 1 und 2, sind Aufnahmevertiefungen 3 eingeformt, die die Form
von gleichschenkeligen, rechtwinkeligen Dreiecken mit gerundeter Spitze haben. Von
einer Oberfläche der Platte, die später nicht die Nutzoberseite bilden soll, führt
zu jeder Aufnahmevertiefung eine Sackbohrung 2, die ihr Ende innerhalb der Platte
A hat, so daß die später als Nutz- oder Sichtseite dienende Oberseite 1 der Platte
A durchgehend und glatt ist. Im Randbereich und zwar von der Oberseite 1 der Platte
A, von der auch die Sackbohrungen 2 ausgehen, ist bei jeder Aufnahmevertiefung 3
eine Aussparung 4 von beispielsweise trapezförmiger Gestalt ausgebildet, die sich
von deser Oberseite 1 bis über die gesamte Tiefe der Aufnahmevertiefung 3 erstreckt.
Wie in Fig. 1 mit 4' angedeutet, kann die Aussparung auch rechteckige Form besitzen.
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Der Abstand der Aufnahmevertiefungen 3 von den Ecken der Platte A
beträgt ein Viertel der Seitenlänge S, während der Zwischenabstand zwischen den
Aufnahmevertiefungen 3 die Hälfte der Seitenlänge S beträgt. Diese Eckabstände und
Zwischenabstände der Aufnahmevertiefungen 3 sind auch bei den weiteren Platten B,
C und D gewählt. Infolge der Größenverhältnisse der Platten des Plattensystems lassen
sich diese in beliebiger Weise miteinander kombinieren, so daß sich beim Zusammensetzen
einer beliebigen Anzahl verschiedener Platten des Plattensystems regelmäßige, flächige
Gebilde ergeben.
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Die Stirnseite 6 der Platten A, B, C und ggf. D ist mit einer längsverlaufenden
Nut 7 versehen, die zu beiden Seiten von Längsrippen 8 begrenzt wird. Auf diese
Weise wird zwischen zwei aneinanderstoßenden Platten eine längsdurchgehende Nut
mit den doppelten Ausmaß der in Fig. 2 angedeuteten Nut 7 gebildet, deren Zweck
später erläutert wird. Die der späteren Sichtseite bzw. der Oberseite 1 der Platten
benachbarte
Längsrippe 8 ist durchgehend während die andere Längsrippe 8 im Bereich der Aufnahmevertiefungen
3 bzw. Aussparungen 4 bzw. 4' unterbrochen ist. Die Längsnut 7 ist in ihrer Breite
derart auf die Breite der Aufnahmevertiefung 3 bzw. der Aussparung 4 abgestimmt,
daß sie um ein Maß 16 breiter ist, als die Breite der Aussparung 4. Mit 5 sind Vorsprünge
innerhalb der Sackbohrung 2 angedeutet, die zur Verriegelung eines in die Sackbohrung
2 eingesteckten Befestigungselementes, das hier nicht dargestellt ist, dienen.
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In Fig. 4 ist ein Behälter perspektivisch dargestellt, der unter Verwendung
von Platten A, B, C des Plattensystems sowie unter Zuhilfenahme von in Fig. 5 gezeigten
Kupplungselementen 9,9', von in Fig. 7 gezeigten Winkelkupplungselementen 11 und
von in Fig. 9 und 10 gezeigten Befestigungselementen 28, 27 und von Winkelstoßelementen
13 herstellbar ist.
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Die in Fig. 4 vorn und seitlich erkennbaren Behälterflächen sind unter
Verwendung von mehreren Platten A und B zusammengestellt, während die obere Deckfläche
und die nicht erkennbare Bodenfläche des Behälters unter Verwendung der Platten
B und C zusammengesetzt sind. Es ist erkennbar, daß die einzelnen Platten nach einem
Prinzip zusammengesetzt sind, wie es beim Mauern von Ziegelwänden verwendet wird,
wo stets die Stoßbereiche einer Reihe gegenüber dem Stoßbereich in der darunter
oder darüberliegenden Reihe versetzt sind. In den Seitenwänden dienen zur Verbindung
der Platten A, B, in den vertikalen Stoßbereichen Kupplungselemente 9, die von der
Außenseite erkennbar sind und bündig mit dieser abschließen.
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In den horizontalen Stoßbereichen sind Kupplungselemente 9' für die
Verbindung der jeweiligen Platten eingesetzt, die mit Einsteckösen 10 ausgestattet
sind, welche über die Oberfläche der Seitenwände überstehen. Durch die miteinander
fluchtenden
Einsteckösen 10 sind Armierungsstäbe 12 gesteckt,
die die Gestaltfestigkeit des Behälters verstärken. Als solche Armierungsstäbe können
entweder Vollmaterialstäbe oder Rohre aus Metall oder steifem Kunststoff verwendet
werden.
