DE968112C - Gegen Einwirkung der ultravioletten Strahlung geschuetztes photographisches, insbesondere farbenphotographisches Material - Google Patents
Gegen Einwirkung der ultravioletten Strahlung geschuetztes photographisches, insbesondere farbenphotographisches MaterialInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 16. JANUAR 1958
E 7987 IVa,157 b
Die Erfindung betrifft ein gegen Einwirkung der ultravioletten Strahlung geschütztes photographisches,
insbesondere farbenphotographisches Material sowie vorzugsweise entwickelte und fixierte Mehrschichtenkopien
mit einem Träger, insbesondere einem Papierträger, und durch Kupplung von Farbbildnern
angefärbte Teilbilder aufweisenden Schichten.
Es ist bekannt, daß bestimmte Materialien wie Cellulosefilmträger und lichtempfindliche Schichten
ίο von dem ultravioletten Strahlungsanteil des Tageslichtes
geschädigt werden. Bei photographischen Materialien ergeben sich durch die ultraviolette Strahlung
oft unerwünschte Belichtungen. So sind beispielsweise die photographischen Halogensilberemulsionen
im allgemeinen, auch wenn sie für einen bestimmten Spektralbereich sensibilisiert sind, im blauen,
violetten und ultravioletten Bereich des Spektrums empfindlich. Bei farbenphotographischen Materialien
ergeben sich so in den Schichten, die auf den langwelligen Bereich sensibilisiert sind, Fehler in der färbgetreuen
Wiedergabe des Originals. Aus diesem Grunde ist es in vielen Fällen erwünscht, sensibilisierte
Emulsionen gegen ultraviolettes Licht abzuschirmen. Insbesondere bei farbenphotographischen Materialien
sollen nur Strahlen des sichtbaren Spektrums Schwärzungen hervorrufen.
709 851/40
Farbenphotographien und photographische Mehrschichtenmaterialien,
insbesondere Materialien, bei denen die Farbenteilbilder in den sensibilisierten
Emulsionsschichten durch Farbenentwicklung gebildet werden, zeigen bei längerer Einwirkung der Ultraviolettstrahlung,
der sie beispielsweise beim Betrachten der Bilder bei Tageslicht ausgesetzt sind, einen
Farbenschwund oder eine Entfärbung. Außerdem werden die restlichen Farbbildner, d. h. also die
ίο farbstofferzeugenden Kuppler, die ungekuppelt in bestimmten Verfahren nach der Entwicklung des
Farbenbildes in den Emulsionsschichten zurückbleiben, von der ultravioletten Strahlung angegriffen,
wobei eine unerwünschte Fleckenbildung in der fertigen Photographie auftritt. Die Einwirkung der
ultravioletten Strahlung auf fertige Farbenphotographien kann insbesondere bei Positivkopien auf
Papier oder anderen undurchsichtigen Trägern beobachtet werden, da diese Art von Kopien im Gegensatz
zu den Transparentkopien häufiger bei Tageslicht betrachtet werden, das im allgemeinen einen wesentlich
höheren Ultraviolettstrahlungsgehalt aufweist als das Licht der Projektoren.
Der Farbenschwund und das Gelbwerden der Kopien scheint hauptsächlich durch den Spektralbereich,
der in unmittelbarer Nähe des sichtbaren Spektrums liegt, also durch die ultraviolette Strahlung
einer Wellenlänge von etwa 360 bis 400 τημ, hervorgerufen zu werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, photographische Materialien, insbesondere farbenphotographische
Materialien, gegen, die schädlichen Einwirkungen der ultravioletten Strahlung zu
schützen.
