DE2256259C3 - Vorrichtung zum Klebebinden eines Blattstapels - Google Patents
Vorrichtung zum Klebebinden eines BlattstapelsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs I.
Bei einer solchen aus der DE-OS 15 36 499 bekannten
Vorrichtung dient eine zweiteilige Heizplatte gleichzeitig als Aufstoßfläche für die zu einem Blattstapel
zusammengefaßten Blätter, wozu die auf einem in vertikaler Richtung beweglichen Tisch angeordnete
Heizplatte mit Hilfe eines nockengesteuerten Antriebs angehoben wird, bis die unteren Blattkanten der
auszurichtenden Blätter auf der Heizplatte anschlagen. Nach dem Ausrichten der Blätter auf der durch die
Oberseite der Heizplatte gegebenen Aufstoßfläche werden die Blätter durch eine Klemmeinrichtung
zusammengehalten und danach der Tisch zusammen mit der Heizplatte wieder nach unten abgesenkt. Danach
wird der Bindestreifen auf die Oberseite der Heizplatte so aufgelegt, daß sein mittlerer Teil mit den Blattkanten
des Blattstapels etwa fluchtet. Danach wird der Tisch mit der Heizplatte und dem auf der Heizplatte
aufgelegten Bindestreifen durch den Antrieb erneut angehoben, bis der Bindestreifen mit den Blattkanten
des Blattstapels in Berührung gelangt. Gleichzeitig werden dabei der Bindestreifen bzw. der auf ihm aufgebrachte
Klebstoff und die benachbarten Blattkanten des Blattstapels erwärmt, um den Klebstoff fließfähig zu
machen. Anschließend wird ein Teil der zweiteiligen Heizplatte in horizontaler Richtung verschoben, so daß
sich unterhalb des Bindestreifens und damit unterhalb der Blattkanten des Blattstapels zwischen den beiden
Heizplatten ein Zwischenraum ergibt, der einen der Dicke des Blattstapels entsprechenden Abstand hat.
ίο Danach wird mit Hilfe des Antriebs der Tisch noch
weiter angehoben, so daß jetzt der mittlere Teil des Bindestreifens zusammen mit einem Teil des Blattstapels
in den Zwischenraum zwischen den beiden Heizplatten eindringt, wodurch gleichzeitig die beiden
Flankenteile des Bindestreifens etwa senkrecht zu dem mittleren Teil nach oben abgebogen werden. Zu diesem
Zweck werden die beiden Heizplatten in horizontaler Richtung aufeinander zu bewegt, so daß sie die sich
senkrecht nach oben erstreckenden Flanken des Bindestreifens fest gegen die äußeren Blätter des
Blattstapels drücken und auch erwärmen. Nach einer ausreichenden Erwärmung und anschließenden Abkühlung
wird der Tisch zusammen mit der Heizplatte wieder abgesenkt, wodurch jetzt der Blattstapel mit
dem an ihm angeklebten Bindestreifen auf der Oberseite der wieder zusammengeschobenen Heizplatten ruht
Danach wird die Xlemmvorrichtung geöffnet, und der gebundene Blattstapel kann entnommen werden. Das
Anheben des die Heizplatte tragenden Tisches in vertikaler Richtung um unterschiedliche Hublängen
geschieht mit Hilfe zweier verschiedener Nocken, die auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind. Auf
dieser gemeinsamen Welle ist außerdem ein Kurbeltrieb befestigt, der über eine geeignete Hebelübertragung die
horizontale Bewegung der einen Heizplatte gegenüber der anderen bewirkt
Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß durch die gleichzeitige Benutzung der Oberseite der
Heizplatteauch als Aufstoßflächeprst nachdem erfolgten
Aufstoßen und Ausrichten der Blätter in dem zu bindenden
Blattstapel der Bindestreifen auf die Heizplatte aufgebracht werden und damit auch erst dann erwärmt
werden kann. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen, da3 mit ihr nur
Blattstapel innerhalb eines bestimmten Dickenbereiches gebunden werden können, da die Tiefenabmessungen
des Zwischenraums zwischen den beiden Heizplatten unveränderbar festliegen.
Aufgabe der Hrfindung i«t es, eine Vorrichtung der
Aufgabe der Hrfindung i«t es, eine Vorrichtung der
Ό eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß bei
möglichst geringen Prozeßzeiten für einen Klebevorgang auch Blattstapel unterschiedlicher Dicke so gebunden
werden können, daß Bindestreifen gleicher Abmessung auch für unterschiedlich dicke Blattstapel vollstän-
dig und fest sowohl mit den Blattkantcn als auch mit den
äußeren Seiten des Blattstapels verbunden werden können.