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Da im Bereich der Deckfläche keine Armierungsstäbe 12 verwendet sind,
können°rXusschließlich Kupplungselemente 9 für die Verbindung der Platten gewählt
werden, die bündig mit der Plattenoberseite abschließen.
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Im gegenseitigen Verbindungsbereich zwischen den Seitenflächen untereinander
und den Seitenflächen und der Deckfläche des Behälters dind Winkelstoßelemente 13
vorgesehen, die über Winkelkupplungselemente 11 mit den Plattenrändern verbunden
sind. Die Winkelkupplungselemente 11 sind ebenfalls in die Aufnahmevertiefungen
3 eingesteckt und durch in die Sackbohrungen 2 eingebrachte Befestigungselemente
verriegelt, Die Winkelstoßelemente 13 weisen im Querschnitt ein L-förmiges Profil
auf, deren Länge jeweils mindestens der zugehörigen Kantenlänge des Behälters entspricht.
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In den Winkelstoßelementen 13 sind in den gleichen Zwischenabständen
Vertiefungen oder Bohrungen vorgesehen, wie in den Seitenrändern 6 der einzelnen
Platten A, B, C, D. Die Winkelkupplungselemente 11 besitzen ebenfalls jeweils eine
Einstecköffnung, in die das Ende des Armierungsstabs 12 eingebracht werden kann.
In Fig. 4 ist angedeutet, daß auch in den Winkelstoßelementen 13 Bohrungen vorgesehen
sind, durch welche die Enden der Armierungsstäbe 12 durchtreten können.
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Dies ist jedoch nur als eine Möglichkeit zu sehen, da es aus Festigkeitsgründen
zweckmäßiger ist, die Winkelstoßelemente 13 nicht von den Enden der Armierungsstäbe
12 durchsetzen zu lassen, sondern diese nur als Anschlag für die in die Einsteckösen
10 der Kupplungs- und Winkelkupplungselemente 9' und 11 eingesteckten Armierungsstangen
12 zu nutzen.
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Das in Fig. 5 in ausgezogenen Linien dargestellte Kupplungselement
9 hat einen Grundkörper in quadratischer, plattenähnlicher Form mit zwei symmetrischen
Abschnitten 14, die jeweils eine Bohrung 15 enthalten, die dann mit der Sackbohrung
2 fluchtet, wenn der jeweilige Abschnitt 14 in eine Aufnahmevertiefung 3' eingeschoben
ist. In der Symmetrielinie zwischen den Abschnitten 14 ist an einer Seite des Kupplungselementes
9 eine Verdickung 17 angeformt, die im Umriß der Form zweier aneinanderliegender
Aussparungen 4' und in der Dicke den Abstand entspricht, der zwischen der Innenseite
der Aufnahmevertiefung 3' und der Oberseite 1 der Platte A, B, C, D vorliegt. Auf
diese Weise wird bei einem zwischen zwei aneinanderstoßenden Platten A, B, C, D
eingebrachten Kupplungselement ein zusätzlicher Formschluß zwischen der Verdickung
17 und den Platten erzielt.
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Wie in Fig. 5 in strichlierten Linien angedeutet ist, kann auf der
Verdickung 17 eine Ein- oder Durchstecköse lOangeformt sein, welche zum Festlegen
des in Fig. 4 erläuterten Armierungsstabes 12 dient. Ein Kupplungselement, das mit
einer Durchstecköse 10 gemäß Fig. 5 versehen wird, ist mit 9' bezeichnet (Fig. 4).
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In der Praxis hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Aussparungen
4 der Aufnahmevertiefungen 3 eine trapezartige Gestalt zu geben (Fig. 1). Demzufolge
muß das hierfür passende Kupplungselement 18 (Fig. 6) eine Verdickung 20 aufweisen,
die der Form zwei aneinanderstoßender Aussparungen 4 entspricht. Das Kupplungselement
18 besteht darüber hinaus wieder aus zwei aneinander symmetrischen Abschnitten 21,
die die Bohrungen 15 tragen.
