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Vorrichtung zum Einbinden von Büchern.
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Die bekannten Maschinen zum Einbinden von Büchern sind kompliziert
und teuer, da die einzelnen mechanischen Vorgänge, die zum Einbinden von Büchern
erforderlich sind, sehr unterschiedlich voneinander ablaufen. Versuche, diese Nachteile
zu beheben, liefen darauf hinaus, Spezialvorrichtungen für einen ganz bestimmten
Buchtyp zu schaffen oder nur einzelne Vorginge beim Einbinden auszuführen.
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Durch die Neuerung ist es gelungen, eine verhältnismäßig billige Vorrichtung
zu schaffen, mit der es möglich ist, Bücher beliebiger Größe und beliebigen Typs
bei verhältnismäßig hoher Ausstoßzahl zu bearbeiten, wobei die Gewähr gegeben ist,
daß die Bücher sämtliche in Qualität und Größe gleich sind. Bei der neuartigen Vorrichtung
sind die Bahnen, die das Buch zu durchlaufen hat, wesentlich kürzer als bei den
bekannten Maschinen und die einzelnen Einrichtungen einfacher,
so
daß man die Vorrichtung leicht von einer Buchgröße oder einem Buchtyp auf den anderen
in kürzester Zeit umstellen kann.
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In den letzten 12 bis 15 Jahren ist es üblich geworden, ungeheftete
Einbände zu verwenden, die für die verschiedensten Bucharten an Stelle der bisher
mittels Faden oder Draht gehefteten Bücher benutzt werden. Bei den ungehefteten
Einbänden werden die einzelnen Blätter des Buches nur durch einen geeigneten Klebstoff
und einem Gewebe-oder Papierstreifen oder einem Papiereinband zusammengehalten.
Bei der vorliegenden Neuerung wird auch dieses Einbindeverfahren verwendet.
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Neuerungsgemäß sind in der Vorrichtung zum Einbinden von Büchern die
folgenden Aggregate miteinander vereinigte auf einem Gestell ist in dessen Längsrichtung
verlaufend eine Fahrbahn für eine manuell verschiebbare Buchklemme angeordnet, in
welcher das eingeklemmte Buch mit dem Rücken nach unten sitzt und welche mit Öffnungsmitteln
sowohl am Eingang der Vorrichtung zum Einlegen ddr Bücher, als auch am Ausgang zur
Ausgabe der gebundenen Bücher ausgerüstet ist ferner ist ein drehbares Messer angebracht,
das auf einer senkrechten Achse gelagert ist und das mit dem Buchrücken zusammenwirkt,
während das Buch auf der Fahrbahn entlang läuft, um die Falze wegzunehmen und bzw.
oder die Unterkanten der Blätter des Buches zu begradigen ferner ist eine Klebstoffrolle
angeordnet, um den geschnittenen Buchrücken, während das Buch auf der Fahrbahn
entlang
läuft, mit Klebstoff zu versehen ; schließlich ist eine Einbandhalterung mit Klemmbacken
angebracht, um den Einband an dem beleimten Buchrücken zu halten und ihm eine kantige
Form zu geben, bevor das Buch die Klemmeinrichtung am Ausgang der Vorrichtung verlässt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung dargestellt
und zwar zeigen ; Fig. 1 eine Draufsicht auf eine neuerungsgemäße Vorrichtung ;
Fig. 2 eine Seitenansicht ; Fig. 3 eine Ansicht auf die Stirnseite der Vorrichtung
am rechten Ende gemäß Fig. 2 ; Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach der Linie A-B
der Fig. 2.
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Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel besteht das Gestell 1 aus winkeleisen,
während die Zwischenräume mittels Blechtafeln ausgefüllt sind.
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Das Gestell 1 trägt eine Fahrbahn 2, die sich vom linken Ende am Eingang
der Vorrichtung bis zu einem geeigneten Abstand des rechten Endes am Ausgang der
Vorrichtung erstreckt. Die Fahrbahn besteht aus Schienen für die Rollen 3, die eine
Klemmhalterung tragen, welche aus den Platten 4 besteht die Platten werden durch
eine Feder 5 gegeneinander gepresst, während die Vorderplatte durch Bolzen 6 getragen
ist, die mit einer Brücke 7 verbunden sind, auf welcher eine Rolle 8 angebracht
ist. Die Bolzen 6 sind an ihren Enden mit Gewinde versehen und tragen her die
manuell
einstellbaren Muttern 9, durch welche der Abstand zwischen den Platten entsprechend
der jeweiligen Stärke der Bücher eingestellt werden kann.
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Die Rolle 8 wirkt an den entgegengesetzten Enden der Vorrichtung mit
den Winkelhebeln 10 und 10a zusammen, die durch Lenker 1-1 miteinander verbunden
sind, die ihrerseits an dem oberen Ende eines Hebels 12 angeschlossen sind, der
schwenkbar um die Achse 13 gelagert ist. Der Hebel 12 ist durch Lenker 14 und 15
mit Fußpedalen 16 und 16a verbunden. Eine Feder 17 hält die Teile normalerweise
in der gezeigten Stellung.