Bei einer Vorrichtung der genannten Art ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im kennzeich-
nenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die bei der neuen Vorrichtung vorgesehene gesonderte Aufstoßplatte zum Aufstoßen bzw. Ausrichten
der einzelnen Blätter des Blattstapels kann bereits
während dieses Aufstoßens und Ausrichtens ein Bindestreifen auf der Heizplatte vorgewärmt werden.
Nach dem Ausrichten und Aufstoßen der Blätter und ihrem anschließenden Festklemmen in der ausgerichte-
ten Lage zum Zusammenhalten des Blattstapels durch die Klemmeinrichtung wird die Aufstoßplatte in
horizontaler Richtung aus dem vertikalen Bewegungsbereich des Blattstapels herausbewegt. Danach wird der
Blattstape! zusammen mit der Klemmeinrichtung auf den auf der Heizplatte bereits vorgewärmten Bindestreifen
abgesenkt.
Dabei ist sichergestellt, daß die vertikalen Flankenteile des Bindestreifens mit det Oberseite der beiden Teile
der Heizplatte im wesentlichen immer fluchten, da bei
einem dünnen Blattstapel, der damit relativ lange Flankenteile des Bindestreifens bedingt, der Blattstapel
zusammen mit dem Bindestreifen und auch dem dritten Teil der Heizplatte in vertikaler Richtung so weit
abgesenkt werden kann, bis die Enden der vertikalen Flankenteile mit der Oberseite des ersten Teils der
Heizplatte etwa fluchten.
Weitere, die besondere Ausbildung der Vorrichtung betreffende Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Schnittansicht asr Vorrichtung,
Fig.2 und 2A jeweils einen Schnitt durch einen
Bindestreifen, der in der Vorrichtung verwendet wird,
Fig.3 bis 11 schematische Schnittansichten der
Vorrichtung in verschiedenen Arbeitsphasen,
F i g. 12 eine schematische Schnittansicht der Vorrichtung
mit einem Blattstapel von zu dem in Fi g. 1 gezeigten Blattstapel unterschiedlicher Dicke und
Fig. 13 eine perspektivische Detailansicht der Vorrichtung.
In den Fig. 1 und 3 bis 11 sind verschiedene Schritte
des Bindevorgangs veranschaulicht.
Die Bindevorrichtung 10 weist zwei Blattführungen 11 auf, die im Abstand voneinander angeordnet sind und
einander parallele Flächen zukehren. Am einen Ende der Blattführungen 11 ist in geeigneter Weise eine
Buchlehre II' befestigt Zwischen die sich gegenüberstehenden
Flächen der Lehre werden mehrere einzelne Blätter 20 eingeführt und dann wird die Lehre
geschlossen, um die Blätter fest zusammenzukommen. Dabei werden die Blattführungen 11 für die spezielle
Dicke der Blätter eingestellt, so daß die Blätter dann aus
dem Kontakt mit der Lehre 11' genommen werden können und lose zwischen den sich gegenüberstehenden
Flächen der Blattführungen 11 liegen. Eine verschiebbare
Aufstoßplatte 13 bildet eine Auflagefläche für die untere Kante der Blätter 20. Zwei die Klemmeinrichtung
bildende Blatthalter 12 sind in einer zur Längsachse der Blätter senkrechten Richtung bewegbar.
Die Blattführungen 11 können in ihren gegenüberstehenden Flächen passende öffnungen 19 haben, durch
die die Blatthalter 12 vorgeschoben werden können, um die einzelnen Blätter zwischen sich festzuklemmen, so
daß ein kompakter Stapel entsteht. In einem Abstand zu der beweglichen Platte 13 ist eine das dritte Teil der
Heizplatte bildende Hauptplatte 16 angeordnet. Zwischen der Hauptplatte (6 und der beweglichen Platte 13
stehen sich zwei die beiden ersten Teile der Heizplatte bildende Seitenplatten 14 und 15 im Abstand gegenüber,
die etwa parallel zu den Blatthaltern 12 bewegbar sind.
Die Platten 14, 15 und 16 sind mit Heizelementen versehen, so daß jede Platte auf eine gewünschte
Temperatur erhitzt werden kann. Die Heizelemente sind nicht dargestellt Es können Heizwiderstände sein,
die über einen Schalte: an eine Stromquelle angeschlossen sind. Geeignete Temperaturregler, beispielsweise
Widerstandselemente mit positivem Temperaturkoeffizienten oder solche mit negativem Temperaturkoeffizienten,
können mit den Heizelementen verbunden sein 5 oder einen integralen Teil derselben bilden, um so jede
Platte auf die gewünschte Temperatur bringen zu können.
