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Vorrichtung zum Verschweißen von Buchblöcken für das draht- und fadenlose
Binden von Büchern Es ist bekannt, Bücher ohne Anwendung der gebräuchlichen Draht-
oder Fadenheftung in der Weise herzustellen, daß man Einzelblätter sowie durch einfaches
Falten oder sogenannte Leporellofaltung erhaltene Doppelblätter durch Verkleben
ihrer Rückenkanten miteinander zu einem Buchblock vereinigt bzw. sie mit ihren rückwärtigen
Kanten in einen mehr oder minder starken Film aus geschmeidigem Klebstoff derart
einbettet, daß jedes Einzel- oder Doppelblatt in dem Klebstoffilm verankert wird
und so ein Buch entsteht.
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Im einzelnen wird dabei auf den mit einer sich in der Wärme verfestigenden
Klebstoffschicht imprägnierten Buchblockrücken und gegebenenfalls auf denselben
aufgelegten Stützgewebe-, Papierverstärkungs-oder zusätzlichen Klebstoffolienstreifen
Druck und Hitze zur Einwirkung gebracht und der Klebstoff so verfestigt. Dies geschieht
mittels eines einfachen Bügelvorganges, sei es mittels eines gewöhnlichen elektrischen
Bügeleisens oder eines heißen Glättkolbens, wie solche für andere ähnliche Zwecke
auch sonst üblich sind. Es liegt auf der Hand, daß bei einer solchen Arbeitsweise
Ungleichmäßigkeiten und entsprechende Mängel in Kauf genommen werden müssen, da
für solche Bügel- und Glättgeräte die Arbeitstemperatur schwankend bzw. nur schwer
regelbar ist und der Handdruck der das Gerät bedienenden Person ebenfalls schwankt
und mit fortschreitender Ermüdung allmählich abnimmt und auch aus alledem nicht
genau vorherbestimmbare bzw. schwankende Verfestigungseffekte für die unter Hitze
und Druck erhärtende Klebstoffschicht ergeben. Als weiterer Nachteil dieser bekannten
Arbeitsweise kommt auch noch hinzu, daß dieselbe, bedingt durch die Art der verwendeten
Geräte,
verhältnismäßig langsam und umständlich ist und sich dementsprechend pro Arbeitsperson
nur verhältnismäßig geringe Leistungen erzielen lassen und daß durch die unter ungleichmäßigem
Druck stattfindende, schiebende und gleitende Bewegung der Bügelwerkzeuge Verschiebungen
innerhalb des erweichten Behandlungsgutes auftreten und dieses damit erst recht
ungleichmäßig machen.
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Alle diese Mängel und Nachteile der bisherigen Arbeitsweise werden
bei Verwendung der d @n Gegenstand der Erfindung bildenden Vorrichtung zum Verschweißen
von Buchblockrücken für das draht- und fadenlose Binden von Büchern vermieden, da
diese nicht nur ein schnelles und sicheres Arbeiten gestattet, sondern auch den
jeweils zur Anwendung zu bringenden Druck und die jeweils zur Einwirkung zu brin--ende
Temperatur genau und nach Bedarf regulieren und immer wieder in stets gleichmäßiger
Höhe anwenden läßt und so entsprechend gute und gleichmäßige Ergebnisse bei hoher
Leistung erzielen läßt.
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Diese erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verschweißen von Buchblöcken
für das draht- und fadenlose Binden von Büchern durch Einwirkung von Hitze und Druck
auf den mit einer sich in der Wärme verfestigenden lilebstoftschicht imprägnierten
Buchblockrücken und gegebenenfalls auf denselben aufgelegten Stützgewebe-, Papierverstärkungs-
oder zusätzlichen klebstoffolienstreifen ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer Einspannvorrichtung für den Buchblock und einer heizbaren Walze
mit parallel zur Hauptebene der Einspannvorrichtung verlaufender Achse besteht,
welche jener gegenüber derart angeordnet und gelagert ist, daß sie sich an den Rücken
des entsprechend eingespannten Buchblockes anschmiegt und auf demselben zum Abrollen
gebracht werden kann. Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird dabei die Einspannvorrichtung ebenfalls heizbar bzw. als heizbare Presse ausgebildet,
vorzugsweise derart, daß diese aus zwei übereinander angeordneten heizbaren Preßleisten
oder -balken besteht, deren unterer eine Auflageplatte zur Aufnahme des Buchblockes
trägt, die nach der der Walze abgekehrten Seite über ihn hinausragt und deren oberer
zweckmäßig in einer Stativführung mittels Spindeltrieb od. dgl. in seiner Entfernung
von dem unteren Balken verstellbar ist. An Stelle eines Spindeltriebes kann dabei
mit Vorteil z. B. ,such ein in seinem Wirkungshub gegenüber dem beweglichen Preßbalken
verstellbarer Exzenterliebel vorgesehen werden.
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Das Anschmiegen der heizbaren Walze an den Buchblockrücken wird zweckmäßigerweise
dadurch gefördert und auch für die verschiedensten in Betracht kommenden Ausmaße
und Anordnungen der Buchblöck:, innerhalb der Einspannvorrichtung dadurch sichergestellt,
daß die Achse der heizbaren Walze in ihren zweckmäßig in einer Stativführung gehalterten
Lagern in Richtung auf die Einspannvorrichtung bzw. den Rücken des in diese einzuspannenden
Buchblockes unter Federdruck gehalten wird.
