DE4400388C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Formteils aus mindestens einer Trägerschicht und einer Kaschierschicht - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Formteils aus mindestens einer Trägerschicht und einer KaschierschichtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Formteils, insbesondere eines Verkleidungsteils für ein
Kraftfahrzeug, aus mindestens einer Trägerschicht und einer Ka
schierschicht, bei dem die flachen Schichten in paralleler Er
streckung aufeinander ausgerichtet und ihre Ränder im Abstand
voneinander gehalten werden, während der Rand der Trägerschicht
unter Bildung eines bearbeiteten Randes abgetrennt wird, und
die Schichten unter gegenseitiger Verbindung zwischen zwei
Preßformflächen zusammengepreßt werden, worauf der gegenüber
dem bearbeiteten Rand der Trägerschicht nach außen vorstehende
Rand der Kaschierschicht um den bearbeiteten Rand der Träger
schicht umgelegt und rückseitig an die Trägerschicht angelegt
und an dieser befestigt wird.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt (DE 29 25 500 A1). Beim
bekannten Verfahren erfolgt das Umlegen der Ka
schierschicht, bei der es sich um eine Dekorschicht handeln
kann, in einem getrennten Arbeitsschritt außerhalb der die
Preßformflächen aufweisenden Form bzw. der Formteile unter Ein
satz einer gesonderten Vorrichtung, und zwar entweder während
der späteren Montage des Formteils oder in einem eigenen Vorbe
reitungsschritt vor der Montage manuell oder maschinell, was
mit einer gesonderten Befestigung des umgelegten Kaschier
schichtrandes durch Verkleben oder Verklammern mit der Rück
seite der Trägerschicht verbunden ist. Diese bekannte Handha
bung ist kompliziert und aufwendig.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Herstellung des Formteils zu vereinfachen und auch den zugehö
rigen Vorrichtungsaufwand zu senken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unmit
telbar nach dem Abtrennen des Randes der Trägerschicht und dem
Zusammenpressen der beiden Schichten der vorstehende Rand der
Kaschierschicht um den bearbeiteten Rand umgelegt und an die
Rückseite der Trägerschicht angedrückt wird, während das Form
teil mit seiner Vorderseite noch an der zugeordneten Preßform
fläche anliegt.
Hierbei handelt es sich nicht nur um ein zeitliches Vorverlegen
des Verbringen des Kaschierschichtrandes in seine endgültige
Lage sondern um eine vorteilhafte Maßnahme, bei der ggf. spezi
fische Befestigungsmaßnahmen wie das Kleben oder Klammern des
Kaschierschichtrandes entfallen können, weil die Verbindung der
beiden Schichten so wie an der Vorderseite des Formteils allein
mittels Druck und ohne erneutes Anwärmen der Trägerschicht mög
lich ist. Dementsprechend kann eine gesonderte Vorrichtung zum
Umbuggen entfallen, vielmehr reicht eine einfache Zusatzein
richtung aus, die zweckmäßigerweise mittels des Randbearbei
tungswerkzeugs betätigt werden kann.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens mit einem unteren Formwerkzeug und einem
oberen Formwerkzeug, die zwischen einer distanzierten Ausgangs
stellung und einer zusammengeführten Arbeitsstellung bewegbar
sind und die Trägerschicht und die Kaschierschicht zusammen
drückende und dabei verbindende Preßformflächen aufweisen, und
mit einem verlagerbaren Bearbeitungswerkzeug mit einem Schneid
werkzeug zum Abtrennen des Randes der Trägerschicht, das mit
einem Gegenwerkzeug zusammenwirkt und ein bereits in der Aus
gangsstellung der Formwerkzeuge sowie vor der Randabtrennung
zwischen die sich gegenüberliegenden Ränder der eingebrachten
schichten eingreifendes Abstandsteil aufweist. Eine solche Vor
richtung ist ebenfalls aus der DE 29 25 500 A1 bekannt.