Oberhalb der Seitenplatten 14 und 15 sind Führungen 17 und 18 für das Bindeelement vorgesehen,
ίο Die Führungen 17 und 18 bringen das Bindeelement 50 in die richtige Lage zu den verschiedenen Komponenten
der Vorrichtung. Zu beachten ist daß die Führungen 17 und 18 stationär sind, wogegen sich die gegenüberstehenden
Seitenplatten 14 und 15 bewegen können. In den Fig.2 und 2A sind Schnittansichten eines
zweckmäßigen Bindeelementes 50 dargestellt, das in der
Vorrichtung verwendbar ist Das Bindeelement 50 besteht aus einem Streifen einer formbaren Unterlage
51, die normalerweise ein verhältnismäßig schweres Papiermaterial ist das Klebeschichten trägt Es können
auch andere Materialien anstelle von Papier als Unterlage verwendet werden, beisp'elsweise Gewebe.
Fig.2A zeigt das Bindeelement mit vorgeformten Seitenflanschen. Diese Ausführungsform des Bindeelementes
ist auch in den übrigen Figuren dargestellt
Die Unterlage 51 trägt mehrere Streifen, die aus zwei
verschiedenen durch Wärme aktivierbaren Klebern oder einer Kombination von durch Wärme aktivierbaren
Klebern und Druckklebern bestehen. Die mit Wärme aktivierbaren Kleber können schwach- oder
starkhaftend sein. Ein schwachhaftender Klebstoff ist ein Kleber, der bei Erwärmung halbwegs schmilzt oder
sich verflüssigt, wobei er ein hohes Maß an Netzung der Oberfläche unter geringem Druck oder Wärmezufuhr
zeigt Ein starkhaftender Kleber ist ein Klebstoff, der bei
Erwärmung in hohem Maß viskos bleibt und etwas unbeweglich, so daß ein bestimmtes Maß an Druck
und/oder Wärme aufgebracht werden muß, um die haftende Oberfläche vorzunetzen. Starkhafterde KIeber
haben im Fall ihrer Aktivierung durch Wärme den Vorzug, daß beim Anlegen von Wärme und Druck die
Bindung sofort ein hohes Maß an Festigkeit besitzt
Das Bindeelement 50 weist vorzugsweise einen ziemlich dicken länglichen Streifen des schwachhaften-■»5
den, wärmeaktivierten Klebstoffs 52 auf, der auf der Unterlage 51 entlang deren Mittellinie aufgebracht ist
Im typischen Fall ist die Breite des dicken Klebstoffstreifens 52 annähernd gleich oder geringfügig größer
als die Gesamtdicke des zu formenden Buches. Der Klebstoffstreifen 52 wird in passender Weise auf der
Unterlage angebracht beispielsweise indem man den Klebstoff kontinuierlich auf seiner Länge erhitzt Die
Teile der Unterlage zu beiden Seiten des Klebstoffstreifen.« 52 sind mit einer verhältnismäßig dünnen Schicht
des starkhaftenden Klebstoffes 53 bedeckt, so daß zusammen mit dem mittleren Streifen 52
drei parallele Klebstoffsireifen geformt sind. Die dünnen Klebstoffstreifen 53 grenzen praktisch an den
dicken Streifen an.
wie schon ei *ähnt ist der Klebstoffstreifen 52
ziemlich dick; eine Dicke von beispielsweise zwischen 038 und 0,51 mm hat sich als geeignet erwiesen. Der
zweite Klebstoff 53 auf der Unterlage 51 ist verhältnismäßig dünn; eine Dicke von beispielsweise
zwischen 0,025 und 0,125 mm wurde als geeignet befunden.
Bei einem Beispiel einer Klebstoffkombination hat der Klebstoff für den dicken Streifen 52 eine
Aktivierungstemperatur im Bereich von 176 bis 232°C
und der Klebstoff der dünnen Streifen 33 eine solche im
Bereich von 121 bis 176° C. Andere brauchbare
Klebstoffkombinationen haben andere Reaktionstemperaturbereiche.
Anhand der Fig. 1 und 3 bis 11 soll nun beschrieben
werden, wie die Vorrichtung arbeitet, um ein gebundenes Buch zu liefern. In F i g. 1 ist die Vorrichtung mit den
Blättern 20 lose zwischen den Flächen der Blattführungen ti gezeigt. Das Bindeelement 50 kann eingeführt ι ο
werden, wobei es auf den beiden Platten 14 und 15 aufliegt und von den Führungen 17 und 18 geführt wird.