.35 Es ist bekannt, Cyaninfarbstoffe, insbesondere solche, die im wesentlichen farblos sind, als ultraviolettabsorbierende
Verbindungen in photographischen Materialien zu verwenden. Beispiele derartiger Verbindungen sind Dimethyloxacyanin, Diäthyloxacyanin,
Diäthyl-3,4-benzooxacyanin, Diäthyl-5,6-benzoxathiazolinnocyanin
usw. Es zeigte sich nun, daß im allgemeinen die Cyaninfarbstoffe in den wäßrigen
photographischen Behandlungsbädern ausgewaschen werden, so daß sie also die fertiggestellte Photographie
nicht mehr gegen die Einwirkung des ultraviolettreichen Tageslichtes schützen. Gemäß der Erfindung
werden nun Cyaninfarbstoffe in Gelatineschichten verwendet, die ein bestimmtes synthetisches Kunstharz
enthalten, das als Fixiermittel für den Cyaninfarbstoff wirkt.
Die photographischen Materialien können beispielsweise mit einer ultravioletten Filterschicht versehen
werden, die ein synthetisches Kunstharz enthält, das als Fixiermittel für die als ultraviolettabsorbierende
Verbindungen verwendeten Cyaninfarbstoffe gemäß der Erfindung dient. Die ultraviolettabsorbierende
Verbindung kann beispielsweise in das photographische Material eingebracht werden, indem dieses in einer
wäßrigen Lösung der ultraviolettabsorbierenden Verbindung gebadet wird. Wechselweise kann auch die
ultraviolettabsorbierende Verbindung, die in diesem Falle eine besondere Art eines Cyaninfarbstoffes sein
soll, unmittelbar in die Gelatineschicht, bevor diese auf das Material aufgegossen wird, eingebracht werden.
An Stelle von Gelatine können als Bindemittel auch andere wasserlösliche hydrophile Kolloide verwendet
werden, wie synthetische Kunstharze, beispielsweise Polyvinylacetale, hydrolysierte Polyvinylacetate, hydrolysierte
Celluloseester usw.
Wenn das photographische Material für farbenphotographische Zwecke verwendet werden soll,
braucht die Ultraviolettfilterschicht nicht die äußerste Schicht zu sein. Die Filterschicht kann in jedem Falle
über derjenigen Schicht angeordnet sein, die gegen die schädlichen Einwirkungen der Ultraviolettstrahlung
geschützt werden soll. So wird beispielsweise bei einem Mehrschichtenmaterial, das drei verschieden
sensibilisierte Schichten enthält und bei dem die rotempfindliche Schicht die unterste, d. h. die dem
Träger zunächst gelegene Schicht ist, die grünempfindliche Schicht oberhalb der rotempfindlichen
Schicht liegt und. die blauempfindliche Schicht die äußerste der lichtempfindlichen Schichten ist, die
Ultraviolettfilterschicht zwischen der blau- und der grünempfindlichen Schicht angeordnet werden.
Wechselweise kann auch die Ultraviolettfilterschicht zwischen der grün- und der rotempfindlichen Schicht
angeordnet sein. Die erforderliche Menge der ultraviolettabsorbierenden Verbindung hängt von der
erwünschten Wirkung und dem Verwendungszweck go des Materials ab.
Ultraviolettabsorbierende Verbindungen, die sich gemäß der Erfindung als besonders geeignet erwiesen
haben, sind solche der allgemeinen Formel
R —
= C-CH = C
N-R1 (I)
oder der Formel
R-N = C-CH = CH-C-
- I Il
X "p ρ
-CH (II)
C-R,
IST
in denen R und R1 je eine Alkylgruppe, wie eine
Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Carboxymethyl-, Carbäthoxymethyl-, n-Lauryl-, Benzyl-
(Phenylmethyl-) Gruppe, R2 und R3 je eine Alkylgruppe,
wie eine Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-Gruppe, R4 eine Alkylgruppe mit wenigstens 9 Kohlenstoffatomen,
wie eine n-Nonyl-, n-Decyl-, n-Lauryl-, n-Cetyl-Gruppe, X einen Säurerest, wie Chlorid, Bromid,
Jodid, Perchlorat, p-Toluolsulfonat, Benzol- iao
sulfonat, und Z und Z1 je die zur Vervollständigung eines heterocyclischen Kernes erforderlichen nichtmetallischen
Atome, und zwar eines Kernes der Benzothiazolreihe, wie des Benzothiazole selbst, des 4-Chlorbenzothiazols,
5-Chlorbenzothiazols, 5-Methylbenzo- ias
thiazole, 5-Phenylbenzothiazols, 6-Methoxybenzothia-
zols usw., der Benzoxazolreihe, wie des Benzoxazols selbst, des Chlorbenzoxazols, 5-Phenylbenzoxazols,
5-Methoxybenzoxazols, der Thiazolinreihe, wie des Thiazoline selbst, des 4-Phenylthiazolins, 5-Methylthiazolins
usw., oder der Thiazolreihe, wie des Thiazols selbst, des 4,5-Diphenylthiazols, 4-Phenylthiazols,
5-Phenylthiazols, bedeuten.