Erfindungsgemäß ist diese Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß ein Umlegewerkzeug mit einem verlagerbaren Umlegschieber
vorgesehen ist, der nach dem Abtrennen des Randes der Träger
schicht und einer mindestens teilweisen Rückführung wenigstens
eines der Formwerkzeuge aus der Arbeitsstellung in die Aus
gangsstellung durch Verlagerung am gegenüber dem bearbeiteten
Rand der Trägerschicht vorstehenden Rand der Kaschierschicht
des noch am einen Formwerkzeug anliegenden Formteils angreift
und diesen Rand um den bearbeiteten Rand herumlegt und an die
Rückseite der Trägerschicht andrückt.
Mit einer solchen vergleichsweise einfachen Vorrichtung läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren durchführen, so daß die im
Zusammenhang mit dem Verfahren bereits angesprochenen Vorteile
erreicht werden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine abgebrochene schematische Ansicht von we
sentlichen Teilen der Vorrichtung mit einer auf
einem Unterwerkzeug angeordneten Werkstofflage;
Fig. 2: eine Ansicht wie in Fig. 1 mit einem Randbe
arbeitungswerkzeug, das auf die auf dem Un
terwerkzeug angeordnete Werkstofflage flach
aufgelegt ist;
Fig. 3: eine Ansicht wie in Fig. 2 mit einer weiteren
auf die erste Werkstofflage und zumindest
teilweise auf das Randbearbeitungswerkzeug ge
legten Werkstofflage;
Fig. 4: eine Ansicht wie in Fig. 3 beim Bearbeiten
eines Randteiles der weiteren Werkstofflage;
Fig. 5: eine Ansicht der Vorrichtung gemäß den Fig.
1 bis 4 vor dem Umlegen des Randteiles der
einen Werkstofflage um den Rand der anderen
Werkstofflage;
Fig. 6: eine Ansicht wie in Fig. 5 während eines Zwi
schenschrittes eines Umlegewerkzeuges;
Fig. 7; eine Ansicht wie in den Fig. 5 und 6 bei
Beendigung des Arbeitsschrittes des Umlege
werkzeuges und
Fig. 8: eine abgeschnittene Draufsicht auf wesentliche
Teile der Vorrichtung längs der Linie VIII-
VIII in Fig. 1.
Eine Vorrichtung 1 zum Herstellen eines dünnwandigen, min
destens teilweise verformbaren, mehrlagigen Werkstückes 2
(Fig. 7), das aus mindestens einer ersten Werkstofflage 3
und aus einer mit dieser verbindbaren, zweiten Werkstoffla
ge 4 besteht, wobei die eine Werkstofflage 4 einen zu bear
beitenden Randteil 5 (Fig. 5 und 6) aufweist, um den ein
Randteil 6 der anderen Werkstofflage 3 gelegt und dann in
der umgelegten Position befestigt wird, umfaßt gemäß dem
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ein Ober
werkzeug 7, ein Unterwerkzeug 8 sowie ein Randbearbeitungs
werkzeug 9 und ein Umlegewerkzeug 10 mit jeweils zugehöri
gen und aufeinander abgestimmten Antrieben.
Das patrizenförmige Oberwerkzeug 7 umfaßt ein oberes Form
teil 11 mit geeigneten Niederhaltern 12. Die Lagerung und
der Antrieb für das obere Formteil 11 und den beziehungs
weise die Niederhalter 12 erfolgen mit grundsätzlich be
kannten Mitteln und interessieren hier nicht näher.
Das Unterwerkzeug 8 umfaßt ein unteres Formteil 13 und
weist auf seiner dem Oberwerkzeug 7 zugewandten Seite eine
mit dem oberen Formteil 11 zusammenwirkende Ausnehmung 14
auf. Das Oberwerkzeug 7 und das Unterwerkzeug 8 sind auf
einander zu und voneinander weg bewegbar, wobei das Unter
werkzeug 8 auf einem unteren Maschinenteil 15 angeordnet
und längs Führungselementen 16 mit Hilfe einer Hubeinrich
tung 17 bewegbar ist. Bei der Hubeinrichtung 17 kann es
sich zum Beispiel um Druckschläuche handeln.
