DE3015023C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein photographisches Trägerpapier
auf einer Polyolefinschicht, die einen Stabilisator
enthält und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Eine erhebliche Menge des weltweit verwendeten photographischen
Trägerpapiers ist ein harzbeschichtetes Papier.
Es wird als Trägermaterial zur Aufnahme der Bildschicht für
Drucke, Abzüge oder Kopien verwendet, die mit Hilfe einer
Vielzahl von verschiedenartigen Photoentwicklungssystemen
produziert werden, wie das chemische Übertragungs-Offset-Verfahren,
die Sofortbild-Photographie und insbesondere
das herkömmliche Negativ-Positiv-Verfahren. Die erhaltene
Kopie besteht im wesentlichen aus dem harzbeschichteten
Trägerpapier und einer an dem Harz anhaftenden Bildschicht
bzw. das Bild tragenden Schicht. Bei dem Negativ-Positiv-Verfahren,
bei dem die Bildschicht als Emulsionsschicht
bezeichnet wird, wird häufig ein Bindemittel in
der Emulsionsschicht verwendet, um ihre Haftung an dem
Harz zu bewirken. Üblicherweise wird Gelatine als Bindemittel
verwendet, wenngleich man auch alternativ synthetische
Materialien einsetzen kann.
Bei dem Harz handelt es sich normalerweise um ein Polyolefin,
beispielsweise Polyäthylen, und es ist überwiegend
eine Folge der Anwendung dieses Materials, daß die harzbeschichteten
Trägerpapiere ein kommerzieller Erfolg geworden
sind. Im Gegensatz zu barytbeschichteten photographischen
Trägerpapieren sind diese Papiere im wesentlichen
undurchlässig für Wasser und photographisch-chemische
Behandlungslösungen. Sie benötigen daher eine
kürzere Trocknungsdauer und können demzufolge schneller
behandelt bzw. entwickelt werden. Weiterhin benötigen sie
eine geringere Menge der Behandlungschemikalien und zeigen
im wesentlichen keine Verformung oder kein Verziehen.
Dies ist von besonderer Bedeutung für nach dem Negativ-Positiv-Verfahren
hergestellte Abzüge und insbesondere
Farbabzüge, die im allgemeinen längere Eintauchdauern in
den Behandlungslösungen erforderlich machen, als es für
Schwarz-Weiß-Abzüge der Fall ist.
Wenn man jedoch photographische Abzüge auf harzbeschichteten
Trägerpapieren während längerer Zeitdauern Änderungen
der Umgebungsbedingungen unterwirft, neigen die Bildschicht
und die Harzschicht dazu, eine Vielzahl von Rissen
zu bilden, die ästhetisch unerwünscht sind und die
sich in extremen Fällen über den gesamten Abzug erstrecken
und das Bild vollständig zerstören können. Die Ausbildung
dieser Risse erfordert im allgemeinen Monate und
in gewissen Fällen Jahre, kann jedoch beschleunigt erfolgen,
wenn der Abzug oder die Kopie extremen Bedingungen
ausgesetzt wird, wie zum Beispiel in Schaufenstern
und Schaukästen, wo dieses Problem von besonderer Bedeutung
ist. In der Tat kann in solchen Schaufenstern oder
Schaukästen die Rißbildung innerhalb von wenigen Wochen
erfolgen, wobei die dem Harz verliehene Oberflächenstruktur
keinen Einfluß zu machen scheint.
Der fundamentale Grund dieses Rißbildungsproblems ist
nicht genau bekannt; es wird jedoch angenommen, daß die
Bildung der Risse überwiegend eine Folge einer physikalischen
Wechselwirkung zwischen der Bildschicht und der
Harzschicht ist. Die allgemeine Auffassung besteht darin,
daß bei Änderungen von Umgebungsbedingungen, wie
der Temperatur und der Feuchtigkeit, sich unterschiedliche
Ausdehnungen und Kontraktionen der Bildschicht und
der Harzschicht ergeben. Bei neuen oder frischen photographischen
Abzügen oder Kopien vermag die Harzbeschichtung
diesen sich ergebenden Differenzkräften zu widerstehen,
so daß die Rißbildung nicht auftritt. Mit zunehmender
Alterung unterliegt das Harz jedoch einem Abbau,
beispielsweise unter der Einwirkung von Licht und/oder
Wärmestrahlung, und wird dadurch nach und nach spröde.