Die beiden Seitenplatten 14 und 15 sind zuerst manuell oder automatisch auf die Dicke des Blattstapels oder die
Zahl der zu bindenden Blätter einzustellen. Wenn ein is
verhältnismäßig dünner Blattstapel gebunden werden soll, erhalten die Seitenplatten 14 und 13 einen kleinen
Abstand: wenn ein ziemlich dicker Blattstapel zu binden ist, wird der Abstand der Sciteripiäücn 14 und 15 grüß
sein. Die Heizelemente für die Platten 14, 15 und 16 werden eingeschaltet, um die Temperatur der Platten
auf eine bestimmte Höhe zu bringen und so eine Vorerwärmung durchzuführen. Die dünnen Streifen 53
und der dicke Streifen 52 des Bindeelementes 50 werden also erhitzt, bevor das Bindeelement mit den zu
bindenden Blättern in Kontakt gebracht wird. Diese Phase ist in den F i g. 1 und 3 gezeigt.
Die Blatthalter 12 werden an die Blätter 20 angelegt, die vorher zwischen die Blattführungen 11 eingeführt
wurden, so daß ein kompakter Blattstoß entsteht Wie schon erwähnt sind für die Blatthalter 12 öffnungen 19
in den Blattführungen vorgesehen. Die Blatthalter 12 sind mittels Federn oder ähnlichen Teilen an Hebeln 24,
25 festgemacht. Ein Nocken 26 auf einer Welle 26', die mit einem nicht gezeigten Antrieb verbunden ist, dreht J5
sich in der durch einen Pfeil in F i g. 3 gekennzeichneten Richtung. Während sich der Nocken mit seiner Welle
dreht, erfaßt der Nockenvorsprung einen Gewindebolzen 27 und bewegt diesen nach rechts. Der Gewindebolzen 27 wird von Führungen 27' und 27" geführt und ist in w
eine Laufmutter 65 eingeschraubt Ein Ende 65' der Mutter 65 ragt durch einen Schlitz 32, so daß die
Bewegung des Gewindebolzens auf den Hebel 24 übertragen wird. Der Gewindebolzen 27 wird entsprechend der Dicke der Blätter 20 durch Schrauben relativ
zum Nocken 26 eingestellt Ein Knopf 66 erlaubt es der Bedienungsperson, durch Drehen des Gewindebolzens
27 den Hebel 24 über die Mutter 65 relativ zum Nocken
26 zu bewegen. Wenn der Blattstapel verhältnismäßig dick ist, wird der Hebel 24 näher an den Nocken 26
herangebracht; wenn der Stapel verhältnismäßig dünn ist wird der Hebel weiter vom Nocken entfernt Wenn
der Hebel um seinen Drehpunkt 28 schwenkt um seinen Blatthalter 12 an den Blattstapel heranzuführen, wird
gleichzeitig eine Verbindungsstange 29 in diagonaler Richtung in Fig.3 nach links unten geschoben. Der
Hebel 25, der an der Verbindungsstange 29 angelenkt ist wird folglich um seinen Drehpunkt 28' an einer
Stange 31' derart geschwenkt daß er den zugehörigen Blatthalter 12 an den Blattstapel anlegt Federn 30
verbinden die Blatthalter 12 mit einem Rahmenteil 55 und dienen dazu, die Blatthalter 12 in ihre Ausgangslage
zurückzuholen, wenn sich der Nocken 26 so weit gedreht hat daß sein Vorsprung keinen Kontakt mehr
mit dem Gewindebolzen 27 hat Anstelle der Federn 30 können auch andere Mittel verwendet werden, um die
Blatthalter 12 in ihre Ausgangslage zurückzuholen. Die Stangen 31 und 31' verbinden die Hebel 24 bzw. 25 an
ihren Drehpunkten 28 bzw. 28' mit dem Rahmenteil 53.
Wenn die Blatthalter 12 die Blätter 20 erfaßt haben, hat sich ein Nocken 56, der ebenfalls auf der Welle 26'
sitzt, in die in F i g. 3 gezeigte Stellung weitergedreht, in der die tiefste Nockenfläche in Kontakt mit einem
Nockenstößel 74 ist wodurch Federn 57, die zwischen dem Rahmenteil 55 und einer stationären Stütze 58
eingespannt sind, das Rahmenteil mit dem daran befestigten Hebelgestänge, den Blatthaltern 12 und den
Blättern 20 nach oben führen können, so daß die Blätter von der Platte 13 abgehoben werden. Dies ist in F i g. 3
dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß die Welle 26', die Nocken 26 und 56 und der Gewindebolzen 27 bezüglich
der vertikalen Bewegung des Rahmenteils 55 stationär bleiben. Der Schlitz 32 in dem Hebel 24 gleicht die
Bewegung der oben erwähnten Teile aus.