Zur Erzeugung eines Unterdruckes in der Ausnehmung 14 füh
ren Kanäle 18 von einer Unterdruckkammer 19 zur Ausnehmung
14 und sind in nicht näher dargestellter und hier auch
nicht interessierender Weise steuerbar.
Zu der Vorrichtung 1 gehört ferner das Randbearbeitungs
werkzeug 9, bei dem es sich gemäß Ausführungsbeispiel um
ein Trenn-, Stanz- beziehungsweise Schneidwerkzeug 20 be
ziehungsweise konkret um ein Stanzmesser 21 handelt. Das
Stanzmesser 21 weist gemäß Fig. 8 eine mit Zähnen 22 ver
sehene Schneide 23 auf. Ein Gegenwerkzeug 24 für das Stanz
messer 21 ist zum Beispiel in Gestalt einer Leiste 25 in
passender Lage am Oberwerkzeug 7 angeordnet.
Das Randbearbeitungswerkzeug 9 beziehungsweise das Stanz
messer 21 ist auf einem Träger 26 befestigt. Der Träger 26
ist um eine Achse 27 in Richtung des Pfeiles A in Fig. 2
schwenkbar und längs einer Führung 28 in Richtung des
Pfeiles B in Fig. 4 bewegbar. Für die Schwenkbewegung ist
ein Antrieb 29 in Gestalt einer Kolben-Zylindereinrichtung
30 vorgesehen. Als Antrieb 31 für die Hubbewegung des
Randbearbeitungswerkzeuges 9 bzw. Stanzmessers 21 dient
gemäß Ausführungsbeispiel ein Schlauchantrieb 32,
wobei ebenso wie im Falle der Hubeinrichtung 17 mindestens
ein Schlauch mit Hilfe nicht dargestellter und hier auch
nicht näher interssierender Mittel im jeweiligen
Arbeitstakt mit einem Druckmittel aufgeblasen und wieder
entleert werden kann.
Gemäß dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
tragen die zu der Führung 28 gehörenden Teile eine Grund
platte 33, an der eine Stütze 34 angeordnet ist, die den
Träger 26 mit seiner Achse 27 lagert. Auch der Antrieb 29
beziehungsweise die Kolben-Zylindereinrichtung 30 ist an
der Stütze 34 um eine Achse 35 schwenkbar angelenkt und mit
dem freien Ende 36 der Kolbenstange 37 gelenkig mit dem
Träger 26 verbunden.
Die zur Führung 28 gehörenden Teile sind schließlich in
einer weiteren Grundplatte 36 in Hubrichtung des Antriebes
31 bewegbar gelagert. Über Halter 37 ist die Grundplatte
36 mit einem Teil 38 des Maschinenrahmens 39 verbunden, der
in den Fig. 1 bis 8 nur abgeschnitten dargestellt ist
und hier auch nicht weiter interessiert.
Zu der Vorrichtung 1 gehört schließlich noch das Umlege
werkzeug 10, das mindestens einen Umlegschieber 40 umfaßt.
Der Umlegschieber 40 ist gemäß Ausführungsbeispiel platten
förmig und weist ein im Querschnitt hakenförmiges Kopfstück
41 auf. Über seine Breite ist das Kopfstück 41 ferner nach
Art einer Verzahnung mit Vorsprüngen 42 und daneben befind
lichen Ausnehmungen 43 versehen (Fig. 8). Rillen 44 und
Rippen 45 in der dem Umlegewerkzeug 10 zugewandten Seite
46 des Unterwerkzeuges 8 sind den Vorsprüngen 42 und
Ausnehmungen 43 am stirnseitigen Ende des Kopfstückes 41
des Umlegschiebers 40 zugeordnet. Die Rillen 44 und Rippen
45 verlaufen vorzugsweise leicht bogenförmig mit der Achse
27 als Kreisbogenmittelpunkt (Fig. 1).