In diesem Zustand vermag das Harz den Differenzkräften
nicht ohne weiteres zu widerstehen, was demzufolge häufig
zum Auftreten von Rissen in der Bildschicht oder sowohl
der Bildschicht als auch der Harzschicht führt.
Die relativ geringe Stabilität der Harzschicht ist seit
einiger Zeit bekannt. Es haben sich jedoch Probleme ergeben,
wenn man ein stabilisierendes Additiv direkt in
das Harz einarbeitet, bevor dieses in Form einer Schicht
auf das Trägermaterial aufgetragen wird. Diese Probleme
schließen eine verminderte Haftung zwischen dem Harz und
dem Papierträger und eine Beeinträchtigung der Qualität
der Harzschicht durch einen thermischen Abbau des Stabilisators
während des Extrusionsbeschichtungsvorgangs ein.
Zur Überwindung dieser Probleme wurde ein Verfahren entwickelt,
gemäß dem ein Stabilisator in die Deckschicht
des Papierträgers eingearbeitet oder in Form einer Schicht
auf das Trägermaterial aufgetragen wird. In beiden Fällen
muß der Stabilisator dazu in der Lage sein, in die
anschließend aufgetragene Harzschicht einzuwandern, um
deren Beständigkeit gegen die Bildung von Rissen sicherzustellen.
Somit verhindert dieses Verfahren die Bildung
von Rissen ohne eine Verminderung der Haftung des Harzes
an dem Papierträgermaterial und ohne eine Beeinträchtigung
der Qualität der Harzbeschichtung. Die für dieses
Verfahren verwendeten Stabilisatoren sind jedoch kostspielig
und es ist erforderlich, bei diesem Verfahren,
das in der GB-PS 13 61 219 beschrieben ist, eine erhebliche
Menge dieser Stabilisatoren zu verwenden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
ein photographisches Trägerpapier anzugeben, das unter Anwendung
billiger Stabilisatoren hergestellt werden kann
und in wirksamer Weise die Ausbildung von Rissen verhindert,
ohne daß die Haftung der Harzschicht an dem Trägermaterial
vermindert oder die Eigenschaften des Produkts
beeinträchtigt werden.
Es wurde nunmehr gefunden, daß man durch Verwendung bestimmter
Stabilisatoren in der Harzschicht die Rißbildung
im wesentlichen inhibieren kann. Diese Stabilisatoren
können bequem mit dem Harz vermischt werden, bevor dieses
durch Extrusionsbeschichten auf das Trägermaterial aufgebracht
wird, ohne daß sich hierdurch eine signifikante
Beeinträchtigung der Haftung und der Qualitätsanforderungen
der Harzbeschichtung ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist daher das photographische
Trägerpapier gemäß Hauptanspruch. Die Unteransprüche betreffen
besonders bevorzugte Ausführungsformen dieses
erfindungsgemäßen photographischen Trägerpapiers, ein
Verfahren zu seiner Herstellung sowie ein eine Bildschicht
aufweisendes Photopapier, das ein solches photographisches
Trägerpapier enthält.
Die Erfindung betrifft somit ein photographisches
Trägermaterial mit einer Polyolefinschicht, die einen
Stabilisator der allgemeinen Formel I
in der
R¹ eine zu beiden Seiten und benachbart zu der Hydroxylgruppe mit zwei geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen substituierte p-Hydroxyphenylgruppe,
R² eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und
x eine Zahl mit einem Wert von 1 bis 4 bedeuten,
oder ein Metallsalz des entsprechenden Phosphonatanions enthält.
R¹ eine zu beiden Seiten und benachbart zu der Hydroxylgruppe mit zwei geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen substituierte p-Hydroxyphenylgruppe,
R² eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und
x eine Zahl mit einem Wert von 1 bis 4 bedeuten,
oder ein Metallsalz des entsprechenden Phosphonatanions enthält.