Fig.4 zeigt die Vorrichtung in der nächsten Arbeitsphase. Nachdem die Blätter 20 von der Platte 13
abgehoben sind, dreht sich ein dritter Necken 34 auf dsr
Welle 26' in Pfeilrichtung, so daß die tiefste Nockenfläche mit einem Nockenstößel 35' in Kontakt kommt der
in passender Weise mit einem Hebel 35 verbunden ist. Durch die beschriebene Drehung des Nockens wird der
Hebel 35 um eine stationäre Achse 37 geschwenkt Der Hebel 35 ist an der Stelle 36' mit der Platte 13 derart
verbunden, daß die Bogenbewegung des Hebels 35 in eine Linearbewegung der Platte 13 umgesetzt wird. Eine
Fedvf 36 ist mit der Achse 37 und dem Hebel 35 verbunden. Wenn der Nocken 34 eine solche Stellung
hat daß seine höchste Fläche mit dem Hebel 35 in Kontakt ist, nimmt die Platte '.3 die in den F i g. 1 und 3
gezeigte Lage ein. Die Feder 36 ist dabei um die Achse 37 straff gespannt Wenn sich der Nocken in die Stellung
der F i g. 4 dreht übt die Feder 36 eine Kraft aus, die den
Hebel und die Platte 13 in die in dieser Figur gezeigte Stellung zwingt
Wie Fig.5 zeigt wird nunmehr der von den
Blatthaltern 12 erfaßte Blattstapel gesenkt bis er mit dem Bindeelement 50 in Kontakt kommt Aus F i g. 3 ist
ersichtlich, auf welche Weise dieser Vorgang abläuft Der auf der Welle 26' rotierende Nocken 56 bringt
seinen Vorsprung 60 mit dem Rahmenteil 55 in Kontakt wodurch eine zur Kraft der Federn 57 entgegengesetzte
Kraft ausgeübt wird, die den Rahmenteil und das daran befestigte Hebelgestänge nach unten führt Der Schlitz
32 im Hebel 24 ermöglicht diese Bewegung. Wie F i g. 5 erkennen läßt wird durch den Kontakt der Blätter 20
mit dem Bindeelement 50 letzteres zu einer U-förmigen. Konfiguration deformiert und zugleich wird sein
mittlerer Teil, der mit einer Kante jedes Blattes in Kontakt ist. fest gegen die Hauptp.atte 16
gepreßt Ein Anschlag 21 und ein Gegenanschlag 22 begrenzen die Abwärtsbewegung der Blätter. Wie
schon erwähnt variiert die Bewegung der Blatthalter 12 zur Anlage an den Blättern 20 je nach der Dicke des
Blattstapels. Dieser veränderbare Hub wird durch die relative Stellung des Gewindebolzens 27 zum Nocken
26 und die Wirkung der Federn 71 gesteuert Die relative Stellung des Anschlages 21 zum Gegenanschlag
22 ändert sich entsprechend der Stapeldicke und damit auch die Kontaktstelle der beiden Anschläge. Wenn also
die Dicke des Stapels größer wird, kommen die Anschläge während der Abwärtsbewegung der Blätter
20 früher in Kontakt so daß die Wegstrecke der Blätter 20 im Kontakt mit dem Bindeelement 50 verkürzt wird.
Wenn dagegen die Dicke des Stapels abnimmt berühren sich die Anschläge später, so daß die von den
Blättern 20 im Kontakt mit dem Bindeelement 50
zurückgelegte Strecke größer wird.
Aus einem Vergleich der Fig. 12 und 5 ist ersichtlich,
daß die Dicke des Stapels 20 in F i g. 12 kleiner ist als in
F i g. 5, daß jedech die Gesamtbreite des in beiden Fällen benutzten Bindeelementes gleich ist.
Weiter zeigt ein Vergleich der beiden Figuren, daß die Anschläge 21 und 22 auf einer größeren Fläche
miteinander in Kontakt kommen, wenn der Stapel dünner "vird. Die Blätter 20 haben also einen größeren
Abwärtshub bei abnehmender Stapeldicke. Dies ist günstig, damit der schwachhaftende Klebstoff 52 unter
den Kontaktflächen der Seitenplatten 14 und 15 bleibt.