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- wenn die Klemme sich am Eingangsende der Vorrichtung befindet und
die Rolle 8 mit dem Hebel 10 zusammenwirkt, erfolgt durch Betätigung des Pedals
16 das Öffnen der Klemme, um ein Buch einzuführen, wobei die Platten der Klemme
das Buch in dem Augenblick erfassen, wenn das Pedal losgelassen wird.
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Das zu bindende Buch besteht aus gefalteten oder einzelnen Blättern
und wird mit seinem Rücken nach unten eingeführt, bis es an einen Anschlag 18 gelangt,
wobei der Buchrücken dann auf der Plattform 19 ruht, die in Vertikalrichtung mittels
des Handrades 20 eingestellt werden kann.
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Das nun genau in der Klemme fixierte Buch ist bereit, um den Binbindevorgang
folgen zu lassen ; die Stellung der Plattform bestimmt den Betrag, um welchen das
Buch über die Klemme nach unten herausragt.
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Die Klemme wird dann auf der Fahrbahn verschoben und führt den Buchrücken
über die Schneiden eines Messers 21, das drehbar um eine vertikale Achse gelagert
und durch einen Elektromotor 22 mit hoher Drehzahl angetrieben wird.
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Das Messer arbeitet in einem festen Gehäuse 23, dessen Auslassöffnung
24 zu einem Rohr 25 führt, an welchem ein poröser Sack 26 angeschlossen ist, in
welchem sich die Papierabfälle und da : er beim Beschneiden des Buchrückens entstehende
Staub sammeln. Das Messer nimmt die Rückenfalze weg und kantet die Blätter an den
vorgesehenen Stellen ab, wobei die Messerschneiden entweder in der Form eines Gebläserades
ausgebildet sind, um die Papierabfälle durch das Rohr in den Sack zu drücken, oder
ein besonderes Gebläserad in dem Messerkopf angeordnet ist.
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Das Gehäuse 23 ist mit einem Paar Abdeckplatten 27 und 28 versehen
; die Platte 27 kann seitlich eingestellt werden und wird in der eingestellten Lage
durch Klemmschrauben 29 gehalten. Die Platte 28 wird durch einen federbelasteten
Arm 30 gehalten und wirkt normalerweise mit der Platte 27 zusammen, um das Messer
vollständig abzudecken, sie kann aber durch das Buch seitlich bewegt werden, um
das Messer frei zu legen, wenn sich das Buch diesem nähert.
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Bei Verwendung von verschiedenen Papiersorten ist es zweckmäßig, das
Messer mit einer Schmirgelscheibe zu vereinigen, um die Papierfasern aufzurauhen
und sie aus dem Papier herauszuziehen, um dadurch das Eindringen des Klebstoffes
zu erleichtern.
denn das Buch den Messerbereich durchlaufen hat,
kommt es mit einer Klebestoffrolle 31 in Berührung, die in einem Klebstoffbehälter
gelagert jst und mittels eines Riemens 33 durch einen Elektromotor 34 angetrieben
wird. Der Klebestoffbehälter 32 enthält einen einstellbaren Schaber 35, durch welchen
überflüssiger Klebstoff von der Rollenoberfläche weggenommen wird.
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Die Spannung des Riemens 33 kann durch Lagerung des Elektromotors
34 auf einer schwenkbaren Plattform 36 eingestellt werden.
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Der Klebestoffbehälter sitzt auf einer senkrecht einstellbaren Platte
37 und ist mit einem elektrischen Heizelement und einem Thermostat 38 ausgerüstet,
so daß, wenn es erforderlich ist, auch heißer Klebstoff verwendet werden kann.
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Jenn die unten liegenden Kanten des Buches mit Klebstoff versehen
sind, läuft es weiter, um mit dem Einband versehen zu werden.
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Eine in dem Vorrichtungsgestell senkrecht angeordnete Führung 39 enthält
eine Spindel 40, auf der ein Schlitten oder eine Plattform 41 montiert ist, die
zwei gegenüber liegende Backen 42 trägt, mit der sowohl der Einband effasst, als
auch dem zu bindenden Buch eine scharfkantige Form gegeben werden kann. Die Backen
42 erstrecken sich, wie es in Fig. 1 zu erkennen ist, seitlich, um eine Plattform
zu bilden, auf der der Einband liegt.
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Auf den Backen befinden sich Magnete, um die richtige Einstellung
des Einbandes und dessen genaue Lage zu dem Buch zu gewährleisten.
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Um besonders große Einbäde zu bearbeiten, sind Verlängerungen 43 vorgesehen.
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Die Backen können gegeneinander durch die Verbindungsstangen 44 und
die Hebel 45 (siehe insbesondere Fig. 4) verschoben werden.
