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Anleimgerät für ein schmelzkleberbeschichtetes Umleimerband Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Anleimgerät für ein schmelzkleberbeschichtetes Umleimerband
mit in einem Gehäuse angeordneten Auflageelementen, von denen mindestens eines eine
Auflagefläche aufweist.
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Solche Anleimgeräte dienen dazu, die Kanten von plattenförmigen Werkstücken,
insbesondere Spanplatten, zum Schutz dieser Kanten mit Umleimern aus Kunststoff
zu versehen. Dazu wird ein Umleimerband, dessen eine Seite mit Schmelzkleber vorbeschichtet
ist, auf eine Vorratsrolle aufgewickelt am Anleimgerät befestigt. Während das Anleimgerät
von Hand über die Werkstückkante geführt wird, legt sich das Umleimerband zwischen
Auflagefläche des Anleimgeräts und Werkstückkante, wobei die Schmelzkleberschicht
des Umleimerbandes durch eine im Anleimgerät angeordnete Heizvorrichtung erwärmt
wird. Da der Schmelzkleber anschließend sofort wieder erstarrt, erfolgt eine kontinuierliche
Verklebung des Umleimerbandes mit der Werkstückkante.
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Bei bekannten Anleimgeräten werden zum Erwärmen des Schmelzklebers
Heizplatten verwendet, die fest mit dem Gehäuse des Anleimgeräts verbunden sind.
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Die Unterseite der Heizplatte weist eine Auflagefläche auf, mit der
das Anlaimgerät auf die Werkstückkante aufgesetzt wird, wobei sich beim Aufleimvorgang
das Umleimerband zwischen Auflagefläche der Heizplatte und Werkstiickkante schiebt.
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Wird das Anleimgerät vom Bedienungsmann nun nicht einwandfrei auf
die Werkstückkante aufgesetzt und gefahrt, so kann es vorkommen, daß die Auflagefläche
der Heizplatte nicht satt auf der Werkstückkante aufliegt und somit eine ungleichmäßige
Erwärmung des Schmelzklebers wie auch nur eine teilweise Anpressung des Umleimerbandes
an die Werkstückkante erfolgt. Das Umleimerband wird nicht einwandfrei mit der Werkstückkante
verleimt und kann sich später teilweise wieder ablbsen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine einwandfreie
Auflage der Auflagefläche der Heizplatte auf die Werkstückkante auch bei unsachgemäßer
Führung des Anleimgeräts zu gewährleisten. Die Auflagefläche der Heizplatte soll
also auch dann einwandfrei auf der Werkstückkante aufliegen, wenn das Anleimgerät
beim Anleimen vom Bedienungsmann sowohl um eine zur Bewegungsrichtung des Anleimgeräts
parallelen als auch um eine dazu senkrechte Achse leicht geneigt wird.
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Diese Aufgabe wird bei vorliegender Erfindung dadurch gelöst, daß
mindestens eines der Auflageelemente am Gehäuse in einer zur Auflagefläche im wesentlichen
senkrechten Richtung verschiebbar gelagert ist.
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Das verschiebbar gelagerte Auflageelement passt sich auch bei ungenauer
Führung des Anleimgeräts der Werkstückkante an und bewirkt, daß der Schmelzkleber
gleichmäßg erwärmt und das Umleimerband einwandfrei an die Werkstückkante angepreßt
wird. Damit ergibt sich auch eine Erleichterung der Handhabung des Anleimgeräts,
da der Bedienungsmann nicht mehr bendtigt ist, konzentriert auf die exakte Führung
des Anleimgeräts zu achten.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist eine Heizplatte
am Gehäuse sowohl um eine zur Bewegung richtung des Anleimgeräts parallelen Achse
als auch um eine dazu senkrechte, zur Auflagefläche parallelen Achse schwenkbar
gelagert und mit Halteelementenmit dem Gehäuse verbunden, wobei die Halteelemente
Anschlagelemente aufweisen, die die Verschiebung der Heizplatte gegenüber dem Gehäuse
in Richtung Auflagefläche unter der Wirkung einer zwischen Gehäuse und Heizplatte
angeordneten Feder begrenzen. Dabei könnenlinschlagelemente in Bezug auf die Auflagefläche
verstellbar sein.
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Weist nun das Anleimgerät neben den beweglichen Auflageelementen auch
fest mit dem Gehäuse verbundene Auflageelemente auf, so ist es durch Verstellung
der Anschlagelemente leicht möglich, die Auflagefläche der beweglichen Heizplatte
gegen die Auflageflächen der festen Auflageelemente auszurichten. Durch diese Verstellungsmöglichkeit
ergibt sich eine wesentliche Verbilligung und Vereinfachung der Fertigung des Anleimgeräts.