Die durch die Formel (I) dargestellten Farbstoffe können gemäß den in der USA.-Patentschrift 2108485
oder der britischen Patentschrift 423 792 oder in der belgischen Patentschrift 520 463 beschriebenen Verfahren
hergestellt werden. Die Cyaninfarbstoffe der Formel (II) können beispielsweise entsprechend dem
in. der britischen Patentschrift 529 440 angegebenen Verfahren hergestellt werden.
Von den angegebenen Farbstoffen erwiesen sich beispielsweise folgende Farbstoffe als besonders geeignet
:
χ/
Jl
;c —
1CH9
.CH9
(i)
C2H5 J
C12 H25 (η)
3-Äthyl-3'-n-lauryloxathiazolincyaninjodid
H6C6
1-C6H5
C2H5 Cl C2H5 (2)
3, 3'-Diäthyl-5, 5'-diph.enyloxacyaninchlorid
κδγΛ
C-CH = C( (3)
CH2 J C2H5
COOH
S-Carboxymethyl-s'-äthylthiacyaninjodid
S-Carboxymethyl-s'-äthylthiacyaninjodid
;c — CH = c;
/ \
C8H5 O
C8H5 O
SO2
/V\
(4)
C2H5
C6H4-CH3(P)
3, s'-Diäthylthiacyänin-p-toluolsulfonat
3, s'-Diäthylthiacyänin-p-toluolsulfonat
(5)
C2H5 Cl
3, s'-Diäthyloxacyanmchlorid
3, s'-Diäthyloxacyanmchlorid
C-CH = CH-C-
CH
(6)
H3C-C
C-CH,
C2H5 Cl
N C9H19 (n)
[i-n-Nonyl-2, 5-dimethylpyrrol-(3)]-[3-äthylbenzoxazol-(2)]-dimethincyaninchlorid
C-CH = CH-C
rig U \j
CH (7)
Ii
C-CH,
Ci6H33 (n)
[i-n-cetyl-2, 5-dimethylpyrrol- (3)] -[3-äthylbehzoxazol-(2)]-dimethincyaninjodid
C-CH = CH-C
ΧΙ·»
■ CH (8)
Il
C-CH,
C12H25(n)
[i-n-Lauryl-2,5-dimethylpyrrol-(3)]-[3-äthyl- 110
benzothiazol-(2)]-dimethincyaninchlorid.
Kunstharze, die als Fixiermittel für die oben angegebenen Farbstoffe verwendet werden können,
sind beispielsweise Mischpolymerisationsprodukte aus 115 Styrol und dem Monoamid der Maleinsäure. Die
Herstellung derartiger Kunstharze ist in den USA.-Patentschriften 2 313 565 und 2 698 794 beschrieben.
Das Verfahren gemäß der USA.-Patentschrift 2 313 565 besteht dabei im wesentlichen darin, daß in einem 120
inerten organischen Lösungsmittel ein synthetisches Kunstharz, das als wesentlichen Bestandteil ein
organisches Säureanhydrid einer a, /3-ungesättigten
Dicarbonsäure enthält, mit einer Base, und zwar mit Ammoniak und mit den Aminen, bei einer Temperatur 125
von etwa Zimmertemperatur bis etwa 750 umsetzt.