Die sterische Hinderung der Hydroxyphenylgruppe wird
vorzugsweise mit Hilfe von einer oder mehreren geradkettigen
oder verzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, erreicht,
wobei die bevorzugte Alkylgruppe dieser Art die
tert.-Butylgruppe ist.
Die Gruppe R² steht vorzugsweise für eine Alkylgruppe mit
1 bis 8 Kohlenstoffatomen, noch bevorzugter für eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und insbesondere
für eine Äthylgruppe.
Die Ziffer x besitzt vorzugsweise einen Wert von 1.
Das Metallsalz des entsprechenden Phosphonatanions entspricht
der allgemeinen Formel II
in der R¹, R² und x die oben angegebenen Bedeutungen besitzen
und M für ein Metallkation und n für eine der
Wertigkeit von M entsprechende Zahl mit einem Wert von
1 bis 4 stehen.
Das Metallsalz ist mit Vorteil im wesentlichen farblos,
wobei n vorzugsweise den Wert 2 besitzt und M vorzugsweise
für Nickel oder Calcium steht.
Die drei wirksamsten Stabilisatoren der allgemeinen Formel
I sind O-Äthyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzylphosphonsäure
und Calcium- und Nickel-bis(O-äthyl-3,5-
di-tert.-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat).
Die Verfahren zur Herstellung der Stabilisatoren der allgemeinen
Formel I sind bekannt. Kurz gesagt, bereitet man
die freie Säure durch Umsetzen eines entsprechenden Hydroxyaralkylhalogenids
mit einem tertiären Phosphit. Die
freie Säure kann dann gewünschtenfalls durch Umsetzen mit
einem geeigneten Metallderivat, wie einem Metallchlorid,
in das Metallsalz überführt werden. Alternativ kann man
einige der Metallsalze von kommerziellen Lieferanten beziehen
und entweder als solche oder nach Rücküberführung
in die freie Säure unter Verwendung von beispielsweise
Chlorwasserstoffsäure, einsetzen. Die in dieser Weise erhaltene
freie Säure kann man dann erfindungsgemäß als
solche oder als Ausgangsmaterial für die Umwandlung in
andere Metallsalze verwenden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Stabilisatoren verlängern
die Lebensdauer eines photographischen Abzugs oder
einer photographischen Kopie in einer keine Risse aufweisenden
Form, wobei ihre Wirksamkeit nicht beeinträchtigt
wird, wenn das aus dem erfindungsgemäßen Trägerpapier
hergestellte photographische Kopierpapier oder Photopapier
den weitreichenden und gegensätzlichen Bedingungen
unterworfen wird, die normalerweise während der photographischen
Entwicklung angewandt werden.
Das photographische Trägerpapier besitzt im allgemeinen
einen Harzüberzug sowohl auf der Rückseite als auch auf
der Vorderseite bzw. der Schichtseite, wobei ein weiterer
Vorteil der vorliegenden Erfindung darin zu sehen
ist, daß die Stabilisatoren der oben definierten allgemeinen
Formel I keine wesentliche Wanderung aus der Beschichtung
der Bildseite zeigen. Dies ist ein wesentliches
Merkmal der Erfindung, da das harzbeschichtete photographische
Trägerpapier normalerweise als solches aufgewickelt
und während längerer Zeitdauern gelagert wird.
In diesem Zustand stehen die Harzbeschichtungen der Bildseite
und der Rückseite in Kontakt, wodurch eine Übertragung
eines zur Wanderung neigenden Stabilisators auf die
Rückseitenbeschichtung möglich wäre, wo dieser Stabilisator
für die Verhinderung der Rißbildung ohne Wirkung wäre.
Die erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatoren der allgemeinen
Formel I zeigen jedoch im wesentlichen keine Wanderung
oder Migration, so daß hier dieses Problem nicht
auftritt.