Das Randbearbeitungswerkzeug 9 beziehungsweise das Stanz
messer 21 und das Umlegewerkzeug 10 beziehungsweise sein
Umlegschieber 40 sind gemäß Ausführungsbeispiel gemeinsam
bewegbar und gemeinsam an dem Träger 26 angeordnet. Eine
mit dem Stanzmesser 21 durchgeführte Schwenkbewegung oder
Hubbewegung bewirkt daher eine entsprechende Schwenk- oder
Hubbewegung des Umlegschiebers 40. Die gemeinsame Anordnung
des Stanzmessers 21 und des Umlegschiebers 40 ist jedoch
nicht zwingend und gemäß Ausführungsbeispiel nur aus Zweck
mäßigkeitsgründen im Interesse einer einfachen Konstruktion
vorgesehen.
Die Funktion und Wirkungsweise der Vorrichtung 1 ist wie
folgt.
Zunächst wird eine Werkstofflage 3, bei der es sich zum
Beispiel um eine Dekorschicht handeln kann, mit ihrem Rand
teil 6 in gespanntem Zustand auf einer Unterlage bzw. kon
kret auf einem Unterwerkzeug 8 derart angeordnet, daß der
Randteil 6 sich im Bereich Stirnfläche 47 der Rillen 44 und
Rippen 45 des Unterwerkzeuges 8 befindet. Das Stanzmesser
21 ist hochgeklappt und der Umlegschieber 40 steht derart,
daß er mit seinem Kopfstück 41 den Randteil 6 der Werk
stofflage 3 stützen kann.
Sodann wird gemäß Fig. 2 ein als Abstandshalter dienendes
Trennelement 9' auf den Randteil 6 der Werkstofflage 3 auf
gelegt. Das Trennelement 9' ist gemäß Ausführungsbeispiel
das Randbearbeitungswerkzeug 9 bzw. konkret das Stanzmesser
21, das aus seiner Lage gemäß Fig. 1 zusammen mit dem Um
legschieber 40 in die Position gemäß Fig. 2 verschwenkt
wird. Dabei legt sich das Stanzmesser 21 nur mit seinem
Schneidenteil 48 auf den Randteil 6 und hält den Werkstoff
3 dort durch Anlage, wobei das Stanzmesser 21 das Randteil
6 auf den Rand 49 der Unterform 8 drückt. Das Stanzmesser
21 wirkt hierbei als Hilfsspannelement. Die notwendige An
presskraft wird mit Hilfe des zum Schwenken des Trägers 26
dienenden Antriebes 29 erzeugt.
Das Stanzmesser 21 liegt schließlich mit seinem Schneiden
teil 48 flach auf dem Randteil 6 der Werkstofflage 3.
Sobald das Randbearbeitungswerkzeug 9 bzw. das Stanzmesser
21 die Werkstofflage 3 am Unterwerkzeug 8 gemäß Fig. 2 fi
xiert hat, wird die weitere Werkstofflage 4 auf die Werk
stofflage 3 gemäß Fig. 3 abgelegt. Dabei kommt der Randteil
5 der zweiten Werkstofflage 4 nicht in Kontakt mit dem
Randteil 6 der ersten Werkstofflage 3. Der Randteil 5 der
zweiten Werkstofflage 4 legt sich vielmehr auf das als
Trennelement 9' bzw. als Abstandshalter dienende Stanzmes
ser 21.
Vorzugsweise enthält die Werkstofflage 4 thermoplastischen
Kunststoff und ist vorzugsweise auch bereits ausreichend
angewärmt, so daß die beiden Werkstofflagen 3 und 4 mitein
ander verkleben.