Wie oben erwähnt, wird durch die Abwärtsbewegung der Blätter 20 in Kontakt mit dem Bindeelement 50 der
mittlere oder ebene Teil des Bindeelementes 50 auf die Hauptplatte 16 gepreßt. Da die Blätter je nach der
Stapeldicke bei ihrer Bewegung eine unterschiedliche Strecke zurücklegen, muß die Hauptplatte 16 in
vertikaler Richtung bewegbar sein, um sich an den variierenden Hub der Blätter anzupassen. Wie F i g. 1
zeigt, ist mit der Hauptplatte 16 ein Hebel 61 verbunden,
der um eine Achse 62 an einer ortsfesten Stütze 63 schwenkbar ist. Eine Feder 64 dient dazu, den Hebel 61
und damit die Hauptplatte 16 in die Ausgangsstellung zurückzuholen. Außerdem übt die Feder 64 eine Kraft
aus, die das Bindeelement 50 in festen Kontakt mit der einen Kante der Blätter preßt Durch die Bewegung der
Blätter und des Bindeelementes 50 im Kontakt mit der Hauptplatte wird letztere nach unten gedrückt Wie ein
Vergleich der Fig.5 und 12 zeigt, bewegt sich die
Haup'platte um eine größere Strecke, wenn die Dicke des Stapels abnimmt Dies ist offensichtlich notwendig,
da ja ein dünner Stapel eine größere Strecke durchmißt als ein dicker Stapel.
Weiter zeigt ein Vergleich der Fig.5 und 12, daß
infolge der größeren Wegstrecke bei Abnahme der Stapeldicke die Breite des ebenen Teils des Bindeelementes abnimmt und die Höhe der hochstehenden
Flansche zunimmt, wenn der Stapel dünner wird. Ungeachtet der veränderten Wegstrecke der Blätter
liegen jedoch die Oberflächen der Seitenplatten 14 und
15 praktisch mit den oberen Rändern der hochstehenden Flansche des deformierten Bindeelementes in einer
Ebene.
Wie F i g. 1 zeigt, hält ein bewegliches Teil 67, das an
einer ortsfesten Stütze 68 befestigt ist, die Hauptplatte
16 in jeder vertikalen Stellung in einer Horizontalebene. Der mittlere Teil des Bindeelementes 50, auf dem der
dicke Streifen 52 des schwachhaftenden Klebstoffes angebracht ist, wird von der Hauptplatte 16 erwärmt, so
daß der Klebstoff an den Blattkanten haftet Eine Erwärmungsdauer von 12 bis 15 Sekunden hat sich
beispielsweise für den schwachhaftenden Klebstoff als geeignet erwiesen. Die Seitenflansche der Unterlage 51,
auf denen die dünnen Streifen 53 des starkhaftenden Klebstoffes angebracht sind, werden nach oben gepreßt,
so daß sie die äußersten Blätter des Stapels lose erfassen.
Wie F i g. 6 zeigt, werden die beiden Seitenplatten 14
und 15 nach innen geführt, so daß sie die dünnen Klebstoff streif en 53 fest gegen die äußersten Blätter 20
des Stapels pressen. Wie schon erwähnt, sind die Seitenplatten 14 und 15 mit Heizelementen ausgestattet
Auf den starkhaftenden Klebstoff wirken daher kombiniert Wärme und Druck ein. Eine Heizperiode von 8 bis
12 Sekunden wurde für den siarkhsf tender, Klebstoff als
geeignet befunden. Die beiden erwähnten Heizperioden können nach Wunsch gleichzeitig ablaufen.
Nachstehend wird erklärt, auf welche Weise die beiden sich gegenüberstehenden Seitenplatten in festen
Kontakt mit den Seitenflanschen des Bindeelementes 50 gebracht werden. Auf der Welle 26' ist noch ein vierter
. Nocken 38 drehbar angebracht Ein Gewindebolzen 42 wirkt mit dem Nocken 38 zusammen. Der Gewindebolzen 42 ist in eine Mutter 69 eingeschraubt Wenn bei der
Drehung des Nockens 38 dessen höchste Stelle mit dem Gewindebolzen 42 Kontakt hat, wird der Gewindebol-M) zen in F i g. 6 nach rechts geschoben. Die Mutter 69 ist
auf geeignete Weise an einem Hebel 39 befestigt. Bei der Bewegung des Gewindebolzens 42 wird der Hebel
39 um seinen Drehpunkt 43' geschwenkt, wo er an einer Stange 43 angelenkt ist. Die Lage des Gewindebolzens
is 42 zum Nocken 38 ist entsprechend der Dicke des
Blattstapels verstellbar. Hierzu ist ein Knopf 75 vorgesehen, an dem eine Bedienungsperson durch
Drehen des Gewindebolzens 42 den Hebel 39 über die Mutter 69 relativ zum Nocken verstellen kann. Wenn
2" der Stapel relativ dick ist, wird der Hebei 39 näher an
den Nocken herangeführt; wenn der Stapel relativ dünn ist, wird der Hebel 39 vom Nocken 38 entfernt Wenn
also der Gewindebolzen 42 nach rechts bewegt wird, wird die Seitenplatte 14 gemäß Fig.6 nach links
bewegt, um den einen Seitenflansch des Bir.deelementes 50 fest gegen das zugehörige äußerste Blatt des Stapels
zu pressen unter der Wirkung einer Feder 73. An den Hebel 39 ist eine Verbindungsstange 41 angeschlossen,
die dessen Bewegung auf einen Hebel 40 überträgt.