Die Menge, in der der Stabilisator erfindungsgemäß verwendet
werden kann, variiert innerhalb weiter Bereiche,
wobei im allgemeinen die minimale wirksame Menge etwa
0,01 Gew.-%, bezogen auf das Harz, beträgt. Die maximale
Stabilisatormenge, oberhalb der sich keine weiteren Vorteile
in bezug auf die Verhinderung der Rußbildung ergeben,
liegt bei etwa 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Harzes, so daß man mit einer Stabilisatormenge von
0,2 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Harzes,
eine nützliche Inhibierung der Rißbildung erreicht.
Neben dem Stabilisator der oben angegebenen allgemeinen
Formel I kann man in die Polyolefinschicht des erfindungsgemäßen
photographischen Papierschichtträgers
andere Stabilisatoren einarbeiten. Beispielsweise gibt
man vorzugsweise einen Stabilisator zu, der die Antirißbildungsaktivität
der Stabilisatoren der allgemeinen Formel I in synergistischer
Weise verbessert. Beispiele für solche synergistisch
wirksamen Stabilisatoren sind die Lichtstabilisatoren
in Form von sterisch gehinderten Aminen. Lichtstabilisatoren
dieser Art sind monomer oder vorzugsweise
polymer. Ein Beispiel eines solchen Lichtstabilisators
in Form eines der weniger bevorzugten monomeren, sterisch
gehinderten Amine ist Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinyl)sebacat,
das von der Firma Ciba-Geigy unter der
Bezeichnung "Tinuvin 770" vertrieben wird. Beispiele
der Lichtstabilisatoren in Form der stärker bevorzugten
polymeren, sterisch gehinderten Amine sind die Produkte,
die unter den Bezeichnungen "Tinuvin 622" bzw. "Chimassorb
994" von den Firmen Ciba-Geigy bzw. Chimosa vertrieben
werden. Erfindungsgemäß verwendet man mit Vorteil sterisch
gehinderte Amine als Lichtstabilisatoren.
Die Polyolefinschicht des erfindungsgemäßen photographischen
Papierschichtträgers kann weiterhin herkömmliche
Additive enthalten, beispielsweise Pigmente, wie
Titandioxid, Zinkoxid, Bariumsulfat, Antimontrioxid und
Ruß; Farbstoffe; optische Aufheller, wie Uvitex OB (der
Firma Ciba-Geigy); und antistatische Mittel. Wenn man
natürlich sowohl einen Lichtstabilisator als auch einen
optischen Aufheller in die Harzschicht einarbeitet,
sollten diese Produkte in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen
des Spektrums absorbieren, um einen maximalen
Effekt zu erzielen und einen Wettstreit für das Licht
der gleichen Wellenlänge zu vermeiden.
Die Polyolefinschicht besteht vorzugsweise aus Polyethylen,
das eine beliebige Oberflächenstruktur aufweisen
kann, wie hochglänzend, matt, seidenmatt, pyramidenkörnig
und glänzend.
Das Trägerpapier kann weiterhin neben oder anstelle von
Cellulosefasern auch synthetische Fasern enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung des photographischen Papierschichtträgers,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen
Stabilisator der allgemeinen Formel I oder ein Metallsalz
davon in die Polyolefinmischung einarbeitet und
die Mischung durch Extrusionsbeschichten auf ein Trägerpapier
aufträgt.
Vor dem Sensibilisieren oder der Beschichtung mit der
lichtempfindlichen Schicht wird das polyolefinbeschichtete
photographische Trägerpapier normalerweise einer
Coronabehandlung unterworfen, um eine angemessene
Haftung zwischen der Bildschicht und der Polyolefinschicht
zu erreichen. Diese Coronabehandlung wird im
allgemeinen von dem Hersteller des photographischen
Trägerpapiers durchgeführt, wobei zur Aufrechterhaltung
des Effektes dieser Behandlung bis zu dem Zeitpunkt, da
die Filmgießanstalt die Bildschicht aufträgt, das
behandelte Polyolefin mit Vorteil sofort mit einer die
Verminderung der Haftung verhindernden Lösung beschichtet
wird, wie es in der GB-PS 11 34 211 beschrieben
ist.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme
auf die nachfolgenden Beispiele erläutert. Die Produkte
wurden dabei einer oder mehreren der nachstehend angegebenen
Untersuchungen unterworfen:
Man beschichtet ein harzbeschichtetes Papier mit einer
Emulsion unter Verwendung einer Chlor/Bromid-Emulsion,
die mit einer Gelatinedeckschicht bedeckt wird.
