DE294154C

DE294154C -

Info

Publication number: DE294154C
Application number: DENDAT294154D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Verschließen von aus Metallfolie hergestellten Packungen durch Verschweißen bzw. Verschmelzen der Ränder derselben nach einem Kreisbogen mittels eines erhitzten Preßwerkzeuges. Insbesondere ist die Maschine zum Schließen von solchen Packungen bestimmt, die aus einer einmal in der Mitte gefalteten Metallfolie bestehen.

Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform dieser Maschine, und zwar ist Fig. ι eine Vorderansicht, und Fig. 2 eine Draufsicht, während Fig. 3 eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt, die Teile in Arbeitsstellung, ist. Fig. 4 ist eine von der Gegenseite der Fig. 3 gesehene Seitenansicht des unteren Teiles der Maschine in der Stellung zur Aufnahme einer Packung. Fig. 5 ist eine Draufsicht, und Fig. 6 ein Mittelschnitt durch eine bereits. geschlossene Packung, während Fig. 7 einen Schnitt durch einen Teil der Maschine mit einer kleinen Abänderung zeigt.

Auf der Zeichnung bezeichnet 10 eine flache Grundplatte, welche in einem starren Gestell in geeigneter Weise befestigt wird. Auf der Oberfläche dieser Grundplatte ist eine aus einer Platte bestehende Auflage 11 für die Packungen befestigt, die bei dem dargestellten

. Beispiel zwecks Verminderung der Wärmeableitung aus Holz, besteht. Von der einen Seite der Grundplatte 10, vorteilhaft der rückwärtigen, geht eine Stütze 12 aus, welche über die Auflage 11 ragt und ein Lager 13 hat, dessen Achse senkrecht steht. An der Grundplatte 10 ist beiderseits der Stütze 12 ein Lappen 14 vorgesehen, in welchem eine Klammer 15 gelagert ist, die nach dem dargestellten Beispiel eine flache Deckplatte 35 und einen halbkreisförmigen Flansch 36 hat. Von der Klammer 15 gehen zwei Scharniere 16 aus, welche mittels Zapfen 17 in den Lappen 14 drehbar sind, so daß also die Klammer 15 nach der Auflage 11 hin und von ihr weg schwingen kann. Um jeden Zapfen 17 ist eine Schraubenfeder 18 gewunden, deren Enden einerseits mit der Grundplatte 10 und andererseits mit der Klammer 15 verbunden sind, so daß die Schraubenfedern in der Regel die Klammer von der Auflage 11 abgehoben halten. Die Anordnung der Klammer 15 über der Auflage 11 ist eine solche, daß, wenn erstere auf die Auflage niedergepreßt ist, die Mittelachse ihres gebogenen Flansches 36 mit der Achse des Lagers 13 zusammenfällt (Fig. 2).

In dem Lager 13 ist ein senkrechter Zapfen 19 drehbar gelagert, welcher einen um den Zapfen 19* derselben in senkrechter Ebene drehbaren, mit einem Handgriff 37 versehenen Arm 20 trägt. In einer Hülse 20* des drehbaren Armes 20 ist ein Stift 21 in Längsrichtung verschiebbar geführt, der am unteren Ende mit einer Rolle 22 versehen ist, welche sich auf der Deckplatte 35 der Klammer 15 abrollt und diese niederdrückt. Eine Schraubenfeder 23 hält den Stift 21 für gewöhnlich in seiner durch einen Splint 21*. begrenzten tiefsten Stellung. An dem drehbaren Arm 20 ist außen neben dem Stift 21 eine Schelle 24 mittels einer Schraube 25 einstellbar angeordnet. Die Schraube 25 ragt durch einen Schlitz 26 in dem Arm 20 hindurch und trägt eine Stellmutter 27, mittels welcher die Schelle 24

