DE2813647C3 - Nahtklebevorrichtung, insbesondere für die Schuhindustrie - Google Patents

Nahtklebevorrichtung, insbesondere für die Schuhindustrie

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DE2813647C3
DE2813647C3 DE2813647A DE2813647A DE2813647C3 DE 2813647 C3 DE2813647 C3 DE 2813647C3 DE 2813647 A DE2813647 A DE 2813647A DE 2813647 A DE2813647 A DE 2813647A DE 2813647 C3 DE2813647 C3 DE 2813647C3
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Description

Die Erfindung betrifft eine Nahtklebevorrichtung insbesondere für die Schuhindustrie, mit einer Werkstückauflagefläche, einer darüber angeordneten Preßvorrichtung und mit beidseitig der zu bildenden Naht von schräg oben wahlweise auf die Werkstückauflagefläche absenkbaren Anschlagleisten für das Werkstück.
Eine Nahtklebevorrichtung der eingangs genannten Art ist durch die US-PS 37 38 887 bekannt Diese Patentschrift betrifft eine Nahtpreßvorrichtung ohne Klebstoff-Auftrageinrichtung. Mit ihr können nur in einem gesonderten Verfahren vorbeschichtete PVC-Materialien zwischen Preßelektroden mittels Hochfrequenzschweißung miteinander verbunden werden.
Es sind auch Vorrichtungen mit einem Ventilrüssel bekannt, durch welchen eine Klebeflüssigkeit auf ein Werkstuck aufbringbar ist (LS-PS 26 64 938). Bei diesen Vorrichtungen ist der Klebstoffrüssel aber gegenüber einer Preßrolle ortsfest angeordnet und die beiden miteinander zu verbindenden Werkstücke müssen der Preßvorrichtung von Hand unter Überlappung ihrer Ränder zugeführt werden, wobei eines der Werkstücke zunächst unter dem feststehenden Klebstoffrüssel hindurchgeführt wird, bevor der Randbereich des anderen Werkstückes zur Auflage kommt. Bei solchen Vorrichtungen ist man von der Geschicklichkeit der Benutzer der Maschine abhängig und es besteht die Gefahr einer großen Ausschußquote.
Durch die DEOS 24 47 488 ist eine Klebstoff-Aul· tragvorrichtung bekannt, die speziell für das Aufleisten der Seitenteile eines Schuhes ausgebildet ist und sich nicht für die Bildung von Kiebnahtverbindungen zwischen flächigen und in einer Ebene liegenden Werkstücken eignet Der Aufbau der Düsenglieder für die Klebstofflieferung ist speziell auf das Aufleisten ausgerichtet, indem die Düsenglieder mit Tastfühlern gekoppelt und miiverschwenkbar angeordnet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bildung von Klebnahtverbindungen zwischen flächigen Werkstücken, wie Leder und Kunststoffolien, zu schaffen, bei denen die Nahtv^rbindung in rascher Taktfolge und ohne Wärmeeinwirkung
ίο auf die Werkstücke ausgeführt werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Nahtklebevorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sie eine Klebstoff-Auftragvorrichtung in Form eines Spritzrüssels aufweist, der an einem in Nahtrichtung oberhalD der mindestens im Nahtbersich mit einer elastisch nachgiebigen Oberfläche versehenen Werkstückauflagefläche verfahrbaren Schlitten beweglich gelagert ist, und daß der Spritzrüssel einen Spritzkopf mit eingebautem Spritzventil aufweist und als schräg nach unten gerichtetes Düsenrohr ausgebildet ist das an einem mit dem Schlüter, verbundenen, elektrisch heizbaren Halter befestigt ist, durch welchen die zum Düsenrohr führende Klebstoffleitung hindurchgeführt ist, die von einem auf dem Schlitten angeordneten Klebstoffdruckbehälter ausgeht.