Nach der Belichtung wird das Photopapier wie folgt
entwickelt:
Entwickler:1 Minute
Fixierbad:½ Minute
Waschen:2 Minuten.
Die belichteten und entwickelten Proben werden unter
Verwendung einer handelsüblichen Trocknungsvorrichtung
(Ilfospeed 4250) getrocknet, worauf der erhaltene
photographische Abzug in eine Kammer überführt und
alternierenden Hell/Dunkel-Zyklen unter Anwendung der
folgenden Umgebungsbedingungen unterworfen wird:
Hell-Zyklus (2 Stunden):70 bis 80°C (max), <15% relative
Feuchtigkeit
Dunkel-Zyklus (2 Stunden):30°C (min), <80% relative
Feuchtigkeit.
Das Licht wird mit Hilfe von vier 150 W Photolampen
(Osram photoflood) erzeugt, die 50 cm von der transparenten
Oberseite des Raumes angeordnet sind, wobei die
Luftströmung in das Kabinett 5 l/min während des Hell-Zyklus
und 10 l/min während des Dunkel-Zyklus beträgt.
Dann wird die Zeitdauer bis vollständigen Zerstörung
des photographischen Bildes bestimmt, d. h. den
Zeitpunkt, bis zu dem sowohl die Emulsionsschicht als
auch die Harzschicht in solchem Maße Risse gebildet
haben, daß die in dem photographischen Bild vorhandene
Information nicht mehr zu erkennen ist.
Bei der Alterung von Polyäthylen erfolgt eine Oxidation
unter Bildung von Carbonylgruppen. Durch Messen
der Carbonylabsorption kann man somit einen Hinweis
auf das Ausmaß dieses Abbaus erhalten, wobei mit Hilfe
einer Anzahl von solchen Messungen vor, während und nach
der Belichtung auf die Fähigkeit des Materials, der Rißbildung
zu widerstehen, geschlossen werden kann.
Das harzbeschichtete Papier wird daher während insgesamt
400 Stunden in einer Belichtungsvorrichtung (Xenotest 150
Weatherometer) behandelt. Die in der Vorrichtung angewandten
Bedingungen umfassen eine Temperatur von 25°C und
eine relative Feuchtigkeit von 50%. Die Messungen bestehen
darin, die Absorption der Probe bei einer Wellenlänge
von 1710 cm-1 mit Hilfe eines Infrarot-Spektrophotometers
zu messen, und zwar vor und nach der Belichtung während
der Untersuchungsdauer. Dann wird eine Kurve der Zunahme
der Carbonylabsorption in Abhängigkeit von der Belichtungsdauer
aufgetragen. Aus der Kurve wird der Zeitpunkt
abgelesen, zu dem die Carbonylabsorption auf einen Wert
von 0,1 im Vergleich zu dem nichtbelichteten harzbeschichteten
Papier zugenommen hat.
Das harzbeschichtete Papier wird während 72 Stunden bei
105°C in einem Umluftofen wärmegealtert. Man bestimmt
den Wert der Verfärbung durch Messen der Reflexion der
Probe (bei einem konstanten Rückseitenpapier) bei einer
Wellenlänge von 430 nm vor und nach dem Altern und durch
Subtrahieren der Ergebnisse. Die Reflexionsmessungen erfolgen
mit Hilfe eines üblichen Spektrophotometers (Pretema
FS3A Spectromat).
Die Haftung der Harzschicht an dem Trägerpapier wird subjektiv
ermittelt und mit einer Bewertungsziffer von 1 bis
5 bewertet. Eine gute Haftung entspricht einer niedrigen
Bewertungsziffer, während eine schlechte Haftung eine
hohe Bewertungsziffer erhält.