Wenn also der Hebel 39 um seinen Drehpunkt 43' schwenkt um die Seitenplatte 14 in der beschriebenen
Weise anzulegen, bewegt sich die Verbindungsstange 41 in einer Diagonalen nach links unten und läßt den Hebel
40 um seinen Drehpunkt 45' an einer Stange 45 }5 schwenken, so daß die Seitenplatte 15 unter der
Wirkung einer Feder 72 den betreffenden Seitenflansch des Bindeelementes 50 fest gegen das zugehörige
äußerste Blatt des Stapels preßt Federn 44 und die Hebel 43 und 45 sind an einem stationären Rahmenteil
«o 46 befestigt. Die Federn 44 sorgen für die notwendige
Kraft zum Rückholen der Seitenplatten 14 und 15 in ihre Ausgangsposition, die in F i g. 1 gezeigt ist, wenn der
Nocken 38 sich weiterdreht und sein Vorsprung nicht mehr mit dem Gewindebolzen 42 in Kontakt ist
Fig.7 zeigt die beiden Seitenplatten t4 und 15, nachdem sie von den Seitenflanschen des Bindeelementes 50 durch die Funktion des Nockens 38, des
zugehörigen Hebelgestänges und der Federn 44 zurückgezogen worden sind. Wie F i g. 7 zeigt, ist das
so Bindeelement 50 an dem Rücken des Stapels und an den
äußersten Blättern festgeklebt
Fig-8 veranschaulicht, auf welche Weise der
gebundene Stapel dann weggenommen wird. Der Stapel wird hochgehoben, so daß er von der Hauptplatte 16
und den beiden Seitenplatten 14 und 15 entfernt wird. Das Anheben geschieht durch den Nocken 56, siehe
Fig.3, zusammen mit den Rückholfedern 57. Der Nocken 56 bringt bei seiner Drehung seine Einsenkung
76 mit dem Nockenstößel 74 in Kontakt, der am
Fig.9 zeigt die Rückkehr der Platte 13 in ihre
Ausgangslage durch die Wirkung des Nockens 34 und des zugehörigen Hebelgestänges, siehe Fig.4. Der
Kontakt des Nockenvorsprungs mit dem Hebel 35
liefert die Kraft, um die Platte 13 in die Anfangsstellung
zurückzuschieben.
F i g. 10 zeigt den Blattstapel mit seinem gebundenen Rücken auf der Platte 13 ruhend. Das Senken des
Stapels erfolgt durch die Steuerung des Nockens 56 und seinen zugehörigen Mechanismus, siehe F i g. 3, wobei
die mit dem Rahmenteil 55 in Kontakt stehende Nockenfläche eine mittlere Höhe hat.
F i g. 11 veranschaulicht die Blatthalter 12 in zurückgezogener Stellung, in der sie sich von dem gebundenen
Stapel abgehoben haben. Dies geschieht durch die Bewegung des Nockens 26 zum Gewindebolzen 27.
Wenn die verhältnismäßig tiefe Fläche des Nockens mit dem Gewindebolzen 27 in Kontakt kommt, lassen die
Federn 30 die Hebel 24 und 25 in der zur beschriebenen Richtung entgegengesetzten Richtung schwenken. Das
buchartige Gebilde ruht nun lose zwischen den Flächer,
der Blattführungen 11 in gleicher Weise, wie dies die Blätter beim Einbringen in die Vorrichtung vor dem
Binden taten.
Nun kann das gebundene Gebilde aus der Vorrichtung entfernt werden. Damit ist eine Vereinigung der
Blätter auf verhältnismäßig einfache und wirtschaftliche Weise erreicht
Fig. 13 veranschaulicht die Hauptplatte 16 in perspektivischer Darstellung. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Oberfläche der Hauptplatte, die mit
dem Bindeelement und der Kante der Blätter Kontakt hat. mit mehreren Nuten 70 zu versehen. Die Nuten sind
in der Plattenoberfläche in vorgegebenen Abständen angebracht und die Abstände werden durch die
verschiedenen Buchlängen bestimmt, für die die Vorrichtung verwendet werden soll.