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Als Weiterbildung der Erfindung kannlin in Bewegungsrichtung des Anleimgeräts
gesehen, hinter der Heizplatte eine Andrückrolle für das Umleimerband vorgesehen
sein, deren Achse im Gehäuse gegen die Wirkung mindestens einer
zwischen
Gehäuse und Achse der Andrückrolle angeordneten Feder im wesentlichen senkrecht
zur Auflagefläche der Heizplatte verschiebbar gelagert ist.
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Bei bekannten Anleimgeräten mit starrer Heizplatte kann sich nämlich
das Umleimerband nach der durch die Heizplatte gegebenen Anpreßstrecke wieder von
der Werkstückkante ablösen, da Ja der Schmelzkleber hinter der Heizplatte nicht
unmittelbar erstarrt.
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Durch die hinter der Heizplatte angeordnete Andrückrolle wird das
Umleimerband auch während des Erstarrungsvorgangs des Schmelzklebers fest gegen
die Werkstückkante angedrückt und mit diesen einwandfrei verklebt.
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Auch die Andrückrolle ist erfindungsgemäß so am Gehäuse federnd gelagert,
daß ihre Achse eine Schwenkbewegung um eine zur Bewegungsrichtung des Anleimgeräts
parallelen Achse ausführen kann. Damit ist gewährleistet, daß das Umleimerband von
der Andrückrolle auch bei einer verkanteten Führung des Anleimgeräts einwandfrei
angedrückt wird.
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Die Andrückrolle kann vorteilhafterweise weiterhin mit einem Mantel
aus einem gummi-elastischem Werkstoff versehen sein, wodurch ein weiterer federnder
Ausgleich einer Schrägstellung des Anleimgeräts oder von Unebenheiten der Werkstückkante
erfolgt.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 Längsschnitt durch das Anleimgerät gemäß Erfindung.
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Fig. 2 Querschnitt durch das Anleimgerät nach Linie II - II in Fig.
1 Fig. 3 Querschnitt durch das Anleimgerät nach Linie III - III in Fig. 1.
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Wie Fig. 1 und 2 zeigen, wird der tragende Teil des Anleimgerätes
durch ein U-förmiges, nach unten offenes Gehäuse 1 gebildet, das eine Rückenplatte
2 und die beiden Seitenplatten 3 und 4 aufweist. Seitenplatte 4 ist dabei von der
Rückenplatte 2 weg nach unten zu einer Anschlagplatte 4' verlängert. Am vorderen
und hinteren Ende von Gehäuse 1 sind zwischen den beiden Seitenplatten 3 und 4 Zwischenstege4befestigt,
die miteinander fluchtende Führungsflächen aufweisen.
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Ausserdem ist zwischen den Seitenplatten 3 und 4 im vorderen Bereich
des Gehäuses 1 eine frei drehbare Umlenkrolle 7 sowie eine Kappeinrichtung 8 mit
einem Kappmesser 9 angeordnet.
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Mit der Rückenplatte 2 ist eine Konsole lo verbunden, die eine Kernhülse
11 aufweist, auf der die aus einem aufgewickelten Umleimerband 12 gebildete Vorratsrolle
13 aufgesteckt werden kann. Das Umleimerband 12 besteht aus einem Kunststoffrücken,
der einseitig mit einer Schmelzkleberschicht versehen ist.
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Zum Halten und Führen des Anleimgeräts dient ein am vorderen Ende
angeordneter Haltegriff 14 und ein am hinteren Ende angeordneter Stielgriff 15.
Die Kappeinrichtung 8 lässt sich durch einen in der Nähe von Haltegriff 14 angeordneten
Betätigungsgriff 16 betätigen.
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Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist zwischen den Seitenplatten 3 und
4 frei beweglich eine Heizplatte 17 angeordnet, die eine Auflagefläche 18 aufweist.
Heizplatte 17 wird dabei von vier Schrauben 19 gehalten, die von oben in die beiden
mit der Heizplatte 17 verbundenen Halteklötze 20 eingeschraubt sind. Die Schrauben
19 sind frei beweglich in Bohrungen 21 von Rückenplatte 2 gelagert, dabei liegen
ihre Schraubenköpfe 22 auf der Oberfläche der Rückenplatte 2 auf.
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Zwischen der Innenfläche von Rückenplatte 2 und der Heizplatte 17
ist Jeder Schraube 19 eine diese konzentrisch umgebende Druckfeder 23 zugeordnet.
Diese Druckfedern 23 drücken also die Heizplatte 17 von der Rückenplatte 2 weg und
halten die Schraubenköpfe 22 im Anschlag mit der Oberfläche der Rückenplatte 2.
