DE2940870C2

DE2940870C2 - Beschichteter Papierträger für photographische Schichten

Info

Publication number: DE2940870C2
Application number: DE2940870A
Authority: DE
Inventors: Reiner 4550 Bramsche Anthonsen; Uwe 4500 Osnabrück Jensen; Walter von Dipl.-Ing. Dr. 4505 Bad Iburg Meer
Original assignee: Felex Schoeller Jr and GmbH and Co KG
Current assignee: Felex Schoeller Jr and GmbH and Co KG
Priority date: 1979-10-09
Filing date: 1979-10-09
Publication date: 1986-10-02
Also published as: GB2061131B; DD153641A5; DE2940870A1; GB2061131A; JPH0121493B2; BE885604A; BR8006448A; FR2467422B1; US4352861A; FR2467422A1; JPS5662248A

Description

Papierträger für photographische Schichten mit extremer Beständigkeit gegen die Einwirkung photographischer Behandlungslösungen bestehen bekanntlich aus einem Basispapier, das beidseitig mit Harz beschichtet ist. Derartige harzbeschichtete Papiere werden vorzugsweise durch Extrudierbeschichtung mit Hilfe einer Breitschlitzdüse hergestellt, wobei ein thermoplastisches Polyolefinharz, z. B. Polyäthylen, auf beiden Seiten der Papierbahn aufgetragen wird. Die vorderseitige Harzschicht enthält im Interesse einer guten Bildschärfe in der Regel mindestens ein Weißpigment.

Sie kann ferner Fluoreszenzfarbstoffe (Weißtöner) und Nuancierfarbstoffe enthalten, um auf diese Weise den optischen Eindruck erhöhter Weiße des beschichteten Papieres zu erhalten und sie den geschmacklich bedingten Erfordernissen des Marktes anzupassen.

Es ist ferner bekannt, solche harzbeschichteten Trägermateriaiien durch eine oxidierende Vorbehandlung, z. B. mittels Corona- oder Flammbehandlung so herzurichten, daß sie anschließend mit lichtempfindlichen Schichten (Emulsionen) überzogen werden können und diese gut darauf haften.

Für die vorderseitige, den lichtempfindlichen Schichten zugewandte Harzschicht werden vorzugsweise Hochdruckpolyäthylentypen verwendet, die eine niedrige Dichte haben und eine verzweigte Molekularstruktur besitzen. Obwohl Polyolefine allgemein als relativ stabil gelten unterliegen insbesondere verzweigte Polyäthylene, wie auch andere Harze mit tertiären C-Atomen, einem Abbau, der sich sowohl beim Extrusionsvorgang als auch vor allem bei Lichteinwirkung auf das beschichtete Material bemerkbar macht Deshalb werden solchen Polyäthylentypen, wie allgemein bei oxidationsempfindlichen Harztypen üblich, Stabilisatoren und/oder Antioxidantien zugesetzt, die einen gewissen Schutz gegen den unerwünschten Abbau verleihen sollen.

Es gibt eine Vielzahl von chemisch unterschiedlichen Stabilisatoren und Antioxidantien, die entsprechend den unterschiedlichen Reaktionsmechanismen des Polymerabbaus heute üblicherweise zu wirksamen Mischungen zusammengestellt werden. Die bekannten Vcrbindungsklassen sind im wesentlichen in DE-OS 21 60 463 aufgeführt In dieser Patentanmeldung ist ferner der entscheidende Nachteil aller stabilisierend und antioxidativ wirkenden Zusätze beschrieben. Die Zusätze neigen zum Ausblühen. Infolgedessen wird bei Verwendung von Stabilisatoren und Antioxidantien in Harzmaterial für Papierbeschichtung die Haftung des Harzes zum Basispapier so sehr verschlechtert daß bei weiteren Bearbeitungsprozessen eine Schichtablösung stattfinden kann. Außerdem entstehen bei Antioxidantien, die Schwefel im Molekül enthalten (z. B. Thiobisphenole), Zersctzungsprodukte, die Schleier in den aufliegenden photographischen Schichten hervorrufen.