Gemäß dem nächsten, in Fig. 4 dargestellten Arbeitsschritt
wird das Oberwerkzeug 7 gemäß dem Pfeil C auf das Unter
werkzeug 8 hin bewegt, damit das obere Formteil 11 die bei
den Werkstofflagen in die Ausnehmung 14 im Unterwerkzeug
8 zieht. Gleichzeitig verschmelzen zum Beispiel die beiden
Werkstofflagen 3 und 4 flächig miteinander. Wenn die beiden
Werkstofflagen 3 und 4 mit Hilfe des Oberwerkzeuges 7 und
des Unterwerkzeuges 8 verformt werden, bildet die mit ihrem
Randteil 5 auf dem Stanzmesser 21 aufliegende Werkstofflage
4 eine Bearbeitungskontur 50 vor dem als Trennelement 9'
dienenden Stanzmesser 21. Gleichzeitig hat sich das am obe
ren Formteil 11 befindliche Gegenwerkzeug 24 vor die
Schneide des Stanzwerkzeuges 21 bewegt. Nach dem Absenken
des Oberwerkzeuges 7 befindet sich das Gegenwerkzeug 24 in
derselben Ebene wie das Stanzmesser 21, das in Richtung des
Pfeiles B parallel oder annähernd parallel zur Hauptebene
51 des aus den Werkstofflagen 3 und 4 bestehenden Werkstüc
kes 2 bewegbar ist.
Sobald ebenfalls gemäß Fig. 4 das Stanzmesser 21 mit Hilfe
des Antriebes 31 das Randteil 5 abgetrennt hat, wird das
Stanzmesser 21 gemäß Fig. 5 hochgeschwenkt und ferner hebt
das Oberwerkzeug 7 mit seinem oberen Formteil 11 von dem
aus den beiden Werkstofflagen 3 und 4 bestehenden Werkstück
2 ab. Das Werkstück 2 wird in dem Unterwerkzeug 8 jetzt
z. B. noch durch Vakuum und mit Hilfe des Niederhalters 12
gehalten.
Ehe das Stanzmeser 21 hochschwenkt, zieht der Antrieb 31
z. B. durch die Wirkung von Federn 52 das Stanzmesser 21 zu
rück, so daß das Umlegewerkzeug 10 mit dem Kopfstück 41 des
Umlegschiebers 40 in die Position gemäß Fig. 5 längs des
Pfeiles E hochschwenken kann. Hierbei ist wiederum der An
trieb 29 wirksam.
Sobald das Kopfstück 41 des Umlegschiebers 40 gemäß Fig.
5 unter dem Randteil 6 der Werkstofflage 3 steht, wird das
untere Formteil 13 des Unterwerkzeuges 8 gemäß dem Pfeil
F in Fig. 6 abgesenkt. Verbunden hiermit ist ferner eine
Nachfahrbewegung des Niederhalters 12 gemäß dem Pfeil G und
schließlich auch eine Vorwärtsbewegung des Umlegschiebers
40 in Richtung des Pfeiles H in Fig. 6 aufgrund des erneu
ten Wirksamwerdens des Antriebes 31. Dabei klappt das Kopf
stück 41 mit seiner Kontur 53 den Randteil 6 um den
freien, bearbeiteten Rand 5' der Werkstofflage 4. Gemäß
Fig. 6 hat sich der Randteil 6 aus der liegenden Position
gemäß Fig. 5 in eine stehende Position bewegt und erreicht
schließlich gemäß Fig. 7 die vollständig um den Rand 51
herum gelegte Position, wenn nach ausreichender Vorwärtsbe
wegung des Umlegschiebers 40 dessen Kopfstück 41 mit sei
nem nach unten weisenden, keilförmigen Rand 54 ebenfalls
bis über den Rand 51 der Werkstofflage 4 getreten ist
(Fig. 7). Sobald sich der Rand 54 des Kopfstückes 41 aus
der Position in Fig. 6 nach rechts bis über den Rand 51
der Werkstofflage 4 bewegt hat, wird ferner das untere
Formteil 13 des Unterwerkzeuges 8 angehoben, damit der Rand
54 des Kopfstückes 41 bis in eine Position unterhalb der
Ebene des Randes 5' der Werkstofflage 4 gelangt und da
durch das Randstück 6 der Werkstofflage 3 flächig an die
Werkstofflage 4 drückt. Die Hubbewegung des unteren Form
teiles 13 gemäß dem Pfeil I in Fig. 7 erfolgt als letzter
Schritt bei der Herstellung des umgelegten Randteiles 6.