Die Heizplatte 17 wird dabei so von den Schrauben 19 gehalten, daß ihre Auflagefläche
18 um einen gewissen Betrag die Führungsflächen 6 der Zwischenstege 5 überragt.
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Fig. 1 und 3 zeigen ein weiteres Auflageelement in Form einer Andrückrolle
24, die, in Bewegungsrichtung des Anleimgeräts gesehen1 hinter der Heizplatte 17
verschiebbar zwischen den Seitenplatten 3 und 4 angeordnet ist. Zur Lagerung von
Andrückrolle 24 dienen 2 Lagerscheiben 25, die durch eine Achse 26 miteinander verbunden
sind. Andrückrolle 24 ist auf Achse 26 frei drehbar gelagert.
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In den beiden Seitenplatten 3 und 4 sind einander paarweise gegenüberliegende
Langlöcher 27 vorgesehen, in die an den Lagerscheiben 25 befestigte Zapfen 28 eingreifen.
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Die Andrückrolle 24 wird dabei durch zwei, zwischen Rückenplatte 2
und Lagerscheiben 25 angeordneten Druckfedern 29 so in den Langlöchern 27 gehalten,
daß ihre Mantelfläche 30 mit der Auflagefläche 18 von der Heizplatte 17 fluchtet
und damit die Führungsflächen 6 der Zwischenstege 3 überragt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Andrückrolle
24 mit einem Mantel 31 aus gummielastischem Werkstoff umgeben sein.
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Der Anklebvorgang mit dem Anleimgerät erfolgt mit aufgesteckter Vorratsrolle
13 und beheizter Heizplatte 17. Das freie Ende des Umleimerbandes 12 umschlingt
die Umlenkrolle 7 und ist in einem Führungskanal 32 eines Zwischenstegs 5 eingefädelt.
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Das Anleimgerät wird jetzt mit der Führungsfläche 6 des am vorderen
Ende angebrachten Zwischenstegs 5 auf die Werkstückkante 33 eines Werkstücks 34
aufgesetzt und in Richtung von Pfeil 35 verschoben.
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Gelangt jetzt die Umlenkrolle 7 in den Bereich von Werkstückkante
33, dann beginnt sie sich zu drehen, wobei das freie Ende von Umleimerband 12 mitgenommen
und durch Führungskanal 32 unter die Auflagefläche 18 der Heizplatte 17 geschoben
wird.
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Die Werkstückkante 33 hebt die Heizplatte 17 gegen Wirkung der Druckfedern
23 so weit an, daß die Auflagefläche 18 mit den Führungsflächen 6 der Zwischenstege
5 fluchten. Durch die federnde Lagerung der Heizplatte 17 wird dabei bewirkt, daß
sich diese auch bei schräg gehaltenem Anleimgerät der Werkstückkante 33 genau anpasst.
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Werkstilckkante 33 wird bei weiterem Verschieben des Anleirrigerätes
fortlaufend mit dem Umleimerband 12 bedeckt, wobei die heizplatte 17 die Schmelzkleberschicht
des Umleimerbandes 12 laufend erwärmt.
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Bei weiterem Verschieben des Anleimgerätes kann die Schmelzkleberschicht
nach Verlassen der Heizzone der Heizplatte 17 wieder erstarren. Dabei wird Jedoch
das Umleimerband 12 durch die federnd gelagerte Andrückrolle 24 fest gegen die Werkstückkante
33 gedrückt und verbindet sich auch bei einem schräg gestellten Anleimgerät über
seine ganze Breite mit der Werkstückkante 33.
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Der gummi-elastische Mantel 31, der die Andrückrolle 24 umgibt, gleicht
sowohl die Schrägstellung des Anleimgeräts als auch Ungleichmäßigkeiten der Werkstückkante
33 aus.
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Wenn die Werkstückkante 33 über ihre ganze Länge mit dem Umleimerband
12 bedeckt ist, dann wird über Betätigungsgriff 16 der Kappeinrichtung 8 das Kappmesser
9 betätigt, das das Umleimerband 12 kurz nach dem Ende der Werkstückkante 33 abschneidet.
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Durch die Anordnung von vier einstellbaren Schrauben 19, die die Heizplatte
17 an der Rückenplatte 2 festhalten, ist es möglich, die Auflagefläche 18 der Heizplatte
17 sowohl auf einen bestimmten überstand gegenüber den Führungsflächen 6 der Zwischenstege
5 einzustellen als auch eine genaue Flächenparallelität zu diesen Führungsflächen
6 zu erzielen. Anstelle der Schrauben 19 mit Schraubenköpfen 22 können natürlich
auch Schraubbolzen mit Muttern verwendet werden.