Durch die Anordnung des Spritzrüssels in dem verfahrbaren SchlittLn und die Beheizung des Halters für das Düsenrohr des Spritzrüssels wird bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Nahtklebevorrichtung eine gleichmäßige Klebstoffauftragung und damit auch eine einwandfreie Klebstoffverbindung gewährleistet. Da sichergestellt ist, daß der Spritzrüssel immer Klebstoff mit vorgegebener Konsistenz liefert, kann in rascher Taktfolge, also mit einem zügigen Verfahrensablauf gearbeitet werden.
Zur einwandfreien Anlage des Spritzkopfes des Spritzrüssels kann der Spritzrüssel am Schlitten zweckmäßig verschwenkbar gelagert sein und unter dem Einfluß eines pneumatischen A noreß- und Stoßdämpfungsorganes stehen, das einen bestimmten Anpreßdruck des Spritzkopfes am Werkstück gewährleistet und ein Abheben des Spritzkopfes an stärkeren Unebenheiten der Werkstückoberfläche verindert. Die Klebstoffaustrittsoffnung des Spritzkopfes kann vorteil hafterweise seitlu durch zwei parallele Randstege begrenzt sein, die eine exakte Klebstreifenbildung gewährleisten.
Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Nahtklebevorrichtung läßt sich also eine Klebstoffnaht mit festgelegter seitlicher Ausdehnung, einwandfreiem Klebstoffauftrag und gewünschter Klebstoffmenge und Klebstoffkonsistenz anbringen, so daß anschließend die Verbindungsnaht allein durch Druck mittels eines der zu bildenden Klebenaht angepaßten Preßstempels ohne weitere Wärmeeinwirkung sicher fertiggestellt werden kann.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Nahtklebevorrichtung anhand der weitgehend schematisierten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. I eine stirnseitige Ansicht der Vorrichtung in Richtung der zu bildenden Klebenaht;
F i g. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung;
Fig.3—5 schematische stirnseitige Ansichten der Maschine in drei verschiedenen Arbeitsstellungen bei der Herstellung einer Klebenahtverbindung;
Fig.6 eine gegenüber Fig.2 vergrößerte Seitenan-
sieht des den Spritzrüssel tragenden Schlittens der Vorrichtung;
F i g. 7 einen gegenüber F i g, 2 vergrößerten Längsschnitt durch den Spritzkopf des Spritzrüssels der Vorrichtung.
Die in der Zeichnung dargestellte Nahtklebevorrichtung umfaßt einen Preßstempel 10, eine unterhalb des Preßstempels angeordneten Werkstückauflagefläche 11, zwei symmetrisch zu beiden Seiten des Werkstückauflagefläche i 1 angeordnete Anschlagleisten 12 und 13 sowie einen Spritzrüssel 14, der an einem auf einer oberhalb der Werkstückauflagefläche 11 angeordneten Schiebe 15 verfahrbaren Schlitten 16 gehalten ist. Alle stationären Vorrichtungsteiie sind an einem nicht näher bezeichneten und auch nicht vollständig dargestellten gemeinsamen Maschinengestell ausgebildet oder befestigt.
Der Preßstempel 10 endet in einer an die Länge und Breite einer zu bildenden Klebenaht angepaßten Preßleiste 17, deren Preßfläche durch eine Schicht 18 aus Silikonkautschuk gebildet wird. Der Preßstempel 10 ist mit der Kolbenstange eines pneumatischen oder hydraulischen Betätigungszylinders 19 verbinden, der auf einer über der auf seiner Auflagefläche ebenfalls mit einer Schicht 21 aus Silikonkautschuk versehenen Werkstückauflagefläche II angeordneten Konsole 20 des Maschinengestells befestigt ist.