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Die Hebel 45 sind durch die Stangen 46 mit einem Hebel 47 verbunden,
der eine Rolle 48 trägt, die in einer Führung 49 an einer Seite einer Steuerscheibe
50 läuft, welche durch einen Elektromotor über ein Übersetzungsgetriebe angetrieben
wird.
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Die Spindel 40 ist durch eine einstellbare Stange 52 mit einem Hebel
53 verbunden, der eine Rolle 54 trägt, welche in einer Führung auf der anderen Seite
der Steuerscheibe läuft.
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Die elektrisch angetriebene Steuerscheibe 50 wird durch ein Paar Mikroschalter
55 und 56 gesteuert. Wenn der Knopf 57 des Schalters 56 betätigt wird, wird eine
Umdrehung der Steuerscheibe 50 eingeleitet. Beim Loslassen des Knopfes beginnt der
Umlauf und er wird angehalten durch einen Nocken 58, der auf der Steuerscheibenwelle
sitzt und den Mikroschalter 55 betätigt.
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Um das Buch in der richtigen Stellung über den Einband zu arretieren,
ist die Buchklemme mit einer federbelasteten Klinke 59 versehen, die beim Vorwärtsbewegen
der Klemme, nachdem diese die Klemmbacken passiert hat und wieder etwas zurückbewegt
wurde, in eine entsprechende Aussparung 60 (siehe Fig. 1) einrastet und dadurch
die Buchklemme in der richtigen Stellung hält.
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Am Ausgangsende des Gestells ist ein einstellbarer Trog 61 so angebracht,
das beim Betätigen des Pedals 16a die Klemme öffnet und das Buch in diesen Trog
fällt.
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Die Vorrichtung kann normalerweise von einem einzigen Mann betätigt
werden, jedoch kann man den Ausstoß erhöhen, wenn zwei Mann zur Bedienung vorhanden
sind. Der am Eingang der Vorrichtung befindliche Bedienungsmann öffnet die Klemme,
indem er auf das Pedal 16 tritt, führt das Buch mit dem Rücken nach unten bis zum
Anschlag ein und lässt die Klemme schließen. Der zweite Bedienungsmann legt einen
Einband auf die Backen 42, richtet ihn durch die magnetischen Anschläge oder die
Kaliber 43 genau ein.
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Der erste schiebt dann die Klemme über das Messer und die Klebstoffrolle
und etwas über die Backen 42, um sie daraufhin um einen geringfügigen Betrag zurückzuziehen,
wobei die Klinke in die Aussparung 60 einspringt, wodurch die genaue Einstellung
der Klemme über den Einband erreicht ist. Der zweite drückt dann auf den Knopf 57,
wodurch der Einband gegen den beleimten Recken des Buches gepresst wird unddie Backen
sich nach innen bewegen, um dem Einband eine scharfkantige Form zu verleihen hierauf
werden die Backen geöffnet und sie bewegen sich mit der Eimbandhalterung in ihre
Ausgangsstellung. Der zweite Bedienungsmann zieht dann die Klemme wieder an das
Ende der Vorrichtung, betätigt das Pedal 16a, worauf das Buch in den Trog 61 fällt;
die Klemme 4 wandert daraufhin bis an das andere Ende der Vorrichtung, um den Vorgang
zu wìderholen.
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In leerem Zustand halten die Klemmplatten die Klinke 59 in ihrer ausgeschalteten
Stellung, dadurch kann die leere Klemme an das Eingangsende der Vorrichtung geschoben
werden.
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Zum Einstellen der Backen, um verschiedene Buchstärken zu berücksichtigen,
werden die Schraubenbolzen 62 gemäß Fig. 4 betätigt, "denn der Buchrücken mit einem
Gewebe-oder Papierstreifen an Stelle eines Papiereinbades versehen werden soll,
wird ein entsprechender Streifen entweder durch Vorbeiziehen an der Klebestoffrolle
31 oder auf einer geeigneten Streifenbeleimungsvorrichtung auf einer Seite mit Klebstoff
versehen ; dieser Streifen wird dann auf die Backen 42 gelegt und der Vorgang verläuft
dann in genau der gleichen Weise, wie es an Hand der Verwendung eines Papiereinbandes
beschrieben wurde.
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'denn mittels Faden oder Draht gehefteter Bücher mit einem Papiereinband
versehen werden sollen, wird die Plattform 19 bis in eine solche Höhe angehoben,
bei der es möglich ist, den Buchrücken so durch die Maschinen laufen zu lassen,
daß er nicht mit dem Messer in Berührung kommt.
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Aus der vorhergehenden Beschreibung geht hervor, daß zum Einstellen
auf verschiedene Buchgrößen lediglich der Schlitz über dem besser und die Backen
42 auf die entsprechende Buchstärke eingestellt werden müssen.
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Die neue Vorrichtung arbeitet nicht nur verhältnismäßig schnell, sondern
die damit eingebundenen Bücher gleicher Größe sind untereinander völlig identisch
und die genaue Einstellung des Ein-., bandes oder des Rückenstreifens erfolgt völlig
selbsttätig.