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In Fig. 7 ist ein Winkelkupplungselement 19 in ausgezogenen Linien
dargestellt, das zur Verbindung von Platten mit einem
Winkelstoßelement
13 dient. Die Form des Winkelkupplungselementes 19 ist in einer Draufsicht dreieckig,
so daß auch die Aufnahmevertiefungen 3' mit der trapezförmigen Aussparung 4 zu diesem
Winkelkupplungselement 19 passen. Dieses verfügt über einen Abschnitt 21, der dem
Abschnitt 21 von Fig. 6 entspricht. In senkrechter Richtung zum Abschnitt 21 erstreckt
sich dann ein Flansch 22, der Bohrungen 23 und 24 enthält. Der Umriß des Flansches
22 entspricht der Größe der Aussparung 4. In die Bohrungen 23 werden zur Verbindung
mit den Winkelstoßelementen 13 Befestigungselemente 27 (Fig. 10) eingebracht. Die
Bohrung 24 dient hingegen zum Einstecken des Endes eines Armierungsstabs 12. Wie
in Fig. 7 in strichlierten Linien angedeutet ist, könnte der Flansch 22 auch eine
rechteckige Form erhalten, damit er in solche Aufnahmevertiefungen und Aussparungen
paßt, wie die Kupplungselemente 9', 9 gemäß Fig. 5.
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Fig. 8 zeigt ein Kupplungselement 18', das für Aufnahmevertiefungen
3 mit Aussparungen 4 gemäß der Platte A, B, C, D (Fig. 2) dient und in seiner Form
und Größe dem Kupplungselement 18 von Fig. 6 entspricht. Auf der Verdickung 20 ist
hier zusätzlich eine Einstecköse 10 mit einer Bohrung 25 angebracht, so daß bei
Verwendung solcher Kupplungselemente 18' ebenfalls Armierungsstäbe 12 zur Versteifung
des hergestellten flächigen oder räumlichen Gebildes eingesetzt werden können.
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Aus Fig. 9 geht eine gerade Stoßstelle zwischen zwei Platten A und
B hervor, wobei die spätere Sichtseite oder Arbeits- bzw. Nutzseite des erzeugten
flächigen Gebildes mit 1 bezeichnet unten liegt. Die Platten A und B sind mit ihren
Längsrippen 8 fest aneinander gepreßt. In die durch die zusammen treffenden Nuten
7 gebildete Höhlung ist eine Dichtung 26 eingebracht. In die beiden Aufnahmevertiefungen
3
ist ein Kupplungselement 18' mit seinen Abschnitten 21 eingesteckt, das durch in
die Sackbohrungen 2 eingedrehte Befestigungselemente 28, vorzugsweise Exzenter-Drehbolzen,
gegen ein Herausziehen gehindert wird. In die Bohrung 25 des Kupplungselementes
18' ist ein Armierungsatab 12 bzw.
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ein Rohr eingesteckt, das satt auf der Oberfläche der miteinander
verbundenen Platten A, B aufliegt. Wie mit strichlierten Linien bei 29 angedeutet
ist, könnte dann das Kupplungselement die Form einer flachen Scheibe besitzen, wenn
kein Armierungsstab 12 verwendet wird. Dementsprechend könnten auch die Ausnehmungen
4 wegfallen, so daß im Verbindungsbereich auch die oberen Längsrippen 8 aneinanderliegen
müßten.
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In Fig. 10 wird schließlich die Art der Verbindung dargestellt, wie
sie beim rechtwinkeligen Aufeinandertreffen zweier Plattenränder von Platten A und
B beispielsweise gestaltet sein kann. In die beiderseitigen Aufnahmevcrtleftangen
3 sind Winkelkupplungselemente 19 eingesteckt und mit Befestigungselementen 28 gesichert.
Die Flansche 22 füllen die Aussparungen 4' aus und erstrecken sich Uber die Oberseite
1 der Platten A und B hinaus. In den zwischen den Plattenrändern gebildeten Falz
ist das Winkelstoßelement 13, das die Form eines gleichschenkeligen Winkelprofils
hat, eingelegt, und mittels der als Exzenter-Spannhebelverschlüsse ausgebildeten
Befestigungselemente 27 mit den Flanschen 22 verbunden. Die Befestigungselemente
27 sind dazu von der Innenseite des Winkelprofils durch die Bohrungen oder Aufnahmen
31 eingesteckt. Erkennbar ist ferner, daß das Ende der Befestigungsstäbe 12, die
hier an beiden Platten A und a vorgesehen sind, an den Schenkeln 32 des Winkelstoßelementes
13 anschlagen und diese nicht durchsetzen. Eine nichtung 26 ist in die Nut 7 eingelegt,
so daß die Innenseite des Behälters glatt und ohne jedwelche Unterbrechungen ausfällt
und zudem, genau wie auch bei Fig. 9 eine einwandfreie
Abdichtung
des Behälterinneren nach außen gegeben ist.
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Mit mehreren Platten dieses Plattensystems lassen sich beliebig große
Behälter in quadratischer oder quaderförmiger Gestalt unmittelbar am Bauort zusammensetzen.