Zur Lösung dieser Probleme wird in DE-OS 21 60 463 vorgeschlagen, die Antioxidantien und Stabilisatoren nicht in die Harzschicht zu bringen sondern in das Basispapier einzuarbeiten. Von dort sollen sie in den Harzüberzug wandern, um diesen bei der normalen Verwendung des Papierproduktes zu stabilisieren.

Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß das pigmentierte Harzmaterial während des Extrusionsvorgangcs mitseinerstarken mechanischen und thermischen Beanspruchung nicht geschützt ist. Nachteilig ist ferner, daß der bei normalen Temperaturen durch Diffusion in die Harzschicht gelangende Anteil an Stabilisatoren und/ oder Antioxidantien sehr gering ist. Der Effekt, des in DE-OS 21 60 463 beschriebenen Verfahrens ist so begrenzt, daß die Haltbarkeitsdauer von Fotos, die in Schaukästen einem ständig wechselnden Einfluß von Licht, Wärme und Feuchtigkeit ausgesetzt sind, nur um etwa 10 bis 60% erhöht wird. Beispiel 1 der DE-OS 21 60 463 weist eine Verbesserung der Haltbarkeit von 112 auf 184 Stunden aus, Beispiel 2 ergibt sogar nur eine Verbesserung der Haltbarkeit von 10 Tagen auf 11 Tage-
Aus der DE-OS 21 29 680 ist ein Verfahren bekannt geworden zur Herstellung eines harzüberzogenen Papieres als Träger für photographische Schichten. Danach sollen auf der einen Papierseite, die mit den phoiographischen Emulsionen beschichtet werden soll, zwei Schichten aus einem Harz aufgetragen werden, von denen die erste Schicht bei einer Extrusionstemperalur oberhalb 320° aufgetragen wird und die zweite Harzschicht bei einer Temperatur unterhalb 300°C auf die erste Harzschicht aufgetragen wird. Mit diesem Verfahren werden die nachteiligen Auswirkungen von Zersetzungsprodukten des Harzes, die bei hohen Extrusionstemperaturen entstehen, auf die Emulsionsschicht verringert, bzw. vermieden werden. Die Einarbeitung von Zusatzstoffen in die eine oder andere Har/schicht ist nur in begrenztem Umfang möglich, weil beispielsweise Antioxidantien bei niedrigen Temperaturen in Harzschichten sich nicht einarbeiten lassen, wenn die Haftung zwischen den beiden Harzschichten, bzw. zwischen Harzschicht und Papier nicht beeinträchtigt wurden soll

Es sind daher in der DE-OS 21 29 680 solche Zusatzstoffe auch nich' erwähnt.

Es ist daher Aufgabe dieser Erfindung, harzbeschichtete Pupierträger für photographische Schichten zu schaffen, die nicht nur frei sind von den beschriebenen Nachteilen der Haftungsverschlechterung der Harzschichten, sondern auch bezüglich der Haltbarkeit der Bilder in Schaukästen erheblich verbessert sind.

Die Aufgabe wird gelöst durch die in den Ansprüchen angegebene Ausbildung der Papierträger.

Die erste, dem Papier aufliegende Harzschicht besteht aus Polymer oder Copolymer, das ganz oder überwiegend aus äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen oder chlorierten Kohlenwasserstoffen hergestellt ist Beispiele für geeignete Polymere oder Copolymere sind Polyäthylen, Polystyrol, Polychloropren, Polyvinylidenchlorid, Styrol/Butadien-Copolymere, Äthylen/Vinylacetat-CopoIymere, Äthylen/Acrylat-Copolymere, Styrol/Acrylat-Copolymere, Styrol/Vinylidenchlorid-Copolymere.