Mit gestrichelten Linien ist ein Blattstapel auf der Oberfläche der Hauptplatte angedeutet Man sieht, daß
ein Ende des Stapels über das eine Ende der Plattenfläche vorsteht. Das andere Ende des Stapels ist
mit einer der Nuten 70 gefluchtet Die Nuten 70 haben den Zweck, eine Druckentlastung an den Blattecken
vorzusehen, wenn die Platte gegen den Stapel gepreßt wird, um zu verhindern, daß Klebstoff über die Ränder
der Unterlage und die Blattecken hinausgepreßt wird.
Wie schon Erwähnt, besteht ein Vorzug der Erfindung
darin, das Redigieren eines gebundenen Schriftstückes zu erleichtefn. Nachdem man den Blattstapel gebunden
hat, kann es erwünscht sein, bestimmte Blätter herauszunehmen oder Blätter dazuzufügen. Um dies zu
bewerkstelligen, wird das gebundene Gebilde unmittelbar auf die erhitzte Hauptplatte 16 gesetzt so daß der
Blattrücken und die damit verbundene Unterlage erhitzt
ίο werden. Wenn Blätter herausgenommen werden sollen,
werden selbstverständlich die Seitenplatten 14 und 15, die Blattführungen 11 und die Blatthalter 12 in eine
solche Stellung gebracht daß sie das Aufsetzen des Buches auf die Hauptplatte 16 nicht behindern. Die
is Platte 13 wird aus dem Weg des Buches in die in Fi g. 4
gezeigte Stellung zurückgezogen. Der gebundene Stapel 20 wird so la,'ge mit der Hauptplatte !6 in
Kontakt gehalten, bis der schwachhaftende Klebstoff wieder in den halbflüssigen Zustand gebracht ist. Nun
kann man bestimmte Blätter einfügen oder entnehmen. Der starkhaftende Klebstoff hält dabei das Buch in
seiner zusammengefaßten Form, auch wenn der schwachhaftende Klebstoff erhitzt wird. Der neue
Stapel wird dann wieder von der Hauptplatte 16
abgehoben. Nun kann der schwachhaftende Klebstoff
sich wieder verfestigen, womit wieder ein buchartiges Gebilde entstanden ist
Wenn dagegen in einem anderen Fall nur die äußeren
Blätter des Stapels und das Bindeelement entfernt
werden sollen, kann dies geschehen, nachdem der
schwachhaftende Klebstoff erhitzt ist. Die äußeren Blätter können dann zusammen mit dem Bindeelement
weggezogen werden und die verbleibenden Blätter können zwischen neue Außenblätter eingefügt und mit
J5 einem neuen Bindeelement gebunden werden, wozu der
Bindezyklus wiederholt wird.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Klebebinden eines Blattstapels mittels eines wärmeempfindlichen Klebstoff
tragenden Bindestreifens mit einer Aufstoßfläche zum Ausrichten der Blattkanten in dem zu bindenden
Blattstapel, mit einer Klemmeinrichtung für den ausgerichteten Blattstapel und mit einer mehrteiligen
Heizplatte zum Erwärmen und Andrücken des Bindestreifens, von der zwei Teile in einer Ebene
senkrecht zur Aufstoßrichtung über einem dritten Teil gegeneinander bewegbar angebracht sind, wobei
die Klemmeinrichtung mit dem Biattstapel und die Heizplatte in der Aufstoßrichtung relativ zueinander
bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufstoßfläche durch eine parallel zu der Heizplatte (14, 15, 16) angeordnete zusätzliche
Aufstoßplatte (13) gebildet ist. dia senkrecht zw. Aufstoßrichtung in den und aus dem Bereich
des Blanstnpels (20) bewegbar ist. daß die Klemmeinrichtung (12) mit dem Blattstapel (20) gegen
die Heizplatte (14, 15, 16) absenkbar ist, wobei die zwei bewegbaren Teile (14, 15) der Heizplatte
eine der Dicke des Blattstapels (20) entsprechende öffnung bilden, unter der der dritte Teil (16) der
Heizplatte in Aufstoßrichtung federbeaufschlagt ist. und daß die Klemmeinrichtung (12) einen Anschlag
(21) trägt, der mit einem stationären Gegenanschlag
(22) zur Begrenzung der Hubbewegung der Klemmeinrichtung
{12) in Abhängigkeit von der Dicke des
Blattstapels (20) zusammenwirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet,
daß der drihe Teil (16) der Heizplatte eine sich quer zu den Längskantt., des Blattstapels erstreckende
und als Druckentlastung wirkende Nut (70) aufweist, auf die ein Ende des Blattstapels (20)
ausrichtbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb eine gemeinsame Welle (26') mit je einer Nocke (26, 34, 38, 56) zum Durchführen
der einzelnen Bewegungen aufweist.
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