Man bereitet eine Vergleichsharzmischung für die Schichtseite
des Papiers gemäß der folgenden Zusammensetzung:
50% TiO₂ in Polyäthylen niedriger Dichte 7 kg
2% Uvitex OB in Polyäthylen niedriger Dichte 1 kg
Polyäthylen niedriger Dichte29,5 kg
Die erhaltene Mischung wird auf ein Trägerpapier mit einem
Flächengewicht von 178 g/m² mit einer Maschinengeschwindigkeit
von 30,48 m/min (100 ft/min) aufgetragen.
Die Temperatur der extrudierten Schmelze beträgt 300
bis 320°C und man trägt das Material mit einer Beschichtungsstärke
von 40 g/m² auf.
Die Ergebnisse dieses herkömmlichen harzbeschichteten
photographischen Trägerpapiers sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 1, mit dem Unterschied,
daß man der Harzmischung 0,25 bis 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Harzes, Nickel-bis(O-äthyl-
3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonat) (Irgastab
2002HT der Firma Ciba-Geigy) zusetzt. Einigen der
Mischungen wurden auch andere Stabilisatoren zugegeben
(deren Menge als auf das Harz bezogener Gewichtsprozentsatz
angegeben ist).
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 1, mit dem Unterschied,
daß man der Harzmischung 0,05 bis 0,25 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Harzes, Calcium-bis(O-äthyl-
3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonat) (Irganox
1425 der Firma Ciba-Geigy) zusetzt. Einigen der Mischungen
wurden auch andere Stabilisatoren zugesetzt (deren
Menge als auf das Harz bezogener Gewichtsprozentsatz angegeben
ist).
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengestellt.
Man bereitet eine Harzmischung für die Bildseite gemäß
der folgenden Zusammensetzung:
50% TiO₂ in Polyäthylen geringer Dichte14 kg
2% Uvitex OB in Polyäthylen geringer Dichte 2,5 kg
Polyäthylen geringer Dichte58,5 kg
Die erhaltene Harzmischung wird nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahrensweise aufgetragen, mit dem Unterschied,
daß man bei einer Maschinengeschwindigkeit von
79,25 m/min (260 ft/min) arbeitet. Das harzbeschichtete
Papier wird dann mit einer Emulsion beschichtet, entwickelt
und untersucht. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle II zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 4 dreimal, wobei
man 0,2% Nickel-bis(O-äthyl-3,5-di-tert.-butyl-4-
hydroxybenzyl-phosphonat) (Irgastab 2002HT) zusammen und
ohne andere Materialien zusetzt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengestellt.
Man bereitet eine Vergleichsharzmischung für die Beschichtung
der Bildseite der folgenden Zusammensetzung:
50% TiO₂ in Polyäthylen geringer Dichte 5 kg
2% Uvitex OB in Polyäthylen geringer Dichte 0,67 kg
Polyäthylen geringer Dichte19,33 kg
Die erhaltene Mischung wird nach der Verfahrensweise von
Beispiel 1 in Form einer Schicht auf das Trägerpapier
aufgetragen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 6, wobei man
jedoch die Harzmischung mit Calcium-bis(O-äthyl-3,5-di-
tert.-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonat) (Irganox 1425)
und Tinuvin 622 versetzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle III zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 6, wobei man
jedoch die Harzmischung mit Nickel-bis(O-äthyl-3,5-di-
tert.-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonat) (Irgastab 2002HT)
und Tinuvin 770 versetzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle III zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 6 zweimal, einmal
in der dort beschriebenen Weise und einmal unter Zugabe
von O-Äthyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonsäure
zu der Harzmischung.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle IV zusammengestellt.
Aus den Ergebnissen der oben angegebenen Tabellen ist ohne
weiteres ersichtlich, daß das Phänomen der Rißbildung
durch die Anwesenheiteines Stabilisators der allgemeinen
Formel I in der bildseitigen Harzbeschichtung inhibiert
wird. Im Gegensatz zu der Erwartung kann man den Stabilisator
direkt in die Harzmischung einarbeiten, ohne daß
sich irgendeine signifikante Beeinträchtigung der Harz/
Trägerpapier-Haftung oder der visuellen Qualität der
Harzbeschichtung ergibt.