Die obere, in Kontakt mit der photographischen Schicht befindliche Harzschicht besteht aus Polyäthylen, einer Mischung aus verschiedenen Polyäthylenen oder Mischungen aus Polyäthylen mit anderen Kohlenwasserstoffharz.

Jede der Harzschichten kann andere Beimischungen enthalten, die der Funktion des beschichteten Materials als Träger für photographische Schichten dienlich sind. Solche Zusätze sind z. B. Weißpigmente, Farbpigmente zum Abtönen, antistatische Mittel, Gleitmittel, optische Aufheller, UV-Absorber, Antischleiermittel, Lichthofschulzmittel.

Es war nicht vorhersehbar, daß bei dem erfindungsgemäßen Aufbau keine durch Ausblühen von Stabilisator oder Antioxydantien bedingte Haftungsverschlechterung zwischen der photographsichen Emulsion und der oberen Harzschicht auftritt.

Auch die Haftung zwischen den beiden Harzschichlen ist nicht beeinträchtigt.

Die Alterungsbeständigkeit des mit dem erfindungsgemäß beschichteten Papier hergestellten photographischen Materials gegenüber den Vergleichsmustern gemäß DE-AS 21 60 463 ist deutlich verbessert.

Die Aufbringung der beiden Harzschichten auf das Papier kann gemäß bekannten Verfahren sowohl nacheinander als auch gleichzeitig erfolgen. Bei nacheinander erfolgender Auftragung können für die erste, dem Papier anliegende Schicht ohne Stabilisatoren verschiedene Auflragungstechniken Verwendung finden. Harze, die in Form einer Dispersion vorliegen, werden z. B. mittels Rakel- oder Walzenstreichverfahren aufgetragen. Festharze werden z. B. in einem der bekannten Schmelzbeschichtungsverfahren aufgetragen. Es ist aber auch möglich, die erste Schicht in Form einer durch Strahlung härtbaren flüssigen Zubereitung aufzubringen und anschließend durch Strahlungseinwirkung zu verfestigen.

Demgegenüber wird die zweite Schicht, die Stabilisalot· und/oder Antioxidans enthält und aus Polyolefinharz besteht, immer im Schmelzextrusionsverfahren mit I lilfe einer Breitschlitzdüse aufgetragen.

Im Falle gleichzeitiger Auftragung wird das Koextrusionsverfahren benutzt.

Zum besseren Verständnis des Aufbaus des erfindungsgemäßen Papiers ist dieses in der einzigen beigefügten Zeichnungsfigur dargestellt.

In dieser Zeichnung ist mit dem Bezugszeichen 1 die obere, die photographische Schicht oder Emulsion aufnehmende Harzschicht bezeichnet 2 bezeichnet die untere, auf dem Papier 3 aufliegende, Harzschicht und das Bezugszeichen 4 bezeichnet die die andere Papieroberfläche abdeckende Harzschicht

Erfindungsgemäß ist das Antioxidans und/oder der Stabilisator in der oberen Schicht 1 enthalten.

Die Erfindung wird nun anhand der nachfolgenden Beispiele näher beschrieben.

ίο Beispiel 1

Ein 170 g/m² schwerer Papierträger, der intern mit Alkylketendimer geleimt ist, wird mit Hilfe einer Blade-Streicheinrichtung mit der wäßrigen Dispersion eines Styrol/Butandien-Copolymers aus 70 Gew.-% Styrol und 30 Gew.-% Butadien beschichtet, getrocknet und geglättet. Das Flächengewicht dieses ersten Polymer-Überzugs beträgt etwa 12 g/m². Auf diese erste Schicht wird mittels Extrusionsbeschichtung eine Mischung aus 90% Hochdruckpolyäthylen mit 9,0% Titandioxid vom Anatas-Typ sowie 0,9% 4,4'-ButyIiden-bis-(6-tert-butylm-cresol) und 0,1% Tris-(nonylphenyl)phosphit als Stabilisatormischung bei einer Extrusionstemperatur von 310⁰C als zweite Harzschicht aufgetragen. Das verwendete Polyä»hylen hat einen Schmelzindex von 4 (g/ 10 min). Es werden ca. 25 g/m² von der Mischung aufgebracht.