Die Reaktionsmischung wird in verdünnte wäßrige Mineralsäure gefällt. Das gebildete Produkt wird
anschließend mit Essigsäureanhydrid behandelt.
Zur Herstellung der angegebenen Fixiermittel wird also ein Styrol-Malemsäureanhydrid-Kunstharz mit
einem Ammoniak oder Amin, wie Anilin, n-Butylamin, n-Amylamin usw., umgesetzt. Wechselweise
können derartige Kunstharze auch durch vollständige oder teilweise Hydrolyse von Mischpolymerisationsprodukten
aus Styrol mit Maleinimid hergestellt werden.
Als am zweckmäßigsten erwiesen sich in dem Verfahren gemäß der Erfindung Farbstoffe der oben
angegebenen allgemeinen Formeln. Selbst mit ähnliehen Farbstoffen könnten keine so zufriedenstellenden
Ergebnisse erzielt werden. So werden beispielsweise Farbstoffe, wie 4-[(3-Äthyl-2 (3 H)-benzoxaolyliden)-äthyliden]-3-methyl-i-phenyl-5-pyrazolon
der Formel
= C;
>C = CH —CH = C,
2N
CoHk
CH,
und 2-[j8-(i-Piperidyl)vinyl]-benzothiazol-methjodid
aus den Gelatineschichten während der Waschverfahren, denen diese Schichten im allgemeinen unterworfen
werden, ausgewaschen. Dies trifft selbst dann zu, wenn in der Gelatine oder dem kolloidalen Bindemittel
Kunstharze in wesentlichen Mengen verwendet werden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
Das bekannte Mischpolymerisat aus Styrol- und dem Monoamid der Maleinsäure wird mit einer
Gelatinelösung gemischt und die Mischung zu einem dünnen Film gegossen, so daß 0,54 g des Mischpolymerisates
auf 1 qm treffen. Die Schicht wird getrocknet und dann in einer i°/oigen wäßrigen Lösung
von 3, 3'-Diäthyloxacyaninchlorid 10 Minuten bei 20°
gequollen. Der pH-Wert der Lösung ist 5. Die Schicht wird dann unter fließendem Wasser 5 Minuten gewaschen
und getrocknet. Eine spektrophotometrische Ausmessung der Schicht zeigte, daß sie im wesentlichen
die gesamte Strahlung zwischen 360 und 400 ταμ absorbiert, jedoch im wesentlichen alle Strahlen von
Wellenlängen größer als 400 ταμ durchläßt.
Nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren wird eine weitere Schicht hergestellt, die an Stelle
des dort genannten Mischpolymerisates das Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz gemäß der USA.-Patentschrift
2 313 565 enthält. Die Schicht absorbiert im wesentlichen die gesamte Strahlung zwischen
360 bis 40Om1M und ist im wesentlichen für die gesamten
Strahlungen einer Wellenlänge größer als 400 ταμ durchlässig.
Man läßt eine Überzugsschicht, die nur Gelatine enthält, eine Reihe von Cyaninfarbstoffen absorbieren.
Desgleichen läßt man eine zweite Schicht, die zusätzlich zu der Gelatine ein Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz
enthält, dieselben Cyaninfarbstoffe absorbieren. Dabei wird das folgende Verfahren angewendet:
In 50 ecm Äthylalkohol werden 0,1 g des Cyaninfarbstoffe gelöst und die Lösung mit 50 ecm
Wasser aufgegossen. Der Farbstoff verbleibt in Lösung. Die beiden Schichten oder Überzüge werden
5 Minuten in die Lösung eingetaucht, daraufhin 20 Minuten unter fließendem Wasser gewaschen und
getrocknet. Die Absorptionsdichte wird in Abhängigkeit von der Wellenlänge ausgemessen, wobei sich
die folgenden Ergebnisse ergeben:
a) 3-Äthyl-3'-n-lauryloxathiazolincyaninjodid. Der Farbstoff weist ein Absorptionsmaximum bei 350 ταμ
auf. Die das Kunstharz enthaltende Schicht zeigt eine optische Dichte von 3,3, während die nur Gelatine
enthaltende Schicht eine Dichte von 0,87 in dem bevorzugten Absorptionsbereich zeigt.
b) 3> 3'-Diäthyl-5, S'-diphenyloxacyaninchlorid.