in der gewünschten Stellung am Arm 20 festgestellt werden kann. In der Schelle 24 ist ein elektrischer Heizkörper 28 einstellbar angebracht, welcher mittels einer durch Lappen 30 der Schelle tretenden Schraube 29 festgeklemmt werden kann. Zwischen der Schelle 24 und dem Heizkörper 28 ist eine Packung aus Asbest oder einem anderen, die Wärme schlecht leitenden Stoff eingefügt, um eine Ableitung der Wärme nach dem Dreharm 20 zu verhüten. Am unteren Ende des Heizkörpers 28 ist eine durch den Heizkörper auf oder über die Schmelztemperatur des Materials, aus dem die Packung besteht, erhitzte Rolle 31 drehbar gelagert, welche durch Niederdrücken und wagerechtes Hin- und Herdrehen des Armes 20 unter Druck über die auf der Auflage 11 mittels der Klammer 15 festgehaltene Packung nahe deren Rand geführt wird und dabei das Verschweißen bzw. Verschmelzen der Ränder der Packung nach einer kreisbogenförmigen Linie bewirkt. Dadurch, daß die Unterlage 11 aus Holz besteht, geht nur wenig Wärme durch Leitung verloren. An dem rückwärtigen Ende des Dreharmes 20 ist ein Gegengewicht 32 befestigt, das für gewöhnlich den Arm 20 in der in Fig. 1 in strichpunktierter Linie angedeuteten Lage hält, um die Heizrolle 31 außer Berührung mit der Unterlage 11 und die Rolle 22 des Stiftes 21 außer Berührung mit der Klammer 15 zu halten, so daß bei Nichtgebrauch der Vorrichtung die Klammer 15 von der Unterlage 11 abgehoben ist und die Packungen auf die Unterlage 11 aufgelegt bzw. von derselben entfernt werden können.

An der rückwärtigen Seite der Grundplatte iö sind zwischen den Lappen 14 zwei Anschläge 33 vorgesehen, . die mittels Schrauben 34, welche durch Längsschlitze der Anschläge ragen, an der Grundplatte 10 verschieden eingestellt werden können, um die ■ betreffende Packung in die richtige Lage unterhalb der Klammer 15 bringen zu können.
Bei dem in Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Maschine handelt es sich um das Verschließen von Packungen, die aus einer in der Mitte einmal gefalteten, kreisförmigen Metallfolie A bestehen (Fig. 5). Beim Verpacken von Waren in derartige Packungen wird in der Weise verfahren, daß man die Ware B auf die flach ausgebreitete Metallfolie aufbringt und sodann die Metallfolie einmal in der Mitte, über die Ware faltet, so daß die Kanten der beiden Hälften der Folie genau übereinander zu liegen kommen und eine halbkreisförmige Packung entsteht. Die so erhaltene Packung wird, nachdem der Dreharm 20 so weit nach der einen Seite gedreht worden ist, bis die Heizrolle 31 an einem der hervortretenden Scharnierzapfen 17 anliegt, auf die Auflage 11 unterhalb der Klammer 15 aufgelegt derart, daß ihre gerade Kante χ gegen die Anschläge 33 anliegt. Dann wird der Dreharm 20 niedergedrückt, so daß die Rolle 22 des Stiftes 21 die Klammer 15 niederdrückt und den unteren' Rand des Flansches 36 derselben auf den bogenförmigen Rand α der Packung in kurzem Abstand von deren Außenkante preßt. Bei der gewählten Form der Klammer 15 ergibt sich unterhalb dieser ein Raum, der auch die Aufnahme dicker oder ausgebauchter, gefüllter Packungen gestattet. Nach dem Niederdrücken des drehbaren Armes 20 wird 'dieser um die Achse des Zapfens 19 im Kreise gedreht, wodurch die Heizrolle 31 die Ränder α der Packung aneinander und gegen die Unterlage 11 preßt und dieselben zusammenschweißt bzw. zusammenschmilzt (Fig. 6). Diese Drehung des Armes 20 wird fortgesetzt, bis die Heizrolle 31 gegen den anderen Scharnierstift 17 trifft bzw. die Packung überschritten hat, worauf der Handgriff 37 des Armes 20 losgelassen wird und. das Gegengewicht 32 den Arm 20 anhebt und die Rolle 31 von der Packung abhebt (Fig. 1 punktierte Stellung). Die freigegebene Klammer 15 wird dann durch die Federn 18 ebenfalls angehoben, so daß die geschlossene Umhüllung weggenommen und eine neue aufgelegt werden kann. Die Heizrolle 31 kann statt der dargestellten Form auch jede andere Form bekommen, die geeignet ist, die zu vereinigenden Ränder der Packung miteinander zu verschweißen bzw. zu verschmelzen. Eine etwas abgeänderte Ausführungsform der Heizrolle ist in Fig. 7 dargestellt, wo die Rolle 31 an ihrem Umfang noch mit einem Kreismesser 38 versehen ist, um gleichzeitig mit dem Zusammenschweißen bzw. Zusammenschmelzen der Packungsränder auch das Beschneiden derselben zu bewirken. Bei Anwendung einer derartigen Heizrolle mit Schneidmesser braucht das Folienstück zur Herstellung der beschriebenen Packungen nicht schon vorher die Kreisform zu haben, sondern kann jede beliebige Form haben, beispielsweise eine rechteckige (in Fig. 5 durch strichpunktierte Linien angedeutet), indem dann das Zuschneiden in die Halbkreisform durch die Maschine zum Verschließen der Packung geschieht.