Beispiel 2

Ein 16Gg/m² schwerer Papierträger wird mit Hilfe einer Blade-Streicheinrichtung mit einer Mischung aus 70% Polyvinylidenchlorid, 29,5% Natriumcellulosesulfat und 0,5% eines optischen Aufhellers vom Stilbentyp beschichtet, getrocknet und geglättet. Das Auftragsgewicht beträgt ca. 8 g/m². Nach Coronabehandlung der geschaffenen Oberfläche wird auf diese gemäß Beispiel 1 eine stabilisierte und pigmentierte Polyäthylenschicht als zweite Harzschicht aufgetragen. Die Stärke der Schicht beträgt ca. 25 g/m².

Beispiel 3

Ein 160 g/m² schwerer Papierträger wird nach Coronabehandlung der Oberfläche mittels Extrusionsbeschichtung bei 33O⁰C mit ca. 15 g/m² einer ersten Harzschicht überzogen, die aus Hochdruckpolyäthylen mit einem Schmelzindex von 8 besteht. Diese Schicht wird bei 310⁰C mit einer zweiten aber pigmentierten Polyäthylenschicht überdeckt, die aus einer Mischung von 60% Niederdruckpolyäthylen (Dichte 0,960, Schmelzindex 12), 30% Hochdruckpolyäthylen (Dichte 0,917, Schmelzindex 7) mit 10% Titandioxid (Rutütyp) besteht. Die pigmentierte Polyäthylenmischung enthält ferner

0,1% opt. Aufheller (2,5-Di(5-tert.-

butylbenzoxazolyl-2')-thiophen
0,3% Kobaltblau (Co-Aluminat)
0,3% Cadmiumrot (Cadmiumsulfid-selenid,

Color Index:

Pigmentort 108 Nr. 77 196)

0,2% Pentaerythrityl-tetrakis-3-

(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat 0,2% Tetrakis-(2,4-di-tert.-butylphenyl)-

4,4'-biphenylylendiphosphonit
0,2% Calciumstearat

bezogen auf die Pigment/Polyäthylenmischung. Von der gesamten Mischung werden ca. 20 g/m² aufgezogen.

Beispiel 4

Ein ca. 180 g/m² schwerer Papierträger wird mittels Extrusionsbeschichtung mit Breitschlitzdüse bei 300⁰C mit ca. 8 g/m² einer ersten Harzschicht überzogen, die aus einem Ionomer-Harz besteht, das durch einen Schmelzindex von 2,8 gekennzeichnet ist Das Ionomer-Harz ist ein Copolymer aus 90% Äthylen und 10% Acrylsäure, die zur Hälfte mit Natrium-Ionen neutralisiert ist Auf diese erste Harzschicht wird eine pigmentierte Polyäthylenschicht mit optischem Aufheller, Abtönfarbstoffen und Stabilisatorzusätzen gemäß Beispiel 3 extrudiert Die Stärke dieser zweiten Schicht ist ca. 25 g/m².

Beispiel 5

60% Niederdruckpolyäthylen

(Dichte 0,96, Schmelzindex 12)
25% Hochdruckpolyäthylen

(Dichte 0,917, Schmelzindex 7)
7% Titandioxid (Rutiltyp)
8% hydrophobiertes Calciumcarbonat

10% Titandioxid (Anatastyp)
0,8% Kobalt/Lithiumphosphat
0,2% Kupfer-Phthalocyaninblau-Farbpigmeni
0,3% UV-Absorber 2-(2-Hydroxy-3,5-di-tert-amyl-pheny'.)-2H-benztriazol

0,2% Antioxidans

Octadecyl-3-3(3,5-di-tert.-butyI-4-hydroxyphenyl)-propionat
0,4% Ni-Komplex des 3,5-Di-te.-t-butyl-4-hydroxy-benzyl-monoäthyl-phosphonat

0,1 % Calciumstearat

Die Mischung wird bei einer Extrusionstemperatur von 300⁰C in einer Menge von ca.25 g/m² aufgetragen.