Diese Verbindung weist ein Absorptionsmaximum bei 376 bis 405 ταμ auf. Die das Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz
enthaltende Schicht weist eine optische Dichte von über 4 auf, während die nur Gelatine enthaltende Schicht eine optische Dichte
von nur 1,5 aufweist.
c) [i-n-Cetyl-2, 5-dimethylpyrrol-(3)]-[3-äthylbenzoxazol-(2)]-dimethincyaninchlorid.
Diese Verbindung zeigt in der das Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz
enthaltenden Schicht eine ausgezeichnete Absorption mit einer Dichte von 2,88, dagegen in der
nur Gelatine enthaltenden Schicht eine Dichte von nur 0,84. Das Absorptionsmaximum liegt bei 440 ατ,μ.
d) 3-Carboxymethyl-3'-äthylthiacyaninjodid. Der
Farbstoff wird von der das Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz enthaltenden Schicht dicht absorbiert,
so daß diese eine Dichte von 3,3 zeigt, während die nur aus Gelatine hergestellte Schicht eine Dichte
von nur 0,18 aufweist. Das Absorptionsmaximum liegt bei 400 ταμ. no
e) 3. s'-Diäthylthiacyanin-p-toluolsulfonat. Das
Absorptionsmaximum der Verbindung liegt bei 400 ταμ. Die Verbindung wird von der das Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz
enthaltenden Schicht in dem Maße absorbiert, daß sich eine Dichte von 2,86 ergibt.
Die Dichte der nur Gelatine enthaltenden Schicht ist dagegen nur 0,1.
Die nach den Beispielen 1 und 2 hergestellten Schichten bestanden aus zwei Streifen, die in einem
vollständigen Farbenentwicklungsverfahren entwickelt worden waren. Die Schichten zeigten, nachdem sie
:ine längere Zeit dem Tageslicht ausgesetzt wurden, hinsichtlich eines Farbenschwundes oder eines Ausbleichens
fast keine Änderung.
Die in dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten Träger dter photographischen Materialien
können entweder durchsichtig sein, wie Acetylcellulose,
Cellulosenitrat usw., oder undurchsichtig, wie Papier, Metall od. dgl.
In der Zeichnung ist schematisch ein Querschnitt eines photographischen Materials dargestellt. Das
Material weist eine Schicht auf, die 3,3'-Diäthylthiacyanin-p-toluolsulfonat
und ein Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz enthält.
Der Träger 10 des Materials kann an und für sich aus einem beliebigen Material, wie aus Acetylcellulose
oder Papier, bestehen. Auf den Träger 10 ist eine lichtempfindliche photographische Halogensilberemulsionsschicht
11 aufgegossen, auf die ihrerseits wieder eine Filterschicht 12 aus 3,3'-Diäthylthiacyaninp-toluolsulfonat
und ein Styrol-Maleinsäuremonoamid-Kunstharz enthaltender Gelatine aufgebracht ist.
Die Filterschicht 12 schützt das photographische Material gegen die schädlichen Einwirkungen der
Ultraviolettstrahlung sowohl während der Belichtung
20. des Materials als auch beim Betrachten des fertiggestellten
Materials.
Es ist verständlich, daß das photographische Material auch auf andere Weise aufgebaut sein kann,
beispielsweise weitere, nicht dargestellte Schichten enthalten kann, wie zusätzliche lichtempfindliche
Schichten, Unterschichten, Schleierverhütungsschichten od. dgl.