Das Material der Platten ist zweckmäßigerweise integralgeschäumtes Polyurethan,
das auch nachträglich noch geschnitten werden kann.
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Z.B. ist es in der Abwassertechnik üblich, daß Zu- oder Abläufe oder
Einläufe in einem Behälter nachträglich angebracht werden, da sich die Lage der
zulaufenden oder ablaufenden Rohrstränge oftmals erst beim Einbau des Behälters
ergibt.
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Es ist notwendig, die dazu notwendigen Öffnungen erst nach dem Zusammensetzen
des Behälters anzubringen. Dazu wird mit einem üblichen Kreisschneider oder einem
ähnlichen Werkzeug an gewUnschter Steile eine Öffnung ausgeschniten, wobei diese
selbstverständlich auch über den Stoßbereich zweier Plattenränder verlaufen kann.
Infolge der Abdichtung der Stoßbereiche der Platten wird die Gefahr ausgeschaltet,
daß in diesen Bereichen Leckstellen auftreten. Speziell in der Abwassertechnik war
es bisher üblich, zum Herstellen solcher Behälter aus Beton, entfernbare oder auch
verlorene Schalungen einzusetzen, die sozusagen als Kern für den späteren Behalter
dienten. Da solche Behälter aus Beton oder Gußeisen, insbesondere wenn die Schalung
oder der Kern nachträglich wieder entfernt werden mußten, aggressiven Abwässern
oder anderen aggressiven Medien sowie der Witterung ungeschützt ausgesetzt waren,
bedurften sie einer Oberflächenbehandlung in Form von Farbanstrichen oder Belegen,
die ebenfalls nachträglich angebracht werden mußten und einen erheblichen Arbeits-
und Materialaufwand bedurften. Zudem mußten solche Schutzbeläge in regelmäßigen
Abständen erneuert oder ausgebessert werden.
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Wenn ein in Fig. 4 angedeuteter Behälter als verlorene Schalung dient,
die außenseitig mit Beton umgossen wird, fällt jede nachträgliche Behandlung des
Betons weg, da der Behälter in sich glatte Innenwände besitzt und außerdem nach
außen dicht ist. Zudem kann sich der Beton günstig mit den Armierungsstäben oder
den Einsteckösen verzahnen, ähnlich wie dies bei bekannten Putzträgerplatten aus
Kunststoff der Fall ist. Die Reinigung solcher betonierter Abwasserbehälter, die
innenseitig von aus dem Plattensystem zusammengesetzter Wände besteht, gestaltet
sich wesentlich einfacher als dies bisher der Fall war.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, wie bei 30 in Fig. 4 angedeutet
ist, nachträglich eine Platte (hier die große Platte C) zu entnehmen und dort einen
weiterfUhrenden Schacht anzusetzen, wie dies beispielsweise bei Sammelbehältern
mit Reinigungsschacht der Fall war. Der Reinigungsschacht 30 kann dann ggf. wieder
unter Verwendung von Winkelkupplungselementen 11, 19 und Winkelstoßelementen 13
aus dem Plattensystem gestaltet und tragfähig angebracht werden.
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Eine weitere, zweckmäßige Verwendung solcher Behälter ist im Verpackungs-
und Lagerwesen gegeben, wo im Inneren des Behälters GUter geschützt transportiert
und gelagert werden können. Bisher bediente man sich dabei häufig Wellpappekartons
oder Kisten, die jedoch sehr feuchtigkeitsempfindlich waren. Außerdem konnten sie
vielfach nur ein einziges Mal verwendet werden und mußten dann als Abfall vernichtet
werden. Behälter gemäß der Erfindung lassen sich immer wieder verwenden und können
beim Transport als Leergut zusammengelegt und auf kleinstem Raum transportiert werden.
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Herstellungstechnisch ist für die Ausformung der einzelnen
Platten
des Plattensystems nur ein geringer Aufwand notwendig, insbesondere in Serienproduktion
lassen sich solche Platten preisgünstig und mit hoher Genauigkeit herstellen.
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Von den Kupplungselementen sind ebenfalls nur zwei verschiedene Ausführungsformen
notwendig, die in Serienproduktion einfach und sauber herstellbar sind. Die Winkelstoßelemente
können handelsübliches Stangenmaterial sein, wobei die Bohrungen in den Zwischenabständen
anzubringen sind, wie auch die Aufnahmevertiefungen in den Platten.
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Das Zusammensetzen und Verlegen der Behälter kann von ungeübten Personen
einfach und schnell vorgenommen werden, da keine besonderen Vorschriften zu beachten
sind. Die Lagerhaltung ist bei diesen wenigen Einzelteilen gering und die zu erstellenden
Behälter können beliebige Größe und Form in rechteckiger Gestalt annehmen.
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