Die beiden Anschlagleisten 12 und 13, die in Fig. 2 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit weggelassen worden sind, sind oberhalb des Werkstückauflagefläche 11 symmetrisch zu der in Fig. 1 mit einer strichpunktierten Linie 22 angedeuteten Mittelebene der Vorrichtung so angeordnet, daß sie mittels hydraulischer oder pneumatischer Zylinder/Kolben-Anordnungen 23 oder 24. mit deren Kolbenstangen sie verbunden sind, schräg nach unten auf den Werkstückauflagetisch abgesenkt werden können. Die Zy'inder/ Kolben-Anordnungen Zi und 24 sind an Tragarmen 25 oder 26 des Gehäuses befestigt
Der durch ein starres Rohr gebildete Spntzrüssel 14 der Vorric.'.tung endet in einem Spritzkopf 27. der nachfolgend in Verbindung mit Fig.; näher beschrieben wird. Sein anderes Ende ist mit einem Halter 28 verbunden, der mittels einer elektrischen Heizplatte 29 erwärmbar ist und durch welchen eine nicht näher dargestellte Klebstoffleitung hindurch in den Spritzrüssel 14 füh/t. Der Halter 28 ist an dem Schlitten 16 befestigt, der mittels einer Zylinder/Kolben-Anordnung 30 auf der Schiene 15 in Richtung des Doppelpfeiles 3f verfahrbar ist.
Beim dargestellten Auführungsbeispiel ist der Halter 28 zusammen mit dem Schlitten 16 über einen aus F i g. 2 und Fig. Ί ersichtlichen Gelenkzapfen 32 mit dem Führur.gsteil 33 des Schlittens 16 verbunden, der zwei Führungsplatten 34 und an den Fiihrungsplatten angeordnete Gleitüacken 35 aufweist. Die Verschwenkbewegung des Schlittens 16 um den Gelenkzapfen 32 in Richtung des Doppelpfeiles 36 (Fig. 6) wird einseitig duich eine an einem Steg 37 des Schlittens verstellbar gelagerte Anschlagschraube 38 begrenzt, während die Verschwenkbewegung in der anderen Richtung gegen die Kraft eines pneumatischen Anpreß' und Stoßdämpfungsorgan 39 erfolgt, der im Steg 37 des Schlittens befestigt ist und dessen Kolbenstange über einen Fuß 40 auf der oberen Führungsplatte 34 des Führungsteiles 33 des Schlittens 16 abgestützt ist.
Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, ist auf den Schütten 16 ein Klebstoffdruckbehälter 41 aufgesetzt und mittels einer durch ausschwenkbare Verstellspindelp 42 und 43 gehaltenen Spannplatte 44 gesichert. An den Klebstoffdnickbehälter 41 ist eine Druckluftleitung 45 angeschlossen, und vom Klebstoffdruckbehälter 41 führt eine nicht dargestellte Klebstoffleitung über den Schlitten 16 durch den Halter 28 hindurch in den Spntzrüssel 14.
F i g. 7 zeigt den Aufbau des am vorderen Ende des Spritzrüssels 14 angeordneten Spritzkopfes 27. Er weist in seinem Innern einen durch einen Gewindering 46 gehaltenen Ventilsitzring 47 auf, mit welchem ein kegelförmiger Spritzdüsen-Ventilkörper 48 zusammenwirkt, der mittels einer Schraubendruckfeder 49 gegen den Ventilsitzring 47 gehalten ist Aus dem in das Ventilglied 48 und die Feder 49 aufnehmenden Ventilraum 50 führt ein Spritzkanal 51 zur Spritzkopföffnung 52, die nach vorne und "seitlich durch am Spritzkopf vorspringende Stege 53 und 54 geschützt ist, die gleichzeitig eine Blende für den austretenden Spritzstrahl bilden.