Wie bereits angeführt, sind die gemäß der Erfindung verwendeten Styrol- Maleinsäuremonoamid - Kunstharze
an sich bekannt. Derartige Kunstharze können als Verbindungen angesehen werden, die eine polymere
Kohlenwasserstoffkette enthalten. In die Kohlenwasserstoffkette sind in Abständen Phenylgruppen und
Carboxylgruppen zusammen mit Carbonamid- und
bzw. oder Carbonsäureimidgruppen eingelagert. Ähnliche
brauchbare Kunstharze, die einen derartigen Aufbau aufweisen, können aus Styrol-Acrylsäure-,
Styrol-Methacrylsäure- oder Styrol-Itaconsäure-Mischpolymeren
an Stelle der Mischpolymerisate aus Styrol und dem Monoamid der Maleinsäure erhalten werden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Herstellungsverfahren von gemäß der
Erfindung geeigneten Kunstharzen.
Styrol-Maleinsäuremonoamid-Misch-
polymerisationsprodukt
50 g-Mol Styrol-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisat
werden nach und nach in 250 ecm 28°/0iges Ammoniumhydroxyd
in einem. 500-ccm-Erlenmeyer-Kolben unter mechanischem Rühren eingebracht, so
daß sich eine Aufschlämmung ergibt. Nach i8stündigem Rühren bei Zimmertemperatur erhält man einen
zähen, klaren und farblosen Lack. 300 g-Mol des Lackes werden mit Wasser auf etwa 2 % Festkörpergehalt
aufgegossen und mit 48%iger Bromwasserstoffsäure versetzt, bis die Mischung auf Kongorotpapier
gerade sauer reagiert. Die ausfallenden festen Bestandteile werden abfiltriert und mit reinem Alkohol
ausgelaugt, bis die Waschlösungen bromfrei sind. Man läßt die Masse bei 6o° in einem Ofen trocknen.
20 g-Mol der festen Masse werden mit Wasser, das durch Zugabe von 13 ecm 20%igem Natriumhydroxyd
alkalisch gemacht wurde, zu einer 5%igen Suspension aufgegossen. Der pH-Wert der Suspension soll 8,63
betragen.
Ammoniumsalz des Styrol-Maleinsäuremonoamid-Mischpolymerisates
Die folgenden Substanzen werden in einem mit einem mechanischen Rührwerk ausgerüsteten Ganzglasrückflußkolben
zum Sieden gebracht. Die Reaktionsbedingungen werden dabei durch Calciumchloridrohre
an allen nach außen führenden Öffnungen des Kolbens wasserfrei gehalten: 49 g-Mol Maleinsäureanhydrid,
52 g-Mol destilliertes Styrol, 1500 ecm wasserfreies Toluol, 2 g-Mol Benzoylperoxyd.
Die Reaktionsmischung wird 2x/2 Stunden ohne
Rühren auf einem Dampfbad erhitzt. Nach Abkühlung auf Zimmertemperatur wird eine kleine Probe der
Festkörper abgezogen, mit frischem Benzol gewaschen und für eine Analyse und eine Zähigkeitsbestimmung
getrocknet.
Das Rührwerk wird eingeschaltet und 31Z2 Stunden
in die Reaktionsmischung gleichmäßig trockenes Ammoniak eingeblasen. Während dieser Zeit erwärmt
sich die Reaktionsmischung von der Anfangstemperatur von 23 auf 450 und kühlt wieder auf 230 ab.
Der Festkörpergehalt der Reaktionsmischung wird auf einem Buchner-Trichter abfiltriert, mit Toluol gewaschen
und zum Trocknen über Nacht in einen auf 6o° gehaltenen Vakuumofen gestellt.
Das zurückbleibende Toluol wird mit absolutem Alkohol ausgezogen, indem das Produkt mit je 2 bis 3 1
absolutem Äthylalkohol gerührt und auf einem Buchner-Trichter filtriert wird. Das Produkt wird,
wie oben beschrieben, getrocknet.