Der Arm 20 kann anstatt mit der Hand auch durch einen geeigneten Antrieb maschinell angetrieben werden.

Zur Beheizung der Rolle 31 kann anstatt Elektrizität, wie angenommen, auch Gas oder ein anderes Heizmittel dienen. Da die Rolle 31 an dem Dreharm 20 mittels der Stellmutter 25 und des Schlitzes 26 einstellbar angeordnet ist, kann sie in verschiedener Entfernung von den Zapfen 19 eingestellt werden, um die Maschine der Größe der Packung anzupassen. Zu

dem gleichen Zwecke kann auch die Klammer entfernt und gegen eine solche von anderer Größe und Form ausgewechselt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Maschine zum Verschließen von aus Metallfolie hergestellten Packungen durch Verschweißen bzw. Verschmelzen der Ränder derselben, nach einem Kreisbogen mittels eines erhitzten Pre'ßwerkzeuges, gekennzeichnet durch eine zur Aufnahme der Packungen dienende, mit einstellbaren Anschlägen (33) zum Ausrichten der . Packungen versehene Grundplatte (10), eine an dieser auf und ab beweglich angeordnete, gegen dieselbe abgefederte, zum Festhalten der Packungen nahe deren Ränder auf der Grundplatte dienende, kreisbogenförmige Klammer (15) und einen an der Grundplatte oberhalb der Klammer in wagerechter und lotrechter Ebene schwingbar gelagerten Arm (20), der mit zwei Rollen (22,31) versehen ist, von denen die eine· (22) gegen den Arm abgefedert, ist und zum Anpressen der Klammer an die Grundplatte dient, während die andere (31) durch eine ebenfalls am Arm angeordnete Heizvorrichtung (28) erhitzt werden kann und zum Verschweißen bzw. Verschmelzen der Ränder der Packungen dient.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammer (ig) an der Grundplatte (10) auf und nieder schwingbar angeordnet ist und an ihrem Umfange einen die Packungen gegen die Grundplatte drückenden Flansch (36) besitzt.
3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der« Arm (20) an einer an der Grundplatte (10) befestigten Konsole (12, 13) angeordnet und die zum Verschweißen bzw. Verschmelzen der Ränder der Packungen dienende Rolle (31) einstellbar an dem Arm (20) befestigt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.