Daraufhin wird zum Entnehmen des Werkstückes 2 aus dem un
teren Formteil 13 noch der Niederhalter 12 angehoben und
das untere Formteil 11 abgesenkt, damit der Umlegschieber
40 entgegen dem Pfeil H in Fig. 7 wieder zurückgefahren
werden kann. Sobald dies geschehen ist, kann das Werkstück
2 aus dem unteren Formteil 13 entnommen werden.
Die Werkstofflage 4 mit dem bearbeiteten Rand 5' ist bei
spielsweise ein Trägermaterial mit einer größeren Eigen
steifigkeit als die z. B. als Dekorschicht dienende Werk
stofflage 3 mit dem umzulegenden beziehungsweise umzu
buggenden Randteil 6.
Gemäß Ausführungsbeispiel stützt sich der schwenkbar gela
gerte Umlegschieber 40 entgegen der Kraftrichtung des An
triebes 29/der Kolbenzylindereinrichtung 30 lose an min
destens einer Feder 55 ab. Die Federkraft dieser Feder 55
bzw. von mehreren Federn 55 ist derart gewählt, daß sie un
ter Berücksichtigung der Hebelverhältnisse bezogen auf die
Achse 27 den Umlegschieber 40 in der Ausgangsposition gemäß
Fig. 5 vor dem Umlegen des Randteiles 6 entgegen der Kraft
29 im Gleichgewicht hält. Die Kraft der Federn 55 ist daher
größer als die des Antriebes 29.
Die Erfindung ist nicht auf das in den Figuren dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr sind noch Abwand
lungen möglich, ohne von dem grundsätzlichen Erfindungsge
danken abzuweichen. Wesentlich ist, daß beim Umlegen
der Umlegschieber 40 quer zum Rand 5 der Werk
stoff 4 bewegbar ist und daß die beiden Werkstofflagen 3
und 4 quer zum Umlegschieber 40 bewegbar sind.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen eines Formteils (2), insbesondere
eines Verkleidungsteils für ein Kraftfahrzeug, aus minde
stens einer Trägerschicht (4) und einer Kaschierschicht
(3), bei dem die flachen Schichten (3, 4) in paralleler Er
streckung aufeinander ausgerichtet und ihre Ränder (5 und
6)im Abstand voneinander gehalten werden, während der Rand
(5) der Trägerschicht (4) unter Bildung eines bearbeiteten
Randes (5') abgetrennt wird, und die Schichten (4 und 3)
unter gegenseitiger Verbindung zwischen zwei Preßformflä
chen zusammengepreßt werden, worauf der gegenüber dem bear
beiteten Rand (5') der Trägerschicht (4) nach außen vorste
hende Rand (6) der Kaschierschicht (3) um den bearbeiteten
Rand (5') der Trägerschicht (4) umgelegt und rückseitig an
die Trägerschicht (4) angelegt und an dieser befestigt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach dem Ab
trennen des Randes (5) der Trägerschicht (4) und dem Zusam
menpressen der beiden Schichten (3, 4) der vorstehende Rand
(6) der Kaschierschicht (3) um den bearbeiteten Rand (5')
umgelegt und an die Rückseite der Trägerschicht (4) ange
drückt wird, während das Formteil (2) mit seiner Vorder
seite noch an der zugeordneten Preßformfläche anliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil (2) während des Umlegens des vorstehenden Randes
(6) der Kaschierschicht (3) mittels Unterdruck an der be
treffenden Preßformfläche festgehalten wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit einem unteren Formwerkzeug (8) und einem oberen Form
werkzeug (7), die zwischen einer distanzierten Ausgangs
stellung und einer zusammengeführten Arbeitsstellung beweg
bar sind und die Trägerschicht (4) und die Kaschierschicht
(3) zusammendrückende und dabei verbindende Preßformflächen
aufweisen, und mit einem verlagerbaren Bearbeitungswerkzeug