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Ferner ist es vorteilhaft, oberhalb der heizbaren Walze einen nach
unten und oben sowie vor- und rückwärts verstellbaren Anschlag, vorzugsweise in
Gestalt eines als solcher wirkenden Wälzkörpers, für das zu verschweißende Buch
bzw. Buchblock vorzusehen, um auf diese Weise ohne weiteres die jeweils bestgeeignete
Lage für das zu verschweißende Buch bzw. Buchblock sicherzustellen.
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Die sich danach für die erfindungsgemäße Vorrichtung ergebende Arbeits-
und Bedienungsweise ist denkbar einfach. Zur Einführung des Buchblockes wird die
Einspannvorrichtung geöffnet, z. B. deren Spindeltrieb nach oben geführt, und dann
der Buchblock auf die von dem unteren Preßbalken getragene Auflageplatte derart
aufgelegt, daß der Rückenteil desselben knapp über die der Walze zugekehrten Kanten
der Preßbalken bzw. Auflageplatte hinausragt. Dann wird die Einspannvorrichtung
geschlossen und die Walze, die sich dabei dem auf sie einwirkenden Federdruck folgend
innig an den Buchblockrücken anschmiegt, auf demselben zum Abrollen gebracht. Druck
und Hitze wirken dabei in jeweils gewünschter und leicht regelbarer Weise schnell,
sicher und vollständig auf den Buchblockrücken ein und führen so zu dessen angestrebter
Verschweißung oder Verhor; nung. Das gleiche gilt auch für den Fall, daß auf den
Buchblockrücken vorher zusätzlich auch noch ein Stützgewebe-, Papierverstärkungs-
oder zusätzlicher Islebstoffolienstreifen aufgelegt worden ist.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung läßt sich dabei noch dadurch weiter
verfeinern und vervollkommnen, daß die Achslager der heizbaren Walze in ihrer Höhenlage
verstellbar ausgebildet werden, vorzugsweise derart, daß sie auf Stativen, unter
Federdruck stehend, geführt sind und mittels eines auf sie einwirkenden Hebelgestänges
auf und ab bewegt werden können. Im einzelnen wird danach eine allen Anforderungen
genügende Vorrichtung zum Verschweißen von Buchblöcken im Sinne der Erfindung mit
besonderem Vorteil in der Weise ausgebildet, daß sie eine Grundplatte mit fünf Stativsäulen
aufweist, von denen je zwei paarweise einander gegenüber an je einer Seite der Grundplatte
angeordnet sind und eine in Abstand hiervon in der Mitte der den ersteren abgewandten
Seite angeordnet ist und wobei zwischen dem einen der einzelnen Stativsäule abgewandten
Stativsäulenpaar die Einspannvorrichtung angeordnet ist bzw. von ihm getragen wird,
auf dem zweiten Stativsäulenpaar die Achslager der heizbaren Walze und deren Federung
gleitbar angeordnet sind und die einzelne Stativsäule das auf die Achslager der
heizbaren Walze bzw. ein dieselbe verbindendes Gestänge einwirkendes Hebelgestänge
trägt.
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Gegebenenfalls kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in Doppel-
oder sonstiger Mehrfachform ausgeführt werden, um die gleichzeitige Bearbeitung
mehrerer Buchblöcke zu ermöglichen.
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In der Zeichnung ist eine solche Vorrichtung der erfindungsgemäßen
Art in beispielsweiser Ausführungsform schematisch veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Gesamtanordnung, Abb. 2 die Anordnung eines als Wälzkörper
ausgeführten Anschlages für den Buchblock.
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Dabei stellt i die Grundplatte mit den fünf auf ihr angeordneten Stativsäulen
2 bis 6 dar. Von diesen ist das Stativsäulenpaar 2 und 3 an der einen Längsseite
der Grundplatte i und die einzelne Stativsäule 6 in der
'litte der
entgegengesetzten Längsseite angeordnet, während das Stativsäulenpaar 4 und 5 dazwischen
angeordnet ist. Zwischen dem Stativs-liulenpaar 2 und 3 ist die Einspannvorrichtung
angeordnet, welche aus (lern unteren, auf der Grundplatte i ruhenden heizbaren Preßbalken
7 mit von ihm getragener Auflageplatte S und dein darüber angeordneten, zwischen
dem Stativsäulenpaar 2 und 3 gleitenden heizbaren oberen 1'reßbalken g bestellt.
Die Höhenlage dieses oberen l'reßbalkens g ist dabei durch den Spindeltrieb io regelbar,
der seinerseits in der die Stativsäulen 2 und 3 verbindenden Schiene ir geführt
ist. Auf dem Stativsäulenpaar 4 und j5 sind die Achslager 12 und 1,3 gleitbar und
unter dein Druck der Federn '14 und 15 stehend geführt. Die heizbare Walze 16 ist
in diesen Achslagern 12 und 13 mittels der Federn 17 und iS ebenfalls federnd gelagert.
Die. Achslager 12 und 13 sind durch das Gestänge ig miteinander verbunden, auf welches
das von der Stativsä ulc f> getragene GestäUge 20 derart einwirkt, daß es durch
entsprechende 13etätigi>,lig des Gestängehandgriffes 2i das Gestängeig und damit
die Walze r6 je nach Wunsch heben und senken 1ä ßt bzw, zum Abrollen auf (lein Rücken
des Buchblockes 22 bringt.
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In Abb. 2 ist im Ausschnitt die zusätzliche Anordnung eines oberhalb
der heizbaren Welle 16 vorgesehenen, nach unten und oben sowie vor- und rückwärts
verstellbaren Anschlage, für den zu verschweißenden Buchblock in Gestalt des als
solchen wirkenden \\@<ilzkörpers =,; @-eransclcaulicht.