15

Ein ca. 150 g/m² schwerer Papierträger wird im Koextrusionsverfahrer. mit 2 Harzen überzogen. Die dem Papier zugewandte Schicht besteht aus Äthylen/Vinylacetat-Copolymer, das durch das Monomerverhältnis 81/19 und einen Schmelzindex von 24 gekennzeichnet ist Das Harz wird bei einer Temperatur von 240° C extrudiert zu einer Schichtstärke von 13 g/m².

Die zweite außen aufliegende und später mit einer photographischen Emulsion zu überziehende Harzschicht wird bei 310° C extrudiert, besteht aus

30

35

und ist bezogen auf die pigmentierte Grundmischung mit folgenden weiteren Zusätzen versetzt:

0,1% 2,5-Di-(5-tert.-butyIbenzoxazolyl-

2')thiophen als optischen Aufheller

0,1 % N.N'-Dibenzaloxalsäuredihydrazid
0,4% Pentaerythrityl-tetrakis-

(3-(3,5-di-tert.-butyl-4-

hydroxyphenyl)-propionat)
0,1 % Sebacinsäure- bis 2,2,6,6-tetra-methyl-4-

piperidylester
0,2% Calciumstearat
0,2% Ultramarin, rötlich

Die Stärke der zweiten pigmentierten und stabilisier- so ten Harzschicht beträgt ca. 20 g/m².

Beispiel 7

Ein ca. 170 g/m² schwerer Papierträger wird mittels Blattrakel mit ca. 10 g/m² einer polymerisierbaren Mischung überzogen. Die Zusammensetzung der Mischung ist:

45 Gew.-% Hexandioldiacrylat
45 Gew.-Vo Polyesteracrylat
10 Gew.-% Titandioxid, Anatas

Die Schicht wird durch Elektronenstrahlen (150 keV Elektronenenergie und 100 mA Strahlstrom) unter Stickstoff-Schutzgas ausgehärtet

Die so hergestellte erste Harzschicht wird im Extrusionsbeschichtungsverfahren mittels Breitschlitzdüse bei 310°C mit ca. 25 g/m² einer stabilisierten pigmentierten Polyäthylenschicht überschichtel. Die Zusammensetzung der Polyäthylenschicht ist:

78% Hochdruckpolyäthylen

(Dichte 0,924, Schmelzindex 4)
4% Titandioxid (Rutiltyp)
8% Titandioxid (Anatastyp)
0,3% Calciumoxid
0,2% Tetrakis-(2,4-di-tert-butylphenyl)-

4,4'-biphenyIen-disphosphonit
0,1% Tetrakis-(methylen-3-

(3',5'-di-tert-butyl-4'-hydroxyphenyl)-

propionat)-methan
0,1% optischer Aufheller

2,5-Di-(5-tert-butyl-benzoxazolyl-

2')-thiophen

0,2% Ultramarin, rötlich
0,1% Stearinsäure

Beispiel 6

55

Ein ca. 180 g/m² schwerer Papierträger wird wie in Beispiel 4 mittels Breitschlitzdüse mit ca. 10 g/m² einer ersten aus Ionomer-Harz bestehenden Harzschicht überzogen, die abweichend von Beispiel 4 ca. 0,2% eines optischen Aufhellers vom Thiophentyp enthält. Über diese erste Harzschicht wird gleichfalls mittels Breitschlitzdüse eine andere pigmentierte Polyäthylenschicht extrudiert, die folgende Zusammensetzung hat.