Claims (19)
1. Photographischer Papierschichtträger mit einer
Polyolefinschicht, die mindestens einen Stabilisator enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyolefinschicht einen Stabilisator der
allgemeinen Formel I
in der
R¹ eine zu beiden Seiten und benachbart zu der Hydroxylgruppe mit zwei geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen substituierte p-Hydroxyphenylgruppe,
R² eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und
x eine Zahl mit einem Wert von 1 bis 4 bedeuten,
oder ein Metallsalz des entsprechenden Phosphatanions enthält.
R¹ eine zu beiden Seiten und benachbart zu der Hydroxylgruppe mit zwei geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen substituierte p-Hydroxyphenylgruppe,
R² eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und
x eine Zahl mit einem Wert von 1 bis 4 bedeuten,
oder ein Metallsalz des entsprechenden Phosphatanions enthält.
2. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch
1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallsalz
der allgemeinen Formel II
entspricht, in der
R¹, R² und x die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, und
M ein Metallkation und
n eine der Wertigkeit von M entsprechende Zahl mit einem Wert von 1 bis 4 bedeuten.
R¹, R² und x die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, und
M ein Metallkation und
n eine der Wertigkeit von M entsprechende Zahl mit einem Wert von 1 bis 4 bedeuten.
3. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 1
oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkylgruppe
eine Alkylgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
ist.
4. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Alkylgruppe eine tert.-Butylgruppe ist.
5. Photographischer Papierschichtträger nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gruppe
R² eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet.
6. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Alkylgruppe eine Ethylgruppe darstellt.
7. Photographischer Papierschichtträger nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß x den
Wert 1 besitzt.
8. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als Stabilisator O-Ethyl-3,5-di-tert.-butyl-
4-hydroxybenzylphosphonsäure enthält.
9. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß M für Nickel oder Calcium steht.
10. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als Stabilisator Calcium- oder Nickel-bis(O-
ethyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonat)
enthält.
11. Photographischer Papierschichtträger nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stabilisator
in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen
auf das Harz, enthalten ist.
12. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stabilisator in einer Menge von 0,2 bis
0,5 Gew.-%, bezogen auf das Polyolefin, vorhanden
ist.
13. Photographischer Papierschichtträger nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyolefinschicht
zusätzlich einen monomeren oder
polymeren, sterisch gehinderten Amin-Lichtstabilisator
enthält.
14. Photographischer Papierschichtträger nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als zusätzlichen Lichtstabilisator Bis(2,2,6,6-tetramethyl-
4-piperidinyl)sebacat enthält.
15. Verfahren zur Herstellung des photographischen
Papierschichtträgers nach den Ansprüchen 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Stabilisator der in Anspruch 1 definierten
allgemeinen Formel I oder ein Metallsalz
davon in die Polyolefinmischung einarbeitet und
die Mischung durch Extrusionsbeschichten auf ein
Trägerpapier aufträgt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen
Stabilisator der in Anspruch 1 definierten allgemeinen
Formel I und ein Metallsalz davon in die
Polyolefinmischung einarbeitet, die Mischung auf
ein Trägerpapier aufträgt und anschließend einer
Coronabehandlung unterwirft.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf das Trägerpapier aufgetragene Mischung
noch mit einer die Verminderung der Haftung verhindernden
Lösung beschichtet wird.
18. Photographisches Aufzeichnungsmaterial, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus
einem photographischen Papierschichtträger nach
einem der Ansprüche 1 bis 14 und einer an der
Polyolefinschicht anhaftenden Bildschicht besteht.
19. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bildschicht
eine Emulsionsschicht ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB7913740 | 1979-04-20 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3015023A1 DE3015023A1 (de) | 1980-11-06 |
DE3015023C2 true DE3015023C2 (de) | 1987-07-09 |
Family
ID=10504666
Family Applications (1)
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