40 g des Polymerisationsproduktes werden nun langsam unter Rühren in 200 ecm Wasser in einen
Erlenmeyer-Kolben eingebracht. Die Lösung wird durch Zugabe von 28%iger NH4OH leicht alkalisch
gehalten. Man läßt den pH-Wert dabei nie über 8 hinausgehen. Auf diese Weise erhält man einen farblosen
Lack, der auf eine.i Festkörpergehalt von 15 Gewichtsprozent durch Aufgießen mit destilliertem
Wasser eingestellt wird. Der pH-Wert dieser Lösung ist 6,38.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Gegen Einwirkung der ultravioletten Strahlung geschütztes photographisches, insbesondere farbenphotographisches Material sowie vorzugsweise entwickelte und fixierte Mehrschichtenkopien mit einem Träger, insbesondere einem Papierträger, und durch Kupplung von Farbbildnern angefärbte Teilbilder aufweisenden Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine Gelatinefilterschicht aufweist, die ein Kunstharz mit einer polymeren Kohlenstoffkette, an der in Abständen sich wiederholende Phenylgruppen und Carbonsäuregruppen zusammen mit Carbonamid- oder Carbonsäureimidgruppen angelagert sind, und eine ultraviolettabsorbierende Verbindung der Formel709 851/40/"5N ,--2KR_N== C-CH = C N-R1oder der FormelR —N
X^C-CH = CH-C CHIl IiR2-C C-R3enthält, wobei in den Formeln R, R1, R2 und R3 je eine Alkylgruppe, R4 eine Alkylgruppe mit wenigstens 9 Kohlenstoffatomen, X einen Säurerest und Z und Z1 je die zur Vervollständigung eines heterocyclischen Kernes erforderlichen nichtmetallischen Atome, und zwar die zur Vervollständigung eines Kernes der Benzoxazolreihe 'der der Thiazolinreihe oder der Thiazolreihe oder der Benzothiazolreihe erforderlichen Atome, bedeuten. - 2. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatinefilterschicht außer der ultraviolettabsorbierenden Verbindung ein Mischpolymerisat von Styrol und Maleinsäuremonoamid enthält.
- 3. Farbenphotographisches Kopiermaterial nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäuremonoamid und die ultraviolettabsorbierende Verbindung enthaltende Gelatinefilterschicht in dem Material so angeordnet ist, daß zwischen dem Träger des Materials und der Gelatineschicht mindestens eine Emulsionsschicht liegt, die einen Farbstoffbildner enthält, dessen durch Kupplung bei der farbenphotographischen Entwicklung gebildeter Farbstoff unter der Einwirkung der ultravioletten Strahlung ausbleicht.
- 4. Photographisches Material nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatinefilterschicht ein Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäuremonoamid und eine ultraviolettabsorbierende Verbindung der FormelHKC„-C-CH=CC6H5enthält.
- 5. Photographisches Material nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatinefilterschicht ein Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäuremonoamid und eine ultraviolettabsorbierende Verbindung der Formelc—ch =CH2CH2enthält.
- 6. Photographisches Material nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatinefilterschicht ein Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäuremonoamid und eine ultraviolettabsorbierende Verbindung der FormelC-CH = CH-C--CHC-CH3H,C —C20W)enthalt. 8g
- 7. Photographisches Material nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatinefilterschicht ein Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäuremonoamid und eine ultraviolettabsorbierende Verbindung der Formelc —CH =CoH,•2 "5COOHenthält.
- 8. Photographisches Material nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatinefilterschicht ein Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäuremonoamid und eine ultraviolettabsorbierende Verbindung der Formelc —ch = cC2H1OSO2-C6H4-CH3(P)enthält.In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 524378, 524320, 440, 676 459; laodeutsche Patentschrift Nr. 654900; USA.-Patentschriften Nr. 2 405 106, 2 313 565.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen©609 657/404-10.56 (709 851/40 1.58)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US317896A US2691579A (en) | 1952-10-31 | 1952-10-31 | Ultraviolet absorbing layers |
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---|---|
DE968112C true DE968112C (de) | 1958-01-16 |
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ID=23235726
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEE7987A Expired DE968112C (de) | 1952-10-31 | 1953-10-21 | Gegen Einwirkung der ultravioletten Strahlung geschuetztes photographisches, insbesondere farbenphotographisches Material |
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FR (1) | FR1099431A (de) |
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