Beispiel 8

Ein ca. 130 g/m² schwerer Papierträger wird mittels Blattrakel mit ca. 7 g/m² einer polymerisierbaren Mischung überzogen. Die Zusammensetzung der Mischung ist:

50% Niederdruckpolyäthylen

(Dichte 0,96, Schmelzindex 12)

34% Hochdruckpolyäthylen

(Dichte 0,917, Schmelzindex 7)

65

40%	Styrol
7%	Hexandioldiacrylat
8%	Acrylsäure-verestertes
	Bisphenol A — Epoxidharz
250/0	Polyvinylbutyral
12%	Polystyrolharz (M =350)
5%	Calciumcarbonat
30/0	Polypropylen, gemahlen

Die Schicht wird wie im Beispiel 7 mit Elektronenstrahlen ausgehärtet und mit einer ca. 18 g/m² schweren stabilisierten pigmentierten Polyäthylenschicht überzogen. Die Extrusionstemperatur ist 320⁰C und die Zusammensetzung der Polyäthylenschicht entspricht der in Beispiel 7 gegebenen Rezeptur.

Beispiel 9

Ein ca. 100 g/m² schwerer Papierträger wird mit Hilfe einer Blade-Streicheinrichtung in der Papiermaschine mit einer Streichlösung der folgenden Zusammensetzung überzogen:

40% ca.45°/oige Dispersion eines

Siyrol/Butadien/Acrylsäure-Cupolyrners
(Monomerverhältnis 60 :38 :2)

30% 45%ige Dispersion eines Polypropylens

20% Titandioxid (Anatastyp)

10% einer 30%igen ammoniakalischen

Lösung von Styrol/Maleinsäure-Copolymer
(Monomerverhältnis 50 :50)

15

20

Nach Trocknung resultiert ein Strichauftrag von ca. 10 g/m².

Über diese erste Harzschicht wird mittels Extrusionsbeschichtung bei 310⁰C eine stabilisierte pigmentierte Polyäthylenschicht aufgetragen. Die Stärke dieser zweiten Schicht beträgt ca. 15 g/m². Die Zusammensetzung der Polyäthylenschicht ist

89,3% Hochdruckpolyäthylen

(Dichte 0,917, Schmelzindex 5)
10% Titandioxid (Rutiltyp)
0,3% Phthalocyaninblau-Farbpigment
0,1 % opt. Aufheller vom Thiophentyp
0,2% 2,2'-ThiodiäthyI-bis-

(3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-

propionat)
0,1 % Calcium-bis-iO-Äthyl-S.S-di-tert-butyl-

4-hydroxybenzyIphosphonat)

Vergleichsbeispiele
Vergleich A

Gemäß DE-OS 21 60 463, Beispiel 1, wird ein 170 g/m² schwerer Papierträger gefertigt und mit der dort angegebenen Stabilisatorlösung beschichtet, die je 1 Gew.-% von OctadecaI-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenylacetat und Tris-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenylphosphat enthält Dieses mit Antioxidans und Stabilisator getränkte Papier wird dann mittels Extrusionsbeschichtung bei mit ca. 36 g/m² einer Polyäthylenmischung beschichtet, die besteht aus

894% Polyäthylen mittlerer Dichte

(Dichte 0,935, Schmelzindex 8)
10% Titandioxid (Rutiltyp)
0.4% Ultramarin
0.1% Stcarylstearamid

Vergleich B

mensetzung wie in Beispiel 1 beschichtet.
Vergleich C

Ein ca. 170 g/m² schwerer Papierträger wird wie beim Vergleichsbeispiel A mittels Extrusionsbeschichtung bei ca. 320⁰C mit ca. 36 g/m² einer pigmentierten Polyäthylenmischung beschichtet. Die Polyäthylenmischung hat die gleiche Zusammensetzung wie im Vergleichsbeispiel A. Das Rohpapier enthält jedoch keinen Stabilisator, sondern entspricht dem Rohpapier aus Beispiel 1.