Die Nahtklebevorrifhtung arbei'pt auf folgende Weise: Zunächst wird gemäß Fig. 3 die eint Leiste 13 der beiden Anschlagleisten 12, 13 durch Betätigung der Zylinder/Kolben-Anordnung 24 über eine nicht dargestellte Steuereinrichtung der Vorrichtung nach unten auf den Werkstückauflagefläche 11 abgesenkt und ein Werkstück, beispielsweise ein Lederzuschnitteil 55. bis zur Anlage gegen die Anschlagleiste 13 auf die Werkstückauflagefläche 11 aufgelegt. Anschließend wird gemäß F i g. 4 die andere Anschlagleiste 12 auf den Werkstückauflagefläche 11 abgesenkt und hält das Lederzuschnitteil 55 fest, während der Spritzrüssel 14 mit seinem vorderen Spritzkopf 27 in den Bereich des Werkstückauflagetisches 11 durch entsprechendes Verschieben des Schlittens 16 in die aus Fig. 2 ersichtliche Lage gebracht und anschließend unter Bildung einer Klebenaht auf dem Lederzuschnitteil 55 zurjckbewegt wird. Die Anschlagleiste 13 ist dabei in ihre Ausgangslage zurückbewegt.
Der Klebstoffauftrag erfolgt durch Druckluftzuführurj in den Klebstoff-Vorratsbehälter 41. Der sich dabei über die Klebstoffleitung im Spritzrüssel 14 ausbildende Druck bewirkt ein Abheben des Spritzdüsen-Ventilgliedes 48 und ein Ausspritzen von Klebstoff durch die Spritzkopföffnung 52 des Spritzkopfes 27 der Vorrichtung. Die Dauer der Öffnung des Spritzdüsenventils wird durch die nicht dargestellte Steuereinrichtung bewirkt, beispielsweise durch Zeitsteuerung.
Nach dem Aufbringen des Klebstoffes und der Entfernung des Sprit/rüssels 14 aus dem Arbeitsbereich des Preßstempels lü wird dem Werkstückauflagefläche 11 von der anderen Seite her ein zweites Lederzuschnitteil 56 zugeführt und zur Anlage gegen die Anscnlagleiste 12 gebrach). Anschließend wird gemäß F i g. 5 der Preßstempel 10 mit seiner Preßleiste 17 nach unten bewegt und werden die beiden Lederzuschnitteile 55 und 56 entlang der gebildeten Klebstoffnaht miteinander verpreßt. Schließlich wird der reßstempel 10 nach oben zur ckbewegt und werden die mit einer Klebenaht miteinander verbundenen Lederzuschnitteile 55 und 56 vom Werkstückauflagefläche 11 entfernt. Anschließend beginnt ein neuer Arbeitszyklus, wobei auch mit dem Absenken der Anschlagleiste 12 begonnen werden kann.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Nahtklebevorrichtung, insbesondere für die Schuhindustrie, mit einer Werkstückn.uflagefläche, einer darüber angeordneten Preßvorrichtung und mit beidseitig der zu bildenden Naht von schräg oben wahlweise auf die Werkstückauflagefläche absenkbaren Anschlagleisten für das Werkstück, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine KJebstoff-Auftragvorrichtung in Form eines Spritzrüssels (14) aufweist, der an einem in Nahtrichtung oberhalb der mindestens im Nahtbereich mit einer elastisch nachgiebigen Oberfläche (Schicht 21) versehenen Werkstückauflagefläche (11) verfahrbaren Schlitten (16) beweglich gelagert ist, und daß der Spritzrüssel (14) einen Spritzkopf (27) mit eingebautem Spritzventil aufweist und als schräg nach unten gerichtetes Düsenrohr ausgebildet ist, das an einem mit dem Schlitten (16) verbundenen, elektrisch heizbaren Halter (28) befestigt ist, durch welchen die zum Dusenii.hr führende Klebstoffleitung hindurchgeführt ist, die von einem auf dem Schütten angeordneten Klebstoffdruckbehälter (41) ausgeht.
2. Nahtklebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spritzrüssel (14) am Schlitten (16) verschwenkbar gelagert ist und unter dem Einfluß eines pneumatischen Anpreß- und Stoßdämpfungsorganes (39) steht
3. Nahtklebevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzkopföffnung (52) des Spritzkopfes (27) seitlich durch zwei parallele Step» (54) begrenzt ist.
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