(9) mit einem Schneidwerkzeug (20) zum Abtrennen des Randes
(5) der Trägerschicht (4), das mit einem Gegenwerkzeug (24)
zusammenwirkt und ein bereits in der Ausgangsstellung der
Formwerkzeuge (7, 8) sowie vor der Randabtrennung zwischen
die sich gegenüberliegenden Ränder (5 und 6) der einge
brachten Schichten (3, 4) eingreifendes Abstandsteil (21)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umlegewerkzeug
(10) mit einem verlagerbaren Umlegschieber (40) vorgesehen
ist, der nach dem Abtrennen des Randes (5) der Träger
schicht (4) und einer mindestens teilweisen Rückführung we
nigstens eines der Formwerkzeuge (7, 8) aus der Arbeits
stellung in die Ausgangsstellung durch Verlagerung am ge
genüber dem bearbeiteten Rand (5') der Trägerschicht (4)
vorstehenden Rand (6) der Kaschierschicht (3) des noch am
einen Formwerkzeug (8) anliegenden Formteils (2) angreift
und diesen Rand (6) um den bearbeiteten Rand (5') herumlegt
und an die Rückseite der Trägerschicht (4) andrückt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formwerkzeug (8), an dem das Formteil (2) während des
Umlegens des Kaschierschichtrandes (6) anliegt, mit an eine
Unterdruckquelle anschließbaren Saugkanälen (18) versehen
ist, die in seiner Preßformfläche ausmünden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umlegschieber (40) ein Kopfstück (41) mit im Quer
schnitt keilförmigem Rand (54) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kopfstück (41) des Umlegschiebers (40) stirnseitig nach
Art einer Verzahnung Vorsprünge (42) mit Ausnehmungen (43)
aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das matrizenförmige Formwerkzeug (8), das das Formteil
(2) während des Umlegens des Kaschierschichtrandes (6) auf
nimmt, in seiner dem Umlegschieber (40) zugewandten Seite
(46) Rillen (44) und Rippen (45) für das kämmend eingrei
fende Kopfstück (41) des Umlegschiebers (40) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Randbearbeitungswerkzeug (9) und
das Umlegewerkzeug (10) gemeinsam bewegbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Randbearbeitungswerkzeug (9) und der Umlegschieber (40)
an einem gemeinsamen, bewegbar gelagerten Träger (26) starr
angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das als Trenn-, Stanz- oder Schneid
werkzeug (29) ausgebildete Randbearbeitungswerkzeug (9) und
das den Umlegschieber (40) aufweisende Umlegewerkzeug (10)
schwenkbar gelagert sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Antrieb (29) für das Umlegewerkzeug
(10) mindestens eine Kolben-Zylindereinrichtung (30) vorge
sehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der schwenkbar gelagerte Umlegschieber (40) entgegen
der Kraftrichtung der Kolben-Zylindereinrichtung (30) lose
an mindestens einer Feder (55) abstützt, deren Federkraft
derart gewählt ist, daß der Träger (26) mit dem Umlegschie
ber (40) mit Hilfe der Kolben-Zylindereinrichtung (30)
nicht über eine Gleichgewichtsstellung bewegbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Formwerkzeuge (7, 8) sowie ein
Niederhalter (12) an einem Formwerkzeug (7) jeweils ge
trennt bewegbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umlegschieber (40) beim Umlegen des
Kaschierschichtrandes (6) quer zum Rand (5) der Träger
schicht (4) bewegbar ist und daß die beiden Schichten (3
und 4) mit dem einen Formwerkzeug (8) quer zum Umlegschie
ber (40) bewegbar sind.
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