Vergleich D

Ein ca. 170 g/m² schwerer Papierträger wird wie beim Vergleichsbcispiel B bei ca. 320⁰C mit ca. 36 g/m² einer pigmentierten Polyäthylenmischung beschichtet. Die Polyäthylenmischung entspricht der Zusammensetzung des Beispiels 1, enthält jedoch nicht die dort verwendete Stabilisatormischung.

Alle einseitig mit Polyäthylen beschichteten Papiere der Beispiele 1 bis 9 sowie der Vergleiche A bis D haben bei der Extrusionsbeschichtung eine hochglänzende Oberfläche erhalten, um vergleichbare Bedingungen zu schaffen. In anderen Versuchsreihen wurden gleichartige Papiere mit mattierter sowie anderweitig strukturierter Polyäthylen-Oberfläche hergestellt und in gleicher Weise untersucht wie die Papiere der Beispiele 1 bis 9 sowie der Vergleiche A bis D. Die Ergebnisse der Prüfungen zeigten unabhängig von einer besonderen Struktur der Oberfläche die gleiche Tendenz, die nachfolgend näher beschrieben ist. Damit stehen die Papiere mit glatter Oberfläche beispielhaft für beliebige Oberflächenstrukturen.

Die Papiere der Beispiele 1 bis 7 sowie der Vergleich A bis D werden vor weiterer Verarbeitung einheitlich auf der der ersten Beschichtung entgegengesetzten Seite mit ca. 32 g/m² und das Papier von Beispiel 8 mit ca. 23 g/m² einer Mischung aus

80 Gew.-% Niederdruckpolyäthylen

(Dichte 0,96, Schmelzindex 10)

und

20 Gew.-% Hochdruckpolyäthylen

(Dichte 0,92, Schmelzindex 4)

beschichtet. Dann wird die jeweils zuerst beschichtete pigmentierte Polyäthylenseite in bekannter Weise einer Corana-Behandlung unterzogen und mit einer üblichen für schwarz-weiß-Verarbeitung bestimmten photographischen Emulsion auf Basis von Gelatine und Silberhalogeniden überzogen.

Alle Papiere werden belichtet und in bekannter Weise bis zur maximalen Schwärzung entwickelt (Sog. Schwarzblatt).

Das Papier aus Beispiel 9 wird auf der nicht beschichteten Rückseite mit ca. 19 g/m² einer Mischung aus

30

35

40

Ein ca. 170 g/m² schwerer Papierträger, wie in Beispiel 1 verwendet, wird mittels Extrusionsbeschichtung bei 320⁰C mit ca. 36 g/m² einer stabilisierten und pigmentierten Polyäthylen-Mischung der gleichen Zusam-75 Gew.-%Niederdruckpolyäthylen

(Dichte 0,96, Schmelzindex 10)

und

25 Gew.-%Hochdruckpolyäthylen

(Dichte 0,92, Schmelzindex 4)

beschichtet. Dann wird dieses Papier auf der pigmentierten zuerst beschichteten Seite in üblicher Weise einer Corona-Behandlung unterworfen und anschließend mit einer sauren Schicht aus Gelatine und Silberkeimen überzogen, wie sie für Silbersalz-Diffusionsverfahren gebräuchlich ist. Das so hergestellte Positivpapier wird zwecks Herstellung eines »Schwarzblattes« in einem bekannten Entwicklungsgerät mit handelsüblicher Übertragsflüssigkeit benetzt, mit einem gleicherart benetzten unbelichteten Negativpapier zusammengepreßt (Copyrapid-Verfahren), dem Gerät entnommen und nach ca. 30 see von dem Negativpapier getrennt.

Die so gewonnenen »Schwarzblätter« der Beispiele 1 bis 9 sowie der Vergleiche A bis D werden gemeinsam in einer eigens hergerichteten Apparatur einer künstlichen Bewitterungsalterung unterworfen, um vergleichende Aussagen über die Schaukastenbeständigkeit der Papiere zu erhalten.

Die Prüfungsanordnung zur Vornahme der Bewitte-Ergebnisse der Prüfungen

Beispiel	PE-Haftung	Beginn der
Nr.		Rillbildimg
		in der Oberfläche
		[Tilge]

Vergl. A

Vergl. B

Vergl. C

rungsalterung besteht aus einem Kasten (70 χ 55 χ 7 cm) 20 Vergl. D mit einer lichtdurchlässigen Kunststoffscheibe, in dem die »Schwarzmuster« im 2-Stunden-Rhythmus wechselnd einem trocken-warmen Klima mit UV-Belichtung und einem feucht-kalten Klima in Dunkelheit ausgesetzt werden. Die technischen Daten der Prüfungsanordnung sind:

gut

schlecht

gut

58

53

65

62

66

55

59

61

60

38

37*)

35

29

') Wegen Schichtablösung ungenauer Wen.

lichtdurchlässige
Scheibe

Lampen

Abstand Lampe—Muster
Luftfeuchtigkeit
Temperatur
Zeitrhythmus

Luftbefeuchtung

Luftrocknung

Zwangsluftumwälzung

Polymethyl-

methacrylat

4 χ 300 W

(Osram Ultra-

Vitalux)

40 cm

20 bis 80% r. F.

60 bis 20⁰C

2 Stunden trocken,

warm, hell

2 Stunden feucht,

kalt, dunkel

(automat, synchrone

Umschaltung)

4 Waschflaschen

mit Wasser

4 Waschflaschen

mit Silica-Gel.

Die Schwarzmuster (4,5 χ 7 cm) werden, jeweils an zwei Seiten festgeklammert, solange in dem Bewitterungskasten belassen bis eine beginnende Rißbildung in der schwarzen Schicht erkennbar wird. Die Prüfergebnisse an den erfindungsgemäßen Beispielen und den Vergleichsbeispielen sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. In diese Tabelle ist auch die Polyäthylenhaftung bei den einzelnen Proben aufgenommen. »Gut« in der Spalte Haftung bedeutet, daß die Polyäthylenschicht nicht ohne Zerstörung des Basispapieres abgezogen werden kann. »Schlecht« bedeutet leichte Abziehbarkeit, ohne daß Papierfasern am Polyäthylenfilm verbleiben.

Claims

Patentansprüche:

1. Beschichteter Papierträger für photographische Schichten, bestehend aus einem Basispapier, das auf wenigstens einer Seite zwei übereinander angeordnete Harzschichten trägt, wobei die zweite, auf der ersten aufliegende und der photographischen Schicht zugewandte Harzschicht aus Polyäthylen, einer Mischung aus verschiedenen Polyäthylenen oder Mischungen aus Polyäthylen und anderen Kohlenwasserstoffharzen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß Antioxidantien und/oder Stabilisatoren nur der oberen, für die spätere Beschichtung mit einer photographischen Emulsion vorgesehenen Harzschicht zugesetzt sind.

2. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste, dem Papier aufliegende Harzschicht aus einem Polymer oder Copolymer besteht, das ganz oder überwiegend aus äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen oder chlorierten Kohlenwasserstoffen besteht.

3. Papierträger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymeren oder Copolymeren Polyäthylen, Polystyrol, Polychloropren, Polyvinylidenchlorid, Styrol/Butadien-Copolymere, Äthylen/Vinylacetat-Copolymere, Äthylen/Acrylat-Copolymere, Styrol/Acrylat-Copolymere, Styro!/Vinyiidenchlorid-Copolymere sind.

4. Papierträger nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Harzschichten weitere Beimischungen enthält, beispielsweise Weißpigmente, Farbpigmente zum Abtönen, antistatische Mittel, Gleitmittel, optische Aufheller, UV-Absorber, Antischleiermittel und Lichthofschutzmittel.